Petra Nietsch über „Amsterdam“

Petra Nietsch über „Amsterdam“

Ian McEwan:

Amsterdam

Ian McEwan, einer der wichtigsten zeitgenössischen britischen Schriftsteller und Autor von „Abbitte“ (verfilmt mit Keira Knightley und Benedict Cumberbatch) sowie „Lektionen“ (erschienen im September 2022), erhielt 1998 den Booker Prize für „Amsterdam“. Und das war richtig!!! Denn das Buch hat Stärken auf mehreren Ebenen.

Der Aufbau ähnelt dem des klassischen Dramas. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den beiden Protagonisten, was durch einen sich unterscheidenden Schreibstil verdeutlicht wird. Sprache dient somit auch als Mittel der Charakterisierung.

Zentrale Themen sind Freundschaft, Doppelmoral, Verrat und Rache. Der Roman ist herausfordernd, denn wer auch immer ihn liest, muss vielfach eigene Antworten und Interpretationen finden. Aber auch das macht ein gutes Buch aus.

Und wer jetzt noch einen Anreiz braucht – wegen seiner Kürze braucht man nur wenige Stunden, um es durchzulesen.

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Ian McEwan: „Amsterdam“, Diogenes Verlag, 224 Seiten, ISBN 9783257232844, Preis: 12,00 Euro.


Petra Nietsch über „Ich wünschte, du wärst hier“

Petra Nietsch über „Ich wünschte, du wärst hier“

Jodi Picoult:

Ich wünschte, du wärst hier

I wish you were here

Diana O’Toole, Kunstexpertin bei Sotheby’s, hat seit Jahren einen genauen Plan, wie ihr Leben beruflich und privat verlaufen soll. Und dazu gehört auch, dass Finn ihr auf der anstehenden 14-tägigen Reise zu den Galapagos-Inseln einen Heiratsantrag machen wird. Aber dann kommt alles ganz anders, denn Finn ist Arzt, und wegen der sich im März 2020 auch in New York ausbreitenden Pandemie hat sein Krankenhaus eine Urlaubssperre verhängt.

Er überzeugt Diana alleine zu fliegen, aber als sie auf Isabela Island ankommt, erfährt sie, dass sie die Insel in nächster Zeit nicht mehr verlassen kann, da diese sich vollständig von der Außenwelt isoliert. Und es kommt noch schlimmer, denn es gibt auch keinen Internetempfang. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Diana keinen Plan und muss sich in einer ihr unbekannten Situation zurechtfinden. Sie steht vor vielfältigen Herausforderungen und das verändert sie.

Jodi Picoult hat einen Roman vorgelegt, der sich wie die zwei Seiten einer Münze liest, denn in der Mitte des Buches überrascht sie uns durch eine völlig unerwartete Wendung, die noch einmal eine besondere Spannung erzeugt. Wie in all ihren anderen Büchern auch, verknüpft sie eine fiktive Geschichte mit gesellschaftlich relevanten Themen.

Der Roman „Ich wünschte, du wärst hier“ erscheint am 23. November 2022 in deutscher Sprache. Wer die Zeit bis dahin überbrücken möchte und die Autorin Jodi Picoult noch nicht kennt, dem kann ich ihre beiden Romane „My Sister’s Keeper/ Beim Leben meiner Schwester“ und „Small Great Things/ Kleine große Schritte“ uneingeschränkt empfehlen.

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Jodi Picoult: „Ich wünschte, du wärst hier“, Bertelsmann Verlag, 416 Seiten, ISBN 9783570104163, Preis: 22,00 Euro.