Sonntag, 9. April: Ein sagenhafter Tag

Der Luchs und Gin-haltiger Goldrausch

Sagenhaft wird dieser Sonntag, 8. April 2023, nicht allein mit Blick auf das Osterfest, auf Ostermärsche, Osterfeuer, Osterbrot, Osterhase und Ostereier. Es gibt gerade im Harz heute noch mehr Sagenhaftes zu entdecken.

Mit einer sportlichen Note verbunden ist derzeit unser erster Vorschlag, in die Sagenwelt einzutauchen: Die Harzsagenhalle (ext.) der Bad Harzburg-Stiftung auf dem Burgberg öffnet das erste Mal in dieser Saison. Da die Burgberg-Seilbahn noch nicht wieder unterwegs ist, muss der Hausberg schon per pedes erklommen werden.

Wem der Aufstieg zu mühsam ist, der kann sich auf der heimischen Coach aber schon mal einlesen. In der BÜCHER-HEIMAT ist das Buch „Sagenhafte Geschichte * Sagenhafte Geschichten – Die Sagen der Harzsagenhalle auf dem Bad Harzburger Burgberg“ selbstverständlich zu haben. Sonja Weber erzählt die alten Harzer Sagen neu und dazu gibt es Basteltipps oder Rezepte oder ein Plus an Hintergrundwissen. Illustriert hat das Sagenbuch Luca Weber.

Etwas weiter auf Ostertour gehen muss, wer dem Fabelwesen des Tages auf die Spur kommen will. Heute begehen wir nämlich auch den Internationalen Tag des Einhorns. Warum es diesen Aktionstag gibt, erklärt schon ein Blick in den Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT. Dass es um die zauberhaften Tiere schlecht bestellt ist, verdeutlicht allein der Umstand, dass beim Suchwort „Einhorn“ der meist ausgegebene Titel „Das letzte Einhorn“ ist…

Wie in jedem Jahr darf an diesem Tag natürlich mein Ausflugstipp in den Südharz nach Scharzfeld nicht fehlen. Die Einhornhöhle (ext.) ist immer einen Besuch wert. Das faszinierende Ambiente zieht mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder auch Filmemacher in den Harz. Die Netflix-Serie „Dark“ (Audio CD) oder auch der US-Spielfilm „After Walpurgisnacht“ sind hier entstanden.

Wem es nach so viel Sagen- und Fabelhaftem nach einer ordentlichen Stärkung verlangt, der kann von Scharzfeld aus zu einer promillereichen und leckeren Harzrundreise starten (wenn er einen abstinenten Fahrer dabei hat!). Wir dürfen heute auch noch den Internationalen Gin and Tonic Tag feiern.

Dazu muss der Blick schon lange nicht mehr auf bekannte britische Gin-Destillen fallen. Der Harz hält, gerade was die Qualität angeht, locker mit. Mit Monokel Harzer Premium Dry Gin lockt beispielsweise ebenfalls im Südharz die Hammerschmiede (ext.) in Zorge. In Timmenrode an der Teufelsmauer löst die Harzer Edelbrand-Manufactur (ext.)   den Harzer Goldrausch Gin aus. Und in Nordhausen können wir das Glas auf das Symboltier des Harzes schlechthin heben: In der Luchs-Destille (ext.) wird Luchs Gin kredenzt. Prost!

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Samstag, 8. April: Götter und Groschenhefte

Um es mit einem Wort zu sagen: Vielen Dank!

Während die Christen weltweit morgen die Auferstehung Jesu Christi feiern, steht am heutigen Samstag, 8. April 2023, „Buddha“ vor allem auch in Japan im Fokus. Dort wird mit dem Blumenfest Hana Matsuri Buddhas Geburtstag gefeiert.

Dieser Blog lässt sich nicht leicht schreiben, die Brüche zwischen den Themenwelten sind ungewohnt hart. Eben noch der Religionsstifter, dann das Aus für die Wildwest-Romane. Am 8. April 1997 stellte der Bastei-Verlag nach vierzig Jahren die Groschenheftserie mit Band 1859 ein.

Die Heftchen waren das Glück meiner Fahrschüler-Zeiten. Im Grund genommen haben sie aber auch das 1997er Aus überlebt, denn als eBooks erscheinen sie weiter. Beispielsweise „33 Goldene Western“ vereint einige der Spitzen-Fließbandschreiber wie Alfred Brekker, der auch für meinen Liebling „Jerry Cotton“ (Sammelband 1) schrieb.

Jetzt ist es wieder schwierig, den Bogen vom Marlboro-Man zum Ideal weiblicher Schönheit zu schlagen: Am 8. April 1820 fand der Bauer Georgios Kentrotas auf der Ägäis-Insel Milos bei der Suche nach Baumaterial „Die Venus von Milo“.

Für viele Katholiken bedeutete der 8. April 2005 den Abschied vom ohne Frage populärsten Papst wohl des vergangenen Jahrhunderts: Papst „Johannes Paul II.“ wurde in Rom in der Basilika San Pietro beigesetzt. Zur Totenmesse kamen rund 3,5 Millionen Menschen nach Rom.

Und der letzte Bruch in diesem Blog zu einer im Grunde komischen Episode aus der Historie des Fußballs: Am 8. April 1901 absolvierte die österreichische Fußballnationalmannschaft ihr „Ur-Länderspiel“ gegen die Schweizer Fußballnationalmannschaft – was aber nie als offizielles Länderspiel gewertet wurde.

Die österreichische Auswahl trat mit zwei Engländern an und besiegt die Schweizer Mannschaft, die sich überwiegend aus Engländern und Amerikanern zusammensetzte, mit 4:0. Viele Spieler legten sich Pseudonyme zu, trugen Perücken und falsche Bärte, um nicht erkannt zu werden, weil es Schülern in Österreich verboten war, in Vereinen zu spielen.

Dass Fußball eine der komischsten Nebensachen der Welt sein kann, dafür stehen auch zwei herrliche Buchausgaben des „11 Freunde“-Magazins: „Eier, wir brauchen Eier“ oder – und damit will ich schließen – „Ich sage nur ein Wort: Vielen Dank!“

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Markus Weber über „Jerusalem Ecke Berlin“

Markus Weber über „Jerusalem Ecke Berlin“

Tom Segev:

Jerusalem Ecke Berlin

Tom Segev, einer der bekanntesten israelischen Journalisten und Historiker, 1945 drei Jahre vor Gründung des Staates Israel in Jerusalem geboren, erzählt Geschichten seines Lebens. Es ist wohltuend, dass er nicht mit großer Geste ewige Wahrheiten verkündet oder sich selbst ein Denkmal setzen will, wie das manche bedeutende Persönlichkeiten in ihren Memoiren tun. Sondern Segev teilt Erinnerungen an Begegnungen mit Menschen, die sein Leben geprägt haben. Nebenbei erfährt man vieles über die Geschichte Israels, an der er als aufmerksamer und sensibler Beobachter teilgenommen hat.

Prägend für Segevs Biografie ist die Einwanderungsgeschichte seiner Eltern, beide Bauhausschüler, die vor den Nazis nach Palästina flohen, weil sie keine Alternative hatten. Der Vater stirbt schon 1948. Die Mutter, Nichtjüdin, bleibt trotz anderen Ideen ihr Leben lang in Israel wohnen, „fremdelt“ aber mit Land und Sprache. Es ist interessant zu sehen, wie Segev die Erinnerungen seiner Mutter, aber auch seine eigenen Erinnerungen immer wieder infrage stellt und auch die bleibenden Zweifel an der Darstellung des Todes seines Vaters als Held im Unabhängigkeitskrieg offen benennt. Seine Haltung gegenüber den Palästinensern wird durch einen Freund der Familie, den Journalisten David Stern, beeinflusst. Der geht mit dem vierjährigen Tom an der Teilungsgrenze in Jerusalem entlang: „Diese Grenze ist keine Linie, die zwischen guten Menschen und bösen Menschen trennt. Auch auf der anderen Seite gibt es gute Menschen.“ Diese zutiefst humane Einstellung durchzieht die Erinnerungen, egal welchen Menschen er begegnet.

Und es sind viele Menschen, denen Segev begegnet. Darunter sind zahlreiche internationale Prominente, Regierungschefs und Minister, Wissenschaftler, auch NS-Täter. Mindestens so viel Raum nehmen aber die Begegnungen mit einfachen Menschen ein, etwa einem drogensüchtigen Palästinenser, der immer wieder in Schwierigkeiten gerät und es versteht, Segev für sich einzunehmen.

Anrührend ist auch die Familiengeschichte am Ende des Buches: Eigentlich ist Segev nur als Journalist mit einer Delegation nach Äthiopien gereist, um über die Ausreise bedrohter äthiopischer Juden zu berichten. Dabei lernt er den Jungen Itayu kennen, woraus sich letztlich eine Vater-Sohn-Beziehung entwickelt. So wird der unverheiratete und kinderlose Segev doch noch Vater und Opa.

Der letzte Satz des Buches, den der viellesende Enkel Ben unvermittelt spricht, sei hier verraten, ohne zu spoilern: „Opa, weißt du, ich habe Worte furchtbar gern.“ – „Ich auch“, stimmt Opa Tom zu. Wohl im Sinne aller Freund*innen der Bücher-Heimat.

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Tom Segev: Jerusalem Ecke Berlin. Erinnerungen, Siedler Verlag 2022, 411 Seiten, ISBN 9783827501523, 32,00 Euro.

Freitag, 7. April: Karfreitag

Johannes Mario Simmel als Berufsberater

Heute ist Freitag, 7. April 2023. Karfreitag. Der Tag des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Ein stiller Feiertag – war es zumindest in meiner Kindheit.

Was sich auch im Fernsehprogramm niederschlug. Heute dagegen fahren die Sender auf, was an Action und Komik zu haben ist. Wobei ich zugeben muss, dass die Verspätung des Blogs damit zu tun hat, dass ich beim Aufwach-Zappen bei „Rush Hour 3“ hängengeblieben bin.

Heute ist auch für die Artenvielfalt ein wichtiger Tag. Genauer gesagt der „Internationale Tag der Biber“.  Er soll über die Rolle des Bibers als wichtige Spezies (Keystone Species) zu Erhalt oder Wiederherstellung der Feuchtgebiete aufklären. „Biber“ erläutert das „verblüffende, geheime Leben der fleißigen Nagetiere und warum wir sie brauchen“, ebenso wie der Band „Der Biber“ aus der Reihe „Schauen und Wissen!“.

Ansonsten dominieren die Kinderbücher. Nicht zuletzt fraglos, weil die Tiere possierlich gezeichnet nett daherkommen. Was wir uns und ihm gar nicht wünschen wollen ist: „Der Biber hat Fieber“. Da sei „Die Biber-Patrouille“ vor, ein Klassiker des französischen Comics.

Zumindest auf meine erweiterte Leseliste hat es ein Buch geschafft, dessen Klappentext mich ansprach: „In den Wäldern der Biber“ ist eine Geschichte über eine „besondere Großvater-Enkelin-Beziehung und eine Hommage an das Leben auf dem Land, die Ruhe und den Frieden, den wir in der Natur finden“.

Ruhe und Frieden findet man eher weniger im Wiener Prater, den Kaiser Joseph II. heute vor 257 Jahren für die Allgemeinheit öffnete. Aus dem höfischen Jagdrevier wurde einer der berühmtesten Vergnügungsparks der Welt, volkstümlich gern als Wurstelprater bezeichnet.

Wobei es ein ziemlich gefährliches Fleckchen Erde zu sein scheint. Das Suchwort Prater fördert viele Kriminalromane zutage. „Donaumelodien – Praterblut“ bietet historisierend Mord und Totschlag, während „Die Prater-Morde“ eher zeitgemäß direkt zur Sache kommen.

Und dann wurde heute vor 99 Jahren (1924) der Mann geboren, der dafür sorgte, dass ich Journalist wurde. Es ist etwas peinlich, aber ich stehe dazu: Johannes Mario Simmel schrieb „Der Stoff aus dem die Träume sind“ (eBook). Ich war 15 Jahre alt, las über einen Journalisten, der in einem Luxus-Penthaus wohnt, einen Lamborghini 400 GT fährt, nur Chivas Regal trinkt und immer und überall „ein viel zu großes Trinkgeld“ gibt. Logisch, dass Lokführer oder Lehrer da nicht mithalten konnten.

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Donnerstag, 6. April: Herrgottsbscheißerle

Die strengen Fastenregeln lecker ausgetrickst

Gründonnerstag, 6. April 2023. Wir begehen heute den „Internationalen Weltmaultaschentag“. Die schwäbische Spezialität wurde gern in der Karwoche goutiert, das im Nudelteig versteckte Brät machten die deftigen Leckereien zum idealen „Herrgottsbscheißerle“.

Wer jetzt seine Mittagspläne ändern will: „Das Maultaschen-Manifest“ bietet 50 kreative Gerichte mit der „Königin der schwäbischen Küche“. Wobei ich auf dem Schwaben-Koch-Thron ja eher eine andere Spezialität sehe: Die kulinarische Erweiterung „Spätzle, Maultaschen & Co“ bringt meine Schwabenland-Lieblinge ins Gespräch und wartet mit schwäbischen Geschichten und Rezepten auf.

Maultaschen sind Nudelteigtaschen, die traditionell mit Brät, Zwiebeln und eingeweichten Brötchen gefüllt sind. Allerdings gibt es unzählige Füllungsvarianten, frei nach dem Motto: Erlaubt ist, was schmeckt.  Allerdings hat alles seine Grenzen. Schwäbischen Maultaschen gelten seit 2009 in der Europäischen Union als Produkt mit geschützter Herkunftsbezeichnung, müssen also in der Produktion an irgendeiner Stelle das Schwabenland gesehen haben.

Andererseits, bevor man mit dem herrlichen Eberhofer den „Dampfnudelblues“ bekommt oder in eine „Griessnockerl-Affäre“ stolpert, kann man es ja mit „Maultaschen in Love“ versuchen. Ein Roman laut Eigenwerbung „mit einem Schuss Liebe“ – wie gesagt, bei Maultaschen kann man so gut wie alles verarbeiten. Oder man lässt sich von Ermittlerin Dora Fuchs zum „Maultaschenmambo“ bitten.

Alles geht. Nur „Schwäbisch vegetarisch“ geht aus meiner (Carnivoren-)Sicht gar nicht. Vor allem, weil damit aus dem  „Herrgottsbscheißerle“ ein „Michselbstbscheißerle“ wird…

Mittwoch, 5. April: Gewissensseite fehlt

Hauptsache vor der Flimmerkiste

Der „Internationale Tag des Gewissens“ wird an diesem Mittwoch, 5. April 2023, begangen. Allerdings meldet Wikipedia in seiner Aktionstageliste dazu: „Seite nicht vorhanden“. Wenn es doch nur die Seite wäre, die häufig fehlt…

Es gibt so Fernsehsendungen und Fernsehgesichter, die haben schon meine Kindheit und weite Strecken meines Lebens begleitet. Dazu gehört bei den Sendungen ohne Frage der „Weltspiegel“, den die ARD heute vor 60 Jahren (1963) zum ersten Mal ausstrahlte.

Ob gleich von Anfang an weiß ich nicht mehr (da wäre ich sechs Jahre gewesen), aber schon ziemlich früh durfte ich mit meinen Eltern die Berichte der Auslandskorrespondenten gucken. Und ich mochte den Mann mit der sonoren Stimme. Gerd Ruge moderierte.

Dessen Standardwerk „Russland“ ist schon zwei Jahre vor der Annektierung der Krim auf den Markt gekommen. Könnte aber durchaus interessant sein, es noch einmal im heutigen Licht zu lesen. „Unterwegs“ war der ARD-Korrespondent ohne Frage viel in seinem Leben, naheliegend also, auch seine politischen Erinnerungen so zu betiteln (eBook).

Es soll nun bloß nicht der Verdacht keimen, ich wäre frühreif oder gar hochbegabt gewesen. Es war allein die Lust auf die Flimmerkiste. Es ging um die Frage, ob ich davorsitzen durfte. Nicht darum, was gerade lief. Zumal die Welt seinerzeit noch so herrlich einfach war. Den Begriff „Fake News“ kannten wir nicht einmal. Heute sollte das zur Pflichtlektüre gehören.

Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es den ganzen Tag lang „Bonanza“ (DVD-Komplettbox Staffeln 1 bis 14) gegeben. Mit meinem Vater, ein großer John-Wayne-Fan, hätte ich mich darauf verständigen können. Dummerweise dominierte meine Mutter in Erziehungs- (und Fernseh-)Fragen.

„Lassie und ihre Abenteuer“ nahm ich auch gern mit, obwohl schon damals klar war, dass ich eher ins Lager der Katzenfreunde tendiere. Da es aber keine heldenhaften Katzen im Fernsehen gab, tauchte ich niveaumäßig sogar ins fischige ab und schaute „Flipper“ (DVD, 1. Staffel). Und während ich die Bonanza-Titelmusik bis heute mag, verfolgt mich das Flipper-Gesäusel in meinen Ohrwurm-Albträumen. Und der geht gerade richtig ab…

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Dienstag, 4. April: British Invasion

Ein Tag, der einst viele musikalisch prägte

Dieser Dienstag, 4. April 2023, ist der 94. Tag des Jahres. Der hundertste Tag und damit dann auch wiederum bald das erste Drittel des Jahres sind nicht mehr fern. Wenn die Zeit zu rasen scheint, macht ein Blick zurück doppelt Freude.

Zumal an einem Datum wie diesem 4. April, denn es prägte mich mit. Musikalisch allerdings vorwiegend über eine sechs Jahre ältere Schwester, deren Kofferplattenspieler mein Traum war. Und besagte Schwester war voll dabei, als am 4. April 1964 die Beatles mit “Can’t Buy Me Love”, “Twist and Shout”, “She Loves You”, “I Want to Hold Your Hand” und “Please Please Me” die ersten fünf Plätze der US-Single-Hitparade eroberten. Dieses seitdem nie wieder erreichte Ereignis gilt als Höhepunkt der „British Invasion“ (engl.).

Eine noch weitreichendere und bis heute anhaltende „Invasion“ nahm ihren Beginn am 4. April 1975, als Bill Gates und Paul Allen ein Softwareunternehmen gründeten, das als Microsoft die IT-Branche bis heute in etlichen Bereichen dominiert.

Mittlerweile gibt es von Bill Gates einige Bücher (die alle nichts mehr mit Computern zu tun haben) und jede Menge Verschwörungstheorien über ihn. Auf letztere will ich nicht eingehen, wer etwas aus der Feder des Microsoft-Gründers lesen will, hat die Wahl beispielsweise zwischen „Wie wir die Klima-Katastrophe verhindern“ oder „Wie wir die nächste Pandemie verhindern“.

Da ich einen winzigen gehässigen Kern in mir trage und Microsoft-Produkte, aber auch -Witze liebe, schnell zwei Beispiele: „Was ist der Unterschied zwischen Bill Gates und Gott? – Gott weiß, dass er nicht Bill Gates ist!“. Oder mehr aus der Tech-Szene: „Wieviel Microsoft-Mitarbeiter braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln? Keinen. Microsoft erklärt die Dunkelheit zum Standard.“

Was uns der 4.4. sonst noch so bescherte? Heute vor 127 Jahren (1896) erschien die erste Ausgabe der satirischen Wochenzeitschrift Simplicissimus. Ein hochwertiges, kommentiertes Reprint versammelt die wichtigsten Karikaturen aus dem „Simplicissimus 1896 – 1933“.

Zwei große Oscar-Gewinner 1960: Der Spielfilm „Ben Hur“ nach dem Roman von Lewis Wallace wird mit elf Academy Awards ausgezeichnet. Wer da den Film vorzieht ist hier richtig. Bernhard Grzimeks Film „Serengeti darf nicht sterben“ (DVD) erhält einen Oscar als Bester Dokumentarfilm. Gibt es auch zum Lesen als Taschenbuch.

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Spannung zwischen Harz und Weser

Thomas Brönner ermittelt wieder

Reinhard Sturm hat mit „Tödliches Trio“ den dritten Band der unterhaltsamen Krimiserie um den Bremer Privatdetektiv Thomas Brönner vorgelegt und stellt ihn nun auch in der BÜCHER-HEIMAT vor.

Privatdetektiv Thomas Brönner erhält eine Trauerkarte aus Goslar: Sein alter Schulfreund Johannes „Johnny“ Willkomm, Talsperreningenieur bei den Harzwasserwerken, hat sich das Leben genommen. So lautet jedenfalls das Ermittlungsergebnis der Kripo. Johnnys Partnerin, die Hotelmanagerin Stefanie Möhle, Brönners erste große Liebe, hält das für ausgeschlossen.

Aber auch Brönner findet bei seinen Ermittlungen im Harz zunächst nur Hinweise auf einen Suizid. Bis er einen hochexplosiven Zusammenstoß mit drei Geldräubern hat, nach denen bundesweit gefahndet wird. Sie haben eine dunkle Vergangenheit und bringen jeden um, der ihnen zu nahe kommt.

Brönner vermutet, dass dieses Trio auch Johnny auf dem Gewissen hat, und setzt alles daran, ihr Versteck aufzuspüren. Seine hochschwangere Frau Julia darf davon natürlich nichts wissen …

Zur Person

Reinhard Sturm wurde 1950 in Nordhausen geboren, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt in der Nähe von Hildesheim. Der pensionierte Studiendirektor fühlt sich der Hansestadt Bremen seit Kindheitstagen aus familiären Gründen sehr verbunden. So spielen seine ersten beiden Kriminalromane „Reine Rache“ und „Brönners Begräbnis“ in Bremen. Reinhard Sturm ist Mitglied der Kriminalistischen Studiengemeinschaft Bremen und des Bremer Krimistammtischs, der Hildesheimlichen Autoren und des Literaturzirkels Peine.

Donnerstag, 08. Juni 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Montag, 3. April: „Po-Karten“

„Geduld, Gelassenheit, eine Tasse Tee“

Zugegeben, der Begriff „Zeitenwende“ wird derzeit arg strapaziert. An diesem Montag, 3. April 2023, nutze ich ihn dennoch. Allerdings ohne jedes Pathos, das sonst gern mitschwingt. Zum ersten Mal in diesem Jahr ist uns heute ein „lichter Tag“ von mehr als 13.00 Stunden Dauer beschieden.

Die Sonne ging heute um 6.50 Uhr auf, dann zog sie (meist eher schlecht sichtbar) ihre Bahn, um erst um 19:53 Uhr den Dienst für heute zu quittieren. Ergibt unter dem Strich einen Arbeitstag von 13:03 Stunden. Was man auch nur durchhält, wenn man Spaß an seinem Job hat.

Wäre dies nicht der Fall, könnte man heute aus gutem Grund davon sprechen, dass die Sonne die „Arschkarte“ gezogen habe. Als ich noch ins Büro musste, empfand ich viele Montage per se als A…-Tage. Heute aber ist ein spezieller dieser Tage: Am 3. April 1971 wurde „ganz in echt“ tatsächlich die erste Rote Karte in einem Spiel der Fußball-Bundesliga gezogen.

Was für die Region doppelt bedeutsam war, denn es geschah im Spiel Eintracht Frankfurt vs. Eintracht Braunschweig. Schon in der 20. Spielminute zeigte Schiedsrichter Wilfried Hilker dem Frankfurter Spieler Friedel Lutz nach einem ein Revanchefoul gegen den Braunschweiger Jaro Deppe die Rote Karte. Was unserer „Aantracht“ auch nicht wirklich half, das Spiel ging 2:5 verloren. 

Jetzt habe ich wieder vergessen, allen Nicht-Fußballfans zu erklären, warum eine Rote Karte den unfeinen Namen „Arschkarte“ trägt. Gelbe Karten (Verwarnung) trägt der Schiedsrichter in der Brusttasche, Rote Karten (Platzverweis) in der Gesäßtasche. Theoretisch wäre also auch „Po-Karte“ richtig. Klingt aber irgendwie nicht dem Ernst der Situation angemessen…

Der Begriff „Arschkarte“, leider aber auch die besagten Karten an sich, haben den Sprung vom Spielfeld in den Alltag geschafft. „Schöner leben ohne Arschkarten!“ will daher zeigen, wie man ihnen aus dem Weg gehen kann. Derweil bleibt festzustellen, dass Fußball offenkundig immer noch mehr ein Männersport ist. Wenn es Begriffe vom grünen Rasen wie „Arschkarte“ in die Bücherregale schaffen, ist gleich das erste Beispiel ein „Männerroman“.

Wenn schon Fußball-Besonderheiten, dann richtig. Am selben Bundesliga-Spieltag brach bei meiner Borussia aus Mönchengladbach im Spiel gegen Werder Bremen das Torgehäuse zusammen. Das Spiel wird abgebrochen und als Sieg für Bremen gewertet. Ohne es kontrolliert zu haben, dürfte sich die Episode in „100x verrückte Bundesliga“ wiederfinden lassen.

So, flink noch ein persönliches Bulletin, weil es Nachfragen gab: Ich bin wieder auf den Beinen, wenn auch etwas wacklig. In diesem Zusammenhang einen Gruß in ein kleines Dorf im norddeutschen Moor, aus dem mich Genesungswünsche erreichten. Die sehr netten und motivierenden Worte haben ebenso wie der Tipp mit „Geduld, Gelassenheit, eine Tasse Tee“ prima geholfen!

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Timm Koch: „Das Feuer des Wassers“

Die Lösung unseres Energie-Problems

Der Schlüssel zur Evolution des Menschen – vom Homo Erectus bis zum Homo Handy – heißt Energie. Die Welt von morgen könnte eine Welt sein, in der durch Feuer Wasser entsteht. Wer die Kraft des Windes und der Sonne erntet und in Form von Wasserstoff konserviert, der hält das irdische Perpetuum Mobile in den Händen. Mit grünem Wasserstoff lässt sich der komplette Verkehr sauber machen, lässt sich Stahl schmelzen, lassen sich Kunstdünger und Sprengstoff herstellen und Gebäude beheizen. Mit ihm können wir uns aus der energetischen Abhängigkeit aggressiver Staaten wie Russland oder Katar befreien und den gigantischen Umweltsauereien der fossilen Energie ein Ende bereiten. Doch anstatt so schnell wie möglich und auf breiter Front – also auch im Verkehrswesen -die Potenziale des Wasserstoffs zu entfesseln, werden batteriebetriebene Autos als umweltfreundlich verkauft, die mithilfe eines dreckigen Strommixes und unter Verbrauch von seltenen Erden fahren. Anschaulich und faktengesättigt wirft Timm Koch einen hochaktuellen Blick in die Wasserstoffgesellschaft der Zukunft. Er versucht, Licht in das Dunkel der verschiedenen Lobbyinteressen zu bringen, die einen solch fundamentalen Wandel naturgemäß begleiten, und benennt dabei sowohl Bremser wie auch Trittbrettfahrer.

Timm Koch: „Das Feuer des Wassers“, Westend Verlag, 240 Seiten, ISBN: 978-3-86489-916-4, Preis: 13,00 Euro.

Über den Autor:

Timm Koch hat Philosophie an der FU und Humboldt-Universität zu Berlin studiert, ist Autor und schreibt Drehbücher für Film und Fernsehen. Lange Jahre staunte er darüber, wie die enormen Potenziale des Wasserstoffs totgeschwiegen wurden, während man gleichzeitig Kriege um Erdöl führte, durch Fracking das Grundwasser ganzer Landstriche verseuchte und eine Verkehrswende auf der Grundlage umweltschädlicher Batterien einleitete. Mittlerweile sieht er den Wandel: Wasserstoff wird einen Megatrend generieren. Timm Koch lebt in Rheinbreitbach. Zuletzt erschien im Westend Verlag „Lasst uns Paradiese pflanzen!“ (2021).

Texte: Westend-Verlag

Donnerstag, 29. Juni 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de