Lena Scholz über „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“

Lena Scholz über „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“

Anne Freytag:

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle

Sally ist eines von vier Kinder ihrer alleinerziehenden Mutter und sie ist die einzige, die nicht gewollt war und das spürt sie. Es ist Corona und Lockdown und Weihnachten. Alle sind beieinander, doch nicht wirklich zusammen, denn Sallys ältester Bruder wird Vater, ihre Schwester streitet sich noch mehr als sonst mit ihrer Mutter und Sally erlebt plötzlich, dass sie anders ist.

Denn auf einmal ist da Leni, die bei ihnen einzieht. Warum weiß niemand. Doch als Sally Leni wirklich kennenlernt, erfährt sie zum ersten Mal, was Liebe ist.

Es ist eine schwierige Beziehung, denn Sallys Mutter Marianne ist gegen gleichgeschlechtliche Paare schon aus evolutionären Gründen. Sally und Leni müssen sich entscheiden, ob sie sich gegen Marianne wenden und damit gegen Sallys Familie und sich für ihre Liebe entscheiden.

Ein aufrüttelndes und berührendes Buch über LGBTQ+, Familie, Liebe, Diskriminierung und Zusammenhalt, selbst wenn die Zeit einen auseinandertreibt.

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Anne Freytag: „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“, ONE, 432 Seiten, ISBN 9783846601907, Preis: 19,00 Euro.


Lena Scholz über „Kurze Antworten auf große Fragen“

Lena Scholz über „Kurze Antworten auf große Fragen“

Stephen Hawking:

Kurze Antworten auf große Fragen

Jeder kannte Stephen Hawking, doch kennen Sie auch sein letztes Buch? „Kurze Antworten auf große Fragen“ hat mein Weltbild noch einmal komplett gewandelt.

Mit Witz und lesbarer Leidenschaft und Faszination gibt Hawking seine Antwort auf Fragen über die künstliche Intelligenz, Zukunft, unsere Erde und den Kosmos. Physikalisch und menschlich erklärt er Zusammenhänge, die jeder versteht.

Von Einstein über Newton, Darwin bis hin zu ihm selbst hat dieses Buch so gar nichts von dem schnöden Physikunterricht der Schulzeit, sondern macht neugierig auf die Welt um uns herum und ihre Zusammenhänge. Themen, mit denen wir sonst eher selten in Berührung kommen, werden aufgegriffen, ebenso wie Fragen, denen man sonst lieber aus dem Wege geht.

Hawkings Gedanken und Forschungsergebnisse haben mich gefesselt und inspiriert, Sichtweisen zu überdenken, neugierig zu erforschen und getreu seinem letzten Buch niemals aufzugeben und an unsere Zukunft zu glauben.

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Stephen Hawking: „Kurze Antworten auf große Fragen“, Klett-Cotta Verlag, 252 Seiten, ISBN 9783608983838, Preis: 11,00 Euro.


Lena Scholz über „Bis zum hellsten Morgen“

Lena Scholz über „Bis zum hellsten Morgen“

Brittainy C. Cherry:

Bis zum hellsten Morgen 

Weg von den Klischees der alltäglichen Liebesromane las ich diesen Roman, in dem Selbstliebe, Selbstakzeptanz, Bodypositivity, Freundschaft und Bodyshaming behutsam thematisiert werden.

Hailey und Aiden, auch bekannt als Tom und Jerry, haben ihr ganzes Leben miteinander verbracht, bis Aiden’s Hobby sie auf eine harte Probe stellt. Denn er bekommt eine Rolle in einem Spielberg-Film und verlässt Wisconsin. Doch ihre Freundschaft bleibt bestehen, bis Aiden durch die Distanz bemerkt, dass Haley mehr für ihn ist.

Als ihre Liebe bekannt wird, muss sich Hailey aufgrund ihres Körpers schlimmem Mobbing im Internet stellen. Ihr Selbstbewusstsein bricht und Aiden geht an das andere Ende des Kontinents für diese Rolle, die ihm zu einem Oscar verhilft. Jahre später kehrt er zurück in seine Heimat, in der Hailey ein neues Leben begonnen hat.

 Beim ersten Aufeinandertreffen ist alles wieder da, was sie verband und trennte. Hat ihre Liebe nur abseits des Medienrummels eine Chance oder sind sie bereit, ein neues Kapitel gemeinsam zu beginnen? 

Eine wunderschöne Geschichte über zweite Chancen und das Erwachsenwerden.

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Brittainy C. Cherry: „Bis zum hellsten Morgen“, LYX, 425 Seiten, ISBN 9783736314696, Preis: 14,00 Euro.


Lena Scholz über „Scheißglitzertage“

Lena Scholz über „Scheißglitzertage“

Antonia Michaelis:

Scheißglitzertage 

Finnley verkauft Eis auf der Insel Usedom und sehnt sich nach der großen, weiten Welt da draußen. Bis er Ulja aus der Ukraine trifft. So etwas ist ihm noch nicht begegnet und zusammen mit ihren Freunden erlebt er einen Sommer voller schrecklicher und schöner Überraschungen.

Ulja hat ihre Geheimnisse und auch auf der Insel passieren seltsame Dinge. Panzer fahren die Strände auf und ab und dann plötzlich Luftalarm! Ein Schock. Die Gerüchte über einen Überfall auf Usedom stimmen also. Doch was ist FURU?  Überall kleben die Sticker und die Menschen verhalten sich so anders. 

Finnley merkt, dass er seine Heimatinsel nicht allein lassen kann und stellt sich dem Rätsel und erfährt dabei, was Frieden bedeutet, sowie junge Liebe in Zeiten des Krieges. Es werden Scheißglitzertage, in denen Uljas Sommersprossen glitzern, die Wassertropfen auf der Leiche, die Wellen in der Sonne. Sie stoßen auf Geheimnisse, die sie trennen und verbinden. Als das Schicksal der Insel besiegelt scheint, folgen sie ihrer letzten Hoffnung auf Frieden. 

„Scheißglitzertage“ hat mich berührt, wie ein Jugendbuch es selten konnte.  Auf der eine Seite hatte ich Urlaubslektüre in der Hand, wenn es um Landschaftsbeschreibungen und Sommergefühle auf Usedom geht. Doch dann musste ich mir vorstellen, wie zerbrechlich Frieden ist und wie schnell Heimat zerbricht.  Der Titel, der im Buch aufgegriffen und erklärt wird, die schrägen Protagonisten mit ihren individuellen Lebensumständen. Hier hat alles gepasst!

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Antonia Michaelis: „Scheißglitzertage“, Oetinger, 413 Seiten, ISBN 9783751203937, Preis: 20,00 Euro.  


Lena Scholz über 22 Bahnen

Lena Scholz über 22 Bahnen

Caroline Wahl:

22 Bahnen

Tilda möchte am liebsten raus aus der Stadt, die sie gefangen hält. Sie hat ein Angebot zur Promotion in Berlin. Doch kann sie ihre kleine Schwester lda allein mit ihrer alkoholkranken Mutter lassen?

Ida schwimmt nur bei Regen im Freibad, Tilda schwimmt immer genau 22 Bahnen und Viktor 23. Plötzlich steht er da in ihrem Sommer, nachdem seine Familie in einem Unfall starb. Tilda ist irritiert und versteckt sich hinter der Supermarktkasse, an der sie Geld für ihre Familie erarbeitet. Sie schaut nicht hoch, während sie den Einkauf scannt und als sie 4.49 Euro sagt, weiß sie schon, dass es Viktor von früher ist, der sie noch mehr durcheinanderbringt.

In diesen Sommer versucht sie, lda Mut beizubringen, um ruhigen Gewissens nach Berlin gehen zu können, doch lda hat ihre eigenen Pläne und dann ist da  ja noch ihre Mutter, deren Zustand sich immer weiter verschlechtert.  Eine bewegende Familiengeschichte, die ich so noch nie gelesen habe und die gleichzeitig leicht zu lesen ist, trotz der heftigen Thematik und der individuellen Gefühle aller Protagonisten.

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Caroline Wahl: „22 Bahnen“, DuMont Buchverlag, 208 Seiten, ISBN 9783832168032, Preis: 22,00 Euro.  


Lena Scholz über „A Good Girl’s Guide to Murder“

Lena Scholz über „A Good Girl’s Guide to Murder“

Holly Jackson:

A Good Girl’s Guide to Murder

Vor fünf Jahren ist in Pippas Heimatstadt ein Mord passiert, der nie wirklich aufgeklärt wurde. Alles, was Pippa weiß ist, dass sie an die Unschuld des vermeintlichen Mörders glaubt. 

Alle Beweise sprechen dafür, dass Sal Singh Andie Bells ermordet hat. Doch Pippa kann es nicht glauben und so ermittelt sie im Rahmen eines Schulprojekts und stößt auf fatale Antworten, die nicht nur sie selbst in Gefahr bringen, sondern auch ihre Familie und Freunde.

Eines aber ist gewiss: Immer mehr Beweise sprechen für Pippas Theorie. Doch wer hat dann Andie umgebracht? 

Man kann nicht aufhören mitzurätseln und vor Spannung legt man dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand.

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Holly Jackson: “A good girl’s guide to murder”, One, 480 Seiten, ISBN 9783846601594, Preis: 14,00 Euro.

Eine zweite Meinung? Holly Jackson’s Bestseller hat auch Rebecca Spaunhorst besprochen.


Lena Scholz über „Das Lied des Himmels und der Meere“

Lena Scholz über „Das Lied des Himmels und der Meere“

Anne Müller:

Das Lied des Himmels und der Meere

Schleswig 1872. Emma lehnt sehr zum Ärger ihrer strengen Mutter eine gute Partie ab. Doch Emma kümmert die Meinung ihrer Mutter nicht. Wieso sollte sie heiraten? Sie will raus aus ihrem Dorf, in dem sie geboren ist. Hinaus in die weite Welt. Die große Freiheit spüren.

So macht Emma sich auf nach Amerika. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Schon die Überfahrt ist ein Abenteuer und als Emma die Stelle als Hauswirtschaftlerin bei einer älteren Dame annimmt, wird ihr bewusst, dass diese Reise genau die richtige Entscheidung war. Auf einem Ball lernt sie dann auch noch einen jungen Mann kennen, der ihr einen Antrag macht und schon ist Emma verheiratet. Doch noch immer sieht sie vieles anders als die Menschen, die sie kennt.

Sie geht arbeiten als Sekretärin in einer Schiffswerft, die dem Trauzeugen ihres Mannes gehört. Doch die Leute reden darüber und warum sie keine Kinder bekommt oder warum sie so viel Zeit mit dem Schiffbauer Hans verbringt. Emma ist das egal, doch sie muss sich trotzdem anpassen, denn sie hat keine Stimme als Frau in dieser Zeit.

Sie darf nicht selbst entscheiden, was sie mit ihrem Leben machen möchte. Dann erreichen sie Schreckensnachrichten aus der Heimat und wie das Leben es so will, landet sie nach vier Jahren wieder in Schleswig. Doch alles ist anders und plötzlich bietet sich ihr doch noch die Möglichkeit, ihre Träume zu verwirklichen…

Mal ein ganz anderes Buch, zu einer anderen Zeit. Ehrlich, spannend und berührend geht es um eine Frau, die nicht aufhört, an das Gute im Menschen zu glauben, der Nächstenliebe und Familie wichtiger ist, als alles andere und zu die sich selbst nicht vergisst, weil sie an die Zukunft glaubt, in der sie alles erreichen kann.

Dieses Buch hat mich auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Emma ist eine ehrliche, empathische Protagonistin, mit der ich mich sofort identifizieren konnte und die mir gezeigt hat, wie viel Feminismus bedeutet.

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Anne Müller: Das Lied des Himmels und der Meere, Penguin Verlag, 396 Seiten, ISBN 9783328601920, Preis: 20,00 Euro.


Lena Scholz über „Hotel Magnifique“

Lena Scholz über „Hotel Magnifique“

Emily J. Taylor:

Hotel Magnifique – Eine magische Reise

Eine Reise zu den schönsten Orten der Welt. Hört sich für Jani an wie in einem Traum. Das Hotel Magnifique taucht plötzlich in ihrer Stadt auf. Jeder hat schon einmal davon gehört. Es reist nachts mit seinen Gästen an die unterschiedlichsten Orte über den Globus. Dabei wird getanzt, gefeiert, jede Suite hat ihr eigenes Motto und überall lauert die Fantasie des Hotelchefs, der dieses Hotel verzaubert hat und dessen Magie jeden verschlingt.

Jani ergreift ihre Chance aus ihrem harten Alltag als Gerberin zu entfliehen, mit dem sie sich und ihre Schwester ernährt. Sie schmuggeln sich in das Hotel mit einem falschen Angestellten-Vertrag, doch schon bald merkt Jani, dass der Schein trügt.

Der schillernde Schein soll die Gäste davon abhalten hinter die Fassade zu blicken, hinter der die Dunkelheit lauert. Jani entdeckt längst verborgene und verloren geglaubte Hoffnungen und Geheimmisse, bis plötzlich ihre Schwester in Gefahr ist und Jani sich entscheiden muss. Will sie ihre Schwester retten oder das Hotel mit all den Gästen und Angestellten, die sie liebgewonnen hat und dessen verborgene Hoffnungen ihr Herz erfüllen?

Emily J. Taylor erschafft mit diesem Buch eine einzigartige Welt, die ich so noch nie in Büchern erlebt habe. Es ist etwas ganz Neues und wird jeden Leser verzaubern!

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Emily J. Taylor: Hotel Magnifique – Eine magische Reise, Heyne Verlag, 512 Seiten, ISBN 9783453321960, Preis: 22,00 Euro.


Lena Scholz über „Was wir dachten, was wir taten“

Lena Scholz über „Was wir dachten, was wir taten“

Lea-Lina Oppermann:

Was wir dachten, was wir taten

Es ist ein ganz normaler Schultag, als die Durchsage kommt, dass ein Amokläufer durch das Schulgebäude läuft und an Türen klopft.

Die Klasse von Herrn Filler, Mark und Fiona schreibt gerade eine Mathe-Arbeit, bis es an ihrer Tür klopft. Mark, der direkt an der Tür sitzt, hört, dass ein kleines Mädchen Schutz in einem der Klassenräume sucht, weil sie auf der Toilette war, als die Durchsage kam. Sie wird reingelassen, doch sie ist in der Gewalt von dem Amokläufer.

Damit beginnen 146 Minuten, in denen alle den Spielchen des Fremden folgen, um nicht zu sterben. Es sind perfide Aufgaben, doch sie offenbaren auch, wie sehr wir leben wollen, wenn uns aufgezeigt wird, dass wir nur ein Leben haben.

Mir hat dieses Buch persönlich vor Augen geführt, was es für eine Situation ist, in die man dort gerät. Wie banal und einfach die Motive sind, mit denen man versucht, Gründe zu finden und Schuld zu suchen. Jedoch ist es genau diese Banalität des Motivs, dass so eine Tat so unglaubwürdig und erschreckend macht.

Ein faszinierendes Buch, das mir die Augen geöffnet hat.

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Lea-Lina Opperman: „Was wir dachten, was wir taten“, Beltzt GmbH, 179 Seiten, ISBN 9783407749635, Preis: 7,95 Euro.


Lena Scholz über „Die spürst du nicht“

Lena Scholz über „Die spürst du nicht“

Daniel Glattauer:

Die spürst du nicht

Eine angesehene Familie fährt in den Sommerurlaub nach Italien. Mit dabei sind Tochter Sophie Luise und ihre neue beste Freundin aus der Schule, Aayana. Sophie Luises Mutter ist eine bekannte Grünen-Politikerin und Aayana ein somalisches Flüchtlingskind, das zusammen mit ihrer Familie nach Deutschland floh und nun im Sommerurlaub schwimmen lernen soll.

Ob sie überhaupt Schwimmen lernen möchte, nach all dem, was sie erlebt hat? Ob bei diesem Urlaub nicht schon einen großen Skandal vorprogrammiert ist…

Denn alles kommt anders und sowohl Sophie Luises Familie wie auch Aayanas finden sich am Ende vor Gericht wieder. Es ist ein brisanter Fall, der durch sämtliche Medien kursiert und mal wieder die widerwärtigen Schattenseiten des Internets präsentiert. Doch eine Person fällt aus diesem Muster heraus, nämlich der Anwalt von Aayanas Familie.

Wider Erwarten geht es nämlich nicht nur um Politik oder die Meinungen anderer, sondern darum, jenen zuzuhören, die sonst keine Stimme haben.

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Daniel Glattauer: „Die spürst du nicht“, Zsolnay-Verlag, 304 Seiten, ISBN 9783552073333, Preis: 25,00 Euro.