Dienstag, 2. Januar: Den Wald meiden

Am Waldmännchentag hilft auch der Knigge nicht

Alle Jahre wieder bitte ich Anfang Januar vorbeugend um Verzeihung, denn „mit Ansage“ werde ich wieder mehrfach die Jahresangabe „2023“ verwenden. Zumindest heute sollte das nach diesem Einstieg nicht passieren: Wir haben Dienstag, 2. Januar 2024.

Eine besondere Tücke stellt der Jahreswechsel auch bei den Recherchen für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ da. Auf der Suche nach runden Jubiläen, die kleine Geschichten hergeben könnten, ist der Blick nach zwölf Monate in 2023 auf die Jahres-„Endziffern“ 3 und 8 geeicht. Ich werde mir einen Zettel an den Monitor hängen: 4 + 9.

Wer heute in den Wald geht, sollte vorsichtig sein. Nicht, oder zumindest nicht allein wegen eventuell umstürzender Bäume. Heute ist „Waldmännchentag“, in manchen Regionen auch „Schlägelstag“. Vor allem in der hessisch-thüringischen Grenzregion, im Hainich und im Eichsfeld geht der (Aber-)Glaube um, am 2. Januar solle der Wald gemieden werden.  

Andernfalls drohe eine Begegnung mit dem Waldmännchen (Kobold), das sich in seiner Winterruhe gestört fühlen könnte. Und da Naturgeister als unberechenbar gelten, müssen Störenfried mit Rache rechnen. Wer sich sicher im Lesesessel informieren will, wandelt im  „Geheimnis Wald! – Im Reich der Naturgeister“ mit dem „Förster, Seher und Mystiker Sam Hess auf den Spuren der Feen, Elfen und Devas“. Und „Der Naturgeister-Kalender 2024“ gewährt einen Überblick „Tag für Tag“.

Seit dem 15. Jahrhundert gibt es den „Schlägelstag“ als Variante. Bergarbeiter sollten demnach heute die Minen meiden, wollen sie sich nicht mit den Untertage-Naturgeistern anlegen.

Womit wir bei den runden Jahrestagen wären – wenn wir noch in 2023 wären: Heute vor 46 Jahren (1978) gingen in der ARD erstmals die „Tagesthemen“ an den Start und strahlte das ZDF die erste Ausgabe des „heute-journals“ aus.

Trotz aller „Lügenpresse“-Krakeeler für mich gute Nachrichten. Sollte es die öffentlich-rechtlichen Sender nicht geben, man müsste sie meiner Meinung nach erfinden. Sachliche Berichterstattung und hohe Glaubwürdigkeit bescheinigen zum Glück noch 66 Prozent der Bundesbürger den Formaten.

Wer mehr darüber wissen will: In „Tagesschau und Co.“ schildert eine Ex-Mitarbeiterin, wie die Redaktionen Nachrichten machen. Und einen detaillierteren Blick werfen Klaus Kamps und Miriam Meckel auf die „Fernsehnachrichten“ und „Prozesse, Strukturen, Funktionen“.

Falls man mit beispielsweise über dieses Thema mit anderen Menschen in Streit gerät, hätten wir auch noch einen Buchtipp (der ebenfalls in 2023 rundes Jubiläum hatte): Heute vor 236 Jahren (1788) erschien erstmals Adolph Freiherr von Knigges „Über den Umgang mit Menschen“ – in dieser Ausgabe standesgemäß in Leinen mit Goldprägung.

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