Sonntag, 23. April: Welttag des Buches

Wenn Herz und Hirn an Büchern hängen

Ein Traumtag für all jene, deren Herz (und Hirn) an Büchern hängt: Der heutige Sonntag, 23. April 2023, bietet sowohl den „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ wie auch (im englischsprachigen Raum) die „World Book Night“.

Der Welttag des Buches und des Urheberrechts (kurz: Weltbuchtag) wird auf Initiative der Unesco seit 1995 begangen. Die Wahl des Datums ist dabei auch eine Referenz an William Shakespeare (Foto oben: Shakespeare-Haus in Stratford) Der „Schwan von Stratford-upon-Avon“ soll (vermutlich) am 23. April 1564 das Licht der Welt erblickt haben.

Was uns gleich noch einen Aktionstag am heutigen Sonntag beschert: Wir begehen den „Sprich-wie-Shakespeare-Tag“ (Talk Like Shakespeare Day). Wie man den Tag begeht? Indem man ihn wortwörtlich nimmt. Was allerdings zum einen nicht leicht ist, zum anderen mit der Alltagssprache des 16. Jahrhunderts wenig zu tun hat. Shakespeares (Bühnen-)Sprache war eine Kunstsprache, da braucht es ein „Handwörterbuch der shakespeareschen Sprache“.

Dann aber sollte der Lektüre des großen Engländers nichts mehr im Weg stehen. Die Auswahl ist gigantisch, obwohl bisweilen noch trefflich darüber gestritten wird, was denn nun wirklich aus seiner Feder floss. Dennoch mangelt es nicht an Stoff für die „World Book Night“, die heute in Großbritannien, Irland und den USA den Kalender ziert.

Wir treffen eine Auswahl. Und da gerade der Frühling sein blaues Band flattern lässt, nehmen wir den berühmtesten romantischen Klassiker zur Hand: „Romeo und Julia“.  Wer das oben genannte Handwörterbuch nicht zur Hand nehmen möchte, kann zu anderen Hilfsmitteln greifen. Beispielsweise „STARK Interpretationen Englisch – William Shakespeare: Romeo and Juliet“.

Wem das Ganze heute nun zu „englischlastig“ daher kommt, können wir auch noch einen Aktionstag fürs deutsche Gemüt bieten. Wir begehen heute den „Tag des Deutschen Bieres“. Wie der begangenen werden soll, muss ich ja sicher nicht erklären.  

An diesem Feiertag zu Ehren des Reinheitsgebots kann man sich ja durchaus mit dem „Mythos Bier“ befassen, Geschichte und Geschichten rund ums „kühle Blonde“ studieren. All jenen, die eine innigere Beziehung zur „Gerstenkaltschale“ aufbauen wollen, sei ein anderes Werk empfohlen: „Bier verstehen“.

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Samstag, 22. April: Noch wach?

Mutter Erde braucht mehr als einen Aktionstag

Der „Internationalen Tag der Mutter Erde“ (Earth Day) fällt in diesem Jahr auf Samstag, 22. April 2023. Und die Kollision mit dem „Einkaufsamstag“ passt da natürlich prima.

Kluge Menschen handeln ja antizyklisch, aber bei mir sitzt der „Einkaufsamstag“ tief drin. Obwohl ich mich jedes Mal über volle Märkte und Parkplätze ärgere. Wenn ich heute den vollen Einkaufswagen sehe, werde ich mich bemühen, nicht allein an die Inflation, sondern auch an den „Earth Day“ zu denken.

Ziel des Aktionstages, der seit 1990 in mehr als 150 Staaten begangen wird, ist es, die Menschen anzuregen, ihr Konsumverhalten hinsichtlich ökologischer Aspekte und Nachhaltigkeit zu überdenken. Da liegt gerade in den Industrieländern erkennbar einiges im Argen, was Leonardo Boff, Träger des Alternativen Nobelpreises, in seinem Werk „Zukunft für Mutter Erde“ zu der provokanten Frage veranlasste, ob wir nicht „als Krönung der Schöpfung abdanken“ müssten.

Gemeinsam die Schöpfung bewahren, dazu ruft immer wieder auch Papst Franziskus auf. In „Unsere Mutter Erde“ sind seine wichtigsten Texte zur ökologischen Krise, zum Klima- und Umweltschutz, zur Nachhaltigkeit und zur Gerechtigkeit zwischen Völkern und Generationen gesammelt. Wenn die mahnenden Worte alle nicht helfen, bleibt uns am Ende vielleicht nur ein „Märchen von Mutter Erde“ zum Erzählen und Vorlesen.

Er war Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Schmetterlingsforscher, zählt zu den einflussreichsten Erzählern des 20. Jahrhunderts und schuf mit einem „Skandalroman“ sein berühmtestes Werk: Heute vor 124 Jahren (1899) wurde Vladimir Nabokov geboren.

Sein zwölfter Roman, „Lolita“, der 1955 erschien, garantierte ihm die wirtschaftliche Unabhängigkeit. Weitere bekannte Werke Nabokovs sind die Romane „Pnin“ und „Ada oder Das Verlangen“. Als „obszön“ wurden etliche seiner Romane seinerzeit gegeißelt. Wobei das Werk des russisch-amerikanischen Schriftstellers tatsächlich überwiegend von den Erfahrungen des Exilanten geprägt war.

Heute vor 70 Jahren (1953) erlebte ein Film seine Premiere, den ich bewundere, aber immer schwer ertragen konnte:  Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes wurde „Lohn der Angst“ (DVD) von Henri-Georges Clouzot mit Yves Montand, Véra Clouzot und Peter van Eyck uraufgeführt. Die Romanvorlage von „Le Salaire de la peur“ stammt von Georges Arnaud.

Ein Blick voraus: Morgen ist der Welttag des Buches – auf einem Sonntag ist das für die BÜCHER-HEIMAT nicht so praktisch. Aber man darf den Aktionstag auch heute schon mal auf einem Einkaufsbummel vorbereiten – das Team der Mitmachbuchhandlung hat immer gute Tipps parat. Wobei – geht man nach dem Medienrummel – man am neuen Werk von Benjamin Stuckrad-Barre „Noch wach?“ scheinbar nicht vorbei kommt.

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Freitag, 21. April: Zum Entspannen

Der Weg zum Himmel führt durch eine Teekanne

Ausnahmsweise schreibe ich dieses bebücherte Kalenderblatt am Freitag, 21. April 2023, ohne meine übliche Hallo-Wach-Droge Kaffee. Trotz des Brexits fühle ich eine gewisse Verbundenheit zu den britischen Nachbarn und nehme zum heutigen „British National Tea Day“ eine Tasse Earl Grey.

Tee an und für sich passt prima zu Büchern. Der Haken: Ich lese gern aufs Sofa hingefläzt, dann fehlt die sichere Standfläche für die Teetasse. Aber das Problem wird sich lösen lassen. Und das Buch „Tee“ liefert die „Geschichten zum Entspannen“ unter anderem von George Orwell, Dorothy Parker oder Doris Dörrie gleich mit.

Der gleiche Titel „Tee“, aber einen ganz anderen Ansatz verfolgt ein Buch, das alles über „Sorten, Anbau, Geschichte, Zubereitung, Rezepte und vieles mehr“ vermitteln will. Eher eine Pflichtlektüre für all jene, denen der Status des Tee-Genießers nicht reicht, die den Tee-Kenner anstreben.

Über die Frühgeschichte der Teetradition klärte allerdings schon der Comic „Asterix bei den Briten“ auf. Ein Säckchen mit Kräutern aus dem Orient, das Asterix bei der Überfahrt nach Britannien von einem phönizischen Händler erhält, wurde demnach zum ersten Teebeutel und löste die bis dahin auf der Insel um „five o’clock“ gebräuchliche „Heißwasserstunde“ ab. Seither gilt vermutlich die britische Volksweisheit: Der Weg zum Himmel führt durch eine Teekanne…

Man könnte heute (aus zugegeben etwas konstruiertem Grund) auch einen Schluck Scotch oder Rum in den Tee geben. Der 21. April ist ein „Schnapszahltag“, wir sind heute am 111. Tag des Jahres 2023 angekommen. Skål! Und wer das Ganze kreativer angehen will, findet in „Tasty Tea“ Anregungen zum „Kochen, Backen und Mixen mit Tee“.

Runden Geburtstag kann heute ein Filmklassiker feiern – der allerdings einen schwierigen Start hatte. Vor 90 Jahren (1933) erlebte der in Deutschland von der nationalsozialistischen Filmprüfstelle wegen „Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ verbotene Spielfilm „Das Testament des Dr. Mabuse“ (DVD) von Fritz Lang mit Rudolf Klein-Rogge in der Titelrolle seine Premiere in Budapest.

Seinen 101. Geburtstag (1922) hätte heute der Thriller-Autor Alistair MacLean feiern können, der in den 1980er Jahren mit 30 Millionen weltweit verkauften Büchern nicht allein zu den erfolgreichsten Schriftstellern seiner Zeit, sondern auch zu meinen bevorzugten Autoren gehörte. Die „Kanonen von Navarone“ ist sein wohl bekanntester Thriller, der auf Deutsch derzeit nur als eBook vorliegt. Wobei der Bücher-Suchservice der BÜCHER-HEIMAT die MacLean-Bücher sicher auch in gedruckter Form antiquarisch auftreiben kann.

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Donnerstag, 20. April: Nur nicht abheben

Der Kiffertag und abgehobene Sneaker

Nicht dass jetzt irgendwer glaubt, ich sei an diesem Donnerstag, 20. April 2023, „high“. Aber heute ist (nach amerikanischer Schreibweise) 4/20 – und damit der Internationale Cannabis-Tag (in USA Pot Smokers Day). Die 420 steht in der Szene für den „Kiffertag“.

Nun wollen wir heute und an dieser Stelle nicht die Debatte um Legalisierung in Deutschland vertiefen. Immerhin kann so eine Legalisierung auch zu völlig unerwarteten Ergebnissen führen. So sah sich der US-Bundesstaat Colorado, in dem der Verkauf von Cannabis-Produkten legalisiert ist, gezwungen, das 420-Meilen-Schild auf dem Interstate-70 Highway durch eine 419.99-Version zu ersetzen. „Pot Smoker“ hatten offenkundig zugegriffen.

Bei solch skurrilen Auswüchsen sollte man sich offenkundig besser ins Thema einlesen. Beispielsweise mit Peter Cremer-Schaeffers „Cannabis“. Laut Klappentext erfährt man darin alles über die Droge, „was man weiß, was man wissen sollte“. Und auch der Philosoph, Kulturkritiker und Übersetzer Walter Benjamin, ein enger Freund Adornos, lässt sich „Über Haschisch“ aus.

Thema in der Diskussion ist beständig wieder auch die „Heilpflanze Cannabis“. Aber im Zweifel geht Liebe ja doch immer durch den Magen: „High Cuisine – Cannabis kann was!“  liefert Rezepte zum „Kochen & Backen mit THC, CBD und mehr“. Wer da nicht abhebt…

Für manche fast auch eine Droge sind modische Sneaker. Und die berühmteste dieser Drogen erobert gerade die Kino-Leinwand: Den Film „Air: Der große Wurf“ mag mancher auch als zu lang geratenen Werbetrailer für Nike und den amerikanischen Traum sehen. Aber dennoch erhält der Streifen mit Ben Affleck und Matt Damon Top-Noten.

Vermutlich liegt dies genau an dem Duo. Die beiden sind spätestens seit „Good Will Hunting“ (DVD) eines meiner Kino-Dream-Teams. Das gemeinsame Drehbuch (engl.) ist schlicht genial. Und der „Air Jordan“ hat seinen Platz in der Ruhmeshalle der legendärsten „1000 Sneakers“ auch ohne den Film schon lange sicher.

Übrigens gibt es auch einen sehr guten Grund, ausgerechnet heute im bebücherten Kalenderblatt auf Michael Jordan einzugehen. Am 20. April 1986 erzielte der Basketballstar von den Chicago Bulls 63 Punkte gegen die Boston Celtics. Die höchste Punktzahl in einem NBA-Playoff-Spiel. Da versteht man das Zitat eines anderen NBA-Stars wie Magic Johnson: „There’s Michael Jordan and then there is the rest of us“ („Es gibt Michael Jordan und dann gibt es noch den Rest von uns“).

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Mittwoch, 19. April: Stolze Nabelschau

Steigerung nach starkem Start

Ausnahmsweise wollen wir an diesem Mittwoch, 19. April 2023, mal keinen Blick in ein bebüchertes Kalenderblatt werfen, sondern eher BÜCHER-HEIMAT-Nabelschau betreiben.

Die Ehrenamtlichen in der Mitmachbuchhandlung nehmen sich offenkundig den Frühling zum Vorbild und treiben erfolgreiche neue Blüten. So treffen sich die Lesepaten um Organisator Karl-Heinz Nothdurft am kommenden Freitag, 21. April, um 16.00 Uhr in der Küche der BÜCHER-HEIMAT. Herzlich willkommen sind alle, die Freude am Vorlesen im Kindergarten, in Senioren-Residenzen oder an Grundschulen hätten.

Gerade angelaufen ist eine Spendenaktion, die Leben retten kann. Wir wollen einen Defibrillator anschaffen, um vor allem auch an den immer vollen Veranstaltungsabenden für alle Fälle gerüstet zu sein. Wobei es von den lebensrettenden Geräten ohnehin nicht genug in einer Stadt geben kann.

Quasi als offizieller Startschuss für die Spendenaktion dient eine Lesung am 14. Juni in der BÜCHER-HEIMAT. „Viva La Reanimation!“ heißt das Buch, aus dem der Notarzt Dr. Christoph Schenk dann liest. Und welcher Titel könnte besser zum Auftakt einer Defibrillator-Spendensammlung passen?

Wer die Ehrenamtlichen der BÜCHER-HEIMAT bei ihrem Vorhaben unterstützen möchte, kann seinen Beitrag auf das Spendenkonto bei der Harzer Volksbank (BIC: GENODEF1QLB), IBAN DE07 8006 3508 1000 3541 02, überweisen. Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.

Auf enorme Resonanz stößt derweil auch die Veranstaltungsreihe „BÜCHER-HEIMAT on Tour“. Für den „Literarischen Ausflug nach Wolfenbüttel“ am 31. Mai haben sich innerhalb weniger Tage schon 13 Mitreisende angemeldet.

Am Vormittag machen wir einen literarischen Spaziergang durch die Stadt, auf dem wir erfahren, welche bedeutenden Personen in den letzten Jahrhunderten in Wolfenbüttel gelebt und gewirkt haben. Nach einem gemeinsamen Mittagessen begeben wir uns dann ganz speziell auf die Spuren Gotthold Ephraim Lessings. An den Stellen seines Wirkens wird aus Briefen und Texten vorgelesen. Nach Ende der Führung besteht die Möglichkeit, das Lessinghaus (Foto oben) zu besichtigen.

Die Anreise erfolgt mit der Bahn. Abfahrt 9.45 Uhr ab Bad Harzburg. Die Kosten liegen bei 25,00 Euro (Fahrtkosten + Führung). Die Organisation haben wieder wie schon bei der Grimm-Welt in Kassel Petra Nietsch und Dr. Jutta Nowack übernommen. Anmeldungen in der BÜCHER-HEIMAT oder per Mail an tour@die-buecherheimat.de. Bilanz: Das erste Jahr BÜCHER-HEIMAT war mitreißend – und es wird dank so vieler engagierter Helferinnen und Helfer noch besser!

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Dienstag, 18. April: Luftige Kunst

Jongleure haben heute ihren großen Tag

Mit zwei Händen drei oder gar mehr Bälle in der Luft zu halten, das erschien mir stets als Hexenwerk. Obwohl ich an diesem Dienstag, 18. April 2023, darüber nachdenke, es doch noch einmal zu versuchen. Wir begehen heute den Internationalen Tag des Jonglierens (International Jugglers Day/World Juggling Day).

Vermutlich jedoch hätte ich früher anfangen sollen, um die Erfolgsaussichten zu verbessern. Aber ich schätze, meine Lehrer kannten „Jonglieren in der Schule“ nicht, sonst wäre es vielleicht auch mit meiner Lernmotivation und Lernleistung aufwärts gegangen. Denn dem Jonglieren werden sehr positive Auswirkungen auf die Geisteskraft nachgesagt.

Berühmt wurde das Jonglieren als fester Bestandteil der traditionellen Zirkusartistik. Aber auch außerhalb der Manage kam die Fertigkeit, mehrere Gegenstände mit dem Körper so in der Luft zu halten, dass sich zu jedem Zeitpunkt mindestens einer dieser Requisiten in der Luft befindet, super an. Mein Jugendfreund Frank war darin gut und hatte mehr Schlag bei den Mädchen… Was ganz bestimmt nur am Jonglieren lag.

Aber wenn schon, denn schon würde ich mich heute nicht mit halben Sachen abgeben. „Jonglieren wie ein Profi“  klingt da schon nach einer echten Herausforderung. Und wer in dem Lernprozess auf Nummer Sicher gehen will, der kann natürlich auch „Jonglieren lernen mit Erfolgsgarantie“ wählen.

Quasi als Vorgriff auf eine Veranstaltung der BÜCHER-HEIMAT soll in unserem bebücherten Kalenderblatt nicht unerwähnt bleiben, dass heute vor 117 Jahren (1906) Bertha von Suttner im Rathaus von Kristiania den Friedensnobelpreis entgegennahm. Die Autorin von „Die Waffen nieder!“ als „Roman für den Frieden“ war die erste weibliche Preisträgerin. Mehr über Nobelpreisträgerinnen werden Heike Zumbruch und Gabriele Reichard am Dienstag, 16. Mai, in der Mitmachbuchhandlung erzählen.

Noch ein persönlicher Favorit, obwohl ich kein Musical-Fan bin: Heute vor 37 Jahren (1986) stand im Operettenhaus in Hamburg die Deutschlandpremiere des Musicals „Cats“ von Andrew Lloyd Webber nach Texten von T. S. Eliot „Old Possum’s Book of Practical Cats“ (engl.) an. Das Stück lief fast 15 Jahre in Hamburg (wozu ich mit zwei Besuchen beitrug). „Cats“ gehört damit zu den erfolgreichsten Musicals aller Zeiten.

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Lena Scholz über „Fünf Sommer mit dir“

Lena Scholz über „Fünf Sommer mit dir“

Carley Fortune:

Fünf Sommer mit dir

Fünf unvergessliche Sommer hat Percy in Barry’s Bay in Kanada zusammen mit Sam verbracht. Wettschwimmen am See, Sterne zählen und Freundschaftsarmbänder. Jetzt ist Percy 30 und bekommt eines Tages die Nachricht, dass Sams Mutter verstorben ist. Sofort macht sie sich auf den Weg. Mit im Gepäck sind die glücklichen Erinnerungen, aber auch der Schmerz über den Verlust und den Schmerz über den Moment, der eine gemeinsame Zukunft mit Sam unmöglich machte. Als Percy Sam wieder begegnet, ist der Sam von früher verschwunden. Da ist nur noch all das Ungesagte zwischen Ihnen, der Schmerz und ihre gemeinsame Trauer und die Erinnerung an fünf unvergessliche Sommer voller Unzertrennlichkeit.

Werden sie die Hürden der Vergangenheit hinter sich lassen können und zu dem zurückfinden, wer sie einmal waren? Oder heißt es nun für immer Abschiednehmen.

Endlich gibt es den New-York-Times-Bestseller auf Deutsch. Und das Warten hat sich gelohnt.

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Carley Fortune: „Fünf Sommer mit dir“, Penguin TB Verlag, 413 Seiten, ISBN 9783328109006, Preis: 13,00 Euro.


Montag, 17. April: Frühlingswoche

„Weniger reden und öfter mal in die Badewanne“

Wir starten an diesem Montag, 17. April 2023, in die Woche, die uns spürbar Richtung Frühling bringen soll. Und wenn die Langzeitprognosen passen, wird es sogar ein angenehmes Walpurgis.

Mich lässt das derzeit insoweit kalt, als mich das Snooker-Fieber gepackt hat. Der Sport reizt mich schon seit studentischen Tagen, obwohl ich denkbar ungeschickt agierte. Was mich aber nur noch mehr über die Cracks staunen lässt, die derzeit die Weltmeisterschaft ausspielen.

Der Hinweis auf Snooker passt in das bebücherte Kalenderblatt. Heute vor 148 Jahren (1875) sollen britische Kolonialoffiziere in Indien die Billardvariante erfunden haben. In „Die faszinierende Welt des Snooker“ führt als Autor Rolf Kalb ein, der im TV die Stimme dieses Sports in Deutschland ist.

Heute ist zudem der Europäische Tag der Jugendinformation. Er soll das Recht aller Jugendlichen auf Zugang zu objektiver und zuverlässiger Information ins Bewusstsein rücken. Was sicher nötig ist. Immerhin haben wir eine fundierte Buchempfehlung: WDR-IT-Experte Jörg Schiebs „Schluss mit all dem Fake im Netz“ (eBook) hilft dabei, Fake „zuverlässig zu erkennen und abzuwehren“.

„Mehr als ein Champion“ – über den Stil des Boxers Muhammad Ali schrieb Jan Philipp Reemtsma. Deutlich weniger elegant als bei vielen Ali-Kämpfen ging es heute vor 163 Jahren (1860) im britischen Farnborough bei einem illegalen Boxkampf zwischen dem 33-jährigen inoffiziellen englischen Schwergewichtsmeister Tom Sayers und dem acht Jahre jüngeren US-Amerikaner John C. Heenan zu.

Das Ganze war eher ein Gemetzel: Nach mehr als 40 Runden und über zwei Stunden wurde der Kampf unterbrochen, als Heenan versucht, Sayers zu erwürgen. Der Kampf wurde später fortgesetzt, bis beide Kontrahenten völlig entkräftet waren. Wertung: unentschieden.

Ihren 138. Geburtstag (1885) könnte heute Karen Blixen feiern. Kennen Sie nicht?  In Deutschland veröffentlichte sie zumeist unter dem Namen Tania Blixen. So auch ihren weltberühmten autobiographischen Roman „Jenseits von Afrika“.

Heute vor 126 Jahren (1897) erblickte ein Autor das Licht der Welt, den die Kritik als den größten Klassiker der amerikanischen Literatur feiert: Thornton Wilder, dreifacher Gewinner des Pulitzer-Preises. Unter anderem für seinen Roman „Die Brücke von San Luis Rey“.

Happy Birthday können wir heute Nick Hornby zurufen, der wohl wichtigste Vertreter der britischen Popliteratur wird 66 Jahre alt (1957). In „Weniger reden und öfter mal in die Badewanne“ bringt er sein „Leben als Leser“ schon in der Titelzeile auf den Punkt…

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Markus Weber zu „Über Israel reden“

Markus Weber zu „Über Israel reden“

Meron Mendel:

Über Israel reden

Meron Mendel, Leiter der Anne-Frank-Bildungsstätte in Frankfurt und Professor für Soziale Arbeit, hat ein Buch zur richtigen Zeit geschrieben. Am 14. Mai steht nicht nur der 75. Gründungstag Israels vor der Tür. Aktuell steht Israel ja auch im Blickpunkt wegen seiner Regierung, die unter Beteiligung rechtsradikaler Kräfte rechtsstaatlich und demokratisch fragwürdige Reformen anstrebt, der eine breite Opposition und anhaltende Demonstrationen entgegen stehen. Auch die Angst vor einer Eskalation der Gewalt zwischen Palästinensern und Israel treibt viele Menschen um. So ist das sachliche und differenzierte, dennoch klar Stellung beziehende Buch von Meron Mendel „Über Israel reden“ ein Beitrag, der die Debatten in Deutschland hoffentlich bereichert.

Mendel schreibt nicht wissenschaftlich distanziert, sondern in einer ersten Annäherung beschreibt er seine eigene Betroffenheit als „Israeli, der inzwischen auch Deutscher ist“ und seit mehr als 20 Jahren hier lebt. Während seines Militärdienstes in Israel und in den besetzten Gebieten nahm er sehr deutlich wahr, dass nicht nur Israel ein nicht zu bestreitendes Existenzrecht hat, sondern auch die Palästinenser schutzbedürftig sind, etwa gegenüber radikal-nationalistischen Siedlern. Niemals jedoch darf Kritik an der Besatzungspolitik oder die notwendige Ablehnung der Beteiligung Rechtsextremer an der gegenwärtigen Regierung zum Deckmäntelchen für Antisemitismus oder die Forderung nach einem „Schlussstrich“ unter die deutsche Geschichte werden. Da lässt Mendel sich weder von rechts noch von links vereinnahmen.

Meron Mendel möchte Räume für einen echten Dialog jenseits von Vorurteilen oder ideologischen Schranken und entgegen verfestigter politischer Lager schaffen. Dazu betrachtet er in mehreren Durchgängen die Probleme deutscher Gespräche über Israel – von der interessegeleiteten Israelpolitik der bundesrepublikanischen Regierungen, über die Auseinandersetzungen mit der BDS-Bewegung, die Israel boykottieren will, und linke Debatten und Solidaritätskampagnen für Palästina bis hin zu Fragen der Erinnerungskultur. Mit klarem Blick entlarvt Mendel Verzerrungen, die ein sachliches Gespräch verhindern.

Ich habe das Buch mit Gewinn gelesen, auch wenn ich nicht allen Wertungen zustimme (mich auch über einen sachlichen, aber für die Grundaussage unerheblichen Fehler geärgert habe) und manche Aussagen – etwa zur Erinnerungskultur – sehr zugespitzt finde. Dem Rezensenten in der Süddeutschen Zeitung kann ich voll und ganz zustimmen: Für Ronen Steinke ist das Buch ein „in großer geistiger Unabhängigkeit geschriebenes Essay eines Autors, der an billigem Applaus und muffigem Zugehörigkeitsgefühl offenbar so fantastisch desinteressiert ist, wie es auf diesem Gebiet leider sehr, sehr selten geworden ist.“

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Meron Mendel: Über Israel reden. Eine deutsche Debatte, Verlag Kiepenheuer & Witsch 2023, 224 Seiten, ISBN 978-3462003512, Preis: 22,00 Euro.

Eine Lebenshilfe-Lesung mit Doro May

„Alles außer planmäßig“

Ein Buch für Eltern und Geschwister von Kindern mit Behinderung sowie pädagogische und therapeutische Fachkräfte ist Doro Mays „Alles außer planmäßig“, aus dem die Autorin auf Einladung der Lebenshilfe Goslar in der BÜCHER-HEIMAT liest.

„Heute ist der 7. März und Tina wird 30. Vor 30 Jahren brach meine Welt in Trümmer. Hört sich dramatisch an – und genau das war es. Mein Kummer war grenzenlos, denn mein Baby war behindert und kämpfte auf der Intensivstation um sein kleines Leben…“

Doro May erzählt von Tina, die mit Down-Syndrom auf die Welt kam und dazu im Autismus-Spektrum unterwegs ist. Dabei berichtet sie unverblümt aus dem Wohnheim-Alltag, schildert dramatische Arztbesuche ebenso wie die ganz praktischen Folgen von Inklusion. Unterhaltsam schreibt sie von überraschenden Begegnungen in einem Alltag, der alles andere ist als planmäßig.

„Doro May schildert ungeschönt und in witziger Sprache den oftmals überraschenden Alltag aus erster Hand. Damit zaubert sie mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und bringt mich zugleich zum Nachdenken. Danke!“

Verleger David Neufeld

Mittwoch, 19. April 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de