Dienstag, 4. Juli: Hurz!

Ein ganz großer Tag für Tom und Alice

Gleich mit zwei literarischen Aktionstagen wartet dieser Dienstag, 4. Juli 2023, auf. Eine junge Dame namens Alice, die es in ein Wunderland verschlägt, steht dabei mehr noch im Fokus als ein gewisser Tom Sawyer.

Die „National Tom Sawyer Days“ in den Vereinigten Staaten hätten einen internationalen Aktionstag verdient. Meiner Meinung nach sogar einen internationalen Pflichtfeiertag. Aber immerhin widmen die Amerikaner dem Meisterwerk Mark Twains eine ganze Festwoche – mit dem heutigen Unabhängigkeitstag als Höhepunkt.

Ganz abgesehen davon, dass mir persönlich immer Huckleberry Finn näher als „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ allein war, weckt der „Independence Day“ (DVD) natürlich Assoziationen – die meist bei einem Blockbuster des deutschen Regisseurs Roland Emmerich enden.  

Der zweite heutige literarische Aktionstag bringt mich etwas in die Zwickmühle. Im Gegensatz zu Tom Sawyer konnte ich mit „Alice im Wunderland“ nie wirklich etwas anfangen. Aber das Meisterwerk von Lewis Caroll hat es zu einem „Internationalen Alice-im-Wunderland-Tag“ gebracht.

Immerhin kann man im Fall des weltberühmten Kinderbuchs die Wahl des Aktionstages prima erklären. Der 4. Juli 1862 bescherte der lesenden Nachwelt den „Golden Afternoon“, also jene Stunden, in denen der Mathematiker Charles Lutwidge Dodgson (so hieß Caroll wirklich) den drei Töchtern des Oxforder Dekans die Ursprungsgeschichte erzählte.

Drei Jahre später wurde das Buch dann herausgegeben. Und natürlich am 4. Juli 1865. Lewis Carroll selbst stand der Veröffentlichung eher skeptisch gegenüber. Erst als ein Freund, dem er das Manuskript gegeben hatte, von der Begeisterung seiner Kinder berichtete, stimmte der Autor zu.

Und wenn schon, denn schon: Wir empfehlen (auch für die Optik im Bücherregal) „Alice im Wunderland“ in einer Schmuckausgabe, gestaltet von der Designkünstlerin MinaLima, die auch für die Harry-Potter-Schmuckbände verantwortlich zeichnet. Und die Fortsetzung „Alice hinter den Spiegeln“ ist gleich mit dabei.

Angesichts eines ungewöhnlich vollen Terminkalenders belasse ich es heute bei drei Buchtipps – und bei einem kurzen Blog. Immerhin gibt es noch einen meiner eher seltenen Videotipps, aber Genialität muss gewürdigt werden: Am 4. Juli 1991 veralberten Hape Kerkeling und Achim Hagemann in der letzten Folge von „Total Normal“ die ganz Kulturbeflissenen: „Hurz!“ (ext., Youtube).

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Montag, 3. Juli: Kriminell

Von „Meerkatzen“ und Kirschkernen

Wir starten an diesem Montag, 3. Juli 2023, in eine neue Woche. Es ist die „Kw 27“ (womit ich nie etwas habe anfangen können). Und zu allem Überfluss habe ich einen der (für mich) wichtigsten Aktionstage des Jahres übersehen.

Am Samstag war der „Internationale Tag des Kirschkernspuckens“ (International Cherry Pit Spitting Day). Ich bin süchtig nach Kirschen. Und da gehört Kirschkernspucken dazu. Oder besser: gehörte. Irgendwie ist mir mit den Jahren der Druck hinterm Kern abhandengekommen.

Dass es mit meiner Denkleistung nicht mehr so weit her ist, bewies mir auch der heute anstehende „World Meerkat Day“. Sofort schaute ich im Shop der BÜCHER-HEIMAT nach passender Lektüre und entdeckte lediglich eine wissenschaftliche Abhandlung über „Meerkatzenverwandte“ – um mich dann endlich daran zu erinnern, dass sich hinter „Meerkat“ die Erdmännchen tarnen…

Etwas verwirrt hat mich dann auch die Info, dass sich heute vor 126 Jahren (1897) das Riesenrad im Wiener Prater zum ersten Mal drehte. Dass lässt mich an KuK und Sissi, an Wiener Schmäh und Heurigen denken. Bei Österreichern löst der Prater aber offenkundig ganz andere Assoziationen aus. Mord und Totschlag bestimmen die Bücherauswahl.

Die Palette reicht vom historischen Kriminalroman „Donaumelodien – Praterblut“ bis zum siebten Krimi aus der Sarah-Pauli-Reihe, die im Nachbarland eine Art Abo auf die Bestsellerlisten hat: „Die Prater-Morde“.

Und wenn wir schon bei Krimis/Thrillern sind: Am 3. Juli 1944 wurde das Film-noir-Meisterwerk „Frau ohne Gewissen“ von Regisseur Billy Wilder uraufgeführt. Die Basis lieferte der Roman „Double Indemnity“  (engl.) von James M. Cain. Aus dessen Feder stammt auch „Der Postbote klingelt immer zweimal“, das dank der grandiosen Verfilmung mit Jack Nicholson deutlich bekannter ist.

Krimi, Part III: Heute vor 115 Jahren (1908) wurde Thomas Narcejac geboren. Der Professor für Literatur und Philosophie wurde zusammen mit Pierre Boileau für ihre psychologischen Kriminalromane bekannt. Ihr gemeinsames Werk „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ wurde im Jahr 1958 von Alfred Hitchcock verfilmt.

Runden Geburtstag könnte heute einer der ganz Großen (aber auch der ziemlich Schwierigen) der Literatur feiern. Heute vor 140 Jahren (1883) wird Franz Kafka geboren. Wer wissen will, was der Begriff „kafkaesk“ bedeutet, liest gleich das Dreierpack mit „Der Prozess – Das Urteil – Die Verwandlung“.

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Dr. Haide Manns liest aus “Bluesfrauen”

Starke Geschichten mit Gesang und Piano

Eine Annäherung an den Blues, dessen soziale Wurzeln in der afroamerikanischen Community zu finden sind, strebt Dr. Haide Manns in ihrem Buch „Bluesfrauen. Starke Stimmen und ihre Geschichten“ – und in ihrer Lesung mit Gesang und Piano in der Bücherheimat an.

Der Blues ist die musikalische Sprache dieser Community. Die „Mutter des Blues“, Ma Rainey, ist eine der afroamerikanischen Bluesfrauen, die den Blues schon vor dem Erscheinen der ersten Bluesschallplatte in ihren Zelttheatervorstellungen ihrem afroamerikanischen Publikum vorträgt. Doch erlaubt erst die erste Bluesschallplatte von 1920, von Mamie Smith gesungen, dem zuvor von den weißen Plattenfirmen ignorierten Blues den Weg in die Welt zu öffnen.

Diese Schallplatte ist eine Sensation und ein riesiger Verkaufserfolg. Es entstehen die „Race Records“, die speziell für die afroamerikanische Community produziert werden. Europa erreicht der Blues erst in den 60er Jahren. Der Blues wird dann zunehmend weiß.

Oft witzig und ironisch, kreieren die afroamerikanischen Bluesdiven in ihren Songs ein neues Bild der Frau: die selbstbewusste und selbstbestimmte tatkräftige afroamerikanische Frau. In ihren Texten singen sie über pure Lebenslust, über die Freuden, aber auch die Leiden der Frauen, die in der US-Gesellschaft doppelt unterdrückt werden: von der rassistischen Gesellschaft und von ihren Männern. Voller Energie erzählen die Bluesfrauen singend ihrem weiblichen Publikum von Problemen, mit denen die Frauen im Alltag konfrontiert sind, und von Bewältigungsstrategien ihres von Armut und Sorgen geprägten Lebens.

Sie thematisieren die Wanderbewegungen der afroamerikanischen jungen Frauen und Männer vom ländlichen Süden in die Industriestädte des Nordens, die mit der Hoffnung verbunden sind, als Arbeiterinnen oder Dienstmädchen ein besseres Leben zu finden. Symbolisch stehen dafür die vielen Bluessongs über die Eisenbahn, die einerseits Befreiung und Freiheit aus den katastrophalen Lebensverhältnissen des Südens verspricht, aber auch Abschiedsschmerz und Heimweh nach zu Hause mit sich bringt. Diese, sowie die Songs zur freien Wahl von Liebesbeziehungen und deren Abbruch, sind für die afroamerikanischen Frauen von großer Bedeutung. Beide Themen stellen die wichtigsten Unterschiede zum afroamerikanischen Leben in der Sklaverei dar.

Textausschnitte aus dem Buch werden gelesen und von den jeweils dazu passenden Bluessongs mit Gesang (Haide Manns) und Piano (am Keyboard Maximilian Tettschlag) begleitet. Beide agieren in der Bluesband „Blue Terrace“.

Dr. Haide Manns: „Bluesfrauen. Starke Stimmen und ihre Geschichten“, Heupferd Musik Verlag, 312 Seiten, ISBN 9783923445516, Preis: 24,80 Euro.

Freitag, 15. März 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Ulrich Woelk liest aus „Mittsommertage“

Mittsommertage, die ein Leben aus dem Takt bringen

Das Leben einer erfolgreichen Frau – innerhalb einer Woche völlig auf den Kopf gestellt:

Ruth Lember, Professorin in Berlin, soll in den Deutschen Ethikrat berufen werden. Sie scheint am Gipfel ihrer bisherigen Laufbahn. Aber ein Zwischenfall bei ihrer morgendlichen Joggingrunde erweist sich als Auftakt einer ganzen Reihe irritierender Ereignisse. Innerhalb von einer Woche in der sommerlich heißen Stadt gerät Ruths Leben völlig aus dem Takt. Ulrich Woelk erzählt in „Mittsommertage“ dicht, anschaulich und spannend die Geschichte einer Frau, die sich neu erfinden muss.

Ulrich Woelk: „Mittsommertage“, Ch. Beck, 284 Seiten, ISBN 9783406806520, Preis: 25,00 Euro.

Ulrich Woelk lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Er studierte Physik und Philosophie. Sein erster Roman, „Freigang“, erschien 1990. Zuletzt veröffentlichte er die Romane „Der Sommer meiner Mutter“ (C.H.Beck, 2019), der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand und in mehrere Sprachen übersetzt wurde, und „Für ein Leben“ (C.H.Beck 2021), für den er den Alfred-Döblin-Preis erhielt.

Donnerstag, 26. Oktober 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Eine Veranstaltung der Bad Harzburg-Stiftung
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Sonntag, 2. Juli: Abgehoben

Heute um 13.00 Uhr wird das Jahr geteilt

Den Pausentee haben wir schon gestern vorbereitet, am heutigen Sonntag, 2. Juli 2023, können wir ihn pünktlich um 13.00 Uhr genießen. Dann ist die Hälfte des Jahres vorbei. Noch einmal 182,5 Tage liegen dann vor uns, um die 365 voll zu machen.

Ansonsten heben wir heute richtig ab – und sollten uns bemühen, mit den Füßen und dem Verstand geerdet zu bleiben. Heute ist Welt-UFO-Tag (World UFO Day). Es gibt sogar eine World UFO Day Organization (WUFODO), deren Ziel es ist, ein Bewusstsein für die ihrer Meinung nach zweifellose Existenz von UFOs und intelligentem außerirdischem Leben zu schaffen. Eine Forderung, die seit dem „Roswell-Zwischenfall“ 1947 (der den Aktionstag auf den 2. Juli legte) besteht.

Ein außerirdisches Raumschiff soll damals im Bundesstaat New Mexico abgestürzt und von der US Army geborgen worden sein. Wer es nicht glauben mag, kann „Old Bones – Die Toten von Roswell“ lesen. Der Thriller will offenlegen, was im Sommer 1947 in Roswell wirklich geschah. Offenkundig war eine Menge los, denn es ist schon der dritte Band.

In „UFOs und das Geheimnis der Inneren Erde“ wird dann ohne jede Thriller-Attitüde ernsthaft von einer „Vollspektrum-Verschwörung auf allen Ebenen der Macht“ fabuliert. Co-Autor Jan van Helsing ist für „Verschwörungsmythen sowie geschichtsrevisionistischer und rechtsesoterischer Bücher bekannt“ (Wikipedia).

Und in die gleiche Richtung zielen weitere Machwerke: „Offiziell geleugnet!“ wird als das Buch zur „Netflix-Sensation ,Unacknowledged‘“ („Unbestätigt“) beworben. Ich werde auf die Lektüre verzichten, denn bald kommt die Wahrheit ohnehin ans Licht. Zumindest kündigt Autor Steven M. Greer an, „die größte Lüge in der Geschichte steht kurz vor der Zerschlagung“.

Da wenden wir uns doch lieber nochmal der Literatur zu. Heute vor 379 Jahren (1644) wurde der deutsche katholische Geistliche Abraham a Sancta Clara geboren. Er gilt mit rund 600 Einzelschriften als bedeutendster Poet der Barockzeit: „Wunderlicher Traum von einem großen Narrennest“.

Fantastischer Schriftsteller, Maler und mit dem Nobelpreis gewürdigt: Am 2. Juli 1877 erblickte Hermann Hesse das Licht der Welt. Mein Lieblingsbuch aus seiner Feder bleibt „Der Steppenwolf“.

Der Vollständigkeit halber, nachdem wir vor einigen Tagen auf den Start der Reihe zurückblickten: Heute vor 25 Jahren (1998) veröffentlichte Joanne K. Rowling den zweiten Potter-Band, „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“. Hier für Superfans die Schmuckausgabe der „MinaLima-Edition mit 3D-Papierkunst 2“.

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Samstag, 1. Juli: Ein witziger Tag

Kein Witz: Die Zeit für den Pausentee kommt

Dieser Samstag, 1. Juli 2023, ist ein schwieriges Datum. Es ist der 182. Tag des Jahres, in dem noch 183 Tage bleiben. Damit gehört der 1. Juli nach Tagen zur ersten, nach Monaten aber zur zweiten Jahreshälfte. Einigen wir uns darauf, dass wir den Pausentee zur Halbzeit schon mal vorbereiten.

Das Suchwort „Pausentee“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT förderte merkwürdige Ergebnisse zutage. Was der Fantasy-Schmöker „Der Schwur des Drachen“ oder der Nele-Neuhaus-Bestseller „In ewiger Freundschaft“ damit zu tun haben, konnte ich auch beim Studium der Verlagstexte nicht ergründen. Aber ist es nicht irgendwie beruhigend, dass auch Computer und „KI“ nicht unfehlbar sind?!

Vielleicht sollte man zu den beiden spannenden Romanen einfach einen Tee genießen. Es könnte sogar einer sein, zu dem man die Zutaten selbst gesammelt hat. Wie man „68 Teekräuter sammeln, zubereiten und genießen“ sollte, verrät „Tee aus Kräutern und Früchten“.

Kein Witz: Heute ist „Internationaler Witze-Tag“ (International Joke Day). Den gibt es schon seit 1994. Zur Feier des Tages sollte ich wohl Witzbücher vorstellen. Aber Vorsicht, da bin ich schon oft reingefallen. Wen interessiert, worüber ein einstiger Stuttgarter Oberbürgermeister lacht, kann das in Erfahrung bringen: „Manfred Rommels gesammelte Witze“.

Ich stehe ja ganz besonders auf Heinz Erhardt. Auch wenn der heute deplatziert ist, denn er erzählt ja keine banalen Witze, sondern brilliert mit intelligent-urkomischen Wortspielereien. Wenn „Der große Heinz Erhardt“ zur Feder griff, blieb und bleibt kein Auge trocken…

Es gibt diese Ereignisse, bei denen man denkt, das kann doch noch nicht so lange her sein – und die damit zugleich verdeutlichen, dass man älter geworden ist. Heute vor 30 Jahren wurden in Deutschland die fünfstelligen Postleitzahlen eingeführt.

Zum Finale noch ein literarischer Feiertag mit regionalem Bezug: Am 1. Juli 1742 wurde Georg Christoph Lichtenberg geboren, der später lange in Göttingen wirkte. Physiker, Naturforscher, Mathematiker, Schriftsteller, erster deutsche Professor für Experimentalphysik im Zeitalter der Aufklärung und Begründer des deutschsprachigen Aphorismus. Gerade auch für seine genialen „Aphorismen“ schätze ich ihn sehr.

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Freitag, 30. Juni: Sekundensache

„Warum landen Asteroiden immer in Kratern?“

Wir nehmen ab. Ich persönlich leider nicht um die Körpermitte. Der „lichte Tag“ schrumpft seit der Sommersonnenwende, an diesem Freitag, 30. Juni 2023, geht die Sonne wieder nach 5.00 Uhr auf (um 3 Minuten). Dennoch bringt sie es auf einen enormen Arbeitstag von 16:35 Stunden.

Und sie hätte Pech haben können, wenngleich es um Sekunden geht: Am 30. Juni wird bei Bedarf eine Schaltsekunde eingefügt. Ein tatsächlicher mittlerer Sonnentag dauert um Sekundenbruchteile länger als 86400 Sekunden. Was dazu führt, dass die entstehende Differenz zwischen Welt- und Sonnenzeit ausgeglichen werden soll.

Erstmals wurde eine Schaltsekunde am 30. Juni 1972 ans Tagesende angefügt, um die offizielle Zeit mit der mittleren Sonnenzeit zu synchronisieren. Die bisher letzte Schaltsekunde wurde am 31. Dezember 2016 eingefügt. Aktuell wird nach einem anderen System gesucht, denn die zusätzliche Sekunde birgt Fehlerpotenzial für Computer.

Dennoch sollte man die Sekunde nicht geringschätzen. „Das Leben in 5 Sekunden“ muss möglich sein, will man „200 Biographien von Gott bis Pippi Langstrumpf“ auf 256 Taschenbuchseiten packen – ohne Worte. Und nur „Zwei Sekunden“ hat Kommissar de Bodt, um in einem Thriller seinen zweiten Fall zu lösen.

Da wir den Blick ohnehin bereits auf die Sonne und damit gen Himmel gerichtet haben, passt der ebenfalls heute anstehende Internationale Tag der Asteroiden“ (International Asteroid Day) prima ins Konzept. Das Buch „Asteroiden, Kometen und Meteore“ liefert die Wissensgrundlage zum Thema.

Dabei ist der Aktionstag vor allem dazu gedacht, über Asteroiden, mögliche Risiken und gegebenenfalls Abwehrmaßnahmen zu informieren. Nicht jede Frage, die dies aufwerfen könnte, muss man ernst nehmen: „Warum landen Asteroiden immer in Kratern?“ beinhaltet laut Verlagswerbung „33 Spitzenantworten auf die 33 wichtigsten Fragen der Menschheit“.

Noch zwei literarische Termine: Heute vor 87 Jahren (1936) erschien einer der berühmtesten Romane der Welt. Margaret Mitchell veröffentlichte ihr großes Werk „Vom Winde verweht“ (Gone With the Wind).

Und Geburtstag hat heute eine der aktuell erfolgreichsten deutschen Autorinnen. Juli Zeh erblickte am 30. Juni 1974 das Licht der Welt. Auch ihr jüngstes Werk „Zwischen Welten“ landete im Spiegel-Bestseller-Ranking wieder auf Platz 1.

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Stefan Sobotta: Secret Places Harz

Der Harz abseits ausgetretener Wege

Der Harz ist das nördlichste deutsche Mittelgebirge. Auch außerhalb der klassischen Ferienzeiten tummeln sich hier mittlerweile die Gäste in großer Zahl. Dabei lockt nicht nur der Blick vom Brocken oder das Selfie am Instahotspot Oderteich. Überall finden sich jedoch immer noch Stellen, an denen man fast allein ist oder neue Einblicke von bekannten Plätzen gewinnen kann. Spannende Ort liegen vor, hinter und in den Bergen und warten darauf entdeckt zu werden. 

Früher musste man in den Harz. Mit der Schule oder dem Verein. Manche wurden beim Wandern von den Eltern die Wege hinauf und hinunter gescheucht. Selbst erwachsen geworden entdecken viele Städter heute den Harz als neuen hippen Urlaubsort. Entschleunigung, Natur erleben, wundervolle Orte bei Insta posten. Das machen viele. An etlichen Stellen bereits viel zu viele für manchen Geschmack.

Klar, es gibt sie die Hotspots. Auf dem Brockengipfel drängen sich die Wanderer für das Sonnenaufgangsfoto selbst im Winter bei Sturm und arktische Kälte mitten in der Nacht. Doch wer schaut schon hinter die Kuppel auf dem Brockenhaus? An den Felsen des Hamburger Wappens stehen die Instagrammer mit großer Ausrüstung parat, wenn die Sonne um den Sandstein kommt. Auf dem Marktplatz von Goslar lauschen die Touristen den Klängen des Glockenspiels und in Wernigerode herrscht an den Wochenenden Gedränge auf dem Weihnachtsmarkt vor dem bunten Rathaus. Diese und viel Ort mehr finden sich in den altbekannten Reiseführern. Sie sind wunderschön und besuchenswert. Viele vergessen dabei aber, wie groß der Harz ist. Weitläufig erstreckt er sich über drei Bundesländer. Niedersachsen im Westen, Sachsen-Anhalt im Osten und Thüringen im Süden. Früher wurden die Menschen durch die Innerdeutsche Grenzen geteilt. Das ist nur die politische Einteilung. Heute kann man überall hin. Ob mit dem Auto, dem Mountainbike oder per pedes. Der Harz ist eine offene deutsche Landschaft. 

Reisen durch Zeit und Raum

Das Buch von Stefan Sobotta ist eine Einladung, den ganzen Harz zu erleben. Hinter die Fichten zu schauen, Theater im Wald zu erleben und in die Tiefe abzutauchen. Ich lade Sie ein auf eine Reise in die Natur abseits ausgetretener Pfade, aber auch in eine der vielfältigsten deutschen Kulturlandschaften. Lauschen Sie! Hier schlug einst im Mittelalter das Herz Europas. Kaiser, Könige und Bischöfe liebten den Harz und Kaiser Heinrich der Dritte ließ sein Herz in der Kaiserpfalz in Goslar bestatten. Soweit müssen Sie allerdings nicht gehen nach unserer Reise durch einzigartige Landschaften. Wir fahren durch von alten Bäumen gesäumte Alleen. Fliegen durch die Zeit von den Gräbern der Urmenschen, Plätzen heidnischer Kulte, bis in die Welt moderner Industriegeschichte. Wo Licht ist, ist auch Schatten, selbst im Harz. Dunkelste Orte deutscher Geschichte werden nicht ausgespart. Der Harz ist ein historischer Ort. Einst schlug hier das Herz des deutschen Bergbaus. Erfindungen wie das Drahtseil und die Schiene machten findige Oberharzer Bergleute und trugen sie in die Welt hinaus. Kreative finden Plätze, an denen man selbst aktiv werden kann. Christbaumkugel gefällig? Dann bitte selbst blasen unter fachkundiger Anleitung. Erleben wie eine Dampflok gewartet wird? Auch das geht. Entdecken Sie eines der deutschesten Mittelgebirge neu.

Der Autor Stefan Sobotta ist Medienproduzent und lebt bei Goslar. Nachdem er bereits zwei erfolgreichen Reiseführer rund um den Harz mit seinen Fotos und Ideen bereichert hat, ist dies das erste Buch, zu dem er auch den Text lieferte. Der Reisebildband bietet für Gäste und Eingeborene viele neue Blickwinkel und Ausflugsideen im ganzen Harz.

Stefan Sobotta: „Secret Places Harz“, Brockmann-Verlag, 163 Seiten, ISBN 9783734326424, Preis: 25,99 Euro.

Mittwoch, 11. Oktober 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
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Donnerstag, 29. Juni: Ein Tempo-Tag

Matsch und tropische (Alp-) Träume

Die Stoppuhren raus: An diesem Donnerstag, 29. Juni 2023, werde ich genau aufpassen, denn vor Jahresfrist lieferte uns dieses Datum den kürzesten, jemals aufgezeichneten Tag. Mutter Erde gab richtig Gas, war in 23 Stunden, 59 Minuten, 59 Sekunden und 998,41 Millisekunden rum.

Zugegeben, aufgefallen ist mir das nicht wirklich. Und würde es sicher auch nicht, wenn dieser Welt-Rekord nochmals um ein paar Millisekunden purzeln würde. Eindeutig ein Fall für die von mir so geschätzte Kategorie „unnützes Wissen, mit dem man prima auf Partys verblüffen kann“.

Heute ist aber auch der „Internationale UNO-Tag der Tropen“ (UNO International Day of the Tropics). Der Aktionstag soll daran gemahnen, dass noch viel zu tun ist, um die tropischen Klimazonen nachhaltig bewohnbar zu halten. Darunter auch „Der Tropische Regenwald“ als artenreichster Naturraum der Erde.

Exotischen Urlaubsträumen ähnelte das Leben in den Regionen schon immer eher selten. Das Buch  „Traurige Tropen“ erinnert an das Aussterben „primitiver“ Kulturen in ihrer Konfrontation mit dem zivilisatorischen „Fortschritt“.

Eine ganz persönliche Bedeutung haben die Tropen für Juliane Koepcke. In „Als ich vom Himmel fiel“ erzählt sie „wie mir der Dschungel mein Leben zurückgab“. Ein Buch, so Bettina Köhlert in den Lesetipps der BÜCHER-HEIMAT, das sie nicht aus der Hand legen mochte. Dies mag allerdings auch für einen „Fidschi-Insel-Krimi“ gelten: „Tropische Vergeltung“ könnte man ja lesen, wenn die Abende bei uns wieder heißer werden.

Heute könnte auch ein toller Tag für Kinder werden, wir begehen den „Internationalen Matsch-Tag“ (International Mud Day). Die Initiative geht auf die World Forum Foundation (WFF) zurück, eine globale Organisation für Kinder und deren Belange, die den Gemeinschaftsgedanken und ein Bewusstsein für die Umwelt stärken möchte. Wer nicht in den Schlamm will, kuschelt sich mit einem „witzigen Gruselabenteuer“ in seine Leseecke: „Geisterschule Blauzahn –Schlammige Aussichten“.

Heute vor 65 Jahren begann der Stern eines Jahrhundertsportlers auch international hell zu strahlen: Am 29. Juni 1958 gewann Brasilien durch einen 5:2-Finalerfolg über Gastgeber Schweden die Fußballweltmeisterschaft. Doppeltorschütze war ein 17-Jähriger. Wie Edson Arantes do Nascimento  Fußballgeschichte schrieb, schildert die Biografie „Pelé“.

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Mittwoch, 28. Juni: Auf den Hund gekommen

EIN ABSOLUT ÜBERFLÜSSIGER AKTIONSTAG     

Im Grunde kann ich mit den Themen des bebücherten Kalenderblatts an diesem Mittwoch, 28. Juni 2023, selbst gar nichts anfangen. Als Katzenfreund sind Hunde nicht mein Thema. Und dann ist da noch ein absolut überflüssiger Aktionstag, der bei mir dennoch Emotionen weckt.

Heute ist der „Internationale Tag der Feststelltaste“ (INTERNATIONAL CAPS LOCK DAY). Er ist nichts weiter als eine Parodie auf die Flut der Computer-Aktionstage. Ich aber hasse die Taste. Wobei ich sie selten nutze. Zum Beispiel bei der BÜCHER-HEIMAT – UND DANN SCHREIBE ICH DANACH NATÜRLICH JEDESMAL WEITER IN VERSALIEN:::

Aber lassen wir das, schauen wir uns Hunde an. Heute vor 164 Jahren (1859) fand im britischen Newcastle upon Tyne die weltweit erste Hundeausstellung statt. Die erste Ausstellung in Deutschland folgte vier Jahre später vom 14. bis 20. Juli 1863 in Hamburg. Wer wie ich bei Hunderassen durcheinanderkommt, kann sich langsam herantasten. Beispielsweise von „50 kleine Hunderassen“ über „250 Hunderassen“ bis zu „400 Hunderassen von A-Z“

Geburtstag hätte heute der 1867 geborene Luigi Pirandello, seines Zeichens Nobelpreisträger (1934) und einer der bedeutendsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Einer seiner größten Erfolge startete mit einem Skandal und Aufruhr im Publikum. „Sechs Personen suchen einen Autor“  heißt das Werk, das das Premierenpublikum in Rom zu Zwischenrufen „Irrenhaus! Irrenhaus!“ veranlasste.

Ganze einfache Kost ist das Werk allerdings auch nicht: Während einer Theaterprobe tauchen sechs Personen auf, die vom Theaterdirektor verlangen, dass er „sie“ aufführt. Sie wollen ihr Stück auf der Bühne sehen, wollen „leben“. Damit wandte sich Pirandello gegen das Illusionstheater und schuf die Grundlage für das moderne Drama – wofür er später gefeiert wurde.

Ich räume an dieser Stelle ein, dass mir unser zweites Geburtstagskind mit seiner „Schreibe“ deutlich näher ist. Am 28. Juni 1909 wurde Eric Ambler geboren, einer der entscheidenden Begründer des Thriller-Genres. Insbesondere sein fünfter Roman „Die Maske des Dimitrios“ gilt als ein Meilenstein und als Klassiker.  Am bekanntesten aber ist – auch durch die Verfilmung mit Peter Ustinov, Melina Mercouri und Maximilian Schell – Amblers Spionageroman „Topkapi“ .

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