Petra Nietsch über „Der Pfad“

Petra Nietsch über „Der Pfad“

Megan Miranda:

Der Pfad

(The Last To Vanish)

Auf dieses Buch bin ich durch die Kolumne von Sonja Weber gestoßen. Der Schauplatz, Cutter’s Pass , ein kleiner Ort in North Carolina und  die Tatsache, dass es sich nicht um einen klassischen Krimi handelt, haben mich angesprochen, und ich wurde nicht enttäuscht.

Es gibt keinen ermittelnden Kommissar oder Detektiv und augenscheinlich auch keinen Mord, lediglich sieben Menschen, die innerhalb der letzten fünfundzwanzig Jahre in diesem beschaulichen Ort, von dem aus Wanderer den Appalachian Trail erreichen können, verschollen sind. Niemand weiß, was mit ihnen passiert ist und ob diese unterschiedlichen Fälle in irgendeinem Zusammenhang stehen.

Und niemand in dem Dorf hat irgendein Interesse daran, der Sache auf den Grund zu gehen. Keiner außer Abby, der Ich-Erzählerin. Nachdem vor einigen Monaten Landon West, der ein Buch über die mysteriösen Vorgänge schreiben wollte, ebenfalls verschwunden ist und sein Bruder auftaucht, um Nachforschungen anzustellen, will auch sie herausfinden, was dahintersteckt.

Je genauer sie hinschaut, desto mehr unerklärliche Dinge geschehen. Die Telefonanlage im Passage Inn, wo sie arbeitet, fällt ständig aus und irgendjemand hat in ihrem Namen ein Schließfach angemietet, in dem sie Gegenstände findet, die den Vermissten gehören. Von den Einheimischen erhält sie keine Antworten, und sie muss erkennen, dass sie auch zehn Jahre nach ihrer Ankunft im Ort noch immer eine Außenseiterin ist.

Aber ist Abby glaubwürdig? Kann man ihr als Erzählerin vertrauen? Auch sie scheint ein Geheimnis zu haben.

Die Autorin hält die Spannung bis zum Schluss hoch und legt immer wieder Spuren, die mich in die Irre geführt haben.

Eine unterhaltsame Lektüre, mit ein wenig Nervenkitzel, gut erzählt. Durch die Erzählperspektive befindet sich der Leser immer mitten im Geschehen und fürchtet gelegentlich auch, dass Abby etwas zustoßen könnte.

Megan Miranda: „Der Pfad”, Penguin TB Verlag, 377 Seiten, ISBN 9783328109082, Preis: 16,00 Euro.

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Mittwoch, 10. April: Aus Fehlern lernen

Sicherheit dank einer kleinen Nadel

Aus Fehlern soll man ja lernen. Und nachdem ich vor zehn Tagen fälschlicherweise den 90. Tag des Jahres ausgerufen hatte, habe ich an diesem Mittwoch, 10. April 2024, das Schaltjahr einkalkuliert: Wir sind also am 101. Tag des Jahres angelangt.

Ihren 175. „Geburtstag“ feiert heute eine Erfindung, die mich insbesondere in Kindheitstagen durch so manch bekleidungstechnische Unpässlichkeiten gebracht hat: Wir begehen den „Internationalen Tag der Sicherheitsnadel“ (International Safety Pin Day).

Das Datum ist mit Bedacht gewählt, denn am 10. April 1849 ließ sich der US-amerikanische Mechaniker und Erfinder Walter Hunt aus Martinsburg im Bundesstaat New York die Sicherheitsnadel patentieren. Seine Erfindung erhielt das US-Patent Nr. 6281.

Vielleicht helfe ich mit diesem, auf den ersten Blick unnützen Wissen manch einem dennoch weiter. Beispielsweise beim Spielen des „Pocket Quiz Junior Erfindungen“, bei dem es gilt „100 Fragen rund um die genialsten Erfindungen der Menschheit“ zu beantworten. Ob darunter auch die Sicherheitsnadel fällt, kann ich allerdings nicht mit Bestimmtheit sagen.  

Zu den begehrtesten Errungenschaften der einstigen DDR zählten ohne Frage Autos der Marken Trabant und Wartburg. Heute vor 33 Jahren (1991) lief im thüringischen Eisenach der letzte Wartburg vom Band. Insgesamt 35 Jahre lang wurden die Autos im Automobilwerk Eisenach gebaut. Vorgängermodelle und laufende Modellpflege wird im „Fahrzeuglexikon Wartburg“ abgehandelt.

Der Trabant, liebevoll Trabbi gerufen, überlebte den Wartburg um 20 Tage.  Am 30. April 1991 produzierte Sachsenring Zwickau den letzten der Kleinwagen. Der erste Trabant war 1958 vom Band gerollt.

Den 100. „Geburtstag“ kann im kommenden Jahr ein Roman feiern, der am 10. April 1925 erschien, von dem zunächst nur 20.000 Exemplare verkauft wurden und der heute zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählt: „Der große Gatsby“ ist das Meisterwerk F. Scott Fitzgeralds.

Der Roman, in dem sich Fitzgerald vor dem Hintergrund der „Roaring Twenties“ mit Themen wie Dekadenz, Ausschweifungen, Idealismus, Widerstand gegen Veränderungen und sozialen Umbrüchen auseinandersetzt, wird heute zu den bedeutendsten Werken der amerikanischen Moderne gezählt. Für das Magazin Time gehört „Der große Gatsby“ zu den besten 100 englischsprachigen Romanen.

Als Fitzgerald 1940 starb, war er überzeugt, dass sein gesamtes Werk vergessen werde. So kann man sich täuschen…



Dienstag, 9. April: Gin auf Einhorn

Der Gin-Tonic-Liturgie folgen

So richtig bin ich über die Sommertage zum Aprilanfang an diesem Dienstag, 9. April 2024, noch nicht weg. Die Tage haben mir ja durchaus gefallen, aber die Nächte… Es ist wie mit dem Reifenwechsel: Dünne Sommerdecke oder doch noch dicke Daunendecke?

Über diese Frage werde ich heute Abend bei einem netten Drink philosophieren. Wobei ich dem Aktionstag folgend zu einem Getränk greifen müsste, dessen Wacholdernote ich nicht sonderlich schätze. Als Cocktail aber ist es sehr okay, heute ist der „Gin-Tonic-Tag” (International Gin and Tonic Day).

Wer als wahrer Fan selbst mixen will, greift frei nach dem Motto „Wenn schon, denn schon…“ natürlich zu „Gin & Tonic – Goldene Edition“, schließlich ist es laut Verlagswerbung das „ultimative Handbuch für den perfekten Mix“. Und mit weniger wollen wir ja gar nicht erst anfangen.

Als Lektüre zum Drink empfehlen wir beispielsweise „Rituale für Hipster & Heilige und alles dazwischen“. In dem eher ungewöhnlichen Buch vermittelt Steve Kennedy Henkel, der für die evangelische Kirche in Bayern als „Jesus Headhunter“ in Sachen Nachwuchsgewinnung unterwegs ist, neben Barista-Gebeten und Bike-Segen auch die zu unserem Cocktail passende „Gin-Tonic-Liturgie“.

Es hat Gin-Abende gegeben, an denen habe ich sogar an Einhörner geglaubt. Was heute ebenfalls passt, denn wir begehen den Welttag des Einhorns (International Unicorn Day). Wer sich da einlesen will: „101 Einhörner und alles, was du über sie wissen musst!“.

Das „extragroße Wimmelbuch“ verspricht „fantasievollen Fakten“ für Einhorn-Fans. Mit Fakes statt Fakten liegt man damit voll in einem allerdings meist üblen Trend. Wobei dies bei den 101 Einhörnern verzeihlich ist, die Fakten-Fakes sind zumindest garantiert fröhlich.

Wenn schon Einhorn, dann darf natürlich auch mein alljährlicher Ausflugstipp durch den heimischen Harz nicht fehlen. Die Einhorn-Höhle Scharzfeld (ext.) lohnt einen Besuch. Geöffnet ist sie mittwochs bis sonntags jeweils von 11 bis 16 Uhr, Führungen jeweils zur vollen Stunde bis 15 Uhr. Ohne Führer gibt es keinen Zutritt zu der Höhle, die dank der Netflix-Serie „Dark“ zu Berühmtheit gelangte.



Montag, 8. April: Lasst Blumen sprechen

Szene aus „Der ganz große Traum“. Foto: Senator-Film

Buddhas Geburtstag und Fußballs Anfänge

Ein herzlicher Glückwunsch geht an diesem Montag, 8. April 2024, nach Japan, wo aus Anlass von Buddhas Geburtstag das Blumenfest Hana Matsuri gefeiert wird.

Heute errichten alle buddhistischen Tempel des Landes eine Blumenhalle (jap. Hanamido), in der eine mit Blumen geschmückte Statue des neugeborenen Buddhas steht. Mir fällt dazu nur das Stichwort „Ikebana“ und die Lehre von „Geist und Schönheit japanischer Blumenkunst“ ein. Und allen, die wie ich eher wenig über Buddha wissen, empfiehlt sich die Lektüre von „Der Buddha – Biografie in Geschichten“.

Vor 150 Jahren nahm eine Bewegung ihren Anfang, die für viele Fans auch eine „Religion“ ist – und mit der ich mich deutlich besser als mit Buddha auskenne: Im Herbst 1874 trugen Schüler des Martino-Katharineum auf dem „Kleinen Exerzierplatz“ an der Rebenstraße (heute Rebenring) in Braunschweig unter der Leitung von Konrad Koch das erste Fußballspiel in Deutschland aus. Der Lehrer glaubte, damit ein Mittel gegen das „Stubenhockerthum“ sowie die Kneipentouren ihrer Oberschüler gefunden zu haben.

Koch erinnerte sich später: „Es wurden einfach ein guter Fußball aus England auf den Platz geworfen, einige der wichtigsten Regeln angegeben und bald spielten die deutschen Knaben das englische Spiel, wenn auch anfangs noch nicht mit allen Feinheiten, doch eifrig und geschickt und zu ihrem größten Vergnügen.

Vor allem die Turnerschaft zog gegen die „Fußlümmelei“ und die „englische Krankheit“ zu Felde. Ohne Erfolg. Im Jahr 1882 stellte ein Erlass des preußischen Kulturministeriums fest: „Das Spiel lehrt und übt Gemeinsinn, weckt und stärkt die Freude am tatkräftigen Leben und die volle Hingabe an gemeinsam gestellte Aufgaben und Ziele.“

Drei Jahre später wartete Konrad Koch, der auch das Buch „Die Erziehung zum Mute durch Turnen, Spiel und Sport“ schrieb, mit neu verfassten Regeln auf. Ein Auszug: „Auf dem Platz darf niemand sich hinlegen oder müßig stehen. Kein Schüler darf ohne besondere Erlaubnis den Rock ablegen; diese Erlaubnis wird nur denen erteilt, die ein wollenes Hemd tragen.“

„Der ganz große Traum“ (DVD) Konrad Kochs war damit wahr geworden und wurde 2011 mit Daniel Brühl in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt. Was nicht bedeutet, dass 1895 zu Kochs Zeiten der Fußball den Durchbruch schon geschafft hätte. Heute vor 123 Jahren (1901) absolvierte die österreichische Fußballnationalmannschaft beispielsweise ihr erstes Länderspiel gegen die Schweiz. Das Match, das 4:0 für Österreich endete, wurde allerdings nie offizielles Länderspiel anerkannt. Engländern und Amerikaner kickten in beiden Teams als Gastspieler. Und viele heimische Spieler legen sich Pseudonyme zu, tragen Perücken und kleben sich falsche Bärte an, um nicht erkannt zu werden, weil Fußball Schülern in Österreich noch verboten war…



Samstag, 6. April: Kuscheliger Pazifismus

Kissenschlachten und Pop-Titanen

Mit dem Aktionstag an diesem Samstag, 6. April 2024, fremdele ich gleich aus mehreren Gründen. Unter anderem, weil ich diesen Blog heute früh noch im Bett schreibe. Der „Internationale Kissenschlacht-Tag“ (International Pillow Fight Day) würde mich meiner weichen Nackenstütze berauben.

Ohnehin bin ich im Allgemeinen und mit Blick auf Kissenschlachten auch im Speziellen eindeutig Pazifist. Auch die softesten Daunenkissen konnten daran nichts ändern, die abendlichen Schlachten vermiesten mir einige Zeltlager- oder Jugendherberg-Aufenthalte, die ich ansonsten durchaus genossen habe.

Der Blick in den Online-Katalog der BÜCHER-HEIMAT zeigt überdeutlich, dass das Thema eine klare Zielgruppe ins Visier nimmt: „Kissenschlacht im Nachtexpress“ richtet sich beispielsweise als „spannendes Vorlesebuch mit witzigen Illustrationen“ an Kinder ab 6 Jahren.

Die gleiche Altersgruppe soll auch das Spiel „Kissenschlacht um Mitternacht“ locken. Wobei es sich zu meiner Freude um ein Gesellschaftsspiel handelt, dass ohne echte Kissen und tatsächliche Schlachten auskommt. Da können und sollen dann auch die Eltern mitspielen.

Wobei viele Eltern (und in manchen Fällen auch schon Großeltern) an diesem Samstag vermutlich eher in musikalischen Erinnerungen schwelgen werden. Heute vor 50 Jahren (1974) gewann die schwedische Popgruppe ABBA, bestehend aus Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Björn Ulvaeus und Benny Andersson, mit „Waterloo“ den Grand Prix Eurovision de la Chanson.

Startschuss für eine unglaubliche internationale Karriere. Das Buch „ABBA“ beschreibt zum Jubiläum „50 Jahre schwedischer Popsound“. Passender Untertitel: „Thank you for the music.” Auf der Welle reiten aber auch andere mit: „ABBA – 50 Jahre Popgeschichte“ soll laut Verlagswerbung „das perfekte Geschenk zum Band Jubiläum“ sein.

Die Schätzungen reichen von etwa 140 Millionen bis zu über 500 Millionen verkaufter ABBA-Tonträger. Das 1992 veröffentlichte Best-of-Album „ABBA Gold“ gehört mit 31 Millionen verkauften Exemplaren zu den weltweit erfolgreichsten Alben. Und das auf ABBA-Songs basierende Musical „Mamma Mia!“ zählt mit mehr als 60 Millionen Zuschauern seit 1999 zu den erfolgreichsten Musicals der Welt (nur Bühne, ohne Kino!).

Wer angesichts solcher Zahlen selbst zu popmusikalischem Ruhm und Reichtum kommen will, kann ja schon mal üben. Allzu hohe Hürden stehen offenbar nicht im Weg, denn. So behauptet ein Taschenbuch-Titel „It’s Easy To Play Abba“. Und alle, die dennoch unsicher sind, können ja zuvor auf den Spuren der Pop-Größen wandeln. Die Route gibt „Der Abba-Reiseführer nach Stockholm“ vor.



Freitag, 5. April: Fehler und Versäumnisse

Den Schnitzer ins Positive umgedeutet

Noch nicht einmal eine Woche wieder aktiv, aber bis zu diesem Freitag, 5. April 2024, häufen sich Fehler und Versäumnisse. Nahezu unverzeihlich: Am 2. April feierte die BÜCHER-HEIMAT ihren zweiten Geburtstag.

Glückwunsch nachträglich, heißt es da ja gemeinhin. Wobei die Tatsache, dass mir der Geburtstag durch die Lappen ging, durchaus auch positiv gedeutet werden kann. Die BÜCHER-HEIMAT ist so sehr fester Bestandteil Bad Harzburgs, dass man sie fast als alltäglich wahrnimmt. „Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt“, wäre vom Titel her zwar das passende Buchgeschenk, allerdings geht es darin vornehmlich darum „deinem Selbstwertgefühl Flügel wachsen“ zu lassen.

Ausreichend Selbstwertgefühl sollten alle rund um die BÜCHER-HEIMAT gewonnen haben.  Es hilft, sich bisweilen den Werdegang von Dirk Junickes erster Idee über die Planungen mit Sonja Weber bis zum unglaublichen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Erinnerung zu rufen.

Das Ergebnis spiegelt sich nicht allein in hervorragenden Umsatzzahlen wider. Die BÜCHER-HEIMAT ist zu einem soziokulturellen Treffpunkt geworden, der die Innenstadt nachhaltig belebt und der weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet.

Dass die BÜCHER-HEIMAT solch ein Treffpunkt werden konnte, ist ohne Frage auch in dem enormen und kostenfreien Veranstaltungsangebot begründet, für das Monika Runge federführend verantwortlich ist. Auch die großartigen Lesungen ließen sich ohne die vielen helfenden Hände nicht realisieren. Wer sich nicht mehr an alle Abende erinnern kann, wird hier bei einem Blick in den Rückspiegel fündig.

Angesichts des verpennten Geburtstags sind die anderen Versäumnisse eher lässliche Sünden. Zumal aufmerksame Leser wie Hans Joachim Stehr meinen allerersten Fauxpas sofort korrigierten: Der vergangene Sonntag war nicht der 90., sondern der 91. Tag des Jahres – ich hatte das Schaltjahr aus den Augen verloren.

Einmal im Fluss, habe ich am 2. April auch gleich noch den „Internationalen Kinderbuchtag“ (International Children’s Book Day) übersehen. Was in einer Stadt, die seit 35 Jahren das Eselsohr als Jugendbuchpreis vergibt, schon als arges Versäumnis gewertet werden muss.

Das erste Eselsohr ging 1989 an Klaus Kordons „Wie Spucke im Sand“, der bislang letzte Preisträger war 2022 Dirk Reinhardt mit seinem Cyber-Thriller „Perfect Storm“. In diesem Jahr steht die nächste Verleihung an, die Jury um die Harzburger Aktion liest sich bereits fleißig durch die Shortlist.

Noch schnell die Erinnerung an ein großes Jubiläum: Heute vor 150 Jahren (1874) wurde die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss mit dem Libretto von Karl Haffner und Richard Genée in Wien uraufgeführt. Unbestritten der Höhepunkt der klassischen Wiener Operette.  Die Biografie „Johann Strauß“ liefert dazu gleich im Doppelpack „Vater und Sohn in Wort und Bild“. Und dem Walzerkönig angemessen „mit Goldprägung“.



Jan über „Worst Week Ever – Montag“

Jan über „Worst Week Ever – Montag“

Matt Cosgrove, Eva Amores:

Worst Week Ever – Montag

Ich möchte euch dieses Buch empfehlen, weil ich es lustig finde. Es ist der erste Teil einer mehrbändigen Reihe und beschreibt einen ganzen Tag, nämlich Montag, im Leben von Justin Chase. Er ist 12 Jahre alt, und es gibt auch einen Popstar mit dem gleichen Namen. Sicherlich könnt ihr euch vorstellen, was deshalb passiert.

Justin wohnt jetzt bei seinem Vater und seiner Oma, weil seine Eltern sich getrennt haben. Sein Vater ist Toilettenliebhaber und Klempner. Deswegen fährt er eine Toilette als Auto. Das ist Justin furchtbar peinlich. In der Schule wird er von Marvin, dem Schulsprecher, gemobbt. Im Schwimmunterricht muss er eine Badehose tragen, die von seiner Oma gehäkelt wurde, aber sich im Wasser auflöst. Und seine Katze wird von Aliens entführt. Ihr merkt schon, er hat viel Pech. Alles wird sehr lustig beschrieben und durch witzige Zeichnungen dargestellt.

Ich habe auch schon den 2. Teil (Dienstag) und den 3. Teil (Mittwoch) gelesen und hoffe, dass bald der 4. Teil (Donnerstag) erscheint.

Wenn ihr Gregs Tagebücher gelesen habt, wird euch auch dieses Buch gefallen.

Matt Cosgrove, Eva Amores: „Worst Week Ever – Montag”, Fischer KJB, 182 Seiten, ISBN 9783737343220, Preis: 13,90 Euro.

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Mittwoch, 3. April: Hineingewachsen

Wahre Regeln und trickreiche Titel

Zum Bergfest dieser Woche am heutigen Mittwoch, 3. April 2024, lohnt sich ein Blick zurück ebenso wie ein Schielen in die Zukunft. Zumindest was das Wetter angeht. Nach dem frühlingshaften Osterwochenende soll es am kommenden Samstag schon frühsommerlich werden.

Beim Wetter sollte der Blick ohnehin besser voraus gerichtet sein, in diesem Fall auf den morgigen 4. April und in den Bauernkalender. Dessen Weisheiten scheinen sich einmal mehr zu bewahrheiten, denn erst gegen Ende des Monats April soll es wieder deutlich kühler und unangenehmer werden. „Ist Ambrosius schön und rein, wird Sankt Florian (4. Mai) ein Wilder sein“, wussten dazu die Altvorderen.

Allerdings hielten sie sich Hintertürchen offen, denn ebenfalls für St. Ambrosius und den 4. April stellt der Bauernkalender fest: „Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.“ Soweit soll es morgen nicht kommen, aber die Wochenmitte fällt tatsächlich kühler aus.

Wer sich genauer in die Welt der überlieferten Wetterweisheiten einlesen will, wird vermutlich Wert auf „Wahre Bauernregeln“ legen. Und bei der Auswahl der Lektüre sollte man nicht nur einen flüchtigen Blick auf den Titel werfen. „Starke Bauernregeln“ klingen verlockend, behandeln aber statt säen und ernten „die ungeschriebenen Gesetze des Schachspiels in über 200 gereimten Eselsbrücken und Faustregeln“. Matt!

Noch ein Tipp aus den Bauernregeln für alle Hobbygärtner und Selbstversorger, damit sie ihr Tagwerk morgen Ertrag bringend gestalten können: „Erbsen säe an Ambrosius, so tragen sie reich und geben Mus!“ Und zum Thema „Garten und Pflanzen“ hält die BÜCHER-HEIMAT selbstverständlich reichlich Lektüre vor. Zum Beispiel „Das große Hochbeetbuch“ – eine Anbauform, die ich allein deshalb liebe, weil man nicht auf Knien oder tief gebückt arbeiten muss.

Wo ich gerade von den Altvorderen schrieb, fällt mir auf, dass ich aus gewissen Blickwinkeln zunehmend selbst in diese Kategorie gehöre. In manche Dinge wächst man eben hinein. Sogar in manche Aktionstage wie den heutigen „Tag der älteren Generation“, der auf die Belange der älteren Generation aufmerksam machen soll.

Dieser Tag wurde 1968 durch die Kasseler Lebensabendbewegung (LAB) ins Leben gerufen. Seitdem wird an jedem ersten Mittwoch im April durch Aktionen und Veröffentlichungen auf die Rolle der Senioren in der Gesellschaft aufmerksam gemacht. Und wem dies nicht genug ist: Der „Internationale Tag der älteren Generation“ (International Day of Older Persons) wird auf Beschluss der Vereinten Nationen an jedem 1. Oktober begangen. Ich nähere mich diesem Thema heute ebenfalls über die Arbeit in den Beeten, um sozusagen einen „grünen Faden“ zu finden: Die „Gärten für Senioren“ sollen laut Verlagsangaben „bequem und pflegeleicht“ sein.



Nervennahrungsexpertin: „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“

„Glücklich mit Nervennahrung“

Wie man „glücklich mit Nervennahrung“ wird, erläutert Buchautorin und Nervennahrungsexpertin Lara Opfermann am Freitag, 12. Juli 2024, im Rahmen einer Lesung in der BÜCHER-HEIMAT. „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“ heißt ihr Buch, das am 4. April 2024 erscheint, und in dem sie schildert, wie mit der Nervennahrungs-Methode Burnout, Depression und andere psychische Erkrankungen angegangen werden können.

In der Verlagsankündigung heißt es dazu: Unser Darm und unser Hirn kommunizieren miteinander. Aufgrund dieser sogenannten Darm-Hirn-Achse gehen psychische Probleme häufig mit körperlichen wie Magen- und Darmbeschwerden einher und andersherum. Auch nehmen die Darmbakterien wesentlichen Einfluss auf das Stresssystem unseres Körpers. Lara Opfermann, Ernährungswissenschaftlerin und angehende Psychologin, erklärt auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, wie wir uns diese Zusammenhänge zunutze machen können, um unsere Psyche zu entstressen und Burnout und Depression keine Chance zu geben. Mit der von ihr entwickelten Nervennahrungs-Methode nehmen wir auf natürlichem Wege, nämlich über Ernährung und Lebensstil, positiv Einfluss auf unsere psychische Gesundheit.

Zur Autorin

Lara Opfermann ist studierte Ernährungswissenschaftlerin, angehende Psychologin und Nervennahrungs-Expertin. Sie fing aufgrund eigener Probleme an, sich mit den Zusammenhängen von Ernährung, Psyche und Darm zu beschäftigen. In ihrer Jugend litt sie unter verschiedenen Symptomen wie Sodbrennen und dauernde Bauchschmerzen, auch psychisch ging es ihr schnell immer schlechter. Mit einer Änderung ihrer Ernährungs- und Lebensgewohnheiten schaffte sie es, physisch und psychisch in ihre alte Form zurückzukommen – sogar ihre Bestform zu erreichen. Auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen sowie wissenschaftlicher Erkenntnisse hat Lara Opfermann die Nervennahrungs-Methode entwickelt. Ihr Anliegen ist es, anderen zu helfen, ihr Stresssystem auf natürliche Weise wieder in Balance zu bringen und ihre Psyche stark zu machen.

Freitag, 12. Juli 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Lara Opfermann: „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“, GU, 256 Seiten, ISBN  978-3-8338-9180-9, Preis: 19,99 Euro.

Dienstag, 2. April: Eine große Saga

Der Griff nach den Sternen

Man muss sich an diesem Dienstag, 2. April 2024, ja erst an die neue (Sommer-)Zeit gewöhnen. Die Sonne geht heute um 6.50 Uhr auf, aber erst um 19.52 Uhr wieder unter. Jetzt muss es nur noch wärmer werden, dann können die ersten Garten-Abende starten.

Da es aber nach der Tagesschau schon finster wird, kann man dann aus dem Liegestuhl den Sternenhimmel bestaunen. Vorausgesetzt, die Lichtverschmutzung ist nicht zu groß. Aber dann kann man ja immer noch mit Bildbänden abheben.

Den Grundstein dafür legten am 2. April 1845 Hippolyte Fizeau und Léon Foucault. Den beiden Franzosen gelang an diesem Tag das erste Foto von der Sonne. Sie begründeten damit die astronomische Fotografie.

Da kann man natürlich auch selbst tätig werden. „Astrofotografie für Einsteiger“ soll „der Leitfaden von den ersten Milchstraßen-Bildern zur Deep-Sky-Fotografie“ sein. Mir fehlt da etwas der Glaube an mich und meine fotografischen Talente.

So blättere ich für meine Sternenreisen lieber durch den „Bildatlas der Galaxien“, der „das Wissen über Galaxien anhand von aktuellen Amateuraufnahmen“ vermitteln will. Der Preis ist mit 65,00 Euro zwar hoch, aber nicht astronomisch.

Uraufführung hatte heute vor 87 Jahren (1937) ein Theaterstück, das ich bislang weder gesehen noch gelesen habe, das aber allein wegen des Titels auf meiner Leseliste steht: „Figaro lässt sich scheiden“ von Ödön von Horváth ist als Fortsetzung von Beaumarchais’ Komödie „Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“ konzipiert.

Zum ersten Mal in die Kinos kam heute vor 56 Jahren (1968) ein Streifen, der vielfach als bester Film aller Zeiten eingestuft wird. Stanley Kubricks epochales Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ (2001: A Space Odyssey). Der Film basiert auf Arthur C. Clarkes Kurzgeschichte „Der Wächter“, heute erhältlich als Teil von „2001: Odyssee im Weltraum – Die Saga“, die vier Romane Clarkes in einem Band vereint.

Laut Wikipedia wird „in Kubricks Weltraumepos (…) über einen Zeitraum von 4 Millionen Jahren eine mystisch-mythologische Geschichte der menschlichen Evolution erzählt. (…) Der als Meisterwerk geltende Film bietet Spielraum für verschiedene allegorische und philosophische Interpretationsansätze.“ Ganz ehrlich: So wirklich komplett verstanden habe ich die faszinierende Bilderflut nie… ein Fan bin ich dennoch!