Dienstag, 21. November: Glotze statt Radio?

Der Tag für ein kommunikatives „Hallo!“

Hallo! Dieser knappe Gruß gehört am heutigen Dienstag, 21. November 2023, quasi zum „Pflichtprogramm“. Zumindest für all jene, die ansonsten an ihren Mitmenschen grußlos vorbeimuffeln. Heute ist „Welt-Hallo-Tag“ (World Hello Day).

Der Hintergrund des Aktionstages ist allerdings ein ebenso ernster wie gerade wieder aktueller: Initiiert wurde der „Welt-Hallo-Tag“ vor 50 Jahren nach dem Jom-Kippur-Krieg zwischen Ägypten und Israel um zu zeigen, wie wichtig persönliche Kommunikation zur Wahrung des Friedens ist. Ein Thema, das auch den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels prägt: „Reden für den Frieden“ von Albert Schweitzer bis Margaret Atwood.

Heute sollte man gut über die Texte nachdenken können, denn geht es nach dem Konzeptkünstler Bill Drummond steht heute der „Tag ohne Musik“ (International No Music Day) an.  Als Musiker der Band The KLF, die Ende der 1980er etliche Hits landete, ging es Drummond allerdings nicht darum, der Musik den Garaus zu machen. Er war für bewusstes Hören.

Man kann den „Zauber der Stille“ aber auch nutzen, um in aller Ruhe Florian Illies Bestseller um „Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten“ zu lesen. Was mir gerade schwer fällt, den heute vor 48 Jahren (1975) veröffentlichte meine Lieblings-Band „Queen“ ihr Album „A Night at the Opera“. Mit dem Film „Bohemian Rhapsody“ (DVD) feierte das gleichnamige, von Freddie Mercury geschriebene Lied, seine x-te Nr.1-Chart-Platzierung

Für alle, die einen „Tag ohne Musik“ absolut nicht aushalten, hätten wir einen Sucht-Ersatzstoff parat: Heute ist auch „UNO-Welttag des Fernsehens“ (UNO World Television Day).  Wobei die UNO nicht dafür wirbt, sich 24 Stunden berieseln zu lassen. Gefördert werden soll der weltweite Austausch von Fernsehprogrammen, die sich unter anderem schwerpunktmäßig mit Fragen wie „Frieden und Förderung des Kulturaustauschs befassen“.

Man kann derweil aber auch die „Geschichte des deutschen Fernsehens“ studieren. Oder sich einem speziellen Segment des Mediums widmen: In „MTViva liebt dich!“ erzählt Markus Kavka „die elektrisierende Geschichte des deutschen Musikfernsehens“. Wem das alles zu viel ist, der stimmt vielleicht dem Kabarettisten Florian Schroeder zu. Der plädiert in „Schluss mit der Meinungsfreiheit!“ für „mehr Hirn und weniger Hysterie“.

Für den Nachwuchs spielt das Fernsehen derweil kaum noch eine Rolle. Es wird gestreamt oder gleich in Spielewelten abgetaucht. Heute vor 25 Jahren (1998) erschien „Ocarina of Time“, eine Folge der weltweit höchst erfolgreichen Nintendo-Videospielreihe „The Legend of Zelda“. Sollte dieser Hinweis im Wortsinn Appetit geweckt haben, empfehlen wir die magischen Rezepte zur Videogame-Saga: „Die legendäre Küche von Zelda“.

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Montag, 20. November: Sinfonische Sorge

Der „Fluch der Neunten“ am Zwanzigsten

Im Arbeitsleben stehend habe ich bisweilen unter dem Fluch des Montags gelitten. Das bleibt mir an diesem Montag, 20. November 2023, als Ruheständler erspart. An einem speziellen Fluch allerdings führt heute kaum ein Weg vorbei.

Nein, es geht nicht schon wieder um Tutanchamun oder irgendeinen seiner Pharao-Kollegen. Ein Fluch soll auch geniale Menschen treffen können, die mit ihrer Musik Menschen tief berühren können. Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Anton Bruckner, Antonín Dvořák, Kurt Atterberg, David Maslanka, Vincent Persichetti, Alfred Schnittke, Roger Sessions und Elie Siegmeister sind vor oder bei der Arbeit an ihren zehnten Sinfonien gestorben.

Den „Fluch der Neunten“ entwickelte daraus „Gustav Mahler“, dessen Ehefrau Alma Mahler-Werfel in der Biografie ein „authentisches und subjektiv-temperamentvolles Zeugnis des Genies und Menschen“ zeichnet. Heute vor 112 Jahren (1911) wurde ein halbes Jahr nach dem Tod des Komponisten „Das Lied von der Erde“ uraufgeführt.

Mahler hatte das Werk als „sinfonischen Liederzyklus“ bezeichnet, aus Angst, eine 9. Sinfonie könnte – wie bei seinen Vorbildern Ludwig van Beethoven und Anton Bruckner – seine letzte sein. Der so von Mahler propagierte „Fluch der Neunten“ geistert seither durch Literatur und Film. Beispielsweise in „Die verfluchte Neun” (The Curse of the Ninth/DVD) der erfolgreichen Inspector-Barnaby-TV-Serie nach den Romanen von Caroline Graham.

Ich bin kein Musical-Freund, aber es gibt zwei Ausnahmen: „Cats“ mag ich und „Cabaret“ liebe ich. Letzteres wurde heute vor 57 Jahren (1966) uraufgeführt. Die mit acht Oscars ausgezeichnete Verfilmung folgte 1972. Lesenswert sind aber gerade auch die autobiografischen Romane von Christoph Isherwood, auf denen „Cabaret“ basiert: „Mr. Norris steigt um“ (1935) und „Leb wohl, Berlin“ (1939).

Zum Finale gilt es heute, zwei Nobelpreisträgerinnen zum Geburtstag zu gratulieren. Vor 165 Jahren (1858) wurde Selma Lagerlöf geboren, deren Werke durchweg zur Weltliteratur zählen und die 1909 als erste Frau den Nobelpreis für Literatur erhielt.  „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ ist ohne Frage das bekannteste Buch Selma Lagerlöfs, aber in der Adventszeit lohnt sicher auch ein Blick in ihre „Geschichten zur Weihnacht“.

Vor genau 100 Jahren (1923) kam Nadine Gordimer zur Welt. Die südafrikanische Schriftstellerin erhielt den Nobelpreis „aufgrund der offenen und ironischen Art, mit der sie soziales Unrecht“ beispielsweise in ihrem Roman „Niemand der mit mir geht“  beschreibt. Die Apartheidpolitik und deren zerstörerische Folgen sowohl für die schwarze als auch für die weiße Bevölkerung waren Gordimers Thema, wobei sie sich zeitlebens doppelt ausgegrenzt fühlte: durch die Weißen aufgrund des Apartheidregimes, durch die Schwarzen wegen ihrer Hautfarbe.

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Sonntag, 19. November: Aktionstage-Schwemme

Ameisenbären, Männer, Suppen und Toiletten

Geradezu ein Überangebot an Aktionstagen beschert uns dieser Sonntag, 19. November 2023. Es geht um Ameisenbären, Männer, Suppen und Toiletten. Zunächst aber steht die Energiekrise im Fokus. Nein, nicht aktuell. Es ist alles schon mal dagewesen. Heute vor 50 Jahren (1973) dräute das erste Sonntagsfahrverbot.

Was heute das Gas, war damals das Öl. Identisch war das Schimpfen auf „die Politik“. Die OPEC verpasste der Welt den „Ölpreisschock“. Und der Bundestag ordnete das erste Sonntagsfahrverbot für den 25. November an. Parallel wurde international um die „Energiesicherheit nach der Ölkrise“gerungen,1974 wurde die Internationale Energie-Agentur (IEA) ins Leben gerufen.

Aber genug von der Krisen-Politik. Wir müssen uns ja noch durch die Aktionstage arbeiten. Zum Beispiel den „Welttag der Ameisenbären“ (World Anteater Day / World Tamandua Day). Wie bei so vielen Naturschutz-Tagen geht es auch hier um die Sensibilisierung der Menschen für das Überleben der Art. Schließlich will man Ameisenbären nicht nur auf bunten Bildern sehen: „Watercolor-Tiere“ leitet Schritt für Schritt zu Aquarellen „von Ameisenbären bis Zebra“.

Nicht gerade ums Überleben der Art geht es beim heutigen „Internationalen Männertag“ (International Men’s Day). Gleichwohl aber um männliche Gesundheitsfragen. Und um die Gleichberechtigung. Wozu das starke Geschlecht zwei Aktionstage benötigt, am 3. November stand der „Weltmännertag“ im Kalender.

Beim Übergang zum nächsten Aktionstag muss ich aufpassen, keine „Suppenkasper“-Assoziationen zu wecken. Heute ist der „Tag der Suppe“ in Deutschland. Was vielleicht als Vorschlag zum Mittagessen taugt. Gerade in der kalten Jahreszeit sind heiße „Suppen & Eintöpfe“ gefragt.

Schon wieder ein schwieriger Übergang, aber die Suppe muss ja irgendwo hin: Heute ist „Welttoilettentag“ (World Toilet Day). Das stille Örtchen bietet unter anderem den Vorteil, dass man seine Ruhe hat. Auch zum Lesen. Beispielsweise in „WC-Pedia“. Das Buch verspricht „999 spannende Fakten“ aus der Weltgeschichte“ und fordert dazu auf, den „Thron des Wissens“ zu besteigen.

Heute vor 21 Jahren (2002) eröffnete der Mathematiker Albrecht Beutelspacher in Gießen mit dem „Mathematikum“ das erste Mathematikmuseum der Welt. Bei einem Gastspiel in Bad Harzburg gelang es dem Mann sogar, meine ausgeprägte Mathe-Phobie zu dämpfen. Beutelspacher erklärt spannend auch die wichtigsten Zahlen und ihre Geschichten: „Null, unendlich und die wilde 13“.

Noch eine große Zahle, mir als Fußballfan aber deutlich näher: Heute vor 54 Jahren (1969) schoss der brasilianische Fußballstar „Pelé“ sein 1000. Tor. Die Biografie erzählt, wie das Jahrhunderttalent Edson Arantes do Nascimento nicht allein Fußballgeschichte schrieb.

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Samstag, 18. November: Tage-Tausch

Unschuldiger Fehlerteufel und das Vorlesen

Zu seinen Fehlern muss man stehen, also beginne ich das bebücherte Kalenderblatt an diesem Samstag, 18. November 2023, mit einer Beichte: Der Geburtstag von Mickey Maus wurde nicht gestern gefeiert, sondern steht erst heute an.

Ich will es nicht dem „Fehlerteufel“ in die Schuhe schieben, ich habe mich schlicht in der Tabellenspalte vertan. Aber das Problem scheint reparabel, ich widme mich sozusagen im Tage-Tausch heute dem Aktionstag, der eigentlich gestern an der Reihe gewesen wäre. Und da der bundesweite Vorlesetag ohne Bücher nicht denkbar ist, mache ich das natürlich umso lieber.

Den Begriff „Vorlesen“ bringe ich spontan entweder mit Erinnerungen an frühe Jahre mit meinen Kindern in Verbindung, oder mit Bernhard Schlicks Welterfolg „Der Vorleser“,der mit nicht minder großem Erfolg auch verfilmt wurde. Im Kinohit „Der Vorleser“ (DVD) übernahmen Kate Winslet, David Kross und Ralph Fiennes die Hauptrollen. Kate Winslet wurde dafür der Oscar für die Beste Hauptdarstellerin zugesprochen.

Aber vorrangig geht es natürlich um Vorlesegeschichten für Kinder und damit oft verbundene Rituale. Insgesamt 50 „Gutenachtgeschichten rund um die Welt“ laden zu ausgedehnten „Reisen ins Land der Träume“ ein. Und da man gar nicht früh genug anfangen kann, hier ein jahreszeitgemäßer Vorschlag: „Mein Vorlese-Adventskalender“ beinhaltet 24 Vorlesekarten für die Allerkleinsten ab 2 Jahre.

Kaum zum Vorlesen geeignet, ist ein Buch, das sehr zu Recht für Furore auf dem Buchmarkt sorgt: Von „Asterix 40. Die weiße Iris“ vom neuen Team Fabcaro (Szenario) und Didier Conrad (Zeichnungen) gingen allein in der Buchhandlung-Hardcover-Variante in der Startwoche im Oktober in Deutschland mehr als 150.000 Exemplare über den Ladentisch. Auch die Softcover-Ausgabe, die über den Pressehandel vertrieben wird, geht weg wie warme Semmel, meldet der „buchreport“.

Warum die unendliche Geschichte um das gallische Dorf, das den Römern trotzt, plötzlich wieder boomt, liegt nicht an einem Zaubertrank, aber am neuen Autorenduo. „Die weiße Iris“ wird landauf, landab gefeiert, auch Markus Weber hat eine positive Rezension für die BÜCHER-HEIMAT verfasst.

„Im Windschatten dieses Ausnahme-Titels“, so der „buchreport“, erlebt das komplette Comic-Genre gute Zeiten. Auch auf diesem Feld ist die Vorweihnachtszeit mittlerweile ganz offiziell und aus dem Hause Walt Disney eröffnet: Der „Entenhausener Adventskalender“ kommt mit „24 Geschichten zum selbst öffnen“. Das sollten zumindest lustige Adventstage werden.

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Freitag, 17. November: Bilche als Wetterfrösche

Ein Festtag für kleine und große Mäuse

Heute ist Freitag, 17. November 2023. Der Wochenendblick auf die Wetterprognose weht als kühl-feuchte Ahnung des Volkstrauertages daher. Und auch Bauernregeln helfen am Tag der heiligen Gertrud von Helfta, im 13. Jahrhundert im Kloster Helfta bei Eisleben, nicht wirklich weiter.

„Tummeln sich an Gertrud die Haselmäuse, ist es weit mit des Winters Eise.“ Da kommt man erstmal ins Grübeln: Was will uns diese Bauernregel sagen? Die Antwort ist unspektakulär und in Zeiten des Klimawandels viel zu oft zu hören: Es ist zu warm für die Jahreszeit – zumindest, wenn uns die „Haselmaus ganz nah“ kommt. Die Tierchen sollten schon seit Wochen im Winterschlaf sein…

Die Tatsache, dass die Haselmaus gar keine Maus, sondern ein nachtaktiver Nager aus der Familie der Bilche ist, bereitet den Übergang zur nächsten Maus – die auch keine richtige Maus ist. Dafür ungleich berühmter als die Haselmaus. Heute hat Mickey Maus Geburtstag. Es ist das 95. Wiegenfest.

Die Maus zählt ohne Frage zu den „Helden der Kindheit“.  In einem „Häkelbuch“ wird erläutert, wie „Trickfiguren, Kulthelden und mehr Amigurumis“ gehäkelt werden. Neben Micky Maus stehen Arielle, Biene Maja, Snoopy, Krümelmonster, Winnie Puh, die Schlümpfen und die Minions zur Auswahl.

Als Geburtsstunde der berühmtesten Maus der Welt gilt die Premiere des Disney-Zeichentrickfilms „Steamboat Willie“ am 17. November 1928. Zuvor war der spätere Star als Mortimer Mouse unterwegs. Sein geistiger und zeichnerischer Vater ist allerdings nicht Walt Disney. Was Carl Banks für Donald Duck, das war Floyd Gottfredson für Micky Maus.

Die Werke des Zeichners sind in mehreren Schubern zu haben. „Floyd Gottfredson Library – Micky Maus im Tal des Todes“ ist der erste Schuber mit Werken aus den Jahren 1930 bis 1936 überschrieben.

Und noch eine Maus. Kann das Zufall sein? Am 17. November 1970 erhielt der US-amerikanische Erfinder Douglas C. Engelbart ein Patent auf die erste EDV-Maus. Und auch diese Maus veränderte das Leben wenigstens aller Computernutzer.

Auf eine ähnlich geniale, moralisch dagegen wohl etwas fragwürdige Idee kam heute vor 53 Jahren (1970) die britische Boulevardzeitung „The Sun“. Sie veröffentlicht erstmals das Bild eines „Page Three Girls“. Die tägliche Aufnahme kaum bekleideten Frau ließ die Auflage des Blattes um 40 Prozent explodieren. Ein einschneidender Schritt in der „Pin Up History 2024“ (Kalender 2024).

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Donnerstag, 16. November: Zeit für große Denker

Eine Flasche und ein Fußball-Volltreffer

Eine klare Linie habe ich für unser bebüchertes Kalenderblatt an diesem Donnerstag, 16. November 2023, nicht so recht gefunden. Aber das Pendeln zwischen ikonischen Softdrink-Flaschen, logischem Positivismus und Fußball-Volltreffern sollte zumindest für jeden etwas Interessantes bringen.

Fangen wir mal mit einem meiner liebsten Designerstücke an: Am 16. November 1915 wurde auf die kleine wohlgerundete Coca-Cola-Flasche ein US-Patent erteilt. Design und Marketing kann der Softdrink-Gigant wirklich, man denke nur an das Weihnachtsmann-Outfit und den Coca-Cola-Xmas-Truck, der auch in Bad Harzburg bereits Station machte.

“Commemorative Coca-Cola Bottles: An Unauthorized Guide” ist ein englischsprachiger Führer durch die Welt der Cola-Flaschen. Wer es zeitgemäß lieber weihnachtlich hätte, der könnte sich auch an das 1000-Teile-Puzzle „Coca Cola – Santa Claus” setzen. Das sollte dann aber bis Heiligabend im Wortsinn vom Tisch sein.

Für all jene aber, die sich mit den Super-Konzernen dieser Welt eher schwer tun, empfehlen wir kritische Lektüre: „Die 50 gefährlichsten Unternehmen der Welt“ beleuchtet wie Google, Coca Cola, Disney, IKEA, McKinsey, Goldman Sachs, Saudi Aramco oder der Pornogigant MindGeek unser Leben mehr beeinflussen, als wir uns das vorstellen.

Womit wir dann fast schon in philosophischen Sphären sind.  Dass sich aber auch die Top-Stars der Denker-Szene irren können, stellte am 16. November 1911 Bertrand Russel unter Beweis. Er notierte in seinem Tagebuch: „Nach der Vorlesung kam ein hitziger Deutscher, um mit mir zu streiten […] Eigentlich ist es reine Zeitverschwendung, mit ihm zu reden.“

Der „hitzige Deutsche“ war Österreicher und später mit Russell befreundet: Ludwig Wittgenstein zählt zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Der Biograf Ray Monk gibt seinem „Wittgenstein“ den Untertitel „Das Handwerk des Genies“. „Die philosophische Hintertreppe“ beleuchtet 32 große Philosophen und vereint dabei neben Thales, Platon, Aristoteles und Heidegger auch Russell und Wittgenstein.

Wittgensteins Hauptwerke Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus logico-philosophicus) und Philosophische Untersuchungen bilden die Basis zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der Analytischen Sprachphilosophie. Wem das alles zu viel Denkerei ist, der kann das Ganze auch im Schnelldurchgang absolvieren. Band 4 der Reihe „Große Denker in 60 Minuten“ behandelt neben Schopenhauer, Nietzsche, Kafka und Arendt auch Ludwig Wittgensteins Werk.

Zurück zu wieder etwas eher Trivialem: Am 16. November 1977 erzielte Mittelstürmer Klaus Fischer beim Länderspiel Deutschland–Schweiz per Fallrückzieher das Tor zum 4:1-Endstand. Der Treffer wird später zum Tor des Jahres, des Jahrzehnts und schließlich des Jahrhunderts gewählt. Der Argentinier German Aczel zeichnet auf seine ureigene, wunderbar lustig-informative Art ikonische Fußballmomente zum Nacherleben: „Die schönsten Tore aller Zeiten“.

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Mittwoch, 15. November: Eine Abbitte

„Da hab‘ ich was Eigenes…“

Ich muss an diesem Mittwoch, 15. November 2023, Abbitte leisten. Bei Leserinnen und Lesern und bei Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow, besser bekannt als Loriot, dessen 100. Geburtstag ich vor drei Tagen übersehen habe.

Ein Umstand, der mir Anlass zur Sorge um mein Denk- und Erinnerungsvermögen gibt. Seit Wochen gucke ich in der ARD-Mediathek die Loriot-Beiträge und Dokumentationen zum „Einhundertsten“ rauf und runter – und wenn es so weit ist, vergesse ich ihn. Vielleicht sollte ich umsatteln, eventuell mein Jodeldiplom machen. „Da hab’ ich was Eigenes…

Zum Glück ist der Lapsus ja reparabel. Beispielsweise mit dem heutigen „Special“, auch damit habe ich ja etwas Eigenes. Also: „Er lebe hoch! Loriot zum 100. Geburtstag“ ist eine Hommage in Text und Bild mit Cartoons und Texten u.a. von Hape Kerkeling, Horst Evers, Piet Klocke. Wer sich eher sachlich über das Leben Vicco von Bülows informieren will, ist mit der „Loriot: Biographie“ von Dieter Lobenbrett gut bedient.

Der wahre Fan weiß aber natürlich bereits alles über sein Idol, neigt dazu, einfach in das Gesamtwerk eintauchen zu wollen. Für solche Fälle empfiehlt sich „Das große Loriot Buch“, in dem sämtliche Geschichten und Zeichnungen aus „Loriots Großer Ratgeber“ und „Loriots Heile Welt“ versammelt sind. Wer dagegen der Jahreszeit gemäß agieren möchte, ist ohne Frage bei „Weihnachten mit Loriot“ richtig.

Andererseits fällt mir zum Christfest eher „Weihnachten bei Hoppenstedts“ ein. Womit wir dann auch bei den Sätzen sind, die aus der Feder Loriots direkt in unseren Sprachschatz flossen und Allgemeingut geworden sind: „Früher war mehr Lametta!“ – „Das ist fein beobachtet“ – ebenso wie die Entdeckung „Das Bild hängt schief!“. Darüber sollte man in einer Ehe nicht streiten, denn dank Loriot wissen wir ja auch: „Männer und Frauen passen nicht zusammen!“. Man(n) möchte allerdings anfügen: „Frauen haben auch ihr Gutes“.

Wer jetzt wieder auf den Geschmack gekommen ist und von dem großen Humoristen gar durchs Jahr geleitet werden möchte, greift zu „Loriot Agenda 2024“ ist ein A5-Taschen-Kalender mit Platz für Organisatorisches und Humor. Letzteres in Form der besten Zeichnungen von Loriot. Er gehört nun einmal zu den „Menschen, die man nicht vergißt“.

Wer mehr Loriot genießen möchte, kann sich im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT umfassend informieren. Das Suchwort „Loriot“ führt zu fast 200 Fundstellen, von „Möpse und Menschen“ bis zu „Meisterwerke“ (CD).  Was dann schnell die Erkenntnis reifen lässt, dass sich Loriots knollennasige Männlein und Weiblein auch prima als Geschenk zum Fest eignen könnten.

Ach was…

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Dienstag, 14. November: Geschenke-Alarm 40!

Schneller als das Original

Geschenke-Alarm 40! Am heutigen Dienstag, 14. November 2023, sind es exakt noch 40 Tage bis Heiligabend. Und wir erinnern nicht allein an das Unausweichliche, sondern geben auch Geschenke-Tipps. Vom Team der BÜCHER-HEIMAT ebenso wie von unserem Partner Genialokal.

Bücher sind stets das schönste Geschenk – aber man kann Menschen bisweilen mit den absonderlichsten Dingen beglücken. Ich beispielsweise liebe es, mir einzubilden, ich hätte „Den Schreibtisch im Griff“. Leider hat mein Schreibtisch tatsächlich eher mich im Griff.

Vermutlich gerade deshalb liebe ich die Accessoires, die ein aufgeräumtes Büro signalisieren. Was gut zum heutigen Tag passt, denn am 14. November 1886 ließ der Kaufmann, Erfinder und Grafiker Friedrich Soennecken den Papierlocher (Perforator) patentieren. Weswegen wir den „Tag des Lochers“ begehen.

Dabei war der Locher ein „Komplementärgut“, denn Soennecken hatte im selben Jahr den Vorläufer des Aktenordners auf den Markt gebracht. Und der funktioniert nur mit gelochtem Papier. Wer jetzt vergebens nach einem Stift kramt, um sich Notizen zu machen, könnte mir dem 3D-Puzzle „Utensilo Unterwasserwelt“ zumindest auf diesem Feld Ordnung schaffen.

Gut ein Vierteljahrhundert, nachdem Jules Vernes „Reise um die Erde in 80 Tagen“ (In 80 Tagen um die Welt) erschienen war, bracht am 14. November 1889 die Reporterin Nellie Bly (mit bürgerlichem Namen: Elizabeth Jane Cochran) auf, um die Wette zu toppen. Die Pionierin des investigativen Journalismus musste sich dabei gegen ihre Kollegin Elizabeth Bisland behaupten, die das Projekt für eine andere Zeitung anging.

Nach 72 Tagen, 6 Stunden, 11 Minuten und 14 Sekunden beendete Bly die Reise in damaliger Rekordzeit am 25. Januar 1890 und gewann das Rennen. Nachzulesen als Roman in „Miss Bly und die Wette gegen Jules Verne“.

Heute vor 77 Jahren (1946) wurde Hermann Hesse der Nobelpreis für Literatur zugesprochen. Die Akademie würdigte „seine inspirierten Werke, die mit zunehmender Kühnheit und Tiefe die klassischen Ideale des Humanismus und hohe Stilkunst verkörpern“ und hatte besonders Hesses letztes großes Werk, „Das Glasperlenspiel“ im Blick.

Literarisch sicher nicht vergleichbar, aber enorm erfolgreich ist das bekannteste Buch von Eric Malpass, der heute vor 113 Jahren (1910) das Licht der Welt erblickte. Mit „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ starteten die „Gaylord-Romane“, die selbst heute noch eine große Fangemeinde haben.

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Montag, 13. November: Seid nett zueinander!

Nettigkeit – ein schwieriges Pflaster?

Seid nett zueinander! Der Aufforderung sollte an jedem Tag gefolgt werden. An diesem Montag, 13. November 2023, aber ganz besonders. Wir begehen heute den „Welt-Nettigkeitstag“ (World Kindness Day).

Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag 1998 von der World Kindness Movement (ext.) in Singapur.  Trotz weltweiter Anstrengungen scheint man sich mit dem Vorhaben, nett zu sein, auf ein schwieriges Pflaster zu begeben. Zumindest suggeriert dies die Suche nach „Nettigkeit“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT.

Da empfiehlt Nele Süß „Wege aus der Nettigkeitsfalle“ als „idealen Ratgeber für schrecklich nette Menschen“. Es geht um „Nein sagen für Anfänger“. Und Lea Blumenthal erzählt, wie sie „(fast) aufhörte nett zu sein“ und ihrem Werk den drastischen Titel „Mach’s wie die Möwe, scheiß drauf!“ verpasste. Dagegen erklärt mit Michael Dell, Chef von Dell Technologies Inc., und einer der erfolgreichsten IT-Unternehmen, dass man „Nett sein und trotzdem gewinnen“ könne.

Außer Nettigkeiten hat das heutige Datum aber auch literarisch einiges zu bieten. Zum einen erblickte am 13. November 1850 Robert Louis Stevenson das Licht der Welt. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich „Die Schatzinsel“ gelesen habe. Und dann der Weihnachts-Vierteiler im Fernsehen. Unvergessen!

Runden „Geburtstag“ feiert heute sozusagen auch ein Theaterstück, das wie ein später entstandener und ebenso erfolgreicher Film auf dem Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Ken Kesey basiert. Die Adaption für die Bühne erlebte ihre Uraufführung am 13. November 1963 am New Yorker Broadway.

Was gerade jüngere Mitmenschen bisweilen heftig verwirrt ist die Tatsache, dass die erste Website im Internet erst vor 33 Jahren, am 13. November 1990, veröffentlicht wurde. Und dies nur einen Tag nachdem Tim Berners-Lee und Robert Cailliau das Konzept für ein weltweites Hypertext-Projekt vorgestellt hatten: “Weaving the Web”  (engl.).

Ohne Berners-Lee und Cailliau würde es auch diesen Blog nicht geben. Was hoffentlich nicht nur ich schade fände. Heute ist übrigens auch der „Tag des Bloggens“ in Deutschland. Wer sich selbst mal dran versuchen will: „Bloggen für Einsteiger“.

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Sonntag, 12. November: Knoten in der Zunge

Nicht allein „In Ulm, um Ulm, und um Ulm herum“ ist heute der „Tag der Zungenbrecher“

Zungengymnastik und Kalauer-Könige

Wer an Wortspielen und Sprachakrobatik Freude hat, ist an diesem Sonntag, 12. November 2023, genau richtig. Zwei Aktionstage motivieren zu Zungengymnastik oder fordern Kalauer-Könige heraus.

Da wäre zunächst der „Internationale Tag der Zungenbrecher“ – wobei der englische Begriff „International Tongue Twister Day“ mit der verknoteten Zunge weniger schmerzhaft klingt. Worum es geht? „Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz.“ Und „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.

And solchen Sätzen hat sich wohl jeder schon einmal versucht. Die Probleme, die „Literarische Stolpersteine“  verursachen, werden sogar wissenschaftlich mit einer „Versprecheranalyse bei Zungenbrechern“ erforscht.

Ansonsten dominieren auf dem Zungenbrecherfeld zumeist Kinderbücher wie „Affenkopp liebt Zottelbär“. Beispiel gefällig? „Hexen sechs Hexen um sechs Uhr sechs Echsen, dann sind die sechs Echsen sechs Hexenechsen.

Schwierig schon bei der Titelnennung in der BÜCHER-HEIMAT ist „Der Flugplatzspatz nahm auf dem Flugblatt Platz“. Und es gibt sogar ein fantastisches und kindgerechtes „Fachbuch“ aus Bad Harzburg, gestaltet von der freien Autorin und Illustratorin Anke Reimann: „Schnellsprechsprüche spreche ich schwer schnell“ versammelt die schönsten Zungenbrecher.

Da es ein internationaler Aktionstag ist, hier noch der berühmteste Tongue-Twister: „She sells sea-shells on the sea-shore. / The shells she sells are sea-shells, I’m sure. / For if she sells sea-shells on the sea-shore / Then I’m sure she sells sea-shore shells.” Die Sätze worden sogar vertont (Youtube/ext.).

Jetzt habe ich mich in den Zungenbrechern verloren, aber am „Tag der schlechten Wortspiele“ in Deutschland sollten wir auch nicht vorbeigehen. „Die besten Flachwitze, Kalauer und Wortspiele“ ist laut Werbung ein „Witzebuch“ für Kinder und Erwachsene, „das Spaß und intelligent macht“.

Tatsächlich kann man auch schlechte Wortspiele wissenschaftlich analysieren. Sie entstehen demnach durch Buchstabendreher („Stück mal ´nen Rück“), durch Paronomasie, basierend auf klanglicher Ähnlichkeit („Wer rastet, der rostet“) und Polysemie, also durch Mehrdeutigkeit von Wörtern („Lieber arm dran als Arm ab“).

Nach so viel „Sprachwissenschaft“ kommt mir ein US-Aktionstag gerade recht: Heute ist der „Tag der Happy Hour“ (National Happy Hour Day) in den USA. Da werde ich mich in transatlantischer Freundschaft anschließen und dazu das Cocktail-Kartenspiel „Happy Hour“ studieren.

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