Jan über „Worst Week Ever – Montag“

Jan über „Worst Week Ever – Montag“

Matt Cosgrove, Eva Amores:

Worst Week Ever – Montag

Ich möchte euch dieses Buch empfehlen, weil ich es lustig finde. Es ist der erste Teil einer mehrbändigen Reihe und beschreibt einen ganzen Tag, nämlich Montag, im Leben von Justin Chase. Er ist 12 Jahre alt, und es gibt auch einen Popstar mit dem gleichen Namen. Sicherlich könnt ihr euch vorstellen, was deshalb passiert.

Justin wohnt jetzt bei seinem Vater und seiner Oma, weil seine Eltern sich getrennt haben. Sein Vater ist Toilettenliebhaber und Klempner. Deswegen fährt er eine Toilette als Auto. Das ist Justin furchtbar peinlich. In der Schule wird er von Marvin, dem Schulsprecher, gemobbt. Im Schwimmunterricht muss er eine Badehose tragen, die von seiner Oma gehäkelt wurde, aber sich im Wasser auflöst. Und seine Katze wird von Aliens entführt. Ihr merkt schon, er hat viel Pech. Alles wird sehr lustig beschrieben und durch witzige Zeichnungen dargestellt.

Ich habe auch schon den 2. Teil (Dienstag) und den 3. Teil (Mittwoch) gelesen und hoffe, dass bald der 4. Teil (Donnerstag) erscheint.

Wenn ihr Gregs Tagebücher gelesen habt, wird euch auch dieses Buch gefallen.

Matt Cosgrove, Eva Amores: „Worst Week Ever – Montag”, Fischer KJB, 182 Seiten, ISBN 9783737343220, Preis: 13,90 Euro.

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Mittwoch, 3. April: Hineingewachsen

Wahre Regeln und trickreiche Titel

Zum Bergfest dieser Woche am heutigen Mittwoch, 3. April 2024, lohnt sich ein Blick zurück ebenso wie ein Schielen in die Zukunft. Zumindest was das Wetter angeht. Nach dem frühlingshaften Osterwochenende soll es am kommenden Samstag schon frühsommerlich werden.

Beim Wetter sollte der Blick ohnehin besser voraus gerichtet sein, in diesem Fall auf den morgigen 4. April und in den Bauernkalender. Dessen Weisheiten scheinen sich einmal mehr zu bewahrheiten, denn erst gegen Ende des Monats April soll es wieder deutlich kühler und unangenehmer werden. „Ist Ambrosius schön und rein, wird Sankt Florian (4. Mai) ein Wilder sein“, wussten dazu die Altvorderen.

Allerdings hielten sie sich Hintertürchen offen, denn ebenfalls für St. Ambrosius und den 4. April stellt der Bauernkalender fest: „Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.“ Soweit soll es morgen nicht kommen, aber die Wochenmitte fällt tatsächlich kühler aus.

Wer sich genauer in die Welt der überlieferten Wetterweisheiten einlesen will, wird vermutlich Wert auf „Wahre Bauernregeln“ legen. Und bei der Auswahl der Lektüre sollte man nicht nur einen flüchtigen Blick auf den Titel werfen. „Starke Bauernregeln“ klingen verlockend, behandeln aber statt säen und ernten „die ungeschriebenen Gesetze des Schachspiels in über 200 gereimten Eselsbrücken und Faustregeln“. Matt!

Noch ein Tipp aus den Bauernregeln für alle Hobbygärtner und Selbstversorger, damit sie ihr Tagwerk morgen Ertrag bringend gestalten können: „Erbsen säe an Ambrosius, so tragen sie reich und geben Mus!“ Und zum Thema „Garten und Pflanzen“ hält die BÜCHER-HEIMAT selbstverständlich reichlich Lektüre vor. Zum Beispiel „Das große Hochbeetbuch“ – eine Anbauform, die ich allein deshalb liebe, weil man nicht auf Knien oder tief gebückt arbeiten muss.

Wo ich gerade von den Altvorderen schrieb, fällt mir auf, dass ich aus gewissen Blickwinkeln zunehmend selbst in diese Kategorie gehöre. In manche Dinge wächst man eben hinein. Sogar in manche Aktionstage wie den heutigen „Tag der älteren Generation“, der auf die Belange der älteren Generation aufmerksam machen soll.

Dieser Tag wurde 1968 durch die Kasseler Lebensabendbewegung (LAB) ins Leben gerufen. Seitdem wird an jedem ersten Mittwoch im April durch Aktionen und Veröffentlichungen auf die Rolle der Senioren in der Gesellschaft aufmerksam gemacht. Und wem dies nicht genug ist: Der „Internationale Tag der älteren Generation“ (International Day of Older Persons) wird auf Beschluss der Vereinten Nationen an jedem 1. Oktober begangen. Ich nähere mich diesem Thema heute ebenfalls über die Arbeit in den Beeten, um sozusagen einen „grünen Faden“ zu finden: Die „Gärten für Senioren“ sollen laut Verlagsangaben „bequem und pflegeleicht“ sein.



Nervennahrungsexpertin: „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“

„Glücklich mit Nervennahrung“

Wie man „glücklich mit Nervennahrung“ wird, erläutert Buchautorin und Nervennahrungsexpertin Lara Opfermann am Freitag, 12. Juli 2024, im Rahmen einer Lesung in der BÜCHER-HEIMAT. „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“ heißt ihr Buch, das am 4. April 2024 erscheint, und in dem sie schildert, wie mit der Nervennahrungs-Methode Burnout, Depression und andere psychische Erkrankungen angegangen werden können.

In der Verlagsankündigung heißt es dazu: Unser Darm und unser Hirn kommunizieren miteinander. Aufgrund dieser sogenannten Darm-Hirn-Achse gehen psychische Probleme häufig mit körperlichen wie Magen- und Darmbeschwerden einher und andersherum. Auch nehmen die Darmbakterien wesentlichen Einfluss auf das Stresssystem unseres Körpers. Lara Opfermann, Ernährungswissenschaftlerin und angehende Psychologin, erklärt auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, wie wir uns diese Zusammenhänge zunutze machen können, um unsere Psyche zu entstressen und Burnout und Depression keine Chance zu geben. Mit der von ihr entwickelten Nervennahrungs-Methode nehmen wir auf natürlichem Wege, nämlich über Ernährung und Lebensstil, positiv Einfluss auf unsere psychische Gesundheit.

Zur Autorin

Lara Opfermann ist studierte Ernährungswissenschaftlerin, angehende Psychologin und Nervennahrungs-Expertin. Sie fing aufgrund eigener Probleme an, sich mit den Zusammenhängen von Ernährung, Psyche und Darm zu beschäftigen. In ihrer Jugend litt sie unter verschiedenen Symptomen wie Sodbrennen und dauernde Bauchschmerzen, auch psychisch ging es ihr schnell immer schlechter. Mit einer Änderung ihrer Ernährungs- und Lebensgewohnheiten schaffte sie es, physisch und psychisch in ihre alte Form zurückzukommen – sogar ihre Bestform zu erreichen. Auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen sowie wissenschaftlicher Erkenntnisse hat Lara Opfermann die Nervennahrungs-Methode entwickelt. Ihr Anliegen ist es, anderen zu helfen, ihr Stresssystem auf natürliche Weise wieder in Balance zu bringen und ihre Psyche stark zu machen.

Freitag, 12. Juli 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Lara Opfermann: „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“, GU, 256 Seiten, ISBN  978-3-8338-9180-9, Preis: 19,99 Euro.

Dienstag, 2. April: Eine große Saga

Der Griff nach den Sternen

Man muss sich an diesem Dienstag, 2. April 2024, ja erst an die neue (Sommer-)Zeit gewöhnen. Die Sonne geht heute um 6.50 Uhr auf, aber erst um 19.52 Uhr wieder unter. Jetzt muss es nur noch wärmer werden, dann können die ersten Garten-Abende starten.

Da es aber nach der Tagesschau schon finster wird, kann man dann aus dem Liegestuhl den Sternenhimmel bestaunen. Vorausgesetzt, die Lichtverschmutzung ist nicht zu groß. Aber dann kann man ja immer noch mit Bildbänden abheben.

Den Grundstein dafür legten am 2. April 1845 Hippolyte Fizeau und Léon Foucault. Den beiden Franzosen gelang an diesem Tag das erste Foto von der Sonne. Sie begründeten damit die astronomische Fotografie.

Da kann man natürlich auch selbst tätig werden. „Astrofotografie für Einsteiger“ soll „der Leitfaden von den ersten Milchstraßen-Bildern zur Deep-Sky-Fotografie“ sein. Mir fehlt da etwas der Glaube an mich und meine fotografischen Talente.

So blättere ich für meine Sternenreisen lieber durch den „Bildatlas der Galaxien“, der „das Wissen über Galaxien anhand von aktuellen Amateuraufnahmen“ vermitteln will. Der Preis ist mit 65,00 Euro zwar hoch, aber nicht astronomisch.

Uraufführung hatte heute vor 87 Jahren (1937) ein Theaterstück, das ich bislang weder gesehen noch gelesen habe, das aber allein wegen des Titels auf meiner Leseliste steht: „Figaro lässt sich scheiden“ von Ödön von Horváth ist als Fortsetzung von Beaumarchais’ Komödie „Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“ konzipiert.

Zum ersten Mal in die Kinos kam heute vor 56 Jahren (1968) ein Streifen, der vielfach als bester Film aller Zeiten eingestuft wird. Stanley Kubricks epochales Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ (2001: A Space Odyssey). Der Film basiert auf Arthur C. Clarkes Kurzgeschichte „Der Wächter“, heute erhältlich als Teil von „2001: Odyssee im Weltraum – Die Saga“, die vier Romane Clarkes in einem Band vereint.

Laut Wikipedia wird „in Kubricks Weltraumepos (…) über einen Zeitraum von 4 Millionen Jahren eine mystisch-mythologische Geschichte der menschlichen Evolution erzählt. (…) Der als Meisterwerk geltende Film bietet Spielraum für verschiedene allegorische und philosophische Interpretationsansätze.“ Ganz ehrlich: So wirklich komplett verstanden habe ich die faszinierende Bilderflut nie… ein Fan bin ich dennoch!



Montag, 1. April: (Fast) Kein Scherz

Kaugummi und Spaghetti-Rüsselkäfer

Heute ist Montag, 1. April 2024. Ostermontag. Und ich werde ganz bewusst nicht mit einem Scherz aufwarten. Es wird gerade zu Beginn ein eher klebrig-zähes bebüchertes Kalenderblatt.

Es geht um eine Firmengründung, an der die Welt seither im wahrsten Sinn des Wortes zu kauen hat: Am 1. April 1891 startete in Chicago das Seifen- und Backpulverunternehmen Wm. Wrigley Jr. Company. Wrigley legte der Seife ein Päckchen Backpulver bei, was den Verkauf förderte. Also stieg er ins Backpulvergeschäft ein und legte jeder Packung zwei Streifen Kaugummi bei – mit so großem Erfolg, dass das Unternehmen 1893 erneut den Geschäftsbereich wechselte.

Bücher mit „Kaugummi“ im Titel richten sich vornehmlich an die jüngere Zielgruppe. Nachdenklich stimmte mich der Titel von Kerstin Giers Komödie: „Jungs sind wie Kaugummi – süß und leicht um den Finger zu wickeln“. Ist das sexistisch? Man muss heutzutage ja vorsichtig sein. Aber vielleicht sollten sich die Männer auch nur mal emanzipieren.

Mit großen Erwartungen schiffte sich Paul Gauguin am 1. April 1891 in Marseille nach Tahiti ein. In seiner Vorstellung ein exotisches Paradies, wo er, ohne arbeiten zu müssen, ein ursprüngliches, glückliches und annähernd kostenfreies Leben würde führen können.

Die Konfrontation mit der Realität viel entsprechend hart aus. Der Nachwelt aber bescherte der Südsee-Aufenthalt des Malers großartige Bilder. Und in „Noa Noa“ berichtete Gauguin vom Leben auf Tahiti.

Ein großer Roman als Vorlage für einen kongenialen Film: Am 1. April 1930 erlebte der deutsche Spielfilm „Der blaue Engel“ unter der Regie von Josef von Sternberg mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle seine Uraufführung. Das Drehbuch verfassten Carl Zuckmayer, Karl Gustav Vollmoeller und Robert Liebmann nach dem Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann.

Na gut, ganz ohne Aprilscherz komme ich ja doch nicht aus. Einer der besten gelang 1957 dem BBC-Fernsehmagazin Panorama, das eine scheinbare Dokumentation über die Spaghetti-Ernte und den gefährlichen Spaghetti-Rüsselkäfer im Schweizer Tessin ausstrahlte. Hunderte Zuschauer riefen bei der BBC an, um zu erfragen, wie man die Bäume selbst anbauen könnte…

Zur Ehrenrettung der Reingefallenen sei gesagt, dass Spaghetti seinerzeit noch etwas Besonderes waren. Der BBC feiert die Idee auf Youtube in einer Kurzdokumentation (4:15 min) bis heute: „Is this the best April Fool’s ever?“.

Der Originalbeitrag „The SPAGHETTI HARVEST“ aus 1957


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Sonntag, 31. März: Sommerzeit!

Vor oder zurück? Die Frage des Tages

Sonntag, 31. März 2024. Sommerzeit. Das scheint meine Lebensgeister zu reaktivieren. Vielleicht wird es kein täglicher Blog, wie in den ersten anderthalb Jahren der BÜCHER-HEIMAT, aber ab und an…

Für all jene, die keine smarten Uhren haben, bei der Zeitumstellung selbst Hand anlegen müssen und (wie ich) immer vergessen, ob nun eine Stunde vor oder zurück, gibt es zum Glück „Eselsbrücken“: „Bei der Zeitumstellung ist es wie mit den Gartenmöbeln: Im Frühjahr kommen sie VOR die Tür, im Herbst ZURÜCK in den Schuppen.

Eher für Zahlenmenschen ist die „2-3-2-Regel“: Im Frühjahr wird die Uhr von 2 auf 3 Uhr gestellt, im Winter wieder von 3 auf 2 Uhr. Also: Jetzt die Uhr eine Stunde vorstellen.  Damit sollte man dann nicht länger „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ sein (von Nicolas Mahler umgesetztes Graphic Novel) sein.

Kleiner Hinweis noch an alle, die für die Abschaffung der Zeitumstellung plädieren: Die Festlegung innerhalb der EU beispielsweise auf eine durchgängige Sommerzeit wäre heftig. So bliebe es in Spanien im Winter bis kurz vor 10 Uhr dunkel. Und würden sich alle auf dauerhafte Winterzeit verständigen, würde es in Warschau im Sommer schon um 3.00 Uhr morgens hell.

Raus aus den Federn müssen heute auch die Fledermäuse. Zumindest endet in Deutschland die Schutzzeit für Fledermäuse in ihren Überwinterungsquartieren. Wer sich für einen Höhlenmenschen hält, kann jetzt wieder in die Schlafzimmer der Flugkünstler: „Entdecke die Fledermäuse“.

Da wir gerade bei Zahlen und Daten sind: Heute absolvieren wir den 90. Tag des Jahres 2024. Womit nach Adam Riese noch 275 Tage bis zu Jahreswechsel vor uns liegen. Pack mers!

(Und wer jetzt ebenfalls über die korrekte Schreibweise des Ausdrucks grübelt, sollte zu„Ringseis Bayerisches Wörterbuch“greifen. Auch damit kann man sich den Ostersonntag vertreiben…)

Markus Weber über „Gegen die Gleichgültigkeit“

Markus Weber über „Gegen die Gleichgültigkeit“

Rafik Schami:

Gegen die Gleichgültigkeit

Von dem wunderbaren Erzähler Rafik Schami, der 1971 aus Syrien nach Deutschland kam, kannte ich bisher nur literarische Werke. Doch auch der Essay-Band „Gegen die Gleichgültigkeit“ ist ein lohnendes kleines Büchlein, in dem Schami über seine genauen Beobachtungen der gegenwärtigen politisch-gesellschaftlichen Situation in Deutschland schreibt. Er drückt darin seine Besorgnis über die Zerbrechlichkeit der Demokratie aus. So ist das Buch eine wichtige Einmischung in unserer Zeit.

Rassismus und allgemeine Vorurteile über die sog. „Orientalen“ hat Schami auch am eigenen Leib erfahren müssen. Er schreibt nicht nur gegen die Gleichgültigkeit an, er analysiert auch gegenwärtigen Rassismus, Antisemitismus, Feindschaft gegen Muslime und Stimmungen unter Intellektuellen, die sich mit ihren öffentlichen Äußerungen zur Abkehr vom sicher geglaubten demokratischen Konsens abwenden und so zum Rechtsruck der Republik beitragen. Einigen bescheinigt er – gut belegt – eine „Demenz des Gewissens“.

Am Ende des Buches gibt der Autor Hinweise, wie die Gesellschaft und jede/r Einzelne zum „Aufstehen gegen die Gleichgültigkeit“ beitragen kann. Deutlich wird auch Rafik Schamis Dankbarkeit, dass er aus Syrien in ein demokratisches Land, in dem die Würde aller Menschen geachtet wird, kommen konnte: „Mein Prinzip ist sehr klar: Solange Geflüchtete, welcher Religion oder Ethnie sie auch angehören, angegriffen werden, werde ich sie und ihr Recht auf Schutz verteidigen und ihre Angreifer entlarven. Und das tue ich, um der Freiheit würdig zu sein, die ich in diesem Land genieße.“

Rafik Schami: „Gegen die Gleichgültigkeit“, Essay, Schiller & Mücke 2. Aufl. 2023, 96 Seiten, ISBN 978-3899304435, Preis: 10,00 Euro.

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Silke Schaudienst und ihr Wolfenbüttel-Roman

Der Okermühle verpflichtet

Silke Schaudienst hat im Dezember 2021 Ihr Buch „Das Siegel der Treue – Der Okermühle verpflichtet“ herausgebracht. Es handelt sich dabei um die Entstehungsgeschichte Wolfenbüttels. Sie selbst ist Wolfenbüttelerin und hat die historischen Hintergründe im Niedersächsischen Staatsarchiv und in der Bibliothek ihrer Stadt recherchiert.

Die Autorin nimmt in ihrem Roman die Leserschaft tief in die Historie Ihrer Heimatstadt mit. Es ist eine spannende Familiengeschichte zwischen dem 10. und 18. Jahrhundert, die aber ihren Ursprung durch einen spektakulären Fund in der Gegenwart hat.

Silke Schaudienst hat für viele Leser und Leserinnen unbekannte oder fast vergessene Geschehnisse und Persönlichkeiten in ihrem Buch wieder zum Leben erweckt. Da sie nicht nur die historisch interssierierte Leserschaft ansprechen wollte, hat sie ihren Protagonisten einen großen Raum gegeben und lässt die geschichtlichen Ereignisse dezent im Hintergrund mitlaufen.

„Wolfenbüttel hat so viel Geschichte zu bieten! Sie beginnt nicht erst mit der Residenz und den Herzögen.  Zudem wollte ich einen durchgängigen zeitlichen Ablauf unserer Stadtgeschichte aufzeigen. Oft fällt einem nur etwas Themenbezogenes in die Hände“ , so die Autorin.

Sie ist seitdem mit ihrem Roman auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen und Orten sehr erfolgreich unterwegs. Die vielen positiven Resonanzen, die sie erhält, sowie mehrfach ausgebuchten großen Lesungen sprechen für sich.

Zum Inhalt: Es sollte nur ein kurzes Nachforschen im Keller seines Hauses sein, um die aufgeworfene Frage seiner Frau zu beantworten. Doch durch einen schaurigen Fund wurde daraus für Georg ein Hinterfragen seiner Familiengeschichte. Gab es unter seinen Ahnen jemanden der Täter oder Opfer war? Was würde das für ihn selbst heute bedeuten? Um das zu beantworten, muss Georg tief in die Geschichte seiner Vorfahren und Stadt eintauchen. Es beginnt eine unbekannte Reise voller Gefahren für seine Ahnen und mit ungewissem Ausgang für ihn selbst.

Mittwoch, 26. Juni 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Lena Scholz über „Like Snow we fall“

Lena Scholz über „Like Snow we fall“

Ayla Dade:

Like snow we fall

Eine wunderschöne Reihe im winterlichen Aspen voller besonderer Menschen. Paisley hat keine Ahnung, was auf sie zukommt, als sie nur mit Schlittschuhen im Gepäck und einem Vertrag an der renommiertesten Eiskunstlaufschule des Landes sich auf den Weg macht.

Dabei stolpert sie über Knox, der Snowbordstar schlechthin, doch sieht man niemand an, dass er ein Schicksal mit sich herumträgt, von dem niemand wissen soll. Doch Paisley lässt nicht locker und Knox zeigt ihr die Welt von Aspen in der jeder jeden kennt und Paisley ihr Zuhause findet.

Ayla Dade: “Like snow we fall”, Penguin TB Verlag, 528 Seiten, ISBN 9783328107729, Preis: 14,00 Euro.

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Markus Weber über „Übertretung“

Markus Weber über „Übertretung“

Louise Kennedy:

Übertretung

Belfast 1975. Der Roman führt uns mitten hinein in den brutalen Bürgerkrieg in Nordirland. Terroranschläge, Polizeigewalt und -übergriffe sind an der Tagesordnung: „Ein Hund kommt für mich nicht in Frage“, sagt Gina, die Mutter der Hauptfigur des Romans. „Die Wahrscheinlichkeit, dass du eine Leiche findest, ist viel zu hoch.“

Und mitten in dieser Geschichte steckt die 24jährige Lehrerin Cushla Lavery, die an einer katholischen Grundschule arbeitet. Sie kümmert sich um ihre Klasse, besonders um Davy und seine Familie, dessen Vater bei einem Anschlag schwer verletzt wurde. Vor der Arbeit kümmert sie sich um ihre alkoholkranke Mutter, am Abend hilft sie ihrem Bruder in der Kneipe, die mitten im protestantischen Viertel liegt.

So begegnen wir zahlreichen unterschiedlichen Charakteren, die das Spannungsfeld der Gesellschaft ausmachen – beispielsweise dem Priester, der Gewaltfantasien vor den Schülern ausbreitet und von dem Cushla angewidert ist; ihrem Kollegen, der sie unterstützt; Protestanten, die die irische Sprache von ihr lernen wollen, sie aber auch argwöhnisch betrachten.

Gegen alle Vernunft beginnt Cushla ein leidenschaftliches Verhältnis mit dem protestantischen Anwalt Michael, der wesentlich älter und verheiratet ist. Ihre Liebe müssen die beiden verstecken – immer wieder ist Cushla hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Michael und ihrer Eifersucht, ihn teilen zu müssen. Schon bald kommt die Vorahnung, dass diese Geschichte böse enden wird.

Der Roman zeigt auf beeindruckende Weise den Alltag inmitten der Gewalt und die Suche der Menschen nach einem Stück Normalität in dieser erschreckenden Situation. Die zwischenmenschlichen Hoffnungszeichen sind klein, aber es gibt sie.

Louise Kennedy: „Übertretung“, Roman, Steidl Verlag 2023, ISBN 978-3969992593, 306 Seiten, 25,00 Euro.

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