Freitag, 19. Mai: Pannen & Pizza

In den Frühsommer radeln

Es wird deutlich wärmer nach den verspäteten „Eisheiligen“, selbst Outdoor-Muffel sollten so langsam die Wanderschuhe oder das Fahrrad hervorgekramt haben. Gerade für den Drahtesel ist dieser Freitag, 19. Mai 2023, der perfekte Tag.

Allerdings eher von der Pannenseite aus gesehen. Wir begehen den „Tag des Fahrradflickzeugs“.  Die passende Lektüre dazu könnte die „Fahrradwerkstatt für die Hosentasche“ als „praktische Pannenhilfe mit 5-Minuten-Checkliste“ sein. Trotz des eher einfallslosen Artikels „Fahrradreparatur“.

Wer sich damit nicht begnügen will, studiert „Bau dein eigenes Fahrrad“. Obwohl der Titel etwas hochstapelt, denn im „Werkstattbuch“ dreht sich alles ums Reparieren, Restaurieren und Warten.

Jetzt kann‘s aber losgehen: Wer noch Ziel-los ist, schnappt sich die  „ADFC-Radtourenkarte 12 Harz /Leinetal“, Maßstab „1:150.000, reiß- und wetterfest, E-Bike geeignet, GPS-Tracks Download, mit Bett+Bike Symbolen, mit Kilometer-Angaben“. Eine App ginge vermutlich auch, aber ich persönlich mag Karten.

Zwei weltberühmte Persönlichkeiten sorgten an einem 19. Mai für Schlagzeilen. Heute vor 140 Jahren (1883) ging William Frederick Cody erstmals in Omaha (Nebraska) auf Tournee. Mit dem Namen hätte er vermutlich nichts gerissen, aber die „Western Legende: Buffalo Bill“  sorgte für ausverkaufte Wildwest-Shows – bis heute, beispielsweise im Disneyland Paris.

Für das berühmteste „Happy Birthday“ er Welt sorgte am 19. Mai 1962 „Marilyn Monroe“, die ein Ständchen für den US-Präsidenten John F. Kennedy auf dessen Geburtstagsgala im Madison Square Garden in New York hauchte. Es war der letzte Auftritt der großartigen Frau, Schauspielerin und Aktivistin, die keineswegs das naive Sexy-Blondchen war, als das sie vielfach dargestellt wurde.  

Wer sich schon vor der Radtour Gedanken um die spätere Kalorienzufuhr macht, kann eine Ideen-Anleihe in den USA nehmen. Dort steht heute der Pizza-Party-Tag (Pizza Party Day) im Kalender.  Bei Pizza muss es auch nicht immer der Lieferdienst oder die TK-Ware sein, „Pizza – amore mio“ soll die Leserschaft zielsicher auf den „Weg zur perfekten Pizza“ in der eigenen Küche führen.

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Donnerstag, 18. Mai: Freie Auswahl

Ein Tag für Himmelfahrt mit Bollerwagen

Gottesdienste und Gedenken bestimmen diesen Donnerstag, 18. Mai 2023, für die einen, Bier und Bollerwagen für die anderen. Freie Auswahl zwischen Christi Himmelfahrt und Vatertag.

Laut Lexikon gedenken die Christen an diesem Tag der „Aufnahme und Erhöhung Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel“. Die Szenerie vor allem auch in Feld, Wald und Flur allerdings wird eher von Vatertagswanderern bestimmt. Für den Nachwuchs hätten wir da einen Tipp, den wir schon zum Muttertag vorstellten, den es aber auch auf Väter gemünzt gibt: „Ohne Dich ist alles doof, Papa“ ist ein Buch „zum Ausfüllen und Verschenken“.

Im Roman „Vatertag“ kommen alle schon auf dem Cover zu dem Schluss, „Papa ist der Beste“. Wobei der Ermittler in diesem Krimi ein „Papa in spe“ ist – wie in vielen Fällen die enthusiastischsten Vatertags-Akteure mit dem schwer beladenen Bollerwagen das Vatersein noch vor sich haben. In diesen Fällen muss das Umfeld zumindest nicht lange über Geschenke grübeln. Ein Bier geht immer.  

So gesehen ist der Vatertag auf Christi Himmelfahrt perfekt platziert, denn manche Unternehmung wird eher zum „Himmelfahrtskommando“, so der Titel eines „Mordsacker Krimis“. Literatur zum eigentlichen Anlass des Feiertages zu finden, fällt unter den Büchern, die lediglich mit dem Begriff im Titel spielen, schon deutlich schwerer. An eine doch eher begrenzte Leserschaft richtet sich „Christi Himmelfahrt bis 13. Sonntag nach Trinitatis“, ein „Werkbuch“ zur Vorbereitung von Gottesdiensten.

Eine Alternative für mich persönlich ist heute ein Schmöker-Tag. Beispielsweise in einem der Bücher, für die der 18. Mai ein wichtiges Datum ist. Beispielsweise in einer meiner Lieblings-Schullektüren, Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“. Das Theaterstück wurde am 18. Mai 1872 in Halle uraufgeführt.

Bis mindestens zur Dämmerung warten sollte, wen den anderen „Roman des Tages“ aufschlagen will: Bram Stokers „Dracula“, Urvater aller Blutsauger, wurde am 18. Mai 1897 veröffentlicht. Und gepflegtes Gruseln ist am hellen Tag, womöglich noch im Sonnenschein, einfach ein Unding.

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Mittwoch, 17. Mai: Backe, backe Kuchen

„Abgefahrene Rezepte“ zum „Glänzen und Genießen“

Morgen ist Christi Himmelfahrt (für manche „Vatertag“), mit dem Freitag als Brückentag droht ein reisefreudiges langes Wochenende. Wer sich am heutigen Mittwoch, 17. Mai 2023, auf eventuellen Besuch vorbereiten will, hat den richtigen Tag gewählt: Wir begehen den Welttag des Backens.

Der World Baking Day scheint allerdings schon seit Jahren auf eher kleiner Flamme zu laufen. Wer die Website aufrufen will, erhält die Meldung „Oops, this page doesn’t exist!“. Dies allerdings muss uns ja nicht davon abhalten, einen leckeren Kuchen zu kreieren. Mehr als 330 Rezepte „zum Glänzen“ (vor dem Besuch) und „zum Genießen“ (für sich selbst) bietet beispielsweise „Backen! Das Goldene von GU“ (Graefe und Unzer Verlag).

Beim Stöbern im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT bin ich allerdings bei einem anderen Buch hängengeblieben, mit dessen Hilfe schon meine Oma ihre unvergleichlichen Kuchen zauberte. Backzutatenpoduzent Dr. Oetker gab 1952 die Rezeptsammlung „Backen macht Freude“ heraus, die jetzt als Reprint vorliegt.

Die Auswahl der Backanleitungen fällt allerdings schwer, der Online-Shop bietet zum Suchwort „backen“ mal eben 2417 Einträge. Selbst wenn man die in Legionen der Brotbackbücher wie „Brot backen in Perfektion mit Hefe“ außer Acht lässt, bleibt noch eine kaum zu überschauende Menge.

Wer sich da zurechtfinden will, kann nach einzelnen Backwaren suchen. Oder nach Altersstufen der Bäcker und Bäckerinnen vorgehen. „Kochen und backen mit der Maus“ liefert „Rezepte, Tipps und Tricks“ eher für kleine Maus- und Kuchen-Fans. Die etwas älteren Semester greifen dagegen zu „Backen für Teenager – verrückt & einfach“. Versprochen werden „37 abgefahrene Backrezepte“.

Wer aktuell gerade keine Lust aufs Backen hat, der findet das ganze Jahr über entsprechende Aktionstage. Allein die US-Amerikaner haben scheinbar für jedes Backwerk der Welt einen Aktionstag. Bestes Beispiel: Der Tag der Schwarzwälder Kirschtorte (National Black Forest Cake Day) am 28. März. Schwierige Frage: Fällt das unter kulturelle oder kulinarische Aneignung?

In Deutschland gibt es noch den Tag des Christstollens am 10. Dezember und den Tag des Baumkuchens am 12. Dezember. Beides nicht so mein Ding. Da locken mich eher die Schweden mit dem Våffeldagen (Tag der Waffel) am 25. März und dem Tag der Zimtschnecke am 4. Oktober. Das passende Buch zum Backwerk weckt noch dazu Kindheitserinnerungen: „Backen wie in Bullerbü“ mit „kinderleichten Rezepten aus Schweden“.

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Dienstag, 16. Mai: Im Prinzip ja

Die Grill-Frage und Alters-Humor

Der Vatertag steht an diesem Dienstag, 16. Mai 2023, vor der Tür und ich stehe vor einer weitreichenden Entscheidung: Angrillen? Bislang war es mir dafür immer noch zu frisch, aber ich handele nach dem Pfadfinder-Motto: Allzeit bereit!

Was auch insoweit passt, als in USA heute der National Barbecue Day (BBQ-Day) ansteht. Der Grill ist also geputzt und die entsprechende Fachliteratur im Bücherregal nach vorn gerückt. Mit der Bücherauswahl oute ich mich zwar als Mitglied der „weltumspannenden Weber-Grillfamilie“, aber sei’s drum. „Weber’s Grillbibel“, der Klassiker im Original, darf ebenso wenig fehlen wie der zweite Band. Und „Weber’s Veggie“ (eBook) bietet mehr als 60 vegetarische Grillrezepte aus aller Welt.

Weltberühmte Bücher erschienen heute vor 213 Jahren (1810):  „Die Tafeln zur Farbenlehre und deren Erklärungen“ waren einst dem eigentlichen Hauptwerk, Goethes zweibändiger Farbenlehre, als Sonderkonvolut beigegeben, faszinieren aber bis heute durch ihre bildnerische Strahlkraft.

Selbst an Witzen merke ich mittlerweile, wie alt ich geworden bin. Als ich las, dass heute vor 104 Jahren (1919) in Jerewan die Staatliche Universität gegründet wurde, musste ich sofort an die Radio-Eriwan-Witze denken. Deren Aufbau war immer gleich, Wikipedia liefert ein schönes Beispiel:

Anfrage an Sender Jerewan: Stimmt es, dass Iwan Iwanowitsch in der Lotterie ein rotes Auto gewonnen hat? –  Antwort: Im Prinzip ja. Aber es war nicht Iwan Iwanowitsch, sondern Pjotr Petrowitsch. Und es war kein rotes Auto, sondern ein blaues Fahrrad. Und er hat es nicht gewonnen, sondern es ist ihm gestohlen worden. Alles andere stimmt.

Die Bücher sind offenbar nur noch antiquarisch zu haben. Aber wozu gibt es den BÜCHER-HEIMAT-Suchservice. Wer in (vergangenen) Witze-Welten schwelgen will, dem kann geholfen werden.

Vor 70 Jahren (1953) standen Edmund Hillary und Tenzing Norgay auf dem höchsten Gipfel der Welt und wurden damit weltberühmt. Ich muss gestehen, dass mir der Name Junko Tabei nichts sagte. Die japanische Bergsteigerin erreicht 1975 als erste Frau den Gipfel des Mount Everest. In „Honouring High Places: The Mountain Life of Junko Tabei“ wird so den „hohen Plätzen“ vor allem eine außergewöhnliche Frau geehrt.

Um so mehr sagte mir der Name Tucker Carlson. Der US-Fernsehmoderator startete als Liberaler und endete als Prediger rechtsextreme Positionen, bis ihn Fox News Channel feuerte. Falschinformationen zur Präsidentschaftswahl 2020 kosteten den Sender hunderte Millionen Dollar. Vielleicht hätten die Bosse vorher „Fake Facts“ lesen sollen, um zu erkennen, „wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen“.

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Montag, 15. Mai: Familienleben

Von Basislagern und Betreuern

Nur die „Kalte Sophie“ könnte uns an diesem Montag, 15. Mai 2023, noch ausgesprochen milde und oft sonnige Eisheilige verderben. Es sieht allerdings nicht danach aus. In dieser Woche noch zwei frischere Tage, dann geht es eindeutig Richtung (Früh-)Sommer.

Einen Tag nach dem Muttertag begehen wir heute den Internationaler Tag der Familie (UN International Day of Families), dessen Ziel es laut der Vereinten Nationen seit 1993 ist, „an die zentrale Bedeutung der Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft zu erinnern“.  Die Rolle der Familie gelte es zu unterstützen und zu fördern.

Das Buch „Familie: Basislager für Gipfelstürmer“ will erklären, „was Familien zukunftsfähig macht“. Was nicht immer einfach ist, aber dafür gibt es ja „Krisenfest – Dein Familien-Kompass für stürmische Zeiten“.

Ausgerechnet auf den Tag der Familie fällt in Deutschland auch der Tag der Kinderbetreuung. Was allerdings Sinn ergibt, denn in unseren modernen Zeiten gewinnt die Kinderbetreuung begleitend zum Familienverbund immer mehr Bedeutung. Die Wertschätzung für die Leistungen der Kinderbetreuer in Kita und Kindertagespflege geht damit allerdings nicht einher.  

„Wenn wir uns bewusst machen, dass unsere eigene Erziehung auch das Verhältnis zu unseren Kindern beeinflusst, können wir aus Fehlern lernen – und sie wiedergutmachen.“ So heißt es im Klappentext zu „Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen“. Alles leichter gesagt als getan. Ich ertappe mich immer häufiger mit Sätzen auf den Lippen, die ich schon bei meinem Vater gehasst habe…

Wenn wir schon zurück in die Kindheit schweifen: Heute vor 95 Jahren (1928) wurden Micky und Minnie Maus von Walt Disney aus der Taufe gehoben. Wer für die „Helden der Kindheit“ nicht allein schwärmen möchte, kann aktiv werden: Trickfiguren, Kulthelden und mehr Amigurumis häkeln.

Noch zwei „Literatur-Geburtstage“. Heute vor 167 Jahren (1856) wurde Lyman Frank Baum geboren.  Den Namen des US-Amerikaners mag mancher nicht kennen, sein Hauptwerk aber kennt wohl jeder: „Der Zauberer von Oz“.

Seinen 112 Geburtstag (1911) könnte heute der Schweizer Architekt und Schriftsteller Max Frisch feiern. Sein „Homo faber“ ist eines der erfolgreichsten und meistgelesenen Bücher des 20. Jahrhunderts.

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Sonntag, 14. Mai: Ein Staat entsteht

„Ein Traum ist Wirklichkeit geworden!“

Wir schreiben heute den 5. Ijjar 5784 – und der Abstecher in den jüdischen Kalender ist an diesem Sonntag, 14. Mai 2023, mit Bedacht gewählt. Heute vor 75 Jahren verkündete David Ben-Gurion die Errichtung des Staates Israel. Gerade auch für Deutsche ist dieser Tag damit kein Tag wie jeder andere.

In einem Kommentar in der Süddeutschen Zeitung schreibt Dr. Peter Münch „Israel ist ein Staat im Umbau — und das schon seit seiner Gründung“. Der 75. Jahrestag der Staatsgründung in Israel werde „bei allem Stolz auf das Erreichte nun mit reichlich gemischten Gefühlen gefeiert. Doch anders könnte es auch gar nicht sein in diesem Land, das seine Kreativität aus Reibung und seine Kraft aus dem allumspannenden Trotzdem bezieht.“ Sätze, die mein Empfinden widerspiegeln.

Ebenso allerdings wie ein Spiegel-Essay von Meron Mendel, dessen Buch „Über Israel reden“ in den BÜCHER-HEIMAT-Lesetipps steht. Darin schreibt der Autor: „Die deutsche Debatte über Israel dient schon viel zu lange der moralischen Selbstvergewisserung. Die Bundesregierung sollte sich der Tatsache stellen, dass in Israels Regierung ein Rechtsextremist den Ton angibt.“ Tatsächlich jede Medaille hat zwei Seiten.

Die Staatsgründung Israels ist in Bad Harzburg historisch gesehen auch ein lokales Thema. Wie Markus Weber in seinem leider vergriffenen Buch „Jüdisches Leben in Bad Harzburg“ schreibt, fand die Ratssitzung der jüdischen Gemeinden in der britischen Zone 1948 in der Kurstadt statt:

„Die Ratssitzung am 24./25. Mai 1948 wurde auch von der nicht-jüdischen Presse aufmerksam verfolgt. Rudolf Augstein erinnerte sich anlässlich eines Spiegel-Interviews mit dem israelischen Staatspräsidenten Chaim Herzog 1985 an die „Feierlichkeiten in Bad Harzburg …, als die hohen Vertreter des Judentums in der britischen Besatzungszone der Wiedergeburt des jüdischen Staates gedachten.“ Ebenso fand die Sitzung international Beachtung. (…)

Im Mittelpunkt der Ratssitzung stand die Freude über die Proklamation Israels am 14. Mai 1948 und die damit verbundene Aussicht für die noch in Deutschland lebenden Juden, ohne die bisherigen Beschränkungen Großbritanniens nach Israel einreisen und dort Staatsbürger werden zu können. Das Jüdische Gemeindeblatt überschrieb den Bericht zur Sitzung mit einem Zitat aus der Rede des Vorsitzenden des Zentralkomitees, Josef Rosensaft: „Ein Traum ist Wirklichkeit geworden!“

In allen Reden wurde die Gründung des Staates Israel als historischer Moment in der jüdischen Geschichte gewürdigt. Dabei mischte sich in die Freude über die Staatsgründung Israels immer wieder die Sorge um dessen Existenz angesichts der in Israel und Palästina herrschenden gewalttätigen Auseinandersetzungen. (…)

Josef Rosensaft sah die Notwendigkeit, den neuen Staat in seinem Kampf gegen dessen Existenzbedrohung zu unterstützen, und forderte auch zum militärischen Einsatz auf: „In diesem Augenblick ist es Pflicht aller jüdischen Menschen, vor allem der Jungen, bereitzustehen für den Abruf zum Kampf!“

Besonders Norbert Wollheim als zweiter Vorsitzender des Zentralkomitees betonte in dem von ihm gehaltenen Hauptreferat, dass man mit allen Völkern der Welt in Frieden leben wolle. Doch wenn es sein müsse, würden die „Pioniere des Aufbaues in Israel zusammen mit den Widerstandskämpfern der Ghetti von Warschau und Byalistok, der Konzentrationsläger von Auschwitz, Maidanek und Buchenwald eine Einheit bilden“ und kämpfen, bis der Frieden gesichert und die Existenz Israels durch Tatsachen gesichert sei. Ziel sei es, ein „Volk wie alle anderen Völker“ mit einem eigenen Land zu sein.“

Bei den Buchempfehlungen zum Thema bedanke ich mich für die Tipps von Markus Weber, der einige der Bücher auch bereits in den BÜCHER-HEIMAT-Leseempfehlungen besprochen hat.

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Samstag, 13. Mai: Promillegrenze

Mütter, Alkohol und Zugvögel im Blick

Nur gut, dass dieser 13. Mai 2023 auf einen Samstag fällt. Wer alle Aktionstage des Tages zünftig begehen will, könnte mit der Promillegrenze Probleme bekommen. Was doppelt riskant wäre, denn es gilt, den morgigen Muttertag nicht aus dem Blick zu verlieren.

Das Wichtigste, denn darum initiierte vor 100 Jahren (1923) der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber eine Werbekampagne zum Muttertag, der zum ersten Mal in Deutschland gefeiert wurde: Blumen besorgen!

Die Initiative war insoweit nötig, als der Muttertag eine US-Erfindung und dort nationaler Feiertag ist. Mit zunehmender Kommerzialisierung wandte sich die Begründerin des Feiertages, die Methodistin Anna Marie Jarvis, von der Bewegung ab, kämpfte sogar für die Abschaffung des Muttertages. Erkennbar erfolglos.

Das Buchangebot zum Suchwort „Muttertag“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT reicht von tiefschwarzem britischem Humor in „Jeder Tag ist Muttertag“ bis zu mörderischen Krimis, beispielsweise Nele Neuhaus‘ Bestseller „Muttertag“.

Aber es gibt natürlich auch die Helferlein, die einen unterstützen sollen, um mit „liebevoll gestalteten Büchlein (…) immer die richtigen Worte“ zu finden: „Ein kleines Buch zum Muttertag“. Selbst die passenden Geschenke gibt es vorgefertigt: „Ohne Dich ist alles doof, Mama“ ist ein Buch „zum Ausfüllen“ und soll „das perfekte Geschenk für Muttertag“ sein.

Der heute anstehende Deutsche Sekttag sollte vielleicht nur zum Kauf des Schaumweines genutzt werden, dann kann morgen auf Muttertag angestoßen werden. „Prickelndes aus aller Welt“ erweitert den Horizont aber auch auf Champagner, Franciacorta, Prosecco oder Trentodoc.

Bei einem weiteren Aktionstag sollte man mit Blick auf den Sekt-Plan Zurückhaltung üben: Wir begehen heute den Welt-Cocktail-Tag (World Cocktail Day). Es empfiehlt sich eine alkoholfreie Variante.  „Geniale Drinks alkoholfrei“ bietet Cocktails, Longdrinks und Aperitifs mit „vollem Geschmack und null Promille“.

Einen Aktionstag sozusagen Hin und Zurück steht Jahr für Jahr an und heute gilt das Augenmerk aus unserer Sicht dem Zurück: Es ist Weltzugvogeltag (World Migratory Bird Day) – der wird nach diesem 13. Mai dann noch einmal am 7. Oktober begangen, wenn sich die gefiederten Freunde wieder gen Süden aufmachen.

„Auf Schwingen um die Welt“ gewährt tiefe Einblicke in die globale Odyssee der Zugvögel. Und als „Ode an die bedrohten Geschöpfe dieser Erde“ wird Charlotte McConaghys Roman „Zugvögel“ gefeiert. Für die BÜCHER-HEIMAT-Lesetipps lieferte Lena Scholz eine Rezension und empfahl die Lektüre als spannend und berührend.

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Freitag, 12. Mai: Völlig vergurkt

Gurke geht nur als Gewürzgurke

Vom Gurken-Sandwich auf Schloss Dorincourt schwärmt Lady Lorradaile im Kultfilm „Der kleine Lord“. Nun gut, die kulinarischen Vorlieben der Briten geben mit seit jeher Rätsel auf. Am heutigen Freitag, 12. Mai 2023, wird auf der Insel nach der Krönung der „Tag der Gurke“ (National Cucumber Day) gefeiert.

„Gurken – Rezepte & mehr“ kommt im Klappentext mit einer Botschaft daher: „Gurken sind nicht immer grün, möglichst gerade und schlank, sondern auch weiß und gigantisch groß, zitronengelb und rund oder murmelklein und gestreift.“ Ich kenne nur Salat- und Gewürzgurken. Während die Salatgurkenscheiben als unabwendbare Zutat zu vielen Salaten eher gelangweilt mitgegessen werden, bin ich Gewürzgurken-süchtig. Vor allem Käse- oder Mettbrötchen gehen ohne gar nicht.

Meine Oma hatte da mehr Varianten drauf. Doch vor allem eingekocht sind Gurken Gift für meine Geschmacksnerven. Aber „Das Bäuerinnen Einkochbuch“ bietet über saure Gurken hinaus ja auch noch süße Marmeladen. Und da bin ich dann wieder voll dabei.

Doch zurück zu den langweiligen Salatgurken – man muss sie ja nicht essen. Bei der „Kosmetik aus der Speisekammer“ sind sie ganz vorn mit dabei. Auch wenn sie in den 55 Rezepten mit Honig, Apfelessig, Kaffeesatz, Banane, Avocado, Kakao, Olivenöl und Ei um den Spitzenplatz rangeln.

Unter den Gurken-Büchern im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT sprach mich am meisten ein Exemplar an, das mein Deutschlehrer mit „Thema verfehlt“ bewertet hätte: „Die 99 legendärsten Gurken der Autogeschichte“, da kann ich mitreden. Vermutlich habe ich einige der Vehikel selbst gefahren – weil sie niemand haben wollte und es sie folgerichtig günstig gab.

Wer nicht mit dem Auto auf Tour gehen will, dem empfehlen wir, um im Thema zu bleiben, den „Gurkenradweg Spreewald“. Da sind nicht allein landschaftlich schöne Ecken, sondern auch Gurken satt garantiert.

Und wem das Rumgegurke in diesem Blog einfach zu viel wird, der kann sich der Jugendbuchautorin  Christine Nöstlinger anschließen: „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ ist mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und kann bestimmt auch zu einem Gurkensandwich gelesen werden.

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Donnerstag, 11. Mai: Eiskalt emanzipiert

Sophie dominiert die „Gestrengen Herren“

Schnatter! Bibber! Frier! St. Mamertus bestimmt diesen Donnerstag, 11. Mai 2023, als erster Eisheiliger zumindest wettertechnisch. Ob die Fünf uns tatsächlich den Kälteeinbruch bringen? Abwarten und wenn es so kommt, Tee trinken!

Die Prognosen weisen derzeit in die andere Richtung. Es soll wärmer werden. Wenn die Bauernregel versagt, kann man sich mit dem Krimi „Die Eisheilige“ vielleicht noch eine Gänsehaut anlesen. Wobei nicht allein bei diesem weiblichen Titel festzustellen bleibt, dass die Kalte Sophie in Sachen Emanzipation ganz weit vorn ist.

Obwohl bei der meteorologischen Singularität (wie das Weihnachts-Tauwetter) auch von den „Gestrengen Herren“ oder den „Eismännern“ geredet wird, ist sie eindeutig die bekannteste Vertreterin der Eisheiligen. Auch ein Märchen zu den Eisheiligen insgesamt trägt natürlich ihren Namen: „Die kalte Sophie“.

Wer kennt auch schon den heute herrschenden St. Mamertus, St. Pankratius (12. Mai), St. Servatius (13. Mai) und St. Bonifaz (14. Mai)? Sogar deren Bauernregeln sind eher vage und wenig furchteinflößend: „Pankraz, Servaz, Bonifaz, machen erst dem Sommer Platz“ oder „Mamertius, Pankratius, Servatius, bringen oft Kälte und Verdruss“. Da ist die Dame unter den Eismännern ein ganz anderes Kaliber: „Die Kalte Sophie macht alles hie“.

Aber gelten die alten Regeln des Landvolks heute trotz Klimawandels immer noch? Der Meteorologe Karsten Brandt stellt in dem Buch „Stimmen Bauernregeln wirklich?“ altes Wetterwissen auf dem Prüfstand. Und er kommt zu dem Schluss – soviel sei verraten – dass etliche Wettersprüche auch heute noch durchaus ihre Berechtigung haben. Wenn auch oft nur auf die Region bezogen, in der sie ersonnen wurden.

Mich hat das Suchwort „Bauernregeln“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT zumindest ein Mal ordentlich in die Irre geführt. Der Titel „Starke Bauernregeln“ war bei den Recherchen für diesen Blog eine Verlockung – aber es geht um die „ungeschriebenen Gesetze des Schachspiels in über 200 gereimten Eselsbrücken und Faustregeln“. Schachmatt!

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Mittwoch, 10. Mai: „Gleeeiiiich…!“

Ein Tag für Komik, Dampf und Chaos

„Das ist ein Ex-Papagei!“ Nein, keine Sorge, ich bin an diesem Mittwoch, 10. Mai 2023, weder noch verrückter als sonst, noch unter die Ornithologen gegangen. Heute ist „Monty-Python-Status-Tag”. Und der Papagei würde meinen Status bestimmen.

Wer jetzt nicht mitkommt, kennt vermutlich die britische Komikertruppe Monty Python nicht. Oder Facebook. Beides aber setzt der „International Monty Python Status Day“ voraus.  Es geht schlicht darum, das britische und oft tiefschwarze Humor-Ensemble mit einem Zitat auf Facebook zu würdigen. Da bin ich als Fan gern dabei. Und wem spontan kein Zitat einfällt, dem kann mit „Monty Python. 100 Seiten“ geholfen werden.

Ein wichtiges Datum für die Region und eine ebenso spezielle wie leidenschaftliche Fan-Spezies ist dieser 10. Mai in Braunschweig: Heute vor 96 Jahren startete das Ausbesserungswerk Braunschweig der Reichsbahn an der Borsigstraße. Rund 50 Jahre später schließt es als letztes Dampflokwerk der Bundesbahn. Alles über „Die Dampflok im Bahnbetriebswerk“ soll ein Buch bieten, das den Alltag in Dampflok-Bahnbetriebswerken schildert.

Ein heftiger Streit, in Buchform ausgetragen: Am 10. Mai 1996 werden am Mount Everest mehrere Expeditionen von einem Wetterumschwung überrascht. Acht Menschen kommen ums Leben. Der Teilnehmer Jon Krakauer erhebt in dem Buch „In eisigen Höhen“ (Into Thin Air)  schwere Vorwürfe gegen den Bergführer Anatoli Nikolajewitsch Bukrejew, worauf der mit dem Buch „Der Gipfel“ reagiert.

In Amerika steht heute zudem ein Aktionstag im Kalender, dessen Name allein dazu angetan ist, mich in meine Kindheit zurückzuversetzen: Es ist der „Räum-Dein-Zimmer-auf-Tag“ (Clean Up Your Room Day). Um zu lernen, wie „richtiges Aufräumen“ mit Marie Kondos „Magic Cleaning 1“ mein „Leben verändert“, fühle ich mich zu alt – auch wenn das eine Ausrede sein mag.

Mich spricht ein anderer Titel eher an: „Aufräumen für Faule“. Und sofort fällt mir auch meine Standard-Erwiderung auf das penetrant-permanente Aufräum-Ansinnen meiner Mutter wieder ein: „Gleeeiiiich…!“

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