Freitag, 19. Januar: Es ist nicht alles Quark

Der Faust, Schauerliteratur und Psycho-Krimis

Es ist nicht alles Quark auf dieser Welt. Aber dieser Freitag, 19. Januar 2024, ist der „Welt-Quark-Tag“ (World Quark Day).

Wobei das „World“ etwas in die Irre führt. Der Aktionstag wurde zwar von „Queen of Quark“, einer Marke der Happy Harbour Brands International Family in den Vereinigten Staaten aus der Taufe gehoben, aber in USA wird Quark tatsächlich kaum hergestellt und nur teuer verkauft.

Es fehlt an der „etablierten Quark-Kultur“ und dem Bewusstsein, dass Quark Bestandteil einer gesunden Ernährung sein kann. In Deutschland ist das „Standing“ des Molkereiproduktes weit besser, „Joghurt, Quark und Käse“ sollten nach Ansicht etlicher Autoren hierzulande „natürlich selbst gemacht“ sein.

Der Blick geht heute mal wieder nach Braunschweig und fällt 195 Jahre zurück auf einen großen Moment deutscher Theatergeschichte. Am Hof-Theater (das heutige Staatstheater) erlebte eine vom Handlungsablauf gegenüber dem für unspielbar gehaltenen Originaltext Goethes radikal veränderte Fassung von Goethes „Faust“ ihre Uraufführung.

Wogegen zunächst einmal nichts einzuwenden wäre. Als Harzer allerdings hätte ich dagegen protestiert, dass ausgerechnet auch die „Walpurgisnacht“ dem Rotstift zum Opfer fiel. Die Inszenierung von Ernst August Friedrich Klingemann betonte vor allem die Gretchentragödie und wurde auch ohne Harzer Flair ein großer Erfolg.

Zumindest zu meiner Schulzeit gehörte „Faust – Der Tragödie erster Teil“ zur Pflichtlektüre und war im Deutsch-Abi sozusagen „gesetzt“. Heutzutage gibt es viele Pfade, auf denen man sich dem Klassiker nähern kann. Wer glaubt, alles bereits intus zu haben, widmet sich dem Spiegel-Wissenstest „Wen liebte Goethes Faust?“.

Vorbereiten kann man sich auf den Test auch mit „Klassisch gut: Faust-Zitate“. Die werden vielfach von Redner für Einstiegssätze geplündert. Leider aber passt auch Goethe nicht auf alle Anlässe…

Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten seh‘n!“ Wer diesen Satz sein Faust-Lieblingszitat nennt, ist vermutlich der Meinung, Goethe habe zu viele Worte verschwendet. Aber mittlerweile kann man „Faust“ auch als Graphic Novel goutieren. Oder man begnügt sich mit der Einschätzung von Bertolt Brecht: „Im Grunde genommen ist es die Liebesgeschichte eines Intellektuellen mit einer Kleinbürgerin. Das muss ja mit dem Teufel zugegangen sein.

Zwei Geburtstage sollen noch schnell Erwähnung finden: Heute vor 215 Jahren (1809) wurde Edgar Allan Poe geboren. Wer sich in sein Schaffen einlesen will, könnte zum „Werk von Edgar Allen Poe Die Raben Edition“ auf knapp 1000 Seiten greifen. Der Einstieg in die „Schauerliteratur“.

Heute vor 103 Jahren (1921) erblickte Patricia Highsmith das Licht der Welt.   Die US-amerikanische Großmeisterin des „Psycho-Krimis“ („Der talentierte Mr. Ripley“) gibt in einem „Werkstattbuch“ ambitionierten Nachwuchsautoren Tipps zu „Suspense oder Wie man einen Thriller schreibt“.

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Donnerstag, 19. Januar: In den Quark kommen

Proteine und eher putzige „PS-Protze“

Die Aufforderung, man möge „aus dem Quark kommen“, wäre an diesem Donnerstag, 19. Januar 2023, grundverkehrt. Wir begehen den „Welt-Quark-Tag“ (World Quark Day).

Es dürfte nicht übermäßig überraschen, dass Molkerei-Unternehmen damit die gesunde Ernährung mit Quark verkaufsfördernd in den Blickpunkt rücken wollen. „Natürliches Superfood: Die besten Rezepte und Anwendungen als Hausmittel“ verspricht das eBook „Quark macht stark“.  

Zwei Meilensteine deutscher Automobilgeschichte, die für Willkommen und Abschied stehen, fahren heute ebenfalls in den Fokus. Am 19. Januar 1955 rollte das erste Goggomobil vom Band. Und heute vor 45 Jahren (1978) wurde der letzte in Europa gefertigte VW Käfer in Emden vollendet.

Der „VW Käfer“ sorgte mit mehr als 21,5 Millionen verkaufter Fahrzeuge für „bewegte Zeiten“. Und avancierte für lange Jahre zum meistverkauften Automobil der Welt, bevor er 2002 vom VW Golf übertroffen wurde. Zahlen, mit denen der Goggo nicht mithalten kann. Insgesamt 284.491-mal wurde das Goggomobil von 1955 bis 1966 gebaut. Das Coupé Goggomobil TS galt im Volksmund als der „Ferrari des kleinen Mannes“.

Die Geschichte des Dingolfinger Kraftwagens ist nachzulesen auch in „100 mal Bayern“, denn darin geht es um „Unterhaltsames und Unbekanntes aus Bayerns Geschichte – vom Schwedenschimmel bis zum Goggomobil“. Den Spitznamen verpasste dem Auto übrigens Firmenpatriarch Hans Glas, der seinen Enkel „Goggo“ rief.

Nach Quark und Autos, die auch nicht gerade als nervenzerfetzende Renner bekannt sind, kommen zwei Geburtstagskinder gerade recht, um Spannung aufzubauen. Am 19. Januar 1809 wurde Edgar Allan Poe geboren, der entscheidend die Genres der Kriminal- und Schauerliteratur prägte. Und er war ein mehr als fleißiger Autor.

Nachzuvollziehen ist das beim Blick in „Gesammelte Werke“, wobei die berühmtesten Romane und Erzählungen wie „Die Morde in der Rue Morgue“, „Der Rabe“ sowie „Wassergrube und Pendel“ einzelnen erworben im Bücherregal eindeutig mehr her machen – und ganz nebenbei die Bilanz der BÜCHER-HEIMAT aufpolieren.

Unser zweites Geburtstagskind gehörte zu den großen Damen der Krimiliteratur: Patricia Highsmith erblickte am 19. Januar 1921 das Licht der Welt. Im Mittelpunkt ihrer Werke steht, anders als bei Agatha Christie, nicht die Aufklärung, das „Whodunit“, sondern die Motive, „Whydunit“, die Menschen zu Verbrechern werden lassen. Mit dem Roman „Zwei Fremde im Zug“ und dessen Verfilmung durch Alfred Hitchcock wurde Patricia Highsmith quasi über Nacht weltberühmt.

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Donnerstag, 27. Oktober: Schwarze Katzen

Ist der Ruf erst ruiniert…

Endspurt! Dieser Donnerstag, 27. Oktober 2022, ist der 300. Tag des Jahres, das folgerichtig in 65 Tagen vorüber sein wird. Abergläubische Zeitgenossen sollten sich heute vorsehen, wenngleich der „Tag der schwarzen Katze“ (National Black Cat Day) nur in Großbritannien im Kalender steht.

Der Aktionstag geht auf eine Initiative der Tierschutzorganisation Cats Protection (ext.) zurück. Damit soll aber nicht vor vermeintlichen Unglücksbringern gewarnt werden. Im Gegenteil. Die Organisation macht auf die niedrigen Adoptionsquoten von schwarzen Katzen aus Tierheimen aufmerksam und wirbt um „Adoptiveltern“. Die sollten zuvor aber Bücher wie Edgar Allan Poes „Die schwarze Katze“  meiden. Da beginnt der Weg der Hauptperson zum Galgen mit einer schwarzen Katze…

Generell spielen Katzen im Aberglauben ein große (und keineswegs immer üble) Rolle. So galten dreifarbige Katzen als Feuerschutz. Außerdem legten die Besatzungen großer Segelschiffe Wert auf eine Katze als Glücksbringer (und Nagervertilger) an Bord. Selbst die schwarze Katze, die den Weg kreuzt, wird bisweilen als gutes Omen angesehen, solange sie nicht von links kam.

„Schwarze Katzen“  werden aber meist dennoch mit Unheil in Verbindung gebracht, weswegen sie häufig auch für Krimititel wie bei Felicitas Mayalls „Laura Gottbergs neunter Fall“ herhalten müssen. Nur am Rande sei an unsere schwarze Katze erinnert. Die hatte offenkundig Wilhelm Busch gelesen: „Ist der Ruf erst ruiniert…“.

Was sonst noch alles an einem 27. Oktober passierte? Nun, heute vor 230 Jahren (1792) wurden die beiden wegen der „Meuterei auf der Bounty“ (DVD) zum Tode verurteilten britischen Seeoffiziere Peter Heywood und James Morrison durch Königlichen Gnadenerlass freigelassen.

Heute vor 121 Jahren (1901) machten sich böse Buben den Fortschritt zunutze: In Paris ging der erste Raub über die Bühne, bei dem ein Auto zur Flucht benutzt wird. Wobei der Wagen eher als Lastenkarre diente, denn überfallen wurde keine Bank, sondern eine Werkstatt. Die Beute: Kupferscheinwerfer, Laternen, Bohrer und Zündkerzen im Wert von 1500 Franc. Wer mehr Fluchtwagenfahrern mitzittern will, liest (oder sieht) den Roman „Driver“ von James Sallis, verfilmt mit Ryan Gosling als wortkargem Chauffeur. Oder „Baby Driver“ mit Ansel Elgort als coolem Fluchtwagenfahrer.

Zum 70. Geburtstag gratulieren wir heute dem italienischen Schauspieler und Filmregisseur Roberto Benigni, der mit „Das Leben ist schön“ ein großartiges Meisterwerk ablieferte.Auch ohne „Nuller“ sei besonders herzlich John Cleese gratuliert, derlegendäre Monty Python-Komiker feiert sein 83. Wiegenfest. Lesenswert ist seine Autobiografie „Wo war ich noch mal?“. Und wer ihm schwarzhumorig-skurril nacheifern will, kann in einer Anleitung des Meisters schmökern: „Kreativ sein und anders denken“.

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