Markus Weber über „Klassenfoto mit Massenmörder“

Markus Weber über „Klassenfoto mit Massenmörder“

Jürgen Gückel:

Klassenfoto mit Massenmörder

Der Journalist Jürgen Gückel hat ein in mehrfacher Hinsicht beeindruckendes Buch vorgelegt. Ausgangspunkt des Buches ist ein Klassenfoto seiner ersten Volksschulklasse in Steterdorf bei Peine mit dem Lehrer Artur Wilke, dessen wahre Identität sich erst später herausstellen sollte.

Da Gückel bei der Beschäftigung mit seinem Lehrer merkt, dass weder den eigenen Erinnerungen noch den Erzählungen im Dorf zu trauen ist, beginnt er eine außergewöhnlich akribische Spurensuche in Archiven, so durchforscht Gückel u.a. zehntausende Seiten Gerichtsakten, um Artur Wilke auf die Spur zu kommen. Geschickt verbindet der Autor die verschiedenen zeitlichen Ebenen, sodass die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart bewusst wird. So wird aus der Spurensuche nicht nur ein Buch über einen Täter, der für grauenhafte Verbrechen im Zweiten Weltkrieg verantwortlich zeichnet, aber bis zum Schluss seine eigene Verantwortung leugnet. Auch die Opfer nehmen Gestalt an – Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung, Auslöschung ganzer Dörfer mitsamt aller Einwohner. Gleichzeitig ist es eine Geschichte des Verschweigens in der deutschen Nachkriegsgesellschaft und des Versagens der Justiz. Umso bedeutsamer ist es, dass gelegentlich auch die wichtige Erinnerungsarbeit durchscheint.

Trotz der guten Lesbarkeit des Buches musste ich immer wieder Pausen einlegen, um die Ungeheuerlichkeiten der dokumentierten Verbrechen auszuhalten. Gerade angesichts des gegenwärtigen Krieges in der Ukraine lohnt es, sich dieses Buch zuzumuten.

Jürgen Gückel: „Klassenfoto mit Massenmörder. Das Doppelleben des Artur Wilke“, Vandenhoeck und Ruprecht 2. Aufl. 2020, 295 Seiten, ISBN 978-3525311141, Preis: 25,00 Euro.

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Das Gestüt Harzburg – eine große Geschichte

https://die-buecherheimat.de/2022/12/13/das-gestuet-harzburg-eine-grosse-geschichte/
Autor Egon Knof (re.) zusammen mit dem ehemaligen Gestütsleiter Gustav Klotz bei der Buchpräsentation in der BÜCHER-HEIMAT. Foto: Weber

600 Jahre Pferdezucht werden lebendig

Es ist ein opulentes Werk, der „Erstling“ des Autoren Egon Knof. Der ehemalige GZ-Redakteur, Galoppsportexperte und auf dem Gestüt aufgewachsener Ur-Bündheimer lässt zwei Jahre nach dem Aus für die traditionsreiche Pferdezuchtstätte das „Gestüt Harzburg – Das Erbe der Braunschweiger Herzöge“ und damit 600 Jahre Pferdezucht in Bündheim lebendig werden.

Herausgeber ist der Harzburger Geschichtsverein, gefördert haben das für die Stadtgeschichte bedeutsame Projekt die Bad Harzburg-Stiftung, die Stadtwerke Bad Harzburg und der Harzburger Rennverein. Im DinA4-Format als gewachstes Hardcover im Verlag der Goslarschen Zeitung erschienen, lädt das hochwertig gestaltete Werk auf 224 Seiten und mit 341 historischen (Schwarz-weiß- und Farb-) Fotos sowohl zu detailreichen Ausflügen in die Gestütsgeschichte wie auch zum Schwelgen in Bilderwelten ein.

Ein Buch, das zugleich ein Denkmal für die große Pferdegeschichte Bündheims ist, die im Herbst 2020 wohl unwiederbringlich zu Ende ging. „Das war dann mal weg“ – der Titel einer ZDF-Sendereihe gilt auch für das Gestüt, das aber dank dem Investorenduo Rataj/Junicke zumindest als großartiges Gebäudeensemble weiterbestehen kann.

Das Buch „Gestüt Harzburg – Das Erbe der Braunschweiger Herzöge“ ist selbstverständlich auch in der BÜCHER-HEIMAT zum Preis von 25,00 Euro zu haben (und ein echter Geschenktipp für Bad Harzburger und alle Pferdefreunde).

Montag, 7. November: Kalender-Zeit

Einszweidrei, im Sauseschritt…

…läuft die Zeit; wir laufen mit. Die erste Novemberwoche ist an diesem Montag, 7. November 2022, bereits wieder vorüber. Nur noch 54 Tage bis Jahresende. Und alle Jahre wieder kommt mir in dieser Zeit das berühmte Wilhelm-Busch-Zitat besonders eindrücklich in den Sinn.

Dies insbesondere, wenn ich allmorgendlich ein Blatt vom Jahreskalender abreiße, der so beständig dünner wird. Was mich zum einen philosophieren lässt, warum der Lauf der Zeit bei mir eher den gegenteiligen Effekt hat.

Zum anderen aber sollte nun auch nach neuen Kalendern Ausschau gehalten werden. Was am besten in der BÜCHER-HEIMAT vor Ort geht. Dort kommt zum optischen auch noch der haptische Eindruck. Und das Team hat viele Tipps, wenn es mal ein anderes Motiv als die Urlaubs-Sehnsuchts-Oase sein soll. Die Auswahl ist riesig, allein der Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT offeriert mehr als 140.000 Einträge zum Suchwort „Kalender“.

Auch die Kombination Kalender + Harz liefert noch 565 Fundstellen. Wobei die BÜCHER-HEIMAT die Klassiker wie die Harzer Schmalspurbahn vor Ort hat. Und die Mitmach-Buchhandlung hat noch weitere großartige Kalendern aus der Harzer Heimat zu bieten, die es im Online-Shop gar nicht gibt.

Beispielsweise Luca Webers Kalender „Der Harz – Wilde Natur 2023“. Wer sich davon ein Exemplar sichern will, sollte nicht zögern, denn es handelt sich um eine limitierte Auflage. Oder Martin Wurzbachers „Natur entdecken“. Der Harzburger Geschichtsverein bleibt zwar im Ort, lädt aber zu einer Zeitreise ein. Der erste Kalender des Vereins, den Hans Willgeroth konzipiert hat ???

Ich muss zugeben, dass mich ein Kalender reizt, der mit dem Harz nichts zu tun hat. Der „Visual Words 2023“ ist ein Typo-Art-Wochenkalender, der jede Woche einen neuen Spruch offeriert. Mein Favorit steht auf dem Titelblatt: „Die Welt ist voller Wunder. Eines davon bin ich.“

Jetzt bin ich der Zeit trotz Sauseschritts sogar schon voraus, denn ganz akut sollte es zunächst um den Adventskalender gehen. Auch dabei hilft die BÜCHER-HEIMAT weiter, hat viele Varianten mit Türchen, in Buchform und als Rätsel zu bieten. Online gibt es einen ersten Überblick.

Ich werde mir die schwere Kalender-Entscheidung mit Kaffee und Kuchen versüßen. Dabei darf es heute im Grunde nur Kladdkaka geben, denn die Schweden feiern heute ihre Variante des Schokoladenkuchens mit dem „Kladdkakans dag“. Als typische Krönungen werden „Puderzucker, Eis, Schlagsahne, Nüsse, Mandeln sowie alle möglichen Fruchtsorten“ genannt. Ich nehme wohl alles, weil ich Schokoladenkuchen nicht so besonders mag.

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