Donnerstag, 28. Dezember: Karten & Eier

Eier-Tage verwirren die innere Uhr

Die Festtags-Durststrecke im deutschen Kalender kurioser Feiertage ist endlich vorüber. Wir begehen an diesem Donnerstag, 28. Dezember 2023, den „Tag des Rühreis“. Da morgen auch noch der „Tag des Spiegelei“ ansteht, droht meine innere Uhr aus dem Takt zu geraten. So viel Eier, als wenn’s Ostern wäre…

Dass das Rührei (auch bei mir) zu den beliebtesten Eierspeisen überhaupt gehört, wird auch bereits am „Internationalen Welt-Ei-Tag“ (World Egg Day) am zweiten Freitag im Oktober deutlich herausgestrichen. Ich liebe ja den spanischen Namen „huevos revueltos“. Was wörtlich übersetzt für „Eier durcheinander“ steht, von mir aber gern mit revoltierenden Eiern übersetzt wird.

Und ich mag natürlich die Geschichte aus der Pop-Geschichte um die „scrambled eggs“. Als Paul McCartney am 14. Juni 1965 abends einen neuen Song erstmals im Studio spielte, diente das „Rührei“ als „Blindtext“ für den späteren unsterblichen Beatles-Welthit „Yesterday“. Text-Kostprobe: „Scrambled eggs | Oh my baby how I love your legs | Not as much as I love scrambled eggs | Oh we should eat some scrambled eggs”.

Da ich bei weitem nicht so musikalisch bin, halte ich mich eher an die handfeste Speise (gern mit Bacon) aus der Pfanne. Dabei allerdings lasse ich mich durchaus von Ideen aus aller Welt beeinflussen: „The Gourmand. Eier. Geschichten und Rezepte“.

Die Amerikaner kennen auch „zwischen den Jahren“ keine Lücke im Kalender der kuriosen Feiertage. Heute steht der „Tag der Feiertags-Verschnaufpause“ (Holiday Breather Day) an. Die dringend erforderliche Erholungsphase hatten wir allerdings schon gestern ausgerufen.

Ein anderer US-Aktionstag liefert wenigstens Anregungen, wie man die für viele freien Tage zwischen Weihnachten und Silvester gut rumbringt: Heute ist der „Tag des Kartenspiels“ (National Card Playing Day).

Wer nur ein „normales“ Kartenspiel zur Hand hat, findet in „1 x 1 der Kartenspiele“ lehrreiche Hinweise und kreative Ideen für „Glücks- und Familienspiele, Kartentricks und vieles mehr“. Und falls der ganze Weihnachtsbesuch aus dem Haus ist, hält „Kartenspiele für eine Person“ hilfreiche Tipps parat. Der Wikipedia-Kalender zum 28. Dezember hatte tatsächlich mal wieder einen Harzer Eintrag zu bieten: „1260: Der Hildesheimer Bischof Johann I. von Brakel sichert der Sankt Johannes Bruderschaft für Bergleute am Rammelsberg in Goslar Unterstützung zu, die sich um kranke und die Hinterbliebenen verstorbener Bergleute in Notlagen kümmern will. Damit entsteht die weltweit erste Knappschaft.“ Nachzulesen vermutlich auch in dem neuen Buch „Die Geschichte Goslars“, das in der BÜCHER-HEIMAT zu haben ist.

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Mittwoch, 28. Dezember: Zwischen den Jahren

Von Kartenspielen und Kalenderreformen

Endspurt. Nur noch 4 Tage sind es mit diesem Mittwoch, 28. Dezember 2022, dann legen wir hoffentlich einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023 hin. So lange tummeln wir uns „zwischen den Jahren“. Eine Redewendung, über die gern und viel debattiert wird.

Zugegeben, auf den ersten Blick ist die Formulierung blanker Unsinn. Das eine Jahr ist noch gar nicht zu Ende und das nächste schließt sich nahtlos an. Wo also soll da „zwischen den Jahren“ liegen? Laut der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (ext.) gibt es den Ausdruck aus nachvollziehbaren Gründen aber bereits seit dem 14. Jahrhundert.

Je nach Region sind damit allerdings unterschiedliche Zeitspannen gemeint: Mancherorts war der Dreikönigstag am 6. Januar der Neujahrstag, was noch vom julianischen Kalender herrührte. In dem markierte der 24. Dezember das Jahresende. Folgerichtig lagen die Tage bis zum Start des neuen Jahres am 6. Januar „zwischen den Jahren“.

Erst mit der Einführung des noch heute gängigen gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 wurde ein Wandel in Gang gesetzt, im Jahr 1691 wurde der 31. Dezember schließlich verbindlich als letzter Tag des Jahres festgelegt. Ganz offenkundig stimmt also folgende Aussage über das Wesen der „Kalender – Kunstwerke aus Mathematik, Astronomie und Geschichte“. Über die „Kalenderreformen im Alten Reich 1582-1700“ berichtet Edith Koller: „Strittige Zeiten“.

In Deutschland begehen wir heute den „Tag des Rühreis“. Der wiederum wurde wohl aus der Not geboren von einem der kuriosen Kalender selbst initiiert. Und beim Stichwort Rührei im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT erhält man als Rezeptbuch „Einfach lecker vegan“ – Rührei also ohne Ei. Nicht nur „zwischen den Jahren“ kann die Welt verwirrend sein.

Wenn schon ein Aktionstag, dann sollte der Blick heute mal wieder in die USA gehen. Dort steht der „Tag des Kartenspiels“ (National Card Playing Day) an. Wobei dies natürlich ein weites Themenfeld ist. Das „1 x 1 der Kartenspiele“ führt ein in die bisweilen nicht minder verwirrende Welt von „Bridge über Poker und Skat bis Zwicken“. Ich war besonders beim Skat ein gern gesehener Mitspieler. Da ich mir nie die ausgespielten Karten gemerkt habe, gingen die fälligen Runden zumeist auf meinen Deckel.

Noch ein wichtiger literarischer „Gedenktag“: Heute vor 49 Jahren (1973) erschien Alexander Solschenizyns Werk „Der Archipel Gulag“ in russischer Sprache in einem Pariser Emigrantenverlag. Ursprünglich besteht das Werk aus drei Bänden, die hier verlinkte deutsche Fassung ist eine von Solschenizyn genehmigte überarbeitete und gekürzte Ausgabe in einem Band.

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