Dienstag, 16. Januar: Ein heißer Tag

Der Theobald macht Häuser kalt

Die erste Hälfte des ersten Monats liegt an diesem Dienstag, 16. Januar 2024, hinter uns. Da wir ein Schaltjahr haben, liegen laut Adam Riese noch 350 Tage bis Silvester vor uns.

Mich persönlich als Sommer-Sonnen-Fan interessiert eher, wann der Winter sich „in seiner Schwäche“ in „raue Berge“ zurückzieht. Wobei damit am Harzrand gern der Oberharz gemeint sein soll, da ist Schnee ein Wirtschaftsfaktor.

Leider hilft mir heute der gern und oft kontaktierte Bauernkalender nicht so wirklich weiter: St. Theobald und St. Marcellus müssen sich diesen Tag teilen. Wobei Marcellus den Blick weit voraus richtet: „Wie das Wetter an Marzellus war, wird’s im September: trüb oder klar.

Dagegen wird dem Heiligen Theobald die Schuld an einem Thema in die Schuhe geschoben, das ansonsten gern mal den Grünen, mal Putin und mal dem Klimawandel angelastet wird: „Der Theobald, der Theobald, der macht unsere Häuser kalt.

Aufwärmen sollten wir uns heute unbedingt mithilfe unseres Speiseplans. Wir begehen den „Internationalen Tag der scharfen Gerichte“ (International Hot and Spicy Food Day). Wobei die Spannweite dessen, was Menschen als „scharf“ empfinden, enorm ist. Leute, die es so richtig „hot“ lieben, werden in englischsprachigen Ländern gern als Pyro-Gourmaniacs gezeichnet.

In diese Kategorie gehöre ich eindeutig nicht. Wenn ich in „RED HOT CHILI KITCHEN“ blättere, in der  „Kultgerichte, Crossover-Snacks, Dips & Co von spicy bis ultrascharf“ vorgestellt werden, fällt meine Wahl sicher auf die würzigen Angebote, die meinem Sohn „viel zu lasch“ sind.  Nur gut also, dass die „brandheißen Chili-Rezepte“ nach „Schärfegrad“ geordnet sind.

Zwei Ereignisse sind mit dem heutigen Datum verbunden, die die Seh- und Hör-Gewohnheiten verändern sollten: Am 16. Januar 1957 öffnete in Liverpool der „Cavern Club“ (engl., Vorwort Paul McCartney) zum ersten Mal seine Pforten. In er „Wiege der britischen Beatmusik“ trafen vier Jahre später Manager Brian Epstein und die Beatles zusammen, ihren ersten Auftritt hatten die Pilzköpfe an 9. Februar 1961. Der Rest ist Legende.

Legendenstatus hat auch ein Mann, den es in der Realität gar nicht gibt. Und dennoch würden viele Männer vermutlich gern so sein wie er: Am 16. Januar 1962 begannen auf Jamaika die Dreharbeiten zum ersten James-Bond-Film nach den Romanen von Ian Fleming.

„James Bond – 007 jagt Dr. No.” (Roman) zählt für mich zu den besten Filmen der mittlerweile 25 (+2) Titel umfassenden Reihe. Uraufgeführt wurde „Dr. No“ am 5. Oktober 1962 in London, am 25. Januar 1963 startete er in den bundesdeutschen Kinos. Die Hauptdarsteller Sean Connery und Ursula Andress schafften damit ihren internationalen Durchbruch. Wer eine sehr lange Bond-Film-Session starten möchte, greift zu „The James Bond Collection“, 24 Filme von Dr. No bis Spectre.

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Mittwoch, 4. Januar: Märchenhafter Schatz

Entdeckungsfreudige Erkundung der deutschen Sprache

Ein gigantisches Unterfangen wurde 1961 vollendet: Das „Deutsche Wörterbuch“, das die Brüder Grimm 123 Jahre zuvor begonnen hatten. Der märchenhafte Schatz der deutschen Sprache (und was man daraus machen kann) steht an diesem Mittwoch, 4. Januar 2023, im Fokus unseres „bebücherten Kalenderblatts“.

Das Deutsche Wörterbuch (DWB) ist das umfangreichste Wörterbuch des Deutschen. 336.485 Stichwörter, 298.738 Artikel. Es lohnt, mehr über die Brüder Grimm und ihr Werk zu erfahren: Am 19. Januar wird in der BÜCHER-HEIMAT eine Fahrt in die Grimm-Welt in Kassel geplant.

Es ist dies sicher die schönste Art, die Ursprünge des Deutschen Wörterbuchs zu entdecken. Man kann darin aber auch online stöbern. Und möglich ist eine „Neuerliche entdeckungsfreudige Erkundung des Grimmschen Wörterbuches, den Lebensocean und die Sprachmenschwerdung betreffend“. Der Titel lässt es erahnen, die Autoren sehen im Grimmschen Wörterbuch einen „nicht versiegenden Quell der Freude“ und fordern dazu auf, „gleichsam in Worten zu baden“.

Wer sich dieses Bad in Worten bereiten lassen möchte, kann besondere „Badeperlen“ genießen: „Eine ungemein eigensinnige Auswahl unbekannter Wortschönheiten aus dem Grimmschen Wörterbuch“ präsentiert eine „Blütenlese aus dem Grimmschen Wörterbuch“.

Eine eigene Form der deutschen Sprache hat sich derweil ein Nachrichtenmagazin geschaffen, dessen erste Ausgabe am 4. Januar 1947 im Anzeiger-Hochhaus in Hannover erschien: „Der Spiegel“ und sein schon sprichwörtliches „Spiegel-Deutsch“.

Das Magazin erlangte besondere Bedeutung durch die Aufdeckung zahlreicher Skandale und im Kampf für die Pressefreiheit, als „Die Spiegel-Affäre“ (eBook) dazu führte, dass in Bonn „ein Abgrund von Landesverrat“ gewittert wurde. Auslöser war 1962 ein SPIEGEL-Artikel, in dem die Bundeswehr als „bedingt abwehrbereit“ beschrieben – aktuell würde das vermutlich als beschönigend gegeißelt…

Noch zwei Geburtstagsgrüße der besonderen Form: Zu Ehren des Erfinders der Blindenschrift Louis Braille steht heute an dessen Geburtstag (1809) der „Welt-Braille-Tag“ im Kalender.  „Die Hände des Louis Braille“ ist sozusagen eine Biographie in Romanform.

Am 4. Januar 1900 wurde außerdem James Bond geboren. Der echte James Bond. Seines Zeichens Ornithologe und Namensgeber für den berühmtesten Geheimagenten der Welt. Ian Fleming war als Vogelfreund über den Namen in einem Fachbuch gestolpert und so fielen im Roman „Casino Royale“ 1953 zum ersten Mal die berühmten Worte: „Mein Name ist Bond. James Bond.“

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Mittwoch, 5. Oktober: Weltlehrertag

Lehrer und die Lizenz zum Töten

Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat eine größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen hat.“ Sagte der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz. Und gibt damit die Denkrichtung für diesen Mittwoch, 5. Oktober 2022, vor, denn es ist der „Weltlehrertag“ (World Teacher’s Day).

Ausgerufen hat den bereits 1994 die UNESCO und forderte damit angesichts der „besonderen Verantwortung der Lehrerschaft für Erziehung und Ausbildung (…) eine angemessene Ausbildung, Sicherung der kontinuierlichen, fachlichen Weiterbildung sowie den Schutz der Lehrerrechte“. Zumal, wie wir nicht erst seit Altbundeskanzler Schröders „Faule Säcke“-Titulierung wissen, das Ansehen des Berufsstandes sinkt.

Ich persönlich würde ja mitfeiern – trotz aller Erinnerungen an die Schulzeit. Mit geht es da ein wenig wie Bestsellerautor und „Lehrerkind“ Bastian Bielendorfer. Irgendwie lässt einen die Schule nicht so wirklich los. Andererseits weiß ich nicht, ob ich Leibniz‘ überschwängliche Einschätzung teilen soll. Das Genie glaubte schließlich auch an die Existenz des Einhorns und suchte 1703 in der Einhornhöhle Scharzfeld ernsthaft nach den Überresten des Fabeltieres. „Woher unsere Fabeltiere kommen“, könnte er heute nachlesen: „Einhorn, Phönix, Drache“.

Ein anderes „Fabelwesen“ kann einen runden Geburtstag feiern. Heute vor 60 Jahren hatte mit „Dr. No“ der erste Film der James-Bond-Reihe nach den Romanen von Ian Fleming in Großbritannien Premiere. Hauptdarsteller war Sean Connery (engl.), erstes „Bond-Girl“ Ursula Andress. Und einen besseren 007 hat es meiner Meinung nach nie mehr gegeben. „Dr. No“ ist übrigens zwar der erste Bond-Film, war aber der sechste Roman. Als Ian Fleming das erste Mal zur Feder griff, war „Casino Royale“ das Ergebnis.

Heute vor 130 Jahren (1892) segneten einige der bekanntesten Gangster des Wilden Westens das Zeitliche: Die Dalton-Brüder werden beim Versuch, in Coffeyville im US-Bundesstaat Kansas zwei Banken zu überfallen, von gestellt und in eine Schießerei verwickelt. Vier der fünf Banditen sterben, der überlebende wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Jüngeren Generationen sind die Herren eher als tumbe Gegenspieler von Lucky Luke ein Begriff.

Eine Kulturrevolution brachte der 5. Oktober ohne Frage im Jahr 1969: An diesem denkwürdigen Tag für alle Freunde des britischen Humors strahlte BBC One die erste Folge von „Monty Python’s Flying Circus“ der britischen Komikertruppe Monty Python aus. „Ich meine, was hast du schon zu verlieren, du weißt, du kommst aus dem Nichts und du gehst wieder ins Nichts zurück. Was hast du also verloren? Nichts!“ (Das Leben des Brian).

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