Dienstag, 23. April: Das Buch zum Bier

Weltbuchtag und viele gute Gründe fürs Lesen

Es ist nicht immer leicht, für das bebücherte Kalenderblatt den Bogen zum Thema Buch zu schlagen. An diesem Dienstag, 23. April 2024, gibt es jedoch gleich ein internationales und vielfältiges Angebot.

Zum einen steht weltweit heute der „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ (kurz: Weltbuchtag) im Kalender. Das Buch zum Aktionstag ist allerdings nicht gerade ein literarisches Schmankerl. Urheber- und Verlagsrecht kommt mit eher drögem Juristendeutsch daher.

Das Thema Urheberrecht allerdings ist wichtig, wie auch die Online-Suche in der BÜCHER-HEIMAT zeigt:  Plagiate waren und sind seit jeher ein Thema: „Wahrheit und Kunst, Geschichtsschreibung und Plagiat im klassischen Altertum“.

Im Vereinigten Königreich, Irland und den USA steht heute zudem die „World Book Night“ (Weltbuchnacht) an. Es ist das Pendant zum britischen Lesefest für Kinder, dem „World Book Day“ im März. Beiden Aktionstagen gemeinsam ist die Zielsetzung: Sie sollen zum Lesen animieren.

Lektüretipps liefert indirekt die Terminwahl für die „World Book Night“: Der 23. April ist der Todestag des spanischen Nationaldichters und Erfinders von „Don Quijote“, Miguel de Cervantes Saavedra,  sowie der Geburtstag des isländischen Literaturnobelpreisträgers Halldór Laxness, dessen populärstes Werk wohl die Romantrilogie „Die Islandglocke“ ist.

Und dann wäre da auch noch der „Talk like Shakespeare Day” (Sprich-wie-Shakespeare-Tag). Dazu empfiehlt sich natürlich ein Hörbuch. Beispielsweise „Shakespeare’s Greatest Hits“ (heißt wirklich so…). Alles in allem 145 Minuten Anhörungsmaterial aus Liedern und Sonetten aus Shakespeares Komödien und Tragödien.

Und dann wollen wir über die ganzen „Literaturtage“ selbstverständlich auch nicht sozusagen die Verschmelzung von Körper und Geist vergessen: Heute ist der „Tag des Deutschen Bieres“, mit dem das Reinheitsgebot gefeiert werden soll.

Als Buch zum Bier könnte theoretisch jeder der zuvor genannten Titel taugen. Am besten vermutlich das Shakespeare-Hörbuch, da hätte man die Hände fürs Glas frei. Aber natürlich gibt es auch ein Werk, dass den Anspruch „Das Buch zum Bier“ im Titel trägt und sich mit der Geschichte des Gerstensafts beschäftigt.



Montag, 22. April: Mutter Erde

Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen

Der Start in die Woche steht an diesem Montag, 22. April 2024, eindeutig im Zeichen der Umwelt. Beim „Tag der Aprilschauer“ in USA könnten wir locker mithalten, hätten sogar Schnee zu bieten. Weit wichtiger aber ist der Internationale Tag der Erde, der heute begangen wird.

Seit 1970 steht der 22. April im Zeichen des Umweltschutzes. Mehr als 150 Staaten weltweit begehen den internationalen Tag der Erde (Earth Day oder auch International Mother Earth Day). Ziel des globalen Aktionstages: Die Menschen sollen angeregt werden, ihr Konsumverhalten hinsichtlich ökologischer Aspekte und Nachhaltigkeit zu überdenken.

Das Motto des Earth Day 2024 auf der deutschen Website (ext.): „Wasser macht Leben möglich. Ohne Wasser läuft nichts! Alles klar?“ Was sicher ein Themenfeld anspricht, das die Menschheit zunehmend beschäftigen wird. Eine Problematik reißt auch Uwe Ritzer in seinem Besteller „Zwischen Dürre und Flut“ an: „Deutschland vor dem Wassernotstand: Was jetzt passieren muss.“

Der „Erfinder“ des Aktionstages, der den Earth Day im Rahmen einer Unesco-Tagung aus der Taufe hob, hat im Alter von 96 Jahren eine viel beachtete Bilanz der weltweiten Umweltbemühungen gezogen: John McConnell über den „Earth Day“ (engl.).

„Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen“, konstatiert auch der Meeresbiologe und preisgekrönte Fotograf Robert Marc Lehmann in seinem Buch „Mission Erde“. Derweil warnt der bekannte Fernseh-„Wetterfrosch“ Sven Plöger in einem Klimawandel-Bestseller „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!“.

Wem die Klima-Mentekel einfach zu viel werden, sollte die Augen nicht verschließen oder die Problematik verleugnen, sondern konstruktiv nach vorn schauen. Dies tut der deutsche Top-Manager (Lufthansa, Bertelsmann, BMW) Karl-Ludwig Kley, der Deutschland „Klar zur Wende“ sieht und erklären will, wie „das Steuer bei Klima und Energie herumgerissen werden kann, ohne den erreichten Wohlstand aufs Spiel zu setzen“.

Es handelt sich laut Buchtitel um „zehn ungehaltene Reden“. Worin vielleicht das Problem liegt. Geredet, so hat es den Anschein, wird stets nur über die vielfältigen Schwierigkeiten. Lösungen aufzuzeigen könnte den Menschen Mut machen, die ohne Frage anstehenden Herausforderungen anzugehen.



Sonntag, 21. April: It’s Teatime!

Abwarten und Tee trinken

Abwarten und Tee trinken sollte an diesem Sonntag, 21. April 2024, die Devise sein: Wir (genauer gesagt die Briten) begehen heute den „Nationalen Tag des Tees“ (British National Tea Day).

Wenn eine Nation aus Konsumentensicht dieses Thema für sich vereinnahmen darf, dann sind es sicher die Briten. Andererseits laden auch die BÜCHER-HEIMAT und die Villa Charlotte mittlerweile regelmäßig zum „Five o‘ clock Tea“ ein – inklusive der Leckereien wie Scones, die fast zwingend dazu gehören.

Einziger „Makel“ des in der Adventszeit erstmals ausprobierten Angebots: die „Teatime“ beginnt bereits um 16.30 Uhr. Das nächste Mal übrigens am Mittwoch, 24. April. Und auch an zwei weiteren Terminen im Jahr steht die „Literarische Teatime“ in einer Kooperation der Villa Charlotte und der BÜCHER-HEIMAT an.

Wer wissensmäßig mit Teekennern mithalten will, wird durch „Das kleine Teebuch“ über Sorten, Anbaugebiete und Zubereitung aufgeklärt. Was laut Verlagswerbung „zu großem Genuss führen“ soll.

Für bodenständige Charaktere, die die eigene Teemischung aus heimischen Pflanzen herstellen wollen, bietet sich das Buch „Tee aus Kräutern und Früchten“ an. Ausführlich wird darin beleuchtet, wie man „68 Teekräuter sammeln, zubereiten und genießen“ kann.

Vielleicht kann man ja Hunde dazu abrichten, die besten Teekräuter zu erschnüffeln. Dann aber sollten die vierbeinigen Freunde auch profitieren, denn Tee ist beileibe nicht allein für den Menschen gesund: „Kräutertees für Hunde“ sollen „natürlich heilen“.

Heute vor 15 Jahren (2009) wurde übrigens die World Digital Library (ext.) in Paris eröffnet. Das Projekt der US-Nationalbibliothek Library of Congress und der UNESCO stellt kulturell herausragende Dokumente aus aller Welt über das Internet kostenlos zur Verfügung. Tipp: Stöbern macht Spaß!



Samstag, 20. April: Gleichberechtigung

Die Vorreiterin aus dem Harz

Kurz oder gar nicht, vor dieser Entscheidung stehe ich an diesem bei uns besuchsreichen Wochenende. Für diesen Samstag, 20. April 2024, habe ich mich für die kurze Variante des bebücherten Kalenderblatts entschieden – die dann doch wieder länger wurde.

Durch besonderes Tempo glänzt Deutschland in Sachen Gleichberechtigung nicht unbedingt. Erst 1899 beschloss der Bundesrat des Deutschen Reichs, Frauen offiziell zu den Staatsprüfungen der Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie zuzulassen. Was die Leistung der Quedlinburgerin Dorothea Christiane Erxleben noch mehr herausstreicht.

Sie wurde die erste promovierte Medizinerin in den deutschen Ländern und reichte bereits vor 270 Jahren im Januar 1754 ihre Dissertation mit dem Titel „Academische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfters unsicheren Heilung der Krankheiten“ an der Universität Halle ein. Wenig später trat sie zum Promotionsexamen an, das sie mit großem Erfolg ablegte.

Die Tochter eines Arztes, die später selbst in Quedlinburg (Foto oben) als Ärztin tätig war, benötigte für diese Karriere allerdings Hilfe von allerhöchster Stelle: Der preußische König Friedrich II. gab ihr höchstselbst die Erlaubnis zur Ablegung eines medizinischen Examens. „Die Ärztin aus Quedlinburg“ zeichnet das Leben der Dorothea Christiane von Erxleben nach.

Sein 180-jähriges Jubiläum (1844) feiert eines der bekanntesten Märchen überhaupt – das ausnahmsweise nicht aus der Grimmschen Sammlung stammt: „Der gestiefelte Kater“, ein „Kindermärchen in drei Akten mit Zwischenspielen, einem Prologe und Epiloge“ von Ludwig Tieck wird in Berlin uraufgeführt.

Ich liebe ja eine moderne Adaption, die mit dem Original zwar wenig zu tun hat, aber urkomisch ist: Der Animationsfilm „Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch“ aus den Dreamworks-Studios.

Er war ein Mann der großen Auftritte – und erhielt am 20. April 1992 nach seinem AIDS-Tod im Londoner Wembley-Stadion noch einmal die ganz große Bühne: Stars aus aller Welt traten beim Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness vor 72.000 Zuschauern auf, um den Queen-Leadsänger zu ehren. Das Konzert wurde live in Fernsehen und Radio übertragen.

Mit den Einnahmen wird der Mercury Phoenix Trust gegründet, die den Kampf gegen AIDS unterstützt. „Ein Tribut an Freddy Mercury” soll auch ein 80-seitiger Bildband sein. Meine persönliche Empfehlung als bekennender Queens-Fan: „Bohemian Rhapsody“ (DVD) ist ein grandioses Biopic. Unbedingt sehenswert.



Freitag, 19. April: Strampeln im Rausch

Ein sehr besonderer Fahrradtag

Heute ist der 110. Tag des Jahres (ans Schaltjahr gedacht, das sitzt jetzt). Und dieser Freitag, 19. April 2024, steht zudem als „Fahrradtag“ (Bicycle Day) in den internationalen Aktionstag-Kalendern – was mit dem sportlichen oder gemütlichen Radeln allerdings nur am Rande zu tun hat.

„Ich konnte nur noch mit größter Anstrengung verständlich sprechen und bat meine Laborantin, die über den Selbstversuch orientiert war, mich nach Hause zu begleiten. Schon auf dem Heimweg mit dem Fahrrad nahm mein Zustand bedrohliche Formen an…“.

So beschrieb der Schweizer Chemiker Albert Hofmann am 19. April 1943 einen Selbstversuch. Genommen hatte er Lysergsäurediethylamid. Besser bekannt unter der Abkürzung LSD. In „LSD. Mein Sorgenkind“ beschrieb Hofmann die „Entdeckung einer ‚Wunderdroge’“. Ein Klassiker der Chemiegeschichte. Und seine Radtour avancierte in der Popkultur zum „Bicycle Day“.

Seine Uraufführung erlebte am 19. April 1941 eines der bekanntesten Dramen der Theaterwelt: Für Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ hob sich am Schauspielhaus Zürich erstmals der Vorhang. Den Stoff für sein „Episches Theaterstück“ hat Brecht adaptiert. Vorlage war der Schelmenroman „Trutz Simplex oder Lebensbeschreibung der Ertzbetrügerin und Landstörtzerin Courage“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Als sich die Familien im Nachkriegs-Deutschland noch vor dem Rundfunkempfänger zum Hörspiel versammelten, sorgte eine frühe Sendung für einen Skandal: „Träume“ ist ein Hörspiel-Zyklus von Günter Eich, der fünf Albträume erzählerisch miteinander verbindet – und nach der Erstausstrahlung am 19. April 1951 im NWDR vielen Hörern Albträume bereitete. Es kam zu massiven Protesten. Erstmals im Druck erschien der Zyklus 1953 bei Suhrkamp.

Die große weite Welt schaute am 19. April 1956 auf ein kleines Fürstentum und auf ein schillerndes Spektakel: Die amerikanische Top-Schauspielerin Grace Kelly heiratet in der Saint Nicolas-Kathedrale in Monaco Fürst Rainier III. von Monaco. Bis heute gehört Fürstin Gracia Patricia, die bereits 1982 bei einem Autounfall verstarb, zu den meistbewunderten Frauen der Geschichte.

„Grace Kelly“ beschreibt die „zauberhafte Welt der Stilikone“. Und es werden auch immer neue (bisweilen arg gewollte) Aspekte gesucht: „Grace Kelly und Diana Spencer“ beschreibt „Zwei Frauen. Zwei Leben. Ein Schicksal.“ Von der Heirat in Königs- oder Fürstenhäuser bis zu tragischen Autounfällen.



Donnerstag, 18. April: Ätherwellen

Wenn der (das) Funken überspringt

Auch wenn es aktuell nicht immer so scheint: Die Tage werden länger. Gestern sind wir an der 14-Stunden-Marke angekommen, heute zieht sich der lichte Tag schon 14.04 Stunden – wobei dieser Donnerstag, 18. April 2024, den Vorhersagen nach eher wieder trüb als licht werden soll.

Vielleicht sollte man den heutigen „Internationalen Weltamateurfunktag“ (World Amateur Radio Day) nutzen, sich ein neues Hobby zu erschließen und mit sonnigeren Gefilden Kontakt aufzunehmen.  Initiiert wurde dieser Ehrentag des Amateurfunks übrigens durch die International Amateur Radio Union (IARU), deren Gründungsdatum der 18. April 1925 ist.

Auch wenn manch einem Web-Surfer der Amateurfunk wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit erscheinen mag: Er hat noch viele Fans. In den Kreis zu gelangen, ist allerdings gar nicht so einfach. Um als Einzelperson am Amateurfunkdienst teilzunehmen, braucht es eine Prüfung und staatliche Zulassung. Zur Vorbereitung wird der „Amateurfunk-Lehrgang für das Amateurfunkzeugnis Klasse E“ empfohlen.

Erst wer diese Hürde überwunden hat, darf sich als Funkamateur bezeichnen, dem Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC/ext.) beitreten und erhält von der jeweils zuständigen Fernmeldebehörde ein individuelles, eindeutiges Rufzeichen zugewiesen. Falls Funkgeräte „von der Stange“ zu teuer oder zu wenig persönlich erscheinen, kann man auch selbst bauen mit „Raspberry Pi für Funkamateure“.

Wenn es dann erstmals in die Ätherwellen geht, muss unbedingt der „Ham Spirit“ beachtet werden (radio ham = Funkamateur/ spirit = Geist/Haltung). Nach diesem Kodex sollen sich alle Funkamateure weltweit an den Idealen von Toleranz, Technikbegeisterung, Wissenschaft, Bildung und Hilfsbereitschaft orientieren und auf diese Weise zum Ansehen Amateurfunkdienstes beitragen.

Wer nach „Funker“ im Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT sucht, erlebt (wie gestern bei Kamin und Kaminer) eine Überraschung. Die Autorin Cornelia Funke steht ganz weit oben in der Ergebnisliste. Wobei mir auffiel, dass ich zwar Band 1 bis 3 ihrer „Tintenwelt“ kenne, Band 4 „Die Farbe der Rache“ aber irgendwie an mir vorbeigegangen ist. Was man zum Glück ändern kann.

Und eine weitere Frau darf an diesem 18. April auf keinen Fall „übersehen“ werden: Heute vor 118 Jahren (1906) erhielt Bertha von Suttner im Rathaus von Kristiania den Friedensnobelpreis entgegen. Die Autorin von „Die Waffen nieder!“ ist damit die erste weibliche Preisträgerin. Man möchte heute in den Ruf laut einstimmen!



Mittwoch, 17. April: „Better for the World”

Aus dem Frühsommer in den Kühlschrank

Kühlschranktemperaturen nach Frühsommer-Gefühlen. Der wetterwendische April nervt an diesem Mittwoch, 17. April 2024. Zumal der heute anstehende Aktionstag eher nach einem lauen Abend im Garten mit einem Glas Rotwein in der Hand schreit.

Wir begehen den „Welttag des Malbec“ (Malbec World Day). Trefflicher bezeichnet (übersetzt) mit Día Mundial del Malbec, denn die violette Rebsorte wird heute vor allem in Argentinien angebaut. Folgerichtig war es auch „Wines of Argentina“, die Interessenvertretung der Winzer des Landes, die den Aktionstag ins Leben gerufen hat.

Wer den Tag nutzen möchte, sich tiefer in die Geheimnisse des Weingenusses einzuarbeiten, der kann sich über die BÜCHER-HEIMAT die theoretische Grundlage schaffen: „Das Wein-Buch“ wartet mit „kostbarem Kennerwissen zu erstklassigem Weingenuss (verständlich erklärt)“ auf – und liefert, falls gewünscht, auch noch „Angeberwissen“.

Mit Blick auf den Malbec könnte in diese Rubrik passen, dass der Malbec ursprünglich nicht aus Argentinien, sondern aus Frankreich stammt. Bekannt vor allem als Traube des „schwarzen Weins“ (vin noir) von Cahors.

Heute aber ist Argentinien das größte Anbaugebiet der Welt, was auch auf einer Website unterstrichen wird, auf der ganz bescheiden festgestellt wird, dass der argentinische Wein „better for the world“ (ext.) sei.

Dass die BÜCHER-HEIMAT-Suche beim Stichwort „Malbec“ den Krimi „Die Toten vom Mont Ventoux“ zutage fördert, ist schnell erklärt. Die Hauptperson in dem Provence-Krimi ist als Ermittler Capitaine Malbec – ob er den gleichnamigen Wein bevorzugt, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Rotwein ist bekanntermaßen eines der Themen, das mir eher liegt. Folgerichtig wird intensiver recherchiert. Ohne Wenn und Aber beipflichten kann ich dabei fraglos dem Buchtitel „Lieber Rotwein als tot sein“ – laut der Deutschen Presseagentur nicht allein ein Spiegel-Bestseller, sondern auch „ein außerordentlicher Lesespaß“.

Da das kühle Aprilwetter aber bis in den Mai anhalten soll, konzentriere ich mich nicht länger auf meine Gärtenträume, sondern lieber auf unseren Kamin. Wer in der Online-Bibliothek der BÜCHER-HEIMAT nach „Kamin“ sucht, erfährt zunächst, wie viele Bücher Wladimir Kaminer geschrieben hat. So viel zum Thema Künstliche Intelligenz.

Immerhin bin ich auf eine Lektüre-Alternative gestoßen. Ein Buch, dass ich lange nicht mehr gelesen habe und bei denen allein der Autor für großes Lesevergnügen bürgt: Charles Dickens hat nämlich nicht allein die berühmte Weihnachtsgeschichte geschrieben, sondern uns für kühle Abende wie den heutigen mit „Am Kamin“ auch die passenden Wintergeschichten geliefert. Und ein Glas Rotwein kann man ja auch im Lesesessel bestens genießen.



Dienstag, 16. April: Ei, Ei!

Sprengstoff in die Lücken der Vernunft

Eigentlich ist mein Eier-Tag der Sonntag. Und manchmal sogar zwei. Da bin ich konservativ. Dass ich mich an diesem Dienstag, 16. April 2024, intensiver mit den Hühnerprodukten befasse, hat einen einfachen Grund: Heute begehen wir den „Eier-Benedict-Tag“ (Eggs Benedict Day).

Genau genommen steht der Aktionstag in den USA im Kalender. Im angelsächsischen Raum ist die pochierte Variante weit gebräuchlicher. Die Wahl des passenden Datums für den Tag war dagegen einfach: Benedikt hat heute Namenstag, zusammen mit Bernadette, Enikő, Paul.

Ein Versuch, Eier Benedikt selbst zuzubereiten, ging vor Urzeiten entweder erbärmlich schief, oder die berühmte Eierspeise ist weder optisch und geschmacklich so wirklich mein Ding. Vielleicht aber hätte ich zuvor auch lediglich spielerisch den Umgang mit Eiern erlernen sollen. Für den Nachwuchs ab 3 Jahren werden dafür ernsthaft hölzerne, zerlegbare „Eier mit Klettverbindung in Eierpappe, 6 Stück“ offeriert.

Wie zu vielen berühmten Rezepten gibt es auch zu den Eiern Benedikt gleich zwei Entstehungsgeschichten. So soll Charles Ranhofer als Chefkoch von Delmonico’s Restaurant in New York Eggs Benedict für den Finanzier LeGrand Benedict erfunden haben, als dieser sich beklagte, dass es nichts „Neues“ zum Frühstück gebe.

Eine andere Variante erzählt, dass der Börsenmakler Lemuel Benedict 1894 im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel als Katerfrühstück die danach als Eggs Benedict bekannte Speise verlangt habe.

Wie dem auch sei, Hühnereier spielen vielfältig in unsere Nahrungsgestaltung bis hin zu Cocktails hinein. Wer die Historie nachvollziehen möchte, wird in „The Gourmand. Eier“ fündig. Das Buch befasst sich ausführlich und auf hohem Niveau (inhaltlich wie preislich) mit Geschichten und Rezepten.

Zu drakonischen Strafen und jahrzehntelanger Haft werden heute vor 60 Jahren (1964) die Mitglieder der Bande verurteilt, die am 8. August 1963 den Großen Postzugraub in Großbritannien durchgeführt hatten. Die deutschen Verfilmungen „Die Gentlemen bitten zur Kasse“ sowie „Hoopers letzte Jagd“ wurden zu Straßenfegern und sind heute vereint auf einer DVD zu haben.

Noch zwei auch literarisch bedeutsame Geburtstage: Am 16. April 1896 erblickte Tristan Tzara, französischer Schriftsteller und Mitbegründer des Dadaismus, das Licht der Welt. Seine „Sieben (7) Dada Manifeste“ sind Musterstücke der literarischen Provokation, das Leben wird als Wort-Spiel definiert, das wiederum „Sprengstoff in die Lücken der Vernunft und Konventionen“ zur Explosion bringen soll.

Heute vor 103 Jahren (1921) wurde mit Peter Ustinov einer meiner großen „Helden“ auf vielen Gebieten geboren. Er selbst hielt seine Erinnerungen in dem Buch „Ich und Ich“ fest. Dazu der Verlag: „Mit Witz, Selbstironie und jener Bescheidenheit, die das wahre Genie auszeichnet, beschreibt Sir Peter Ustinov seinen Weg vom verschüchterten Schauspieler zum Leinwandstar, Drehbuchautor, Alleinunterhalter, Schriftsteller, Opernregisseur und UNICEF-Botschafter.“  Ein großes Leben.



Montag, 15. April: Kombiniere, ein Klassiker!

… dann kann er mich kreuzweise!

An diesem Montag, 15. April 2024, soll nach den sommerlichen Anwandlungen der jüngsten Vergangenheit der Winter zurückkehren. Naja, fast. Einstellige Temperaturen.

Sensationsschlagzeilen wie „Kälteschock“ sind dennoch schwer nachzuvollziehen. Im Grunde bewegen wir uns mit der „Kältewelle“ lediglich in einem Temperaturbereich, der einst einmal die Norm war. Und außerdem macht der April ja ohnehin bekanntermaßen, was er will.

Fünf Jahre ist es her, da starrte ich wie Millionen Menschen weltweit fassungslos auf den TV-Bildschirm und sah den Vierungsturm von Notre-Dame brennend in die Tiefer stürzen. Der Dachstuhl der weltbekannten Pariser Kathedrale brannte komplett aus. Den stundenlangen Kampf der Feuerwehren kann man heute auf DVD nachvollziehen: „Notre Dame in Flammen“.

Nach einem Kraftakt der Grand Nation soll die Kathedrale noch in diesem Jahr wiedereröffnet werden. Am dafür vorgesehenen 8. Dezember werde ich ganz sicher wieder vor dem Fernseher sitzen. Zu Einstimmung könnte man das 1000-Teile-Puzzle „Vive Notre Dame!“ legen. Oder Victor Hugos Kathedralen-Klassiker schlechthin lesen: „Der Glöckner von Notre Dame“.

Quasi in der Nachbarschaft von Notre Dame geschah heute vor 150 Jahren (1874) etwas, das unsere Sichtweisen und unser Verhältnis zur Kunst revolutionieren sollte: Im Atelier des Fotografen Nadar stellten dreißig Maler ihre Werke aus, darunter auch Claude Monet, der „Impression, soleil levant“ (Impression, Sonnenaufgang) präsentierte – das im vergangenen Jahr im Potsdamer Museum Barberini zu sehen war.

Das Bild und dessen Name inspirierten wiederum einen Journalisten, der seinen Artikel „L’exposition des Impressionnistes“ überschrieb und damit einer neuen Kunstrichtung den Namen gab. „Monet. Der Triumph des Impressionismus“ schildert das Schaffen des Künstlers, der Licht auf der Leinwand einfangen konnte wie ansonsten wohl nur noch William Turner.

Geburtstag hat heute ein großer Sohn der Stadt Bad Harzburg: Am 15. April 1913 erblickte der Comic-Zeichner und humoristischer Reiseschriftsteller Manfred Schmidt zu Füßen des Burgbergs das Licht der Welt – bis auf eine Ausstellung vor einigen Jahren bis heute in seiner Heimatstadt nahezu unbeachtet.

Dabei war der Schöpfer des  Privatdetektiv „Nick Knatterton“, der mittlerweile in der „Bibliothek der Comic-Klassiker“ reüssiert, eine „große Nummer“. Was nicht zuletzt auch daran abzulesen ist, dass Schmidt häufiger mit seinem Freund Loriot zusammenarbeitete.

Schmidts Detektiv mit der ausgeprägten Kinnpartie war ursprünglich als Parodie auf die gerade aufkommenden Comics wie „Superman“ gedacht – und wurden zu einem gigantischen Erfolg, nachdem die Illustrierte Quick ab 1950 die Geschichten veröffentlichte. Die wurden später verfilmt als „Nick Knattertons Abenteuer“ mit Karl Lieffen in der Titelrolle und Gert Fröbe als Gegenspieler.

Mit den modernen Errungenschaften stand Manfred Schmidt offenkundig des Öfteren auf Kriegsfuß. Die ersten Computer kommentierte er bissig: „Wenn der Computer wirklich alles kann, dann kann er mich mal kreuzweise.“



Sonntag, 14. April: Auf großem Fuß

Eine Reise durch die Quantenwelt

Wer an diesem Sonntag, 14. April 2024, beim „Welttag der Quanten“ (World Quantum Day) zuvorderst an große Füße denkt, bewegt sich vermutlich auf meinem Bildungsniveau.

Tatsächlich aber geht es um Physik. Und Physiker reden von Quant (von lateinisch quantum ‚wie groß‘, ‚wie viel‘), wenn sie ein Objekt meinen, das „durch einen Zustandswechsel in einem System mit diskreten Werten einer physikalischen Größe erzeugt wird. Quantisierte Größen werden im Rahmen der Quantenmechanik und davon inspirierten Teilgebieten der theoretischen Physik wie der Quantenelektrodynamik beschrieben. Quanten können immer nur in bestimmten Portionen dieser physikalischen Größe auftreten, sie sind mithin die Quantelung dieser Größen.“

Ganz ehrlich? Vom vorherigen Absatz habe ich nichts verstanden. Ist aus Wikipedia geklaut. Macht aber was her. Und Quanten scheinen tatsächlich ein Thema zu sein. Die Online-Suche der BÜCHER-HEIMAT weist zum Suchwort „Quanten“ fast 800 deutschsprachige Bücher aus.

Da es das erklärte Ziel des Weltquantentags ist, der breiten Öffentlichkeit ein Verständnis der Quantenwissenschaft vermitteln starten wir an dieser Stelle auf „Eine Reise durch die Quantenwelt“. Laut Verlagswerbung begleitet das Buch die Leserschaft „anschaulich und kompakt von den Anfängen der Quantenphysik bis zum Quantencomputer“.

Dieser 14. April ist offenkundig aber auch ein gutes Datum für große Literatur. Heute vor 241 Jahren (1783) wurde Gotthold Ephraim Lessings Schauspiel „Nathan der Weise“ uraufgeführt. Zwei Jahre nach dem Tod des Dichters, der mit dem heute weltberühmten Werk seinem Freund Moses Mendelssohn ein literarisches Denkmal setzte.

Heute vor 85 Jahren (1939) erschien zudem in den Vereinigten Staaten John Steinbecks Roman „Früchte des Zorns“ (The Grapes of Wrath). Und wiederum 41 Jahre später (1980) wurde ein deutscher Film gefeiert, der auf einem „Nobelpreis-Roman“ basiert: Volker Schlöndorffs Spielfilm „Die Blechtrommel“ nach dem gleichnamigen Roman von Günter Grass wurde bei der Oscarverleihung mit dem Academy Award für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.