Samstag, 17. Dezember: Chronik & Kaffeesatz

Rückblicke auf ein noch laufendes Jahr

Samstag, 17. Dezember 2022. Heute in einer Woche ist Heiligabend, in zwei Wochen feiern wir an Silvester ins neue Jahr. In der BÜCHER-HEIMAT stach mir prompt der „Spekulatius-Effekt“ ins Auge: So sicher wie die Schoko-Weihnachtsmänner schon im Herbst marschieren, so verlässlich kommen die Jahresrückblicke auf den Büchermarkt, bevor das Jahr vorbei ist.

„Alles, was 2022 wichtig war“ (vermutlich ohne Dezember) verspricht „Das Jahr im Bild 2022“ und feiert sich selbst als „der Klassiker unter den Chroniken“. Was ich sehr bedauere, ist der Umstand, dass ein anderes Werk aus der Reihe keinen „Blick ins Buch“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT ermöglicht: „Das Jahr im Bild 2023“ zeigt laut Werbung auf, „was 2023 wichtig wird“. Da würde ich doch zu gern wissen, in welchem Kaffeesatz wohl gelesen wird.

So richtig viel Freude dürfte der Blick zurück auf 2022 ohnehin kaum machen. Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation – es hat schon bessere Jahre gegeben. Vielleicht wäre es tatsächlich geraten, sich der Chronik mit einer Portion schwarzem Humor zu nähern. Dazu fordert „der satirische Jahresrückblick mit den besten Cartoons des Jahres 2022 „Beste Bilder 13“ auf. In mehr als 250 Karikaturen erklären die besten deutschsprachigen Cartoonisten satirisch das Weltgeschehen.

Heute vor 84 Jahren (1938) veröffentlichte Eric Knight in der Wochenzeitschrift „The Saturday Evening Post“ die Kurzgeschichte „Lassie“. Die kam gut an und die zwei Jahre später als Buch herausgebrachte Erzählung „Lassie und ihre Abenteuer“ wurde sofort zum Bestseller.

Als Katzenfreund hatte ich es nicht so mit dem kläffenden Collie. Und da ich nur eine Fernseh-Serienfolge pro Woche schauen durfte, stand Lassie in meiner Erinnerung in Konkurrenz zu Fury und Flipper. Wobei bei mir meist die Cartwrights auf ihrer Ranch „Bonanza“ siegten.

Mit einigen moderneren Serienstars kann ich irgendwie wenig anfangen. Was keine Altersfrage sein kann, denn viele Altersgenossen lieben die gelbhäutigen Simpsons ebenfalls. Heute vor 33 Jahren (1989) wurde in den USA wird die erste eigenständige Folge der Simpsons basierend auf Matt Groenings „Simpsons Comic-Kollektion“ ausgestrahlt.

Als Sexualität-Ratgeberin und als Erotik-Geschäftsfrau erwarb sie sich den Ruf als „Mutter Courage des Tabubruchs“ und gilt als eine der Wegbereiterinnen zu einer offeneren und freieren Gesellschaft: „Beate Uhse“ eröffnete heute vor 60 Jahren (1962) In der Angelburger Straße 58 in Flensburg den ersten Sexshop der Welt. Pünktlich zum Fest der Liebe…

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Donnerstag, 11. August: Hoch hinaus

Blick über den Burgberg auf den Brocken im Jahr 1989. Foto: Ahrens-Fotoarchiv

Hohe Berge und tiefe Fallen

Hoch hinaus sollte uns unser Weg am heutigen Donnerstag, 11. August 2022, führen. Zumindest, wenn wir mal wieder einen Aktionstag „importieren“. Japan feiert „Yama no hi“, den „Tag des Berges“.

Ich bin nun wahrlich nicht dafür, jeden Blödsinn mitzumachen. Aber eine „traditionelle Verbindung zu den Bergen“ haben wir Harzer doch irgendwie auch. Zumal wir mit dem Brocken einen Gipfel haben, der weit über den Harz und in die Weltliteratur ausstrahlt. Da würde sich ein „Tag der Harzer Berge“ rund um Wurmberg, Achtermann, Großer Knollen oder Burgberg doch gut machen. Anhaltspunkte liefern „50 sagenhafte Naturdenkmale im Harz“.

Ein Versäumnis habe ich heute auszubügeln, denn „Die Gesetze der Internetkommunikation“, quasi „Murphy’s Gesetz“ für Onliner, wären gestern dran gewesen: Am 10. August 2005 wurde „Poes Gesetz“ gepostet. Demnach ist es unmöglich, eine politisch oder religiös extremistische Aussage so zu parodieren, dass die Parodie als solche eindeutig erkannt wird, sofern man sie nicht explizit kennzeichnet (Smiley).

Eine Faustregel, deren hohe Trefferquote wohl jeder SocialMedia-Nutzer schon erfahren hat. Und zu der eine Weisheit des Finnen Osmo Antero Wiio passt: „Wenn eine Nachricht auf unterschiedliche Weise zu verstehen ist, wird sie auf die Weise verstanden, die den größtmöglichen Schaden anrichtet.

Dazu zählen auch unangemessene Vergleiche. Vor allem mit dem „Dritte Reich“. Was Mike Godwin in das ironische Gesetz „Godwin’s Law“ verpackte: „Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit den Nazis oder Hitler dem Wert Eins an.

Die Liste der Gesetzmäßigkeiten ist lang. „Skitt’s Law“ besagt, dass sich in jedem Post, der die Rechtschreibung eines anderen kritisiert, selbst Fehler finden. „Schadet das Internet unserer Rechtschreibung?“, fragt denn auch bereits ein Buch, das den Einfluss von Internetkommunikation auf orthographische Fähigkeiten untersucht.

Im Umgang mit Besserwissen hilft „Cunninghams Gesetz“: „Der beste Weg, im Internet die richtige Antwort zu bekommen, ist nicht eine Frage zu stellen, sondern die falsche Antwort zu verbreiten.“ Was wiederum Wiios drittes Gesetz auf die Spitze treibt: „Es gibt immer jemanden, der besser als du weiß, was du mit deiner Nachricht sagen wolltest.

Und hinter allem steht die „Dickwad Theory“ (plumpe Übersetzung: „Oberarsch-Theorie“), der eine schlichte Formel zugrunde liegt: „Normale Person + Anonymität + Publikum = Absoluter Oberarsch.“ Was ist wissenschaftlich vornehm formuliert nichts anderes als den „Online-Enthemmungseffekt“ meint – von dem wir alle hoffentlich verschont bleiben…

Wegweiser im Internet-Dschungel gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. „Klick“ beispielsweise will uns erklären, „wie wir in einer digitalen Welt die Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen“. Und wie wir mit den allgegenwärtigen „Fake News“ umgehen sollten, wird in der Reihe „Carlsen Klartext“ dargestellt.

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