Samstag, 30. Dezember: Das Glück sichern

Foto: Goslarsche Zeitung

GZ-Glücksschweinchen als „Pflichtkauf“

Heiligabend und Silvester auf Sonntagen bringt mein Zeitgefühl durcheinander. Irgendwie kommt mir der heutige Samstag, 30. Dezember 2023, wie der letzte Tag des Jahres vor. Was nicht zuletzt daran liegt, dass es die GZ-Glücksschweinchen schon heute gibt.

Wir starten also ins letzte Wochenende des Jahres. Vermutlich werde ich (wie schon vor Weihnachten) zu viel einkaufen. Ein „Pflichtkauf“ allerdings hat eine große Tradition: Bereits heute um 11 Uhr in der Bummelallee gibt es die GZ-Glücksschweinchen 2024. Der Mindestabgabepreis liegt diesmal bei 1,50 Euro pro Stück, wer mag und kann, gibt mehr, denn der Erlös ist wie immer für gute Zwecke bestimmt.

Wer’s partout braucht, kauft heute Böller und Raketen – wer an die Umwelt und besonders auch an unsere Haustiere denkt, gönnt sich für das Geld lieber etwas anderes Schönes. Beispielsweise ein Buch aus der BÜCHER-HEIMAT.

Bei den sonstigen Einkäufen könnte man den heute anstehenden „Internationalen Tag des Frühstücksspecks“ (International Bacon Day) berücksichtigen. Immerhin passen „Bacon & Eggs“ (engl.) zur Abfolge der Tage um Rühr- und Spiegeleier. Gleichwohl ich den Bacon lieber vorher an- und ausbrate, um die Eier dann in der Pfanne zu bereiten.

Zwei Inselstaaten im Pazifik werden heute zwölf Jahre zurückdenken – wenn der sorgenvolle Blick auf den Klimawandel und die Sorge um das Überleben der Inseln nicht alles beherrscht: Die Einwohner von Samoa und Tokelau müssten im Jahr 2011 auf den 30. Dezember verzichten. Durch den Wechsel auf die westliche Seite der Datumsgrenze folgte auf den 29. direkt der 31. Dezember. Wer die Inselwelt entdecken will, greift zu „Nelles Guide Reiseführer Südsee“.

Zwei große literarische Geburtstagskinder: Heute vor 204 Jahren (1819) wurde Theodor Fontane geboren. Der Schriftsteller gilt als bedeutend(st)er Vertreter des „poetischen Realismus“. Werke wie „Effi Briest“ oder „Der Stechlin“ transportieren oft Gesellschaftskritik, die Fontane als Kritik an Einzelpersonen verbrämt. Seine Figuren aber folgen den gesellschaftlichen Konventionen der Zeit.

Er war der erste englischsprachige Schriftsteller, der den Literaturnobelpreis erhielt – und der zu diesem Zeitpunkt noch keine 42 Jahre alt war: Heute vor 158 Jahren (1865) wurde Rudyard Kipling geboren. Den Rekord als jüngster Literaturnobelpreisträger hält der geniale Schöpfer genialer Werke wie „Das Dschungelbuch“ und „Kim“ bis heute.

Heute ist auch der „Tag der Unschuldigen Kinder“, der an die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums überlieferte Tötung aller männlichen Kleinkinder in Bethlehem erinnert. Angeordnet von König Herodes dem Großen, um Jesus Christus zu beseitigen. Das Ziel verfehlte der Monarch – und viele Wissenschaftler halten das Ereignis ohnehin für fiktiv. Eine gewichtige Bauernregel ist dennoch an den Lostag geknüpft: „Haben’s die unschuldigen Kindlein kalt, so weicht der Frost nicht so bald“.

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Freitag, 29. Dezember: Schnelllebige Zeit

… im Interesse meiner Waage

Nur noch zwei Tage liegen in diesem Jahr am heutigen Freitag, 29. Dezember 2023, vor uns, dann steht der Wechsel ins neue Jahr 2024 an. Angesichts all der Feiertage werde ich heute zwei Aktionstage ausfallen lassen.

Da wäre zum einen der „Tag des Spiegeleis“, der nahtlos auf den „Tag des Rühreis“ folgt und so doch ein wenig Abwechslung auf der Frühstücks-Speisekarte vermissen lässt. Außerdem ist heute der „Ab-auf-die-Waage-Tag“ (Get on the Scales Day).  Und der ist der eigentliche Grund, warum ich Aktionstage-Pause mache – vor allem im Interesse meiner Waage

Eine Anregung für alle, die sich für das neue Jahr vornehmen, ein Instrument lernen zu wollen, könnte der heutige „Internationale Tag des Cellos“ (International Cello Day) sein. Ohne jede Notenkenntnisse müsste wohl „Der Cello-Bär“ meine „erste Celloschule“ sein. Oder mit Blick auf mein ebenfalls dürftiges „Taktgefühl“ vielleicht noch besser „Fiedel-Max goes Cello“.

Das ganze Jahr über schaue ich nicht so viele „Filmklassiker“ wie übers Weihnachtsfest. Vom „kleinen Lord“ bis zur Sissi-Trilogie wird alles konsumiert, was kitschig und kultig ist. Den Reigen müsste man eigentlich noch erweitern, denn ein weiterer deutscher Kinoklassiker wurde am 29. Dezember 1955 uraufgeführt: Der nach dem Roman von Hugo Hartung unter der Regie von Kurt Hoffmann entstandene Spielfilm „Ich denke oft an Piroschka“ (DVD) mit Liselotte Pulver in der Titelrolle wird zum „Blockbuster“. „Auf den Spuren von Piroschka und Hugo Hartung“ lockt ein besonderer Reiseführer bis heute nach Ungarn.

Ein anderer deutscher Film hatte es weit härter, sein Publikum zu finden. „Nathan der Weise“ von Manfred Noa mit Werner Krauß in der Titelrolle wird am 29. Dezember 1922 uraufgeführt. Der Film erhält positive Kritiken, fällt aber bald der antijüdischen Propaganda zum Opfer. Wiederentdeckt wird der lange als verschollen geltende „Film der Humanität“ im Jahr 2010 auf vom Sender arte. Es ist die einzige Verfilmung des Werkes „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing.

Heute vor 10 Jahren (2013) erschütterte eine Nachricht nicht allein die Sportwelt: Der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher stürzte schwer beim Skifahren, erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu und lebt seitdem abgeschottet von der Öffentlichkeit.

Wie schnelllebig unsere Zeit ist, zeigt auch der Umstand, dass viele Michael-Schumacher-Bücher nur noch antiquarisch zu haben sind. Mit von der Partie ist „Schumi“ natürlich bei den  „F1 Heroes“ (engl.), bei den Champions und Legenden mit Fotos von „Motorsport Images“ präsentiert werden. Und TV-Reporter Kai Ebel beschreibt seine Zeit in der Formel 1 „Kai Ebel – Von Schumacher bis Schumacher“Allen Schumacher-Fans sei an dieser Stelle die sehenswerte TV-Dokumentation „Being Michael Schumacher“ in der ARD-Mediathek (ext.) empfohlen.

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Donnerstag, 28. Dezember: Karten & Eier

Eier-Tage verwirren die innere Uhr

Die Festtags-Durststrecke im deutschen Kalender kurioser Feiertage ist endlich vorüber. Wir begehen an diesem Donnerstag, 28. Dezember 2023, den „Tag des Rühreis“. Da morgen auch noch der „Tag des Spiegelei“ ansteht, droht meine innere Uhr aus dem Takt zu geraten. So viel Eier, als wenn’s Ostern wäre…

Dass das Rührei (auch bei mir) zu den beliebtesten Eierspeisen überhaupt gehört, wird auch bereits am „Internationalen Welt-Ei-Tag“ (World Egg Day) am zweiten Freitag im Oktober deutlich herausgestrichen. Ich liebe ja den spanischen Namen „huevos revueltos“. Was wörtlich übersetzt für „Eier durcheinander“ steht, von mir aber gern mit revoltierenden Eiern übersetzt wird.

Und ich mag natürlich die Geschichte aus der Pop-Geschichte um die „scrambled eggs“. Als Paul McCartney am 14. Juni 1965 abends einen neuen Song erstmals im Studio spielte, diente das „Rührei“ als „Blindtext“ für den späteren unsterblichen Beatles-Welthit „Yesterday“. Text-Kostprobe: „Scrambled eggs | Oh my baby how I love your legs | Not as much as I love scrambled eggs | Oh we should eat some scrambled eggs”.

Da ich bei weitem nicht so musikalisch bin, halte ich mich eher an die handfeste Speise (gern mit Bacon) aus der Pfanne. Dabei allerdings lasse ich mich durchaus von Ideen aus aller Welt beeinflussen: „The Gourmand. Eier. Geschichten und Rezepte“.

Die Amerikaner kennen auch „zwischen den Jahren“ keine Lücke im Kalender der kuriosen Feiertage. Heute steht der „Tag der Feiertags-Verschnaufpause“ (Holiday Breather Day) an. Die dringend erforderliche Erholungsphase hatten wir allerdings schon gestern ausgerufen.

Ein anderer US-Aktionstag liefert wenigstens Anregungen, wie man die für viele freien Tage zwischen Weihnachten und Silvester gut rumbringt: Heute ist der „Tag des Kartenspiels“ (National Card Playing Day).

Wer nur ein „normales“ Kartenspiel zur Hand hat, findet in „1 x 1 der Kartenspiele“ lehrreiche Hinweise und kreative Ideen für „Glücks- und Familienspiele, Kartentricks und vieles mehr“. Und falls der ganze Weihnachtsbesuch aus dem Haus ist, hält „Kartenspiele für eine Person“ hilfreiche Tipps parat. Der Wikipedia-Kalender zum 28. Dezember hatte tatsächlich mal wieder einen Harzer Eintrag zu bieten: „1260: Der Hildesheimer Bischof Johann I. von Brakel sichert der Sankt Johannes Bruderschaft für Bergleute am Rammelsberg in Goslar Unterstützung zu, die sich um kranke und die Hinterbliebenen verstorbener Bergleute in Notlagen kümmern will. Damit entsteht die weltweit erste Knappschaft.“ Nachzulesen vermutlich auch in dem neuen Buch „Die Geschichte Goslars“, das in der BÜCHER-HEIMAT zu haben ist.

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Mittwoch, 27. Dezember: Wunderland der Bücher

„Zwischen den Jahren“ angekommen

Geschafft! Die Feiertage liegen an diesem Mittwoch, 27. Dezember 2023, hinter uns. Vier Tage durchschnaufen bis Silvester/Neujahr. Als „Lektüre zwischen den Jahren“ preist der Insel-Verlag „Im Wunderland der Bücher“ an.

Wettertechnisch kommt wenig Feierlaune auf. Nach wie auch immer gearteten „weißen“ Tagen sieht es nach der grau-grünen Weihnacht aktuell frühestens im Januar aus. Laut meiner Wetter-App genauer gesagt vom Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) an.

Vor einigen Tagen hatte ich noch darüber gespöttelt, wir könnten uns ja weiße Weihnachten mit selbst gebastelten Schneeflocken herbeizaubern. Die US-Amerikaner sind da natürlich mal wieder einen Schritt weiter ­– und dennoch ähnlich wie beim gestrigen Zuckerstangen-Tag irgendwie auch etwas zu spät dran.

Heute begehen sie den „Schneeflocken-Scherenschnitt-Tag“ (Make Cut-out Snowflakes Day). Das Buch zum Tag hatten wir schon vor einer Woche vorgestellt: „Papier-Schneeflocken – Falten, Ausschneiden, Fertig!“. Weiße Weihnachten kann man damit dennoch erst wieder in einem Jahr herbeibasteln.

Heute sticht endlich auch mal wieder ein regionaler Kalendereintrag ins Auge. Auf den Tag genau vor 123 Jahren (1900) wurde das im Stil der Hochgotik erbaute (damals) neue Braunschweiger Rathaus eingeweiht. „Braunschweig an einem Tag“ lädt zu einem Stadtrundgang ein, auf dem das Rathaus sicher auf der Strecke liegt.

„Braunschweig“ hält aber auch „populäre Irrtümer und andere Wahrheiten für Klugscheißer“ parat. Inwieweit für Menschen zwischen Harz und Heide Erstaunliches dabei ist, habe ich (noch) nicht überprüft.

Erst 41 Jahre (1982) ist es her, da wählte das US-Nachrichtenmagazin Time den Computer zur „Maschine des Jahres“. „Vom Abakus zum Computer“ war eine Ausstellung überschrieben, deren Begleitbuch tiefer in die „Geschichte der Rechentechnik“ einführt. Wer noch aktiver einsteigen will, schnappt sich die „Geheimakte Computer“ um alles zu erfahren, „was du in der Schule nicht über Computer lernst – Maker-Projekte, Code-Challenges, Hacking“.

Die Komödie „Der fröhliche Weinberg“, das Drama „Der Hauptmann von Köpenick“ und nach Krieg und Exil „Des Teufels General“: Der heute vor 127 Jahren (1896) geborene Carl Zuckmayer gehört ohne Frage zu den größten deutschen Schriftstellern. Seine Autobiografie „Als wär’s ein Stück von mir“ erschien 1966, elf Jahre vor Zuckmayers Tod, und spiegelt ein bewegtes Leben wider.

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Montag, 25. Dezember: Es geht aufwärts!

Nach der Bescherung eine Minute länger Licht

Gute Nachricht: Es geht aufwärts! Mit diesem Montag, 25. Dezember 2023, werden die Tage wieder länger. Exakt um 8.25 Uhr wird es hell. Um 16.10 Uhr wird die (ohnehin eher selten zu sehende) Sonne ihren Arbeitstag beenden. Nach 7:45 Stunden. Und das ist eine Minute länger als noch an Heiligabend!

Bis zum Jahreswechsel kommen noch weitere vier Minuten dazu, dann dauert der lichte Tag schon 7:49 Stunden. Noch einmal eine gute Woche später, am 8. Januar 2024, soll es dann wieder länger als 8 Stunden hell sein.

Über die Weihnachtsfeiertage machen die Kalender kurioser Feiertage in Deutschland offenkundig Feiertagspause. Derweil haben die US-Amerikaner heute solche „Errungenschaften“ wie den „Kürbiskuchen-Tag“ (National Pumpkin Pie Day) oder den „Tag ohne L“ ( A’Phabet Day oder No “L” Day) zu bieten. OMG, ist das _ustig…

Heute vor 265 Jahren (1758) machte sich der Mathematiker und Astronom Edmond Halley endgültig einen Namen für die Ewigkeit. Wie von ihm vorhergesagt erschien der seither nach ihm benannte Halleysche Komet am Firmament.

1P/Halley, so sein korrekter Name, zählt zu den bekanntesten und lichtstärksten Kometen. Im Mittel kommt er alle 75,3 Jahre wieder in Erdnähe. Zuletzt war dies 1986 der Fall, seine nächste Wiederkehr wurde für das Jahr 2061 berechnet. “Halleys Komet” geht dem Phänomen sehr detailliert auf den Grund. Wer sich lieber etwas allgemeiner informieren will, wird in „Asteroiden, Kometen und Meteore“ fündig.

Geburtstag haben heute zwei große Journalisten-Persönlichkeiten. Heute vor 156 Jahren (1867) erblickte Alfred Kerr (Biografie) das Licht der Welt. Der Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalist war einer der einflussreichsten deutschen Kritiker, bis er im Dritten Reich ins Exil gehen musste. Kerr sah die Kritik als eigene Kunstform und schuf einen treffenden, geistreich-ironischen, oft saloppen Stil. Nachzuempfinden in „Aus dem Tagebuch eines Berliners“.

Heute vor 110 Jahren (1913) wurde der Verleger und Publizist Henri Nannen, Gründer, langjähriger Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift „Stern“ geboren. Seine Biografie ist treffen betitelt: „Henri Nannen: Ein Stern und sein Kosmos“ – leider vergriffen, aber der BÜCHER-HEIMAT-Suchdienst kann da sicher weiterhelfen.

Seinen 66. Geburtstag hätte heute ein Mann erleben können, der vor knapp einen Monat verstarb und Irland in Trauer versetzte: Shane MacGowan, legendärer irischer Sänger und grandioser Songwriter, der vor allem als Frontmann der Band „The Pogues“ weltberühmt war. Seine Texte, seinen Starruhm und  seine suchtbedingten Abstürze arbeitete er mit seiner Frau in „A Drink with Shane MacGowan“ (engl.) auf.

Wer von all den weichgespülten Weihnachtsschmonzetten genug hat, gönnt sich den Xmas-Song der Pogues: „Fairytale of New York“ – großartig! Musik und Text! (ext. Youtube 4:02 min)


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Sonntag, 24. Dezember: Frohe Weihnachten!

…und Frieden auf Erden…

Heute mache ich es mir einfach, die Rauhnächte habe ich schon abgefeiert, da bleibt mir an diesem Sonntag, 24. Dezember 2023, nur noch, allen ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen. Ansonsten stütze ich mich auf einen bewährten Weihnachtstext (Lukas)  – auch, weil ich es trefflicher ohnehin nicht sagen könnte:

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger von Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war,  auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.

Und siehe, des HERRN Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.“

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Freitag, 22. Dezember: Wintersonnenwende

Dunkler wird’s nicht mehr…

Heute ist Freitag, 22. Dezember 2023, der Tag der Wintersonnenwende. Die Sonne steht mittags am südlichen Wendekreis im Zenit und geht am nördlichen Polarkreis tagsüber nicht mehr auf. Bei uns im Harz bringt sie es immerhin noch auf 7:44 Stunden, die sie von 8.23 bis 16.07 Uhr unterwegs ist.

Mit dem heutigen Tag beginnt auch der astronomische Winter, denn die Sonnenwenden gehören zu insgesamt vier Ereignissen, die Wendepunkte im astronomischen Jahr markieren. Neben den Sonnenwenden sind dies die sogenannten Tag-Nacht-Gleichen.

Diese bezeichnen den Beginn des astronomischen Frühlings (um den 20. März) und des Herbstes (um den 23. September). Wer sein Leben im Einklang mit der Natur und „Wicca-Traditionen“ verbringen will, studiert „Der magische Jahreskreis“. Für die aktuell anstehende Winter- und Weihnachtszeit bietet sich jedoch vielleicht eher Brauchtum, Geschichte und Rezepte „Mit meiner Oma am Kamin“ an.

Dieser 22. Dezember ist auch noch der bundesweite „Tag des Weihnachtsgebäcks“. Da allerdings haben sich die Initiatoren meiner Meinung nach in der Terminwahl verhauen. Zwei Tage vor Heiligabend ist arg knapp, um noch groß den Backofen anzuschmeißen. Wer es dennoch tun will, findet in „Die besten Weihnachtskekse“ laut Verlagsangaben „111 himmlische Rezepte“.

Geschichte wiederholt sich, schoss mir durch den Kopf, als ich einen Kalenderblatteintrag vom 22. Dezember 1999 sah: In der Frankfurter Allgemeine Zeitung rechnete CDU-Generalsekretärin Angela Merkel mit Bundeskanzler Helmut Kohl und der Spendenaffäre ab. „Helmut Kohl – Was bleibt?“, diese Frage wurde seinerzeit häufig gestellt.

Jetzt muss man den Eindruck gewinnen, dass sich die Union zunehmend auf die Frau aus der Uckermark einschießt. „Die Kanzlerin“ ist nach 16 Regierungsjahren auch das „Porträt einer Epoche“. Und schon wieder ein Kultfilm – basierend auf einem mindestens ebenso großen und mit Nobelpreis-Weihen versehenen Roman: Die Verfilmung von Boris Pasternaks „Doktor Schiwago“ von David Lean und Carlo Ponti wurde am 22. Dezember 1965 in New York City uraufgeführt.

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Mittwoch, 20. Dezember: Eiliger Advent

Wenig Zeit für die Besinnlichkeit

Irgendwie bringt mich der Umstand, dass der vierte Advent auf Heiligabend fällt, zeitlich ziemlich durcheinander. Da hatten wir gerade erst den dritten Advent, da dämmert mir an diesem Mittwoch, 20. Dezember 2023, dass in vier Tagen schon Heiligabend ist – ohne vorheriges Durchschnaufen am vierten Advent.

Das Ganze ist deshalb so tricky, weil die Adventszeit zwischen 22 und 28 Tage dauern kann, immer aber vier Sonntage umfasst. Der Beginn ist an den beweglichen ersten Adventssonntag gebunden, das Ende der Adventszeit liegt dagegen mit dem 24. Dezember fest.

In diesem Jahr haben wir die „späteste“ Variante erwischt: Der erste Advent fiel auf den 3. Dezember, die vierte Kerze wird am 24. Dezember angezündet. Legt die Adventszeit dagegen einen Frühstart hin, muss der Adventskranz schon am 27. November herausgeholt werden. Und der vierte Advent liegt dann auf dem 18. Dezember.

Auch ein „Fieser Advent“ aber kann mit schwarzem Humor sicher überstanden werden. Und das „Werkbuch Advent und Weihnachten“ liefert „Gestaltungsideen und Material für die besinnlichste Zeit des Jahres“ – auch wenn die aktuelle kurze Adventszeit vielleicht besonders flinke Finger fordert.

Die Briten haben, anders als beim Brexit, bisweilen ja auch gute Ideen. Heute beispielsweise begehen sie den „Games Day“ (Tag der Spiele).  Im Blick haben Spielefans auf der Insel dabei zwar vor allem den Pen-&-Paper-Klassiker „Dungeons and Dragons“ (inkl. Kochbuch „Heldenmahl“) sowie weitere Rollen- und Tabletop-Spiele, aber man kann das Spektrum ja ruhig mal erweitern.

Beispielsweise auf die guten alten Brettspiele, gern auch Gesellschaftsspiele genannt – weil man sie nicht allein am Handy, sondern in netter Gesellschaft spielt. Wer dabei in unserem beschaulichen Bad Harzburg noch „Dorfromantik“ erleben möchte, der greift zum gleichnamigen Brettspiel des Jahres 2023.

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Dienstag, 19. Dezember: Christbaumkugeln

Kleine Kugelkerlchen und große Geschichten

Es ist noch zu früh zum Schmücken des Weihnachtsbaumes, aber dieser Dienstag, 19. Dezember 2023, regt zumindest schon mal dazu an, über den Christbaumschmuck nachzudenken: Wir begehen heute den „Tag der Weihnachtskugeln“ als Feiertag für die Christbaumkugel.

Dass „früher mehr Lametta“ war, steht ja außer Frage. Aber je größer die Kinder, desto kleiner geraten die Weihnachtsbäume. Ist zumindest bei uns so. Und folgerichtig ist weniger Platz für die prächtigen Kugeln.

Eine Entwicklung, die nicht unbedingt den Abschied vom Christbaumschmuck vergangener Tage bedeuten muss. Man könnte beispielsweise Dekorationen und Geschenke aus Weihnachtskugeln fertigen wird in „Kugelkerlchen zu Weihnachten“ erläutert. Wer diese Idee aufgegriffen hat, dann aber doch wieder zu mehr Baumschmuck tendiert, kann den Nachschub selbst in die Hand nehmen: „Weihnachtskugeln“ bietet „neue Ideen zum Stricken“.

Mehr Weihnachten (außer in den biblischen Weihnachtsgeschichte natürlich) geht gar nicht: Heute vor 180 Jahren (1843) hat der englische Schriftsteller Charles Dickens seinen Roman „A Christmas Carol“ (Eine Weihnachtsgeschichte) veröffentlicht. Der Altersempfehlung des Verlages von „8 bis 100 Jahre“ kann man problemlos folgen. Und auch, dass der Klassiker immer mal wieder in neue prächtige Gewänder gehüllt wird, hat die Geschichte wahrlich verdient.

„Kultfilm“ ist ein (auch von mir) überstrapazierter Begriff. In diesem Fall aber ist er absolut angebracht: Heute vor 54 Jahren (1969) kam der Spielfilm „Easy Rider“ (DVD) von und mit Dennis Hopper, Peter Fonda und Jack Nicholson in die deutschen Kinos. Er traf das Lebensgefühl der Zeit und gemeinsam mit Steppenwolf heulten wir „Born to Be Wild“. Jetzt wird es doch wieder inflationär mit den Superlativen, aber auch zu einem zwei Jahre zuvor am 19. Dezember 1967 in die Kinos kommenden Steifen fällt mir nichts anderes als Kultfilm ein: Der Spielfilm „Bonnie und Clyde“ (DVD) von Arthur Penn, mit Warren Beatty und Faye Dunaway, wurde heute vor 56 Jahren in Deutschland erstmals aufgeführt.

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Petra Nietsch über „Der Wind in den Weiden“

Petra Nietsch über „Der Wind in den Weiden“

Kenneth Grahame:

Der Wind in den Weiden

(OT: The Wind in the Willows

In meinem Bücherschrank schlummern einige Bücher, die ich irgendwann einmal gekauft, aber nie gelesen habe. „Der Wind in den Weiden“ gehört dazu. Während der Vorbereitung auf meine Themse-Wanderung las ich im Reiseführer, dass dieses Buch eins von zweien sei, die am stärksten mit der Themse assoziiert werden. Dies war der Anlass, es aus dem Schrank zu holen. Und es hat sich mehr als gelohnt.

Der in England als Kultbuch geltende Kinderbuchklassiker wurde 1908 veröffentlicht und basiert auf Gute-Nacht-Geschichten, die Kenneth Grahame seinem Sohn Alastair erzählt hat. Als dieser ins Internat kam, schickte er ihm weitere in Briefform.

Vier Tiere leben am Ufer der Themse. Dies sind die freundliche Wasserratte, der sanftmütige Maulwurf, der weise Dachs und der eingebildete Kröterich. Abenteuerlust, Fernweh, und Idylle im trauten Heim spielen ebenso eine Rolle wie Loyalität, Respekt und Zuneigung.

Obwohl wenn meist nur von einem Kinderbuchklassiker gesprochen wird, ist diese Erzählung auch für Erwachsene geeignet, denn sie kann auf unterschiedlichen Ebenen gelesen werden. Zudem hat Grahame eine wunderbare Sprache geschaffen, die durch eine ausdrucksstarke Wortwahl, eine Vielzahl rhetorischer Mittel und wechselnder Dynamik schon fast an lyrische Prosa erinnert.

Ein letzter Hinweis: es lohnt sich in jedem Fall eine illustrierte Ausgabe, denn sie verstärkt den Lesegenuss.

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Kenneth Grahame: „Der Wind in den Weiden“, Kein + Aber, 240 Seiten, ISBN 9783036951232, Preis: 28,00 Euro.