Mittwoch, 19. Juli: 200 Tage geschafft

328 Jahre Kontaktsuche bis zu 365 Tagen Tinder-Dates

Dieser Mittwoch, 19. Juli 2023, beschert uns wieder eine besondere Wegmarke im Jahreslauf. Heute ist der 200. Tag des gregorianischen Kalenders. Selbst meine rudimentären Mathekenntnisse reichen da aus, um „den Rest“ zu ermitteln: Es sind noch 165 Tage bis zum Jahresende.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet, der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.“ Schon Friedrich Schiller kannte offenkundig die Probleme rund um Beziehungen. Da wundert es dann auch nicht, dass Kontaktanzeigen eine sehr lange Geschichte haben.

Heute vor 328 Jahren (1695) erschien die weltweit erste Heiratsannonce in der britischen Wochenzeitung „A collection for improvement of husbandry and trade“. Dem Text nach sollte allerdings wohl eher Geld zu Geld kommen: „Ein Herr von etwa 30 Jahren mit ansehnlichem Besitz sucht eine junge Dame mit einem Vermögen von ca. 3000 Pfund.

Heute sind Apps wie Tinder das Maß der Dinge. Und mit ihren „Tinder Stories“ schrieb sich Marie Luise Ritter in die Spiegel-Bestsellerlisten. In der Verlagsreihe „Piper Gefühlvoll“ erschien „Tinder Stories: Ein Jahr voller Dates“ ebenso wie„Vom Nichts suchen und Alles finden“. Womit die weite Tinder-Welt in zwei Buchtiteln abgearbeitet wäre.

Heute vor 35 Jahren gab Bruce Springsteen ein legendäres Konzert in Ost-Berlin, der Auftritt, bei dem Zehntausende mit dem Boss „Born in the USA“ sangen, war das größte Konzert in der Geschichte der DDR. Am Wochenende war Springsteen in Hamburg, 35 Jahre älter, aber immer noch mitreißend. Wer 74 Lenze zählt und ein Weltstar ist, hat selbstverständlich auch lesenswerte Autobiografien vorzuweisen: „Born to Run“ oder auch „Bruce Springsteen. 100 Seiten“.

Und natürlich wieder Tour de France. Heute vor 120 Jahren erreichte die erste Rundfahrt ihr Ziel in Paris, erster Toursieger wurde Maurice Garin. Wer bei dem Titel „Hinter den Kulissen der Tour de France“ an Dopingskandale denkt, liegt falsch, das Buch offenbart die „Tipps & Tricks der Teammechaniker“.

Noch ein Geburtstagsglückwunsch: 56 Jahre alt wird heute Wladimir Kaminer, einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller. Allein sein größter Bestseller „Russendisko“ brachte es in zehn Jahren auf eine Gesamtauflage von über 1,3 Millionen, insgesamt verkaufte Kaminer mehr als 4 Millionen Bücher.

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Dienstag, 18. Juli: Gut zuhören

Wer nicht hören will, muss lesen…

Heute ist Dienstag, 18. Juli 2023. Und „Welt-Zuhör-Tag“ (World Listening Day). Dabei geht es, so dachte ich, vorrangig um einen sehr wichtigen Teil unseres Miteinanders: einander zuhören. Aber weit gefehlt: Im Fokus steht „akustische Ökologie“, mit deren Hilfe versucht wird, eine Hörkarte des Planeten zu erstellen und für die Nachwelt zu erhalten.

Derweil grübele ich darüber, warum ich nicht mehr so gut zuhören kann wie einst. Oma war Hörspiel-Fan und gemeinsam saßen wir oft vor ihrem Radio und die Welt versank rundherum. Meine Ohren sind zum Glück noch nicht so viel schlechter geworden, aber die Konzentrationsfähigkeit hat gelitten.

Vielleicht nehme ich mal einen neuen Anlauf mit Hörbüchern, auch wenn ich schon mehrfach daran gescheitert bin. Ein planerischer Blick auf die Spiegel-Bestsellerliste Hörbücher Belletristik brachte wenig Überraschendes. Die ersten drei Plätze belegen „Atlas – Die Geschichte von Pa Salt“, Jean-Luc Bannalecs Kommissar Dupin und sein „Bretonischer Ruhm“ sowie der „Elternabend“ von Sebastian Fitzek. Für mich wird es wohl in die Bretagne gehen.

In dieser Woche geht offenkundig kaum ein Tag ohne einen Bezug zur gerade laufenden Tour de France. Auch wenn dieser Zusammenhang heute um zwei Ecken hergestellt ist. Auf den Tag genau vor 126 Jahren (1897) wird das Parc des Princes in Paris als Radrennbahn eröffnet. Und der erste Direktor war Henri Desgrange, sechs Jahre später Begründer der Tour de France. Somit können wir auf „120 Jahre Tour de France“ zurückblicken.

Zwei Geburtstage literarischer Größen: Heute vor 212 Jahren (1811) wurde William Makepeace Thackeray geboren. Er zählt zweifelsfrei zu den bedeutendsten englischsprachigen Romanciers des Viktorianischen Zeitalters. Auch wenn er nicht so bekannt sein mag wie Charles Dickens, wurde der Titel von Thackerays Meisterwerk zum geflügelten Wort: „Jahrmarkt der Eitelkeiten“ („Vanity Fair“).

In Braunschweig erblickte heute vor 159 Jahren (1864) Ricarda Huch das Licht der Welt. Sie war nicht allein eine bedeutende Schriftstellerin, Dichterin und Erzählerin, sondern auch eine der ersten Frauen, die im Fach Geschichte promovierte. Ihr literarisches Werk fasziniert durch eine außergewöhnliche Bandbreite, Ricarda Huch begann mit Gedichten, schrieb dann Dramen und Romane und vor allem historische Werke. Bekannt wurde besonders auch „Frau Celeste“, ein Sammelband an Erzählungen.

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