Freitag, 2. Februar: Ratsch und Tratsch

James-Joyce-Denkmal in Dublin. Foto: Pixabay

Doppelter Schnapstag mit vielen Dreien

Wir sind am 33. Tag des Jahres angekommen, von dem aus noch 333 Tage bis zum Jahreswechsel vor uns liegen. Leider muss ich den doppelten „Schnapstag“ mit Hustensaft begehen.

Dafür befriedigten die Recherchen für das bebücherte Kalenderblatt meine bekannte Vorliebe für – vor allem royalen – Ratsch und Tratsch. Heute vor 22 Jahren (2002) ehelichte der niederländische Kronprinz Willem-Alexander seine Máxima Zorreguieta.

Deren Herr Papa war allerdings als Minister der Militärregierung von General Jorge Videla in Argentinien aktiv gewesen. Was die Wolke 7 aber nur vorrübergehend etwas grau einfärbte. „Ein Tribut an Willem-Alexander“ ist eine Biografie über den holländischen König in Bildern. Und auf dem Titelfoto steht Máxima selbstverständlich an seiner Seite.

Eine immerhin mit königlichem Prunk aufwartende Hochzeit beschäftigte heute vor 16 Jahren (2008) die Franzosen. Ihr damaliger Staatspräsident Nicolas Sarkozy heiratete mit Carla Bruni eine bekannte Musikerin und ehemaliges Model. Der Blätterwald rauschte. Und das Buch “Female Force” (engl.) rückt Bruni in einer Reihe mit Queen Elizabeth II, Margaret Thatcher und Princess Diana.

Immerhin hatte das Paar kein Problem, eine passende Hochzeit-Location zu finden. Geheiratet wurde quasi im Büro des Bräutigams, also im Elysee-Palast. Ein vorzeigbarer Rahmen. Nicolas Sarkozy ist der einzige Präsident, der im Amt Vater wurde. Und Carla Bruni-Sarkozy machte sich darum verdient, die Sprache der Grande Nation in die Welt zu tragen: „Französisch lernen mit Carla Bruni“ (Audio-CD).

Heute vor 152 Jahren (1882) wurde der irische Schriftsteller James Joyce geboren. Und auf den Tag genau 40 Jahre später, am 2. Februar 1922, wurde in Paris sein großer Roman „Ulysses“ herausgegeben. Joyce beschreibt in 18 Episoden einen Tag im Leben des Leopold Bloom, Anzeigenakquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er die Leser an dessen (Irr-)Gängen durch Dublin teilhaben.

Ein persönliches Geständnis: Ich bin bei meinen Lese-Versuchen stets nachhaltig in die Irre gegangen…

Ein Name, der als Synonym für Wissen rund um die Tierwelt steht: Heute vor 195 Jahren (1829) wurde der Zoologe und Schriftsteller Alfred Brehm geboren. „Brehms Tierleben“ (Nachdruck Band 1) dürfte zumindest dem Titel nach viele Deutsche kennen.

Elías Valiña Sampedro wurde heute vor 95 Jahren (1929) geboren. Der spanische Pfarrer hat Großes geschaffen, er ist Initiator des Jakobsweges. Und über den Pilgerpfad weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT hunderte Titel auf. Beileibe nicht nur „Reiseführer“. Bestseller wurden beispielsweise Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ und Paulo Coelhos Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela: „Auf dem Jakobsweg“.

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Donnerstag, 15. Juni: Geistiger Durchbruch

Eiskaltes Vergnügen und literarische Herausforderung

Handwerker im Haus und ein Blog-Thema, das einen Lecker-Schlecker an diesem Donnerstag, 15. Juni 2023, garantiert nicht daheim verweilen lässt. Es geht passend zu den aktuell sonnigen Tagen um Speiseeis. Und da fällt der Blog etwas knapper aus.

Heute vor 172 Jahren (1851) hat der Milchhändler Jacob Fussell aus Baltimore die weltweit erste Fabrik zur Herstellung von Speiseeis in Betrieb genommen. Die Geschichte der cremig-kühlen Versuchung an sich reicht aber viel weiter zurück.

Natürlich waren es mal wieder die Chinesen, die uns auch diese Erfindung voraushatten. Immerhin kannten und schätzten im antiken Europa die Römer das Eis. Wir dagegen mussten uns lange in Abstinenz üben: Das Kochbuch von Anna Wecker „Ein köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen“, enthielt 1597 ein Rezept für eisgekühlten Milchrahm. Also wenigstens eine Vorstufe des Milchspeiseeis‘.

Nun braucht es aber nicht unbedingt eine Fabrik, um Eis herzustellen. Do-it-yourself ist angesagt. Anleitungen gibt es genug. „Bestes Eis selbst gemacht“ verspricht die „besten Rezepte für Cremeeis, Fruchteis, Sorbets, Frozen Yogurt, Parfaits, Konfekt, Torten, Drinks & Toppings“. Realisierbar mit und ohne Eismaschine.

Wem das nicht genug ist, der kann sich „Gelato Geniale“ und 80 Rezepten zuwenden. Und selbst Veganer müssen sich bei diesem Milch-lastigen Thema nicht in Verzicht üben: „Das große vegane Eisbuch“ wartet mit „himmlischer Nice-Cream zum Selbermachen“ ohne Milch oder andere tierische Produkte auf.

So, bevor es in die Eisdiele geht, noch ein vorbereitender weltliterarischer Hinweis: Morgen ist „Bloomsday“ in Irland. Literarischer Feiertag zu Ehren des James Joyce Romans „Ulysses“. Ich verzichte trotzdem auf einen erneuten Anlauf, das Werk hat mich geschafft. Aber irgendwie kitzelt mich die Suhrkamp-„Sonderausgabe mit rotem Farbschnitt“. Ob mir das den geistigen Durchbruch bescheren könnte?

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Donnerstag, 2. Februar: Murmeltiertag

Zeitschleifen und ein Tag in Dublin

I got you to hold my hand…” Wenn ihr heute zu dem Hit von Sonny & Cher aufgewacht seid, solltet ihr euch Gedanken machen. Am heutigen Donnerstag, 2. Februar 2023, ist „Murmeltiertag“ (Groundhog Day). Und wer sagt, dass es da nur in Punxsutawney zu Zeitschleifen kommen kann…

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ (DVD) mit Andie McDowell und Bill Murray gehört ohne Frage zu meinen Lieblingsfilmen. Die possierlichen Tiere erfreuen sich offenkundig auch auf dem Büchermarkt einer größeren Fangemeinde. Da gibt es Sachbücher wie „Das Murmeltier“ aus der Reihe „Schauen und Wissen!“. Und jede Menge Kinderbücher, die nicht selten wie „Schlaf gut, kleines Murmeltier!“ die sprichwörtliche gute Nachtruhe der Nagetiere zum Thema haben.

Wenn das Wörtchen wenn nicht wär‘ – nur weil wir noch ein Jahr bis zum nächsten Schaltjahr haben, schrappen wir heute knapp an einem doppelten Schnapszahl-Tag vorbei. Sozusagen ein Doppelkorn. Der 2. Februar (als Mariä Lichtmess auch endgültig das Aus für die Weihnachtszeit) ist der 33. Tag des gregorianischen Kalenders. Und hätten wir ein Schaltjahr, würden noch 333 Tage bis Jahresende verbleiben. So aber sind es „nur“ 332 Tage, bis die nächste Silvesterparty ansteht.

Heute ist zudem der Tag jenes Romans, der mich geschafft hat. Am 2. Februar 1922, dem 40. Geburtstag des Autoren James Joyce, erschien „Ulysses“ in Paris. Ich habe irgendwann aufgehört, meine Anläufe zu zählen. Stets bin ich gescheitert, wenn ich Leopold Bloom durch den 16. Juni 1904 in Dublin (Foto oben) begleiten wollte.

Die 18 Episoden des Romans gelten als „richtungsweisend für den modernen Roman“. Joyce schildert nicht allein die Geschehnisse, sondern auch die Gedanken des Leopold Bloom.  Die Sprache wird bruchstückhaft, „wie es der Person gerade durch den Kopf geht“. Bislang zu viel für meinen Kopf. Aber ich werde einen neuen Anlauf starten.

Wir hatten ja vor kurzem das Thema „Deonym“. Wer sich erinnert: Produkte, deren Name für ganze Produktgruppen stehen (Tesa, Tempo und Co.). In die Reihe gehört eigentlich auch ein weiteres Geburtstagskind des Tages: Durch den Buchtitel „Brehms Tierleben“ (Auszug: „Die schönsten Geschichten“/Lieferzeit) wurde der Name von Alfred Edmund Brehm, der heute vor 194 Jahren (1892) geboren wurde, zu einem Synonym für populärwissenschaftliche zoologische Literatur.

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