Samstag, 2. Dezember: Vorweihnachtliche Versuchung

Spekulationen auf Spekulatius

Und führe mich nicht in Versuchung. So sollte mein Motto für diesen Samstag, 2. Dezember 2023, lauten, denn der bundesweite „Tag der Spekulatius“ steht an. Und zusammen mit Vanillekipferln stehen Spekulatius bei mir hoch im Kurs.

Ich könnte mich von der süß-würzigen Versuchung ablenken: „Spekulatius, der Weihnachtsdrache“ erlebt Abenteuer auf der Weihnachtsinsel. Was eine spannende Lektüre für den Nachwuchs (ab 4 Jahren) sein mag, sich aber sicher am besten mit echten Spekulatius konsumieren lässt.

Wer sich solche „Genussmomente: Weihnachtsplätzchen“ schaffen will, findet hier „Rezepte für Lebkuchen, Zimtsterne, Spekulatius, Butterplätzchen, Schwarz-Weiß-Gebäck und mehr“. Und könnte sich beim Knabbern gleich Gedanken über vielleicht noch fehlende Geschenke machen.

Zumindest für eine gewisse Klientel ist auch dafür genau die richtige Zeit, denn wir begehen heute den „Internationalen Tag der Modelleisenbahn“. Als „unentbehrlicher Ratgeber für den Modelleisenbahner“ wird das Standardwerk „Modelleisenbahn. Die große Schule“ angepriesen. Es geht um „Planen – Bauen – Gestalten – Fahren“.

Wer von der großen Welt der kleinen Eisenbahnen fasziniert ist, aber nicht selbst tätig werden möchte (oder nicht den Platz hat), kann seit gut zwei Jahrzehnten im Hamburger „Miniatur Wunderland“ bestaunen, wie es aussieht, wenn man seine Träume auslebt. Das Buch soll dafür sorgen, dass man bei einem Besuch in der Hansestadt keine reizvollen Details übersieht.

Ein spannender Klassiker des Kinderfilms wurde punktgenau zum Weihnachtsgeschäft am 2. Dezember 1931 in Berlin uraufgeführt: „Emil und die Detektive“ (DVD) von Gerhard Lamprecht und Billy Wilder ist meiner Meinung nach die mit Abstand beste Verfilmung des Romans von Erich Kästner.

Ausnahmsweise mal ein Geburtstag, der gar nichts mit Literatur zu tun hat. Aaron Charles Rodgers erblickte heute vor 40 Jahren (1983) das Licht der Welt – und ist heute einer der bekanntesten Quarterbacks der National Football League (NFL).  Mit den Green Bay Packers gewann er den Super Bowl XLV wurde zum Super Bowl MVP gewählt.  

Der Geburtstag hat mich daran erinnert, dass ich endlich die Regeln des American Football richtig verstehen will: „101 Dinge, die man über American Football wissen muss“ist ein„Handbuch mit allem Wichtigen zum Football in Deutschland, zum Super Bowl und zu den Regeln“.

Jetzt muss ich Schluss machen, der Einkauf steht noch aus und um 12.00 Uhr öffnet der Adventsmarkt im Bündheimer Gestüt erstmals seine Pforten – eindeutig spannender noch als mein Adventskalender-Türchen…

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Freitag, 1. Dezember: Das erste Türchen

Ein Aktionstag für den Adventskalender

Das erste von 24 Türchen ist an diesem Freitag, 1. Dezember 2023, fällig. Folgerichtig begehen wir heute auch den bundesweiten „Tag des Adventskalenders“.

Die Geschichte des vorweihnachtlichen Timers ist noch gar nicht zu lang. Gesichert ist, dass Johann Hinrich Wichern 1839 für die Kinder eines Hamburger Kinderheims im Advent pro Tag eine Kerze auf ein Wagenrad stellte. So hat er ruckzuck gleich zwei Traditionen begründet: Adventskalender und Adventskranz.

Wer mal etwas anderes probieren will: Mit 24 überraschenden literarischen Türchen wartet „Reclams klassischer Adventskalender“ auf. Und wer seinen Kalender heute bestellt, hat ihn morgen und kann dann zwei Fensterchen öffnen. Wenn das kein Traumstart ist.

Zwei runde Jubiläen und ein Geburtstag stehen an. Heute vor 70 Jahren (1953) gab Hugh Hefner den ersten „Playboy“ in einer Auflage von 70.000 Exemplaren heraus. Das Magazin fand schnell viele männliche Fans, selbstverständlich nur wegen der Reportagen und Interviews. Das Sammlerstück zu einem späteren Jubiläum „50 Jahre Playboy Deutschland“

Genau 120 Jahre (1903) ist es her, dass der erste Western der Filmgeschichte, „The Great Train Robbery“ (Der große Eisenbahnraub) von Edwin S. Porter in den USA über die Leinwände flimmerte. Wer mehr über das Genre erfahren will, greift zu „Filmwissen: Western“.

Jetzt werden mir gleich die Superlative ausgehen, denn mein absoluter, stets unangefochtener Lieblings-Krimi-Schriftsteller könnte heute seinen 137. Geburtstag (1886) feiern: Rex Stout ist Schöpfer des genialen Detektiven Nero Wolfe. Die überwiegend in fein geschliffenen Dialogen verfassten Krimis sind brillant, die Charaktere um den wohlbeleibten Wolfe grandios gezeichnet.

Der erste Wolfe-Roman „Fer-de-Lance“ (engl.) erschien am 24. Oktober 1934. Einige Klassiker wie „Die goldenen Spinnen“ sind auch in deutschen Ausgaben erhältlich. Und in die Jahreszeit passt natürlich wie schon mehrfach erwähnt „Zyankali vom Weihnachtsmann“.

Die 33 Romanen und 41 Erzählungen der Reihe nutze Stout zudem als Transportmittel für politische Kommentare. Er trat für die Wahrung individueller Freiheitsrechte ein, machte sich um die Urheberrechte von Schriftstellern verdient und kämpfte gegen Nazi-Deutschland.

Jetzt muss ich Schluss machen, im Bücherregal lockt die Rex-Stout-Sammlung, jeder Band innig geliebt, vielfach verschlungen und entsprechend angegriffen.

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Donnerstag, 30. November: Kühle Aussichten

Winterlast und Winterlust

So viel „Sport“ wie in den letzten Tagen habe ich lange nicht mehr gemacht: Schneeschippen gehört, das kann ich an diesem Donnerstag, 30. November 2023, konstatieren, nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen…

Der Blick in meine Wetter-App verheißt selbst bei der 16-Tage-Vorschau wenig Gutes – zumindest für mich, der ich mit Wintersport nichts am Hut habe und mich als Räumdienst vorm Haus verwirklichen muss. Sogar die Bauernregeln sind eher vage, was die kommende Zeit wettertechnisch so bringt: „Es verrät dir die Andreasnacht, was das Wetter wohl so macht.“

Trost in Büchern ist auch schwer zu finden. Meine Suche im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT mit dem Stichwort „Winterlast“ klärte mich postwendend darüber auf, dass es „zur kalten Jahreszeit besonders heiß zur Sache“ geht: „Winterlust“ liefert erotische Geschichten – mit denen der Bürgersteig aber auch nicht schneefrei wird.

Ich werde den Tag also wohl überwiegend im warmen Arbeitszimmer vor dem Computer verbringen. Ausnahmsweise nicht, um in Ages of Empires große Schlachten zu schlagen. Am Computer Security Day (CSD) soll die Computersicherheit weltweit in den Fokus gerückt werden. Also wird heute überprüft, ob alle Updates installiert sind und die Software auf aktuellem Stand ist.

Wer wissen will, ob seine persönlichen Daten schon irgendwo durchs Netz geistern, erhält mit dem Identity Leak Checker des Hasso-Plattner-Instituts kostenlos Hilfestellung. Der Klick kann sich lohnen! Derweil wird vielfach statt des Passwortmanagers noch die gute alte Handarbeit als sicherste Methode propagiert: „Meine Passwörter“ ist ein schmuckes „Eintragebuch für Zugangsdaten, das man einfach in seinem Bücherregal verstecken kann“.

Geburtstag hätten heute zwei Literatur-Größen, die mich durch mein Leben begleitet haben: Vielfach unterschätzt wurde Jonathan Swift, der heute vor 356 Jahren (1667) das Licht der Welt erblickte. Sein „Gullivers Reisen“ wurde zum Kinderbuch zusammengekürzt, dabei ist es gespickt mit scharfen Spitzen gegen die herrschende Klasse und die Royal Academy in England.

Swifts bekannteste Satire „A Modest Proposal“ (engl.| „Ein bescheidener Vorschlag“) attackiert die Zustände im englisch besetzten Irland. Zur Beseitigung der Überbevölkerung und Armut schlug Swift vor, irische Babys als Nahrungsmittel zu nutzen und durch Export Profit daraus zu machen. Wozu wiederum ein berühmtes Swift-Zitat passt: „Die Menschen sind noch widerwärtiger als sie sind.“

Nicht zimperlich schrieb auch der am 30. November 1835 geborene Mark Twain (Samuel Langhorne Clemens) gegen Missstände an. Berühmt bis heute vor allem als Autor von „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“, war er bekannt auch für seine humoristischen und genauen Beobachtungen sozialen Verhaltens geprägten Erzählungen sowie seiner scharfzüngigen Kritik an der amerikanischen Gesellschaft.

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Mittwoch, 29.November: Tatort-Geburtstag

Schnapszahl eröffnet Jahresendspurt

Na dann: prost! Dieser Mittwoch, 29. November 2023, ist der 333. Tag des Jahres – und damit der letzte „Schnapszahl-Tag“ vor dem Jahreswechsel, bis zu dem noch 32 Tage vor uns liegen.

Heute vor 53 Jahren (1970) wurden die Fernseh-Gewohnheiten der Deutschen grundlegenden geändert. Bis hin zum festen Krimi-Sonntag-Abend: Mit „Taxi nach Leipzig“ wurde die erste Folge der Krimireihe „Tatort“ ausgestrahlt. Federführend war hinter den Kulissen der NDR, auf dem Bildschirm löste Walter Richter als Kommissar Trimmel den deutsch-deutschen Fall souverän.

Ein halbes Jahrhundert „Tatort“, das ruft sogar die Wissenschaft auf den Plan: „Taxi nach Leipzig“ ist eine vergleichende Gegenüberstellung der ersten und der 1000. Tatort-Folge, die beide den gleichen Titel trugen. Geklärt werden soll die Frage, wie sich fünf Jahrzehnte auf die Serie ausgewirkt haben.

Wer mehr im Hier und Jetzt lebt und „nur“ Krimispannung genießen will, könnte noch flink zu „Tatort 2 – Der Adventskalender“ greifen. Der wartet mit 24 spannenden Rätseln zu Deutschlands beliebtester Kult-Krimireihe auf.

Heute vor 121 Jahren (1902) erfand sich ein späterer (1912) Literatur-Nobelpreisträger sozusagen neu. Mit „Der Arme Heinrich“, einer deutsche Sage in fünf Akten, die an der Wiener Hofburg uraufgeführt wurde, wandte sich Gerhart Hauptmann dem Reich der Legenden zu, indem er das gleichnamige mittelhochdeutsche Versepos von Hartmann von Aue adaptierte.

Die große weite Welt des Fußballs: Ein Schweizer gründet heute vor 124 Jahren (1899) in Spanien einen der erfolgreichsten Fußballvereine der Welt, dessen Spieler und Fans sich aber eher als katalanische Kicker sehen: Hans Max „Joan“ Gamper gründete den FC Barcelona und gehörte fünf Jahre zuvor schon zum Kreis der Fußballer, die den FC Zürich ins Leben riefen.

Gamper wären bestimmt mehr als „111 Gründe, den FC Barcelona zu lieben“ (vorbestellbar) eingefallen. Über einen ganz entscheidenden Punkt klärt eine wissenschaftliche Arbeit auf: „Més que un club­ – Mehr als ein Verein“  beleuchtet die Rolle des FC Barcelona in der Konstruktion katalanischer Identität.

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Dienstag, 28. November: Ein besonderer Tag

Sternstunden für mich und die Menschheit

Zum letzten Mal in diesem Jahr erleben wir an diesem Dienstag, 28. November 2023, einen Sonnenaufgang vor 8 Uhr. Genauer gesagt um 7.58 Uhr. Und auch bei der Dauer des lichten Tages, derzeit noch 8:13 Stunden, nähern wir uns dem Tiefpunkt an Heiligabend, wenn es nur noch 7:44 Stunden hell sein wird.

Heute fällt das bebücherte Kalenderblatt mal wieder eher knapp aus, denn der 28. November ist für mich ein bedeutungsvoller Tag. An einem solchen traf ich eine der eher klugen Entscheidungen meines Lebens: Ich habe geheiratet. Was als „Sternstunde“ gefeiert werden muss – aber dazu kommen wir gleich noch.

So beschränke ich mich auf drei literarische Geburtstagsgrüße und gebe dabei dem Alter den Vorzug. Heute vor 144 Jahren (1881) wurde der österreichisch-britische Schriftsteller, Übersetzer und Pazifist Stefan Zweig geboren. Er gehörte zu den populärsten deutschsprachigen Schriftstellern seiner Zeit. Unter seinen vielgelesenen psychologischen Novellen und Prosaarbeiten ragt unter anderem die „Schachnovelle“ heraus. Sie gehört ohne Zweifel zu den „Sternstunden der Menschheit“.

„Mein Leben ist ein Chaos, die einzige Verbindungslinie sind meine literarischen Werke.“ Dieser Linie zu folgen lohnt sich, denn es handelt sich um Alberto Moravia. „Der Ungehorsam“ Moravias gegenüber Mussolini bescherte ihm Schreibverbot, nach 1944 aber war der Autor eine der wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten und einer der bedeutendsten Schriftsteller Italiens. Heute hätte er seinen 116. Geburtstag (1907) gefeiert. Ihren 79. Geburtstag (1944) feiert heute Rita Mae Brown. Berühmt wurde die Aktivistin der lesbischen Frauenbewegung der USA mit dem Roman „Rubinroter Dschungel“, mehr noch aber durch ihre mit ihrer Tigerkatze Sneaky Pie Brown als Koautorin verfassten Kriminalromane über Mrs. Murphy, die als „Detektiv als Samtpfoten“ unterwegs ist. Passend zur Jahreszeit empfehlen wir als Einstieg „Morgen, Katze, wird’s was geben“.  

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Montag, 27. November: November-Finale

Das Fest der Lichter fest im Blick

Die stillen Feiertage und bald auch der graue November liegen an diesem Montag, 27. November 2023, hinter uns, es geht schnurstracks aufs Fest der Lichter zu. Der Sternenhimmel Bad Harzburg funkelt jetzt ganz offiziell, der Wintertreff (den ich weiter Weihnachtsmarkt nenne) ist geöffnet und die Krippe im Rosengarten erlebt am Freitag ihre erste Andacht.

An einem Mann können wir heute nicht vorbei, dazu nennen wir zu häufig die Literatur-Nobelpreisträger. Vor diesem Hintergrund wäre es unfair, den Stifter des Preises zu unterschlagen: „Alfred Nobel“ (Biografie) unterzeichnete heute vor 128 Jahren (1895) sein Testament und vermachte damit sein Vermögen einer Stiftung, die heute die Nobelpreise vergibt.

Ein Nobelpreis stand für den Erotikroman „Josefine Mutzenbacher“ (Unzensierte Ausgabe) eher nicht in Aussicht. Aber immerhin wurde dem vom Bambi-Schöpfer Felix Salten 1906 veröffentlichten Werk im Jahr 1990 höchstrichterlich bescheinigt, dass auch Pornographie Kunst sein könne. Zu diesem Urteil kam das Bundesverfassungsgericht in seiner „Mutzenbacher-Entscheidung“ zur Auslegung der Kunstfreiheitsgarantie des deutschen Grundgesetzes.

In den Fällen, die wir jetzt in den Fokus rücken, geht es eher um literarische Liebschaften. Heute vor 441 Jahren (1582) wurde das Aufgebot zur Heirat des 18-jährigen William Shakespeare mit Anne Hathaway bestellt. Es war kaum „Der Widerspenstigen Zähmung“ und auch keineswegs „Verlorene Liebesmüh“ („Liebes Leid und Lust“), sondern eher vielleicht „Ein Sommernachtstraum“, bis dass der Tod William Shakespeares das Paar 1623 trennte. Allerdings fällt auf, dass quasi mit der Hochzeit jene Phase beginnt, die in der Shakespeare-Forschung als „verlorene Jahre“ bezeichnet werden…

Eine blutige und tödliche Steilvorlage lieferten am 27. November 1886 der Richter Emil Hartwich und Baron Armand von Ardenne dem Dichter Theodor Fontane. Die beiden Herren trugen nach einer Affäre Hartwichs mit Ardennes Ehefrau Elisabeth ein Duell mit Pistolen aus. Hartwich stirbt an der erlittenen Schusswunde. Fontane griff den Vorgang im Roman „Effi Briest“ auf.

Noch ein Geburtstagsgruß: Heute vor 61 Jahren (1962) wurde die britische Schauspielerin und Schriftstellerin Emma Walton geboren. Sie ist die Tochter der Schauspielerin Julie Andrews und des Bühnendesigners Tony Walton. Und da die Mama gerade Mary Poppins drehte, begann Emmas Leben sozusagen in den Disney-Studios.

Später heiratete Julie Andrews den Regisseur Blake Edwards, unter dessen Ägide Emma Walton erste Auftritte wie in „Der Fluch des rosaroten Panthers“ hatte.  Bekannter allerdings wurde sie als Autorin von Kinderbücher wie „The Fairy Princess“, die sie gemeinsam mit ihrer Mutter Julie Andrews schrieb und zu denen ihr leiblicher Vater bisweilen die Illustrationen beisteuerte.

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Sonntag, 26. November: Tag des Kuchens

Großer Literaturtag für kleine Kinder

Dass passt doch wie in die Kuchenform gegossen: Wir haben Sonntag, 26. November 2023, und (zumindest in Amerika) begehen den „Tag des Kuchens“ (National Cake Day).

Die Idee übernehme ich gern, obwohl langsam mit der vorweihnachtlichen Keks-Produktion begonnen wird. Hilfreich dabei ist „Weihnachten: Das Backbuch“: „Leckere und einfache Backrezepte: Stollen, Lebkuchen, Plätzchen und Kekse: Zimtsterne, Vanillekipferl, Spekulatius & Co.“.

Trotzdem werde ich den aktuellen Aktionstag aus USA sozusagen okkupieren und eine sonntägliche Kaffee- und Kuchen-Tafel genießen. Also heißt es: „Heute back ich … Kuchen!“. Mit dem Buch sollte sogar mir der Plan gelingen, denn enthalten sind neben Wissenswertem über Eier, Butter und Mehl „20 leckere Rezepte mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Kinder ab 6 Jahren“. Aber aufgepasst, leicht kann beim backenden Aufgalopp etwas schiefgehen: „Advent, Advent, der Kuchen brennt“.

Auch literarisch gesehen ist das heute eher ein Tag für Kinder – wenn man mal von Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ absieht, dessen erster Band am 26. November 1930 erschien. Ansonsten steht dieses Datum für zwei der berühmtesten Kinderbücher der Welt.

Heute vor 159 Jahren (1864) schickte Lewis Carroll das handgeschriebene Manuskript von „Alice im Wunderland“ (natürlich im englischen Original „Alice’s Adventures Underground“) an die zehnjährige Alice Liddell, Tochter des Oxforder Dekans und Vorbild für die Heldin Alice.

Fast wäre ein Klassiker der Weltliteratur nie erschienen, denn Carroll war zunächst unschlüssig, ob er sein Werk publizieren sollte. Er gab es seinem Freund George MacDonald, der es seinen Kindern vorlas. Und MacDonalds Sohn Greville war so begeistert, dass er wünschte, „es gäbe 60.000 Bände“ davon. Carroll war überzeugt.

Am 26. November 1945 erschien in Schweden ein weiterer Klassiker – der heutzutage leider häufig eher wegen „gendergerechter Sprache“ von sich reden macht: Astrid Lindgren veröffentlichte ihre „Pippi Langstrumpf“. Und die lese ich, ebenso wie „Pippi Langstrumpf geht an Bord“ und „Pippi in Taka-Tuka-Land“ weiter im Original. Wodurch ich weder zum Rassisten noch militant geworden bin, ebenso wenig habe ich ein Problem mit der Geschlechterrolle.

Will man eine nicht überarbeitete Ausgabe erwerben, greift man zur Sicherheit am besten gleich zur „Ur-Pippi“. Das Buch enthält das Original-Manuskript, das Astrid Lindgren 1944 dem Bonnier Verlag anbot und das damals abgelehnt wurde. Wer mehr rundherum um „Pippi Langstrumpf“ wissen und erfahren will, was bekannte Persönlichkeiten, Pippi-Freunde und -Kenner aus aller Welt über die „Heldin, Ikone, Freundin“ sagen, ist mit diesem aufwändigen Coffee Table Book bestens bedient.

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Samstag, 25. November: Geschenke-Alarm 29!

Von Helden und Straßenfegern

Jetzt ist es passiert, ich habe gestern den Geschenke-Alarm 30 Tage vor Heiligabend vergessen. Nun muss eben dieser Samstag, 25. November 2023, für den Geschenke-Alarm 29 herhalten. Passt ja auch gut, Samstag ist Einkaufstag.

Eine Allzweck-Geschenkewaffe aus dem Buchhandel will einer meiner Freunde gleich drei Mal verschenken: „Asterix 40 Die weisse Iris“ . Vermutlich wird er das gebundene Buch (macht als Geschenk mehr her!) statt der biegsamen Heftausgabe (die besser unter der Schulbank zu lesen ist!) wählen. Noch mehr gute Hinweise gibt es in den Online-Geschenktipps der BÜCHER-HEIMAT.

Dass sich dieser Asterix nach eher flauen Ausgaben wieder lohnt, betont auch Markus Weber in den Lesetipps der BÜCHER-HEIMAT. Und nachdem ich das Buch auf seinen Rat hin erworben habe, möchte ich ihm beipflichten. Meine Lieblingsstelle ist, wenn Majestix in höchster Erklärungsnot vor seiner Gutemine stammelt: „Erst gestern habe ich zu Methusalix gesagt: ,Mann, die Gutemine funkelt und schillert zurzeit! Verrückt, wie die funkelt und schillert‘“. Woran erinnert mich das???

Bleiben wir bei gezeichneten Helden. Heute vor 83 Jahren (1940) hatte Woody Woodpecker seinen ersten Auftritt in einem Zeichentrickfilm („Knock Knock“). Dabei war ihm nur eine Nebenrolle beschieden, aber sein trompetend-meckerndes Lachen offenbarte bereits im doppelten Sinn Star-Qualitäten. Wer dieses Lachen nicht mehr in den Ohren hat, kann es hier auffrischen: „Woody Woodpecker Best Laughs“ (ext. / Youtube, 2:49 min).

Rückblickend komme ich mit den vielen Zeichentrick- und Filmhelden meiner Jugend immer gern durcheinander. Der Disney-Konzern lässt seine Fans mit der Figurenflut nicht allein. “Disney: Who’s Who” ist das A bis Z der Disney-Figuren. Das offizielle Standardwerk listet alle Heldinnen und Helden aus den Disney-Filmen auf.

Weniger um Heldenfiguren als vielmehr um einen Mörder geht es im längstlaufenden Bühnenstück der Welt: Heute vor 71 Jahren (1952) hob sich der Vorhang im Ambassadors Theatre in London erstmals für die „Die Mausefalle“ (mp3-Hörbuch) von Agatha Christie.  Der Bühnenkrimi läuft seither täglich – mit Ausnahme einer gut ein Jahr währenden Unterbrechung während der COVID-19-Pandemie.

Francis Durbridge , heute vor 11 Jahren (1912) geboren, mag nicht das literarische Niveau von Agatha Christie erreichen, als Krimiautor allerdings war er ähnlich erfolgreich. In Deutschland wurde für Francis Durbridge – Alle deutschen Verfilmungen“ (DVD) in den 1960er bis 1980er Jahre der Begriff „Straßenfeger“ geprägt. Darunter Thriller wie „Melissa“ und „Das Halstuch“. Heute eher etwas für Nostalgiker.

Durbridge war 30 Jahre bei der BBC als Hörspielautor tätig und publizierte 35 Romane.  Seinen Durchbruch hatte er mit seinem fiktiven Kriminalschriftsteller und Hobbydetektiv Paul Temple. „Paul Temple – Die große Box“ (mp3-CD) enthält die Original-Radiofassungen mit René Deltgen und Annemarie Cordes, die uns einst vor den Rundfunkgeräten festnagelten.

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Freitag, 24. November: Ein Hoch auf Gummistiefel!

Well, well! Wohlfühlen in Wellies

Sprühregen sagt meine Wetter-App für diesen Freitag, 24. November 2023, voraus. Was prima passt, denn wir begehen heute den „Tag der Gummistiefel“.

Auf einem Bauernhof aufgewachsen, bin ich bei dem Thema in meinem Element. Die wasserdichten Treter sind einfach praktisch. Dass sie modisch nicht viel her machen, war mir schnurz. Lediglich die Tatsache, dass man in Gummistiefeln schlecht Fußball spielen kann, trübt den rosaroten Rückblick.

Google spielte 2019 ein Doodle zu Ehren der Gummistiefel aus (s.o.). Eine Referenz nicht an die Schuhe, sondern an den 5. Dezember 2015, der als regnerischster Tag der Geschichte Großbritanniens mit Niederschlagshöhen von 340 Millimetern bekannt geworden ist.

Die Briten sollen den Vorläufer der modernen Gummistiefel erfunden haben. Genauer gesagt Feldmarshall Arthur Wellesley, Duke of Wellington, der Napoleon bei Waterloo besiegte. Angeblich dank kniehoher, sogenannter Hessenstiefel, die seine Soldaten durch intensives Einfetten wasserdicht machten. Gummistiefel laufen in England noch heute unter „Wellies“ oder „Welli Boots“. Well, well!

Im großen Stil ist der Amerikaner Hiram Hutchinson 1853 die Gummistiefel-Produktion in Frankreich angegangen. Die Firma existiert bis heute und produziert noch immer hochwertige Gummistiefel für Beruf und Freizeit.

In dieser Freizeit könnte man, statt beseelt in Gummistiefeln durch Matsch zu waten, auch lesen. Es gibt erstaunlich viele Bücher, die das Schuhwerk im Titel tragen – wenngleich sie im Kern meist wenig damit zu tun haben. Zum Spiegel-Bestseller brachte es Moderatorin Bärbel Schäfer mit „Eine Herde Schafe, ein Paar Gummistiefel und ein anderer Blick aufs Leben“, in dem sie ihrem Namen Ehre zu machen versucht.

„Gerüchte über gelbe Gummistiefel“ verbreitet Angela Nora Broer in der Absicht, zu erklären, „warum der Ostfriese ist, wie er ist“. Eher Spannung verspricht dagegen Henning Mankells letzter Roman: „Die schwedischen Gummistiefel“. Kurzer Einschub für alle, die schon immer mal wissen wollten, was Gummistiefel auf Schwedisch heißt: Gummistövlar.

Ansonsten gelangte ich beim Stöbern im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT zu der Erkenntnis, dass Gummistiefeln keineswegs Bauern und Dorfkindern (wie einst mir) vorbehalten sind: „Engel tragen Gummistiefel“ steht dort direkt neben der „Göttin in Gummistiefeln“. Und „Die Gummistiefel-Prinzessin“ ist auch nicht fern. Vermutlich aus gutem Grund, denn „Das Glück trägt manchmal Gummistiefel“.

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Donnerstag, 23. November: Rekordserie

Der Tag des Doktors! Who?

Es hat nicht Klick gemacht beim Stöbern nach Themen für diesen Donnerstag, 23. November 2023. Folgerichtig fällt unser Kalenderblatt heute kurz aus – und passt sich so dem „lichten Tag“ an.

Anfang Dezember naht der Tag, an dem es erstmals in diesem Winter weniger als 8 Stunden hell sein wird. Heute haben wir den klaren Durchblick noch 8:26 Stunden. Für alle, die es genau wissen wollen: Die Sonne geht um 7.50 Uhr auf und um 16.16 Uhr unter. Hoffentlich behalte ich dennoch den Durchblick, der mir in jüngster Zeit gerade beim Tabellenstudium anhanden kam: Catherine Dickens ist am 22. Nobember 1879 nicht geboren worden, sondern gestorben. Ich danke Petra Nietsch für den aufmerksamen Hinweis.

Das passt zu dem mit Kälte nun auch gefühlt angekommenen Winter. Für Fans der Bauernregeln keine Überraschung. Heute ist der Tag des heiligen Clemens von Rom. Und da weiß jeder Bauernkalender: „Sankt Klemens uns den Winter bringt“.

Eine Zeitreise in den Sommer könnte mich locken – womit ich den Übergang zum zentralen Blog-Thema des Tages hinbekommen habe: Wir begehen heute den „Internationalen Doctor Who Tag” (International Doctor Who Day auch TARDIS Day). Ein Festtag für die Fans der britischen und dienstältesten Science-Fiction-Serie.

Heute vor 60 Jahren, am 23. November 1963, feierte die Serie „Doctor Who“ ihre TV-Premiere. Seither ist sie soetwas wie der VW Käfer der TV-Serien: … und läuft, und läuft, und läuft … Was auf der offizielle Website der BBC gefeiert wird. Wer die Quellenlage rund um die Kult-Serie studieren will, greift zu „Dr Who 4th Dr Sourcebk“ (engl.).

Bis 2017 gab es zwölf männliche Nachfolger des Doktors, die 13. Version der Figur verkörperte mit Jodie Whittaker dann erstmals eine Frau, aktuell ist als Nr. 14 (zum zweiten Mal) David Tennant unterwegs. Wer da nicht die Übersicht verlieren und strukturiert alle Folgen sehen will, greift zu “The Binge Watcher’s Guide Dr. Who A History of Dr. Who and the First Female Doctor”.

Nun müssen wir noch das Rätsel um „TARDIS“ lösen: So heißt das Raumschiff, mit dem der Doktor durch Raum und Zeit reist. Der Name ist ein Akronym für „Time and Relative Dimension in Space“. Auch optisch entspricht das Raumschiff keiner Ufo-Norm, es ist als britische Polizeinotrufzelle getarnt. Womit es im aktuellen Handy-Zeitalter eher auffallen dürfte.

Mittlerweile gibt es sogar ein Bilderbuch für die Fangemeinde: „Dr. Who – The Runaway Tardis“ (engl.). Und zum 50-Jährigen (2013) von „Dr. Who“ stellte die Serie einen weiteren Weltrekord auf. Zeitgleich und einmalig wurde der 3D-Jubiläums-Spielfilm „Der Tag des Doktors“ in 94 Ländern auf sechs Kontinenten gezeigt.

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