Dienstag, 14. Februar: Bücher & Valentinstag

Zwei Aktionstage gekonnt verknüpfen

Wer glaubt, an diesem Dienstag, 14. Februar 2023, gebe es nichts Wichtigeres als den Valentinstag, der irrt. Heute ist der „Internationale Verschenk-ein-Buch-Tag“ (International Book Giving Day). Nicht ganz uneigennütziger Tipp aus der BÜCHER-HEIMAT: Man kann beide Aktionstage in der Mitmach-Buchhandlung ganz prima miteinander verbinden…

Der „Verschenk-ein-Buch-Tag“ wurde 2012 durch mehrere Literaturblogs in Großbritannien und Australien ins Leben gerufen. Er reiht sich ein in einen ganzen Reigen von Buch-/Lesen-Aktionstagen. Beispiele gefällig?

Am 3. Samstag im März steht der Indiebookday an, der Internationale Kinderbuchtag am 2. April, der Tag des Tagebuchs am 12. Juni, der Bloomsday (Ulysses) am 16. Juni, der Taschenbuch-Tag am 30. Juli, der Tag der Buchliebhaber am 9. August,   der US-amerikanische Lies-ein-Buch-Tag am 6. September oder auch der Tag der Bibliotheken am 24. Oktober.

Will man den Valentinstag mit dem Bücherverschenken verknüpfen, fällt das nicht einmal schwer. Ein passendes Buch zu den obligatorischen Rosen könnte beispielsweise  Joan Lindsays Bestseller „Picnic at Hanging Rock“ (eBook, engl.) sein. Gleichwohl die Geschichte um den Ausflug eines Mädchenpensionats am Valentinstag 1900, bei dem drei Mädchen und eine Lehrerin spurlos in einem Felsenmassiv verschwinden, an den Nerven zerren kann.

Bei der Erstauflage fehlte das letzte Kapitel, sodass das Finale lange im Dunkeln blieb. Erst 20 Jahre später wurde das fehlende Kapitel nach dem Tod von Joan Lindsay veröffentlicht. Und Regisseur Peter Weir schuf einen Kultfilm.

Wer seine Liebe lieber etwas weniger spannungsgeladen gestehen will, sollte sich anderes zum Valentinstag ausdenken. Beispielsweise etwas Besonderes machen: „100 Dinge, die jedes Paar einmal tun sollte“ oder – man muss auch mal Abstriche machen können – „99 herrlich verrückte Ideen für euer Leben zu zweit“. Da soll die Liebe ganz neu erblühen…

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Samstag, 31. Dezember: Rückblickend

Die Meistverkauften

Dieser Samstag, 31. Dezember 2022, ist der letzte Tag des Jahres – da kommen auch wir an den derzeit allgegenwärtigen Rückblicken nicht vorbei. Wie sich das für ein „bebüchertes Kalenderblatt“ gehört, haben wir dabei zuvorderst Medien im Blick. Vom Buch über Filme bis zum Musikalbum.

Das Motto „Brot statt Böller“ mochte ich schon immer. Und es fällt mir schwer, zu verstehen, warum immer noch gewaltige Umsätze mit Produkten gemacht werden, die sich in (viel zu lauten) Schall und (umweltschädlichen) Rauch auflösen. Umso mehr, wenn alle Welt über knappe Kassen klagt.

Brot ist natürlich wichtiger, aber Bücher wären in jedem Fall ebenfalls die weit bessere Alternative zu Böllern. Man könnte beispielsweise darauf schauen, ob man die meistverkauften Bücher 2022 kennt – man will ja mitreden können. Ich habe meiner Frau (und mir) vor allem wegen der Lesetipps der BÜCHER-HEIMAT auch den „Gesang der Flusskrebse“ geschenkt.

Dass Maß aller Bücher-Dinge für unsere Website ist die Spiegel-Bestsellerliste. Die lag jedoch noch nicht vor, als dieser Blog „vorgeschrieben“ wurde, wird also in 2023 betrachtet.  Media-Control hatte bereits geliefert. Und der Gewinner ist (Trommelwirbel): „Eine Frage der Chemie“, der Debütroman von Bonnie Garmus über die Wissenschaftlerin Elizabeth Zott, die um Anerkennung in der noch streng patriarchalischen Welt der frühen 1960er Jahren kämpft.

Erstaunlich und aufschlussreich zugleich ist die Tatsache, dass dieser Roman im Jahresranking des größten Online-Buchhändlers erst auf Platz 14 rangiert. Dort landet ein Ratgeber auf Platz 1, Stefanie Stahls „Das Kind in dir muss Heimat finden“. Das bestplatzierte belletristische Werk stellen da immer noch die „Flusskrebse“. Im gut beratenden Buchhandel sprechen sich neue Bücher erkennbar schneller herum.

Noch schnell die „Renner“ in anderen Bereichen: „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ (DVD) ist mit 4,2 Millionen Zuschauern der meistbesuchte Kinofilm des Jahres 2022. Erst am 14. Dezember gestartet, dürfte „Avatar: The Way of Water“ dies kaum aufholen können. Immerhin lieferte der Cameron-Blockbuster eine herrliche Titelzeile in der FAZ: „Schlumpf über Bord!”

Im Heimkino siegt mit der meistverkauften DVD die Verfilmung der Kinder- und Jugendbuchreihe „Die Schule der magischen Tiere“.  Das erfolgreichste Hörbuch war 2022 laut Media Control der Roman „Für immer ein Teil von dir“ (mp3) von Colleen Hoover.  Und das meistverkaufte E-Book ist der Kriminal-Roman „Ostfriesensturm“ von Klaus-Peter Wolf.

Bei den Spiele-Verkäufen im Buchhandel ganz vorn ist „EXIT – Das Spiel: Schatten über Mittelerde“. Das meistverkaufte Musikalbum des Jahres 2022 ist „Zeit“ von Rammstein, während das Lied „As It Was“ von Harry Styles als meistverkaufter Musiksong des Jahres 2022 reüssieren kann.

Eine technische Panne bremste gestern unseren Silvesterreise-Blog aus, wer heute zur Bücherparty um den Globus starten möchte, ist hier richtig.

Die BÜCHER-HEIMAT wünscht einen guten Rutsch und ein glückliches uns gesundes neues Jahr!

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Donnerstag, 15. Dezember: Weihnachtsbäume

Von lichterloh bis immerwährend

Wer an diesem Donnerstag, 15. Dezember 2022, überlegt, dem „Tag des Weihnachtsbaums aus Büchern“ Genüge zu tun, sollte genau überlegen, welche Lektüre bis zum Dreikönigstag am 6. Januar entbehrlich ist. Mir sind (auch wenn ich die Nadelei hasse) die traditionellen Tannenbäume lieber.

So ganz einfach scheint das Leben als Christbaum aber auch nicht zu sein. „Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum“ erzählt Bestsellerautor Sebastian Fitzek, der gemeinsam mit Gerlinde Jänicke tätig wurde. Ganz sicher weniger nervenzerfetzend wie seine Thriller, der traurige Tannenbaum ist für Kinder ab 4 Jahren. Ein weiterer Titel verheißt nichts Gutes, auch wenn „Lichterloh“ Geschichten unterm Weihnachtsbaum verspricht.

Noch ist die festliche Wohnzimmerzierde bei den allermeisten vermutlich gar nicht im Einsatz. Dennoch könnte man ja schon mal „80 Ideen zum Inspirieren und Nachmachen“ für den „Dekotraum Weihnachtsbaum“ studieren. Für alle, die es nachhaltig wollen, gibt es Profi-Tipps für die Auswahl und Pflege im Topf: „Mein immerwährender Weihnachtsbaum“.

Heute vor 114 Jahren gründete Melitta Bentz zusammen mit ihrem Mann das Filtertüten-Unternehmen „Melitta“. Der Gatte Johannes Emil Hugo Bentz wurde übrigens 1873 in Clausthal-Zellerfeld als zwölfter Sohn des Schulrektors geboren. Er und seine Söhne Willy und Horst  waren die ersten Mitarbeiter. Nachzuhören in „Erfinderinnen – Frische und Geschmack Melitta Bentz und der Kaffeefilter“ (MP3-Hörbuch zum Download).

Es ist zugleich der teuerste und kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten: Am 15. Dezember 1939 wurde in Atlanta das nach einem Roman von Margaret Mitchell produzierte Filmepos „Vom Winde verweht“ uraufgeführt. Zehn Oscars gab es zum kommerziellen Erfolg noch obendrauf.

Vom erfolgreichsten Film zum meistgespielten Popsong der Weihnachtszeit: Epic Records veröffentlicht heute vor 38 Jahren (1984) das von George Michael komponierte Stück „Last Christmas“ der Popgruppe Wham!. Für musikalische Masochisten, denen die alljährliche Radio-Dröhnung nicht reicht: „George Michael & Wham!-Last Christmas The Origin“ (Audio-CD).

Freude in der Harzer Nachbarschaft am 15. Dezember 1994: Die Altstadt von Quedlinburg kommt auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste – zwei Jahre nach dem Erzbergwerk Rammelsberg und der Altstadt von Goslar. „Quedlinburg – Der Stadtführer“ wird als „Führer durch die Weltkulturerbe-Stadt“ angepriesen.

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Dienstag: 6. September: Der Abfraßtag

Ein Schmierfink und die Magie des Lesens

Ich bin heute (Dienstag, 6. September 2022) früh immer noch dabei, Asche auf mein Haupt zu schütten: Gestern stand im Blog, der Gotthard-Basistunnel sei am 5. September 1980 eröffnet worden. Was Unfug ist. Es war der erste Straßentunnel. Der Basistunnel als längster Eisenbahntunnel der Welt wurde erst 1982 freigegeben.

Aber nun sehe wieder Licht am Ende des Tunnels (Wortspiel!!!). Das scheint aus den Vereinigten Staaten herüber, denn dort wird heute der „Lies-ein-Buch-Tag“ (National Read a Book Day) begangen. Das ist doch wirklich mal eine gute Idee.

Was ich gar nicht mag, sind Listen, in denen Bücher aufgeführt sind, die man gelesen haben „muss“. Wenn Spaß und Freude zur Pflicht(-lektüre) werden… Der Gipfel ist dann eine „Leseliste zum Freirubbeln“: „99 Bücher, die man gelesen haben muss“.  Hat man eines der Bücher gelesen, kann man die „Goldfolie freirubbeln, wodurch das Cover des jeweiligen Buches sichtbar wird“ – was ich dann ja aber auch so in meinem Bücherschrank sehe…

Trotz des kontraproduktiven Titels „Hör auf zu lesen!“ gefällt mir dagegen eine „wunderschöne Geschichte für kleine Leseratten ab 5 Jahren“ viel besser. Die kleine Ratte Horatio überzeugt seine Eltern von der Magie des Lesens und darf dann seinen Berufswunsch „Leseratte“ verwirklichen.

Beim „bebüchertes Kalenderblatt“ lernt man als Autor (wie hoffentlich auch als Leser*in) beständig hinzu. Oder wer hätte gewusst, was der „Abfraßtag“ ist. Ich dachte zunächst schuldbewusst an den Abstecher mit den Söhnen in die Goslarer Dependance einer amerikanischen Schellimbisskette.

Aber weit gefehlt: Die Bezeichnung „Abfraßtag“ wird vor allem im Süddeutschen für den heutigen Magnus-Tag verwendet. Und Magnus wird in katholischen Landen gegen Ungeziefer und dessen „Abfraß“ angerufen. „Abfraß“ sind übrigens nach meinen Recherchen die „Hinterlassenschaften“ der gefräßigen Garten-Gäste. Wer sich das nicht bieten lassen und Gegenmaßnahmen ergreifen will, sollte zuvor vielleicht „Schädlinge und Nützlinge im Garten“ studieren. Man will ja nicht den Guten den Garaus machen.

Normalerweise hätte alle Welt über den „Schmierfinken“ geschimpft. Wenn der aber Johann Wolfgang von Goethe heißt und mit ein paar Zeilen an der Holzwand einer Jagdhütte dem Kickelhahn bei Ilmenau eine Touristenattraktion beschert, ist das natürlich etwas anderes. Seit dem 6. September 1780 kennen wir „Wandrers Nachtlied“ und wissen, dass über allen Wipfeln Ruh zu herrschen hat.

Wer über den Dichterfürst auch mal wenn nicht despektierlich lachen, so doch schmunzeln will, greift aber vielleicht besser zu „Goethes schlechteste Gedichte“ von Gottlieb Amsel. Über die Auswahl mag man streiten, die Cartoons von Hauck & Bauer aber sind wie immer großartig. Und angesichts der mir oft attestierten Geschmacksverirrung fürchte ich, dass mir die Gedichte gefallen werden.

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Sonntag, 4. September: Der C-Wurst-Himmel

Currywurst und Dankbarkeitsgefühle

Eines meiner liebsten Leib-und-Magenthemen bringt dieser Sonntag, 4. September 2022, mit sich: Wir begehen heute den „Tag der Currywurst“. Und ich weiß auch schon, wie ich den begehen werde…

Die Berliner Imbissbuden-Besitzerin Herta Heuwer soll die Currywurst am 4. September 1949 erfunden haben. Zehn Jahre später ließ sich Heuwer ihre Soße als „Chillup“ unter der Patent Nummer 721319 registrieren. Dennoch wird die C-Wurst Berlin bisweilen streitig gemacht. Gern im Ruhrgebiet, aber auch in Hamburg, wo der Schriftsteller Uwe Timm in seinem Roman „Die Entdeckung der Currywurst“ die Gourmet-Sternstunde verortete.

Der Roman hat es immerhin bis zur Aufgabe in deutschen Abiturprüfungen gebracht. Folgerichtig gibt es dazu auch „Die Entdeckung der Currywurst von Uwe Timm. Königs Erläuterungen.“ Was ähnliche Dankbarkeitsgefühle wie die Erfindung der C-Wurst selbst weckt: Die Textanalysen von „Königs“ haben mich zu Schulzeiten mehr als einmal gerettet.

Wer es ganz genau wissen will, sollte vielleicht die Geschichte des Fast Food in Deutschland in  „Currywurst & Co.“ nachlesen. Wobei mir das viel zu wissenschaftlich ist. Andererseits gehöre ich auch nicht zu jenen, die alles als Currywurst akzeptieren, was einem kleingeschnitten unter rot-sämiger Flüssigkeit mit Piekser vorgesetzt wird. Ich präferiere die „Bratcurry“. Und letztlich entscheidet dann die Soße.

Mehr als 800 Millionen Currywürste werden pro Jahr in Deutschland verzehrt, 28 Mal in Folge bis 2020 war das Kult-Gericht das beliebteste Kantinenessen der Republik. Abgelöst wurde es durch Spaghetti Bolognese. Was mich glauben lässt, dass das Corona-Virus die Geschmacksknospen lahmlegt…

Apropos glauben: Offenkundig ein Plädoyer für eine Kirche näher am Menschen und deren Alltag liefert Franz Meurer mit „Glaube, Gott und Currywurst“. Und für TV-Koch Frank Rosin war die Pommesbude das Startbrett auf seinem Weg in die Sternerestaurants. So erzählt er zumindest in seiner Autobiografie „Ehrlich wie ’ne Currywurst“.

Aber zurück nach Berlin. Da erobert mittlerweile „Berlins Multi-Kulti-Currywurst“ den Markt. Und das Buch zum Trend verspricht 50 Rezepte und ländertypische Sättigungsbeilagen sowie Getränketipps. Was mir ebenso wenig helfen würde wie das Smartphone-Kochbuch „Checkliste: Currywurst“ (eBook), angepriesen als der „schnelle Weg zur selbstgemachten Currywurst“.

Dass ist wie mit den Urlaubsspezialitäten, die zuhause gar nicht schmecken. Zum Currywurst-Genuss braucht es Imbissbuden-Flair und den Geruch nach Fritteuse. Zum Glück findet man diese Konstellation in Deutschland überall. Selbst in Schleswig-Holstein, wo man vielleicht eher Fischbrötchen erwartet. Wer es nicht glaubt, der greife zum „Currywurstführer Schleswig-Holstein“ und gelange so zur „Wurst zwischen den Meeren“.

(*) Zum „Tag der Currywurst“ gehört selbstverständlich auch die passende Tischmusik: Hier geht’s zu Grönemeyers „Currywurst“

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Freitag, 2. September: „Kathedralen des Wissens“

Um die Welt und in die BÜCHER-HEIMAT

Es sind an diesem Freitag, 2. September 2022, noch exakt 120 Tage bis zum Jahresende. Und es ist heute ein Datum, das dem deutschen Bibliothekswesen große, aber auch bittere Stunden bescherte.

Die gute Nachricht zuerst. Am 2. September 1916 wurde die Deutsche Bücherei in Leipzig mit einem Festakt eingeweiht. Sie war damit die Vorgängerin der Deutschen Nationalbibliothek, deren Teil sie heute ist.

Die fürchterliche Nachricht erreichte alle Bücherfans am 2. September 2004, als im Dachstuhl der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ein Großfeuer ausbricht. 50.000 Bände der Bibliothek verbrennen, weitere 62.000 werden durch Feuer und Löschwasser beschädigt.

Bibliotheken und Buchhandlungen, in denen der besondere Zauber der Bücher spürbar wird, sind für mich selbst magische Orte. Der opulente Bildband „Büchertempel“ holt „die schönsten Bibliotheken aus aller Welt“ ins eigene Wohnzimmer. Und „Kathedralen des Wissens, Tempel der Weisheit, Oasen der Stille“ sind die berühmten „Bibliotheken“, durch die Candida Höfer und Umberto Eco führen.

„Der schönste Ort der Welt“ ist – wie seit April in Bad Harzburg zu erleben – für gar nicht wenige Menschen ihre Buchhandlung. „20 Geschichten zum Tatort Buchhandlung“ erzählen Autoren wie Ingrid Noll, George Orwell, Petra Hartlieb und Patricia Highsmith. Ein Bildband führt derweil „In 80 Buchhandlungen um die Welt“ – dummerweise ist das Werk bereits 2017 erschienen, ansonsten wäre unsere BÜCHER-HEIMAT ganz sicher ein Muss gewesen… 😉

Und noch ein Beitrag zur Reihe meiner Lieblingsbücher/-filme: Heute vor 73 Jahren (1949) wurde der Film „Der dritte Mann“ (DVD) von Carol Reed nach einem Drehbuch und Roman von Graham Greene uraufgeführt. Mit einem grandiosen Orson Welles als Harry Lime und der unvergesslichen Musik von Anton Karas. Ich weiß, wie mein „Fernsehabend“ heute aussieht.

Zum Geburtstag, es ist der 53te, gratulieren wir heute Robert Habeck. Wer jetzt meint, wir weichen von unserer Linie ab, überwiegend Schriftsteller*innen zu gratulieren, irrt. Der grüne Wirtschaftsminister und Vizekanzler hat nicht allein als Politiker zur Feder gegriffen („Von hier an anders“), sondern schrieb gemeinsam mit seiner Frau Andrea Paluch mehrere erfolgreiche Bücher wie „SommerGig“.

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Sonntag 17. Juli Welt-Emoji-Tag

Der große Tag der Grinsemännchen

Der heutige Sonntag, 17. Juli 2022, ist der Tag der „Grinsemännchen“, wie ich die Smileys gern eindeutsche. Wobei der Aktionstag weit darüber hinausgeht, denn rund um die gelben Kugelköpfe ist ein Universum entstanden, dem der „Welt-Emoji-Tag“ (World Emoji Day) gewidmet ist.

Der Aktionstag wird aus gutem Grund am 17. Juli begangen: Das meistverbreitete Kalender-Emoji zeigt das Datum des 17. Juli. Was ich so glauben muss, denn mein Kardinalproblem mit den Emojis ist, dass deren Darstellung für meinen Geschmack viel zu klein ist. Und dass es viel zu viele gibt.

Da schreibt man einen Satz in 10 Sekunden und sucht dann eine halbe Stunde nach mehr oder minder passenden Emojis. Die sollen verhindern, dass beispielsweise ein lustig gemeinter Satz in den falschen Hals gerät. Wie haben wir das bloß früher gemacht? Dunkel erinnere ich mich an Begriffe wie „zwischen den Zeilen lesen“ und an einfach nur gute Formulierungen.

Aufklärung über die sprachliche Entwicklung versprach ich mir von einem Buch mit dem Titel „Es steht geschrieben – Von der Keilschrift zum Emoji“. Vermutlich sind meine Erwartungen zu hoch gesteckt, denn laut Verlagswerbung folgt das Wer „im augenzwinkernden GraphicNovel-Stil der Entstehung von weit über 100 Schriften in aller Welt von den Anfängen bis in unser Computerzeitalter“.

Ich weiß auch nicht, was ich erwartet hatte, denn mittlerweile hat es auch das „Buch der Bücher“ erwischt: „Die Emoji-Bibel – Neues Testament und Psalmen“. Eine Bibelausgabe, die mit „10 Seiten mit Stickern“ punkten will. Darüber hinaus geht dann vermutlich nur noch ein wahrhaft globales Unterfangen: „Die Welt erklärt in Emojis“.

Immerhin ließ das Buch „Emoji Zeichnen Lernen“ die Hoffnung keimen, ich könnte mir meine eigenen Grinsemännchen machen. Aber weit gefehlt, eigene Kreationen trauen uns die Autoren offenkundig nicht zu, es geht darum „50 Ihrer Lieblings-Emojis“ abzuzeichnen.  

Getoppt wird das nur von dem „Emoji Aktivitätsbuch“. Als „wunderbares Emoji-Buch“ wird es Kindern, Jungen, Mädchen, Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen – sofern sie „5 bis 12 Jahre“ alt sind. Erwachsener darf man auch nicht werden, um folgende Verlagswerbung zu goutieren: „Dieses Buch hat die meisten lustigen Aktivitäten, die Sie können, die Ihr Kind beschäftigt mit allen möglichen Herausforderungen und kreativen Übungen halten werden.“

Dieser Satz passt prima zum Thema Emojis, klingt er doch wie etliche Posts, die man in den „Sozialen“ Medien und in Messengerdiensten von großen Sprach- und Schreibkünstlern im Bekanntenkreis vorgesetzt bekommt…

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Samstag 25. Juni Der Harz hält mit

Da hält der Harz locker mit

In Zorge sollte an diesem Samstag, 25. Juni 2022, kräftig und mit Fug und Recht gefeiert werden. Heute ist der „Tag des Deutschen Whiskys“ und in Zorge sitzt die Hercynian Distilling Co./Hammerschmiede (ext.), eine Manufaktur, die seit 1985 Spirituosen auf höchstem Niveau herstellt und seit 2002 für ihren Single Malt Whisky berühmt ist.

Die Südharzer gehören damit zu den ältesten festlandseuropäischen Whiskybrennern. Wer sich vor dem oder während des ersten Schluckes theoretisches Wissen aneignen will, der ist mit Michael Jacksons „Whisky“ bestens bedient. Dieser Jackson ist war mit dem King of Pop weder verwandt noch verschwägert, gilt aber selbst sozusagen als King of Whisky.

Wer meint, genug zu wissen und wer nur noch genießen will, der kann sich entweder voll und ganz auf das „Wasser des Lebens“ konzentrieren, oder dabei zu einem Buch greifen. Anbieten könnte sich „Der letzte Whisky“. Man muss den Titel ja nicht wörtlich nehmen.  Und die Westdeutsche Allgemeine Zeitung meint, es sei „ein amüsanter Krimi, nicht nur für Whiskyliebhaber.“

In Großbritannien könnte man eine kulinarisch runde Sache aus diesem Tag machen, denn auf der Insel steht heute auch der „Tag des Ziegenkäses“ (Goats Cheese Day) im Kalender. Wobei der Harz natürlich auch auf diesem Feld mithalten kann. Beispielsweise mit dem Westerhäuser Käsehof (ext.) oder mit der Ziegenalm Sophienhof (ext., inklsuive Harzer Wanderstempel!). Für alle, die mit dem Ziegenkäse nicht so recht etwas anfangen können, wäre das Buch „Köstlich kochen mit Ziegenkäse“ eine Empfehlung.

Wenn ich einen richtig schlechten Übergang zum nächsten Thema suchen würde, könnte ich beispielsweise sagen, ich würde „aufs Blaue hinaus“ schreiben. Oder angesichts meines Whiskyabstechers jammern, dass ich schon „blau“ wäre. Passen würde es in jedem Fall, denn heute ist der „Internationale Tag der Schlümpfe“ (Global Smurfs Day).

An dieser Stelle muss ich allerdings einräumen, dass ich mit den kleinen blauen Kerlchen nie so richtig etwas habe anfangen können. Bei Comics lagen in meinem Ranking „Asterix und Obelix“ uneinholbar vor, lediglich die Lustigen Taschenbücher (LTB) von Disney konnten ziemlich lange mithalten. Ich könnte ja mal einen neuen Anlauf nehmen, schneller, höher, weiter: „Die Schlumpf-Olympiade“.

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