Dienstag, 2. April: Eine große Saga

Der Griff nach den Sternen

Man muss sich an diesem Dienstag, 2. April 2024, ja erst an die neue (Sommer-)Zeit gewöhnen. Die Sonne geht heute um 6.50 Uhr auf, aber erst um 19.52 Uhr wieder unter. Jetzt muss es nur noch wärmer werden, dann können die ersten Garten-Abende starten.

Da es aber nach der Tagesschau schon finster wird, kann man dann aus dem Liegestuhl den Sternenhimmel bestaunen. Vorausgesetzt, die Lichtverschmutzung ist nicht zu groß. Aber dann kann man ja immer noch mit Bildbänden abheben.

Den Grundstein dafür legten am 2. April 1845 Hippolyte Fizeau und Léon Foucault. Den beiden Franzosen gelang an diesem Tag das erste Foto von der Sonne. Sie begründeten damit die astronomische Fotografie.

Da kann man natürlich auch selbst tätig werden. „Astrofotografie für Einsteiger“ soll „der Leitfaden von den ersten Milchstraßen-Bildern zur Deep-Sky-Fotografie“ sein. Mir fehlt da etwas der Glaube an mich und meine fotografischen Talente.

So blättere ich für meine Sternenreisen lieber durch den „Bildatlas der Galaxien“, der „das Wissen über Galaxien anhand von aktuellen Amateuraufnahmen“ vermitteln will. Der Preis ist mit 65,00 Euro zwar hoch, aber nicht astronomisch.

Uraufführung hatte heute vor 87 Jahren (1937) ein Theaterstück, das ich bislang weder gesehen noch gelesen habe, das aber allein wegen des Titels auf meiner Leseliste steht: „Figaro lässt sich scheiden“ von Ödön von Horváth ist als Fortsetzung von Beaumarchais’ Komödie „Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“ konzipiert.

Zum ersten Mal in die Kinos kam heute vor 56 Jahren (1968) ein Streifen, der vielfach als bester Film aller Zeiten eingestuft wird. Stanley Kubricks epochales Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ (2001: A Space Odyssey). Der Film basiert auf Arthur C. Clarkes Kurzgeschichte „Der Wächter“, heute erhältlich als Teil von „2001: Odyssee im Weltraum – Die Saga“, die vier Romane Clarkes in einem Band vereint.

Laut Wikipedia wird „in Kubricks Weltraumepos (…) über einen Zeitraum von 4 Millionen Jahren eine mystisch-mythologische Geschichte der menschlichen Evolution erzählt. (…) Der als Meisterwerk geltende Film bietet Spielraum für verschiedene allegorische und philosophische Interpretationsansätze.“ Ganz ehrlich: So wirklich komplett verstanden habe ich die faszinierende Bilderflut nie… ein Fan bin ich dennoch!



Freitag, 15. September: Schiene und Sterne

Historisches aus dem Ahrens-Archiv zum „Tag der Schiene“: Zwei Fernzüge mit „neuen Wagen der gepolsterten 3. Klasse“ verlassen 1953 gleichzeitig den Bahnhof Bad Harzburg.

Ein aktionsreicher Start ins Wochenende

Es gibt Tage, da sieht es eher mau aus mit den inspirierenden Fakten für ein bebüchertes Kalenderblatt. Und es gibt Tage wie diesen Freitag, 15. September 2023, an denen man gar nicht weiß, wo man anfangen und aufhören soll – und an denen man dann zu allem Überfluss auch noch verschläft.

Fünf Aktionstage, die heute anstehen, haben wir rausgepickt. Und mit dem ersten wollen wir uns gemeinsam aufs richtige Gleis schieben. Heute ist „Tag der Schiene.  Korrekter: Die „Tage der Schiene“ stehen bis Sonntag an. Klingt ja mächtig gewaltig – und man fragt sich unwillkürlich, wieso wir dennoch in Sachen Bahn immer nur Verspätungsmeldungen erhalten.

So gesehen passt der fragende Buchtitel „Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 9: Die Eisenbahn“. In Braunschweig werden jetzt sicher einige Fragen beantwortet, da ist beispielsweise bei Alstom und Siemens Mobility einiges los und am Schlossplatz ist für Samstag die „Erlebniswelt Schiene“ angekündigt. Viele weitere Veranstaltungen sind auf der Website „Tag der Schiene“ (ext.) zu finden.

Noch bis heute Abend können wir uns auf die „Earth Night“ (ext.) in Deutschland und Österreich vorbereiten. Angestrebt wird damit der „Schutz der Nacht durch Eindämmung der Lichtverschmutzung“. Da wäre die St. Andreasberger Sternwarte im Internationalen Haus Sonnenberg  sicher dabei. Dort startet mit der Earth Night heute das Sankt Andreasberger Teleskoptreffen (STATT) mit tollem Programm. Ansonsten empfiehlt sich für einen Blick in den Nachthimmel „Der Sternenhimmel 2024“  – mit umfangreichem Astrokalender für jeden Tag.

Wem gehört der öffentliche Raum eines Parkplatzes? Diese Frage soll heute der „Internationaler Parking Day” beantworten. Der Umwelt-Aktionstag begann damit, dass in San Francisco ein Parkplatz mit Rollrasen zu einem Park mit (tragbarem) Baum und einer Bank umfunktioniert wurde. Protest auch gegen die enormen Flächen, die allein der „ruhende Verkehr“ in Städten belegt. Dazu könnte „B.A.U.weisen – weise bauen“ passen Der Bund Architektur und Umwelt (B.A.U.) will „mit der Natur für die Menschen“ planen.

Die Schreibweise B.A.U. mit den Punkten führt uns zum nächsten Thema. Heute ist „Internationaler Tag des Punktes“ (International Dot Day). Begangen wird er seit 2004, den Anstoß gab ein mittlerweile weltweit populäres Kinderbuch: „Der Punkt: Kunst kann jeder“. Bei dem Aktionstag geht es allerdings um mehr als „nur“ Kunst, die vielfältige Bedeutung des Punkts nicht allein in der Rechtschreibung, sondern auch in der Geometrie, beim Morsen, der Braille-Schrift oder als Maßeinheit soll gewürdigt werden. Na dann: Machen wir einen Punkt.

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Freitag, 7. Juli:  Liebende Sterne

Das „Stadtbad“ in Bad Harzburg zwischen Herzog-Wilhelm- und Herzog-Julius-Straße in den 1950er Jahren. Foto: Ahrens-Archiv / Bad Harzburg-Stiftung

Freibäder feiern, solange es sie noch gibt

Einen Tag zu früh, weil vor der angekündigten Hitzewelle, begehen wir an diesem Freitag, 7. Juli 2023, den „bundesweiten Tag des Freibads“.

Der „Tag des Freibades“ klingt nach Spaß, hat mittlerweile aber einen sehr ernsten Hintergrund. Immer mehr Schwimmbäder schließen, immer weniger Kinder lernen schwimmen. Mit tragischen Folgen: die Zahl der Badetoten steigt. Kinderschutzbund (ext.) und Bad Harzburg-Stiftung (ext.) versuchen gegenzusteuern, finanzierten vielen Kindern die Seepferdchen-Schwimmkurse. Aber auch das geht eben nur, wenn es Schwimmbäder gibt.

Für mich gehörte zum Freibad-Besuch auch immer ein Buch. Nach dem Planschen faul auf dem Badetuch liegen, an einer Lakritzschnecke knappern und schmökern. Dabei geht es nicht immer um niedliche Seepferdchen: „Dinosaurier im Freibad“ sollen im Kinderbuch aber auch ganz spaßig sein.

Ein Buch soll an dieser Stelle nicht fehlen, dem zwar das Wort „Freibad“ im Titel fehlt, das aber nach vielen persönlichen Empfehlungen auf meiner Leseliste steht. Zumal es Sonja Weber in den Lesetipps der BÜCHER-HEIMAT gefeiert hat: „Die Badende von Moritzburg“ ist eine „Sommernovelle“ – das passt doch.

Während wir schwimmen, feiern die Japaner „Tanabata“, das Fest, das die Liebesgeschichte der Sterne Wega und Altair erzählt. Vereinfacht gesagt ist es die Geschichte der Königskinder, die nicht zueinanderkommen können. Der trennende Fluss der japanischen Sage ist die Milchstraße

Tatsächlich bildet der Stern Deneb am 7. Juli eine Art Brücke über die Milchstraße zwischen Wega und Altair – was ich noch kontrollieren muss. Wenn die Söhne noch jünger wären, böte sich dafür die „Wundervolle Welt der Sterne“  als „Weltall-Bilderbuch für die ganze Familie“ an.

Ansonsten beweist der Buchmarkt, dass Sterne erkennbar zu Love-Storys dazugehören. Irgendwo funkeln sie auf vielen Covern. Keine bahnbrechende Erkenntnis liefert dabei der Titel eines Spiegel-Bestsellers von Meike Werkmeister: „Sterne sieht man nur im Dunkeln“.

Noch schnell zwei große Jubiläen: Am 7. Juli 1880 erschien Konrad Dudens „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“. Und auf den Tag genau ein Jahr später veröffentlichte Carlo Collodi sein Meisterwerk „Die Abenteuer des Pinocchio“.

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