Schon ab Band eins hat mich die Reihe um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez in ihren Bann gezogen. Fesselnd und überraschend schreibt Andreas Gruber mit zahlreichen, nicht vorhersehbaren Plot-Twists über die Abenteuer dieser zwei Ermittler, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch im Team besser funktionieren, wie kein anderes.
Maarten S. Sneijder mit seiner unvergleichlichen Art und Sabine Nemez mit ihrer Hartnäckigkeit dem Mörder, aber auch Sneijder die Stirn zu bieten.
Wenn ich anfange, in einem dieser Bände zu lesen, kann ich nicht mehr aufhören, so anschaulich und packend schreibt Andreas Gruber. Ein absolutes Muss für alle Krimi-Leser und die, die es noch werden wollen.
Zuallererst möchte ich mich bei Petra Nietsch und Philipp Schott, sowie allen, die am Zaunkönig mitgearbeitet haben, bedanken.
Danke, dass ich dieses Buch lesen durfte.
Ihr habt mich an einer berührenden Geschichte eines Jungen teilhaben lassen, der zwischen anfänglichem Wohlstand und später bitterer Armut in den Kriegsjahren aufwuchs. Eine große Familie mit vielen Geschwistern, die zerfiel durch politische Ansichten, Krieg, Vertreibung, Missgunst und die trotz ihrer Fehler in den bittersten Zeiten zusammenstand, weil es das Einzige war, was sie am Leben hielt.
Dieses Buch hat mir einen Eindruck vermittelt, was es bedeutet im Krieg aufzuwachsen und zu leben. Fakten, die auf Erinnerungen basieren und die mehr Eindruck hinterlassen, als es eine Geschichtsstunde in der Schule je könnte.
Es hat mich berührt, wie tapfer und willensstark Familie Scheck nicht nur um das Überleben kämpfte, sondern für das, woran sie glauben. Jeder auf seine Weise.
Ein Buch, das an die Gesellschaft appelliert, dass sich so etwas wie der 2. Weltkrieg und Krieg in jeglicher Form niemals wiederholen darf. Und das uns das Schicksal unserer Großeltern eine Lehre sein sollte.
Philipp Schott: „Der Weg des Zaunkönigs“, Verlag der BÜCHER-HEIMAT, 340 Seiten, Preis: 14,90 Euro.
Nachdem Sintha Cjan den ehrenvollen Tod verwehrt hat, wird sie von den Vakkar gefangen genommen. Arez – ihre große Liebe – hält sie gefangen, um später an ihr den Siddac zu vollziehen.
Sinthas Hinrichtung steht unmittelbar bevor, doch vorher hat die Monarchin noch ihre eigenen Pläne mit ihr. Sin soll für den Frieden werben, doch sie versteht darunter eindeutig etwas anderes als die Monarchin.
Außerdem ist da noch Arez, für den ihre Gefühle noch immer unverändert sind. Doch fühlt er genauso?
Letztendlich muss Arez sich entscheiden zwischen Liebe und Tod und Sintha für Frieden oder Krieg.
Wird der Sturm enden oder sich ein neuer entfachen?
Meine Lieblingsautorin hat mich mal wieder nicht enttäuscht!
„Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“
Schon der Titel ist mir sofort ins Auge gesprungen, doch der Inhalt hat meine Erwartungen noch übertroffen.
Mit Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann begeben wir uns auf eine leicht beschwipste, aber faktisch einwandfreie Reise in die Vergangenheit als Deutschland geteilt war. Dabei geht es um das Klischee der Ostfrau, die Enteignung, Frauenbewegungen in DDR und BRD, Nationalsozialismus und Kommunismus und vieles mehr!
Einiges davon hatte ich bereits in der Schulzeit, doch abseits des Frontalunterrichts gibt es noch so viel mehr, was ich nicht wusste und was kaum thematisiert wird oder was man erst jetzt versteht.
Wussten Sie, dass zum Beispiel 80 Prozent der durch die Treuhand privatisierten, ehemals volkseigenen Betriebe an Westdeutsche gingen. 15 Prozent an internationale Käufer und nur fünf Prozent an Ostdeutsche. Wobei den Ostdeutschen, die Altschulden nicht erlassen wurden.
Wenn westdeutsche solvente Investoren Betriebe von der Treuhand kauften, meist für die symbolische 1 D-Mark, dann wurden ihnen die Altschulden der Betriebe häufig erlassen, insgesamt 120 Milliarden DM. Wenn Ostdeutsche den Betrieb kauften, hatten sie in der Regel kein oder wenig Kapital, bekamen keine Kredite und mussten laut dem Buch die Altschulden übernehmen und abbezahlen.
Viele Fakten waren mir nicht bewusst, haben aber mein Verständnis wachsen lassen für die Unterschiede zwischen West und Ost, die bis heute anhalten.
Gerade dieses Buch hat mir wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, darüber zu sprechen und sich zu informieren.
Bereits 22 Bahnen hat mich nachhaltig beeindruckt und der zweite Band hat für mich diese Reihe abgerundet.
Nun geht es um Ida, die statt zur Beerdigung ihrer Mutter nach Rügen fährt. Doch mit diesem Klumpen undefinierbarer Gefühle aus Wut, Trauer, Angst und kein Plan, wie es weitergehen soll, verspürt sie den Drang nach Ostsee. Als sie dort auf den alten Seebären Knut trifft und seine Frau Marianne, verspürt sie das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl angekommen zu sein.
Doch kann Ida ihre Vergangenheit so schnell hinter sich lassen?
Mit überraschenden Wendungen macht es Caroline Wahl bis zum Ende spannend.
So lang haben wir auf Teil zwei von Nicola Hotel’s „Dark Ivy“ gewartet und nun geht die Geschichte von Eden und William weiter.
Nach dem tragischen Unfall an der Woodford Academy, durch den Freundschaften auf die Probe gestellt wurden, beginnt nun ein neues Semester. Doch Edens Angst, dass sich das Schicksal wiederholt, bleibt bestehen, als sie bemerkt, dass William kaum wiederzuerkennen ist. Alkohol, Tabletten und Abhängigkeit betäuben den Schmerz und die Lücke, die der Unfall hinterlassen hat.
Wird die Liebe zwischen Eden und William stark genug sein, diese Zeit zu überstehen und zusammen die Zukunft zu bestreiten oder wird der Verlust sie für immer trennen?
Noch schöner und tiefgründiger geschrieben als der erste Teil, beweist Frau Hotel, das sich das Warten definitiv gelohnt hat!
Was verstehen Sie unter wild? Die Antwort auf diese Frage suchen Andreas Winkelmann und Markus Knüfken in ihrem Buch „Wilder wird`s nicht“. Seit Jahren gehen sie zusammen wandern, aber nur dorthin, wo man bequem mit Zug oder Bulli hinkommt. Fliegen kommt für sie nicht in Frage. Auf einer Wanderung in den Alpen, die immer weniger wild erscheinen, durch die Massen an Touristen, die selbst in den scheinbar entlegensten Ecken auftauchen, beschließen sie, das sie mal wieder ein richtiges Abendteuer wagen möchten.
Doch wo fängt man da an? Erst gibt es kleine Streitigkeiten, was sie unter dem Wort wild und abseits jeder Zivilisation verstehen, deshalb geht es für ein Probeabendteuer in den Harz nach Ilsenburg und von dort zum Brocken. Und siehe da, selbst in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge erlebt man Einsamkeit und unberührte Natur.
Doch auf der Suche nach Europas letzten wilden Orten werden sie letzendlich in Schwedisch-Lappland fündig. Dort wo Wanderwege enden wie der Handyempfang, geht es auf eine unvergessliche Reise durch atemberaubende Landschaften und Einsamkeit.
Mit sehr viel geistreichem Humor und Charme habe ich mich mit Andreas Winkelmann und Markus Knüfken auf diese Reise begeben. Wer auf der Suche nach einer witzigen Lektüre ist, in die man abtauchen kann, um an einsame Orte zu entfliehen, ist hier genau richtig.
Ein fataler Fehler lässt Julia aus ihrem sicher geglaubten Job als Krankenschwester auffliegen. Der Boden unter ihren Füßen gibt nach, als sie auch noch erfährt, das ihre Mutter ihren Vater verlassen hat und ihre Familie scheinbar auseinanderbricht. Um ihrem Vater zu helfen und selbst Hilfe zu bekommen, geht sie zurück in das einsame Haus in den Bergen, in dem sie aufgewachsen ist. Sie versucht den Platz der Mutter zu füllen, doch schon bald merkt sie, das wenn sie rausfinden will, wohin ihr Weg noch führen kann, muss sie sich selbst neu erfinden und Talente verfolgen, die sie glaubte, verloren zu haben.
Zusammen mit ihrer alten Schulfreundin baut sie sich Schritt für Schritt ein Leben und erfährt, dass zwischen den Scherben eines zerbrochenen Traumes ein neuer Anfang wartet.
Die Bachmannpreisträgerin Birgit Birnbacher versteht es, die Gedanken einer Leistungsgesellschaft auf den Punkt wiederzugeben und Raum zu lassen für Individualität.
Der Sommer 1990 ist es, der Marias Leben wahrscheinlich für immer verändert. Eigentlich ist sie zufrieden auf dem Hof, auf dem sie Unterschlupf finden konnte. Doch etwas fehlt. Vielleicht das Gefühl von Aufregung und Glücklichkeit, als sie sich in einen doppelt so alten Mann verliebt. Sie wird zur Geliebten, während sich ihr Freund immer weiter von ihr entfernt, entdeckt sie Seiten an sich, die sie nicht kannte und die sie auf den Weg führen eine Frau zu werden. Bald ist sie verloren in ihren Gefühlen und Gedanken zwischen Vernunft, Scham und der Unumgänglichkeit von Liebe, bis zu dem Tag, an dem ein Ereignis ihr Leben erschüttert.
Faszinierend zu lesen! Ich konnte eintauchen in eine andere Zeit.
Viel Zeit ist vergangen seit Maria das letzte Mal zu Hause war. Ein alter Bauernhof mit einer Mühle und vielen Tieren empfängt sie, als sie wegen eines Schicksalsschlags zurückkommt. Mit diesen Eindrücken kommen vergessen geglaubte Erinnerungen zurück und Maria wird bewusst, was für sie das Wort Heimat bedeutet.
Ein einfühlsamer Roman über das Loslassen und Zurückkommen. Über Veränderung und Konstanz. Was bleibt und was muss sich ändern? Können wir so bleiben, wie wir sind, wenn sich die Zeiten verändern? Eine angenehme Sommerlektüre mit der Martina Bogdahn der Spagat zwischen Leichtigkeit und Tiefgründigkeit wundervoll gelungen ist.