Jan über „Worst Week Ever – Montag“

Jan über „Worst Week Ever – Montag“

Matt Cosgrove, Eva Amores:

Worst Week Ever – Montag

Ich möchte euch dieses Buch empfehlen, weil ich es lustig finde. Es ist der erste Teil einer mehrbändigen Reihe und beschreibt einen ganzen Tag, nämlich Montag, im Leben von Justin Chase. Er ist 12 Jahre alt, und es gibt auch einen Popstar mit dem gleichen Namen. Sicherlich könnt ihr euch vorstellen, was deshalb passiert.

Justin wohnt jetzt bei seinem Vater und seiner Oma, weil seine Eltern sich getrennt haben. Sein Vater ist Toilettenliebhaber und Klempner. Deswegen fährt er eine Toilette als Auto. Das ist Justin furchtbar peinlich. In der Schule wird er von Marvin, dem Schulsprecher, gemobbt. Im Schwimmunterricht muss er eine Badehose tragen, die von seiner Oma gehäkelt wurde, aber sich im Wasser auflöst. Und seine Katze wird von Aliens entführt. Ihr merkt schon, er hat viel Pech. Alles wird sehr lustig beschrieben und durch witzige Zeichnungen dargestellt.

Ich habe auch schon den 2. Teil (Dienstag) und den 3. Teil (Mittwoch) gelesen und hoffe, dass bald der 4. Teil (Donnerstag) erscheint.

Wenn ihr Gregs Tagebücher gelesen habt, wird euch auch dieses Buch gefallen.

Matt Cosgrove, Eva Amores: „Worst Week Ever – Montag”, Fischer KJB, 182 Seiten, ISBN 9783737343220, Preis: 13,90 Euro.

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Erinnerungen: Grenzschicksale

„Grenzschicksale – Als das Grüne Band noch grau war“

Der Verlag Janos Stekovics hat im April 2023 eine Publikation zur deutschen Teilung vorgelegt: Unter dem Titel „Grenzschicksale – Als das Grüne Band noch grau war“ entstand ein Buch, in dem 30 Zeitzeugen ihr Leben auf beiden Seiten dieser lange als unabänderlich geltenden Grenze schildern. Ergänzt werden die Lebensberichte durch einfühlsame Porträts der Fotografin Maike Glöckner sowie durch einen umfangreichen Bildteil mit Arbeiten des Landschaftsfotografen Janos Stekovics.

Nirgendwo sonst sind die Spuren der deutschen Teilung noch heute so sichtbar wie am Grünen Band, jenem Areal, das früher die innerdeutsche Grenze bildete. Obwohl diese Grenze noch immer im öffentlichen Diskurs präsent ist, mag es vor allem für junge Menschen schwierig sein, das Leben und den Alltag an und mit ihr zu verstehen.

Deshalb kommt der Bewahrung der Erinnerungen jener, die diese Zeit erlebt haben, ein immer größerer Stellenwert zu. Zentrales Element in diesem Prozess sind die Berichte von Zeitzeugen. Sie bereichern den Diskurs um eine ganz besondere Facette, denn vor allem ihre persönlichen Schilderungen sind es, die Geschichte für die Nachgeborenen anschaulich werden lassen.

Das Potenzial, das in diesem Genre steckt, zeigt sich im vorliegenden Buch. Es enthält 30 sehr persönliche Porträts von Menschen, die ganz unterschiedliche Erfahrungen aus ihrem Leben auf beiden Seiten der einstigen innerdeutschen Grenze schildern. Darin wird deutlich, wie stark die deutsche Teilung in das persönliche Leben und Arbeiten der Menschen hineinwirkte. Aber auch, wie unterschiedlich man mit dieser Grenze umging. Die geschilderten Lebensgeschichten bestechen durch ihre Nahbarkeit. Sie sind naturgemäß häufig erschreckend, brutal oder tragisch, mindestens so oft aber auch interessant und bewegend, detailreich und spannend, ja oft sogar klug und weise.

Zu Wort kommen unter anderem Bewohner des einstigen Sperrgebiets der DDR. Sie schildern, wie im Lauf der Jahre der politische Druck auf sie immer weiter zunahm. Ein Beispiel dafür ist die Ortschaft Abbenrode im Harz, in der der Zeitzeuge Andreas Weihe aufwuchs. Der 61-Jährige berichtet, zu welchen Absurditäten die stetige Verschärfung des Grenzregimes im Alltag des Ortes führte: „Auch unser Sportplatz und die Badeanstalt lagen in unmittelbarer Nähe zur Grenze. Anfang der 1970er wurde der Sportplatz verlegt. Im Anschluss baute man diagonal über den alten Sportplatz einen neuen Signalzaun. Damit lag unsere Badeanstalt nun im sogenannten 500-Meter-Grenzstreifen und war für die Abbenröder fortan nicht mehr erreichbar.“

Außerdem schildern Betroffene der Aktion „Ungeziefer“ ihr Schicksal, bei der in den 1950er und 60er Jahren als politisch unzuverlässig geltende Familien aus dem DDR-Sperrgebiet zwangsausgesiedelt wurden. Eine von ihnen ist Inge Jakobs, deren Lebensweg stellvertretend für das Schicksal ihrer Heimat steht: Die heute 71-Jährige wurde 1951 im in Sachsen-Anhalt gelegenen Teil des Doppel-Dorfes Böckwitz Zicherie geboren. Nachdem sie mit ihren Eltern  1952 zwangsausgesiedelt wurde, floh die Familie in den Westen. Dort wuchs Inge Jakobs im niedersächsischen Grenzort Zicherie auf, nur wenige Hundert Meter entfernt vom zwangsenteigneten elterlichen Hof, und doch in einer anderen Welt. „Wir konnten unseren Hof in Böckwitz fast sehen. Trotzdem konnten wir nicht nach Hause, das war schmerzlich, vor allem für meine Eltern.“

Vor der deutschen Teilung waren Zicherie (Niedersachsen) und Böckwitz (Sachsen-Anhalt) eine kulturelle und wirtschaftliche Einheit, man verstand sich als Doppeldorf, heiratete untereinander, ging in die gleiche Schule, die in Böckwitz stand, in die gleiche Gastwirtschaft, die sich genau auf dem Grenzstreifen befand und später aus diesem Grund abgerissen wurde, spielte im gleichen Verein Fußball. Die Teilung hat das Zusammenleben der Menschen für lange Zeit verändert, noch heute wird das spürbar. Trotzdem ist seit der Wiedervereinigung auch hier einiges wieder zusammengewachsen. Die Familie von Inge Jakobs bekam 1990 die Reste ihres Hofs in Böckwitz zurück, inzwischen leben ihre Kinder auf dem Areal.

In weiteren Porträts geben unter anderem ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes in Goslar, ein Förster aus der Altmark, ein Fluchthelfer aus Braunschweig sowie eine Pfarrerin aus dem Harz Auskunft über ihr Leben an und mit der Grenze. Hier wird auch deutlich, wie sich der ehemalige Todesstreifen inzwischen gleichsam zur Lebenslinie gewandelt hat. Denn mit der Wiedervereinigung haben die Menschen dieser Landschaft zu einer neuen Bestimmung verholfen, wie die im Buch enthaltenden großformatigen Fotografien des Landschaftsfotografen und Verlegers Janos Stekovics zeigen.

Aber auch Menschen, die nicht in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Grenze gelebt haben, kommen im Buch zu Wort. Denn auch sie waren den massiven Auswirkungen der deutschen Teilung ausgesetzt. Das zeigt sich vor allem anhand der Schilderungen von ausgefeilten Fluchtplänen aus der DDR, wie sie die Zeitzeugin Katrin Schmidt wiedergibt: Geboren 1965 in Halle (Saale) wandte sie sich schon als Kind gegen den politischen Druck und die Vorbestimmtheit des sozialistischen Lebenswegs. Die empfundene Enge mündete schließlich in einen kreativen Fluchtplan, der sie 1987 über Warschau bis nach China und dann weiter um den Erdball führte.

Das aufwändig gestaltete Buch enthält darüber hinaus Fotos von Gedenkorten und Gedenkstätten sowie von noch heute in der Natur sichtbaren Spuren der deutschen Teilung. Zudem wurden alle zu Wort kommenden Zeitzeugen von der halleschen Fotografin Maike Glöckner porträtiert.

Die umfangreiche Publikation wird gemeinsam von Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Kai Langer, Direktor der Stiftung Gedenkstätten des Landes Sachsen-Anhalt und Birgit Neumann-Becker, Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegeben und stammt aus der Feder der halleschen Autorin Ines Godazgar.

Ines Godazgar: „Grenzschicksale zwischen Altmark und Harz. Als das Grüne Band noch grau war“. Verlag Janos Stekovics. 592 Seiten, ISBN 978-3899234503, Preis: 32,00 Euro.

Donnerstag, 17. Oktober 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

„Wander-Lesung“ mit Axel Gottschick

Literarische Lust mit des
Müllers Wander-Frust

Er wird sicher nicht „per pedes“ nach Bad Harzburg kommen, aber um „Schusters Rappen“ wird es dem Schauspieler und Hörspielsprecher Axel Gottschick bei seiner Lesung am 2. Mai 2024 gehen. „Das Wandern ist des Müllers Frust“ ist der Abend mit Gottschick überschrieben. Fast schon ein Stammgast im Veranstaltungsreigen der BÜCHER-HEIMAT verspricht er dabei einen „literarischen Absturz im Hochgebirge“. Mit ihm als Bergführer.

Axel Gottschick ist im Mai als literarischer Bergführere in der BÜCHER-HEIMAT unterwegs.

„Ein Kaleidoskop von Texten über höchstes Glück und erschütternde Abstürze, über Bergführer, die sich nicht auskennen und Grenzpolizisten, die sich nicht umdrehen. Eine Wanderung zwischen Höhenlust und Todesangst“, heißt es in der Ankündigung. Die funkelnden Kristalle für das Kaleidoskop steuern großartige Schriftsteller und Dichter bei, deren Gedanken über das Wandern Axel Gottschick in unnachahmlicher Weise darbietet.

Deutschlands oberster Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe war seiner Zeit gemäß viel zu Fuß unterwegs. Aber der berühmte „Osterspaziergang“ ist natürlich nicht herausfordernd genug für einen literarischen Abend rund ums Wandern. Folgerichtig hat Axel Gottschick „Wanderers Nachtlied“ aus dem großen Goethe-Fundus ausgewählt.

Weiter geht es auf eine „Fußwanderung“ mit Robert Walser und wird mit Georg Büchner der „Lenz“ erlebt, in dem sicher auch Christian Morgensterns „Wildbach“ munter sprudelt. „In Halbschuhen auf die Jungfrau“ ist Erich Kästner unterwegs, vielleicht, um wie Jack Kerouac „Allein auf dem Berggipfel“ zu sein. Und wenn es ums Wandern geht, darf natürlich auch der Harz nicht zu kurz kommen: „Der Abstieg vom Brocken“ wird mit Heinrich Heine in Angriff genommen.

Das Programm „Das Wandern ist des Müllers Frust“ wird von Axel Gottschick immer mal wieder überarbeitet und angepasst. Was er im Detail darbietet, entscheidet sich so bisweilen erst am Veranstaltungstag. Unsere Aufstellung liefert mithin lediglich Beispiele.

Donnerstag, 2. Mai 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten,
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Dienstag, 23. Januar: Große Geister

Große Geister (v.l.): Stendhal, Camilla Collett, Edouard Manet und David Hilbert. Fotos: Wikipedia, gemeinfrei

Von Stadtmenschen und Wegbereitern

An diesem Dienstag, 23. Januar 2024, belasse ich es wirklich bei einigen „Geburtstagskindern“. Die Auswahl ist absolut willkürlich, die Namen aus einer schier unendlichen Geburtstagsliste herausgepickt.

Starten wir mit dem französischen Schriftsteller Stendhal, der am 23. Januar 1783 als Marie-Henri Beyle in Grenoble zur Welt kam. Das Multitalent, dass auch als Journalist, Militär und Politiker aktiv war, gilt heute als einer der frühesten Vertreter des literarischen Realismus. Zu seinen Meisterwerken zählt „Rot und Schwarz“ („Le Rouge et Le Noir“).

Ihrer Zeit voraus war auch die Norwegerin Camilla Collett, die am 23. Januar 1813 als Camilla Jacobine Wergeland, Tochter des Theologen und Politikers Nicolai Wergeland und jüngere Schwester des Schriftstellers Henrik Wergeland, zur Welt kam.

Heute wird sie als erste norwegische Frauenrechtlerin gerühmt, was sich vor allem auch in Werken wie „Die Töchter des Amtmanns“ (engl.) widerspiegelt. Die deutsche Ausgabe wird vermutlich noch über den Bücher-Suchservice der BÜCHER-HEIMAT zu finden sein.

Die Impressionisten sind für ihre Landschaftsmotive berühmt – doch ausgerechnet der berühmte Wegbereiter des Impressionismus hatte mit Landschaft nicht viel am Hut. Der heute vor 192 Jahren (1832) geborene „Édouard Manet“ (Biografie) war ein absoluter Stadtmensch, der Paris nur höchst ungern verließ.

Großartige Motive für großartige Gemälde fand er dennoch und gilt als einer der Wegbereiter der modernen Malerei. Wer seine Mitmenschen mit den fantastischen Bildern beglücken will, kann sich im „Postkarten-Set Édouard Manet“ bedienen.

Zu guter Letzt kommen wir zu meinem persönlichen Sorgenfall, denn der heute vor 162 Jahren (1862) geborene David Hilbert gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker der Neuzeit. Mein Verhältnis zur Mathematik war und ist eher angespannt. Immerhin habe ich auch mal in Göttingen studiert, wenn auch nicht dazu beigetragen, dass die Uni-Stadt von 1895 bis 1933 das mathematische Zentrum mit Weltruhm schlechthin war.

Aber zurück zu Hilbert:  Viele seiner Arbeiten auf Teilgebieten der Mathematik und mathematischen Physik begründeten eigenständige Forschungsgebiete. In einer programmatischen Rede auf dem internationalen Mathematikerkongress 1900 in Paris benannte er die hilbertschen Probleme, eine Liste von 23 Problemen der Mathematik (ext.), die die mathematische Forschung nachhaltig beeinflussten.

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Ulrike Schmidt über „Alte Liebe“


Elke Heidenreich, Bernd Schroeder:

„Alte Liebe“

Eben aus der Hand gelegt, ist meine jüngste Lektüre zwar keine Neuerscheinung, aber vielleicht für den einen oder anderen doch noch unbekannt: „Alte Liebe“ von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder.

Kluge, witzige, gefühlvolle und auch bissige Dialoge – ein Lesevergnügen! Aus der Sicht der beiden Protagonisten, Lore und Harry, wird abwechselnd in Dialogform die alltägliche Herausforderung des Älterwerdens und des Alltags der Ehe lebensklug erzählt.

Es ist die Geschichte eines Ehepaares, in der sich eine ganze Generation wiedererkennen kann.

Mir fiel das Buch zwischen den Feiertagen in die Hände, die kurzweilige, unaufgeregte und amüsante Sprache machte Spaß zu lesen.

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Elke Heidenreich, Bernd Schroeder: „Alte Liebe“, Fischer Taschenbuch, 190 Seiten, ISBN 9783596187492, Preis: 12,00 Euro.


Mittwoch, 3. Januar: Geburtstag in Mittelerde

Vergesslichkeit eröffnet Chancen

Dieser Mittwoch, 3. Januar 2024, begann mit einer fürchterlichen Entdeckung. Ich habe ein Weihnachtsgeschenk vergessen.  Nicht auf dem Gabentisch, sondern im Geheimversteck, das es vor neugierigen Blicken verbergen sollte.

Da es sonst noch niemand bemerkt hat, eröffnet der Schock über meine Vergesslichkeit aber auch Chancen: Ich habe 355 Tage vor Heiligabend 2024 bereits das erste Weihnachtsgeschenk! Hauptsache, es fällt mir in zwölf Monaten rechtzeitig wieder ein…

Das neue Jahr beginnt mit überraschend viel „Abschiednehmen“. Die letzte Krippenandacht für diese „Weihnachtssaison“ steht im Rosengarten am Freitag, 5. Januar, an. Dann sind die Kirchengemeinde Martin Luther und die Sternsinger aktiv. Und auch der „Wintertreff“ auf dem Port-Louis-Platz schließt am Sonntag, 7. Januar, seine Pforten.

Heute steht außerdem der „Internationaler Women Rock! Day“ im Kalender. Die Wahl des Datums erfolgte dabei aus sehr gutem Grund: Am 3. Januar 1987 nahm die Rock and Roll Hall of Fame die US-amerikanische Soul-Sängerin Aretha Franklin als erste Frau überhaupt auf. Und das Buch „Aretha Franklin“ bringt das Leben der großen Künstlerin in der Reihe „Little People, Big Dreams“ auch bereits Kindern nahe.

Zwar nicht mit den Rock-Ladies, dafür aber mit „Bluesfrauen. Starke Stimmen und ihre Geschichten“ befasst sich eine Lesung mit Gesang und Piano mit Dr. Haide Manns und Maximilian Tettschlag am Freitag, 15. März 2024, in der BÜCHER-HEIMAT. Wie immer bei freiem Eintritt. Die Platzzahl ist allerdings begrenzt. Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT, Telefon (05322) 9059599 oder per Mail: info@die-buecherheimat.de.

Weit zurück in der Geschichte müssen wir, um den ersten Geburtstagsgruß loszuwerden: Heute vor 2130 Jahren (106 v. Chr.) wurde der römische Staatsmann, Redner und Schriftsteller Marcus Tullius Cicero geboren. Man kann sich von dem Philosophen und Staatenlenker „Vom Sinn und Zweck des guten Lebens“ überzeugen lassen.  Es gibt aber auch „Cicero zum Vergnügen“.

Der 3. Januar ist aber für viele Fans vor allem der „International J.R.R. Tolkien Day“. Gefeiert wird damit an seinem Geburtstag (1892) John Ronald Reuel Tolkien, der Schöpfer der Mittelerde.  Zum Festtag der Hinweis auf eine besonders edle (aber auch kostspielige) Ausgabe von „Der Herr der Ringe“ mit Illustrationen des Autors.

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Freitag, 3. November: Weltmännertag

Die Männerwelt und ihre Tage

Da muss Mann durch: An diesem Freitag, 3. November 2023, begehen wir den „Weltmännertag“ als „Aktionstag zur Männergesundheit“. Nicht zu verwechseln mit dem Internationale Männertag am 19. November, an dem es um „mehr Gleichgewicht der Geschlechter“ geht.

Startet man(n) im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT mit dem Suchwort „Männertag“, fällt das Ergebnis mager aus. Im Selbstverlag freut sich eine Autorin „Endlich! Der Männertag ist da!!!“ und verspricht Sprüche, Witze, Zitate und Sprichwörter zum Thema.

Ansonsten gibt es noch den Klamaukfilm „Männertag“ (DVD) in dem ­ – fast ahnt man es – die Helden auf einem „Bierbike“ daher gerollt kommen. Was den Verdacht nahelegt, dass der „Aktionstag zur Männergesundheit“ vor allem die Auswirkungen des ungesunden „Vatertag“ bekämpfen soll…

Der 3. November ist auch ein Datum, an dem die Film- und Fernsehwelt gleich mehrfach auf neue Wege wechselte. Heute vor 67 Jahren (1956) wurde im Bayerischen Rundfunk erstmals in der deutschen Fernsehgeschichte Werbung ausgestrahlt. Für eine Waschmittelmarke waren die Schauspieler Beppo Brem und „Liesl Karlstadt“ aktiv. Letztere sehr zu Unrecht meist an zweiter Stelle neben ihren Partnern von Beppo Brem bis Karl Valentin genannt.

Am 3. November 1925 präsentierte ein junger Regisseur mit „The Pleasure Garden“ (Irrgarten der Leidenschaft) seinen ersten (Stumm-)Film. Es folgten viele weitere Welterfolge: In „Alfred Hitchcock. Sämtliche Filme“ findet sich auch eineillustrierte Liste all seiner berühmten Cameo-Auftritte.Und wer dann die Ergebnisse von „Hitch‘s“ Arbeit doch lieber im Bewegtbild begutachten will, macht mit den 21 Thrillern in der „Alfred Hitchcock Collection“ sicher nichts falsch.  

Auf 28 Streifen bringen es die Godzilla-Filme aus Japan, deren erster am 3. November 1954 uraufgeführt wurde. Damit man nicht den Überblick verliert, kann man alles darüber unter dem wenig schmeichelhaften Titel „Japan – Die Monsterinsel“ nachlesen.

Seinen 86. Geburtstag (1937) hätte heute der 2005 verstorbene und zu meinen Lieblingssatirikern zählende Friedrich Karl Waechter feiern können. Zusammen mit F. W. Bernstein, Robert Gernhardt, Eckhard Henscheid, und Hans Traxler zählte F. K. Waechter zur Neuen Frankfurter Schule.

Er zeichnete für twen, pardon, Titanic und das Zeit-Magazin, landete mit der Parodie „Anti-Struwwelpeter“ 1970 einen ersten Bucherfolg, illustrierte viele Ausgaben von Bernsteins „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche“ und lag mit einem Buchtitel falsch: „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“  – es guckten viele (und nicht nur Schweine) sehr gern.

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Donnerstag, 2. November: Krümelmonster-Tag

Das Beste von Bäuerinnen zur Backorgie

Eigentlich wäre es an diesem Donnerstag, 2. November 2023, noch drei Tage hin bis zu meinem nächsten, dem 50-Tage-Geschenke-Alarm. Aber abgesehen davon und von der Tatsache, dass das BÜCHER-HEIMAT-Team so schöne Geschenktipps gibt, hat nun auch unser Online-Shop eine Menge guter Ideen für den Gabentisch zusammengestellt. Das verlinkte Bild oben führt in den Shop.

Ich werde heute eher verführt. Zu einer Keksorgie. Heute ist „Krümelmonster-Tag“ (Cookie Monster Day). Der Aktionstag erinnert daran, dass in 31 Tagen der erste Advent ansteht und alles für die Weihnachtszeit-Backorgie vorbereitet sein will. Wer neue Keks-Rezepte sucht, kann es mit „Lust auf Kekse“ versuchen. Die „besten Rezepte von Bäuerinnen aus Österreich, Süddeutschland und der Schweiz“ wurden darin gesammelt.

Deutlich weiter gefasst ist das Rezeptangebot für den „Naschmittag“ der auch Kaffee-und-Kuchen-Klassiker offeriert. Bei anderen Werken, die mit ihm werben, würde das Krümelmonster vermutlich eher den Keks-Notstand ausrufen. „Krümelmonster Foodie Truck mit Steffen Henssler“ kommt mit „39 leckeren und gesunden Rezepten von herzhaft bis süß“ daher.

Ein zweifelhaftes Jubiläum verdanken wir Robert Tappan Morris. Heute vor 35 Jahren (1988) setzte der Informatiker den ersten Computerwurm im Internet, den „Morris Worm“, frei. Die „Jugendsünde“ bremste seinen beruflichen Weg nicht: Seit 1999 ist er Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Nette Randnotiz zur Apfel-Stamm-Theorie: Robert Tappan Morris‘ Vater Robert H. Morris war zur Geburtsstunde des Morris-Wurms einer der führenden Köpfe der National Security Agency (NSA)… Zum Schutz des eigenen PC sollte man „Würmer, Viren Erpressungs-Trojaner“ (eBook) immer im Blick behalten.

Manche Dinge brauchen länger: Es ist erst 63 Jahre her (1960), da wurde der Verlag Penguin Books in Großbritannien von der Anklage freigesprochen, mit D. H. Lawrence’ Roman „Lady Chatterley’s Lover“ein „aufrührerisches, skandalöses, vulgäres und pornographisches Buch“ veröffentlicht zu haben. Heute zählt das Werk, das im Kern eine Emanzipationsgeschichte ist, zur Weltliteratur.

Lange gebraucht: Heute vor 31 Jahren (1992) wurde Galileo Galilei von der römisch-katholischen Kirche formell rehabilitiert – 359 Jahre, nachdem er gezwungen worden war, 1633 sein Bekenntnis zum Kopernikanischen Weltbild zu widerrufen. Die „Summe des philosophischen und wissenschaftlichen Lebenswerks Galileo Galileis“ ist in „Discorsi“ von 1638 nachzulesen.

Noch ein Geburtstagsgruß an eine der erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen: Hera Lind begeht heute ihr 66. Wiegenfest. Mit „Ein Mann für jede Tonart“ gelang ihr 1989 der Durchbruch.

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Mittwoch, 18. Oktober: Hackbraten-Hype

Gutbürgerliches und große Literatur

Wenn ich an diesem Mittwoch, 18. Oktober 2023, an mein Mittagessen denke, wandert ein sehnsüchtiges Verlangen über den Atlantik. Aus köstlichen Gründen.

In USA wird heute der „Ehrentag des Hackbratens“ (National Meatloaf Appreciation Day) begangen. Ein Aktionstag, den ich gleich doppelt goutieren könnte. Zum einen liebe ich gutbürgerliche Küche, für die der Hackbraten wie wenige andere Gerichte steht. Zum anderen erinnert mich das Gericht an den Sänger Meatloaf, der seit jeher zu meinen Favoriten gehört.

Damit wäre dann schon mal für die (bombastische) Tischmusik gesorgt. Aber die Amerikaner lassen mich auch bei der Frage nach den Beilagen nicht allein. Heute ist von New York bis San Francisco auch der „Tag des Kartoffelpürees“ (National Mashed Potato Day). Und etwas anderes kann es zu Hackbraten ja wohl nicht geben. „Der ultimative Leitfaden für hausgemachten Hackbraten“ wird auf 222 Seiten (aber auch zum stolzen Preis von 50 Euro) versprochen.

Zumindest in Kroatien würden sich Hackbraten-Liebhaber heute auch besonders gut gewandet zu Tisch setzen. In dem Balkanstaat ist „Tag der Krawatte“ (Dan Kravate). Wer mehr wissen will: „Das Leben der Krawatten“ schildern die Bestsellerautoren Monika Helfer und Michael Köhlmeier.

Neben kulinarischen und modischen Besonderheiten liefert der 18. Oktober aber auch Meilensteine in Literatur und Film. Heute vor 172 Jahren (1851) wurde der Roman „Moby Dick“ von Herman Melville veröffentlicht. Eines der Bücher, die in jedem Kanon der Weltliteratur auftauchen – und ein Roman, den man meiner Meinung nach auch unbedingt gelesen haben sollte.

Unbedingt gesehen haben sollte man zwei Filme, die an einem 18. Oktober in die Kinos kamen. Heute vor 82 Jahren (1941) war dies „Die Spur des Falken“ von Regisseur John Huston mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle als Sam Spade. Es war bereits die dritte (und ist die beste) Verfilmung des Romans „Der Malteser Falke“ von Dashiell Hammett.

Heute vor 56 Jahren (1967) kam ein Film in die US-Kinos, für den ich als Kind zwei Jahre später fast einen Familienurlaub in Berchtesgaden hätte zum Fiasko werden lassen, weil ich entgegen der Wanderpläne meiner Mutter heulend und zeternd auf einem Kinobesuch bestand: Disneys „Das Dschungelbuch“ führte mich erst heran an Rudyard Kiplings großartigen Roman.

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Montag, 24. Juli: Tag der Freude

Mit viele Freude in die neue Woche starten

Durchschnaufen nach dem ersten Galoppwochenende steht an diesem Montag, 24. Juli 2023, auf dem Programm. Da mag es manchen Turffreund traurig stimmen, dass es erst am Donnerstag weitergeht. Dagegen aber kann man etwas tun, denn heute ist der „Internationale Tag der Freude“.

Beim „International Day of Joy“ ist es allerdings wie mit so manchen Aktionstagen. Niemand weiß, wer ihn wann und warum initiiert hat. Aber sei’s drum, freuen wir uns doch einfach daran. Selbst jenen, die damit ein Problem haben, kann laut einiger Ratgeber geholfen werden: „Wähle die Freude“ ist das „Sechs-Wochen-Programm gegen Grübeln, Angst und Stress“ überschrieben.

Während die Welt sich also freut, trifft es die Amerikaner mit Blick auf den Aktionstage-Kalender härter. Heute ist der „National Tell an Old Joke Day“ (Erzähl-einen-alten-Witz-Tag) in den USA. Nun gut, ganz schlimme Witze könnte man noch runterspülen, denn die US-Amerikaner begehen zudem den „National Tequila Day“. Wer Agavenschnaps pur nicht mag, nimmt “Tequila Cocktails” (engl.).

Heute vor 112 Jahren (1911) staunte die Welt über eine der großen archäologischen Sensationen: In den peruanischen Anden entdeckte Hiram Bingham eine Ruinenstadt. „Aberdutzende zerfallene Gebäude, Paläste, Tempel, Wohnhäuser und Wachposten. Allesamt aus prachtvoll behauenen Granitblöcken“, notierte er am 24. Juli 1911 in seinen Expeditionsbericht „Macchu Picchu“.

Geburtstag hatte heute vor 221 Jahren (1802) ein Autor, dem ich viele spannende Schmökerstunden verdanke: Alexandre Dumas der Ältere, Schöpfer weltberühmter Figuren.  Die Klassiker im Schuber vereinen die Musketiere mit Monte Christo und dem Mann mit der eisernen Maske.

Die Biografie Alexandre Dumas‘  liest sich fast wie ein Abenteuerroman aus seiner Feder. Als Autor, Freiheitskämpfer und Lebemann hinterließ er ein 600 Bände umfassendes Werk – obwohl er keine Unterhaltung ausließ, die das 19. Jahrhundert zu bieten hatte.

Was immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass die Berufsbezeichnung Schriftsteller in den Lexikon-Geburtstagslisten ab den 1980er Jahren dramatisch abnimmt. Und wenn man eine Schriftstellerin wie die am 24. Juli 1986 geborene Australierin Natalie Tran entdeckt, findet man kein Buch von ihr. Sie hat wohl mehr Erfolg als „Vloggerin“. Wer ihr nacheifern will: „Modernes Vlogging“ (eBook).

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