Mittwoch, 22. Februar: Aschermittwoch

Nach der Pappnase kommt der Verzicht

Geschafft! Und sofort die nächste große Herausforderung! Wir haben Aschermittwoch, 22. Februar 2023. Die „fünfte Jahreszeit“ ist geschafft, die Pappnase kommt in den Schrank. Dafür aber startet die Fastenzeit. Sieben Woche ohne. Was für mich in diesem Jahr ohne Fleisch heißt.

Gleich vorweg, ich bin nicht konsequent. Fünf Ausnahmen habe ich mir eingeräumt. Ein lang verabredetes Treffen mit Freunden im Itschenkrug Isingerode ohne Schnitzel wäre ein Sakrileg. Ansonsten aber bin ich auf der Suche nach leckeren vegetarischen Rezepten. Wobei ich vielleicht mit Anselm Grüns „Mein Fastentagebuch“ beginnen sollte. Deutschlands bekanntester Mönch will helfen, „das Fasten ganz bewusst zu gestalten und zu erleben“.

Bei den Rezepten greife ich gleich mal ganz oben ins Regal. „Vegetarische Köstlichkeiten“ müssen es schon sein. Oder sollte ich doch die „Challenge“ bis Ostern knallhart angehen? Dann müsste ich wohl zu „Vegan Foodporn“ greifen. Immerhin ein Spiegel-Bestseller, was aber nicht heißen muss, dass es lecker ist. Dann also doch aus der Reihe „Deliciously Ella“ lieber der Titel „Quick & Easy“ – auf langes Kochen habe ich immer wenig Lust.

Wir müssen das Thema wechseln. Irgendwie geht mir das Schnitzel nicht aus dem Sinn. Also nicht ans Essen denken, obwohl heute „Thinking Day“ (ext./deutsch) ist. Der wiederum hat mit meiner Fastenzeit rein gar nichts zu tun: Thinking Day ist ein Pfadfinder-Gedenktag, an dem Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, und seiner Frau Olave gedacht wird. Im Detail nachzulesen in „100 Jahre Pfadfinder“, der offiziellen Geschichte der weltweiten Bewegung.

Den schwierigen Fastenzeit-Themen aus dem Weg zu gehen, ist beim bebücherten Kalenderblatt kaum möglich: Heute auf den Tag genau vor 166 Jahren (1857) wurden in München die ersten Weißwürste im Gasthaus „Zum ewigen Licht“ aufgetischt. Was historisch nicht absolut gesichert ist, mich momentan thematisch aber doch belastet. Vielleicht reagiere ich mich mit einem Buch ab. Ein Eberhofer-Krimi böte sich da an: „Weißwurstconnection“.

Aus den Augen verlieren sollten wir zudem (allein wegen der Energiekosten) das Wetter nicht. Heute sagt „Petri Stuhlfeier“ in den Bauernkalendern an, wie das Wetter in den nächsten – je nach gewählter Regel –  14 oder 40 Tagen werden wird: „Weht es sehr kalt um Petri Stuhl, denn bleibt’s noch 14 Tag kuhl“. Alternativ die längere Wirkungsdauer: „Ist Petri Stuhlfeier kalt, hat der Winter noch 40 Tage Gewalt“.

Und dann wäre da noch die Vorhersage: „Ist an Petrus das Wetter gar schön, kann man bald Kohl und Erbsen säen“. Womit ich von den Zutaten her wieder bei meiner vegetarischen Fastenzeit wäre.

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