Mittwoch, 31. Mai: Tierischer Tag

Rendezvous mit Papagei und Otter

Es geht tierisch zu an diesem letzten Tag des Monats, Mittwoch, 31. Mai 2023. Gleich zwei Aktionstage nehmen Tierarten in den Blick. Und wir können wettertechnisch optimistisch in die Zukunft blicken, das sonnige Hoch soll erhalten bleiben.

Der 31. Mai ist unter anderem der „Welttag der Otter“ (World Otter Day). Bei der Büchersuche entdeckt man als erstes, dass Otter auch ein gar nicht so selten vorkommender Nachname ist. Aber es gibt natürlich aus Lesestoff über die Tiere: „Entdecke die Otter“ wird der Nachwuchs aufgefordert, auch wenn das Buch aus der „Entdecke-Reihe mit der Eule“ kommt.

Da ich immer gern mit Ausflugstipps komme: Ein Abstecher zum Otterzentrum Hankensbüttel (ext.) lohnt nicht allein für Otter-Fans. Zumal der Besuch für Harzer sozusagen eine Reise in die Vergangenheit ist: Der Ursprung des Otter-Zentrums war das Fischotter-Forschungsgehege Oderhaus, das die Niedersächsische Forstverwaltung 1979 bei Sankt Andreasberg einrichtete.

Mit dem zweiten tierischen Aktionstag, dem „Welttag der Papageien“ (World Parrot Day) habe ich insoweit ganz persönliche Probleme, als ich beim Stichwort Papagei sofort an Monty Python und den „norwegischen Blauling“ („Norwegian Blue“) denken muss. Der hatte bekanntermaßen das Zeitliche gesegnet hatte, als ihn der Tierhändler verkaufte. Auch im Roman „Flauberts Papagei“, der Julian Barnes Weltruhm bescherte, geht es neben Gustave Flaubert um einen ausgestopften „Ex-Papagei“.

Papageien scheinen unter großen Geistern beliebt zu sein. Das Buch „Was Einstein seinem Papagei erzählte“ bietet die „besten Witze aus der Wissenschaft“. Hinter dem Titel verbirgt sich die Geschichte, dass der an Altersgebrechen leidende Nobelpreisträger seinem Papagei, der Einsteins Einschätzung nach depressiv war, mit Vorliebe schmutzige Witze erzählt haben soll, um den Vogel (und vielleicht auch sich selbst) aufzuheitern.

Heute ist auch Weltnichtrauchertag (World No Tobacco Day). Blickt man auf die Meldungen über wieder mehr jugendliche Raucher, ist der wichtiger denn je. Allen Carrs „Endlich Nichtraucher!“ propagiert den „einfachen Weg, mit dem Rauchen Schluss zu machen“ – den es nach meiner Erfahrung nicht gibt. Wenn man süchtig ist, kommt der Entzug immer hart.

Noch schnell zwei literarische Geburtstage: Heute vor 250 Jahren (1773) wurde der Schriftsteller und Übersetzer Ludwig Tieck geboren. Das berühmteste Werk aus seiner Feder ist zumindest für mich seit Kindheitstagen „Der gestiefelte Kater“.

Dazu wiederum passt das nächste Geburtstagskind. Am 31. Mai 1926 wurde James Krüss geboren, der vor allem auch mit Kinder- und Jugendbüchern erfolgreich war. Sein bekanntestes Werk ist der Roman „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“.

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Dienstag, 30. Mai: Tolle Knolle

Die „kultivierte Kartoffel“ und das Superfood

Mit diesem Dienstag, 30. Mai 2023, sind wir am 150. Tag des Jahres angekommen. Leicht auszurechnen: Bis ins neue Jahr 2024 sind es noch 215 Tage.

Beim „Dìa Nacional De La Papa“, der heute in Peru begangen wird, handelt es sich keineswegs um den Anden-Ableger unseres Vatertags. Es ist der „Tag der Kartoffel“. Und die ist ein ewiges Streitthema zwischen Peru und Chile, den beide reklamieren für sich, Erfinder der „kultivierten Kartoffel“ zu sein. Vielleicht sollte man mal zusammen einen trinken, beispielsweise einen Mint Julep (besteht aus Minze, Bourbon Whiskey, Zuckersirup und zerstoßenen Eiswürfeln), denn dessen Tag wird heute in USA begangen.

Gerade zur Kartoffel gibt es reichlich Literatur. Beispielsweise wird dem Nachwuchs (ab 7 Jahren) in „Kartoffel“ erklärt, was die „tolle Knolle“ alles kann. Darüber verbreitet man sich in etlichen weiteren Büchern die „Das Kartoffel-Lesebuch“. In den „Koch- und Sachgeschichten“ wird der Erdapfel gleich zur „Superfoodknolle“ befördert.

Schon in der Grundschule muss Kindern diese Vielseitigkeit offenkundig beigebracht werden. „Mehr als Pommes und Chips – die Kartoffel“ ist ein Buch für den Sachunterricht betitelt. Die Schulstunde hätte ich schwänzen können, denn ich gehöre zu den Exoten, die weder Chips noch Pommes sonderlich mögen. Salz- und Pellkartoffeln oder Kartoffelsalat und Kartoffelbrei dafür umso mehr.

All jenen, die auch den zweiten Aktionstag stilecht begehen wollen, sei das Buch „Whiskey Cocktails” ans Herz gelegt. Es liefert 40 Rezepte „for Old Fashioneds, Sours, Manhattans, Juleps and More”. Muss allerdings bestellt werden.

Sie gehört unbestritten zu den „Königinnen der Lüfte“ wie Hanna Reitsch, Amelia Earhart, Jacqueline Auriol und Valentina Tereschkowa: Elly Beinhorn erblickte am 30. Mai 1907 in Hannover das Licht der Welt. Ihre autobiografischen Bücher wie „Alleinflug“ erreichen bis heute ein breites Publikum. Weltberühmt wurde die Fliegerin, als sie 1931 durch einen Alleinflug nach Afrika von sich reden machte. Im Jahr darauf umrundete sie die Welt.

Noch populärer wurde Elly Beinhorn, als sie 1936 den ebenfalls sehr bekannten Rennfahrer Bernd Rosemeyer heiratete. Ein kurzes Glück, er starb zwei Jahre später bei einem Unfall. Elly Beinhorn starb am 28. November 2007 im Alter von 100 Jahren in einem Seniorenheim bei München.

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Montag, 29. Mai: Kurze Woche

Ein Tag für kühle Bestseller im Höhenrausch

Pfingstmontag, 29. Mai 2023, Start in eine „kurze Woche“. Und ich werde wieder mit den Wochentagen durcheinanderkommen. Ein schwieriger Tag für ein „bebüchertes Kalenderblatt“: Keine erwähnenswerten Aktionstage, keine Bauernregeln.

Die Wetterweisheiten vom Bauernhof kann ich mir heute sparen. Wir haben einen Geburtstag in der Familie (deswegen die Pfingstrosen oben) und es ist ein „running gag“, dass es an diesem Tag immer kühl und meist regnerisch ist. Kühler soll heute nach dem sonnenverwöhnten Pfingstsonntag passen.

Und etwas kühler passt zu einem bemerkenswerten Ereignis vom 29. Mai 1942, denn wir brauchen Weihnachtsstimmung: In New York nahm Bing Crosby heute vor 81 Jahren Irving Berlins Komposition „White Christmas“ auf. Es wird die weltweit erfolgreichste Weihnachts-Single. Und „White Christmas – Das Lied der weißen Weihnacht“ erzählt die Geschichte um den Komponisten Irving Berlin.

Hoch hinaus ging es heute vor 70 Jahren (1953), als Edmund Hillary und Tenzing Norgay die Erstbesteigung des Mount Everest gelang. Ein Jahrhundertereignis. Eigene Erinnerungen Hillarys sind nur in englischer Sprache und nach Bestellung lieferbar: Bei „View from the Summit“ handelt es sich um „the Remarkable Memoir by the First Person to Conquer Everest“. Aber Reinhold Messner, der immer noch einen drauflegt, liefert „Everest Solo“ ab. Ohne Plauder-Partner unterwegs hat man hinterher mehr zu erzählen.

Heute vor 13 Jahren (2010) gewann Lena Meyer-Landrut für Deutschland mit „Satellite“ den Eurovision Song Contest (ESC). Darauf hatten wir 28 Jahre seit Nicoles „Ein bisschen Frieden“ 1982 gewartet. Normal sind ja letzte Plätze. Und wenn wir in dem Rhythmus bleiben, gewinnt Deutschland das nächste Mal im Jahr 2038. „Eurovision Heroes“ würde vom Titel her ja zu Nicole und Lena passen, tatsächlich aber handelt es sich um einen Krimi, der lediglich um Umfeld des ESC spielt.

Apropos Krimi: Ein genialer Krimiautor wäre heute 149 Jahre (1874) alt geworden: Gilbert Keith Chesterton, meist knapper G.K. Chesterton. Er ist der Erfinder eines weltberühmten und mit kriminalistischem Spürsinn ausgestatteten Pfarrers: „Die besten Pater-Brown-Geschichten“ hat Reclam Taschenbuch gesammelt.

Chesterton schrieb allerdings weit mehr, unverdient weniger bekannt ist beispielsweise die Sammlung von acht Kriminalgeschichten, die unter dem Titel „Der Mann, der zu viel wusste“ vor 100 Jahren erschien. Held dieser Erzählungen ist der Hobby-Detektiv Horne Fisher.  

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Sonntag, 28. Mai: Burger zum Fest

Die große Spielesammlung ist gefragt

Pfingstsonntag, 28. Mai 2023. Das Wetter spielt festtagsmäßig mit. Trotz viel Sonne aber müssen wir auf sommerliche Temperaturen noch bis Mitte der Woche warten.

Wer Gäste erwartet, könnte noch flink „Thüringer Festtagskuchen“ packen – sofern die Rezeptsammlung im Haus ist. Ansonsten passen Pfingstfest und Aktionstage-Kalender eher schlechter zueinander. Heute ist der Internationale Tag des Hamburgers.

Gesundheitlich hat der Burger einen schlechten Ruf. Zudem gilt er eher als stopfende Schnellmahlzeit zwischendurch denn als Festtagsgericht. Zumindest in Sachen Gesundheit aber wird gegengehalten – mit einer schlechten Nachricht für Carnivoren.

Zum Stichwort „gesunde Burger“ finden sich meist vegetarische oder vegane Rezeptbücher wie „Vegane Burger & Co.“.  Was zudem in der aktuellen Grillsaison nicht weiterhilft, denn die „besten Rezepte für leckeres und gesundes Fast Food ohne Fleisch“ erscheinen erst im Dezember. Wer das Fast Food schnell braucht, kann sich auf „Snackification“ stürzen. Die versprechen „kleine Mahlzeiten, gesunder Genuss mit Burger, Bowls & Bento“.

Zu den fleischlosen Burgern passt auch ein Jubiläum: Heute vor 140 Jahren (1883) gründeten in Oranienburg 18 Vegetarier aus Berlin mit der Vegetarischen Obstbau-Kolonie Eden e.G.m.b.H die erste vegetarische Siedlung in Deutschland.

Ein wie auch immer belegter Burger auf die Faust passt (abgesehen vom Kleckern) allerdings besser als ein opulentes Festmenü zum zweiten Aktionstag. Zumindest wenn man zur guten alten Ravensburger-Spielesammlung greift, wird am heutigen Weltspieltag (World Play Day) der Esstisch gebraucht.

Es geht an diesem Aktionstag darum, Spaß am Spiel zu fördern und Menschen einander näherzubringen. Hüten sollte man sich folgerichtig, „Die perfiden Spiele der Narzissten“ mitzuspielen. Aber darüber klärt ein „Narzissmus-Doc“ in einem Spiegel-Bestseller auf.

Erinnert werden muss heute an einen Schriftsteller, der eine der bekanntesten Kunstfiguren der Welt ersann. Heute vor 115 Jahren (1908) wurde Ian Fleming geboren. Genau 45 Jahre später (1953) stellte sich sein Held das erste Mal im Roman „Casino Royale“ vor: „Mein Name ist Bond. James Bond.“

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Samstag, 27. Mai: Völlig von der Rolle

Purzelbaum-Ehrentag zum Pfingstwochenende

Wohin an diesem Pfingstwochenende, vor allem am heutigen Samstag, 27. Mai 2023. Eine Option mit Tradition im Nordharz bietet Heissum, dort steht zum 90. Mal das Mausebrunnen-Fest an. Und in Bad Harzburg wird auf der Galopprennbahn heute wieder der Bergmarathon gestartet (Foto oben: KTW).

Womit wir beim Sport und damit beim Thema des heutigen Aktionstages wären. Es ist der „Welttag des Purzelbaums“. Oder fachmännisch klingender ausgedrückt: der „Internationale Ehrentag der Turnrolle“. Bei der war ich übrigens selbst in meiner sportlichen Lebensphase meist völlig von der Rolle. Purzelbaum war ein ähnlicher Horror wie Bockspringen.

Was sicher allein an meinen Lehrern lag. Sie hätten vermutlich nur mehr „einfache Bewegungsideen zu Haltung, Motorik und Koordination“ haben müssen. Und die verspricht das Buch „Hampelmann, Purzelbaum & Co.“. Ich wäre angesichts meiner turnerisch missratenen Lebensgeschichte bei dem Titel „Das Leben ist ein Purzelbaum“ aber dennoch nie darauf gekommen, des es in den „Anekdoten und Histörchen“ um die „Heiterkeit des Seins“ gehen könnte.

Themenwechsel. Heute vor 55 Jahren (1968) wurde in Tübingen der erste Geldautomat in Deutschland in Betrieb genommen. Heute wird, überspitzt gesagt, täglich einer gesprengt. Und schafft es damit zwar in die Kriminalstatistik, in der Krimiliteratur sucht man „Geldautomat“ vergebens.

Kein Krimi, aber ein krimineller Hintergrund: Am 27. Mai 1989 brannte das Grandhotel Hotel Waldhaus Vulpera in den Schweizer Alpen nieder. Ursache: Brandstiftung. Was kaum so erwähnenswert wäre, wenn das Waldhaus nicht das Vorbild für Friedrich Dürrenmatts Roman „Durcheinandertal“ geliefert hätte.  Und auch das literarische Pendant wird „abgefackelt“…

Wenn wir uns schon kriminellen Themen wie Sprengung und Brandstiftung widmen, kommen wir an einem Geburtstag nicht vorbei. Am 27. Mai 1894 erblickte Dashiell Hammett das Licht der Welt. Begründer und „Godfather“ des amerikanischen Kriminalromans. Werke wie „Der Malteser Falke“  mit dem Detektiv Sam Spade oder „Der dünne Mann“, in dem Nick Charles ermittelt, gehören nicht allein bei Krimifans zur Pflichtlektüre.

Ein Pulitzer-Preisträger, dessen Werke mehrfach verfilmt wurden, ist Herman Wouk, der heute 108 Jahre alt geworden wäre (1915). Sein bekanntester Roman ist „Die Caine war ihr Schicksal“, mit Humphrey Bogart verfilmt. „The Caine Mutiny“ gibt es derzeit nur auf Englisch, aber der Suchservice der BÜCHER-HEIMAT wird bei Bedarf sicher auch noch eine deutsche Fassung aufstöbern.

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Freitag, 26. Mai: Sagenhaftes

Rutilismus und meine Wahrheit über Rothaarige

Endlich habe ich an diesem Freitag, 26. Mai 2023, ein Thema, bei dem ich mitreden kann. Wir begehen heute den „Welttag der Rothaarigen“ (World Redhead Day). Und ich, selbst mit einem undefinierbaren Braunton-Schopf gesegnet (der jetzt ins Gräuliche spielt), habe eine Rothaarige geheiratet.

Nach einigen Jahrzehnten Selbsttest im Duett kann ich eindeutig erklären, dass der Volksmund Unrecht hat: „Rotes Haar nimm dich in Acht, hat noch jedem Leid gebracht” oder „Rote Haare, Gott bewahre!“ sind schlicht Unfug. Die genetisch bedingte Anlage des Rutilismus beschert der Welt einfach nur interessante Menschen. Von daher ist mir auch der „International Kiss a Ginger Day“ am 12. Januar weit sympathischer.

Als etwas „Besonderes“ finden sich Rothaarige durchaus auch in der Literatur wieder. Oft nicht gerade „einfacher Stoff“ (wenn man von der ‚Tokyopop Romance‘ „Die rothaarige Schneeprinzessin“ absieht).  Nobelpreisträger Orhan Pamuk erzählt in „Die rothaarige Frau“ von „Schuld und Sühne in der Türkei, einem Land, das noch immer zwischen Tradition und Moderne zerrissen ist“.

An die Nieren gehender Lesestoff ist auch die erschütternde Autobiographie des vielfach preisgekrönten Schriftstellers James Ellroy. In „Die Rothaarige“ beschreibt er die Suche nach dem Mörder seiner Mutter, deren gewaltsamer Tod den damals Zehnjährigen lebenslang prägte.

Kriminelle Energie unterstellt derweil Sherlock-Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle den Menschen mit der leuchtenden Haarpracht. Zumindest könnte man dies nach der Lektüre des Buches „Der Bund der Rothaarigen und andere Detektivgeschichten“ schnell vermuten.

Ein dunkles Kapitel, das wirtschaftliche positive Weichen für Niedersachsen und gerade auch für die Region zwischen Harz und Heide stellte: Heute vor 85 Jahren (1938) legte Adolf Hitler in Fallersleben den Grundstein für das Volkswagenwerk: „Die Volkswagen Chronik – Vom Käfer zum Weltkonzern“.

Heute vor 224 Jahren (1799) wurde ein Maler und Schriftsteller geboren, dessen Name vermutlich eher wenigen bekannt ist. Ein Gedicht von August Kopisch aber lernte ich noch in der damaligen Volksschule: „Wie war zu Cölln es doch vordem, / Mit Heinzelmännchen so bequem!“. Mit seinem Gedichtband „Die Heinzelmännchen“ trug Kopisch ebenso wie die Gebrüder Grimm zur Sagen-haften Karriere der fleißigen Wichtel bei.

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Donnerstag, 25. Mai: Kultbücher

„Don’t panic!“, Handtuch her und lesen!

„Don’t panic!“ Heute ist Donnerstag, 25. Mai 2023, wir sollten ohne Handtuch das Haus nicht verlassen. Schließlich ist ein Handtuch „so ziemlich das Nützlichste“, was es auf Reisen gibt. Sogar, wenn diese Reisen „per Anhalter durch die Galaxis“ führen.

Lösen wir den wirren Einstieg für alle jene auf, die Douglas Adams als genialen Autor komödiantisch-satirischer Science-Fiction-Literatur noch nicht für sich entdeckt haben. Heute ist „Towel Day“, und zwar sowohl der internationale wie auch der intergalaktische Handtuchtag. Denn damit wird der Kultautor und Schöpfer des Romans „Per Anhalter durch die Galaxis“ seit seinem viel zu frühen Tod 2001 mit nur 49 Jahren von den Fans gewürdigt.

Vor der Anhalter-Serie arbeitete Douglas Adams als Drehbuchautor bei der BBC und schrieb drei Abenteuer (14 Folgen) für die Serie „Doctor Who“: „SHADA“ basiert auf diesen Drehbüchern. Mit den „Anhalter“-Bänden schuf Adams dann ein intergalaktisches Standardwerk, das als „die einzige vierbändige Trilogie in fünf Teilen“ in die Literaturgeschichte einging. Und weil darin der Leitsatz „Don’t panic!“ und ein Handtuch als nützliches Weltraum-Accessoire eine wesentliche Rolle spielen, wurde der „Handtuch-Tag“ als „a tribute to Douglas Adams“ ins Leben gerufen.

Auf den ersten „Anhalter“ folgten im Rahmen einer BBC-Hörspielreihe 1978 der zweite und dritte Band, „Das Restaurant am Rande des Universums“ und „Das Leben, das Universum und der ganze Rest“. Spätestens jetzt spukt Fans die Zahl 42 im Kopf herum, ist sie doch die endgültige Antwort auf die Frage nach „life, the universe and everything“.

Wer das glaubt, kann gern seine IT-Assistenten wie Siri fragen. Die Antwort ist eundeutig (wie auch mein GoogleNest Hub klarstellt (siehe Foto oben). Verinnerlicht hat die 42 offenkundig auch Multimilliardär Elon Musk, der beim ersten Raketenstart einer SpaceX Falcon Heavy als Testnutzlast einen Tesla nahm, auf dessen Bildschirm „DON’T PANIC!“ angezeigt wurde. Im Handschuhfach lag  ein Exemplar des „Anhalters“ und – natürlich – ein Handtuch.

In den Jahren 1984 und 1992 gönnte Douglas Adams der gigantischen Fangemeinde noch zwei weitere Bände. Aus „Mach’s gut und danke für den Fisch“ folgte „Einmal Rupert und zurück“. Den von Eoin Colfer („Artemis Fowl“) geschriebenen sechsten Band übergehen wir hier einmal. Denn schon die Originale von Adams sorgten für weltweites „Anhalter-Fieber“, die mit Fernsehserien, Computerspiel, Musical und Kino-Epos behandelt wurde.

Also: „Don’t panic!“, Handtuch nehmen und lesen!

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Lena Scholz zu „War and Queens – Liebe kennt keine Grenzen“

Lena Scholz zu „War and Queens – Liebe kennt keine Grenzen“

Jennifer L. Armentrout:

War and Queens – Liebe kennt keine Grenzen

Endlich war es so weit und ich konnte den vierten Band dieser Fantasy Reihe lesen und niemals hätte ich gedacht, dass dieser Band alles toppen könnte.

Poppy ist auf der Suche nach Rache. Nachdem sich ihr herzverwandter Casteel der Blutkönigin in einem aussichtslosen Kampf gestellt hat, setzt die all ihre Macht als Königin und Göttin Atlantias in Bewegung, um Cas aus seiner Gefangenschaft zu befreien.

Doch es bleiben Rätsel. Wer ist der wahre Erbe des Reiches? Welche Kräfte wird Poppy noch entwickeln? Werden sie es gemeinsam schaffen, die Blutkrone zu stürzen? Zusammen mit ihren treusten Gefährten macht sich Poppy auf den Weg. Nichts ahnend, dass sie uralte Mächte heraufbeschwören wird…

Das grandiose Finale dieser fantastischen Reihe hat mich bis zum letzten Wort in seinen Bann gezogen. Für alle begeisterten Fantasyleser*innen oder die, die es noch werden wollen, ein absolutes Muss!

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Jennifer L. Armentrout: „War and Queens – Liebe kennt keine Grenzen“, Heyne Taschenbuch, 877 Seiten, ISBN 9783453322394, Preis: 18,00 Euro.


Mittwoch, 24. Mai: Lange Licht

Ein „Brückentag“ nicht nur für Brooklyn

An diesem Mittwoch, 24. Mai 2023, dauert der „lichte Tag“ in diesem Jahr zum ersten Mal länger als 16 Stunden. Um genau zu sein: 16 Stunden und 1 Minute. Die Sonne ist um 5.14 Uhr aufgegangen und verabschiedet sich erst wieder um 21.15 Uhr von uns.

Ein Licht ging heute vor 140 Jahren auch der Stadt auf, die nach eigenem Bekunden nie schläft. Dabei sollen die ein Jahr zuvor patentierten Glühbirnen des Thomas Alva Edison an diesem Tag eigentlich eine Brücke ins rechte Licht rücken. Und dies aus gutem Grund, den die Brooklyn-Bridge gehört ohne Frage zu den bekanntesten Brücken der Welt und zu den bekanntesten New Yorker Wahrzeichen.

Die Geschichte der weltberühmten Brücke ist im Kern die Geschichte der Auswandererfamilie Roebling aus dem thüringischen Mühlhausen, deren Mitglieder das Projekt initiierten, trotz etlicher Tragödien vorantrieben und schließlich vollendeten. Nachvollzogen in dem historischen Roman „Die Ingenieurin von Brooklyn“.

Wobei es der Originaltitel besser trifft: Im Mittelpunkt von „The Engineer’s Wife“ steht Emily Warren Roebling, Ehefrau von Washington Augustus Roebling, die nach der Erkrankung ihres Mannes den Bau der Brücke weiter vorangetrieben hat.

Um das Bauwerk, an dem 14 Jahre gebaut wurde, ranken sich Mythen und Legenden. Viele Erzählungen sind historisch nicht gesichert – und auch damit idealer Stoff für Romane. Die Einweihung der Brooklyn-Bridge spielt in Alex Capus‘ Roman „Susanna“ nicht nur eine gewichtige Rolle, das Buch nimmt das symbol- und ebenso geschichts- wie geschichten-trächtige Bauwerk sogar auf den Titel. Auch wenn es um weit mehr geht in der Erzählung um die Malerin Susanna. Markus Weber hat den Roman in den Lesetipps der BÜCHER-HEIMAT besprochen.

Für die meisten Touristen aber ist die Brooklyn-Bridge in erster Linie auch ein Hingucker. Wer nicht nach New York kommt, sich aber nicht sattsehen kann, sollte sich eines schon mal fürs Jahresende und fürs nächste Jahr vormerken: „Brooklyn Bridge – New York City“ ist ein Premium-A2-Wandkalender mit faszinierenden Fotos. Und für alle, die selbst Hand anlegen wollen, empfiehlt sich das 1000 Teile Nachtleuchtpuzzle „Educa – Brooklyn-Bridge“.

Einen runden Geburtstag feiert heute auch eine bei Autofahrern eher unbeliebte Erfindung. Vor 85 Jahren, am 24. Mai 1938, erhielt der US-Amerikaner Carl C. Magee das Patent Nr. 2.118.318 für die Parkuhr. Obwohl ohne diese Erfindung ein Kinderbuchtitel vielleicht noch „wahrer“ würde: „Die Irrfahrten des Odysseus auf der Suche nach einem Parkplatz in der Großstadt“.

Ganz kurz und damit zu der Erfindung passend ollen wir noch darauf verweisen, dass am 24. Mai 1844 Samuel F. B. Morse (Biographie) das erste Telegramm auf Morsecode von Washington, D.C., nach Baltimore sendete. Inhalt der Nachricht: „What hath God wrought?“ (Was hat Gott getan?).

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Dienstag, 23. Mai: Unantastbar

Ein großartiges Buch ganz klein: Das Grundgesetzt in der Ausgabe des Miniaturbuchverlag Leipzig.

Das inhaltlich wertvollste deutsche Buch

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ An diesem Dienstag, 23. Mai 2023, blicken wir 74 Jahre zurück auf die Verkündung des Grundgesetzes (GG) am 23. Mai 1949, denn seither ist dies der „Tag des Grundgesetzes“.

Schon im zweiten Satz des Paragraphen 1 heißt es: „Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“ In leider immer mehr querdenkenden Reichsbürger-Neonazi-Fällen dürften da Zweifel angebracht sein, denen entschieden begegnet werden muss.

Ein Blick hinein ins Grundgesetz schadet generell nicht, denn in den 146 Artikeln sind die grundlegenden Regeln für das Zusammenleben in Deutschland festgehalten – was es zum wertvollsten deutschen Buch macht. Und der Beck-Verlag liefert in dieser Ausgabe gleich noch mehrere grundlegende Rechtsnormen mit. Bis hin zur Charta der Grundrechte der Europäischen Union.

In deren Präambel heißt es: „Die Völker Europas sind entschlossen, auf der Grundlage gemeinsamer Werte eine friedliche Zukunft zu teilen, indem sie sich zu einer immer engeren Union verbinden.“ Und auch in diesem Fall gibt es innerhalb der EU Kräfte, die an solchen Erklärungen Zweifel wecken. Umso wichtiger aber ist die Auseinandersetzung sowohl mit dem deutschen Grundgesetz wie auch mit der EU-Grundrechtecharta.

Wer sich hineinfinden will, kann mit dem „Basiswissen Grundgesetz“ beginnen. Viele Passagen und gedanklichen Ansätze sind jedoch auch aus der Zeit heraus besser zu verstehen. Über die Entstehung des Grundgesetzes informiert „Der Parlamentarische Rat 1948-1949“. Wer derart gerüstet in Diskussionen um grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens in Deutschland verwickelt wird, kann das GG in der Grundgesetz-Miniaturausgabe im Schuber auch stets griffbereit haben.  

Ein Literatur-Projekt der besonderen Art kündigte heute vor 111 Jahren (1912) der Leipziger Insel Verlag an. Die ersten Bände der Insel-Bücherei werden dann am 2. Juni 1912 ausgeliefert. Die Reihe wird bis heute erfolgreich fortgesetzt, der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT weist daraus 394 Werke auf.

Ein Buch von Stefan Zweig stach mir sofort ins Auge. „Die Kunst, ohne Sorgen zu leben“ beherrsche ich nicht, das sollte ich unbedingt lesen. Tatsächlich mitreden kann ich dagegen bei einer Sammlung von Geschichten und Gedichten der Insel-Bücherei mit dem schönen Titel „Katzen kann man alles sagen“. Wobei aus meiner Sicht ein Nachsatz fehlt: …aber sie hören nicht darauf…

Auch die Region zwischen Harz und Heide ist in der Insel-Bücherei vertreten, erzählt in der zum Stöbern verleitenden Insel-Bücherei eine „Geschichte in Büchern“: Peter Burschel erzählt über die „Herzog August Bibliothek“ in Wolfenbüttel. Und er weiß, wovon er schreibt: Burschel steht als Leiter der HAB in der Tradition großer Geister wie Gottfried Wilhelm Leibniz und Gotthold Ephraim Lessing.

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