Mitmach-Buchhandlung: Hilfe aus Hansestadt

Mitmach-Buchhandlung: Hilfe aus Hansestadt
Hasan Tarab, Sören Fischer, Tjalf-Bjarne Scharnweber und Johannes Martirosjan studieren Informationstechnologie und Design an der TH Lübeck und haben da Online-Portal für den Schreibwettbewerb der BÜCHER-HEIMAT entwickelt. Foto: Privat

Eine Plattform für die Buchstaben im Kopf

Schreibwettbewerb der Bücher-Heimat und der Öffentlichen Versicherung bietet dank Hilfe aus Lübeck komfortablen Online-Zugang

Jetzt können die Buchstaben aus dem Kopf direkt in den Schreibwettbewerb „Buchstaben im Kopf“ der Bücher-Heimat und der Öffentlichen Versicherung Braunschweig fließen: Seit Sonntagabend ist die Plattform online, auf der nach der aktuell laufenden Premiere weitere Wettbewerbe folgen sollen.

Auf der Plattform, die über die Website der Bücher-Heimat zu erreichen ist, wird nicht allein kompakt und übersichtlich alles Wissenswerte zum Schreibwettbewerb angeboten. Teilnehmer können ihre Texte direkt hochladen und einreichen. Und wer als Lese-Fan auf eine Entdeckungsreise zu den literarischen Talenten der Region gehen möchte, findet hier alle Texte zum Schmökern.

Über den Tag hinaus gedacht: Mit wechselnden Motiven und Farben haben die Studenten Plakate entwickelt, die bei eventuellen zukünftigen Wettberwerben einfach zu beschriften sind.

Und die Plattform hat noch mehr zu bieten. Allerdings eher im „Verborgenen“. Veranstalter und Jury-Mitglieder gelangen über einen Passwort-geschützten Zugang auf die Organisationsebene, auf der beispielsweise mit wenigen Mausklicks auch neue Wettbewerbe eingerichtet werden können.

Bei der Online-Plattform wie auch bei Plakaten, Handzetteln und Social-Media-Materialien funktionierte das Prinzip der Mitmach-Buchhandlung einmal mehr bestens. Wobei die „Mitmacher“ in diesem Fall aus eher unerwarteter Richtung kamen: Hasan Tarab, Sören Fischer, Tjalf-Bjarne Scharnweber und Johannes Martirosjan studieren Informationstechnologie und Design an der TH Lübeck und haben im engen Kontakt mit dem Team der Bücher-Heimat um Sonja Weber die Plattform und das unverwechselbare Design entwickelt.

Der Kontakt entstand über den Lochtumer und einstigen NIG-Absolventen Sören Fischer. Nach dem Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI), das das Ahrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung online brachte, hat damit auch die Bücher-Heimat ein erstes großes Projekt mit Studenten realisiert. „Wir geben den jungen Menschen gern eine Chance – und können davon sogar noch profitieren“, freut sich Sonja Weber über die „Win-Win-Situation“.

Bis zum 31. Mai können zum Schreibwettbewerb „Buchstaben im Kopf“ noch Texte eingereicht werden. In der Themenwahl sind die Autoren völlig frei. Was zählt, ist die Originalität und die Fähigkeit, die Leser zu fesseln. Dazu allerdings sollte ein bislang noch nicht veröffentlichter Text in deutscher Sprache auf drei Seiten A4, Arial 12 Punkt (rund 11.000 Zeichen) ausreichen.

Wer mit seinem Werk zufrieden ist, klickt im Menü des Portals auf „Mitmachen“ und landet auf einem Formular, dass jeden Schritt für Schritt anleitet. Der Text kann aus jedem Schreibprogramm kopiert und in das Formular eingefügt werden. Wer mag, kann allerdings auch auf dem Texteditor der Plattform tätig werden, die Freigabe erfolgt erst, wenn der Text vollendet ist.

Einreichungsschluss ist wie gesagt der 31. Mai. Dann schlägt die Stunde der Jury, die von der Öffentlichen Versicherung Braunschweig, der Bad-Harzburg-Stiftung, der Bücher-Heimat, der Harzburger Aktion und der Stadtbücherei Bad Harzburg besetzt wird.

Teatime mit „Charlotte“

Teatime mit „Charlotte“

Stilvoller Genuss für Leib und Seele

Der Auftakt mit zwei adventlichen Veranstaltungen in 2023 hat offenkundig Lust auf mehr gemacht: Das Gründerzeitmuseum Villa Charlotte und die BÜCHER-HEIMAT laden auch in diesem Jahr wieder zum High Tea mit Literatur in Bad Harzburg ein.

Dabei verweben die Inhaber der Villa Charlotte und die Mitarbeiterinnen der BÜCHER-HEIMAT zwei Erfolgskonzepte: Die einen liefern das stilvolle Ambiente und kennen sich mit kulinarischen Leckereien aus, die anderen sind Fachfrauen in Sachen Büchern. Nun sind weitere gemeinsame Veranstaltungen geplant, zunächst drei für dieses Jahr, die in der Villa Charlotte in der Rudolf-Huch-Straße 10 in Bad Harzburg stattfinden.

Die Termine: 24. April, 21. August und 6. Dezember, Beginn jeweils 16.30 Uhr.

Foto: Villa Charlotte

Die Teekultur verdanken die Niedersachsen König Georg I., der 1714 die 123 Jahre währende Personalunion zwischen Hannover und Großbritannien begründete. Der High Tea ist eine abendliche Mahlzeit, zu der süße und herzhafte Häppchen serviert werden.

Ganz im Sinne dieser Tradition wird bei den Treffen in der Villa Charlotte zur Teatime gebeten – inklusive Sandwiches, Scones, Clotted Cream, Konfitüre, selbstgebackene Kuchen, Sahne und verschiedene Teesorten. Die Mitarbeiterinnen der BÜCHER-HEIMAT steuern Buchvorstellungen und kleine Lesungen bei. Die Kosten pro Person betragen 30,00 Euro für Speisen und Getränke, eine Anmeldung ist direkt in der Villa Charlotte unter Telefon 0160/91074053 oder per E-Mail: mail@villa-charlotte.de erforderlich, die Plätze sind begrenzt.

Ehre, wem Ehre gebührt…

Ehre, wem Ehre gebührt…

Eselsohr und Ehrentafel

Der Wandel vom Bankgebäude zur Heimat für alle Bücherfreunde schreitet an der ehemaligen Commerzbank weiter fort. In dem abknickenden Gässchen zwischen Herzog-Wilhelm- und Rosenstraße, dem Dirk Junicke den Namen „Eselsohr.“ verpasste, prangt jetzt eine Ehrentafel der bisherigen Preisträger des renommierten Bad Harzburger Jugendliteraturpreises „Eselsohr“. Von Klaus Kordon, der den Preis 1989 in Empfang nahm, bis zu Dirk Reinhardt, der 2022 mit „Perfect Storm“ siegte. Vorausschauend ist auf der Tafel selbstverständlich auch Platz für kommende Preisträger gelassen.

Einen besseren Ort für die Würdigung der Preisträger hatte man schwerlich in der Kurstadt finden können. Die Bücher-Heimat steht ebenso wie der Jugendliteraturpreis für ein Zusammenspiel der gesellschaftlichen Kräfte rund um engagierte Ehrenamtliche. Verliehen wird das „Eselsohr“ von der Harzburger Aktion, die auch die Jugendbuchwochen an den Schulen organisiert. Die Bücher-Heimat war Schauplatz der öffentlichen Lesung im Rahmen der Jugendbuchwoche und die Bad Harzburg-Stiftung finanziert (unter anderem aus den Gewinnen der Bücher-Heimat) die eigentliche Trophäe „Eselsohr“. Vor allem aber zeigt auch die Jury in der Bürgerinnen und Bürger der Stadt mitwirken, dass Bad Harzburg auch eine großartige „Buchstadt“ ist.

Das „Harzburger Eselsohr“*

Der Bad Harzburger Jugendliteraturpreis wird seit 1989 jedes zweite Jahr von der Stadt Bad Harzburg verliehen.

Preistrophäe ist das „Harzburger Eselsohr“ in Silber; zusätzlich ist der Preis mit 1500 Euro dotiert. Mit diesem Preis sollen herausragende Werke der Jugendliteratur ausgezeichnet und auf Neuerscheinungen der Literatur für Kinder und Jugendliche aufmerksam gemacht werden. Als Kandidaten kommen Bücher in Frage, die sich an Jugendliche ab 12 Jahren richten, ursprünglich in deutscher Sprache erschienen und noch nicht älter als drei Jahre sind. Über die Vergabe entscheidet eine ehrenamtliche Jury, der unter anderem Vertreter der Stadt und der Stadtbücherei sowie Bad Harzburger Jugendliche und Bürger angehören.

Die Trophäe wurde von Goldschmiedemeisterin Katrin Erben entworfen und von ihr für jeden Preisträger individuell in Handarbeit gefertigt.

Die bisherigen Preisträger:

1989: Klaus Kordon, Wie Spucke im Sand
1991: Renate Welsh, Drachenflügel
1993: Paul Maar, Kartoffelkäferzeiten
1996: Jürgen Banscherus, Davids Versprechen
1998: Reinhold Ziegler, Version 5Punkt12
2000: Waldtraut Lewin, Paulas Katze
2002: Martina Dierks, Romeos Küsse
2004: Lilli Thal, Mimus
2006: Antje Babendererde, Lakota Moon
2008: Steffen Lüddemann, 50 Hertz gegen Stalin
2010: Kathrin Schrocke, Freak City
2012: Heike Eva Schmidt, Amerika liegt im Osten
2014: Anna Kuschnarowa, Djihad Paradise
2016: Herbert Günther, Zeit der großen Worte
2018: Astrid Frank, Unsichtbare Wunden
2020: Manfred Theisen, Rot oder Blau
2022: Dirk Reinhardt, Perfect Storm

*Quelle: Wikipedia

„Wander-Lesung“ mit Axel Gottschick

Literarische Lust mit des
Müllers Wander-Frust

Er wird sicher nicht „per pedes“ nach Bad Harzburg kommen, aber um „Schusters Rappen“ wird es dem Schauspieler und Hörspielsprecher Axel Gottschick bei seiner Lesung am 2. Mai 2024 gehen. „Das Wandern ist des Müllers Frust“ ist der Abend mit Gottschick überschrieben. Fast schon ein Stammgast im Veranstaltungsreigen der BÜCHER-HEIMAT verspricht er dabei einen „literarischen Absturz im Hochgebirge“. Mit ihm als Bergführer.

Axel Gottschick ist im Mai als literarischer Bergführere in der BÜCHER-HEIMAT unterwegs.

„Ein Kaleidoskop von Texten über höchstes Glück und erschütternde Abstürze, über Bergführer, die sich nicht auskennen und Grenzpolizisten, die sich nicht umdrehen. Eine Wanderung zwischen Höhenlust und Todesangst“, heißt es in der Ankündigung. Die funkelnden Kristalle für das Kaleidoskop steuern großartige Schriftsteller und Dichter bei, deren Gedanken über das Wandern Axel Gottschick in unnachahmlicher Weise darbietet.

Deutschlands oberster Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe war seiner Zeit gemäß viel zu Fuß unterwegs. Aber der berühmte „Osterspaziergang“ ist natürlich nicht herausfordernd genug für einen literarischen Abend rund ums Wandern. Folgerichtig hat Axel Gottschick „Wanderers Nachtlied“ aus dem großen Goethe-Fundus ausgewählt.

Weiter geht es auf eine „Fußwanderung“ mit Robert Walser und wird mit Georg Büchner der „Lenz“ erlebt, in dem sicher auch Christian Morgensterns „Wildbach“ munter sprudelt. „In Halbschuhen auf die Jungfrau“ ist Erich Kästner unterwegs, vielleicht, um wie Jack Kerouac „Allein auf dem Berggipfel“ zu sein. Und wenn es ums Wandern geht, darf natürlich auch der Harz nicht zu kurz kommen: „Der Abstieg vom Brocken“ wird mit Heinrich Heine in Angriff genommen.

Das Programm „Das Wandern ist des Müllers Frust“ wird von Axel Gottschick immer mal wieder überarbeitet und angepasst. Was er im Detail darbietet, entscheidet sich so bisweilen erst am Veranstaltungstag. Unsere Aufstellung liefert mithin lediglich Beispiele.

Donnerstag, 2. Mai 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten,
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Freitag, 2. Februar: Ratsch und Tratsch

James-Joyce-Denkmal in Dublin. Foto: Pixabay

Doppelter Schnapstag mit vielen Dreien

Wir sind am 33. Tag des Jahres angekommen, von dem aus noch 333 Tage bis zum Jahreswechsel vor uns liegen. Leider muss ich den doppelten „Schnapstag“ mit Hustensaft begehen.

Dafür befriedigten die Recherchen für das bebücherte Kalenderblatt meine bekannte Vorliebe für – vor allem royalen – Ratsch und Tratsch. Heute vor 22 Jahren (2002) ehelichte der niederländische Kronprinz Willem-Alexander seine Máxima Zorreguieta.

Deren Herr Papa war allerdings als Minister der Militärregierung von General Jorge Videla in Argentinien aktiv gewesen. Was die Wolke 7 aber nur vorrübergehend etwas grau einfärbte. „Ein Tribut an Willem-Alexander“ ist eine Biografie über den holländischen König in Bildern. Und auf dem Titelfoto steht Máxima selbstverständlich an seiner Seite.

Eine immerhin mit königlichem Prunk aufwartende Hochzeit beschäftigte heute vor 16 Jahren (2008) die Franzosen. Ihr damaliger Staatspräsident Nicolas Sarkozy heiratete mit Carla Bruni eine bekannte Musikerin und ehemaliges Model. Der Blätterwald rauschte. Und das Buch “Female Force” (engl.) rückt Bruni in einer Reihe mit Queen Elizabeth II, Margaret Thatcher und Princess Diana.

Immerhin hatte das Paar kein Problem, eine passende Hochzeit-Location zu finden. Geheiratet wurde quasi im Büro des Bräutigams, also im Elysee-Palast. Ein vorzeigbarer Rahmen. Nicolas Sarkozy ist der einzige Präsident, der im Amt Vater wurde. Und Carla Bruni-Sarkozy machte sich darum verdient, die Sprache der Grande Nation in die Welt zu tragen: „Französisch lernen mit Carla Bruni“ (Audio-CD).

Heute vor 152 Jahren (1882) wurde der irische Schriftsteller James Joyce geboren. Und auf den Tag genau 40 Jahre später, am 2. Februar 1922, wurde in Paris sein großer Roman „Ulysses“ herausgegeben. Joyce beschreibt in 18 Episoden einen Tag im Leben des Leopold Bloom, Anzeigenakquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er die Leser an dessen (Irr-)Gängen durch Dublin teilhaben.

Ein persönliches Geständnis: Ich bin bei meinen Lese-Versuchen stets nachhaltig in die Irre gegangen…

Ein Name, der als Synonym für Wissen rund um die Tierwelt steht: Heute vor 195 Jahren (1829) wurde der Zoologe und Schriftsteller Alfred Brehm geboren. „Brehms Tierleben“ (Nachdruck Band 1) dürfte zumindest dem Titel nach viele Deutsche kennen.

Elías Valiña Sampedro wurde heute vor 95 Jahren (1929) geboren. Der spanische Pfarrer hat Großes geschaffen, er ist Initiator des Jakobsweges. Und über den Pilgerpfad weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT hunderte Titel auf. Beileibe nicht nur „Reiseführer“. Bestseller wurden beispielsweise Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ und Paulo Coelhos Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela: „Auf dem Jakobsweg“.

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Donnerstag, 1. Februar: Tee trinken

Große (Tee-) Kunst dank „Verrückter Wolke“

In den zweiten Monat des Jahres starte ich an diesem Donnerstag, 1. Februar 2024, ausnahmsweise mal mit einer Tasse Tee statt des ansonsten obligatorischen Kaffees zum Bloggen. Eine Verbeugung vor Ikkyū Sōjun – von dem ich zugegebenermaßen bis vor wenigen Minuten noch nie gehört hatte.

Heute vor 630 Jahren (1394) bei Kyoto geboren, ist Ikkyū Sōjun in Japan bis heute eine Berühmtheit, der TV-Serien und Manga gewidmet sind. Sōjun war eine der exzentrischsten Zen-Persönlichkeiten, lag im Dauerclinch mit dem Establishment des Zen-Buddhismus und war berühmt auch für seine erotischen Verse, von denen einige auch in „Gedichte von der verrückten Wolke“ enthalten sind.

Angesichts eines Lebens gegen alle Regeln ist sicher auch die Biografie „Ikkyu Sojun“ lesenswert. Darin wird aufgezeigt, wie der Zen-Mönch, der sich selbst „Verrückte Wolke“ nannte, viele Bereiche des kulturellen Lebens in Japan von der Renga-Dichtkunst über Tuschmalerei, Kalligraphie, und No-Theater bis zur Gartenkunst beeinflusste.

Zudem gilt Sōjun (und das ist der Grund für meinen Teegenuss) als Schöpfer der japanischen Teezeremonie. Ein Standardwerk zum Teegenuss stammt aus der Feder eines anderen Großmeisters. Kakuzo Okakuras legendäres „Buch vom Tee“ erschien erstmals 1906 und ist der Klassiker, wenn von japanischer Teekultur die Rede ist.

Nun bin ich der „Ikkyu-ologie“ verfallen und habe kaum noch Raum und Zeit für meine anderen Geburtstagskinder des Tages. Also im Eilverfahren:

Heute vor 150 Jahren (1874) wurde der österreichische Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker (Wiener Moderne) Hugo von Hofmannsthal geboren. Er ist Mitbegründer der Salzburger Festspiele, bei denen sein „Jedermann“ als „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ seit 1920 stets aufgeführt wird. Ein Tummelplatz für die erste Garde der deutschsprachigen Bühnenkünstler.

Ein Zauberer am Ball wurde am 1. Februar 1915 geboren: Stanley Matthews‘ trickreiches Spiel war der Alptraum seiner Gegenspieler. “The Wizard” (engl.) war der erste „Fußballer des Jahres“ in Europa. 1956 erhielt der den „Ballon d’Or“.  Matthews prägte das Bild des Rechtsaußen und erfand den Matthews-Trick (links antäuschen, rechts vorbeigehen).  Als „lebende Legende“ gefeiert, war er 35 Jahre lang als Fußballer aktiv, ehe er im Alter von 50 Jahren sein letztes Pflichtspiel bestritt.

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Mittwoch, 31. Januar: Zu warm…

Kreuzworträtsel-Berühmtheit mit 5 Buchstaben

Nun haben wir den ersten Monat des Jahres schon wieder geschafft. Und wenn ich an diesem Mittwoch, 31. Januar 2024, zurückblicke, muss ich zugeben, dass selbst mir als Sommer-Fan so ein Hauch Winter fast fehlt…

„Zu warm“, dieser Dauereinschätzung des Deutschen Wetterdienstes schließt sich heute auch der Bauernkalender an. Am Tag des Vigilius von Trient heißt es da: „Anfang und Ende vom Januar zeigen das Wetter für ein ganzes Jahr.“ Nun denn, sowohl der Jahreswechsel wie nun auch das Januar-Finale fallen deutlich zu mild aus, das sollte ein warmes Jahr werden.

Als Kreuzworträtsel-Fan bin ich bei den Blog-Recherchen über einen lieben alten Bekannten gestolpert. Heute vor 338 Jahren (1686) wurde Hans Egede geboren. Vermutlich aufgrund der vielen E’s, die prima ins Rätselgitter einzubauen sind, ist er als „Apostel der Grönländer“ ein viel gefragter Mann.

Der Norweger, lutherischer Pastor und Missionar, kam mit seiner Familie am 3. Juli 1721 an der Westküste Grönlands an, um die Inuit in Grönland für den evangelischen Glauben zu gewinnen. Landmarken und Gebäude in Grönland und Dänemark sind nach ihm benannt. „Hans Egede og Grønland“ (dän.) zeichnet das Wirken dreier Generationen der Familie in Grönland nach. Auf Deutsch gibt es aktuell lediglich die Kurzbiografie „Hans Eegede“ als eBook.

Bei unserem zweiten Jubilar dürfte der Mann selbst vermutlich weniger bekannt als sein „Kind“ sein. Heute vor 159 Jahren (1865) kam Henri Desgrange zur Welt. Der Franzose rief 1903 mit der Tour de France das größte Radsportspektakel der Welt ins Leben – das allerdings vom Herausgeber der Sportzeitung L’Auto als Werbung für das Automobil gedacht war,

Als im vergangenen Jahr „120 Jahre Tour de France“ gefeiert werden konnte, stieg auch noch einmal die Zahl der Bücher, die rund um das Rundrennen erschienen sind. Bei aller Begeisterung für die Tour, die ich Jahr für Jahr im Fernsehen verfolge, interessieren mich bei den Veröffentlichungen eher spezielle Werke wie „Meine Gourmet-Tour de France“ und natürlich „Asterix – Tour de France“.

Heute vor drei Jahren (2020) verließ Großbritannien die Europäische Union. „Englands Brexit und Abschied von der Welt“ mag ein etwas weitgefasster Titel sein, aber das der Ausstieg aus der EU Großbritannien (und letztlich ganze Europa) geschadet hat, ist an den Wirtschaftsdaten unübersehbar. „Großbritannien pfeift aus dem letzten Loch“, bringt es die Opposition im Unterhaus auf den Punkt – und in Deutschland plädiert die AfD für den „Dexit“. Als gebe es nicht genug Probleme…

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Dienstag, 30. Januar: Viel Frucht und guter Wein

Das Finale einer großen Dokumentation

Mein Blick geht an diesem Dienstag, 30. Januar 2024, hoffnungsvoll gen Himmel. Wir haben den Tag der Heiligen Martina von Rom. Und dazu vermerkt der Bauernkalender: „An Martina Sonnenschein verheißt viel Frucht und guten Wein“ – Daumen drücken!

Ein popmusikalisches Erdbeben erschütterte heute vor 55 Jahren (1969) den Globus: The Beatles spielten auf dem Dach der Apple-Studios in der Savile Row in London ihr letztes Live-Konzert. Als ein Verkehrschaos drohte, musste der Auftritt nach 42 Minuten abgebrochen werden.

Ein Jahr später folge dann das endgültige Aus für die bekannteste Band der Welt. Sozusagen den Weg durch mehrere Aufnahme-Sessions auf das Studio-Dach zeichnen das offizielle Buch der Beatles und der Film „GET BACK (DVD) von Peter Jackson faszinierend nach. Oder, um es mit Paul McCartney zu sagen: „Das sind vier Freunde, die an einem total verrückten Ort in London spielen und über die Absurdität der Situation kichern. Das waren die Beatles, das waren wir.“

Einer der berühmtesten und (zumindest für mich) großartigsten Romane aller Zeiten erschien heute vor 151 Jahren (1873): „Le Tour du monde en quatre-vingts jours“ von Jules Verne. „In 80 Tagen um die Welt“ gibt es für die wahren Fans in der großen Schmuckausgabe, vierfarbig mit Strukturpapier, Hochprägung und Goldfolie, Farbschnitt und Leseband (30,00 €).

Werden die großen Bestsellerautoren aufgelistet, fehlt ihr Name nie: Heute vor 77 Jahren (1947) erblickte Barbara Wood in der Nähe von Liverpool das Licht der Welt. Die Titel der Schriftstellerin, die auch unter dem Pseudonym Kathryn Harvey schrieb, wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Allein im deutschsprachigen Raum liegt die Gesamtauflage ihrer Romane weit über 14 Millionen, mit Erfolgen wie „Rote Sonne, schwarzes Land“, „Traumzeit“, „Kristall der Träume“ und „Dieses goldene Land“.

In Deutschland weniger bekannt ist der US-Amerikaner Lloyd Chudley Alexander, der heute vor 100 Jahren (1924) geboren wurde. In den USA dagegen fehlen seine Werke in kaum einem Bücherregal, vor allem in Jugendzimmern.  Alexander schrieb viele Fantasy-Bücher, sein bekanntestes Werk sind die fünfteiligen „Chroniken von Prydain“. Deren ersten beiden Teile waren die Vorlage für den Disney-Zeichentrickfilm „Taran und der Zauberkessel“. „The Chronicles of Prydain“ sind nur auf Englisch zu haben.

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Montag, 29. Januar: Populäre Irrtümer

Wenn die Nase mehr Tempo will

Heute vor 95 Jahren (1929) beantragten die Vereinigten Papierwerke Nürnberg beim Reichspatentamt Berlin den Schutz des Warenzeichens Tempo für ihr Taschentuch. Warum ich das bebücherte Kalenderblatt an diesem Montag, 29. Januar 2024, damit beginne? Ich bin immer noch erkältet…

Tempo zählt dabei ebenso wie Labello, Uhu, Zewa und Tesa zu den Deonymen. Der Gattungsbegriff wird von einem Markennamen abgeleitet. Wie Taschentuch und Tempo oder Küchenkrepp und Zewa. Das Buch „Erfolgsfaktor Markenname“ will erklären, wie „Unternehmen gute Markennamen entwickeln, etablieren und schützen“.

Vor 110 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus. Heute vor 95 Jahren (1929) schuf Erich Maria Remarque in dem Roman „Im Westen nichts Neues“ ein „zeitlos gültiges Bild der Schrecken des modernen Krieges“. Die Erstauflage war durch Vorbestellungen sofort vergriffen. Bis heute wurde der Roman mehrfach verfilmt.

Als Pazifist machte sich der heute vor 158 Jahren (1866) geborene französische Schriftsteller, Musikkritiker und Nobelpreisträger Romain Rolland einen Namen. Er war eine Symbolfigur der transnationalen Antikriegs– und der internationalen Arbeiterbewegung während des Ersten Weltkrieges. Mit Stefan Zweig wechselte Romain Rolland „Briefe einer Freundschaft 1914-1918“, zusammengefasst in dem Buch „Von Welt zu Welt“.

An einem Schlenker zum gestern schon erwähnten Vortrag über „Mächtige Frauen der Harzer Geschichte“ am 19. September in der BÜCHER-HEIMAT kommen wir heute nicht vorbei. Es geht weiter um starke Frauen, denn heute vor 525 Jahren (1499) wurde die Reformatorin Katharina von Bora, Ehefrau von Martin Luther, geboren. Die Historikerin Elke Strauchenbruch, die im Herbst in Bad Harzburg spricht, hat auch über „Luthers Hochzeit“ (eBook) geschrieben.

Und wenn wir schon bei den Lesungen der BÜCHER-HEIMAT sind, kurz nochmal zurück zu den großen Marken(namen): Thomas Müller ist Chef der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei (ext.) und liest am morgigen Dienstag, 30. Januar, in der Mitmach-Buchhandlung aus seinem Buch Der Harz – Populäre Irrtümer und andere Weisheiten“.

Laut Verlagswerbung werden dabei viele Fragen beantwortet – darunter manche, die ich nie gestellt hätte: „Warum ist der Harz das höchste Gebirge Hollands? Was hat der Harz mit Bußgeldern für Verkehrssünder zu tun? Welche Manöver werden in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge ausgeführt? Passen der Harz und Vegetarier zusammen? Wie hoch lag jemals der höchste Schnee auf dem Brocken? Und warum steht ausgerechnet im Harz die Wiege der Kornbrennerei?“

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Sonntag, 28. Januar: Einschneidende Erinnerungen

Die Perspektivwechsel eines Lebens

Ein im Wortsinn „einschneidender“ Perspektivwechsel wurde mir an diesem Sonntag, 28. Januar 2024, bei den Recherchen für unser bebüchertes Kalenderblatt bewusst. Im Fokus gänzlich unterschiedlicher Betrachtungsweisen stehen dabei kleine bunte Plastikbauklötze…

Heute vor 67 Jahren (1958) meldete das dänische Unternehmen Lego den Legostein in seiner heutigen Form zum Patent an. Insbesondere ging es um das Kupplungsprinzip, das Patent lief 1978 aus.

Zu dem Zeitpunkt war meine erste Lego-Phase schon lange vorbei. Als Kind gab es für mich nichts Größeres. Kein Geburtstag, an dem ich nicht auf die Pappschachteln gierte, in denen die Bauklötzchen steckten. Wann und warum genau Schluss mit dieser Leidenschaft war, vermag ich heute gar nicht mehr zu sagen.

Ein gutes Vierteljahrhundert dauerte dann die Lego-lose Phase. Bis die Leidenschaft meine drei Jungs packte, was parallel meine Lego-Liebe weiter abkühlen ließ. Zum einen, weil die Spielewelten immer voluminöser und kostspieliger wurden. Zum anderen aber vor allem, weil Legosteine absolut fiese Fallen für Barfußgeher sind.

Einschneidende Lebenserlebnisse. „Die LEGO-Story“ schildert, wie der Spielehersteller zur Weltmarke wurde.

Ein rundes Jubiläum kann heute einer der Lieblingsfilme der Deutschen feiern: Vor 80 Jahren, am 28. Januar 1944, wurde „Die Feuerzangenbowle“ von Helmut Weiss mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle uraufgeführt. Mit dem schönen Einstieg: „Dieser Film ist ein Loblied auf die Schule, aber es ist möglich, daß die Schule es nicht merkt.“

Der Film basiert auf dem Roman „Die Feuerzangenbowle“ von Heinrich Spoerl, der seinem Werk einen schönen Untertitel verpasste: „Eine Lausbüberei in der Kleinstadt“. Die Fernsehgeschichte des Rühmann-Films ist angesichts erneuter Debatten um den NS-Hintergrund übrigens durchaus bemerkenswert: Die erste Fernsehausstrahlung fand am 28. Dezember 1964 im Deutschen Fernsehfunk der DDR statt. Jenem Staat, der sich als das „neue bessere Deutschland“ verstand und für sich die Schuldfrage zurückwies. In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Film erstmals am 26. Dezember 1969 im ZDF gezeigt.

„Mächtige Frauen der Harzer Geschichte“ sind das Thema einer Lesung von Elke Strauchenbruch am Donnerstag, 19. September 2024, in der BÜCHER-HEIMAT. Eine Frau, die durchaus zu diesem Reigen gehören dürfte, wurde heute vor 520 Jahren in Stolberg geboren: Gräfin Anna zu Stolberg war als Anna II. die 28. Äbtissin des Reichsstiftes von Quedlinburg und die erste Äbtissin, die die lutherische Lehre annahm – allerdings erst nach dem Tod des katholischen Herzogs Georg von Sachsen. Anna II.  amtierte 59 Jahre als Äbtissin in Stift Quedlinburg. Ihre Grabstätte befindet sich in der Stiftskirche St. Servatius.

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