Freitag, 22. Dezember: Wintersonnenwende

Dunkler wird’s nicht mehr…

Heute ist Freitag, 22. Dezember 2023, der Tag der Wintersonnenwende. Die Sonne steht mittags am südlichen Wendekreis im Zenit und geht am nördlichen Polarkreis tagsüber nicht mehr auf. Bei uns im Harz bringt sie es immerhin noch auf 7:44 Stunden, die sie von 8.23 bis 16.07 Uhr unterwegs ist.

Mit dem heutigen Tag beginnt auch der astronomische Winter, denn die Sonnenwenden gehören zu insgesamt vier Ereignissen, die Wendepunkte im astronomischen Jahr markieren. Neben den Sonnenwenden sind dies die sogenannten Tag-Nacht-Gleichen.

Diese bezeichnen den Beginn des astronomischen Frühlings (um den 20. März) und des Herbstes (um den 23. September). Wer sein Leben im Einklang mit der Natur und „Wicca-Traditionen“ verbringen will, studiert „Der magische Jahreskreis“. Für die aktuell anstehende Winter- und Weihnachtszeit bietet sich jedoch vielleicht eher Brauchtum, Geschichte und Rezepte „Mit meiner Oma am Kamin“ an.

Dieser 22. Dezember ist auch noch der bundesweite „Tag des Weihnachtsgebäcks“. Da allerdings haben sich die Initiatoren meiner Meinung nach in der Terminwahl verhauen. Zwei Tage vor Heiligabend ist arg knapp, um noch groß den Backofen anzuschmeißen. Wer es dennoch tun will, findet in „Die besten Weihnachtskekse“ laut Verlagsangaben „111 himmlische Rezepte“.

Geschichte wiederholt sich, schoss mir durch den Kopf, als ich einen Kalenderblatteintrag vom 22. Dezember 1999 sah: In der Frankfurter Allgemeine Zeitung rechnete CDU-Generalsekretärin Angela Merkel mit Bundeskanzler Helmut Kohl und der Spendenaffäre ab. „Helmut Kohl – Was bleibt?“, diese Frage wurde seinerzeit häufig gestellt.

Jetzt muss man den Eindruck gewinnen, dass sich die Union zunehmend auf die Frau aus der Uckermark einschießt. „Die Kanzlerin“ ist nach 16 Regierungsjahren auch das „Porträt einer Epoche“. Und schon wieder ein Kultfilm – basierend auf einem mindestens ebenso großen und mit Nobelpreis-Weihen versehenen Roman: Die Verfilmung von Boris Pasternaks „Doktor Schiwago“ von David Lean und Carlo Ponti wurde am 22. Dezember 1965 in New York City uraufgeführt.

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Mittwoch, 20. Dezember: Eiliger Advent

Wenig Zeit für die Besinnlichkeit

Irgendwie bringt mich der Umstand, dass der vierte Advent auf Heiligabend fällt, zeitlich ziemlich durcheinander. Da hatten wir gerade erst den dritten Advent, da dämmert mir an diesem Mittwoch, 20. Dezember 2023, dass in vier Tagen schon Heiligabend ist – ohne vorheriges Durchschnaufen am vierten Advent.

Das Ganze ist deshalb so tricky, weil die Adventszeit zwischen 22 und 28 Tage dauern kann, immer aber vier Sonntage umfasst. Der Beginn ist an den beweglichen ersten Adventssonntag gebunden, das Ende der Adventszeit liegt dagegen mit dem 24. Dezember fest.

In diesem Jahr haben wir die „späteste“ Variante erwischt: Der erste Advent fiel auf den 3. Dezember, die vierte Kerze wird am 24. Dezember angezündet. Legt die Adventszeit dagegen einen Frühstart hin, muss der Adventskranz schon am 27. November herausgeholt werden. Und der vierte Advent liegt dann auf dem 18. Dezember.

Auch ein „Fieser Advent“ aber kann mit schwarzem Humor sicher überstanden werden. Und das „Werkbuch Advent und Weihnachten“ liefert „Gestaltungsideen und Material für die besinnlichste Zeit des Jahres“ – auch wenn die aktuelle kurze Adventszeit vielleicht besonders flinke Finger fordert.

Die Briten haben, anders als beim Brexit, bisweilen ja auch gute Ideen. Heute beispielsweise begehen sie den „Games Day“ (Tag der Spiele).  Im Blick haben Spielefans auf der Insel dabei zwar vor allem den Pen-&-Paper-Klassiker „Dungeons and Dragons“ (inkl. Kochbuch „Heldenmahl“) sowie weitere Rollen- und Tabletop-Spiele, aber man kann das Spektrum ja ruhig mal erweitern.

Beispielsweise auf die guten alten Brettspiele, gern auch Gesellschaftsspiele genannt – weil man sie nicht allein am Handy, sondern in netter Gesellschaft spielt. Wer dabei in unserem beschaulichen Bad Harzburg noch „Dorfromantik“ erleben möchte, der greift zum gleichnamigen Brettspiel des Jahres 2023.

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Dienstag, 19. Dezember: Christbaumkugeln

Kleine Kugelkerlchen und große Geschichten

Es ist noch zu früh zum Schmücken des Weihnachtsbaumes, aber dieser Dienstag, 19. Dezember 2023, regt zumindest schon mal dazu an, über den Christbaumschmuck nachzudenken: Wir begehen heute den „Tag der Weihnachtskugeln“ als Feiertag für die Christbaumkugel.

Dass „früher mehr Lametta“ war, steht ja außer Frage. Aber je größer die Kinder, desto kleiner geraten die Weihnachtsbäume. Ist zumindest bei uns so. Und folgerichtig ist weniger Platz für die prächtigen Kugeln.

Eine Entwicklung, die nicht unbedingt den Abschied vom Christbaumschmuck vergangener Tage bedeuten muss. Man könnte beispielsweise Dekorationen und Geschenke aus Weihnachtskugeln fertigen wird in „Kugelkerlchen zu Weihnachten“ erläutert. Wer diese Idee aufgegriffen hat, dann aber doch wieder zu mehr Baumschmuck tendiert, kann den Nachschub selbst in die Hand nehmen: „Weihnachtskugeln“ bietet „neue Ideen zum Stricken“.

Mehr Weihnachten (außer in den biblischen Weihnachtsgeschichte natürlich) geht gar nicht: Heute vor 180 Jahren (1843) hat der englische Schriftsteller Charles Dickens seinen Roman „A Christmas Carol“ (Eine Weihnachtsgeschichte) veröffentlicht. Der Altersempfehlung des Verlages von „8 bis 100 Jahre“ kann man problemlos folgen. Und auch, dass der Klassiker immer mal wieder in neue prächtige Gewänder gehüllt wird, hat die Geschichte wahrlich verdient.

„Kultfilm“ ist ein (auch von mir) überstrapazierter Begriff. In diesem Fall aber ist er absolut angebracht: Heute vor 54 Jahren (1969) kam der Spielfilm „Easy Rider“ (DVD) von und mit Dennis Hopper, Peter Fonda und Jack Nicholson in die deutschen Kinos. Er traf das Lebensgefühl der Zeit und gemeinsam mit Steppenwolf heulten wir „Born to Be Wild“. Jetzt wird es doch wieder inflationär mit den Superlativen, aber auch zu einem zwei Jahre zuvor am 19. Dezember 1967 in die Kinos kommenden Steifen fällt mir nichts anderes als Kultfilm ein: Der Spielfilm „Bonnie und Clyde“ (DVD) von Arthur Penn, mit Warren Beatty und Faye Dunaway, wurde heute vor 56 Jahren in Deutschland erstmals aufgeführt.

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Petra Nietsch über „Der Wind in den Weiden“

Petra Nietsch über „Der Wind in den Weiden“

Kenneth Grahame:

Der Wind in den Weiden

(OT: The Wind in the Willows

In meinem Bücherschrank schlummern einige Bücher, die ich irgendwann einmal gekauft, aber nie gelesen habe. „Der Wind in den Weiden“ gehört dazu. Während der Vorbereitung auf meine Themse-Wanderung las ich im Reiseführer, dass dieses Buch eins von zweien sei, die am stärksten mit der Themse assoziiert werden. Dies war der Anlass, es aus dem Schrank zu holen. Und es hat sich mehr als gelohnt.

Der in England als Kultbuch geltende Kinderbuchklassiker wurde 1908 veröffentlicht und basiert auf Gute-Nacht-Geschichten, die Kenneth Grahame seinem Sohn Alastair erzählt hat. Als dieser ins Internat kam, schickte er ihm weitere in Briefform.

Vier Tiere leben am Ufer der Themse. Dies sind die freundliche Wasserratte, der sanftmütige Maulwurf, der weise Dachs und der eingebildete Kröterich. Abenteuerlust, Fernweh, und Idylle im trauten Heim spielen ebenso eine Rolle wie Loyalität, Respekt und Zuneigung.

Obwohl wenn meist nur von einem Kinderbuchklassiker gesprochen wird, ist diese Erzählung auch für Erwachsene geeignet, denn sie kann auf unterschiedlichen Ebenen gelesen werden. Zudem hat Grahame eine wunderbare Sprache geschaffen, die durch eine ausdrucksstarke Wortwahl, eine Vielzahl rhetorischer Mittel und wechselnder Dynamik schon fast an lyrische Prosa erinnert.

Ein letzter Hinweis: es lohnt sich in jedem Fall eine illustrierte Ausgabe, denn sie verstärkt den Lesegenuss.

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Kenneth Grahame: „Der Wind in den Weiden“, Kein + Aber, 240 Seiten, ISBN 9783036951232, Preis: 28,00 Euro.


Montag, 18. Dezember: Schneeflöckchen

Tribute an Promis und weiße Träume

Dieser Montag, 18. Dezember 2023, ist der „Ehrentag der Schneeflocke“ (Flake Appreciation Day). Und manche Wetter-Apps melden für den Harzrand die Chance auf weiße Flocken an Heiligabend.

„Die Schönheit der Schneeflocke“ bewundert Mathematik-Professor Ian Stewart mit Blick auf „Mathematik in der Natur.“ Wenn es doch nicht klappen sollte mit der weißen Pracht zu Weihnachten, gibt es heutzutage ja für alle Wechselfälle des Lebens Ratgeber. In diesem Fall hieße der dann „Papier-Schneeflocken“ in über 50 Vorlagen in zwei Größen zum Falten und Ausschneiden.

Die Suche nach Ereignissen, um die ich an diesem 18. Dezember den Blog spinnen könnte, erwies sich als unerwartet schwierig. Immerhin: Heute vor 35 Jahren (1988) gewann ein Herrenteam des Deutschen Tennisbunds mit Boris Becker, Carl-Uwe Steeb, Eric Jelen und Patrik Kühnen gegen Schweden zum ersten Mal den seit 1900 ausgespielten Davis Cup. „Ein Tribut an Boris Becker“, „die Biografie einer gefallenen Legende“, würdigt den Star des Teams.

Ansonsten startete heute vor vier Jahren (2019) der Film „Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers“ in den deutschen Kinos. Bei diesem letzten Teil der Sequel-Trilogie hatte ich schon völlig die Übersicht und vor allem auch den Spaß verloren, den die märchenhafte Auftakt-Trilogie noch verströmte.

In früheren Beiträgen habe ich Bücher empfohlen, die die Helden und Schurken der Filme schön übersichtlich auflisteten. Aber mittlerweile hat auch dies den Reiz verloren. Was bleibt? Das  „Wars-Star – Das Witzebuch“. Laut Verlag ein „Muss für alle Star Wars Fans: Möge der Witz mit Dir sein!“ Die Online-Leseprobe weckt da eher wenig Hoffnungen…

Selbst unter den Geburtstagskindern waren heute keine prominenten Literaten zu entdecken, da müssen es A- und B-Promis andrer Genres tun. Seinen 60. Geburtstag feiert heute Hollywood-Star Brad Pitt. Quasi zusammen mit dem Schlagsänger Nino de Angelo („Jenseits von Eden“).

Für den Schauspieler fällt zum runden Geburtstag „Ein Tribut an Brad Pitt“ in Form einer „illustrierten Biografie zum 60. Geburtstag“ ab. Der Schlagersänger musste selbst zur Feder greifen: „Gesegnet und verflucht“ sieht sich Nino de Angelo und veröffentlichte „Autobiografie und Lebensratgeber“. Inklusive des Geheimnisses, „wie man alle Höhen und Tiefen im Leben übersteht“. Seinen 70. Geburtstag kann heute sogar einer der bekanntesten Architekten der Welt feiern.  Sir David Alan Chipperfield, Träger des Pritzker-Preises und seit 1998 auch mit Büro in Berlin vertreten, schuf vor zwei Jahren den Erweiterungsbau des Kunsthaus Zürich, das zu den bedeutendsten Kunsthallen der Welt gehört: „David Chipperfield Architects Berlin und das Kunsthaus Zürich“.

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Sonntag, 17. Dezember: Frohen dritten Advent

Ein Mitmach-Team spurtet ins Fest-Finale

Das gesamte Team der BÜCHER-HEIMAT wünscht allen an diesem Sonntag, 17. Dezember 2023, einen frohen dritten Advent. In der Mitmach-Buchhandlung ist der Advent stressigste und schönste Zeit zugleich. Und deren Finale soll besonders begangen werden.

Am kommenden Samstag, 23. Dezember, wird es einen Tag vor Heiligabend musikalisch-weihnachtlich in der Buchhandlung, die an dann bis 17.00 Uhr geöffnet sein wird. In der Zeit von 14.00 bis 17.00 Uhr bieten die „Skinny Dippers“ unplugged ein Rockin-Christmas-Erlebnis. Wie in der BÜCHER-HEIMAT üblich bei freiem Eintritt.

Das Jahresende ist immer auch die Zeit für den Blick zurück. „Das Jahr im Bild 2023“ ist der neueste Band einer Reihe, die schon seit 65 Jahren konserviert, was die jeweiligen Jahre so zu bieten hatten. Veröffentlicht wurde die Ausgabe 2023 allerdings schon im November, auf anderthalb Monate des Jahres wird der geneigte Leser also verzichten müssen.

Ich persönlich halte es ja mehr mit einer anderen Reihe: „Beste Bilder 14 – Die Cartoons des Jahres 2023“ bieten wieder einen „satirischen Jahresrückblick mit Karikaturen zu Politik, Gesellschaft und höherem Blödsinn“.

In der BÜCHER-HEIMAT lohnt sich derweil unbedingt schon mal der Blick voraus ins Jahr 2024, da ist der Veranstaltungskalender auch bereits wieder sehr gut gefüllt. Frühe Anmeldung sichert jeweils einend er begehrten Stühle…

Kindheitserinnerungen weckt ein Ereignis vom 17. Dezember 1938, also vor 85 Jahren: Der US-amerikanische Schriftsteller Eric Knight veröffentlichte in der Wochenzeitschrift „The Saturday Evening Post“ die Kurzgeschichte „Lassie“. Das zwei Jahre später erscheinende Buch wurde sofort zum Bestseller.

Heute habt ein Schriftsteller Geburtstag, vom dem ich ziemlich sicher noch nie etwas gelesen habe, dessen Namen ich aber dennoch stets mit großer Literatur in Verbindung bringe. Jules Goncourt wurde am 17. Dezember 1839 geboren und muss im Grunde mit seinem Bruder Edmond zusammen genannt werden. Der hat zwar im Mai 1822 Geburtstag, aber dafür größeren (finanziellen) Anteil an der Realisierung des weltberühmten französischen (Literatur-) Prix Goncourt.

Während der nach ihnen benannte Preis zu den höchsten literarischen Weihen zählt, machten sich die Brüder mit ihren berühmt-berüchtigten Tagebüchern voller Klatsch über prominente Zeitgenossen einen Namen: „Blitzlichter“ beinhaltet Auszüge aus den Tagebüchern der Brüder Goncourt. Als Indiz dafür, dass beide gute Autoren waren, darf vielleicht gewertet werden, dass Thomas Mann die Romane der Brüder Goncourt als entscheidende Inspiration für seine „Buddenbrooks“ nannte.

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Samstag, 16. Dezember: Musikrätsel

Der „Schlachtplan“ fürs Fest

Der Start ins dritte Adventswochenende steht an diesem Samstag, 16. Dezember 2023, an. Höchste Zeit, einen präzisen „Schlachtplan“ fürs Fest zu entwickeln: Wer feiert mit der Familie? Was wird gegessen? Wer kauft wann was ein?

Beim Recherchieren für unser bebüchertes Kalenderblatt sind solch profane Fragen allerdings schnell verdrängt. Immerhin erhielt heute vor 24 Jahren (1999) Günter Grass den Nobelpreis für Literatur, weil er laut Jury „in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat“. Was ohne Frage auf seinen berühmten Erstling „Die Blechtrommel“ (1959) zutrifft.

Anderes Metier, aber ähnlich berühmt: Heute vor 77 Jahren (1946) richtete der Modeschöpfer Christian Dior in Paris sein erstes Atelier ein. Ein ganz Großer seines Fachs, der dazu „Das kleine Buch der Mode“ geschrieben hat.

Erinnerungen an drei vielgesehene TV-Sendungen – jede zu ihrer Zeit – werden durch andere Kalendereinträge geweckt. Am 16. Dezember 1894 wurde die Oper „Donna Diana“ von Emil Nikolaus von Reznicek uraufgeführt. (Ältere) Deutsche TV-Zuschauer kannten zumindest einen Schnipsel aus der Ouvertüre, er war von 1969 bis 1985 die Erkennungsmelodie für das ZDF-Musikquiz „Erkennen Sie die Melodie?“ mit Ernst Stankovski.  

Heute vor 23 Jahren (2000) wurde die letzte Sendung der ZDF-Hitparade ausgestrahlt. Er war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr dabei, aber der Mann machte die Sendung und sich daran erinnernd schrieb Dieter Thomas Heck „Der Ton macht die Musik“ (eBook).

Ebenfalls absolut mit einem Gesicht und einem Namen verbunden ist „TV Total“: Heute vor acht Jahren (2015) wurde die letzte Sendung der TV-Show mit Stefan Raab als Moderator ausgestrahlt. „Das komplett erfundene und total gefälschte Tagebuch des Stefan R.“ (eBook) trägt die Fake-Warnung gleich im Titel vor sich her.

Noch zwei literarische Geburtstage: Am 16. Dezember 1775 wurde Jane Austen geboren. Ihre Hauptwerke „Stolz und Vorurteil“  und „Emma“ gehören zu den ganz großen Klassikern der englischen Literatur.  Seinen 106. Geburtstag (1917) könnte heute Arthur C. Clarke feiern. Der britische Science-Fiction-Schriftsteller lieferte mit „2001: Odyssee im Weltraum – Die Saga“ die Vorlage für Stanley Kubricks gleichnamigen Film. Und zumindest die Titelmusik von Richard Stauss (Also sprach Zarathrustra) kennt wiederum fast jeder.

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Freitag, 15. Dezember: Wollene Zumutungen

Bücherstapel und hässliche Pullover

Dieser Freitag, 15. Dezember 2023, ist der „Tag des Weihnachtsbaums aus Büchern“. Was mich etwas verwirrt zurücklässt. Bücher und Weihnachten passen prima zusammen, aber ich lese sie dann doch lieber, anstatt sie zu einer Pyramide zu stapeln. Wozu hat man schwedische Bücherregale

Besagtes Möbelhaus (aber nicht nur dieses) hat natürlich auch Kleiderschränke. Und aus denen sollte die Überbekleidung heute mit Bedacht und möglichst wenig Geschmack gewählt werden. Wir begehen den „Tag der hässlichen Weihnachtspullover“ (Ugly Christmas Sweater Day).

Wer da bislang trotz übergroßer Auswahl an wollenen Abscheulichkeiten nicht fündig geworden ist, kann immer noch in „Meine große Strickschule“ gehen. Nach eigenen Angaben ein Standardwerk, das Grundlagen, Stricktechniken, Muster und erste Projekte vom Pullover bis zu den Socken vermittelt.

Und falls das Thema Weihnachten keine hässlichen Assoziationen hervorruft, wird man auf anderen Feldern ganz sicher fündig. „Die Strickschule für Potterheads“ dürfte da eine sichere Bank sein, stöhnt doch Ron Weasley beständig über die Pullover-Strickkünste der Mutter…

Heute vor 84 Jahren (1939) wurde mit dem vierstündigen Liebesdrama „Vom Winde verweht“ (DVD) der bis dahin teuerste Film uraufgeführt, der zehn Oscars erhielt und sich zum (inflationsbereinigt) kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten entwickelte. Der Streifen basiert auf dem gleichnamigen Roman von Margaret Mitchell, der nicht weniger erfolgreich war.

Supererfolgreich ist seit der Veröffentlichung heute vor 39 Jahren (1984) das von George Michael komponierte Stück „Last Christmas“ der Popgruppe Wham!.  Ein Tipp für alle, denen ich vielleicht mal zu sehr auf die Nerven gehe: Mit dem Song kann man mich in jedem Fall verjagen

Heute ist auch noch „Internationaler Tee-Tag“ (International Tea Day). Wer dazu mehr wissen will, kann sich beispielsweise auf 208 Seiten alles über „Tee“, von Sorten, Anbau, Geschichte, Zubereitung bis zu Rezepten, selbst aneignen. Ich bin aus gutem Grund nicht tiefer in das Heißgetränk eingetaucht: Die Tee-Recherche hat lediglich meine „Will-ich-Lesen-Liste“ um ein Buch verlängert.

Gottseidank ist es mit 75 Seiten ähnlich schmalbrüstig wie „Die souveräne Leserin“ die mich für den Autor „angefixt“ hat. Alan Bennett schleicht sich literarisch „Zum Tee“ in die vermeintlich heilen kleinbürgerlichen Wohnzimmer, in deren Szenerien sich neben einigen Schrullen auch waschechte Bösartigkeiten offenbaren.  

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Markus Weber über Lena Voss‘ „Geld“

Markus Weber über Lena Voss‘ „Geld“

Lena Voss: „Geld“

Der im Jahr 1924 erstmals veröffentlichte Roman „Geld“ der heute fast vergessenen Braunschweiger Schriftstellerin Lena Voss wurde in diesem Jahr neu von Prof. Gerd Biegel herausgegeben. Das finde ich sehr verdienstvoll.

Denn der Roman schildert das Leben in Braunschweig vor und nach dem Ersten Weltkrieg auf unterhaltsame Weise. Das Lokalkolorit wird deutlich, auch wenn Braunschweig als Ort der Handlung nicht ausdrücklich genannt wird. Der Aufstieg der Handwerksfamilie Ochse zu erfolgreichen Industriellen, nun in Ohse umbenannt, legt damit einhergehende Konflikte offen. Die Familie ist zerrissen, ringt um Ziele und Wertvorstellungen. Trotz großen Reichtums fehlt die ersehnte gesellschaftliche Anerkennung, die allein mit Geld nicht erreicht werden kann.

Mit der Revolution 1918 kommt vieles in Bewegung. Der Adel steigt ab, verarmt zumindest in Teilen, so wie auch die junge Adlige Liane, deren Mann an der Front gestorben ist. Sie ist hin- und hergerissen zwischen einem standesgemäßen Leben in Luxus und ihrer Liebe zu einem Schriftsteller. Für Ohse ist sie nicht nur das Objekt seiner Begierde, sondern auch Mittel auf dem Weg zum erhofften Respekt der feinen Gesellschaft.

Auch wenn die von Armut betroffenen Unterschichten nur am Rande vorkommen, ist das Buch ein „gesellschaftskritischer Schlüsselroman Braunschweigs“ (Biegel). Auf moralischer Ebene wird die Käuflichkeit von Werten aufs Korn genommen, auf ökonomischer Ebene kommt die Macht des Geldes in den Blick.

Abgerundet wird das Buch durch ein Nachwort des Herausgebers, in dem der Roman in die historischen Kontexte eingeordnet wird.

Übrigens führt der Roman die Leser in einer Episode ins Kurhaus von Bad Harzburg, in dem auch nach dem Ersten Weltkrieg noch das vornehme Leben der Reichen und Vornehmen vorherrscht.

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Lena Voss: „Geld“, Adlerstein Verlag, ‎308 Seiten, ISBN 978-3945462980, Preis: 19,80 Euro.

Donnerstag, 14. Dezember: Im Schneesturm

Der letzte Alarm und Höhenängste

Der letzte und damit ultimative Geschenke-Alarm schrillt an diesem Donnerstag, 14. Dezember 2023: Wir sind am 348. Tag des Jahres angekommen, in 17 Tagen wechseln wir ins Jahr 2024 und in nur 10 Tagen ist Heiligabend.

Von zwei Möglichkeiten, den Geschenke-Stress zu vermeiden, fabulierte ich vor zehn Tagen. Jetzt vermeide ich selbst Stress und bin mit „Copy-and-Paste“ unterwegs mit meinen Geschenketipps:  Selbst basteln funktioniert, vor allem wenn es um Upcycling geht, meist auch ohne größere Einkaufstouren. „Nachhaltige Geschenke selber machen“ enthält „41 schöne Ideen für Freunde und Familie“.

Unser Ratschlag Nr. 2: Bücher verschenken. Wer da keine Idee hat, kann sich Anregungen bei den  Tipps des BÜCHER-HEIMAT-Teams und von unserem Partner Genialokal holen. Im Online-Shop kann man sich die Bücher auch nach Hause senden lassen – dann allerdings fällt das Einkaufserlebnis und das Treffen mit netten Leuten in der BÜCHER-HEIMAT weg…

Aber ganz so einfach kommt man natürlich nicht durchs Blogger-Leben, schließlich sind noch andere, mehr oder minder bedeutsame Dinge zu bedenken. Beispielsweise der „Tag der Schneekugel“, der auf diesen 14. Dezember fällt.

Die Idee der mit Wasser gefüllten Glas- oder Kunststoff-Kugeln, in denen man schüttelnd einen Schneesturm über kleine Figuren hereinbrechen lassen kann, hat sich der Wiener Mechaniker für Chirurgie-Instrumente Erwin Perzy gegen Ende des 19. Jahrhunderts als „Glaskugel mit Schnee-Effekt“ patentieren lassen.

Literarisch macht das weiße Wunder in der Kugel eher weniger her. „Der Indianer in der Schneekugel“ ist ein Kinder- und Jugendbuch, der „Schneekugelzauber“ erzählt von der „Magie des Lebens und der Liebe“ und „Der Tag im Schneekugelsturm“ bietet laut Verlagswerbung „Selbst-Coaching mit Business-Stories“. So wirklich geht es in keinem Fall um die Schneekugeln, wer sich da hineinversenken will, sollte eine Reise ins Wiener Schneekugelmuseum (ext.) planen.

Um zwei Worte reicher, auf die ich mit meiner Höhenangst persönlich gut hätte verzichten können, ist unsere Sprache seit dem 14. Dezember 1826: Bei einem Vortrag in Berlin nutzte der Wissenschaftler Carl Ritter erstmals die Worte Orografie (Höhenbeschreibung) und Hypsometrie (Höhenmessung), die sich als Fachbegriffe durchsetzen.

Ganz an meiner ängstlichen Seite wäre sicher eine weltberühmte Roman- und Filmfigur. John Ferguson, der wegen seiner Höhenangst den Polizeidienst in San Francisco quittieren muss und in einen mysteriösen Fall stürzt. Für alle, bei denen es nach dieser Beschreibung noch nicht Klick gemacht hat: Im Film verkörpert James Stewart den Polizisten.

„Vertigo“ von Alfred Hitchcock nach dem gleichnamigen Roman des Autorenduos Pierre Boileau und Thomas Narcejac wurde ein Welterfolg und ist einer der ganz großen Thriller-Klassiker. Sicher auch ein prima Geschenk – aber man sollte vorher checken, wie es um die Höhenangst des Empfängers oder der Empfängerin bestellt ist…

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