Um der Enge und dem „Spießertum“ zu entfliehen, machen sich Marc, Lou und Marie bei Nacht, Nebel und Schneetreiben in einem gekaperten Daimler auf nach Indien. Pässe haben sie nur dabei, um von Berlin aus die damalige DDR zu durchqueren, dann winkt die Freiheit, hinter den Alpen der Frühling, spätestens ab Istanbul der Sommer und ab Peshawar die Erleuchtung.
Die Drei sind auf dem Weg dahin, wo sie ihre Idole vermuten, nach Rishikesh in den Ashram von Guru Maharishi am Ufer des Ganges. Sie folgen einem Traum und müssen lernen, das der beste Traum nur so viel taugt, wie die Realität es zulässt.
Sie wollen von Stars und Gurus lernen, sich selbst finden und die freie Liebe leben. Was das Leben sie lehrt ist, dass man lernen muss, die richtige Wahl zu treffen und man hat immer eine, die richtige kann die unbequemere sein.
Dass der Weg des geringsten Widerstands nicht ohne Folgen bleibt, dass Geheimnisse immer ans Licht kommen und Wunden nur heilen können, wenn man darüber redet, zeigt sich Jahrzehnte später, als Lous Tochter aus einer Sinnkriese heraus auf den Spuren ihrer Eltern reist.
Alle Fäden laufen an einem Ort zusammen und erneut scheint Indien das Land der Erleuchtung zu sein. Letztendlich müssen alle erkennen, dass der Ort nicht wichtig ist, nur die Wahrheit, Liebe und Verzeihen.
Daniel Speck: „Yoga Town“, Fischer Verlag, 480 Seiten, ISBN 978-3-596-71200-7, Preis: 18,00 Euro.
























