Lena Scholz über „Freiheit“

Lena Scholz über „Freiheit“

Angela Merkel:

Freiheit

Für sechzehn Jahre Regierungschefin benötigt es viele Worte und Seiten. So war nicht jedes Kapitel gleichermaßen interessant, doch die Leser werden nicht enttäuscht.

Vor allem Frau Merkels Kindheit und Jugend, die das Aufwachsen in der DDR schildern, sind äußert spannend und erklären einige Entscheidungen, die sie in ihrer politischen Laufbahn treffen musste.

Genauso gibt es viel zu erfahren, über die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland, die Unterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern, die bis heute bestehen.

In gewisser Weise ist es eine Art Zeitreise, auf die man sich begibt. Eine Reise über Menschen, die die Welt bewegen, das Amt des Kanzlers oder der Kanzlerin an sich, Hintergründe, Beschlüsse, persönliche Beweggründe und Demokratie.

Mich hat es überrascht, wie persönlich Angela Merkel ihre Präferenzen und Entscheidungen erörtert. Wie viel nötig ist, um einen Kompromiss zu finden. Nicht nur mit sich selbst ins Gericht zu gehen, sondern auch mit der Partei, für die sie stand und das Volk, welches sie als Kanzlerin vertritt.

Eine umfangreiche Leseempfehlung mit einer entscheidenden Prise Humor an den richtigen Stellen!

Angela Merkel: „Freiheit“, Kiepenheuer & Witsch GmbH, 736 Seiten, ISBN 9783462005134, Preis: 42,00 Euro.


Werner Beckmann über „Reim und Zeit“

Werner Beckmann über „Reim und Zeit“

Robert Gernhardt:

Reim und Zeit

Meine Schulzeit liegt knapp 50 Jahre zurück. Und vor ebenso langer Zeit habe ich den Reclam-Heften Lebewohl gesagt – wohl wissend, dass ich ihnen und „Königs Erläuterungen“ durchaus den glücklichen Zieleinlauf beim Abitur verdankte. Nun habe ich mir nach einem halben Jahrhundert mal wieder eines der gelben Hefte aus der Reclam Universal-Bibliothek gegönnt.

Naja, der Begriff „Hefte“ passt in diesem Fall nicht so ganz, denn die schier unendliche Spielwiese, auf der Robert Gernhardts Gedichte blühen und gedeihen durften, bringt den Sammelband „Reim und Zeit“ auf stolze 222 Seiten. Darin, so der Verlag, finden sich „satirische Verse“ beispielsweise auch über Liebe, Alkohol und Fußball. Und über den Reim an sich.

Lyrik liegt mir, schon zu Schulzeiten fand ich Balladen und vielfach auch Gedichte großartig. Meine Favoriten waren seinerzeit allerdings eher Rilke und Lenau, flankiert von den großen Klassikern von Goethe bis Schiller.

Robert Gernhardt (1957 – 2006) entdeckte ich erst während des Studiums, vor allem auch über das Satiremagazin „Titanic“. Kein zweiter Autor stand dabei so fantastisch in der Tradition Wilhelm Buschs. Auch nicht Gernhardts Mitstreiter in der „Neuen Frankfurter Schule“.

Mondgedicht
..,-
fertig ist das Mondgedicht

Heute gilt Robert Gernhardt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Dichter deutscher Sprache, hat sich seine Lyrik doch beständig gewandelt und weiterentwickelt. Für meine Person räume ich aber gern ein, dass es bis heute die Nonsens-Verse und satirischen Zeilen sind, die mich zum Fan machten.

Mit „Reim und Zeit“ folge ich dem Dichter jedoch einmal mehr durch die Jahrzehnte. Denn nicht immer steht mir der Sinn nach voluminösen Romanen. Und auch dafür liefert Gernhardt in wohlgesetzten Worten eine Erklärung, die ich sofort unterschreiben könnte:

Ein Gedicht ist rasch gemacht
Schnell auch reimt ein Lied sich.
Aber so ein Zeitroman –
Mein lieber Mann, das zieht sich!

Robert Gernhardt: „Reim und Zeit. Gedichte“, 222 Seiten, ISBN 9783150146989, Preis: 9,00 Euro.


Petra Nietsch über „Ein mysteriöser Gast“

Petra Nietsch über „Ein mysteriöser Gast“

Nita Prose:

Ein mysteriöser Gast

Nita Prose erster Kriminalroman „The Maid – Ein Zimmermädchen ermittelt“ war ein Bestseller und wurde in mehr als 40 Ländern veröffentlicht. Auch dieser zweite Band hat gute Chancen, einen ähnlichen Weg zu gehen.

Molly Gray ist inzwischen zum Chef-Zimmermädchen aufgestiegen und nun umso mehr eine  der guten Seelen des Regency Grand Hotels. Aber erneut erschüttert ein Mord dieses ehrenwürdige Haus. Dieses Mal ist es ein berühmter Kriminal-Schriftsteller, der im Tee-Salon verstirbt.

Molly kennt den Toten aus ihrer Kindheit und in mehreren Rückblicken erfährt der Leser nun auch mehr über ihr Leben und unter welchen Bedingungen sie aufgewachsen ist. Parallel dazu laufen die Ermittlungen, wieder geleitet durch Detective Stark, die Molly weiterhin sehr ablehnend gegenübersteht. Aber irgendwann erkennt sie, dass Molly eine ganz besondere Gabe hat, Hinweise und Indizien zu erkennen und diese so zusammenzufügen, dass der Mörder enttarnt werden kann.

Da Molly aus ihrer Sicht die Geschichte erzählt, weiß der Leser meist nicht mehr als sie, so dass er immer ihren Gedanken folgen muss.

Ähnlich wie im ersten Band ist Mollys Art die Dinge zu beschreiben herzerfrischend, so dass man sie einfach nur lieben muss. Vor allem die immer wiederkehrenden Weisheiten ihrer Großmutter haben mich regelmäßig schmunzeln lassen.

Was mir besonders gefallen hat, ist die Tatsache, dass sich alle Charaktere aus dem ersten Band weiterentwickeln. Ich hatte beinahe das Gefühl, dass sie meine Freunde werden könnten, so liebenswert werden sie dargestellt.

Der dritte Band dieser humorvollen Krimi-Reihe ist in englischer Sprache bereits unter dem Titel „The Mistletoe Mystery“ erschienen, so dass wir uns sicherlich auch bald auf die deutsche Übersetzung freuen können.

Nita Prose: „Ein mysteriöser Gast“, Droemer HC, 320 Seiten, ISBN 9783426283851, Preis: 21,00 Euro.


Heike Zumbruch über „Kantika“

Heike Zumbruch über „Kantika“

Elizabeth Graver:

Kantika

„Obwohl Kantika ein Roman ist, habe ich mit der Grenze zwischen Fakt und Fiktion gespielt und mich auf die Erfahrungen realer Personen gestützt, vor allem meiner Großmutter mütterlicherseits, Rebecca Baruch Levy, geborene Cohen (1902 – 1991)…“ Elizabeth Graver

Rebeccas Vorfahren flohen mehr als 400 Jahre zuvor aus einem zunehmend antisemitischen Spanien in die Türkei und lebten lange in einer multikulturellen Gesellschaft in relativer Akzeptanz. Sie wird 1902 in Konstantinopel geboren und erlebt eine glückliche Kindheit, bis im November 1914 ihre katholisch-französische Schule geschlossen und das gesellschaftliche Klima für Juden zunehmend schwierig wird.

Deshalb und um die Brüder vor dem Militärdienst zu bewahren, flieht die Kernfamilie 1924 nach Spanien, eine von vielen Verlusterfahrungen der Protagonistin. Das Land ist ihnen seltsam fremd und sie leben dort ein eher bescheidenes Leben. Doch bald wird auch hier das Klima rauer.

Unter Frankos Herrschaft blüht der Antisemitismus wieder auf und so ergreift Rebecca 1934 die Gelegenheit, aus Spanien zu fliehen, zunächst allein, ohne ihre Familie. Über Kuba gelangt sie schließlich nach New York und beginnt dort noch einmal, sich ein neues Leben aufzubauen. Mit Zuversicht, Fleiß und ihrer Freude am Singen und Gärtnern.

Elizabeth Graver erzählt die Geschichte dieser außergewöhnlichen, starken und mutigen Frau und ihrer Familie sehr einfühlsam, detailreich und voller Liebe zu den Figuren. Wie selbstverständlich erzählt sie auch von deren Glauben und Ritualen, von Anfeindungen und Zurückweisungen, ohne Wertung oder gar Bitterkeit.

Ihre Worte und Sätze zeugen von einer großen und verständnisvollen Menschenkenntnis. Gravers kenntnisreiche Einbettung der Familiengeschichte in historische Geschehnisse und Entwicklungen machen das Buch auch zu einem interessanten historischen Roman, der aber immer ganz nah an seinen Figuren bleibt.

Alle Höhen und Tiefen menschlichen Lebens, alle Facetten von Charakteren und Empfindlichkeiten, alle Folgen beängstigender, enttäuschender oder gar traumatischer Erlebnisse fasst die Autorin in dieser Familiengeschichte zusammen und schafft so einen wunderbaren Roman, den ich immer schwerer aus der Hand legen konnte.

Elizabeth Graver: „Kantika“, mareverlag GmbH, 386 Seiten, ISBN 9783866487109, Preis: 25,00 Euro.


Sonja Weber über „Monascella“

Sonja Weber über „Monascella“

Kerstin Holzer:

Monascella

„Herzzerreißend schön zu lesen.“ Hat Elke Heidenreich über Kerstin Holzers Buch „Monascella“ gesagt. Mir fällt keine Besser Beschreibung dazu ein.

Anhand unveröffentlichter Briefe und Gespräche ist diese gleichzeitig spannende, kluge und wunderbar erzählte Biografie über eine Frau entstanden, die zeitlebens versuchte, sich unabhängig von ihrer Familie zu betrachten und diese doch schmerzlich vermisste. Selbst dem Tod durch Ertrinken nur knapp entronnen, verliert Monika ihren Ehemann beim Bombardement des Dampfers, der die beiden ins Exil nach Amerika bringen soll.

Als sie dann endlich doch bei den Ihren, der „amazing Mann Familie“, ankommt, findet sie keinen Halt. Die emotionale Heimatlosigkeit und das Trauma des Krieges, will sie nicht wie ihre Geschwister mit Drogen dämpfen und der Familiendevise „wer kann, der tut“ ist sie nicht gewachsen. Versuche, eine eigenständige künstlerische Existenz aufzubauen und vom berühmten Vater akzeptiert zu werden, führen „Moni“, „das Mönle“, ungeliebtes Kind der Familie Mann, schließlich im Winter 1955 auf die Insel Capri.

Dort, in der Ruhe und Abgeschiedenheit findet sie endlich ihren eigenen Weg. In der Villa Monacone lebt sie mit Antonio Spadaro, „nur“ ein Fischersohn, aber er wird ihre große Liebe, sie seine „Monascella“. Die beiden sind ein Paar, aber meiden die Öffentlichkeit. Auch, als die Insel in den sechziger Jahren zum „in-Place“ von Malern, Musikern und Hollywoodstars wird, schafft Monika Mann es, sich Ihre Privatsphäre zu bewahren.

„Ich lebe auf einer Insel. Es ist still da und die Menschen machen sich Gedanken.“ Schreibt sie zu ihrem neuen Domizil, in dem jeder Straßenjunge ihre Adresse kennt, sie aber trotzdem für sich bleiben kann. Jeden Tag geht sie spazieren und ihr Geist scheint zu heilen. Und während sich die großen der Kulturszene weiter fragen, wie sie da auf dieser schrecklich kleinen Insel „immer nur sein kann“, entsteht Monika Manns erfolgreichstes Werk „Vergangenes und Gegenwärtiges“. 1956 erscheint es und ist ein Befreiungsschlag. Trotzdem bleibt sie auf Capri. Sie verlässt die Insel erst 1986 nach dem Tod ihres geliebten Antonio.

Kerstin Holzer: „Monascella“, dtv Verlagsgesellschaft, 208 Seiten, ISBN 9783423290425, Preis: 22,00 Euro.


„Wodka mit Grasgeschmack“: Lesung mit Markus Mittmann

„Was haben Zitronen mit der Vergangenheit zu tun?“

Zu einer Autorenlesung mit Musik und Gespräch ist der Schriftsteller Markus Mittmann am Donnerstag, 26. Juni 2025, um 19.00 Uhr in der BÜCHER-HEIMAT zu Gast. Der Autor stellt an diesem Abend seinen Roman „Wodka mit Grasgeschmack“ vor.

Zum Inhalt

Eine Reise zu viert, eine Familie, die Autobahn Richtung Osten und dieser Wodka mit Grasgeschmack. Lachen und berührt werden, erleichternder Humor und bewegender Tiefgang, alles verbindet sich in dieser Geschichte von heute, die in einer modernen Sprache, auch für junge Lesende, gleichzeitig poetisch und lebensnah daherkommt.

Erstmals seit ihrer Vertreibung wagen sich die Eltern in die Dörfer ihrer Kindheit, die Söhne dagegen in eine geheimnisvolle Welt aus Erzählungen und Vorstellungen. Dieser Roman ist wie ein Film, ob in der Enge eines VW-Beetle, auf Autobahnraststätten, an fremd vertrauten Orten oder bei Schweinebauch, Kraut und Sehnsucht, immer erkennbarer wird das Erinnern zum Verstehen. Eine lebendige Geschichte, die so viel mit uns selbst zu tun hat. Und höchst aktuell wird deutlich, wie selbstverständlich Frieden und Verständigung sein können vor allem im persönlichen Miteinander.

Markus Mittmann performt seine Lesung als berührende, unterhaltsame und auch amüsante Inszenierung. Immer wieder verwandelt dabei die zum gleichnamigen Hörbuch komponierte Musik die Stimmung einzelner Textpassagen in kurze musikalische Themen.

Zur Person

Markus Mittmann studierte Germanistik, Architektur und Kunstgeschichte, Malerei und Bildhauerei sowie Pädagogik und Philosophie. Als Angehöriger der Universität Hannover promovierte er mit einem Thema zur Architektur des Nationalsozialismus. Tätigkeiten zunächst in Seelsorge und Krankenpflege, dann im Bereich Architektur und Stadtplanung, als Uni-Dozent und Bildender Künstler. Aufgewachsen in einer Familie, die fast ausschließlich aus Kriegsvertriebenen bestand, gehört die Thematik des Romans zum Kern seiner persönlichen Erfahrungen.

Der Zaunkönig zieht weite Kreise

Der Zaunkönig zieht weite Kreise
Vor dem Lesekreis des Landfrauenvereins Wolfenbüttel stellen Hartmut Frenk und Petra Nietsch das BÜCHER-HEIMAT-Projekt „Der Weg des Zaunkönigs“ vor. Fotos: Privat

Starke Nachfrage sorgt für zweite Auflage

Ein besonderes Kapitel in der Erfolgsgeschichte der BÜCHER-HEIMAT war dem kanadischen Roman „The Willow Wren“ von Philipp Schott schon mit dem Entschluss sicher, als die Mitmach-Buchhandlung die Rechte an der deutschen Ausgabe erwarb und mit 300 Exemplaren an den Start ging. Ein Projekt, das Ehrenamtliche umsetzten. Mit so großem Erfolg, dass „Der Weg des Zaunkönigs“ nun in einer zweiten Auflage mit wiederum 300 Exemplaren erscheint.

Auch in diesem Fall behält allerdings der Volksmund Recht, der seit jeher konstatiert: „Von Nichts kommt nichts“. Folgerichtig ist BÜCHER-HEIMAT-Teammitglied Petra Nietsch, die das Zaunkönig-Projekt initiierte und den Roman übersetzte, mittlerweile auch auf Lesereisen in der Region unterwegs. Gemeinsam mit Hartmut Frenk, der das Lektorat der deutschen Ausgabe übernommen hatte, machte sie jetzt beim Lesekreis des Landfrauenvereins Wolfenbüttel Station.

Der Roman basiert auf der wahren Geschichte eines neurodiversen Jungen, der im Nazi-Deutschland aufwächst, Bombenangriffe, die Hitlerjugend und die russische Besatzung überlebt, bevor er am Nordharz entlang in den Westen floh. Ein Thema, das offenkundig bei der Leserschaft in der Region gut ankommt, auch bei dem Lesekreis-Treffen in einer Gaststätte in Halchter hatten etliche Zuhörerinnen den Roman bereits gelesen.

Dies wiederum war auch deshalb von Vorteil, weil Petra Nietsch und Hartmut Frenk alles andere als eine „normale“ Lesung offerierten. Die Vorstellung des besonderen Konzepts der BÜCHER-HEIMAT sowie der außergewöhnliche Weg des kanadischen Romans auf den Verkaufstresen deutscher Buchhandlungen machten einen Großteil des Abends aus und sorgte für interessierte Nachfragen.

Damit war dann die Leselust auch bei jenen Besucherinnen geweckt, die den Roman „Der Weg des Zaunkönigs“ bislang nicht kannten. Weitere Exemplare wurden gleich vor Ort verkauft, besonders beliebt dabei die charakteristische Geschenk-Verpackung der Bücher-Heimat mit buntem Papier und schönen Papierschleifen.

So wurde zugleich auch Interesse an der Mitmach-Buchhandlung selbst geweckt, Handzettel zu kommenden Lesungen und Visitenkarten taten ein Übriges, um der BÜCHER-HEIMAT eventuell auch rund um Wolfenbüttel neue Kundinnen zu erschließen. Zumindest verkündeten etliche Mitglieder des Landfrauenverein-Lesekreises, sie würden der Buchhandlung beim nächsten Bad Harzburg-Besuch eine Stippvisite abstatten.

Ob angesichts der Nachfrage und der großartigen Reaktion auf den Roman „Der Weg des Zaunkönigs“ dann noch Exemplare der zweiten Auflage vorhanden sind, bleibt abzuwarten. Leserinnen und Leser jedenfalls werden im Einband der neuen Ausgabe schwärmend zitiert:

  • „In vier Tagen ausgelesen. Ich war tief beeindruckt.“
  • „Es ist wirklich interessant, die Ereignisse der damaligen Zeit durch die Augen eines Kindes zu sehen. Außerdem ist es spannend, etwas über politische Einstellungen und Propaganda zuerfahren, wovon ich nur wenig wusste.“
  • „Ein sehr besonderes und lesenswertes Buch mit faszinierenden Perspektivwechseln, die neue Facetten in dem vermeintlich bekannten Thema offenbaren.“
  • „Respekt für die gelungene Übersetzung.“
  • „Ein wichtiges generationsübergreifendes Buch, das jede Generation gelesen haben sollte.“
  • „Ein historisches Dokument.“
  • „Ich habe den ZAUNKÖNIG mit viel Interesse gelesen. Kein ‚Spaziergang‘ auf dem Weg des  Zaunkönigs, darum ein ergreifendes Buch, das ich unbedingt weiterempfehle.“
  • „Ein ergreifender Einblick in das Leben und Überleben in jenen Jahren.“
  • „Das Buch liest sich ganz wundervoll. Herrlich dargestellt ist die Welt in ihren Widersprüchlichkeiten aus der Sicht des Kindes.“
  • „Wunderbar geschrieben.“

Petra Nietsch über „In der Kälte Alaskas“

Petra Nietsch über „In der Kälte Alaskas“

Dana Stabenow:

In der Kälte Alaskas

Dieser Kriminalroman erschien im Original bereits 1992 und wurde erstmals 1996 ins Deutsche übersetzt. Nun hat ihn der Kampa-Verlag in diesem Jahr neu aufgelegt. Der zweite Teil dieser Reihe erscheint im Februar 2025.

Wer auf Schießereien, blutige Morde und wilde Verfolgungsfahrten hofft, wird enttäuscht werden. Vielmehr dient die Handlung dazu, dem Leser die Landschaft und die Kultur Alaskas näher zu bringen.

Es ist tiefster Winter und in der Wildnis Alaskas wird ein Ranger seit sechs Wochen vermisst, ebenso verschwindet der FBI-Agent, der ihn suchen soll. Kate Shugak, ehemalige Ermittlerin für die Staatsanwaltschaft in Anchorage, kennt den Nationalpark besser als jeder andere und wird gebeten, den Fall zu übernehmen.

Aber sie kennt auch ihr Volk, die Aleuten, und weiß, dass insbesondere die Älteren wie ihre Großmutter die „Outsider“, die Touristen und Geschäftsleute, ablehnen. Sie wehren sich gegen die Erschließung von Ressourcen und wollen die Natur schützen. Somit liegt diesem Kriminalfall der immer wiederkehrende Konflikt der indigenen Kulturen zugrunde, den Spagat zwischen Tradition und Moderne zu schaffen.

Der Autorin gelingt es die Natur, die Atmosphäre und die Stimmung so zu beschreiben, dass der Leser das Gefühl hat, hinter Kate Shugak auf dem Motorschlitten zu sitzen und mit ihr durch die verschneite Landschaft zu fahren.

Dana Stabenow: „In der Kälte Alaskas“, Kampa Verlag, 206 Seiten, ISBN 9783311120919, Preis: 17,90 Euro.


Werner Beckmann über „Die rätselhaften Honjin-Morde“

Werner Beckmann über „Die rätselhaften Honjin-Morde“

Seishi Yokomizo:

Die rätselhaften Honjin-Morde

Kritiken zu Kriminalromanen sind stets heikel, die „Spoiler“-Gefahr ist immens. Was ich gefahrlos sagen kann: Seishi Yokomizo hat mir mit seiner Variante des „locked room murder mystery“ trotz eines von innen verschlossenen Tatorts eine neue Welt eröffnet – die des japanischen Kriminalromans.

Insbesondere was Krimis angeht, habe ich meinen Lesehunger bislang überwiegend in Großbritannien und USA gestillt. Der ferne Osten war mir sehr fern. Da ist es dann durchaus hilfreich, dass sowohl Seishi Yokomizo wie auch sein brillanter Privatdetektiv Kosuke Kindaichi ebenfalls mit Vorliebe die großen Krimi-Klassiker verschlingen und gern darauf anspielen.

Was unter anderem dazu führt, dass der „Guardian“ Yokomizo als „Japans Antwort auf Agatha Christie“ bezeichnet. Wobei ich den 1981 verstorbenen Japaner vom Erzählstil her eher auf den Spuren Arthur Conan Doyles sehe. Lesefutter tischt er satt auf, allein seine Serie um Kosuke Kindaichi besteht aus 77 Romanen, von denen drei weitere in deutscher Übersetzung vorliegen.

Der Honjin-Doppelmord in der Hochzeitsnacht sorgt für Spannung. Wobei ich, der ich so ganz und gar nicht „japanophil“ bin, zunächst mit fremden Geisteswelten sowie schwer zu merkenden Namen und Begriffen zu kämpfen hatte. Offenkundig aber geht es nicht allein mir so: Der Verlag hat dem Krimi am Ende ein sehr hilfreiches Personenregister plus Glossar spendiert.

Zu Weihnachten Bücher zu verschenken, ist immer risikobehaftet: Je fesselnder das Geschenk, desto weniger hat man vom Beschenkten. Seishi Yokomizos Honjin-Morde machten einen Festtag lang aus mir einen familiären Totalausfall…

Seishi Yokomizo: „Die rätselhaften Honjin-Morde“, Aufbau Taschenbuch Verlag, 206 Seiten, ISBN 9783746638232, Preis: 12,00 Euro.


BÜCHER-HEIMAT als Konzertsaal

BÜCHER-HEIMAT als Konzertsaal

Die Party zum Fest mit den Skinny Dippers

Eine rappelvolle BÜCHER-HEIMAT ist in der Vorweihnachtszeit (zum Glück) kein so seltener Anblick. Am letzten Adventssamstag jedoch mischten sich die Bücher-Fans einmal mehr und nur zu gern unter das Party-Volk, das in der Mitmach-Buchhandlung mit Christmas-Rock von den Skinny Dippers auf die Weihnachts-Zielgerade einbog.

Zum zweiten Mal lieferten die Skinny Dippers mit Mr. Honey (aka Leif Honig / Drums & Vocals), Mr. Harzrock (aka Luca Weber / Guitar & Lead Vocals), The Doctor (aka Julius Rettberg / Keys & Vocals) und Sir Dibo (aka David Bauer / Bass Guitar) in der BÜCHER-HEIMAT einen Nachmittag mit rockig-poppiger Weihnachtsmusik ab. Und zum zweiten Mal sorgten Rock- und Punk-Klassiker, Weihnachtslieder und originale Dippers-Songs in halbakustischen Versionen für ein volles Haus, das begeistert mitging.

Das Team der BÜCHER-HEIMAT sorgt derweil mit Keksen und Glühwein für das leibliche Wohl. Und auch die Bücher gerieten nicht gänzlich aus dem Blickfeld, gleichwohl es nicht ganz einfach war, ein ruhiges Fleckchen zu finden.

Am Montag von 10.00 bis 18.00 Uhr sowie an Heiligabend von 10.00 bis 13.00 Uhr steht die Mitstreiterinnen und Mitstreiter der BÜCHER-HEIMAT nun noch bereit, um mit Rat und Tat bei Auswahl (und Verpackung) schöner Buchgeschenke zu sorgen. Eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte – auch wenn das Buch vielleicht „nur“ für den „Eigenbedarf“ ist…