Petra Nietsch über „In der Kälte Alaskas“

Petra Nietsch über „In der Kälte Alaskas“

Dana Stabenow:

In der Kälte Alaskas

Dieser Kriminalroman erschien im Original bereits 1992 und wurde erstmals 1996 ins Deutsche übersetzt. Nun hat ihn der Kampa-Verlag in diesem Jahr neu aufgelegt. Der zweite Teil dieser Reihe erscheint im Februar 2025.

Wer auf Schießereien, blutige Morde und wilde Verfolgungsfahrten hofft, wird enttäuscht werden. Vielmehr dient die Handlung dazu, dem Leser die Landschaft und die Kultur Alaskas näher zu bringen.

Es ist tiefster Winter und in der Wildnis Alaskas wird ein Ranger seit sechs Wochen vermisst, ebenso verschwindet der FBI-Agent, der ihn suchen soll. Kate Shugak, ehemalige Ermittlerin für die Staatsanwaltschaft in Anchorage, kennt den Nationalpark besser als jeder andere und wird gebeten, den Fall zu übernehmen.

Aber sie kennt auch ihr Volk, die Aleuten, und weiß, dass insbesondere die Älteren wie ihre Großmutter die „Outsider“, die Touristen und Geschäftsleute, ablehnen. Sie wehren sich gegen die Erschließung von Ressourcen und wollen die Natur schützen. Somit liegt diesem Kriminalfall der immer wiederkehrende Konflikt der indigenen Kulturen zugrunde, den Spagat zwischen Tradition und Moderne zu schaffen.

Der Autorin gelingt es die Natur, die Atmosphäre und die Stimmung so zu beschreiben, dass der Leser das Gefühl hat, hinter Kate Shugak auf dem Motorschlitten zu sitzen und mit ihr durch die verschneite Landschaft zu fahren.

Dana Stabenow: „In der Kälte Alaskas“, Kampa Verlag, 206 Seiten, ISBN 9783311120919, Preis: 17,90 Euro.


Werner Beckmann über „Die rätselhaften Honjin-Morde“

Werner Beckmann über „Die rätselhaften Honjin-Morde“

Seishi Yokomizo:

Die rätselhaften Honjin-Morde

Kritiken zu Kriminalromanen sind stets heikel, die „Spoiler“-Gefahr ist immens. Was ich gefahrlos sagen kann: Seishi Yokomizo hat mir mit seiner Variante des „locked room murder mystery“ trotz eines von innen verschlossenen Tatorts eine neue Welt eröffnet – die des japanischen Kriminalromans.

Insbesondere was Krimis angeht, habe ich meinen Lesehunger bislang überwiegend in Großbritannien und USA gestillt. Der ferne Osten war mir sehr fern. Da ist es dann durchaus hilfreich, dass sowohl Seishi Yokomizo wie auch sein brillanter Privatdetektiv Kosuke Kindaichi ebenfalls mit Vorliebe die großen Krimi-Klassiker verschlingen und gern darauf anspielen.

Was unter anderem dazu führt, dass der „Guardian“ Yokomizo als „Japans Antwort auf Agatha Christie“ bezeichnet. Wobei ich den 1981 verstorbenen Japaner vom Erzählstil her eher auf den Spuren Arthur Conan Doyles sehe. Lesefutter tischt er satt auf, allein seine Serie um Kosuke Kindaichi besteht aus 77 Romanen, von denen drei weitere in deutscher Übersetzung vorliegen.

Der Honjin-Doppelmord in der Hochzeitsnacht sorgt für Spannung. Wobei ich, der ich so ganz und gar nicht „japanophil“ bin, zunächst mit fremden Geisteswelten sowie schwer zu merkenden Namen und Begriffen zu kämpfen hatte. Offenkundig aber geht es nicht allein mir so: Der Verlag hat dem Krimi am Ende ein sehr hilfreiches Personenregister plus Glossar spendiert.

Zu Weihnachten Bücher zu verschenken, ist immer risikobehaftet: Je fesselnder das Geschenk, desto weniger hat man vom Beschenkten. Seishi Yokomizos Honjin-Morde machten einen Festtag lang aus mir einen familiären Totalausfall…

Seishi Yokomizo: „Die rätselhaften Honjin-Morde“, Aufbau Taschenbuch Verlag, 206 Seiten, ISBN 9783746638232, Preis: 12,00 Euro.


Hans Georg Ruhe über „Das dritte Licht“

Hans Georg Ruhe über „Das dritte Licht“

Claire Keegan:

Das dritte Licht

Ein schmaler Band mit 95 Seiten, großzügigem Satzspiegel, in edler Ausstattung: Claire Keegans „Das dritte Licht“.

Die Handlung der Erzählung ist einfach und überschaubar. Ein kleines Mädchen wird von ihren ärmlichen, irischen Eltern bei Verwandten untergebracht. Es wird mit offenen Armen aufgenommen und erlebt – zunächst verschlossen, dann immer offener werdend – einen glücklichen Sommer. Nichts kann das Idyll trüben, das dem namenlose Mädchen fremd ist. Karge Sprache begleitet die weichende Vorsicht. „Du brauchst nichts zu sagen, nie. So mancher Mann hat viel verloren, nur weil er eine perfekte Gelegenheit verpasst hat, nichts zu sagen.“

Das Leben wird leicht, auch bei spürbarer Verschattung.

Claire Keegan hat aus der Perspektive des Mädchens ein poetisches Buch geschrieben. Die „Times“ zählt es den 50 wichtigsten Romanen des 21. Jahrhunderts. Auch wenn dieses Urteil überzogen scheint – große Kunst ist es allemal.

Claire Keegan: „Das dritte Licht“, Steidl, 95 Seiten, ISBN 978-3-96999-199-2, Preis: 20,00 €


Heike Zumbruch über „Die Galaxie und das Licht darin“

Heike Zumbruch über „Die Galaxie und das Licht darin“

Becky Chambers:

Die Galaxie und das Licht darin

Becky Chambers: Die Galaxie und das Licht darin, Cover

Der Planet Gora besteht aus Steinen und Staub und hat kein eigenes Leben hervorgebracht. Hier landen Raumfahrer nur, um die Wartezeit bis zur Freigabe ihres Weiterfluges zu verbringen, denn Gora liegt an einem interstellaren Verkehrsknotenpunkt. Hier betreiben Ouloo und Tupo ein „Etablissement“ – so steht es über dem Eingang – und haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Aufenthalt dort so angenehm wie möglich zu gestalten.

Als das Satellitensystem des Planeten ausfällt, stranden drei Reisende bei „den besten Gastgebern des Universums“, drei verschiedene Spezies, die glauben, die jeweils anderen zu kennen. Fünf Tage lang müssen sie zusammen aushalten und in dieser Zeit werden (Vor-)urteile revidiert – sind Geduld und Toleranz gefordert.

Was sich wie ein langweiliger Plot anhört, ist bei Becky Chambers Roman „Die Galaxie und das Licht darin“ – ausgezeichnet mit dem Kurd Laßwitz Preis 2023 – ein fantasievolles und  spannendes Kammerspiel, zugleich aber auch weise und tiefsinnig. In gewohnt bezaubernder Weise beschreibt die Autorin ihre außergewöhnlichen und absolut unterschiedlichen Charaktere, deren jeweiligen Gesellschaften und das Bemühen sich zu verstehen und Nutzen für die persönliche Entwicklung aus der Unterschiedlichkeit zu ziehen. Diese fünf Tage werden für alle unvergesslich! Auch für den Leser, der mit Wehmut das Buch zuklappt.

Becky Chambers beschließt damit ihre Reihe aus dem Wayfarer-Universum, was ich sehr schade finde. Jedes Buch hatte immer auch eine Botschaft an uns im Hier und Jetzt. Gemeinsam, positiv und friedlich lassen sich viele Krisen meistern!

Becky Chambers: „Die Galaxie und das Licht darin“, Fischer Tor, 400 Seiten, ISBN 9783596707010, Preis: 13,00 Euro.

Heike Zumbruchs Rezensionen der weiteren Wayfarer-Romane:
Band 1: Die lange Reise zu einem kleinen, zornigen Planeten
Band 2: Zwischen zwei Sternen
Band 3: Unter uns die Nacht


Petra Nietsch über „Mr. Wilder und ich“

Petra Nietsch über „Mr. Wilder und ich“

Jonathan Coe:

Mr. Wilder und ich

Cover Roman Mr. Wilder & ich

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ein Buch gelesen zu haben, dessen Titel und Buchumschlag so irreführend sind. Lediglich die Tatsache, dass Jonathan Coe mir als seriöser Schriftsteller bekannt war, hat mich dazu gebracht, den Klappentext zu lesen.

Um es gleich vorwegzusagen, der Roman hat mich begeistert. Mr. Wilder ist Billy Wilder, der berühmte Filmregisseur, über dessen Leben und dessen Filme wir viel erfahren. Historische und fiktive Elemente werden überzeugend miteinander verknüpft.

Die junge Griechin Calista lernt auf ihrer Reise durch die USA durch einen Zufall Billy Wilder kennen, von dem sie noch nie gehört hat und dessen Filme sie nicht gesehen hat. Ein Jahr später bietet er Calista einen Job als Dolmetscherin an, da er einen Film auf einer griechischen Insel dreht. Sie erfährt die schönen und weniger schönen Seiten des Filmgeschäfts. Eine der weiteren Drehorte ist München, wo sich Wilder unerwartet mit seiner eigenen Lebensgeschichte auseinandersetzen muss.

An dieser Stelle arbeitet Jonathan Coe mit einem überraschenden literarischen Kniff. Aus der erzählenden Handlung wird über die nächsten 60 Seiten ein Filmskript, in dem Wilder die Hauptrolle spielt. Anschließend kommt dann wieder Calista, die Ich-Erzählerin, zu Wort. Die Begegnung und die Arbeit mit Wilder prägt ihren weiteren Lebensweg und nichts anderes beinhaltet dieser Buchtitel.

Der Roman wird im nächsten Jahr unter der Regie von Stephen Frears verfilmt. Die Hauptrolle wird Christoph Waltz spielen. Alleine diese Tatsache zeigt, dass es sich lohnt, mit diesem Roman in die Welt des Films einzutauchen.

Ich habe ihn zu meinem Buch des Jahres 2024 gekürt.

Jonathan Coe: „Mr. Wilder und ich“, Folio Verlag, 276 Seiten, ISBN 9783852568331, Preis: 22,00 Euro (Taschenbuch: ISBN 9783453428690, Prei: 13,00 Euro).


Markus Weber über „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“

Markus Weber über „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“

Saba-Nur Cheema / Meron Mendel:

Muslimisch-jüdisches Abendbrot

Das Ehepaar Saba-Nur Cheema und Meron Mendel hatte zunächst für eine regelmäßige Kolumne in der FAZ die Texte geschrieben, die nun in Buchform vorliegen. Man kann sich gut vorstellen, dass die Texte in intensiven Gesprächen am Abendbrottisch der beiden entstanden sind.

Die kurzen Texte, die man nicht unbedingt in der Reihenfolge im Buch lesen muss, greifen jeweils in der öffentlichen Debatte diskutierte Themen auf. Oft ausgehend von konkreten Anlässen – beispielsweise dem Tatort am Sonntagabend oder der Geburt ihres ersten Kindes – nehmen sie Fragestellungen auf, die für das Zusammenleben der beiden, aber auch in unserer Gesellschaft insgesamt relevant sind. Wie sie zeigen, müssen sich Humor und ernsthaftes Nachdenken nicht ausschließen.

Im Vorwort heißt es: „Immer wieder versuchen wir zu verstehen, was das Kleine mit dem Großen verbindet, und wie ganz persönliche Lebensentscheidungen durch die Politik geprägt werden – und vielleicht auch umgekehrt?“ Das wird im Buch eingelöst.

Die thematische Bandbreite der Kapitel reicht beispielsweise von Erziehungsfragen über die Feier religiöser Feste, Kunstfreiheit, die Flüchtlingsdebatte, Geschlechterdebatten bis hin zum Nahostkonflikt. Die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der beiden – er ist aufgewachsen in einem säkularen Kibbuz in Israel, sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen als Tochter muslimischer Einwanderer aus Pakistan – werden deutlich und führen immer wieder zu spannenden Erkenntnissen und klaren Positionierungen, die mich angeregt haben. Und immer wieder fordern die beiden dazu auf, Mitgefühl für die jeweils andere Seite zu haben und dem Andersdenkenden Raum zu lassen.

Klare Kante zeigen die beiden gegen alle intoleranten Haltungen und dort, wo Rechte von Minderheiten missachtet werden. Demokratie zeichnet sich für sie dadurch aus, „dass Kontroversen nicht nur zugelassen, sondern ausdrücklich erwünscht sind.“ Das ist eine Haltung, der ich nur zustimmen kann und die ich oft vermisse. Deshalb wünsche ich mir, dass dieses Buch viele Leser*innen findet.

Saba-Nur Cheema/Meron Mendel: Muslimisch-jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung, Kiepenheuer & Witsch 2024, 208 Seiten, ISBN 978-3462007428, 22,00 Euro.

Markus Weber über „Die Bauernhochschule Goslar im Kontext“

Markus Weber über „Die Bauernhochschule Goslar im Kontext“

Spurensuche Harzregion e.V. &
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege:

Die Bauernhochschule Goslar im Kontext

Der neue Sonderband in der Reihe „Spuren Harzer Zeitgeschichte“ widmet sich verschiedenen Aspekten der ehemaligen Bauernhochschule während des Nationalsozialismus in Goslar. Das ungewöhnliche Format – Din A4 quer – gibt viel Raum für illustrierendes und informierendes Bildmaterial, sodass sich das Thema nicht nur auf der Textebene anschaulich erschließt.

Der zentrale Beitrag von Carsten Grabenhorst widmet sich der Bauernhochschule selbst, ihrer Geschichte und Bedeutung für den Nationalsozialismus. Grabenhorst verdeutlicht, warum die heute noch weitgehend erhaltenen Gebäude und das Gelände, nahe am Bahnhof gelegen, ein historisch auch über Goslar hinaus bedeutsamer historischer Ort sind.

Entstanden sind Gelände und ein Teil der Gebäude im 19. Jahrhundert auf Initiative des gebildeten Bürgertums, das sich einen Ort für ein reges Vereinsleben schaffen wollte. Treibende Kraft für den Umbau und die Neuausrichtung ab 1933 war Reichsbauernführer Walther Darré, dessen rassistische Vorstellungen, die maßgeblich wurden, ebenso wie seine Biografie dargestellt werden.

Eingebettet wird die Entstehung der Bauernhochschule in die Agrarpolitik, die schon zu Beginn der NS-Herrschaft ideologisch ausgerichtet und per Gesetz abgesichert wurde. Dargelegt wird auch, warum Goslar, das in Konkurrenz zu anderen Städten, vor allem Wolfenbüttel, stand, als Standort ausgewählt wurde. Und schließlich wird die ideologische Ausrichtung anschaulich, von der die Lehrgänge in der Praxis geprägt waren.

In einem weiteren Beitrag des Bandes erläutert Cordula Reulecke, warum die ehemalige Bauernhochschule als Kulturdenkmal zu erhalten ist. Meike Buck verbindet den Goslarer Ort mit den Masseninszenierungen der jährlichen Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg bei Hameln.

Der Bückeberg steht auch im Zentrum eines Beitrags von Stefan Winghart, der dafür plädiert, solch „unbequeme Denkmale“ zu erhalten. Zu guter Letzt zeigt Jens Binner das Potential der Bauernhochschule als besonderen Ort für die Erinnerungskultur.

Insgesamt erschließt der neue Band des Vereins Spurensuche Harzregion ein wichtiges Kapitel der Geschichte unserer Region.

Spurensuche Harzregion e.V. & Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege: Die Bauernhochschule Goslar im Kontext. Neue Forschungen zu einem Täterort in der ehemaligen Reichsbauernstadt Goslar. – Spuren Harzer Zeigeschichte, Sonderband 3 Papierflieger Verlag GmbH Clausthal-Zellerfeld 2024, 66 Seiten, ISBN 978-3-98870-004-9, 15,00 Euro.

Heike Zumbruch über „Das Weihnachtsgeheimnis“

Heike Zumbruch über „Das Weihnachtsgeheimnis“

Jostein Gaarder:

Das Weihnachtsgeheimnis

Gaarder, Das Weihnachtsgeheimnis

Heute möchte ich Ihnen ein Buch empfehlen, das keine Neuerscheinung ist, 1992 erschien es in Norwegen und 1998 in Deutschland. Ich habe es mehrfach meinen Kindern in der Adventszeit vorgelesen, es wurde uns nicht langweilig. Jedes Mal entdeckten wir etwas Neues darin.

Dieses Adventskalenderbuch des bekannten norwegischen Schriftstellers erzählt in 24 Kapiteln zwei Geschichten.

Zum einen, die von Joachim, der unbedingt einen Adventskalender haben möchte. Er sucht mit seinem Vater in der Stadt danach, aber einen Tag vor dem ersten Dezember ist das nicht so einfach. Doch sie haben Glück; in einem kleinen Buchladen steht ein alter, offensichtlich handgemachter Adventskalender, von dem der Buchhändler nur eine Ahnung hat, wie er in seinen Laden gekommen ist.

Die zweite Geschichte beginnt, als Joachim am nächsten Tag das erste Türchen öffnet. Ein Zettel fällt heraus, eng beschrieben mit winzigen Buchstaben und erzählt die Geschichte von Elisabet, die in einem Kaufhaus dem „Glockenlamm“ hinterherläuft und so ihrer Mutter verloren geht.

Hier beginnt eine Pilgerreise, die durch Raum und Zeit bis zurück zu Jesu Geburt in Bethlehem führt. Joachim und später auch seine Eltern verfolgen Elisabets Reise gespannt und versuchen das Geheimnis zu lösen. Der Autor verwebt geschickt beide Geschichten und vermittelt so viel Wissen über historische und religiöse Zusammenhänge und Ereignisse. Aber auch Wertvorstellungen und die wahre Bedeutung von Weihnachten – Liebe und Frieden, Teilen und Schenken – zeigt Gaarder in gewohnt unaufdringlicher Art auf.

Diese „Krimigeschichte“ ist kindgerecht geschrieben, aber auch interessant und spannend für die Großen. 1948 ist nämlich tatsächlich ein Mädchen in Norwegen verschwunden…

Die kleinen wunderschönen Illustrationen stammen aus der Feder von Rosemary Wells, einer der bekanntesten Kinderbuchillustratorinnen der USA.

Mit einer Altersempfehlung ab 6 Jahren eignet sich dieses Buch zum Vorlesen und zum Selberlesen. Aber immer nur ein Kapitel pro Tag!

Jostein Gaarder: „Das Weihnachtsgeheimnis“, dtv, 288 Seiten, ISBN 9783423626156, Preis: 12,00 Euro.


Hans Georg Ruhe über „Die Überlebenden“

Hans Georg Ruhe über „Die Überlebenden“

Alex Schulman:

Die Überlebenden

Drei Brüder treffen sich nach Jahrzehnten wieder, um die Asche ihrer Mutter nahe dem familiären Sommerhaus zu verstreuen. Sie teilen ihre Erinnerungen, ihre gegenseitigen Verletzungen, schildern scheinbar emotionslos das schräge Verhalten der Mutter und das Bemühen des Vaters – immer gedämpft durch deren elterlichen Alkoholismus.

Allmählich taucht in den Erinnerungen ein Unfall auf, der Fixpunkt und Katastrophe der Familie ist. Man beginnt Kälte, Wut und die leise Verzweiflung zu verstehen.

Der schwedische Autor Alex Schulman montiert Vergangenheit und Gegenwart gekonnt und schickt den Leser immer wieder in die stillen Abgründe einer Familie – einer Familie, die nicht lieblos aber entfremdet scheint.

Das Buch „Die Überlebenden“ war in Schweden sehr erfolgreich und wurde in 31 Sprachen übersetzt.

Alex Schulman: „Die Überlebenden“, dtv, 304 Seiten, ISBN 9783423148535, Preis: 13,00 Euro.


Lena Scholz über „Todesmärchen“

Lena Scholz über „Todesmärchen“

Andreas Gruber:

Todesmärchen

Schon ab Band eins hat mich die Reihe um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez in ihren Bann gezogen. Fesselnd und überraschend schreibt Andreas Gruber mit zahlreichen, nicht vorhersehbaren Plot-Twists über die Abenteuer dieser zwei Ermittler, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch im Team besser funktionieren, wie kein anderes.

Maarten S. Sneijder mit seiner unvergleichlichen Art und Sabine Nemez mit ihrer Hartnäckigkeit dem Mörder, aber auch Sneijder die Stirn zu bieten.

Wenn ich anfange, in einem dieser Bände zu lesen, kann ich nicht mehr aufhören, so anschaulich und packend schreibt Andreas Gruber. Ein absolutes Muss für alle Krimi-Leser und die, die es noch werden wollen.

Andreas Gruber: „Todesmärchen“, Goldmann TB, 544 Seiten, ISBN 9783442483129, Preis: 12,00 Euro.