Mittwoch, 1. November: „Lalalalalalalalalalalalalalalalala 2x“

Tierischer Tag für Einhörner und Ohrwürmer

Grausamer Start in den Tag an diesem Mittwoch, 1. November 2023. Ich habe mir beim Recherchieren für unser bebüchertes Kalenderblatt einen veritablen Ohrwurm eingefangen.

Heute vor 50 Jahren (1973) hatte der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (Illustrierte Sammlung „Tschechische Märchen“)Premiere. Und seither geht Weihnachten ohne Aschenbrödel nicht mehr. Und der Ella-Endlich-Song „Küss mich, halt mich, lieb mich“ macht „Last Christmas“ Konkurrenz. Nur gelesen bekommt man „Lalalalalalalalalalalalalalalalala 2x“ (Originalzitat aus dem Textbuch) nicht mehr aus dem Ohr.

Ähnlich aufdringlich vermehrt sich in den letzten Jahren nur ein Sagentier, vor allem als Emoji in den Sozialen Medien: Heute ist der „Tag des Einhorns“ (International Unicorn Day). Um die „Geschichte einer Faszination“ geht es in dem Buch „Das Einhorn“, eine Kulturgeschichte „vom Wunderallheilmittel der Antike bis zum Symbol der Queer-Bewegung in der Moderne“.

Die meisten Einhorn-Bücher gehören ins Kinderzimmerregal. Wobei Peter S. Beagles Fantasy-Hit „Das letzte Einhorn“, der auch als gleichnamiger Zeichentrickfilm zum Welterfolg wurde, durchaus auch Lektüre für Erwachsene ist. Mein an dieser Stelle obligatorischer Hinweis auf die Einhornhöhle bei Scharzfeld (ext.) im Südharz kommt für einen Ausflugtipp zu spät. Winterpause.

Wer den Tag kulinarisch noch nicht verplant hat, kann sich heute auf den „Weltvegantag“ (World Vegan Day) einstellen. Aus Tier- und Umweltschutzgründen immer stärker im Kommen ist der Veganismus, was auch an den Fundstellen im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT zu erkennen ist.  Das Suchwort „vegan“ fördert 8477 Treffer zutage.

Da es sich überwiegend um Rezeptbücher handelt und vieles also Geschmackssache ist, sei hier nur ein Beispiel genannt: „Vegan! Das Goldene von GU“ (Graefe und Unzer Verlag) bietet „glamourös verpackt“ gut 300 „tierfreie Rezepte zum Glänzen und Genießen“.

Noch drei große Kultur-Jahrestage: Heute vor 511 Jahren (1512) wurden in der Sixtinischen Kapelle in Rom die Deckenfresken von Michelangelo enthüllt. Mit 790 farbingen Abbildungen zeichnet ein Standardwerk den Werdegang des genialen Künstlers nach. „Michelangelo“ könnte auch als nobles Weihnachtsgeschenk dienen: 118 Euro.

Der 1. November scheint William Shakespeare als Premierentag für seine Werke besonders gefallen zu haben. Im Jahr 1604 wurde sein „Othello“ uraufgeführt – hier Band 19 der edlen Shakespeare-Gesamtausgabe aus dem Hause Ars Vivendi. Das Theaterstück „Der Sturm“ ist Band 7 der gleichen Reihe und wurde sieben Jahre nach Othello im Jahr 1611 uraufgeführt.

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Mittwoch, 4. Oktober: Welttierschutztag

Franz von Assisi und der Tierschutz

Heute ist nicht Montag, sondern Mittwoch, 4. Oktober 2023. Seit ich Rentner und somit zeitlos glücklich bin, bringen mich Feiertage mitten in der Woche immer absolut aus dem Tritt. Aber ich könne natürlich allen die kurze Woche.

Der 4. Oktober ist der Namenstag des heiligen „Franz von Assisi“ (die neue Biografie hat Markus Weber gerade für die BÜCHER-HEIMAT besprochen). Genau aus diesem Grund einigten sich Tierschützer schon vor fast 100 Jahren darauf, den 4. Oktober als „Welttierschutztag“ (World Animal Day) zu begehen.

Die erste Auflage des Welttierschutztags fand bereits im Jahr 1931 statt. Womit er einer der dienstältesten Umwelt-Aktionstage ist. Und es ist eine deutsche Erfindung, schon 1924 forderte Heinrich Zimmermann, Chefredakteur der sehr erfolgreichen Zeitschrift „Mensch und Hund“, einen eigenen Aktionstages für den Tierschutz.

Gegen Tierschutz sagt kaum jemand etwas, bisweilen allerdings sind Aussagen zum Tierwohl doch eher Lippenbekenntnisse. Was nicht zuletzt auch im Streit um den Veganismus deutlich wird. „Vegan ist Unsinn!“ heißt der provozierende Titel eines Buches, in dem ein Autorentrio „populäre Argumente gegen den Veganismus und wie man sie entkräftet“ aufführt.

Und da es um ein ebenso populäres wie streitbares Thema geht, ist natürlich auch Richard David Precht nicht weit. „Tiere denken“, so titelt er und schreibt „vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen“. Ein Buch, das laut Verlag dazu anregt, „Tiere neu zu denken und unser Verhalten zu ändern!“.

Eine einfache Überleitung zum nächsten Aktionstag wären Luftballontiere. Heute ist der „Internationale Tag der Ballonkünstler“ (Annual Balloons around the World Day). Wer sich auch in Airigami, der „schönen Kunst mit gefalteter Luft“ versuchen möchte, erhält Anregungen in „Zaubereien mit Luftballons“.

Einen (für mich als Futterneider) enorm wichtigen Tag begehen heute die Schweden. Es ist „Kanelbullens dag“ (Tag der Zimtschnecke).  Ich liebe Zimtschnecken – weswegen ich beim Titel  „Zimtschneckenliebe“ sofort hängenblieb. Angeblich versammelt das Buch die „besten Zimtschnecken-Rezepte“.

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Donnerstag, 15. Juni: Geistiger Durchbruch

Eiskaltes Vergnügen und literarische Herausforderung

Handwerker im Haus und ein Blog-Thema, das einen Lecker-Schlecker an diesem Donnerstag, 15. Juni 2023, garantiert nicht daheim verweilen lässt. Es geht passend zu den aktuell sonnigen Tagen um Speiseeis. Und da fällt der Blog etwas knapper aus.

Heute vor 172 Jahren (1851) hat der Milchhändler Jacob Fussell aus Baltimore die weltweit erste Fabrik zur Herstellung von Speiseeis in Betrieb genommen. Die Geschichte der cremig-kühlen Versuchung an sich reicht aber viel weiter zurück.

Natürlich waren es mal wieder die Chinesen, die uns auch diese Erfindung voraushatten. Immerhin kannten und schätzten im antiken Europa die Römer das Eis. Wir dagegen mussten uns lange in Abstinenz üben: Das Kochbuch von Anna Wecker „Ein köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen“, enthielt 1597 ein Rezept für eisgekühlten Milchrahm. Also wenigstens eine Vorstufe des Milchspeiseeis‘.

Nun braucht es aber nicht unbedingt eine Fabrik, um Eis herzustellen. Do-it-yourself ist angesagt. Anleitungen gibt es genug. „Bestes Eis selbst gemacht“ verspricht die „besten Rezepte für Cremeeis, Fruchteis, Sorbets, Frozen Yogurt, Parfaits, Konfekt, Torten, Drinks & Toppings“. Realisierbar mit und ohne Eismaschine.

Wem das nicht genug ist, der kann sich „Gelato Geniale“ und 80 Rezepten zuwenden. Und selbst Veganer müssen sich bei diesem Milch-lastigen Thema nicht in Verzicht üben: „Das große vegane Eisbuch“ wartet mit „himmlischer Nice-Cream zum Selbermachen“ ohne Milch oder andere tierische Produkte auf.

So, bevor es in die Eisdiele geht, noch ein vorbereitender weltliterarischer Hinweis: Morgen ist „Bloomsday“ in Irland. Literarischer Feiertag zu Ehren des James Joyce Romans „Ulysses“. Ich verzichte trotzdem auf einen erneuten Anlauf, das Werk hat mich geschafft. Aber irgendwie kitzelt mich die Suhrkamp-„Sonderausgabe mit rotem Farbschnitt“. Ob mir das den geistigen Durchbruch bescheren könnte?

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Donnerstag, 1. Juni: Ein neuer Monat

Ein Griesgram, Milch und Meisterschale

Willkommen an diesem Donnerstag, 1. Juni 2023, im Monat der Sommersonnenwende – auch wenn wir uns bis zum längsten lichten Tag des Jahres noch drei Wochen gedulden müssen. Derzeit haben wir 16:19 Stunden den Durchblick, am 21. Juni werden es 16:40 Stunden sein.

Steigen wir in unser bebüchertes Kalenderblatt heute mal mit einem Geburtstag ein. Jubilar ist ein Weltstar der Kinderzimmer: Oscar the Grouch aus der Sesamstraße, in Deutschland meist nur als Oscar bekannt. Oscar der Griesgram wäre die korrekte Übersetzung des amerikanischen Ursprungsidols.

Naturgemäß weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT bei einer TV-Serie meist DVD aus. Beispielsweise „Sesamstrasse Classics – Die 70er Jahre“. Die sich anbietet, denn Oscar gehört zu den Stars der ersten Stunde, das grüne Mülltonnenmonster war schon in der ersten Sesamstraßen-Folge am 10. November 1969 mit vor der Partie.

Oscar zählt somit zu den längsten Bewohnern der „Sesame Street“. Aber da er dort nicht allein ist (trotz seiner Muffelei), kann man Kindern (ab 18 Monaten) schon mal an die liebenswert-verrückten Bewohner heranführen: „Elmos Freunde“ ist ein Wimmel-Pappbilderbuch mit 20 mit Klappen.

Darauf könnte man angesichts des Alters der Hauptzielgruppe am „Weltmilchtag“ (World Milk Day) prima mit einem Glas Milch anstoßen. Allerdings ist die einstige Generalansage, Milch sei gesund, nicht mehr ganz unumstritten. Und Tierschützer propagieren ohnehin pflanzliche Alternativen: „Milch von Pflanzen aus dem Garten“ ist eine Anleitung zur veganen Do-it-yourself-Milch.

Auch wenn der Song „No Milk Today“ (1966) von den Herman‘s Hermits einige Zeit zu meinen Lieblingssongs gehörte, mag ich Milchprodukte. Und da gibt es viele leckere Sachen. „Aus Milch gemacht“ verrät, wie man Joghurt, Ricotta & Crème fraîche selbst herstellen kann. Und „Heiße Milch mit Honig“ taugt zumindest als Bilderbuchgeschichte, „die wärmt und tröstet“.

Heute werden außerdem Erinnerungen an eine tolle Zeit vor 23 Jahren wach, denn am 1. Juni 2000 wurde in Hannover die Expo 2000 eröffnet. Vor allem das günstige „Abendticket“ lockte uns seinerzeit Tag für Tag in die Landeshauptstadt.

Um die derzeit gebeutelten Fans des FC Bayern München zu besänftigen, sei auch an den 1. Juni 2013 erinnert, an dem die Münchner als erste deutsche Fußballmannschaft das „Triple“ gewannen. Das gehört ohne Frage zu „101 Dinge, die ein echter FC-Bayern-Fan wissen muss“ – die gerade beendete Saison dagegen zählt trotz Meisterschale wohl eher nicht dazu.

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Sonntag, 28. Mai: Burger zum Fest

Die große Spielesammlung ist gefragt

Pfingstsonntag, 28. Mai 2023. Das Wetter spielt festtagsmäßig mit. Trotz viel Sonne aber müssen wir auf sommerliche Temperaturen noch bis Mitte der Woche warten.

Wer Gäste erwartet, könnte noch flink „Thüringer Festtagskuchen“ packen – sofern die Rezeptsammlung im Haus ist. Ansonsten passen Pfingstfest und Aktionstage-Kalender eher schlechter zueinander. Heute ist der Internationale Tag des Hamburgers.

Gesundheitlich hat der Burger einen schlechten Ruf. Zudem gilt er eher als stopfende Schnellmahlzeit zwischendurch denn als Festtagsgericht. Zumindest in Sachen Gesundheit aber wird gegengehalten – mit einer schlechten Nachricht für Carnivoren.

Zum Stichwort „gesunde Burger“ finden sich meist vegetarische oder vegane Rezeptbücher wie „Vegane Burger & Co.“.  Was zudem in der aktuellen Grillsaison nicht weiterhilft, denn die „besten Rezepte für leckeres und gesundes Fast Food ohne Fleisch“ erscheinen erst im Dezember. Wer das Fast Food schnell braucht, kann sich auf „Snackification“ stürzen. Die versprechen „kleine Mahlzeiten, gesunder Genuss mit Burger, Bowls & Bento“.

Zu den fleischlosen Burgern passt auch ein Jubiläum: Heute vor 140 Jahren (1883) gründeten in Oranienburg 18 Vegetarier aus Berlin mit der Vegetarischen Obstbau-Kolonie Eden e.G.m.b.H die erste vegetarische Siedlung in Deutschland.

Ein wie auch immer belegter Burger auf die Faust passt (abgesehen vom Kleckern) allerdings besser als ein opulentes Festmenü zum zweiten Aktionstag. Zumindest wenn man zur guten alten Ravensburger-Spielesammlung greift, wird am heutigen Weltspieltag (World Play Day) der Esstisch gebraucht.

Es geht an diesem Aktionstag darum, Spaß am Spiel zu fördern und Menschen einander näherzubringen. Hüten sollte man sich folgerichtig, „Die perfiden Spiele der Narzissten“ mitzuspielen. Aber darüber klärt ein „Narzissmus-Doc“ in einem Spiegel-Bestseller auf.

Erinnert werden muss heute an einen Schriftsteller, der eine der bekanntesten Kunstfiguren der Welt ersann. Heute vor 115 Jahren (1908) wurde Ian Fleming geboren. Genau 45 Jahre später (1953) stellte sich sein Held das erste Mal im Roman „Casino Royale“ vor: „Mein Name ist Bond. James Bond.“

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Mittwoch, 22. Februar: Aschermittwoch

Nach der Pappnase kommt der Verzicht

Geschafft! Und sofort die nächste große Herausforderung! Wir haben Aschermittwoch, 22. Februar 2023. Die „fünfte Jahreszeit“ ist geschafft, die Pappnase kommt in den Schrank. Dafür aber startet die Fastenzeit. Sieben Woche ohne. Was für mich in diesem Jahr ohne Fleisch heißt.

Gleich vorweg, ich bin nicht konsequent. Fünf Ausnahmen habe ich mir eingeräumt. Ein lang verabredetes Treffen mit Freunden im Itschenkrug Isingerode ohne Schnitzel wäre ein Sakrileg. Ansonsten aber bin ich auf der Suche nach leckeren vegetarischen Rezepten. Wobei ich vielleicht mit Anselm Grüns „Mein Fastentagebuch“ beginnen sollte. Deutschlands bekanntester Mönch will helfen, „das Fasten ganz bewusst zu gestalten und zu erleben“.

Bei den Rezepten greife ich gleich mal ganz oben ins Regal. „Vegetarische Köstlichkeiten“ müssen es schon sein. Oder sollte ich doch die „Challenge“ bis Ostern knallhart angehen? Dann müsste ich wohl zu „Vegan Foodporn“ greifen. Immerhin ein Spiegel-Bestseller, was aber nicht heißen muss, dass es lecker ist. Dann also doch aus der Reihe „Deliciously Ella“ lieber der Titel „Quick & Easy“ – auf langes Kochen habe ich immer wenig Lust.

Wir müssen das Thema wechseln. Irgendwie geht mir das Schnitzel nicht aus dem Sinn. Also nicht ans Essen denken, obwohl heute „Thinking Day“ (ext./deutsch) ist. Der wiederum hat mit meiner Fastenzeit rein gar nichts zu tun: Thinking Day ist ein Pfadfinder-Gedenktag, an dem Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, und seiner Frau Olave gedacht wird. Im Detail nachzulesen in „100 Jahre Pfadfinder“, der offiziellen Geschichte der weltweiten Bewegung.

Den schwierigen Fastenzeit-Themen aus dem Weg zu gehen, ist beim bebücherten Kalenderblatt kaum möglich: Heute auf den Tag genau vor 166 Jahren (1857) wurden in München die ersten Weißwürste im Gasthaus „Zum ewigen Licht“ aufgetischt. Was historisch nicht absolut gesichert ist, mich momentan thematisch aber doch belastet. Vielleicht reagiere ich mich mit einem Buch ab. Ein Eberhofer-Krimi böte sich da an: „Weißwurstconnection“.

Aus den Augen verlieren sollten wir zudem (allein wegen der Energiekosten) das Wetter nicht. Heute sagt „Petri Stuhlfeier“ in den Bauernkalendern an, wie das Wetter in den nächsten – je nach gewählter Regel –  14 oder 40 Tagen werden wird: „Weht es sehr kalt um Petri Stuhl, denn bleibt’s noch 14 Tag kuhl“. Alternativ die längere Wirkungsdauer: „Ist Petri Stuhlfeier kalt, hat der Winter noch 40 Tage Gewalt“.

Und dann wäre da noch die Vorhersage: „Ist an Petrus das Wetter gar schön, kann man bald Kohl und Erbsen säen“. Womit ich von den Zutaten her wieder bei meiner vegetarischen Fastenzeit wäre.

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Mittwoch, 28. Dezember: Zwischen den Jahren

Von Kartenspielen und Kalenderreformen

Endspurt. Nur noch 4 Tage sind es mit diesem Mittwoch, 28. Dezember 2022, dann legen wir hoffentlich einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023 hin. So lange tummeln wir uns „zwischen den Jahren“. Eine Redewendung, über die gern und viel debattiert wird.

Zugegeben, auf den ersten Blick ist die Formulierung blanker Unsinn. Das eine Jahr ist noch gar nicht zu Ende und das nächste schließt sich nahtlos an. Wo also soll da „zwischen den Jahren“ liegen? Laut der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (ext.) gibt es den Ausdruck aus nachvollziehbaren Gründen aber bereits seit dem 14. Jahrhundert.

Je nach Region sind damit allerdings unterschiedliche Zeitspannen gemeint: Mancherorts war der Dreikönigstag am 6. Januar der Neujahrstag, was noch vom julianischen Kalender herrührte. In dem markierte der 24. Dezember das Jahresende. Folgerichtig lagen die Tage bis zum Start des neuen Jahres am 6. Januar „zwischen den Jahren“.

Erst mit der Einführung des noch heute gängigen gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 wurde ein Wandel in Gang gesetzt, im Jahr 1691 wurde der 31. Dezember schließlich verbindlich als letzter Tag des Jahres festgelegt. Ganz offenkundig stimmt also folgende Aussage über das Wesen der „Kalender – Kunstwerke aus Mathematik, Astronomie und Geschichte“. Über die „Kalenderreformen im Alten Reich 1582-1700“ berichtet Edith Koller: „Strittige Zeiten“.

In Deutschland begehen wir heute den „Tag des Rühreis“. Der wiederum wurde wohl aus der Not geboren von einem der kuriosen Kalender selbst initiiert. Und beim Stichwort Rührei im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT erhält man als Rezeptbuch „Einfach lecker vegan“ – Rührei also ohne Ei. Nicht nur „zwischen den Jahren“ kann die Welt verwirrend sein.

Wenn schon ein Aktionstag, dann sollte der Blick heute mal wieder in die USA gehen. Dort steht der „Tag des Kartenspiels“ (National Card Playing Day) an. Wobei dies natürlich ein weites Themenfeld ist. Das „1 x 1 der Kartenspiele“ führt ein in die bisweilen nicht minder verwirrende Welt von „Bridge über Poker und Skat bis Zwicken“. Ich war besonders beim Skat ein gern gesehener Mitspieler. Da ich mir nie die ausgespielten Karten gemerkt habe, gingen die fälligen Runden zumeist auf meinen Deckel.

Noch ein wichtiger literarischer „Gedenktag“: Heute vor 49 Jahren (1973) erschien Alexander Solschenizyns Werk „Der Archipel Gulag“ in russischer Sprache in einem Pariser Emigrantenverlag. Ursprünglich besteht das Werk aus drei Bänden, die hier verlinkte deutsche Fassung ist eine von Solschenizyn genehmigte überarbeitete und gekürzte Ausgabe in einem Band.

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Freitag, 9. Dezember: Würstchen Salat

Die Festtags-Frage aller Fragen

An diesem Freitag, 9. Dezember 2022, wird zumindest bei uns eine entscheidende Fest-Frage (vor-) geklärt: Was kommt über Weihnachten auf den Tisch? Wenigstens Heiligabend gibt es da für den nicht-veganen Teil der Familie keine Diskussion. Bockwürstchen mit Kartoffelsalat. Oder im prägnanteren Familiensprech: „Würstchen Salat“.

Meine gutbürgerlichen Festschaum-Standards geraten allerdings erkennbar immer weiter ins Hintertreffen. Selbst auf dem Buchmarkt dominieren bei der Suchanfrage „Weihnachten + Rezepte“ die Themen „vegan“ und „gesund“. Begriffe, ich bekenne es frei und ketzerisch, die für mich eher im krassen Widerspruch zu Schlemmer-Festtagen stehen.

Aber wenn man sich nun nicht mehr so richtig gegen den Trend stemmen kann, sind ein paar raffinierte Rezepte ja kein schlechter Ansatz. So verspricht „Das gesunde Weihnachtskochbuch“ sage und schreibe „50 natürliche und vegane Rezepte für Advent und Weihnachten (vegan, glutenfrei, ohne Industriezucker)“. Rezepte für Advent, Weihnachten und Silvester bietet auch „Veganes Fest“.

Mich persönlich zieht es eher zum „Zettelkalender – Christmas Dinner for One“.Avisiert werden dort zwar keine 50, aber immerhin „31 genussvolle Rezepte zum Schlemmen, Schlürfen und Genießen bis Silvester“ – manchmal kommt es eben nicht auf die Menge, sondern den Gehalt an. Wem selbst das nicht reicht, der sollte „das Kochbuch mit festlichen Rezepten, wahren Geschichten und wunderbaren Überraschungen“ durchblättern: „Erzähl mir von Weihnachten“.

Heute vor exakt 100 Jahren erlebte ein 22-minütiger Kurzfilm in München seine Uraufführung, der einfach nur hinreißend ist: „Der Firmling“ (ext. Link zu Youtube) von und mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt. „Eine tolle Groteske zum Lachen und Nachdenken“ hatten die beiden Humoristen ihr Werk untertitelt und damit wahrlich nicht zu viel versprochen. Heute kaum noch vorstellbar, aber der Film war wegen „Verletzung religiösen Empfindens“ mehrfach für Jugendliche verboten.

Wer wie ich besonders die skurrilen Sprüche des Karl Valentin liebt, findet eine schöne Sammlung in dem Band „Mögen hätt‘ ich schon wollen“. Und eine weitere „Sammlung von Texten, Sprüchen und Stücken“ würde vom Titel her ohne Frage auch prima in die heutige Zeit passen: „Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist“.

Wenigstens ein literarischer Geburtstagsgruß muss sein. Heute vor 121 Jahren (1901) erblickte Ödön von Horváth das Licht der Welt. Sein bekanntestes Werk sind sicher die „Geschichten aus dem Wiener Wald“.

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Mittwoch, 7. Dezember: In der Weihnachtsbäckerei

Leckere Kekse und ein fieser Ohrwurm

Die Stutenbäckerei von gestern zeitigt am heutigen Mittwoch, 7. Dezember 2022, erfreuliche Nachwirkungen. In unserer Küche ist die Weihnachtsback-Saison ausgebrochen. Für das „bebücherte Kalenderblatt“ haben wir Backrezepte gesucht, die vielleicht Abwechslung in das meist übliche Plätzchen-Einerlei bringen kann. Wobei vor allem auch festzuhalten bleibt, dass das Backen eine der wenigen vorweihnachtlichen guten Gaben ist, von denen man selbst etwas hat.

Etwas spät dran sind wir mit „24 Plätzchen bis Weihnachten“, einem „kulinarischen Adventskalender“ – aber ein paar Kekse auf einmal „nachessen“ kann ja auch (er-)füllend sein. Schon für Kinder ab 2 Jahren wird Rolf Zuckowskis Geschenkset „In der Weihnachtsbäckerei“ als „Buch mit Ausstechförmchen“ angepriesen. Ob eine CD mit dem unsäglichen Ohrwurm beiliegt, habe ich nicht ermitteln können. Für manch einen sicher neu, aber im Trend ist „Vegan backen für Weihnachten“.

Für einige berühmte literarische Werke ist der 7. Dezember ein besonderes Datum. Heute vor 113 Jahren (1909) wurde die Budapester Uraufführung des Theaterstücks „Liliom“ des Dramatikers Ferenc Molnár von Presse und Publikum gnadenlos verrissen – und dann zum Welterfolg.

Wer mit dem Nachwuchs noch einen vorweihnachtlichen Theaterbesuch plant, könnte sich mal wieder einen Klassiker anschauen, der heute ein rundes Jubiläum feiert: Vor 110 Jahren (1912) wurde das Märchenspiel „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz uraufgeführt.

Zwei Jahre nach Franz Kafkas Tod wurde am 7. Dezember 1926 dessen unvollendeter Roman „Das Schloss“ veröffentlicht. Ich gestehe, dass ich mit Kafka stets gekämpft und diesen letzten Roman gar nicht gelesen habe. Immerhin kenne ich noch einen Werbeslogan, der in den 1970er Jahren in Wolfenbüttel kreiert wurde: „Ich trinke Jägermeister, weil ich Kafkas Schloss nicht geknackt habe.

Mit großer Lust habe ich dagegen stets die Werke von Loriot gelesen. Heute vor 53 Jahren (1969) strahlte die ARD erstmals das Gedicht „Advent“ aus. Ich liebe die blutrünstige Förstersfrau, die am Nikolausabend ihren Mann erschießt, weil der sie beim Hausputz stört. Dazu noch „Weihnachten bei Hoppenstedts“ und ein fröhliches Fest ist gerettet. Also: „Weihnachten mit Loriot“.

Seit 2020 ziert der „Tag der Weihnachtskrippe“ den Aktionstagekalender. Inwieweit dies mit der Krippe im Bad Harzburger Rosengarten in Verbindung steht, war leider nicht in Erfahrung zu bringen. Allemal aber liefert der Tag einen guten Grund, die Krippe heute zu bestaunen oder am Freitagabend die Krippenandacht zu besuchen. Für Krippen-Annäherungen daheim mit dem Nachwuchs ab 5 Jahren bietet sich derweil der „Weihnachtskrippe Bastelbogen“ an.

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Dienstag, 1. November: Weltvegantag

Nur Voldemort meuchelt Einhörner

Auf geht’s an diesem Dienstag, 1. November 2022, in den vorletzten Monat des Jahres. Da bin ich früher vor Nebel und Regen über finsterem Harzer Tann‘ immer in Urlaub geflüchtet. Nun muss ich zwar weiter mit Nebel und Regen rechnen, aber der Harzer Fichtenwald ist verschwunden. Man kann sich tatsächlich alles irgendwie schönreden.

Heute ist Allerheiligen und seit 1994 auch Weltvegantag. Der World Vegan Day geht auf die britische Künstlerin und Tierschützerin Louise Wallis zurück. So angesagt wie in Zeiten des immer offensichtlicher werdenden Klimawandels allerdings war das vegane Leben noch nie. Womit sich sozusagen der Kreis zum verschwundenen Harzer Fichtenwald schließt.

Veganes Leben ist absolut im Trend, allein mit Blick auf die (überwiegend Rezept-) Bücher weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT fast 1500 Fundstellen auf. Auffällig oft wird das zentrale Titelwort dabei mit Adjektiven verknüpft. Da ist eine Autorin „Zufällig vegan“, die nächste „Einfach glücklich vegan“ und wieder eine andere Autorin liebt es „Deftig vegan“. Zum glücklichen veganen Leben braucht es zudem offenkundig eher wenig: „Happy vegan mit 5 Zutaten“.

Auf den Weltvegantag fällt der Aktionstag eines Tieres, dem (außer Potter-Fiesling Voldemort)  ohnehin niemand niemals etwas Böses tun würde – zumal es sich um ein Fabelwesen handelt. Heute ist der Internationale Tag des Einhorns (International Unicorn Day).

Sucht man im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT nach Einhörnern, ertrinkt man zunächst einmal in Bonbonrosa und in den Farben des Regenbogens. Womit das Einhorn allerdings keineswegs als Kinderkram abgetan werden soll. Auch für Erwachsene gibt es reichlich Lektüre rund um die fabelhaften Tiere. Wobei sich einige Klassiker überwiegend auf das „Triggerwort“ im Titel beschränken.

Rainer Maria Rilke besingt „Die Dame mit dem Einhorn“  und Martin Walser hat „Das Einhorn“ ebenso im Blick wie gleich mehrere „imaginäre Wesen“ in dem Taschenbuch „Einhorn, Sphinx und Salamander“ unter die Lupe genommen werden. Im Harz wissen wir natürlich nur zu gut, dass Einhörner auch großen Naturwissenschaftlern manchmal gehörig den Kopf verdrehen können. Selbst einem „Universalgenie der frühen Neuzeit“ wie Gottfried Wilhelm Leibniz.

Im Jahre 1686 war Leibniz im Südharz unterwegs und besuchte die Einhorn-Höhle bei Scharzfeld (ext.). Dies zeugt zunächst einmal von seiner Intelligenz, denn die Höhle ist immer einen Besuch wert. Leibniz berichtete nach dem Trip über den Handel mit Einhorn-Artefakten und entwarf in seiner Schrift „Protagaea“ eine Fantasie-Rekonstruktion des vermeintlichen Einhorns, das Otto von Guericke gefunden haben wollte. Von diesen naturwissenschaftlichen Irrungen und Wirrungen profitiert die Schauhöhle bis heute, Leibniz‘ Einhorn hat als Werbesymbol überlebt.

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