Freitag, 29. September: Gute Butter

„Achtung, fertig, Butterbrot!“

Zumindest um die Nahrungsaufnahme müssen wir uns an diesem Freitag, 29. September 2023, keine großen Gedanken machen. Zumindest, wenn wir den aktuellen Aktionstag würdigen wollen. Heute ist der „Tag des Deutschen Butterbrotes“.

Genauer gesagt, heute wäre der „Tag des Deutschen Butterbrotes“. Der Aktion ging 1999 auf eine Initiative der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) zurück. Die aber wurde 2009 aufgelöst, was offenkundig entscheidend dafür war, dass der Aktionstag 2008 unter dem Motto „Achtung, fertig, Butterbrot!“ das letzte Mal offiziell begangen wurde.

Die ordentlich geschmierte Stulle ist eindeutig ein deutsches Kulturgut. Ans Butterbrot werden schon Kleinkinder nicht allein kulinarisch, sondern auch literarisch herangeführt. Wobei mir mehr als fragwürdig erscheint, dass das Titelbild von „Mein Butterbrot“ zwei üppig mit Käse und Salat belegte Brotscheiben zeigen. Von guter, goldgelber (bitte streichfähiger!) Butter ist kaum etwas zu sehen.

Ansonsten halten sich die literarischen Ergüsse zum Thema ziemlich zurück. Auch im Spiegel-Bestseller „Die Butterbrotbriefe“ geht es trotz des verheißungsvollen Titels nicht um die Stulle an sich, sondern mehr um das vielseitige Papier (abpausen!), in das die Butterbrote eingeschlagen werden.

Im gewissen Sinn ebenfalls ein kulinarischer Aktionstag wird heute in Großbritannien begangen. Wobei der seinen Ursprung eher in christlichen Überlieferungen hat. Aber der Name „The Day the Devil Spit on Your Blackberries“ (Der Tag, an dem der Teufel auf die Brombeeren spuckte) ist einfach zu schön und soll auf der Insel daran erinnern, dass zum heutigen Michaelstag alle Brombeeren gepflückt und gegessen sein sollten.

Der deftige Name des Tages rührt von der Geschichte um den gefallenen Engel her. Als Luzifer auf dem Boden der Hölle aufschlug, landete er demnach in einem dornigen Brombeerstrauch. Aus Wut spuckte er darauf und verfluchte die Früchte. „Ein Sommer voller Brombeeren“ ist aus meiner Sicht dennoch eine gute Idee. Besonders wenn es um Brombeerkuchen geht.

Heute vor 91 Jahren (1932) entstand eines der bekanntesten Fotos der Welt: „Lunch Atop a Skyscraper“. Es zeigt den Bau des General Electric Buildings und elf Männer, die auf einem Stahlträger Mittagspause machend ihre Füße aus mehr als 200 Meter Höhe über den Straßen von New York City herunterbaumeln lassen. Tolles Bild, aber unser Bad Harzburger Bergbahn-Foto aus dem Jahr 1952 aus dem Ahrens-Archiv kann da mithalten. Und dieses Foto gibt es sogar als Postkarte in der BÜCHER-HEIMAT.

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Donnerstag, 28. September: Lebensrettend

Ein Zufall und große Entdeckungen

Heute vor 95 Jahren (1928) rettete ein Zufall Millionen Menschenleben: Am heutigen Donnerstag, 28. September 2023, denken wir an Alexander Fleming und seine Entdeckung des Penicillin.

Der Bakteriologe bemerkte zufällig, dass eine seiner Staphylokokken-Kulturen, in die Schimmelpilze der Gattung Penicillium gerieten, abgetötet wurden. Der erste Schritt auf dem Weg zum antibakteriellen Wirkstoff Penicillin war getan.

„Eine kleine Geschichte der Biotechnologie“ von „Bier und Wein zu Penicillin, Insulin und RNA-Impfstoffen“ zeichnet ein Fachbuch nach. Derweil geht ein gefeiertes und sehr populäres Wissenschaftsbuch weit in der Geschichte zurück: „Die Entdeckung der Medizin“ bietet eine „Kulturgeschichte von Homer bis Hippokrates“.

Ebenfalls heute vor 95 Jahren (1928): Die Comedian Harmonists gaben ihr Debüt im Berliner Großen Schauspielhaus. Das Sextett schrieb ein großartiges Kapitel deutscher Unterhaltungskunst – und wurde im „Dritten Reich“ zum Gegenstand eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Der Roman „Comedian Harmonists“ wird folgerichtig als der „Roman einer Legende“ offeriert.

Erst sechs Jahre ist her (2017), da kam ein Film in die deutschen Kinos, der Rekorde brach – und den ich als bekennender Schisshase nie sehen werden: „ES“ nach dem gleichnamigen Roman von Stephen King avancierte dank der weltweiten Einspielergebnisse zu einem der erfolgreichsten Horrorfilme.

Finale unseres bebücherten Kalenderblatts mit zwei Literatur-Geburtstagen. Heute vor 220 Jahren (1803) wurde Prosper Mérimée geboren, Schöpfer der „Carmen“ und damit der literarischen Vorlage für die große Bizet-Oper.

Ihren 81. Geburtstag (1942) feiert heute die in Italien und der Schweiz lebende US-Amerikanerin Donna Leon. Ihr Erfolg lässt sich am besten mit dem Titel ihres Buches um den 32. Fall des Commissario Brunetti erklären: „Wie die Saat, so die Ernte“.

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Petra Nietsch: Vortrag über den Thames Path

Petra Nietsch: Vortrag über den Thames Path

Literarische Wanderung an den Ufern der Themse

Die Themse – ein Fluss voller Mythen und Geschichten: Entlang Englands bekanntestem Strom verläuft auf 185 Meilen (298 km) ein Wanderweg auf meist schmalen Pfaden durch ländliche, oftmals sehr einsame Gegenden, über Wiesen und Felder, vorbei an Wehren und Schleusen, durch historische Dörfer und Städte bis hin zum Themse-Sperrwerk im Osten von London. Begleitet werden die Wandernden stets von einer Vielfalt an Flora und Fauna, aber auch grasenden Kühen und Schafen. Landschaft und Fluss erinnern sie nicht nur an Szenen aus einem klassischen englischen Roman, sie kommen auch immer wieder an Orten vorbei, an denen Literaten ihre Spuren hinterlassen haben.

Über diese literarischen Spuren möchte Petra Nietsch, die im September 2023 den Themse-Weg in 15 Etappen bewältigt hat, Ihnen erzählen. Freuen Sie sich auf Begegnungen mit bekannten und weniger bekannten englischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern sowie ihren Werken und erfahren Sie Dinge über die Themse, die sie vielleicht bisher noch nicht wussten.

Der Vortrag wird durch Bilder unterstützt.

Freitag, 15. Dezember 2023, 19.00 Uhr,
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Mittwoch, 27. September: Welttourismustag

Mit Verstand Reiseträume verwirklichen

Heute ist Mittwoch, 27. September 2023. Und dieses Datum hat durchaus eine spezielle Bedeutung auch für den Harz. Heute steht der internationale „Welttourismustag“ (ext.) im Kalender.

Seit 1980 wird der „World Tourism Day“ auf Initiative der Welttourismusorganisation (UNWTO) begangen. Dabei hat die 1976 gegründete und in Madrid ansässige Sonderagentur der Vereinten Nationen (UNO) besonders auch den „Globalen Kodex für Ethik im Tourismus“ im Blick. Mit dem Ethikkodex sollen die positiven sozioökonomischen Tourismusauswirkungen maximiert und mögliche Negativeffekte auf ein Minimum reduziert werden.

Für alle, die sich richtig ins Thema einlesen wollen: „Nachhaltiger Tourismus“ beschreibt zukunftsfähigen Tourismus „im Gleichgewicht mit Natur und Gesellschaft“, richtet den Fokus auf die Herausforderungen des Klimawandels, des Naturschutzes und der sozialen Nachhaltigkeit.

Wer dagegen einfach nur in Reiseträumen schwelgen möchte, sollte vielleicht zu einem Kultbuch greifen: „1000 Places To See Before You Die“ ist die „Must-See-Liste der schönsten Reiseziele der Welt im XXL-Bildband“ und das erfolgreichste Reisebuch aller Zeiten.

Erinnert sei heute an zwei große Momente menschlicher Geisteskraft. Eine der faszinierendsten wissenschaftlichen Leistungen jährt sich heute zum 201. Mal. Am 27. September 1822 verkündete Jean-François Champollion, dass er das Geheimnis der Hieroglyphen, gelüftet habe. Sein  „revolutionäres Leben“ beschreibt das Buch „Wie der Hieroglyphen-Code geknackt wurde“.

Und wenn es um menschliche Geisteskraft geht, darf Albert Einstein natürlich nicht fehlen. Er veröffentlichte am 27. September 1905 den Aufsatz „Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?“ Darin enthalten ist eine der berühmtesten Formeln der Welt: E = mc² (Äquivalenz von Masse und Energie), die in „Warum ist E = mc²?“ laut Verlagsankündigung „verständlich erklärt“ wird.

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Dienstag, 26. September: Was Fotos erzählen

Abschied in der Abbey Road

Beginn wir mit einer Entschuldigung vor allem an alle Rolling-Stones-Fans, denn an diesem Dienstag, 26. September 2023, gerät unser bebüchertes Kalenderblatt eindeutig zu einem Beatles-Spezial. Selbstverständlich aus gegebenem Anlass.

Heute vor 54 Jahren (1969) kam „Abbey Road“ auf den Markt – das letzte von den Beatles gemeinsam aufgenommene Album, das mit 31 Millionen verkaufter Platten zu den erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte zählt. Das Foto der vier Musiker, die auf dem Zebrastreifen die Straße überqueren, hat Kultstatus. Und das von Iain MacMillan kreierte Bild auf dem Cover heizte die „Paul is dead“-Verschwörungstheorie erst so richtig an.

„Es begann in der Abbey Road“ hat einer geschrieben, der es wissen muss: George Martin, der geniale Produzent der Beatles erzählt deren Geschichte. Wobei der englische Originaltitel viel schöner ist: „All You Need Is Ears“. Natürlich kommt auch David Hepworth nicht an den Beatles vorbei. Doch sein „Abbey Road“ ist vor allem die Geschichte des berühmtesten Musikstudios der Welt. Die deutsche Übersetzung des Buches muss allerdings vorbestellt werden.

Aber zurück zu der bekannten Verschwörungstheorie. Dass Paul McCartney tot sei, schlussfolgerten deren Anhänger daraus, dass er als Einziger barfuß geht. Und als Einziger setzt er den rechten Fuß nach vorn. Zu allem Überfluss hält McCartney auf dem Originalfoto auch noch eine Zigarette in der Hand. In der rechten, obwohl er Linkshänder ist… später wurde die Kippe wegretuschiert.

„Paul McCartney“ (so der naheliegende Titel der Biografie) selbst sagte laut Wikipedia zum Cover: „Die Kreuzung lag direkt vor der Tür, und wir hatten eine Idee. ‚Lasst uns einfach rausgehen, einen Fotografen anrufen und über die Kreuzung laufen. In einer halben Stunde haben wir es hinter uns.‘ Wir hingen im Zeitplan ziemlich hinterher, und das Cover muss immer schon vor der Musik fertiggestellt sein. Also schnappten wir uns den Fotografen Ian Macmillan, gaben ihm dreißig Minuten Zeit und liefen auf der Kreuzung hin und her.“

An dem Abbey-Road-Foto hat man sich über die Jahrzehnte sicher vielfach sattgesehen. Wie wäre es da mit neuen Bildern der Beatles: „1964: Augen des Sturms“ präsentiert 275 von McCartney aufgenommene Fotografien vom Beginn der „Beatlemania“ in  Liverpool, London, Paris, New York, Washington D.C. und Miami in den Jahren 1963/64.

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Montag, 25. September: Die Hälfte hell

Zahnfeen haben heute ihren großen Tag

Jetzt ist es wieder mehr als die Hälfte des Tages dunkel. An diesem Montag, 25. September 2023, ist die Sonne noch exakt 11:59 Stunden unterwegs. Und in gut einem Monat (29. Oktober) wird auf Winterzeit umgestellt.

Die Zahnfee muss es wirklich geben. Wer zweifelt, sollte mal in den Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT schauen, dort gibt es allein 27 Bücher über die Dame. Kontrolliert habe ich das aus gegebenem Anlass: Seit 1991 steht der bundesweite „Tag der Zahngesundheit“ (ext.) in Deutschland am 25. September im Kalender.

Bei meiner märchenhaften Recherche fiel allerdings auf, dass die Zahnfee erstaunliche viele Künstlernamen hat. Oder viele verschiedene Zahnfeen unterwegs sind. Da ist sie mal als „Mücke, die Zahnfee, auf Milchzahn-Jagd“ unterwegs, um dann als „Zahnfee Apollonia und der Wackelzahnzauber“ aufzutreten. Und dann treffen da noch „Zombert und die Zahnfee Pupsinella“ aufeinander.

„Gesund beginnt im Mund“ lautet das Motto des Tages der Zahngesundheit. Warum eine biologische Mund- und Zahnpflege nachhaltig unsere Gesundheit stärkt, soll auch das Buch „Gesund im Mund“ belegen. Mit Halbwahrheiten und fragwürdige Behandlungen aufräumen will derweil „Das große Lexikon der Zahnpflege-Irrtümer“

Aber da wir ja ein bebüchertes Kalenderblatt schreiben, haben wir uns bald wieder die Zähne an der Literatur ausgebissen (Wortspiel!). Auch da hat der 25. September einiges zu bieten. Heute vor 129 Jahren (1894) wurde nach Aufhebung des Aufführungsverbots Gerhart Hauptmanns 1892 entstandenes sozialkritisches Drama „Die Weber“ uraufgeführt. Die erste Aufführung war am 26. Februar 1893 einem privaten Kreis vorbehalten. Trotz aller Hürden der Obrigkeiten wurde das Werk über den Weberaufstand 1844 Hauptmanns meistgespieltes Stück.

Seinen 126. Geburtstag (1897) könnte heute William Faulkner feiern. Der US-amerikanische Schriftsteller hatte lange hart zu kämpfen, bis er mit dem Literaturnobelpreis finanzielle Unabhängigkeit erlangte. Hinzu gesellten sich National Book Awards und der Pulitzer-Preis für Belletristik („Die Spitzbuben“).  Der Nobelpreis wurde Faulkner für seinen „machtvollen und unabhängigen künstlerischen Beitrag zur neuen Erzählliteratur Amerikas“ verliehen.

Ich liebe Krimis. Auch die des schwedischen Duos Sjöwall/Wahlöö. Zu den bisweilen eher düsteren Thrillern muss ich in Stimmung sein. Heute wäre Maj Sjöwall 88 Jahre (1935) alt geworden. Sie schrieb mit ihrem Partner den weltweit erfolgreichen, gesellschaftskritischen Kriminalroman-Zyklus „Roman über ein Verbrechen“ mit der Hauptfigur des Polizisten Martin Beck. Die Reihe, die mit „Die Tote im Götakanal“  startete, wurde in 40 Sprachen übersetzt und verfilmt.

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Hans Georg Ruhe über „Wir hätten uns alles gesagt“

Hans Georg Ruhe über „Wir hätten uns alles gesagt“

Judith Hermann:

Wir hätten uns alles gesagt

Während ich das Buch lese, geht mir immer wieder durch den Kopf: Warum erzählt Judith Hermann mir das? Warum möchte die Autorin, dass ich diese 187 Seiten lese? Während ich mich das frage, lese ich weiter und weiter, jede Zeile mit Bedacht, und kann das Buch nicht aus der Hand legen.

„Wir hätten uns alles gesagt“ ist in einer weichen, warmen Sprache geschrieben – mit Worten, die Gefühlszustände einkreisen und doch im Ungefähren bleiben. Es ist ein Buch über Familie, Freundschaft und über Schreiben: Wo beginnt Geschichte, wo endet die Realität, wo wird geträumt oder erzählt

Judith Hermann veröffentlicht ihre Frankfurter Poetikvorlesungen von 2022. Es ist kein wissenschaftlicher Text, sondern eine Geschichte ohne Plot, mit wechselnden Vorder- und Hintergründen. Ein erstaunliches Buch.

Nachtrag: Judith Hermann erhält für dieses Buch den Braunschweiger Wilhelm-Raabe-Preis 2023.

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Judith Hermann: „Wir hätten uns alles gesagt“, S.Fischer, 187 Seiten, ISBN 978-3-10-397510-9, Preis: 23,00 €.


Sonntag, 24. September: Braai entdecken

Ein Sonntag in Südafrika

Es ist Sonntag, 24. September 2023, und obwohl wir gestern in den Herbst gestartet sind, soll das Wetter noch ganz gut sein. Wozu der erste Aktionstag passt, der zudem eine Fortsetzung meines Abgrill-Blogs vor einigen Tagen ist.

Wir müssen uns dazu allerdings auf die Südhalbkugel des Globus orientieren. Genauer gesagt nach Südafrika. Dort steht heute der „National Braai Day“ im Kalender. Das Datum wurde aus gutem Grund gewählt, den am Kap der guten Hoffnung ist heute auch Heritage Day (Kulturerbe-Tag), die Menschen haben frei und Zeit für „Braai“. Derweil können wir uns je nach Wetter am Gartengrill oder am Kaminofen in die Region einlesen mit dem „Baedeker Reiseführer Südafrika, Eswatini, Lesotho“.

Nomen est omen oder cleverer Werbegag: Jan Braai, der den Aktionstag mit ins Leben rief, liefert Rezeptbücher in rauen Mengen. Beispielsweise „Shisanyama: Braai Recipes from South Africa“ (engl.). Auch wenn die Grill-Tradition ziemlich fleischlastig zu sein scheint, gibt es aber auch alternative Vorschläge: „My Vegetarian Braai“ (eBook).

Dies wiederum ist sicher auch vonnöten, denn beim Braai ist die Nation laut Wikipedia und einiger Websites offenkundig geschlossen dabei. „Unite around a fire“ heißt die Devise. Wobei es um ein spezielles Feuer geht, denn beim Braai-Grillen ist ein entscheidendes Merkmal die Befeuerung mit dem Holz des Kameldornbaumes. Damit wird deutlich weniger Hitze produziert, was die gesellige Braai-Runden länger dauern lässt.

Wer sich dem Thema nicht mit dem Reiseführer nähern will, kann sich in die wechselvolle Geschichte Südafrikas und in das lange alles beherrschende dunkle Kapitel der Apartheid aber auch in faszinierenden Romanen einlesen. Ein Buch hat Petra Nietsch bereits als Lesetipp der BÜCHER-HEIMAT vorgestellt, weswegen wir es guten Gewissens und gern noch einmal empfehlen: Trevor Noahs „Born a Crime – Als Verbrechen geboren“ (auch unter dem deutschen Titel „Farbenblind“).

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Lena Scholz über „Scheißglitzertage“

Lena Scholz über „Scheißglitzertage“

Antonia Michaelis:

Scheißglitzertage 

Finnley verkauft Eis auf der Insel Usedom und sehnt sich nach der großen, weiten Welt da draußen. Bis er Ulja aus der Ukraine trifft. So etwas ist ihm noch nicht begegnet und zusammen mit ihren Freunden erlebt er einen Sommer voller schrecklicher und schöner Überraschungen.

Ulja hat ihre Geheimnisse und auch auf der Insel passieren seltsame Dinge. Panzer fahren die Strände auf und ab und dann plötzlich Luftalarm! Ein Schock. Die Gerüchte über einen Überfall auf Usedom stimmen also. Doch was ist FURU?  Überall kleben die Sticker und die Menschen verhalten sich so anders. 

Finnley merkt, dass er seine Heimatinsel nicht allein lassen kann und stellt sich dem Rätsel und erfährt dabei, was Frieden bedeutet, sowie junge Liebe in Zeiten des Krieges. Es werden Scheißglitzertage, in denen Uljas Sommersprossen glitzern, die Wassertropfen auf der Leiche, die Wellen in der Sonne. Sie stoßen auf Geheimnisse, die sie trennen und verbinden. Als das Schicksal der Insel besiegelt scheint, folgen sie ihrer letzten Hoffnung auf Frieden. 

„Scheißglitzertage“ hat mich berührt, wie ein Jugendbuch es selten konnte.  Auf der eine Seite hatte ich Urlaubslektüre in der Hand, wenn es um Landschaftsbeschreibungen und Sommergefühle auf Usedom geht. Doch dann musste ich mir vorstellen, wie zerbrechlich Frieden ist und wie schnell Heimat zerbricht.  Der Titel, der im Buch aufgegriffen und erklärt wird, die schrägen Protagonisten mit ihren individuellen Lebensumständen. Hier hat alles gepasst!

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Antonia Michaelis: „Scheißglitzertage“, Oetinger, 413 Seiten, ISBN 9783751203937, Preis: 20,00 Euro.  


Samstag, 23. September: Volles Programm in Bad Harzburg

Benefiz-Berglauf und eine Meile für die Kultur

Mit vollem Programm startet Bad Harzburg an diesem Samstag, 23. September 2023, in den Herbst und in einen Tag, der einmal mehr unter Beweis stellt, was die Kurstadt dank einer engagierten Bürgerschaft so alles zu bieten hat. Vom Canossa-Benefiz-Berglauf kann es nahtlos auf die erstmals angebotene Kultur- und Museums-Meile gehen. Mit von der Partie sind viele Partner, die den Start der BÜCHER-HEIMAT unterstützten, jetzt dürfen wir uns revanchieren und für die tollen Veranstaltungen werben.

Aus dem Kurpark auf den Burgberg geht es beim 3. Canossa Benefiz-Berglauf laufend, wandernd oder gemütlich bummelnd von 8.30 bis 15.00 Uhr über 6 oder 12 Kilometer.  Es gibt Einzel- und Teamwertung für Sportler, Freizeitwanderer, Vereine oder Firmengruppen.

Gemeinsam mit regionalen Partnern, der TSG Bad Harzburg, dem MTV Goslar und der Kreismusikschule Goslar, möchte der Rotary Club Goslar möglichst vielen Kindern ungeachtet ihrer familiären und finanziellen Startbedingungen, insbesondere auch jenen mit Handicap oder Migrationshintergrund, musikalische Bildung und sportliche Förderung ermöglichen und richtet nach den großen Erfolgen seines Benefizlaufs in den ersten beiden Jahren nun seinen 3. CANOSSA Benefiz Berglauf aus. Mehr Infos unter www.canossa-berglauf.de.

Wer früh dabei ist, kann nach einer Stärkung im „Aussichtsreich“ noch auf dem Burgberg gleich auf die Kultur- und Museums-Meile starten. Bis 14.00 Uhr ist die Harzsagenhalle der Bad Harzburg-Stiftung geöffnet. Auftakt zu einem faszinierenden Streifzug durch das vielfältige Angebot Bad Harzburgs. Bei so vielen Offerten belassen wir es bei einer knappen Übersicht und bieten hier den Info-Flyer als pdf zum Download.

Kultur- und Museums-Meile

  • Harzsagenhalle auf dem Burgberg: 10 – 14 Uhr.
  • Harzwaldhaus: 10 – 17 Uhr, erm. Eintritt 2,50 Euro.
  • Wandelhalle: 11 – 18 Uhr. Geschichtsverein zeigt u.a. historische Fotos. Marci präsentiert digitale Kunst.
    12 – 13 Uhr Paul Jekien (Piano)
    15 – 16 Uhr Puppentheater Silberborn (Eintritt frei)
  • Gründerzeitmuseum: Villa Charlotte: 11 – 18 Uhr, Kaffee & Kuchen, Führung erm. 10 Euro,  Rudolf-Huch-Straße 10.
  • Napoleonmuseum: 11 – 18 Uhr, Führung erm. 5 Euro, Ecke Schmiedestr./Rudolf-Huch-Str.
  • Museum in der Remise: 11 – 18 Uhr, Kaffee & Kuchen, Forstwiese.
  • Johannisloge zur grünenden Tanne: 11 – 18 Uhr, Kaffee & Kuchen, Herzog-Wilhelm-Str. 53.
  • Rathausgalerie: Werke von Marianne Zingler, 11 – 18 Uhr.
  • Bilder von Andrea Tilinski inkl. Workshop Fließtechnik in Farbe, Herzog-Wilhelm-Str. 36.
  • AP-Keramik: 11 – 18 Uhr, kreatives, figürliches, funktionales Töpfern, Herzog-Wilhelm-Str. 27.
  • Jugendtreff: 11 – 18 Uhr, Infos & Programm für Kinder, Suppe am offenen Feuer, Kaffee & Kaltgetränke, am Bündheimer Schloss.
  • Gegenwartskunst im Gestüt: 11 – 18 Uhr, Fotografien von Luca Weber, Martin Wurzbacher sowie der Foto AG des Niedersächsischen Internatsgymnasiums (Kirsten Scheer und Jasper Funhoff); Malereien von Hans Manhart, Roger Döring und Bruno Krauel; Werbeplakate aus dem NIG-Kunstunterricht, Paul Jekien musiziert am Klavier (14 bis 15 Uhr). Musik von Jürgen Ernst. Musikprogramm 11 – 14 Uhr.
  •  Wipfelbiergarten im Kurpark: Bob-Dylan-Songs mit Richi und Andi ab 18.30 Uhr.

Wer alle Angebote für sich entdecken möchte, muss an diesem ereignisreichen Tag mehr als gut zu Fuß sein – oder den Bus der Linie 873 nehmen. Der fährt stündlich und steuert viele Punkte der Kultur- und Museums-Meile an. Wir wünschen viel Spaß und den Veranstaltern viel Erfolg!