Wir wollen Lieblings-Laden sein!

Wir wollen Lieblings-Laden sein!

Abstimmung läuft online bis 20. Oktober

Zum dritten Mal nach 2023 und 2024 lädt die Initiative „Deutschland Kauf Lokal“ zu der bundesweiten Mitmach-Aktion „Deutschland sucht den Lieblingsladen“ ein. Und bei einer Mitmach-Aktion darf die Mitmach-Buchhandlung BÜCHER-HEIMAT natürlich nicht fehlen. Zum ersten Mal ist die schon vielfach für ihr besonderes Konzept ausgezeichnete Buchhandlung in Bad Harzburg unter den Nominierten – und hofft auf ganz viele Stimmen aus dem großen Freundeskreis der BÜCHER-HEIMAT.

Das Voting läuft unter „Deutschland Kauf Lokal“ im Internet bis zum 20. Oktober 2025. Keine Sorge: Die Stimmabgabe ist in zwei Minuten erledigt. Und mit etwas Glück kann man sogar etwas gewinnen (Shopping-Gutscheine im Wert von 50 €).

Ausgezeichnet werden die 16 Lieblings-Läden – pro Bundesland einer – am „Kauf Lokal“-Tag, der jeweils am 3. Samstag im November (also am 16. November 2025) stattfindet. An diesem Tag werden die Lieblingsläden mit den meisten Stimmen aus dem Online-Voting mit dem „Kauf Lokal“-Award ausgezeichnet. Die Preisverleihung, so die Veranstalter, wird „öffentlichkeitswirksam unter Einbezug lokaler Amts- und Funktionsträger“ stattfinden. Auf diese Weise werde „eine größtmögliche Reichweite für unsere gemeinsame Sache“ erzielt. Und da sind wir doch gern dabei!

Mitmach-Idee ist auch auf dem Rad stark

Mitmach-Idee ist auch auf dem Rad stark

BÜCHER-HEIMAT „erradelt“ 2369 Kilometer

Den guten neunten Platz unter diesmal 26 teilnehmenden Teams hat die BÜCHER-HEIMAT in der Auflage 2025 der bundesweiten Aktion Stadtradeln (ext.) behaupten können. Neun aktive Radlerinnen und Radler hatte die Mitmach-Buchhandlung gemeldet, im Vorjahr waren es zehn Starterinnen und Starter gewesen.

„Ja, mir san mit’m Radl da…“, dies hätte die heimliche Hymne der Mitradelnden sein können. Die neun Pedalritterinnen und -ritter ließen 224 Mal das Auto stehen und schwangen sich aufs Fahrrad.  Dabei legten sie 2369 Kilometer zurück.  Rein rechnerisch war also jede Starterin und jeder Starter 263 Kilometer in den 21 Tagen der Stadtradeln-Zeit unterwegs. Und dies sind 33 Kilometer mehr als pro Kopf im Vorjahr verzeichnet wurden.

Für das „Siegertreppchen“ langten diese tollen Zahlen allerdings nicht, die meisten Kilometer (mit deutlich mehr Teilnehmenden) radelten das Werner-von-Siemens-Gymnasium, die Nordharzer Radsportgemeinschaft und die Oberschule an der Deilich zusammen. Insgesamt brachten es 386 aktive Stadtradlerinnen und -radler in Bad Harzburg auf 70.757 Kilometer.

In 3013 Kommunen (Vorjahr: 2886) lief die Aktion, insgesamt wurden 237.231.794 (192.403.191) Kilometer auf dem Drahtesel zurückgelegt. Was im Ergebnis dazu führte, dass 38.906 (31.939) Tonnen CO2 vermieden werden konnten.

„Grenz-Erfahrungen“ mit Dietmar Schultke

Die Grenze, die Stasi und Bad Harzburg

Dietmar Schultke, der bereits im Januar 2025 (im Doppelpack mit Mario Dittrich) in der BÜCHER-HEIMAT gastierte, wird am Donnerstag, 12. Februar 2026, um 19 Uhr ein zweites Mal einen Abend in der Mitmachbuchhandlung gestalten. Und erneut werden seine „Grenz-Erfahrungen“, wird sein Leben an und mit der seinerzeitigen innerdeutschen Grenze breiten Raum einnehmen.

Schultke entwickelt den Abend rund um etwa 15-minütiges Filmmaterial, das die Arbeit der Stasi (Ministerium für Staatssicherheit in der DDR) auf dem Brocken und in Bad Harzburg (!) zeigt. Der Autor wird berichten, wie sein Alltag als Wehrpflichtiger bei der Grenzkompanie und später auch als Hundeführer am Brocken ausgesehen hat.

Die Besonderheit der Brieffreundschaft mit einer in New York lebenden Deutsch-Amerikanerin – seit seinem zehnten Lebensjahr – wird auch einfließen. In seinem Buch „Keiner kam durch“ hat Dietmar Schultke eigene Erlebnisse festgehalten. Und in der Anthologie „Die Grenze, die uns teilte“ reflektieren zudem Zeitzeugen die Geschehnisse.

Zur Person

Dietmar Schultke, geboren 1967 am Rande des Spreewalds, Zerspanungsfacharbeiter, Grundwehrdienst an der innerdeutschen Grenze, nach der Wende Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Studium der Politik- und Erziehungswissenschaft, Psychologie und Raumplanung in Duisburg und Dortmund. 1994 bei der UNO in New York tätig, freischaffender Publizist. Website.

Hans Georg Ruhe über „Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf“

Hans Georg Ruhe über „Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf“

Andrea Paluch und Robert Habeck:

Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf

Diese verwirrende Geschichte tänzelt am Rand der Wirklichkeit. Der Leser schaut in den Spiegel, hinter den Spiegel, prüft die Realität, lächelt über Täuschung oder Mutmaßung.

Erzählt wird aus der Perspektive der Ich-Erzählerin, einer Witwe mit drei Kindern. Sie begegnet einem Mann, der dem ihren aufs Haar gleicht. Sie erkennt dessen Gesichtszüge, seine Bewegungen, Eigenarten. Mit ihm verbringt sie eine Nacht, immer auf der Suche nach der Wahrheit, auf der Suche nach Ähnlichkeit oder Fremdem. Die Erzählerin ist präsent und wirkt lebensklug in ihrer fortdauernden Trauer.

Paluch und Habeck erzählen die Geschichte in fast lakonischem Ton. In knappen Worten und kurzen Sätzen breitet sich eine Zwischenbilanz des Lebens aus. Die Erzählung ist unterhaltsam und schenkt wenig Gewissheit. Dass der Mann im Buch „Robert“ heißt und das Autorenpaar verheiratet ist, täuscht irritierend Autobiografisches vor.

Andrea Paluch und Robert Habeck: „Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf“, Kiepenheuer und Witsch, 150 Seiten, ISBN 978-3-462-00547-9, Preis: 13,00 €.


Sonja Weber über „Yoga Town“

Sonja Weber über „Yoga Town“

Daniel Speck: Yoga Town

Um der Enge und dem „Spießertum“ zu entfliehen, machen sich Marc, Lou und Marie bei Nacht, Nebel und Schneetreiben in einem gekaperten Daimler auf nach Indien. Pässe haben sie nur dabei, um von Berlin aus die damalige DDR zu durchqueren, dann winkt die Freiheit, hinter den Alpen der Frühling, spätestens ab Istanbul der Sommer und ab Peshawar die Erleuchtung.

Die Drei sind auf dem Weg dahin, wo sie ihre Idole vermuten, nach Rishikesh in den Ashram von Guru Maharishi am Ufer des Ganges. Sie folgen einem Traum und müssen lernen, das der beste Traum nur so viel taugt, wie die Realität es zulässt.

Sie wollen von Stars und Gurus lernen, sich selbst finden und die freie Liebe leben. Was das Leben sie lehrt ist, dass man lernen muss, die richtige Wahl zu treffen und man hat immer eine, die richtige kann die unbequemere sein.

Dass der Weg des geringsten Widerstands nicht ohne Folgen bleibt, dass Geheimnisse immer ans Licht kommen und Wunden nur heilen können, wenn man darüber redet, zeigt sich Jahrzehnte später, als Lous Tochter aus einer Sinnkriese heraus auf den Spuren ihrer Eltern reist.

Alle Fäden laufen an einem Ort zusammen und erneut scheint Indien das Land der Erleuchtung zu sein. Letztendlich müssen alle erkennen, dass der Ort nicht wichtig ist, nur die Wahrheit, Liebe und Verzeihen.

Daniel Speck: „Yoga Town“, Fischer Verlag, 480 Seiten, ISBN 978-3-596-71200-7, Preis: 18,00 Euro.


Silke Mahrt zum 3. Mal in der BÜCHER-HEIMAT

Literarischer Stammgast verbreitet „Harzer Angst“

Bereits zum dritten Mal ist die Autorin Silke Mahrt in der BÜCHER-HEIMAT zu Gast, wenn sie am Donnerstag, 9. April 2026, um 19 Uhr in der Mitmach-Buchhandlung ihren neuen Krimi „Harzer Angst“ präsentiert.

Zum Inhalt:

Nach einem Peitschenknaller-Training verschwindet der dreizehnjährige Ben. Tage später entdecken Wanderer die misshandelte Leiche des Jungen. Tom Steiger, Trainer der Gruppe, macht sich große Vorwürfe und beginnt zu ermitteln.

Seine Kollegin und Vorgesetzte Carla Altmann hat noch ganz andere Sorgen. Ihr Sohn Niklas verändert sich und zieht sich immer mehr zurück. Carla spürt, dass etwas nicht stimmt – mit ihrem Sohn, mit dem Fall. Weiß er etwas über Bens Tod?

Im Mittelpunkt von Silke Mahrts drittem Harzkrimi „Harzer Angst“ stehen die Probleme und Sorgen von Kindern und Jugendlichen. Natürlich wird wieder ein Kriminalfall gelöst, wenn Carla Altmann und Tom Steiger in Altenau ermitteln. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Zur Person:

Silke Mahrt studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Braunschweig und Hamburg. Heute lebt, arbeitet und schreibt sie in Bad Oldesloe. Sie schreibt Harzkrimis mit dem Ermittlerduo Carla Altmann und Tom Steiger. In ihren Nordseeromanen drückt sie ihre Liebe zu ihrer neuen Heimat Schleswig-Holstein aus.

Die BÜCHER-HEIMAT in der Roswitha-Stadt

Die BÜCHER-HEIMAT in der Roswitha-Stadt
Zu drei Tagen Literatur, Begegnung und Inspiration in Bad Gandersheim trug für die BÜCHER-HEIMAT auch Petra Nietsch mit (werbenden) Informationen über die Mitmachbuchhandlung bei.

Die Leselust hat überall eine BÜCHER-HEIMAT

Die traditionsreiche Buch- handlung Pieper in Bad Gandersheim. Fotos: Lena Scholz

„Leselust in der Innenstadt: Drei Tage Literatur, Begegnung und Inspiration“, mit diesem Slogan warb Bad Gandersheim vom 19. bis 21. September für die Premiere von „Gandersheim liest…“ – und bei dem „Wochenende für Bücherfreunde“ in der Roswitha-Stadt galt das Interesse im Veranstaltungsreigen auch der BÜCHER-HEIMAT aus Bad Harzburg.

Einmal im Jahr soll sich in Bad Gandersheim, der Stadt der ersten deutschen Dichterin Roswitha, alles ums Lesen drehen. Dann wird die Innenstadt zur literarischen Bühne – mit Lesungen, Mitmachaktionen, Ausstellungen und vielen kleinen Entdeckungen rund ums Buch.

Auch der lokale Buchhandel spielt eine zentrale Rolle. Die Buchhandlung Pieper – als letzte unabhängige Buchhandlung der Region – ist mehr als nur ein Ort zum Bücherkaufen. Sie ist Treffpunkt für Lesende, Verweilort, persönlicher Anker für alle, die Geschichten lieben. Zum Lesefest feierte Inhaberin Gitta Wiese-Günther ihr 10-jähriges Jubiläum – ein guter Moment, um der Bedeutung des stationären Buchhandels besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Genau dazu trug bei der feierlichen Eröffnung des Lese-Wochenendes in der Stiftskirche auch Petra Nietsch bei, die im Festvortrag die BÜCHER-HEIMAT und die Idee der Mitmach-Buchhandlung in Form einer gemeinnützigen GmbH einem interessierten Publikum vorstellte: „Wie aus einer Idee eine Erfolgsgeschichte wurde“.

Vor allem auch das umfangreiche ehrenamtliche Engagement und die vielfältigen Aktivitäten bis hin zur Herausgabe des deutschsprachigen „Zaunkönigs“ in dem Bad Harzburger Vorzeige-Projekt ließen das Publikum aufhorchen – und haben damit vielleicht auch neue Gästekreise erschlossen. Schließlich ist Bad Gandersheim wahrlich nicht aus der Welt…

Sonja Weber über „Einfach Mensch sein – Von Tieren lernen“

Sonja Weber über „Einfach Mensch sein – Von Tieren lernen“

Sy Montgomery: Einfach Mensch sein – Von Tieren lernen

Die in Frankfurt am Main geborene und heute mit Ehemann in New Hampshire lebende Autorin liebt und schätzt Tiere, egal ob groß oder klein, ob zwei, vier, sechs, noch mehr oder keine Beine. Federn, Fell, Schuppen, Haut, Sy Montgomery hat keine Berührungsängste.

Sie sieht die wunderbare und beeindruckende Fauna unseres Planeten mit den Augen einer staunenden, wertschätzenden Schülerin, die von den Fähigkeiten unserer tierischen Erdenmitbewohnern lernen möchte, was möglich ist.

Ihr Buch „Einfach Mensch sein – Von Tieren Lernen“ bringt uns allen vielleicht Lebewesen näher, von denen wir es nicht gedacht hätten. Sie erzählt von den zahlreichen Tieren, die auf ihrem Grundstück und in ihrem Haus leben ebenso, wie von den Reisen als Naturjournalistin zu exotischen Orten und deren Bewohnern.

Sy Montgomery: „Einfach Mensch sein – Von Tieren lernen“, Diogenes Verlag, 208 Seiten, ISBN: 978-3-257-24558-5, Preis: 14,00 Euro.


Markus Weber über „Die verunsicherte Nation“

Markus Weber über „Die verunsicherte Nation“

Matthias von Hellfeld: Die verunsicherte Nation

Der Historiker und Journalist Matthias von Hellfeld, u.a. Redakteur des Formats „Eine Stunde History“ bei Deutschlandfunk Nova, hat aus aktuellem Anlass ein Buch zur deutschen Geschichte vorgelegt. Vielfach wird Geschichte politisch vereinnahmt, um damit nationalistisches und fremdenfeindliches Gedankengut zu verbreiten. Dagegen stellt von Hellfeld ein von Fakten gesättigtes und gut lesbares Buch.

In vier Kapiteln, die aus unterschiedlichen thematischen Perspektiven die deutsche Geschichte durchleuchten, arbeitet der Autor gegen die Verfälschung der Nationalgeschichte von der Römerzeit bis heute an. Dabei stehen die Frage der Migration, die Kleinstaaterei, das Streben nach nationaler Einheit auf demokratischer Basis sowie das Streben nach europäischer Einigkeit im Blickpunkt.

Bei den Durchgängen durch die Geschichte wird ersichtlich, dass weder „Hermann der Cherusker“ noch Karl der Große oder Kaiser Otto Begründer „Deutschlands“ waren oder sein wollten. Im engeren Sinne lässt sich von einem Nationalstaat ohnehin erst mit der Gründung des „von oben“ unter preußischer Vorherrschaft gegründeten Kaiserreiches 1870/71 sprechen. Und dieses war zwar ein wichtiger Schritt zu unserem heutigen Staat, aber doch auch gekennzeichnet durch Ausgrenzung – etwa gegen Polen, Katholiken oder Sozialdemokraten – und imperialistische Politik, die einem friedlichen Zusammenleben der Völker nicht zuträglich war.

Aus der – durchaus begründeten – Vorgehensweise ergeben sich inhaltliche Überschneidungen und Wiederholungen, die ich beim Lesen teilweise als störend empfunden habe. Ein Durchgang weniger hätte sicher auch gereicht.

In einem Schlusskapitel geht der Autor noch einmal auf die fatale Mythenbildung im Umgang mit der Geschichte ein. Er ermutigt dazu, die Vielfalt Deutschlands, die sich aus regionalen Unterschieden, aber auch durch Anwesenheit anderer Kulturen, Lebensgewohnheiten und Religionen ergeben hat, als Vorteil und Stärke zu sehen: „Deutschland ist schon immer von fremden Einflüssen geprägt worden, und es spricht vieles dafür, dass das auch in Zukunft so sein wird.“ Die Propaganda dagegen ist für ihn zutiefst unhistorisch und unpatriotisch, was er nachvollziehbar darlegt.

Trotz der Einwände: Das Buch kann ich gerne empfehlen; es kommt zur rechten Zeit und kann angesichts vielfältiger Verunsicherungen im Umgang mit der Geschichte zu einer Selbstvergewisserung im Sinne der Demokratie beitragen. So ist es ein im besten Sinne aufklärerisches Geschichtsbuch!

Matthias von Hellfeld: „Die verunsicherte Nation. Vielfalt und Migration – eine andere Geschichte Deutschlands“, wbg Theiss 2025, 240 Seiten, ISBN 978-3534610594, 22,00 Euro.

Sonja Weber über „Sprung ins Leere“

Sonja Weber über „Sprung ins Leere“

Heinrich Steinfest: Sprung ins Leere

Eine literarisch reizvolle, spannende und erstaunliche Geschichte mit unvorhergesehenen Wendungen und vielen kleinen Details rechts und links des Erzählstrangs.  Diese zunächst beiläufigen und später doch wichtigen Besonderheiten sind es, die die Geschichte zu einem für Heinrich Steinfest typischen leicht surreal anmutenden Kunststück machen.

Einer Schnitzeljagd gleich schickt er seine Protagonistin Klara Ingold auf die Spur ihrer Großmutter, die irgendwann Ende der Fünfziger Jahre von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand. Hinterlassen hat sie nur ein paar außergewöhnliche und in höchstem Maße rätselhafte Fotografien, mit denen die kunstbesessene Klara sich nun auf die Suche nach der verschwundenen Frau macht, von der sie nicht einmal weiß, ob diese noch am Leben ist.

Hinweis für Hinweis folgend, führt die Suche Klara durch Kunstmuseen, in große Städte wie Wien und Tokyo, in kleine Dörfer Japans und auf rätselhaft Inseln. Entlang berühmter Gemälde wie „Der große Wald“ von Jacob van Ruisdael oder der „Bauernhochzeit“ Pieter Bruegels des Älteren hangelt sich Klara zusammen mit einigen Menschen, die vielleicht zufällig, vielleicht vom Schicksal gewollt, ihren Weg kreuzen, näher und näher an eine Frau heran, die nicht nur ihre Großmutter, sondern auch ein Mensch zu sein scheint, auf dessen Spur gefährliche Mächte seit Jahren sind.

Hat Klara wie eine Magierin, nur ohne es zu ahnen, eine Maschinerie ins Laufen gebracht, deren Rädchen schon stillgestanden hatten? Es scheint so, denn auf einmal fügt sich eins ins andere und aufreizend langsam, ruhig und charmant treibt der Autor seine Figuren einem Showdown entgegen der, wie für Steinfest üblich, in seiner logischen Konsequenz überrascht.

Heinrich Steinfest: „Sprung ins Leere“, Piper Verlag, 492 Seiten, ISBN: 978-3-492-32125-9, Preis: 14,00 Euro.