Diese dreibändige Reihe von Jenny Han begeistert zu Recht unzählige Leser. Die Autorin nimmt einen mit in eine andere Zeit, als das Leben noch leichter war, als wir jünger, freier und glücklicher waren. Scheinbar – bis wir älter werden. Die Protagonisten sind drei Jugendliche (ein Mädchen und zwei Jungs, die Geschwister sind). Zusammen begleiten wir sie über Jahre ihrer Entwicklung und wie letztendlich jeder sein Glück findet. Von Erfahrungen, die wir als Jugendliche alle machen, von Glück, Freiheit und der unbändigen Kraft der ersten großen Liebe, die man nie vergisst.
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Wir sind am Mittwoch, 31. August 2022, und damit am 243. Tag des Jahres angekommen. Womit irgendwann im Tagesverlauf zwei Drittel des Jahres hinter uns liegen. Ist das schon die Zeit, um an Weihnachtsgeschenke zu denken? Wenn ja, Bücher aus der BÜCHER-HEIMAT gehen immer!
Viele Menschen interessieren sich beispielsweise für die Memoiren anderer Menschen. Wofür heute das passende Datum wäre, denn es ist der „Wir-lieben-Memoiren-Tag” (We Love Memoirs Day). Der Aktionstag ist eine Erfindung der beiden Schriftsteller Alan Parks and Victoria Twead, die beide auf etliche Memoiren-Erfolge verweisen können.
Für alle, die selbst zur Feder greifen und ihre Memoiren schreiben wollen, hat Victoria Twead (auf Englisch) Tipps parat: „How to Write a Bestselling Memoir“. Aktionstage, die der eigenen Branche nützlich und absatzfördernd sind, kennt man ja von anderen Aktionstagen. Wobei dann meist die Floristen wie am Valentins- und am Muttertag unter Generalverdacht stehen.
Und sogar weltberühmte Romanfiguren (und deren geistige Väter) legen ihre Erinnerungen vor: „Maigrets Memoiren“ von Georges Simenon sind ein gutes Beispiel. Für alle, die es zu richtig viel Geld bringen wollen, empfiehlt sich ein Buch ganz besonders: Disneys „Onkel Dagoberts Memoiren“.
Ein Vierteljahrhundert ist es heute her (1997), dass Diana, Princess of Wales, bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. Memoiren gibt es von ihr nicht, aber sie dürfte zu den Frauen gehören, über die die meisten Bücher veröffentlicht wurden. Am bekanntesten ist dabei wohl Andrew Mortons „Diana. Ihre wahre Geschichte – in ihren eigenen Worten“, gerade herausgegeben in einer „Memorial Edition: Aktualisierte und ergänzte Neuausgabe des Bestsellers zum 25. Todestag“.
Falls Lady Di jemals an „Zugkraft“ verlieren sollte, kann man ja verkaufsfördernd auch noch „zwei Frauen. Zwei Leben. Ein Schicksal“ in den Fokus rücken und über „zwei unsterbliche Frauen, verbunden über die Jahrzehnte“ schreiben: „Grace Kelly und Diana Spencer“. Oder man spekuliert munter drauflos, ob hinter dem Unfall in Paris nicht doch dunkle Mächte stecken: „Diana – Das Komplott“.
Ein Autorenteam um Miriam Meckel hat sich unterdessen „die Inszenierung von Prominenz und Schicksal am Beispiel von Diana Spencer“ vorgenommen und kommt zu einer vielleicht naheliegenden Frage: „Medien-Mythos?“. Es wird wohl nie eine letztgültige Antwort geben.
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Eine klebrig-süße Frühstücksidee bringt dieser Dienstag, 30. August 2022, mit sich, denn wir begehen (zumindest in USA) den „Tag der gerösteten Marshmallows“ (National Toasted Marshmallow Day).
Als Purist mag ich die Gummiteile viel lieber „pur und natur“. International wird dies anders gesehen. Wenigstens lässt die Verlagswerbung für das Buch „Erdbeeren & Marshmallows“ darauf schließen: „Welches Dessert darf bei einem Manga-Büfett nicht fehlen? Natürlich Erdbeeren & Marshmallows! Hier kommt eine doppelte Portion frischer, fluffiger und megafrecher Lesespaß rund um die süßeste Mädchenclique Japans!“
Da halten wir doch besser gleich mal mit einem Klassiker der Weltliteratur dagegen. Und hier bietet sich heute das berühmteste Werk von Mary Wollenstonecraft Shelley an, die am 30. August 1797 geboren wurde: „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“. Veröffentlicht 1818, da war die Autorin gerade einmal 21 Jahre alt.
Das Leben der Mary Wollstonecraft Shelley, Tochter des Philosophen William Godwin und der Feministin Mary Wollstonecraft, bietet allein faszinierenden Lesestoff. Sie heiratete 1816 mit 19 Jahren den Schriftsteller Percy Bysshe Shelley, nach dessen frühen Unfall-Tod sie sich um den Nachlass kümmerte. Mary Shelley starb im Alter von 53 Jahren. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts begann die Literaturwissenschaft, die Autorin und all ihre Werke zu würdigen.
Eher spröde Charaktere mögen auch die Werke und Auftritte eines weiteren Geburtstagskindes als blanken Horror empfinden, für das Gros des Publikums allerdings ist der am 30. August 1955 geborene Helge Schneider ein komödiantisches Genie. Was im Grunde nicht weit genug gefasst ist, denn nicht allein als Komiker, auch als Kabarettist, Schriftsteller, Film- und Theaterregisseur, Schauspieler und Multiinstrumentalist begeistert er.
Bekannt, so schreibt die Wikipedia, wurde Helge Schneider „durch Bühnenauftritte, in denen er Klamauk und Parodien mit Jazzmusik verbindet. Ein entscheidendes Element seiner Arbeit ist die Improvisation.“ Was aber den Schriftsteller Schneider und Bücher wie „Orang Utan Klaus“ außer Acht lässt. Und wer die verpasst, verpasst ein paar herrlich blödsinnige Zitate wie „Eine berühmte Frau hat einmal gesagt: ,Eine Rose ist eine Rose, ist eine Rose.‘ Ich glaube, sie hatte Recht.“ Oder mein Favorit als überzeugter Kaffeetrinker: „Nee, ich trinke keinen Tee. Ich bin Atheist.“
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Auf ehrliche, teils versteckte Weise erzählt Juli Zeh über ein kleines Dorf im Osten Deutschlands. Indem alles noch seinen eigenen Regeln folgt, die nicht jeder versteht, doch die für die Menschen dort wichtig sind, um mit der Welt so umzugehen, dass sie noch einen Sinn in ihrem Sein finden.
Juli Zeh schafft es, diese Menschen so zu charakterisieren, dass der Leser den Gedanken bekommt, dass trotz der Entfernungen in Lebensweisen, Denken und Handeln, wir alle auf eine bestimmte Weise verbunden sind. Eine Weise, die wir womöglich vergessen oder verdrängt haben, doch die immer da sein wird und uns miteinander verbindet, egal wer wir sind.
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Das größte Weinfass der Welt im Heidelberger Schloss. Foto: Wikipedia gemeinfrei
Große Kultur so langsam wie möglich
Wir sind an diesem Montag, 29. August 2022, in der letzten Sommerwoche angekommen. Jedenfalls mit Blick auf den meteorologischen Herbstanfang am 1. September. Nach dem kalendarischen Herbstanfang haben wir noch bis zum 23. September um 3.03 Uhr Sommer.
Man sollte in Heidelberg vielleicht weniger auf sein Herz, als vielmehr auf seine Leber achten. Am 29. August 1751 wurde im Keller des Heidelberger Schlosses das größte Weinfass der Welt fertiggestellt. Fassungsvermögen: 221.726 Liter Wein.
Es ist bereits das vierte Riesenfass und alle hatten sogar Namen: Auf das „Johann-Casimir-Fass“ (1591) folgten das „Karl-Ludwig-Fass“ (1664) und das „Karl-Philipp-Fass“ (1728) bevor das aktuelle „Karl-Theodor-Fass“ eingeweiht wurde. Sollte auch dieses mal wie ein Vorgänger in einem kalten Winter im Ofen landen, hätte ich für den Nachfolger einen Namensvorschlag: „Werner-Karl-Herbert-Fass“.
Das derzeitige Fass wurde allerdings nur dreimal gefüllt, weil es nie dicht war. Oder sollte der Fasswächter Perkeo…? Die Statue soll ihren Namen nach einem Hofnarren haben, der auf die Frage, ob er das Große Fass allein austrinken könne, mit „Perché no?“ (warum nicht?) geantwortet haben soll. Der Name Perkeo war geboren. Und wenn man das Fass wieder füllen will, empfiehlt sich zur Wein-Wahl die Lektüre von „111 Deutsche Weine, die man getrunken haben muss“.
Eine Erfindung, die mich schon mehr als einmal zur Weißglut getrieben hat, ließ sich der US-amerikanische Tüftler Whitcomb Judson am 29. August 1893 patentieren: den Reißverschluss. Ganz abgesehen von den peinlichen Momenten, die der Vergesslichkeit geschuldet sind, klemmen bei mir Reißverschlüsse immer dann, wenn man Jacke oder Hose gerade wirklich braucht. Vielleicht klärt das Buch „Von Rad bis Reißverschluss“ – Erfindungen, die die Welt veränderten“, dieses Mysterium auf.
Den Avantgarde-Künstler John Cage verstehe ich zwar vielfach nicht, aber seine Werke faszinieren vielleicht auch gerade deshalb. Heute vor 70 Jahren (1952) wurde sein Musikstück „4′33″ (four thirty-three) uraufgeführt. Dabei wird kein einziger Ton gespielt, um „die gängige Auffassung von Musik in Frage“ zu stellen. Wenn es nötig ist…
Im Harz können wir Cages Orgelwerke »ORGAN²/ASLSP« (As Slow as Possible), das „langsamste Konzert der Welt“, genießen. Es wird seit dem 5. September 2001 in Halberstadt in der St.-Burchardi-Kirche aufgeführt und soll bis zum 4. September 2640 dauern (639 Jahre). Auch die Literatur dazu klingt nicht gerade nach leichter Kost: „Geräuschvolle Stille – Geordneter Klang“ – „Ästhetische und historische Überlegungen im Geiste der Kunstphilosophie von John Cage“.
In der Region zwischen Harz und Heide (für mich gern auch weiter „Braunschweiger Land“) muss heute ein Geburtstagskind gewürdigt werden. Am 29. August 1866 kam Hermann Löns zur Welt. Als Grundschüler habe ich ein Gedicht von ihm lernen müssen. In Erinnerung geblieben sind mir aber eher „Mümmelmann und andere Tiergeschichten“, die mir meine Oma vorlas.
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Ein sehr süßes, einfühlsames und leichtes Buch, welches die Fragen des Lebens anspricht und auf charmante Weise den Leser mitnimmt. Protagonist ist ein Familienvater, welcher nach dem Tod seines Lieblingsonkels (der Schriftsteller war), in ein Loch fällt.
Sein Pharmaunternehmen entwickelt Medikamente gegen das Altern, doch mit der Zeit, die er im Anwesen seines Onkels verbringt, wird ihm bewusst, dass es weder auf das Altern, den Erfolg oder Geld ankommt, sondern einzig und allein auf die Zeit, die man mit seinen Liebsten verbringt. Genauso wie die Möglichkeit, seinen Träumen immer eine Chance zu geben.
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Appetit und eine sich selbsterfüllende Prophezeiung prägten heute meinen Start in diesen Sonntag, 28. August 2022: Ich hatte Lust auf einen Zwieback. Und der leistet am „Krümel-über-der-Tastatur-Tag“ (Crackers Over Your Keyboard Day) die gleichen Dienste wie Knäckebrot, Brötchen oder Kekse.
Nicht dass ich übermäßig reinlich wäre, aber ein prüfender Blick auf meine Tastatur zeigte mir, dass ich den US-amerikanischen Quatsch-Aktionstag wohl gern und häufiger begehe. Kombiniert mit viel Kaffee-Kleckern. Da fällt der Blick natürlich auf ein Buch mit dem Titel „Tastaturreinigung“.
Dahinter allerdings verbergen sich „kurze lyrische Prosatexte“. Die helfen vermutlich eher wenig gegen Kekskrümel. Dagegen könnte der zweite Titel als Anleitung verstanden werden, die Tastatur umzudrehen und allen Unrat herauszuschütteln: „Aus der Tastatur gefallen“ von Scheibenwelt-Erfinder Terry Pratchett beinhaltet allerdings mehr „Gedanken über das Leben, den Tod und schwarze Hüte“.
Heute ist es übrigens 59 Jahre her (1963), dass der niederländische Konzern Philips stellt auf der Funk-Ausstellung in Berlin die erste Musikkassette samt Kassettenrekorder Philips EL 3300 vorstellte. „Bandsalat“ wurde zum geflügelten Wort. Im Buch „Die Glorifizierung des Bandsalats“ geht es aber auch um „andere Alltäglichkeiten“.
Hängengeblieben bin ich bei dem Titel „Das waren unsere 80er“. Die Verlagswerbung kündigt eine nostalgische Sammlung von „Weißt-Du-noch-Anekdoten“ an. Und sie liefert jene Stichworte, die mein Kopfkino auf Hochtouren anlaufen ließen: Walkmann, Dallas, Vokuhila und Bandsalat.
Damit ich schnell meinen filmischen Fantasie-Bandsalat entwirren und vor allem die Tastatur reinigen kann, hier schnell noch die Literatur-Geburtstagskinder des Tages. Am 28. August 1828 startete Lew Nikolajewitsch Tolstoi auf seinen Lebensweg.
Tolstois Hauptwerke „Krieg und Frieden“ und „Anna Karenina“ sind Klassiker des realistischen Romans. Gerhart Hauptmann sagte über den russischen Schriftsteller: „Lebte er heute, er […] würde zum Frieden rufen, zum wahren Frieden, mit gewaltiger Stimme.“ – Was ja gerade mal wieder auch richtig wichtig wäre…
Ein Multitalent war Julius Stinde, der am 28. August 1841 geboren wurde. Als Chemiker, Journalist und Schriftsteller hatte er offenkundig einen besonders scharfen und analytischen Blick auf seine Berliner Umwelt. Größter Beliebtheit erfreuten sich daher Stindes realistisch-satirische Geschichten um die Berliner Kleinbürger „Die Familie Buchholz“.
Und dann erblickte heute vor 105 Jahren noch ein Mann das Licht der Welt, der wie kaum ein zweiter die Geschichte des Comics prägte. Der Zeichner Jack Kirby war – häufig an der Seite von Stan Lee – geistiger Vater unzähliger Figuren. Mit Popeye fing es an, die Fantastic Four, Thor, der unglaubliche Hulk, Iron Man, die X-Men, der Silver Surfer, Die Rächer, Doctor Doom, Galactus und Magneto sind nur ein Ausschnitt aus dem Gesamtwerk…
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Schnick, Schnack, Schnuck. Spielerisch sollten wir diesen Samstag, 27. August 2022, angehen, denn es ist der „Internationale Schere-Stein-Papier-Tag“ (World Rock Paper Scissors Day). Sie wissen schon: Stein schleift Schere, Papier wickelt Stein ein, Schere zerschneidet Papier…
Tatsächlich gibt es ernsthaft eine World Rock Paper Scissors Association (WRPSA), die das Ziel hat, das Spiel weltweit zu fördern. Und das tut sie seit 2014 auch mit dem „Schere-Stein-Papier-Tag“. Die Suche nach passender Lektüre gestaltet sich schwieriger. Der Buchtitel „Schere, Stein, Papier“ ist ein Etikettenschwindel, dabei geht es um „Basteln mit Naturschätzen“. Was natürlich auch Spaß machen kann.
Etwas näher dran ist schon, wer zu „The Big Bang Theory und die Philosophie“ (eBook) greift. Der Untertitel „Stein, Papier, Schere, Aristoteles, Locke“ hält, was er verspricht. Fans der Fernsehserie um Sheldon Cooper wissen allerdings, dass die Nerds die noch etwas kompliziertere Variante „Stein, Papier, Schere, Echse, Spock“ bevorzugen: „Schere schneidet Papier, Papier bedeckt Stein, Stein zerquetscht Echse, Echse vergiftet Spock, Spock zertrümmert Schere, Schere köpft Echse, Echse frisst Papier, Papier widerlegt Spock, Spock verdampft Stein.“
Heute vor 60 Jahren erschien die erste Ausgabe der satirischen Monatszeitschrift „Pardon“ – und wurde gleich von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Was in der zwanzigjährigen Geschichte von 1962 bis 1982 kein Einzelfall blieb. Warum, das zeigen oft allein die genialen Covers, die in dem Buch „Teuflische Jahre. Pardon“ gesammelt sind.
„Pardon“ verfügte halt über geniale Leute, sowohl an der Schreibfeder (Robert Gernhardt und F. W. Bernstein) wie auch am Zeichenstift (Hans Traxler und F. K. Waechter, der das Teufelchen, das seine Melone lupft, als Pardon-Markenzeichen schuf). In der Blütezeit war „Pardon“ mit 1,5 Millionen Lesern die größte Satirezeitschrift Europas.
Heute vor 30 Jahren (1992) stellte die Illustrierte „Quick“ ihr erscheinen ein. Was ich persönlich nicht als Drama empfunden hätte, wäre damit nicht auch ein Stück deutscher Comic-Geschichte beendet worden: Die „Quick“ war die Heimat von Nikolaus Kuno Freiherr von Knatter, besser bekannt als „Nick Knatterton“ .
Geistiger und künstlerischer Vater des Comic-Detektiven ist der gebürtige Bad Harzburger Manfred Schmidt. Und der wurde nicht müde zu betonen, dass der gewaltige Erfolg seiner Zeichengeschichten im Grunde ein großes Missverständnis gewesen sei. Ursprünglich sollten allein die US-amerikanischen Superman-Comics parodiert werden.
Runden Geburtstag kann heute ein fiktiver Held feiern, der ebenfalls in unzähligen Comics auftauchte und sich von Liane zu Liane schwang: Tarzan wird 110 Jahre alt. Die erste Erzählung mit der von Edgar Rice Burroughs erdachten Figur „Tarzan“ erschien am 27. August 1912.
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Wir sind an diesem Freitag, 26. August 2022, ja eigentlich schon fast aus dem „Sommerloch“ heraus, aber meine Themensuche dominiert es weiter. Auch wenn es immer große Momente gab.
Die Wikipedia-Rubrik Gedenk- und Aktionstage bleibt über Tage leer. Und die „kuriosen Kalender“ liefern nur noch mehr oder minder tiefschürfenden US-Unsinn wie den „Kirsch-Wassereis-am-Stiel-Tag“ (National Cherry Popsicle Day). Eher mitgehen könnte man da schon beim US-„Tag des Hundes“. Dagegen ist der „Tag des Toilettenpapiers“ (National Toilet Paper Day) wohl eher etwas für Menschen die in der Denke dem „Cricetus cricetus“ (dem gemeinen Hamster) nahestehen…
Etwas mehr Zutrauen in die eigene Genialität hätte dem französischen Tüftler Charles Bourseul nicht geschadet: Am 26. August 1854 beschreibt er in der Zeitschrift „L’illustration“ detailliert seine Idee des Telefons – und erntete überwiegend Spott. Er verfolgte das Projekt nicht weiter und überließ das Feld anderen wie Philipp Reis, der zum zentralen Wegbereiter des Telefons wurde, ehe schließlich Alexander Graham Bell das Telefon 1876 zur Marktreife brachte.
Ein wahrhaft bleibendes Werk (zumindest in Teilen) schrieb heute vor 181 Jahren (1841) August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Der Dichter vollendet in diesem Jahr sein „Lied der Deutschen“, dessen dritte Strophe bis heute der Text der deutschen Nationalhymne ist.
„Der Choral der Hölle“ betitelte André Milewski seinen historischen Roman – und hatte damit keineswegs übertrieben, denn es geht um den Ausbruch des Vulkans Krakatau am 26. August 1883. Einen Tag später stürzte der Vulkankegel in sich zusammen und verursachte gigantische Tsunamis, die abertausende Menschen in den Tod rissen.
Zwiespältig sind die Erinnerungen der Deutschen, wenn sie an die XX. Olympische Sommerspiele in München zurückdenken. Das „fröhliche Fest des Friedens“ wurde heute vor 50 Jahren (1972) durch Bundespräsident Gustav Heinemann eröffnet. Bis ein brutaler Terroranschlag am 5. September für Fassungslosigkeit und Trauer sorgte.
Erinnert werden soll an ihrem Geburtstag noch an zwei große Autoren. Am 26. August 1880 wurde der Schriftsteller und Kunstkritiker Guillaume Apollinaire geboren. Regelmäßige Leser*innen unseres bebilderten Bücherblogs erinnern sich: Gemeinsam mit Picasso stand Apollinaire einst unter Verdacht, die Mona Lisa aus dem Louvre geklaut zu haben.
An Christopher Isherwood, der am 26. August 1904 zur Welt kam, muss ich allein deshalb erinnern, weil er die literarische Vorlage für einen meiner Lieblingsfilme schuf „Cabaret“. In seinen sogenannten Berliner Erzählungen schuf Isherwoods die Cabaret-Charaktere, die kurz vor der Machtergreifung der Nazis „die Augen vor der drohenden Katastrophe verschließen und sich um den Verstand feiern“. Wir sollten in diesen schwierigen Zeiten beim Feiern wieder vorsichtiger sein…
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Die Kunsthistorikerin Dorothea Zwirner zeichnet das Leben einer ungewöhnlichen und faszinierenden Frau nach: Thea Sternheim (1883 – 1971) erlebte nicht nur viele Jahre des 20. Jahrhundert, sondern notierte auch ihre Gedanken und Gefühle in Tagebüchern und bietet uns heute eine besondere Perspektive auf dieses gewaltvolle Jahrhundert. Dorothea Zwirner lässt das Leben Thea Sternheims anschaulich werden.
Mir war Thea Sternheim zum ersten Mal begegnet, weil sie zusammen mit ihrem damaligen Mann, dem berühmten Schriftsteller Carl Sternheim, zu Beginn des Ersten Weltkriegs für einige Monate in Harzburger Hotels wohnte, weil der Krieg sie dazu zwang, ihren Wohnsitz in Belgien zu verlassen. Auch da ist sie mir als genaue Beobachterin der Atmosphäre im Kurort aufgefallen.
In und an Thea Sternheims Leben werden viele Aufbrüche, Widersprüche und Spannungen der Moderne erkennbar. Als Katholikin aus begütertem Fabrikantenhaushalt heiratet sie gegen Widerstände der Familie einen Juden. Gegen grassierenden nationalen Taumel ist und bleibt sie Europäerin und lebt viele Jahre in Frankreich, Belgien und der Schweiz. Während viele Zeitgenossen den modernen Aufbrüchen noch skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen, sammelt sie moderne Kunst und hält Kontakte zu berühmten Schriftstellern und Künstlern. Schon 1932 siedelt sie nach Paris um, weil sie das Unheil des Nationalsozialismus ahnt und wird dann doch vom Krieg eingeholt. Bis zum Lebensende ringt sie mit den Herausforderungen, von denen auch die persönliche Familiengeschichte reichlich stellt.
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