Donnerstag, 8. Juni: St. Medardus‘ Sonne

Mehr fürs Meer tun

„An Sankt Medardus wird ausgemacht, ob 40 Tag die Sonne lacht.“ Wenn die Bauernregel stimmt, entscheidet dieser Donnerstag, 8. Juni 2023, über das Wetter der nächsten Wochen. Vierzig Tage Sonne klingt ja erstmal nicht schlecht. Zumindest angesichts der Alternative: „Ist’s an Medardus feucht und nass, regnet’s weiter ohne Unterlass“.

Regen generell tut der Erde gut. Was gerade heute von Belang ist, denn wir begehen den „Tag des Meeres“ (UNO World Oceans Day). Der Aktionstag will auf den Wert und die Bedrohung der Weltmeere aufmerksam machen – und dürfte damit zu den wichtigsten Aktionstagen überhaupt gehören.

Schon Thales im antiken Griechenland betrachtete das Wasser als Quell allen Seins. Und die Meere beschäftigten auch unzählige Philosophen nach ihm. Was also liegt da näher, als sich dem Thema philosophisch zu nähern. Beispielsweise mit der „Philosophie der Meere“.

Die Meere, die mehr als 95 Prozent des Wasservorkommens der Welt ausmachen, weisen eine unglaubliche biologische Vielfalt auf. Sie liefern Rohstoffe, Nahrungsmittel, Energie. Sie sind ebenso wichtige Verkehrswege wie auch Erholungsraum für Menschen. Und sie gehören – zu den am wenigsten geschützten Gebieten auf dem Globus.

Wie ein nachhaltiger Umgang gelingt und jeder Einzelne etwas bewirken kann verrät Heike Vesper: „Wenn wir die Meere retten, retten wir die Welt“. Derweil beschreibt Christine Figgener wie sie als Meeresbiologin für unsere Ozeane kämpft. „Meine Reise mit den Meeresschildkröten“ wurde zum Spiegel-Bestseller.

Krasser Wechsel zu einem Thema, das eher schwer mit Nachhaltigkeit in Einklang gebracht werden kann. Heute vor 75 Jahren (1948) startete der Porsche 356 Nr. 1 Roadster zu seiner Jungfernfahrt. Das erste Auto, das erste Fahrzeug, das den Namen Porsche trägt. Wobei der „Porsche 356“ nicht irgendein Sportwagen ist. Er ist Mythos, Legende, ein Stück großer Automobilgeschichte.

Aber zurück zum Meer, immerhin hat es mit sozusagen zwei meiner Lieblingsbücher beschert. Ernest Hemingways „Der alte Mann und das Meer“ symbolisiert für viele eine Mensch-Gott-Beziehung.  Wobei das Meer für die schöpferische Evolution steht.

 Die Begrenztheit des Menschen und die Allmacht der Natur. Das Ringen, der Kampf mit dieser Natur, darin steht Hemingways Werk in der Tradition eines weiteren Klassikers der Weltliteratur: Herman Melvilles „Moby Dick“. Auch wenn ich von „Muss-man-gelesen-haben-Listen“ nichts halte, beide Romane würden da ganz oben mit drauf gehören!

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Markus Weber über „Erwarte von mir keine frommen Sprüche“

Markus Weber über „Erwarte von mir keine frommen Sprüche“

Stephan Wahl:

Erwarte von mir keine frommen Sprüche

Stephan Wahl, katholischer Geistlicher, der heute in Jerusalem lebt, legt mit diesem Buch kraftvolle Gebetstexte vor. Sie sind entstanden in Auseinandersetzung mit Themen und Problemen, die uns heutige Menschen bewegen oder auch quälen. Geschult sind die Texte an den biblischen Psalmen, der „Ur-Gattung der hebräischen Poesie“ (Wilhelm Bruners im Vorwort des Buches).

Oft sind konkrete Ereignisse wie die Flut im Ahrtal 2021 oder der Krieg in der Ukraine Ausgangspunkt der Texte. Nichts wird beschwichtigt oder verharmlost. Schmerz, Wut, Trauer, Klage und Anklage werden unbeschönigt zum Ausdruck gebracht. So sind die Gebete eine Auseinandersetzung mit Gott, der herausgefordert wird, und mit grundsätzlichen Menschheitsfragen, vor allem der großen, unlösbaren Frage nach dem „Warum“.

Gerade weil der Autor den schweren Fragen nicht ausweicht und keine vorschnellen Antworten gibt, können die Texte auch glaubwürdig Lob und Dank in Worte fassen. Auf diese Weise können sie Hilfen für den Leser sein, das zur Sprache zu bringen, was ihn existentiell betrifft. Wer Gott und unsere Welt mit all den Schwierigkeiten ins Gespräch miteinander bringen möchte, findet hier viele Anregungen. In diesem Sinne sind die Texte Ermutigung zum Leben.

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Stephan Wahl: „Erwarte von mir keine frommen Sprüche. Ungeschminkte Psalmen“, Echter Verlag 2022, 112 Seiten, ISBN 978-3429058012, Preis: 14,90 Euro.

Mittwoch, 7. Juni: Apotheken im Blick

Von Allheilmitteln und Goslarer Gemetzeln

Ich hoffe, allen geht es an diesem Mittwoch, 7. Juni 2023, so richtig gut. Andererseits wäre genau der richtige Tag, um eine Apotheke aufzusuchen. Es ist der „bundesweiten Tag der Apotheke“.

Nun gehören Apotheker wie Ärzte zu jenen Berufsständen, deren Hilfe man im Idealfall gar nicht erst bedarf. Aber obwohl sie viele bewährte „Hausmittel zur Selbstbehandlung von Alltagsbeschwerden“ aufweist, kann irgendwann die „Hausapotheke“ doch an ihre Grenzen geraten.

„Der Clausthaler Raths-Apotheker Johann Christoph Ilsemann“ hatte schon zu Lebzeiten (1727-1822) einen exzellenten Ruf als Apotheker, aber auch als Chemiker und Mineraloge machte er sich einen großen Namen. Seine Mineraliensammlung nahm sogar Johann Wolfgang von Goethe unter die Lupe.

Der zweite Aktionstag an diesem 7. Juni gräbt den Heilberufen entweder das Wasser ab, oder beschafft ihnen zusätzlich Arbeit. Heute ist der „Welttag des Laufens“ (Global Running Day). Und während die einen die sportliche Vorwärtsbewegung fast als Allheilmittel behandeln, sind andere sprichwörtlich überzeugt: Sport ist Mord!

Wie dem auch immer sei, wer Laufen will, sollte es tun. Aber richtig. Für „Optimales Lauftraining“ gibt es Bücher, die den Lauf-Neuling vom „richtigen Einstieg bis zum Halbmarathon“ begleiten sollen.  Wer noch weiter an seine Grenzen will, kann auch gleich mit „Marathon für Anfänger“ einsteigen.

Mord und Totschlag bestimmte heute vor 960 Jahren die Szenerie in Goslar. Beim Goslarer Rangstreit (ext. Wikipedia) endete Pfingsten 1063 im Goslarer Stift St. Simon und Judas der Streit um eine Sitzordnung in einem Blutbad. Die „Annalen“ (eBook) des Lamperts von Hersfeld beschreiben das Gemetzel drastisch: „Auf Gottes Altären werden grausige Opfer abgeschlachtet, durch die Kirche rinnen allenthalben Ströme von Blut.“

Da wenden wir uns doch lieber wieder den angenehmen Dingen des Lebens zu – zumindest für viele Kinder auf dieser Welt. Heute vor 55 Jahren (1968) wurde im dänischen Billund das erste Legoland eröffnet. Mit drei Söhnen gesegnet, war ich natürlich auch schon dort (und hatte bisweilen das Gefühl, den dänischen Konzern allein finanziert zu haben). „365 Ideen für deine LEGO-Steine“ sind da fast nicht genug.

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Monika Runge über „Das Theater am Strand“

Monika Runge über „Das Theater am Strand“

Joanna Quinn:

Das Theater am Strand

Ein Roman nicht in Kapiteln, sondern in fünf Akten. Mit einer Zugabe. Und „ein Schatz von einem Buch“, wie die Sunday Times schrieb.

Der erste Akt beginnt im Jahr 1919 in Dorset, England. Christabel, die Protagonistin, ist 4 Jahre alt. Sie ist Halbwaise – ihre Mutter starb bei ihrer Geburt – und erwartet die neue Mutter, die ihr Vater zwecks Zeugung eines Erben für den erheblichen Landbesitz geheiratet hat. Rosalind, die Neue, ist 23 Jahre und ein Luxusgeschöpf. Der Vater von Christabel ist Mitte 40 und ein bodenständiger, nicht sehr attraktiver Landmann. Es gibt noch einen jüngeren Bruder, Willoughby (sehr charismatisch, lebensfroh), der beim Militär ist und gern Auslandseinsätze annimmt, um seiner Familie und der Verantwortung für den Landbesitz zu entkommen.

Christabel erfährt (Herzens)-Bildung mehr oder weniger durch das Personal. Sie erliest sich die Bibliothek auf dem Landsitz Chilcombe, insbesondere Shakespeare ist ihr Leitstern. Hochzeiten, Geburten, Trauerfälle folgen Schlag auf Schlag. Die nun drei Kinder werden eine eingeschworene Gemeinschaft, alle drei leben in einer „Theaterwelt“, führen kleine Stücke auf, die sich selbst erarbeiten.

Eines Tages wird ein toter Wal am Strand gefunden. Seine Knochen werden für das Theater eine große Rolle spielen. Ebenso wie ein Russe, der erkennt, dass in Christabel Potential steckt. Sie setzt mit seiner Hilfe eine erste Theateraufführung um, bei der Gäste, Freunde und Bedienstete des Hauses Chilcombe mitwirken. Ein Erfolg, der Christabel auf ihrem Weg bestärkt. Doch der Krieg ist 1939 auch auf Chilcombe angekommen und reißt alle handelnden Personen in einem Strudel der Ereignisse mit sich.

Mich hat dieses Buch sehr berührt. Die Beschreibung der Familienverhältnisse, wie die Kinder in ihrem eigenen Kosmos leben und agieren, sowie die Beschreibung der Auswirkungen der Angriffe der deutschen Luftwaffe auf England. Ein sehr lesenswertes Buch.

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Joanna Quinn: „Das Theater am Strand“, Bertelsmann Verlag, 720 Seiten, ISBN 9783570104651, Preis: 23,00 Euro.


Montag, 5. Juni: König der Züge

Ein Luxuszug, ein Schnitzel und die Umwelt

Was für ein Wochenende! Perfektes Wetter, um den Harz zu genießen. Woran wir an diesem Montag, 5. Juni 2023, denke sollten, denn der Weltumwelttag (UNO World Environment Day) gemahnt, die Natur zu bewahren.

Ins Leben gerufen wurde der Weltumwelttag am 5. Juni 1972 zum Start des ersten UNO-Weltumweltgipfels in Stockholm. Er ist quasi Teil des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Das UNEP (United Nations Environment Program) fordert den schonenden Umgang mit der Umwelt als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung ein.

Die komplexen Zusammenhänge beispielsweise beim Klimawandel oder Artensterben machen es dabei nicht gerade einfacher, den Forderungen auch durch den eigenen Lebenswandel Rechnung zu tragen. Die Antworten auf für viele eher abwegige Fragen wie „Was hat dein Schnitzel mit dem Klimawandel zu tun?“ gibt es in Buchform: „Wieso? Weshalb? Warum? ProfiWissen, Band 26: Umweltschutz“.

Der „König der Züge“ feiert ein Jubiläum und wird dazu auch in einem opulenten Bildband gefeiert: „Der Orient-Express“ startete heute vor 140 Jahren (1883) am Pariser Ostbahnhof zu seiner Jungfernfahrt nach Warna am Schwarzen Meer. Den Rest der legendären Strecke nach Konstantinopel legte die Reisen damals noch mit dem Schiff zurück.

Wir verzichten an dieser Stelle ausnahmsweise mal auf Agatha Christie und DEN Klassiker in Sachen Orient-Express. Stattdessen empfehlen wir den Griff nach John Dos Passos Tagebuch einer Reise in ein Gebiet, das im Jahr 1921 schon einem politischen Pulverfass glich: „Orient-Express“.

Und für all jene, die mehr dem majestätischen Zug und seiner Geschichte direkt huldigen wollen, gibt es „Monsieur Orient-Express“. Das Buch erzählt, wie es dem Eisenbahnpionier Georges Nagelmackers gelang, Welten zu verbinden. Und mit dem „ÖPNV-Angebot“ letztlich auch Umweltschutz zu betreiben…

Heute vor 75 Jahren (1948) erlebte ein weltbekanntes Theaterstück seine Uraufführung am Schauspielhaus Zürich. Die Vorlage für „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ fand Bertolt Brecht in Finnland in der Erzählung „Die Sägemehlprinzessin“ (Sahanpuruprinsessa) der finnischen Dichterin Hella Wuolijoki.

Ein Jahr jünger als der „Herr Puntila“ ist der britische Bestsellerautor Ken Follett, der am 5. Juni 1949 zur Welt kam. In Richtung Weltruhm startete der Autor mit dem Roman „Die Nadel“ durch, der in 30 Sprachen übersetzt wurde, sich gut zwölf Millionen Mal verkaufte und mit Donald Sutherland in der Hauptrolle verfilmt wurde. Ich persönlich allerdings halte „Die Säulen der Erde“  für Folletts stärkstes Buch.

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Sonntag, 4. Juni: Über den Wolken

Modellflieger heben heute bestimmt ab

Über den Wolken… Wie hoch fliegen Modellflugzeuge eigentlich? Vielleicht finde ich heute die Antwort auf diese Frage, denn an diesem Sonntag, 4. Juni 2023, steht der „Tag des Modellflugs“ in Deutschland an.

Die Initiative geht auf den Deutschen Modellflieger-Verband (DMFV) zurück. Und schaut man sich im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT um, so haben Modellflugzeuge offenkundig eine ziemlich große Fangemeinde. Vor allen Dingen an Kalendern zum Thema herrscht kein Mangel. So können „Modellflugzeuge in ACTION“ bewundert werden.

Auch wer spezielle Vorlieben hat, wird hier fündig. Beispielsweise in der Reihe „Vom Original zum Modell: Dornier Do 17“. Und wem die normalen Nachbauten zu mickrig sind, der stürzt sich auf „Großflugmodelle“ und lernt alles über „Grundlagen, Bau, Flugpraxis“.  „Echt abgehoben!“ erscheint mir dann schon eher die „Faszination Modellhelikopter“.

Heute vor 62 Jahren veränderte sich meine Fernsehwelt im Speziellen, aber auch mein frühkindlicher Lebensrhythmus nachhaltig. Gerade hatte es die ersten Fußballschuhe gegeben, das strahlte die ARD zum ersten Mal am Samstag, 4. Juni 1961, die Sportschau aus. Was meine Mutter nicht von der Idee abbrachte, dass Samstag Badetag sei.

Solch absurde Ansinnen führten damals schon zu Konflikten. Ähnlich wie heute noch, wenn die Fußball-desinteressierte Familie meint, am Samstag um 18 Uhr gemeinsam Abendbrot essen zu wollen. Zum Glück habe ich mich solch verrückten Ansinnen immer widersetzt und viele schöne Fußballmomente genossen.

Was dann noch an Kicker-Basiswissen fehlte, kann man sich heute anlesen. Beispielsweise „Unnützes Bundesligawissen“ und „alles, was man in der Sportschau nicht erfährt“. So weit, so schön wäre dieses Fußball-Datum, wenn da nicht ein Mann Geburtstag hätte, der die (west-)deutsche Fußballnation einmal in tiefste Depression stürzte: Jürgen Sparwasser. Sein 1:0-Siegtreffer im deutsch-deutschen WM-Duell dürfte ihm einen Ehrenplatz in der „Enzyklopädie des DDR-Fußballs“ beschert haben.

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Samstag, 3. Juni: Bicycle Race

Kräftig in die Pedale treten

“I want to ride my bicycle”. Ich liebe die Rockband Queen, aber selbst am „Europäischen Tag des Fahrrads“, den wir an diesem Samstag, 3. Juni 2023, begehen, lockt mich nichts auf den Drahtesel.

Wie man den „Journéé européenne de la bicyclette“ feiert, dürfte wohl kaum eine Frage sein. In den Sattel und in die Pedale. Ich würde die thematische Annäherung im Lesesessel vorziehen. Beispielsweise mit Paul Fournels „Die Liebe zum Fahrrad“. „Das beste französische Sportbuch 2022“ und ein Buch für alle, so die Kritik, „die das Fahrrad lieben oder die Liebe zum Fahrrad (ein wenig) verloren haben und sich danach zurücksehnen“.

Eigentlich gibt es dafür sogar einen doppelten Grund, denn seit 2018 steht heute auf Beschluss der Vereinten Nationen auch der Weltfahrradtag (World Bicycle Day) an. In beiden Fällen sollen die Aktionstage dazu dienen, „die gesellschaftlichen Vorteile der Fahrradnutzung ins öffentliche Bewusstsein“ zu rücken.

Wer sich der „Kulturgeschichte des Glücks auf zwei Rädern“ nähern will, kann auch zu „Das Fahrrad“ greifen und nachempfinden, wie „das Fahrrad vor 200 Jahren weltweit eine nie gekannte Euphorie auslöste“. Nahezu unabdingbar für alle, die bereits einen Drahtesel ihr Eigen nennen oder sich gerade einen zulegen wollen, ist „Das Fahrradbuch“. Es verspricht nicht weniger als Tipps zu „Auswahl, Ausrüstung, Pflege, Reparatur, Wartung, Technik, Anschaffung, Ausstattung und Zubehör für alle Typen und Modelle“.

Da kann dann ja nichts mehr schiefgehen. Selbst auf größeren Touren. Und mit der Erfindung des E-Bikes wurden Fahrradwanderungen selbst für Couch-Potatoes zumutbar. Die „Fahrradkarte Harz“ im Maßstab 1:50 000 bietet beschilderte Radwege sowie MTB-Streckennetz, MTB- und Tourenrad-Empfehlungen im Harz. Wasser- und reißfest!

Für eine bequemere Form der Entdeckungsreisen steht eine Firma aus der Region. Heute vor 119 Jahren eröffnete die Braunschweiger Firma Büssing eine der ersten Omnibuslinien in Deutschland auf der Strecke Braunschweig–Wendeburg. Die Vehikel können in „Büssing-Busse bei Bahn und Post“ bewundert werden.

Noch flink ein Geburtstag, zumal von einer Bestsellerautorin. Marion Zimmer Bradley erblickte am 3. Juni 1930 das Licht der Welt. Berühmt wurde sie in dieser Welt vor allem mit ihrem Fantasy-Klassiker „Die Nebel von Avalon“ – hier in der Hörbuch-Fassung gelesen von Anna und Katharina Thalbach.

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Lena Scholz über „Die spürst du nicht“

Lena Scholz über „Die spürst du nicht“

Daniel Glattauer:

Die spürst du nicht

Eine angesehene Familie fährt in den Sommerurlaub nach Italien. Mit dabei sind Tochter Sophie Luise und ihre neue beste Freundin aus der Schule, Aayana. Sophie Luises Mutter ist eine bekannte Grünen-Politikerin und Aayana ein somalisches Flüchtlingskind, das zusammen mit ihrer Familie nach Deutschland floh und nun im Sommerurlaub schwimmen lernen soll.

Ob sie überhaupt Schwimmen lernen möchte, nach all dem, was sie erlebt hat? Ob bei diesem Urlaub nicht schon einen großen Skandal vorprogrammiert ist…

Denn alles kommt anders und sowohl Sophie Luises Familie wie auch Aayanas finden sich am Ende vor Gericht wieder. Es ist ein brisanter Fall, der durch sämtliche Medien kursiert und mal wieder die widerwärtigen Schattenseiten des Internets präsentiert. Doch eine Person fällt aus diesem Muster heraus, nämlich der Anwalt von Aayanas Familie.

Wider Erwarten geht es nämlich nicht nur um Politik oder die Meinungen anderer, sondern darum, jenen zuzuhören, die sonst keine Stimme haben.

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Daniel Glattauer: „Die spürst du nicht“, Zsolnay-Verlag, 304 Seiten, ISBN 9783552073333, Preis: 25,00 Euro.


Freitag, 2. Juni: Duell und Donuts

Die beißend-kritisch zugeneigte Stimme der Literatur

Ein Mann allein macht diesen Freitag, 2. Juni 2023, schon zu einem besonderen literarischen Tag. Heute vor 103 Jahren wurde Marcel Reich-Ranicki geboren. Laut Lexikon der „einflussreichste deutschsprachige Literaturkritiker seiner Zeit“ – und diese Ära währte länger als ein halbes Jahrhundert.

Er wurde imitiert, persifliert, karikiert – mehr Anerkennung geht nicht:  Professor Dr. h.c. mult. Marcel Reich-Ranicki, 2013 im Alter von 93 Jahren gestorben, war von 1960 bis 1973 die Literaturkritik der „Zeit“ und von 1973 bis 1988 der „FAZ“. Von 1988 bis 2001 leitete er das „Literarische Quartett“ in einer Fernsehreihe, die mit Literaturkritik in einem auch ungewohnt streitbaren Format neue Zuschauer- und damit Leserschichten erschloss.

Wer mehr über ein bewegtes und bewegendes Leben wissen will, liest die Autobiographie „Mein Leben“. Das Buch wurde selbst zum Millionenbestseller und mit Matthias Schweighöfer in der Hauptrolle verfilmt. Marcel Reich-Ranicki war/ist die höchste Instanz in Sachen literarisches Leben in Deutschland. Und als solche steckte er in etlichen Anthologien Leitlinien ab. Seien es „Die hundert besten deutschen Gedichte des Jahrhunderts“ oder auch „Die besten deutschen Erzählungen“. Marcel Reich-Ranicki sagte, wo es beim Lesen langging – und war selbst beim Schreiben ungeheuer produktiv.

Von der „Nach-Reich-Ranicki-Kritik“ gefeiert wurde aber auch ein Buch, das die Geschichte von Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki erzählt. Volker Weidermann beschreibt in „Das Duell“ das „wechselhafte, von Rivalität wie Respekt getragene Verhältnis der beiden herausragenden Protagonisten der deutschen Nachkriegsliteratur“.  In den Lesetipps der BÜCHER-HEIMAT findet sich eine Rezension von Monika Runge.

Ein „bebüchertes Kalenderblatt“ reicht nicht, um sich dem Leben und Wirken, aber auch dem Phänomen Marcel Reich-Ranicki zu nähern. Zumal wir wie gewohnt ja auch noch auf andre Lebensbereiche schauen. Was sich zur Lektüre anbietet (Vorsicht! Fettfinger“) wäre ein Schmalzgebäck, das heute in USA im Fokus steht: Der 2. Juni ist der „Tag des Donuts“ (National Doughnut Day).

 „Donuts“ bietet 50 köstliche Rezepte mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die bei Kringel, Krapfen & anderem Schmalzgebäck landen sollen. Meine Vorliebe für Donuts & Co. ist leider um die Mitte herum unübersehbar. Vielleicht sollte ich mich eher auf „Gehäkelte Donut-Freunde“ stürzen und mir „50 zuckersüße Amigurumi-Figuren“ schaffen (wieviel Kalorien verbraucht man beim Häkeln?).

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Donnerstag, 1. Juni: Ein neuer Monat

Ein Griesgram, Milch und Meisterschale

Willkommen an diesem Donnerstag, 1. Juni 2023, im Monat der Sommersonnenwende – auch wenn wir uns bis zum längsten lichten Tag des Jahres noch drei Wochen gedulden müssen. Derzeit haben wir 16:19 Stunden den Durchblick, am 21. Juni werden es 16:40 Stunden sein.

Steigen wir in unser bebüchertes Kalenderblatt heute mal mit einem Geburtstag ein. Jubilar ist ein Weltstar der Kinderzimmer: Oscar the Grouch aus der Sesamstraße, in Deutschland meist nur als Oscar bekannt. Oscar der Griesgram wäre die korrekte Übersetzung des amerikanischen Ursprungsidols.

Naturgemäß weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT bei einer TV-Serie meist DVD aus. Beispielsweise „Sesamstrasse Classics – Die 70er Jahre“. Die sich anbietet, denn Oscar gehört zu den Stars der ersten Stunde, das grüne Mülltonnenmonster war schon in der ersten Sesamstraßen-Folge am 10. November 1969 mit vor der Partie.

Oscar zählt somit zu den längsten Bewohnern der „Sesame Street“. Aber da er dort nicht allein ist (trotz seiner Muffelei), kann man Kindern (ab 18 Monaten) schon mal an die liebenswert-verrückten Bewohner heranführen: „Elmos Freunde“ ist ein Wimmel-Pappbilderbuch mit 20 mit Klappen.

Darauf könnte man angesichts des Alters der Hauptzielgruppe am „Weltmilchtag“ (World Milk Day) prima mit einem Glas Milch anstoßen. Allerdings ist die einstige Generalansage, Milch sei gesund, nicht mehr ganz unumstritten. Und Tierschützer propagieren ohnehin pflanzliche Alternativen: „Milch von Pflanzen aus dem Garten“ ist eine Anleitung zur veganen Do-it-yourself-Milch.

Auch wenn der Song „No Milk Today“ (1966) von den Herman‘s Hermits einige Zeit zu meinen Lieblingssongs gehörte, mag ich Milchprodukte. Und da gibt es viele leckere Sachen. „Aus Milch gemacht“ verrät, wie man Joghurt, Ricotta & Crème fraîche selbst herstellen kann. Und „Heiße Milch mit Honig“ taugt zumindest als Bilderbuchgeschichte, „die wärmt und tröstet“.

Heute werden außerdem Erinnerungen an eine tolle Zeit vor 23 Jahren wach, denn am 1. Juni 2000 wurde in Hannover die Expo 2000 eröffnet. Vor allem das günstige „Abendticket“ lockte uns seinerzeit Tag für Tag in die Landeshauptstadt.

Um die derzeit gebeutelten Fans des FC Bayern München zu besänftigen, sei auch an den 1. Juni 2013 erinnert, an dem die Münchner als erste deutsche Fußballmannschaft das „Triple“ gewannen. Das gehört ohne Frage zu „101 Dinge, die ein echter FC-Bayern-Fan wissen muss“ – die gerade beendete Saison dagegen zählt trotz Meisterschale wohl eher nicht dazu.

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