Donnerstag, 2. November: Krümelmonster-Tag

Das Beste von Bäuerinnen zur Backorgie

Eigentlich wäre es an diesem Donnerstag, 2. November 2023, noch drei Tage hin bis zu meinem nächsten, dem 50-Tage-Geschenke-Alarm. Aber abgesehen davon und von der Tatsache, dass das BÜCHER-HEIMAT-Team so schöne Geschenktipps gibt, hat nun auch unser Online-Shop eine Menge guter Ideen für den Gabentisch zusammengestellt. Das verlinkte Bild oben führt in den Shop.

Ich werde heute eher verführt. Zu einer Keksorgie. Heute ist „Krümelmonster-Tag“ (Cookie Monster Day). Der Aktionstag erinnert daran, dass in 31 Tagen der erste Advent ansteht und alles für die Weihnachtszeit-Backorgie vorbereitet sein will. Wer neue Keks-Rezepte sucht, kann es mit „Lust auf Kekse“ versuchen. Die „besten Rezepte von Bäuerinnen aus Österreich, Süddeutschland und der Schweiz“ wurden darin gesammelt.

Deutlich weiter gefasst ist das Rezeptangebot für den „Naschmittag“ der auch Kaffee-und-Kuchen-Klassiker offeriert. Bei anderen Werken, die mit ihm werben, würde das Krümelmonster vermutlich eher den Keks-Notstand ausrufen. „Krümelmonster Foodie Truck mit Steffen Henssler“ kommt mit „39 leckeren und gesunden Rezepten von herzhaft bis süß“ daher.

Ein zweifelhaftes Jubiläum verdanken wir Robert Tappan Morris. Heute vor 35 Jahren (1988) setzte der Informatiker den ersten Computerwurm im Internet, den „Morris Worm“, frei. Die „Jugendsünde“ bremste seinen beruflichen Weg nicht: Seit 1999 ist er Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Nette Randnotiz zur Apfel-Stamm-Theorie: Robert Tappan Morris‘ Vater Robert H. Morris war zur Geburtsstunde des Morris-Wurms einer der führenden Köpfe der National Security Agency (NSA)… Zum Schutz des eigenen PC sollte man „Würmer, Viren Erpressungs-Trojaner“ (eBook) immer im Blick behalten.

Manche Dinge brauchen länger: Es ist erst 63 Jahre her (1960), da wurde der Verlag Penguin Books in Großbritannien von der Anklage freigesprochen, mit D. H. Lawrence’ Roman „Lady Chatterley’s Lover“ein „aufrührerisches, skandalöses, vulgäres und pornographisches Buch“ veröffentlicht zu haben. Heute zählt das Werk, das im Kern eine Emanzipationsgeschichte ist, zur Weltliteratur.

Lange gebraucht: Heute vor 31 Jahren (1992) wurde Galileo Galilei von der römisch-katholischen Kirche formell rehabilitiert – 359 Jahre, nachdem er gezwungen worden war, 1633 sein Bekenntnis zum Kopernikanischen Weltbild zu widerrufen. Die „Summe des philosophischen und wissenschaftlichen Lebenswerks Galileo Galileis“ ist in „Discorsi“ von 1638 nachzulesen.

Noch ein Geburtstagsgruß an eine der erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen: Hera Lind begeht heute ihr 66. Wiegenfest. Mit „Ein Mann für jede Tonart“ gelang ihr 1989 der Durchbruch.

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Mittwoch, 1. November: „Lalalalalalalalalalalalalalalalala 2x“

Tierischer Tag für Einhörner und Ohrwürmer

Grausamer Start in den Tag an diesem Mittwoch, 1. November 2023. Ich habe mir beim Recherchieren für unser bebüchertes Kalenderblatt einen veritablen Ohrwurm eingefangen.

Heute vor 50 Jahren (1973) hatte der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (Illustrierte Sammlung „Tschechische Märchen“)Premiere. Und seither geht Weihnachten ohne Aschenbrödel nicht mehr. Und der Ella-Endlich-Song „Küss mich, halt mich, lieb mich“ macht „Last Christmas“ Konkurrenz. Nur gelesen bekommt man „Lalalalalalalalalalalalalalalalala 2x“ (Originalzitat aus dem Textbuch) nicht mehr aus dem Ohr.

Ähnlich aufdringlich vermehrt sich in den letzten Jahren nur ein Sagentier, vor allem als Emoji in den Sozialen Medien: Heute ist der „Tag des Einhorns“ (International Unicorn Day). Um die „Geschichte einer Faszination“ geht es in dem Buch „Das Einhorn“, eine Kulturgeschichte „vom Wunderallheilmittel der Antike bis zum Symbol der Queer-Bewegung in der Moderne“.

Die meisten Einhorn-Bücher gehören ins Kinderzimmerregal. Wobei Peter S. Beagles Fantasy-Hit „Das letzte Einhorn“, der auch als gleichnamiger Zeichentrickfilm zum Welterfolg wurde, durchaus auch Lektüre für Erwachsene ist. Mein an dieser Stelle obligatorischer Hinweis auf die Einhornhöhle bei Scharzfeld (ext.) im Südharz kommt für einen Ausflugtipp zu spät. Winterpause.

Wer den Tag kulinarisch noch nicht verplant hat, kann sich heute auf den „Weltvegantag“ (World Vegan Day) einstellen. Aus Tier- und Umweltschutzgründen immer stärker im Kommen ist der Veganismus, was auch an den Fundstellen im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT zu erkennen ist.  Das Suchwort „vegan“ fördert 8477 Treffer zutage.

Da es sich überwiegend um Rezeptbücher handelt und vieles also Geschmackssache ist, sei hier nur ein Beispiel genannt: „Vegan! Das Goldene von GU“ (Graefe und Unzer Verlag) bietet „glamourös verpackt“ gut 300 „tierfreie Rezepte zum Glänzen und Genießen“.

Noch drei große Kultur-Jahrestage: Heute vor 511 Jahren (1512) wurden in der Sixtinischen Kapelle in Rom die Deckenfresken von Michelangelo enthüllt. Mit 790 farbingen Abbildungen zeichnet ein Standardwerk den Werdegang des genialen Künstlers nach. „Michelangelo“ könnte auch als nobles Weihnachtsgeschenk dienen: 118 Euro.

Der 1. November scheint William Shakespeare als Premierentag für seine Werke besonders gefallen zu haben. Im Jahr 1604 wurde sein „Othello“ uraufgeführt – hier Band 19 der edlen Shakespeare-Gesamtausgabe aus dem Hause Ars Vivendi. Das Theaterstück „Der Sturm“ ist Band 7 der gleichen Reihe und wurde sieben Jahre nach Othello im Jahr 1611 uraufgeführt.

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Dienstag, 31. Oktober: Hexenneujahr

Weltspartag und Walpurgis-Anklänge

Wir sind am letzten Tag des „goldenen Oktober“ angekommen. Dieser Dienstag, 31. Oktober 2023, steht für Samhain und den Weltspartag. Und für den Reformationstag. Na gut, auch für Halloween.

Die Gruselnacht mit den Kürbisköpfen ist allerdings irischen Ursprungs und lässt sich wahrscheinlich tatsächlich vom irisch-keltischen Fest Samhain ableiten. Wozu auch passt, dass die Waliser das Fest der „Nacht des Winteranfangs“ als eine der „drei Geisternächte“ begehen. Zu einer Reise durch die Jahreskreisfeste lädt „Samhain“ ein und erläutert „Mythologie, Folklore, Rituale“

Das „Ende des Sommers“ an Samhain hat gewisse Bezüge auch in den Harz. Der Sage nach feiern die keltischen Hexen an diesem Tag ihr „Hexenneujahr“ – klingt nach Walpurgis. Wer sich selbst im Hexenfach ausprobieren möchte: „Witchcraft Samhain Orakel“ bietet 44 „magische Orakelkarten für moderne Hexen zu Halloween“.

„Schöner Sparen mit der Umschlagmethode“ erklärt die gelernte Bankkauffrau Christine Heinrichsmeyer und verspricht „eine Sparstrategie, die nicht nur effektiv Geld spart, sondern auch noch Spaß macht!“ Was könnte man am heutigen Weltspartag besser studieren.

Budgetplanung oder Spar-Challenges waren in meiner Kindheit noch kein Thema. Zumindest für meine Oma. Die gab mit zwar regelmäßig einen Groschen, nötigte mich dann aber, diesen in ein Sparschwein zu werfen, das wiederum am Weltspartag in der Sparkasse geschlachtet wurde.

Wobei vom Schlachtefest keine Rede sein konnte, die schönen Groschen verschwanden auf einem Sparkonto. Derweil hätte ich viel lieber die heimische Wirtschaft angekurbelt. Für einen Groschen bekam man in unserem Dorf-Edeka sagenhafte 5 (in Worten: fünf) Kirschlutscher mit grünem Stiel.

Ich mag Poesie und Porträts. Mit Blick auf die Geburtstage des Tages werden beide Vorlieben bedient. Heute vor 228 Jahren (1795) wurde John Keats geboren. Einer der großen Vertreter der englischen Romantik. Die schönsten Briefe und Gedichte vereint „Sanfte Träume hält der Tag bereit“.

Heute vor 103 Jahren (1920) erblickte der Fotograf Helmut Newton das Licht der Welt. „June und Helmut Newton“ ist die Biographie eines außergewöhnlichen Künstlerpaars. Ein Berliner Jude, der die Fotografie liebt, strandet in den vierziger Jahren in Australien und heiratet eine junge Schauspielerin, die an seiner Seite selbst namhafte Fotografin wird.

Am selben Tag wie Helmut Newton, am 31. Oktober 1920, kam auch eine deutsche Fußball-Legende zur Welt: Fritz Walter. „Unter Bombern“ erzählt über das Leben Walters, den „Wahnwitz des Krieges und die Macht des Fußballs“. Im Ergebnis, so der Verlag, entstand ein Buch „nicht nur für Fußballfans“.

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Montag, 30. Oktober: „C U L T R“

Als ein Hörspiel Massenpanik auslöste

„C U L T R“ – mit einem Abschiedsgruß (See you later) starte ich in den Montag, 30. Oktober 2023. Natürlich aus gegebenem Anlass, denn „C U L T R“ war heute vor 27 Jahren (1996) die letzte offizielle Botschaft, die Norddeich Radio im Morsealphabet über Kurzwelle sendete. Was aktuell aber nicht heißen soll, dass wir ans Aufhören denken.

Erinnerungen an die Kinderzeit weckt der „Welttag des Hörspiels“ (World Audio Drama Day | ext.). Heute ist der 75. Jahrestag des wohl berühmtesten Hörspiels der Welt. Die Live-Ausstrahlung von Orson Welles‘ Radiohörspiel „Krieg der Welten“ nach dem Roman von H.G. Wells löste am 30. Oktober 1938 an der US-Ostküste eine Panik aus, weil Hörer glaubten, die Invasion der Marsmenschen sei real.

Als Kind saß ich in der Vor-Fernseh-Ära (bei uns bis 1966) mit der Familie häufiger vorm Radio, um Hörspiele zu erleben. Damals tauchte ich so tief ein, dass mich nichts ablenken konnte.

Wenn ich heute Hörbücher versuche, muss ich konstatieren, dass mir diese Fähigkeit selbst bei Jahresbestsellern wie Dörte Hansens „Zur See“, Jürgen von der Lippes „Sex ist wie Mehl“ und Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“ abhandengekommen ist. Am ehesten klappt das Zuhören noch bei Jürgen von der Lippe. Nein, nicht wegen des Themas! Aneinandergereihte Witze sind leicht zu konsumieren.

Unvergesslich wie die großen Hörspiele ist aber auch ein TV-Erlebnis, für das ich mir eine Nacht um die Ohren schlug. Am 30. Oktober 1974 gewann Muhammad Ali beim „Rumble in the Jungle“ in Kinshasa den WM-Kampf gegen George Foreman brach damit (als zweiter Boxer nach Floyd Patterson) das ungeschriebene Gesetz: „They never come back“. Norman Mailer schrieb mit „Der Kampf“ eine Reportage, die ebenso außergewöhnlich wie der Fight selbst ist.

Noch ein wenig Fußball-Historie: Heute vor 60 Jahren (1963) wurde Herbert Widmayer beim 1. FC Nürnberg der Stuhl vor die Tür gestellt. Als erste Trainerentlassung in der Geschichte der Fußball-Bundesliga hat er es bestimmt auch in  „60 Jahre Bundesliga“ geschafft.Vermutlich kein Plätzchen abbekommen haben dürfte Widmayer dagegen in dem Buch „Die Zeit der Strategen“ , in der moderne Trainergrößen wie Guardiola, Löw, Mourinho und Co. „den Fußball neu denken“.

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Thomas Müller über den Harz, populäre Irrtümer und andere Wahrheiten

Überraschungen selbst für „Ureinwohner“ nicht ausgeschlossen

Warum ist der Harz das höchste Gebirge Hollands? Was hat der Harz mit Bußgeldern für Verkehrssünder zu tun? Welche Manöver werden in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge ausgeführt? Passen der Harz und Vegetarier zusammen? Wie hoch lag jemals der höchste Schnee auf dem Brocken? Und warum steht ausgerechnet im Harz die Wiege der Kornbrennerei? Fragen über Fragen – die Antworten bietet laut Verlagswerbung das Buch „Der Harz – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ (Shop).

Auch in der BÜCHER-HEIMAT will Autor Thomas Müller am 31. Januar 2024 zudem aufklären, was den Harz mit Brasilien verbindet, wie das Hamburger Wappen in den Harz gekommen ist und was genau eigentlich der Harzer Roller ist. Überraschungen selbst für Harzer „Ureinwohner“ sind bei dieser Lesung nicht ausgeschlossen.

Thomas Müller, 1977 in Nordhausen am Südrand des Harzes geboren, studierte Journalistik und Geschichte in Leipzig. Nach 20 Jahren als Journalist übernahm er die Leitung der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei (ext.). Sein Lieblingsort im Harz ist die Plattform der Eisenbahnwaggons des Quirls – der Harzer Schmalspurbahn.

Dienstag, 30. Januar 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Sonntag, 29. Oktober: Winterzeit

Ohne Jetlag und Winterkälte

Willkommen in der Winterzeit, so lautet das Motto an diesem Sonntag, 29. Oktober 2023. Die mahnende Frage, ob alle Uhren eine Stunde zurückgestellt sind, verkneife ich mir: Selbst mein trautes Rentner-Heim ist mittlerweile so „smart“, dass kaum noch eine Uhr manuell getrimmt werden muss.

Ich mag nicht schon wieder über Sinn und Unsinn der Zeitumstellung philosophieren. Oder darüber lamentieren, dass das Europaparlament schon vor Jahren beschlossen hat, die Uhr-Umstellerei müsse aufhören. Ganz ehrlich: Ich habe an den Zeit-Sonntagen selten einen „Mini-Jetlag“ verspürt. Und wenn, dann war die Ursache eher an exzessiv ausgelebten Samstagabenden zu finden…

Für alle, die weiter meinen, die geänderte Uhrzeit bringe ihren Bio-Rhythmus durcheinander, gibt es Ratgeber gegen Jetlag. Allein vom Titel her gefiel mir ein Werk am besten, das die „volle Dosis unnützer Wissenschaft“ verspricht: „Viagra hilft Hamstern bei Jetlag“.

Wenn schon kein Jetlag, dann sollte mit der Winterzeit doch wenigstens arktische Kälte bei uns Einzug halten. Aber auch da: Fehlanzeige! Die Wetterprognosen weisen bis über die November-Mitte hinaus zweistellige Temperaturen (im Plusbereich!) aus.

Wer partout Kälte braucht, kann die sich immer noch anlesen. Zum Thema Kälte hätten wir da einen gestandenen Welterfolg und (immerhin) einen Spiegel-Bestseller – was am Rande noch den netten Vorteil hat, dass die Werke absolut „geschenktauglich“ sind. Da wäre zunächst einer meiner Thriller-Favoriten mit John Le Carrés „Der Spion, der aus der Kälte kam“. Und einen Stammplatz in den Bestsellerlisten hat J. D. Robb (aka Nora Roberts) inne. Auch mit „Kälter als die Lüge“.

Mir sagt man (zurecht) einen Massengeschmack nach. Was mich nicht stört. Zumindest so lange, bis mir ein Zitat des Verhaltensforschers Konrad Lorenz („Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen“) wieder in den Sinn kommt: „Ein ganz böser Zwang ist die Vermassung. Wenn viele Menschen dasselbe glauben, kommen sie leicht zu dem Ergebnis: Fresst Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren.“

„Millionen Fliegen können nicht irren…“ wurde einst sogar von Plakaten und T-Shirts gespöttelt. Nun wären dünne Hemdchen für die Winterzeit absolut daneben. Aber man kann sich ja „Kleidung für kältere Tage“ selbst nähen. Anja Roloffs „Hej. Skandi-Chic – Super cosy“ sollte mit Tipps aus nordischen Ländern Hilfestellung geben können.

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Samstag, 28. Oktober: Die Zeit im Blick

Klompelompe, Kuscheltiere und Konfetti

Alle Jahre wieder – und das auch noch jeweils zwei Mal: Zeitumstellung. An diesem Samstag, 28. Oktober 2023, verabschieden wir uns von der Sommerzeit. Am Sonntagmorgen wird die Uhr um 3 auf 2 Uhr zurück in die Winterzeit gedreht.

Nehmen wir also die Zeit in den Blick, die ganze Aktion mal positiv und als Auftrag: „Winterzeit mit Klompelompe“ ist eine „kuschelige Strickanleitungen für die ganze Familie“. Mützen und „ausgefallene Pullover“ dürften in Energiesparzeiten immer sinnvoll sein. Das Wort Klompelompe kommt laut Internet aus dem Westfriesischen und bedeutet Büschel.

Literarisch richten wir den Blick im bebücherten Kalenderblatt heute auf meinen absoluten Favoriten unter den Autoren dieser Welt: Am 28. Oktober 1954 wurde Ernest Hemingway der Literaturnobelpreis verliehen. Als ihn die Nachricht per Telegramm auf Kuba erreichte, soll er seine Frau geweckt haben: „Ich habe das Ding bekommen. Du weißt doch, das schwedische Ding.“

Gefeiert wird er als „Wegbereiter einer neuen Erzähltechnik“. Verliehen wird Hemingway der Nobelpreis „für seine kraftvolle und stilbildende Beherrschung der modernen Erzählkunst“ in „Der alte Mann und das Meer“. Belege für den faszinierend lakonischen Stil lassen sich jedoch schon im 1926er Erstling „Fiesta“ („The Sun Also Rises“) finden, den ich noch mehr mag als den „alten Mann“.

Über Vicco von Bülows Opern-Leidenschaft hatten wir ja kürzlich erst Bezug genommen, nun rückt Loriots Favorit Richard Wagner mit seinem größten Werk in den Fokus: Heute vor 29 Jahren wurde Loriots „Der Ring an einem Abend“ am Mannheimer Nationaltheater uraufgeführt. Kurzweilig wie „Loriot erzählt Richard Wagners Ring des Nibelungen“ (MP3 Hörbuch).

In USA steht heute ein Aktionstag an, der lieb gemeint ist, bei Thriller-Fans aber blanken Horror auslösen könnte: Der „Tag der Kuscheltier-Liebhaber“ (Plush Animal Lover’s Day) erinnert unweigerlich an den „Friedhof der Kuscheltiere“ von Grusel-Großmeister Stephen King.

Dagegen ist der heutige „Welt-Konfetti-Tag“ (World Ticker-Tape Day) eher harmlos – außer für Hausmeister, die fegen müssen. „Lass Konfetti für dich regnen“ fordert denn auch Lisa-Marie Koroll, laut Verlagswerbung „Teenieliebling Nummer 1 und Instagram-Star“.

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Freitag, 27. Oktober: Wortweltmeister

Gruseln und kuschelige Katzen

Dieser Freitag, 27. Oktober 2023, ist der 300. Tag des Jahres. Keine Angst, es folgt keine Geschenke-Warnung. Aber die Grusel-Gemeinde ist in der akuten Phase der Halloween-Vorbereitung.

Mit Martinssingen und Laternegehen glücklich groß geworden, kann ich mit dem US-Import bis heute nicht wirklich etwas anfangen. Kürbisschnitzen geht ja noch (vor allem wegen der leckeren Kürbissuppe), aber muntere Skelette und zauberhafte Zombies mag ich nicht.

Wer voll in die Grusel-Geisteswelt eintauchen will, sollte sich gut präparieren. Mit meinem Tipp bin ich etwas spät dran, denn der „Halloween-Planer & Adventskalender Herbst“ soll durch den Oktober mit „31 inspirierenden Zitaten und Halloween Bildern“ den Countdown begleiten.

Zum Thema Halloween passt, dass heute (in Großbritannien) der „Tag der schwarzen Katze“ (National Black Cat Day) begangen wird. Dabei geht es gar nicht um den schlechten Ruf, den die katholische Kirche der schwarzen Katze im Mittelalter angedichtet hat. Vielmehr wollen Tierschützer damit die niedrige Adoptionsquote schwarzer Katzen aus Tierheimen verbessern.

Dass dürfte ein hartes Stück Arbeit werden, denn der Aberglaube ist europaweit tief verwurzelt. Seinen Niederschlag findet er auch in der Literatur, beispielsweise in einer Sammlung unheimlicher Geschichten von Edgar Allen Poe: „Die schwarze Katze“.

Da wir eine bekennende Katzenfamilie sind, wären aber „Goldene Katzenweisheiten“ eher angebracht. Angepriesen wird der Aufsteller als „edles Geschenk für Katzenliebhaber mit ästhetischen Schwarz-weiß-Fotografien“. Mich locken weit mehr Gedichte und Gedanken eines meiner Lieblingsschriftsteller, der seine Katzen über alles liebte: Erich Kästner taufte seine Katzen Pola, Lollo, Butschi und Anna und setzte ihnen in „Meine Katzen“ ein literarisches Denkmal.

Neu auf meiner Leseliste steht seit heute Dylan Thomas, der am 27. Oktober 1914 in Wales das Licht der Welt erblickte. Im zarten Alter von vier Jahren lernte er Shakespeare auswendig und mit acht Jahren schrieb er erste eigene Gedichte. Elke Heidenreich bezeichnet „Unterm Milchwald“ (deutsch/engl.)als„grandiosen Klassiker des Wortweltmeisters“. Da wird man neugierig.

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Donnerstag, 26. Oktober: Pausen-Smalltalk

Nach der Oper zum Italiener

Hoffentlich bringe ich an diesem Donnerstag, 26. Oktober 2023, niemanden durcheinander. Unser bebüchertes Kalenderblatt ist heute ein Mix aus zwei Tagen. Oper, Pizza und Pasta wären am 25. Oktober angesagt gewesen – aber da bin ich durcheinandergekommen und war zu faul, nochmal neu anzufangen.

Dem offenkundig lähmenden Einfluss des Nebelmonds könnte zu verdanken sein, dass der Oktober einer der Aktionstage-reichsten Monate ist. Aus der Flut des heutigen Angebots haben wir solche herausgepickt, deren Bedeutung wie beim „Tag der Oper“ (World Opera Day) selbsterklärend ist.

Beim Blick in mein Bücherregal stellte ich fest, dass die Opern-, Konzert- und Theater-Führer, aus denen ich einst mein Wissen für den Pausen-Smalltalk zog, wohl irgendwann aussortiert wurden. Dennoch sind Opernführer in Buchform unausrottbar. Zumindest offenbart der Blick in den Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT eine beachtliche Auswahl.

Angefangen bei einem der großen Klassiker: „Reclams Musik- und Theaterkassette“ deckt (fast) alles ab. Wer sich dem Thema Theater umfassend nähern will, ist mit Opernführer, Schauspielführer und Konzertführer im Schuber gut beraten.

Ob der Erwerb der Kassette die gewünschte Wirkung zeitigt, kann leicht überprüft werden. Rund ums große Musiktheater wartet das „Opern-Quiz“ mit 100 Fragen und Antworten auf. Daran hätte ich als Quiz-Fanatiker vermutlich ebenso viel Freude wie am einzig verbliebenen „Führer“ unter meinen Büchern: Zeit- und konkurrenzlos gut ist „Loriot’s Kleiner Opernführer“. Der lohnt sogar, wenn man gar keinen Opernbesuch plant.

Mit der italienischen Leckerschmecker-Branche scheint es an diesem 25. Oktober durchgegangen zu sein. Das Datum steht zugleich für den „Welttag der Pizzabäcker“ (World Pizza Makers Day) wie auch für den „Weltpastatag“ (World Pasta Day). Satt werden wir heute also allemal.

Vermutlich steht hinter dem Doppelschlag die italienische Essenstradition, in der ein Mahl aus „Prima piatti“ und „Secondi Piatti“ besteht. Andererseits gehört selbst „Pizza perfetta“ nicht zu den normalen Menüs, obwohl das Buch leckere „Geheimrezepte der besten Pizzabäcker“ verspricht. Wer generell „italienische Köstlichkeiten zaubern wie die Profis“ möchte und Nudel-Fan ist, muss im Büchershop nicht lange nach dem perfekten Rezept suchen: „Pasta Perfetta“.

Noch schnell ein Literatur-Geburtstag, weil sein Buch „Die neuen Leiden des jungen W.“ für mich auch eine wohltuende Abwechslung im Klassiker-lastigen Abi-Jahr waren: Tatsächlich heute vor 89 Jahren (26. Oktober 1934) wurde Ulrich Plenzdorf geboren.

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Mittwoch, 25. Oktober: Geschenke-Alarm 60

Buchtipps sind gefragter denn je

Eins, zwei, drei, im Sauseschritt. An diesem Mittwoch, 25. Oktober 2023, sind es nur noch 60 Tage bis Heiligabend. Also ist der nächste Geschenke-Alarm fällig.

Mit Selbstgebasteltem oder aber guten Buchtipps kann man mich immer begeistern. Derzeit warte ich sehnsüchtig auf den Buchpreis-Gewinner 2023, aber „Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger ist aktuell ausverkauft. Kein Wunder, die Inhaltsangabe klingt nach Lesestoff, der aktuellen Themen nicht aus dem Weg geht, aber sich nicht allein in Problemwelten suhlt und darüber das Erzählen vergisst. Zudem spielt der „Held“ das Computerspiel „Age of Empires II“, das auch zu meinen absoluten Favoriten gehört.

Ein Top-Tipp, der sich allein schon als Geschenk eignet, weil das Buch mit Leinenband, Goldprägung und Farbschnitt sogar optisch etwas her macht, stammt aus den Geschenktipps Weihnachten 2023 der BÜCHER-HEIMAT und stammt von Sonja Weber: „Der Proust Fragebogen“ ist ein literarisches Gästebuch zum Schmökern und um sich darin mit eigenen Antworten auf die berühmten Proustschen Fragen zu verewigen.

Gespannt bin ich auch auf „Der Verräter“ von Paul Beatty. Der Tipp kam von einem guten Freund. Beatty gelang mit dem Roman, der als „eine bissige, kühne Satire von einem der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart“ gefeiert wird, heute vor sieben Jahren eine Sensation: Als erster US-amerikanischer Schriftsteller erhielt er für „The Sellout“ (Originaltitel) den Man Booker Prize, den wichtigsten britischen Literaturpreis.

Gut als Geschenke eignen sich stets auch Bildbände. Aus gegebenem Anlass kann man da die „Pinakothek der Moderne“ (vorbestellbar/Foto oben) empfehlen. Das Münchner für Museum für zeitgenössische Malerei wurde heute vor 170 Jahren (1853) eröffnet und besitzt Weltrang, nicht zuletzt wegen des größten Werkkomplexes von Max Beckmann in Europa.

Zum Finale ein Blick gen Himmel. Heute geht die Sonne zum letzten Mal in dieser Sommerzeit-Periode vor 8.00 Uhr (7.59 Uhr) auf. Und der lichte Tag dauert letztmals länger als 10.00 Stunden (10:02 Stunden). Am Sonntag stellen wir die Uhren dann wieder auf Winterzeit um.

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