Auszeichnungen im Doppelpack

Auszeichnungen im Doppelpack

Goldener November für eine große Idee

BÜCHER-HEIMAT ist auch beim Sozialtransfer-Preis der Industrie- und Handelskammer Braunschweig ganz vorn dabei

Auszeichnungen gleich im Doppelpack bescherten einer großen Idee einen „goldenen November“: Nur einen Tag nach dem Innovationspreis der Region Göttingen Northeim kletterte die BÜCHER-HEIMAT auch bei der 13. Auflage des Sozialtransfer-Preises der Industrie- und Handelskammer (IHK) Braunschweig aufs Siegertreppchen.

Wer zuerst kommt… muss vielleicht ein wenig warten, ist dann aber auch vorn dabei…

Mit dem Sozialtransferpreis der IHK Braunschweig wird jährlich besonderes gesellschaftliches Engagement von Unternehmerinnen und Unternehmern gewürdigt. Dazu werden Projekte ausgezeichnet, die von Unternehmen gemeinsam mit einer sozialen Organisation durchgeführt werden.

Unternehmerische Engagement und soziale Verantwortung im Gleichklang hob IHK-Präsident Tobias Hoffmann bei seiner Begrüßung im Astor-Filmtheater in der Löwenstadt denn auch hervor: Es sei gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ermutigend zu sehen, dass Betriebe sich für positive Veränderungen in der Gesellschaft einsetzten. Ein Thema, das auch Maria-Rosa Berghahn, Direktorin der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, mit einem Zitat von Fritz Bauer aufgriff: „Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder kann etwas dafür tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“

So inspirierend, motivierend und bedeutsam die Grußworte auch waren, sie spannten die Finalisten gehörig auf die Folter. Zumal eine erste BÜCHER-HEIMAT-Delegation schon deutlich vor dem Start im Foyer des Kinos Position bezogen hatte. Selbstverständlich war auch wieder das dicke Tau mit von der Partie, dass verdeutlichte, wie in der Mitmach-Buchhandlung an einem Strang gezogen wird.

Abstimmung per Live-Voting.

Ein „Hingucker“ war in diesem Fall durchaus auch bei der Preisvergabe von Bedeutung, denn in diesem Fall war keine Jury im stillen Kämmerlein aktiv. Per Live-Voting konnten die Besucher für das Projekt abstimmen, das sie favorisierten. So wurden quasi „basisdemokratisch“ ein Hauptpreisträger und zwei weitere Gewinner ermittelt. 

Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an das Projekt „Superhelden”, eine Kooperation zwischen dem Unternehmen Hanno Keppel image photography und der sozialen Einrichtung „Eine Region für Kinder e. V.“ (Mehr Informationen)

Ebenfalls ausgezeichnet wurde das „Inklu-Team der Basketball Löwen Braunschweig“ und der Evangelischen Stiftung Neuerkerode (Mehr Informationen). Das Team gewann ebenso wie das Projekt BÜCHER-HEIMAT gGmbH einen mit 5000 Euro dotierten Preis.

Die Kooperation zwischen dem Unternehmen Dipl.-Kfm. Dirk Junicke und der sozialen Einrichtung „Bücher-Heimat gGmbh“ wurde im Astor-Filmtheater gefeiert. Und dabei wurde nicht allein hervorgehoben, dass viele kostenfreie Lesungen und Aktionen zur Leseförderung angeboten wurden. Auch die Rolle der Mitmach-Buchhandlung als sozialer Treffpunkt im Herzen der Kurstadt wurde nachhaltig gewürdigt.

Bericht von der Verleihung des Innovationspreises der Region Göttingen Northeim

— Klick auf ein Bild öffnet die Galerie —

Petra Nietsch über „Mr. Wilder und ich“

Petra Nietsch über „Mr. Wilder und ich“

Jonathan Coe:

Mr. Wilder und ich

Cover Roman Mr. Wilder & ich

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ein Buch gelesen zu haben, dessen Titel und Buchumschlag so irreführend sind. Lediglich die Tatsache, dass Jonathan Coe mir als seriöser Schriftsteller bekannt war, hat mich dazu gebracht, den Klappentext zu lesen.

Um es gleich vorwegzusagen, der Roman hat mich begeistert. Mr. Wilder ist Billy Wilder, der berühmte Filmregisseur, über dessen Leben und dessen Filme wir viel erfahren. Historische und fiktive Elemente werden überzeugend miteinander verknüpft.

Die junge Griechin Calista lernt auf ihrer Reise durch die USA durch einen Zufall Billy Wilder kennen, von dem sie noch nie gehört hat und dessen Filme sie nicht gesehen hat. Ein Jahr später bietet er Calista einen Job als Dolmetscherin an, da er einen Film auf einer griechischen Insel dreht. Sie erfährt die schönen und weniger schönen Seiten des Filmgeschäfts. Eine der weiteren Drehorte ist München, wo sich Wilder unerwartet mit seiner eigenen Lebensgeschichte auseinandersetzen muss.

An dieser Stelle arbeitet Jonathan Coe mit einem überraschenden literarischen Kniff. Aus der erzählenden Handlung wird über die nächsten 60 Seiten ein Filmskript, in dem Wilder die Hauptrolle spielt. Anschließend kommt dann wieder Calista, die Ich-Erzählerin, zu Wort. Die Begegnung und die Arbeit mit Wilder prägt ihren weiteren Lebensweg und nichts anderes beinhaltet dieser Buchtitel.

Der Roman wird im nächsten Jahr unter der Regie von Stephen Frears verfilmt. Die Hauptrolle wird Christoph Waltz spielen. Alleine diese Tatsache zeigt, dass es sich lohnt, mit diesem Roman in die Welt des Films einzutauchen.

Ich habe ihn zu meinem Buch des Jahres 2024 gekürt.

Jonathan Coe: „Mr. Wilder und ich“, Folio Verlag, 276 Seiten, ISBN 9783852568331, Preis: 22,00 Euro (Taschenbuch: ISBN 9783453428690, Prei: 13,00 Euro).


Markus Weber über „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“

Markus Weber über „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“

Saba-Nur Cheema / Meron Mendel:

Muslimisch-jüdisches Abendbrot

Das Ehepaar Saba-Nur Cheema und Meron Mendel hatte zunächst für eine regelmäßige Kolumne in der FAZ die Texte geschrieben, die nun in Buchform vorliegen. Man kann sich gut vorstellen, dass die Texte in intensiven Gesprächen am Abendbrottisch der beiden entstanden sind.

Die kurzen Texte, die man nicht unbedingt in der Reihenfolge im Buch lesen muss, greifen jeweils in der öffentlichen Debatte diskutierte Themen auf. Oft ausgehend von konkreten Anlässen – beispielsweise dem Tatort am Sonntagabend oder der Geburt ihres ersten Kindes – nehmen sie Fragestellungen auf, die für das Zusammenleben der beiden, aber auch in unserer Gesellschaft insgesamt relevant sind. Wie sie zeigen, müssen sich Humor und ernsthaftes Nachdenken nicht ausschließen.

Im Vorwort heißt es: „Immer wieder versuchen wir zu verstehen, was das Kleine mit dem Großen verbindet, und wie ganz persönliche Lebensentscheidungen durch die Politik geprägt werden – und vielleicht auch umgekehrt?“ Das wird im Buch eingelöst.

Die thematische Bandbreite der Kapitel reicht beispielsweise von Erziehungsfragen über die Feier religiöser Feste, Kunstfreiheit, die Flüchtlingsdebatte, Geschlechterdebatten bis hin zum Nahostkonflikt. Die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der beiden – er ist aufgewachsen in einem säkularen Kibbuz in Israel, sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen als Tochter muslimischer Einwanderer aus Pakistan – werden deutlich und führen immer wieder zu spannenden Erkenntnissen und klaren Positionierungen, die mich angeregt haben. Und immer wieder fordern die beiden dazu auf, Mitgefühl für die jeweils andere Seite zu haben und dem Andersdenkenden Raum zu lassen.

Klare Kante zeigen die beiden gegen alle intoleranten Haltungen und dort, wo Rechte von Minderheiten missachtet werden. Demokratie zeichnet sich für sie dadurch aus, „dass Kontroversen nicht nur zugelassen, sondern ausdrücklich erwünscht sind.“ Das ist eine Haltung, der ich nur zustimmen kann und die ich oft vermisse. Deshalb wünsche ich mir, dass dieses Buch viele Leser*innen findet.

Saba-Nur Cheema/Meron Mendel: Muslimisch-jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung, Kiepenheuer & Witsch 2024, 208 Seiten, ISBN 978-3462007428, 22,00 Euro.

Lena Scholz über „A Storm to Kill a Kiss“

Lena Scholz über „A Storm to Kill a Kiss“

Julia Dippel:

A Storm to Kill a Kiss

!Spoiler!

Die Sonnenfeuerballade geht in die nächste Runde!

Nachdem Sintha Cjan den ehrenvollen Tod verwehrt hat, wird sie von den Vakkar gefangen genommen. Arez – ihre große Liebe – hält sie gefangen, um später an ihr den Siddac zu vollziehen.

Sinthas Hinrichtung steht unmittelbar bevor, doch vorher hat die Monarchin noch ihre eigenen Pläne mit ihr. Sin soll für den Frieden werben, doch sie versteht darunter eindeutig etwas anderes als die Monarchin.

Außerdem ist da noch Arez, für den ihre Gefühle noch immer unverändert sind. Doch fühlt er genauso?

Letztendlich muss Arez sich entscheiden zwischen Liebe und Tod und Sintha für Frieden oder Krieg.

Wird der Sturm enden oder sich ein neuer entfachen?

Meine Lieblingsautorin hat mich mal wieder nicht enttäuscht!

Julia Dippel: “A Storm to Kill a Kiss”. Planet!, 496 Seiten, ISBN 9783522508148, Preis: 22,00 Euro.


Erstverkauf „Der Weg des Zaunkönigs“

Erstverkauf „Der Weg des Zaunkönigs“

Premieren-Buch druckfrisch erwerben

Premiere: Zum ersten Mal versucht sich die BÜCHER-HEIMAT auch als Herausgeberin von Belletristik und bringt den Roman „The Willow Wren“ des kanadischen Autors Philipp Schott auf den Markt. Dabei hat das Team der BÜCHER-HEIMAT, in diesem Fall mit Petra Nietsch an der Spitze, von der Übersetzung bis zu Lektorat, Satz, Titelgestaltung bis hin zur Druckgebung alles selbst erledigt.

Das Ergebnis kann von Montag, 28. Oktober 2024, an in der BÜCHER-HEIMAT erworben werden. „Der Weg des Zaunkönigs“, so der Titel der deutschen Ausgabe, liegt druckfrisch vor. Wer mehr über die Hintergründe des Projekts erfahren möchte, wird auf dieser Website fündig. Oder besucht am Sonntag, 10. November 2024, die Matinee in der BÜCHER-HEIMAT, bei der das Projekt von den Protagonisten vorgestellt wird.

Zum Inhalt des Buches:

Es ist die Zeit der aufziehenden Dunkelheit. Die von den Nazis angefeuerte Begeisterung überstrahlt zunächst die sich schon abzeichnenden Schatten des näher heranrückenden Krieges. Aber Ludwig, der Ich-Erzähler, ist ein besonderes Kind. Nüchtern, präzise und auf kindliche Art politisch unvoreingenommen registriert der hellwache Junge die kleinen und großen Risse in der Welt um ihn herum, von den ersten Erschütterungen bis zum Zusammenbruch. Der Überlebensweg seiner Familie markiert eine großartig aufschlussreiche Reise durch Auftritt, Zerfall und Nachbeben des zerstörerischen Fanatismus im sogenannten Dritten Reich.

Mit der Beobachtung des Alltäglichen aus dem Blickwinkel des heranwachsenden Kindes gewinnt dieser Roman eine ebenso unaufdringliche wie fesselnde Intensität. Der aufmerksame Leser reibt sich die Augen angesichts der durchscheinenden Aktualität dieser Erzählung vom Unverstand, von der verkauften Wahrheit, von der inszenierten Wirklichkeit und vom nationalen Stolz, der Droge der Demagogen für das Volk.

Philipp Schott lebt seit 1966 in Kanada und hat in seinem Roman die Erinnerungen seines Vaters verarbeitet. Die ‚eigene Geschichte‘ des Ich-Erzählers transportiert auf diese Weise die Authentizität des Erlebten und ist im Unterton doch eine fantasievoll bebilderte Schilderung einer ungeheuren Umwälzung.

Philipp Schott: „Der Weg des Zaunkönigs“, Verlag der BÜCHER-HEIMAT, Preis: 14,90 Euro.

Heike Zumbruch über „Zwei rechts, zwei links“

Heike Zumbruch über „Zwei rechts, zwei links“

Ebba D. Drolshagen:

Zwei Rechts, zwei Links

Geschichten vom Stricken

Cover Buch Zwei rechts zwei links

Dieses Buch hat meine Sicht auf eines meiner anderen Hobbys – neben dem Lesen – in vielfacher Hinsicht verändert.

Ebba D. Drolshagen reist mit uns zunächst auf der Suche nach den Anfängen der Strickgeschichte in die Vergangenheit, nur um festzustellen, dass wir nicht wirklich wissen, wann, wo und wie diese Handarbeitstechnik entstanden ist. Vermutlich stammt sie aus dem arabischen Raum – arbeiten wir deshalb von rechts nach links? – und kam mit den Mauren und Arabern im 8. Jahrhundert nach Spanien.

Sicher ist nur, dass im 13. Jahrhundert in Europa Handstricker-Gilden entstanden, die unglaublich feine und kunstvolle Arbeiten herstellten. Dort arbeiteten nur Männer mit Nadel und Faden und stellten hauptsächlich wunderschöne Seidenstrümpfe her. Kaum zu glauben, dass später von „Armutsstrickerei“ und „Heimarbeit“ die Rede ist. Und ab wann durften eigentlich Frauen stricken?

Wir lesen hier natürlich auch über verschiedene Stricktechniken und Materialien, über die Farben, Muster und, last but not least, die Wertschätzung für die Stücke und ihre Stricker*innen. Eigentlich ziehen wir nur eine Wollschlinge durch eine andere und das immer und immer wieder, aber was daraus entsteht, ist wunderbar.

Zum Beispiel der bekannte Norwegerstern, der in seiner Heimat den schönen Namen „Achtblattrose“ trägt, oder die vielfältigen Muster auf einem Shetlandpulli. Aber auch ein schlichter Schal ist etwas Besonderes, ein Unikat, mit den eigenen Händen hergestellt.

In meiner Jugend war Stricken verpönt, später strickten nur „Ökos“ und dazu wollten wir (noch nicht) gehören. Inzwischen kann Ebba D. Drolshagen von vielen Topdesigner*innen berichten, die diesem Handwerk einen ganz neuen Schub gegeben haben. Sie stellt auch große Plattformen im Internet vor, auf denen schier unendlich viele Menschen ihre Ideen weltweit miteinander teilen und erklärt, warum Strickanleitungen nicht immer kostenlos sind.

Den Auswirkungen des Strickens auf die physische und psychische Gesundheit, die Therapie von Strafgefangenen, Magersüchtigen und „wichtigen Herren mit Managerkrankheit…“, widmet die Autorin tatsächlich ein eigenes Kapitel.

Auch das Thema „Fehler“ hat seinen Platz in diesem Buch. Eine große Designerin regte an, sich von der Idee des Fehlers zu verabschieden und stattdessen von design features zu sprechen. Und das ist nicht die einzige Stelle zum Schmunzeln.

Dieses lehrreiche und unterhaltsame Buch hat mir mehr „Strick-Selbstbewusstsein“ gegeben, mir den Wert meiner Arbeit vor Augen geführt und meine Phantasie und meinen Mut beflügelt, mich an immer anspruchsvollere Handwerksstücke zu wagen.

Für Stricker*innen und alle, die es noch werden wollen, ein absolut empfehlenswertes Buch.

Ebba D. Drolshagen: „Zwei rechts, zwei links – Geschichten vom Stricken“, Suhrkamp Verlag AG, 251 Seiten, ISBN 9783518468142, Preis: 20,00 Euro.


Sonja Weber – lernen bei den Besten

Sonja Weber – lernen bei den Besten
Ein Platz, der nach Arbeit aussieht. Und ein Dozenteam (Harald Martenstein, Dr. Olaf Kutzmutz), das entspannt scheint, die gnadenlose Stoppuhr aber im Blick hat… Fotos: Privat

„Frontfrau“ der BÜCHER-HEIMAT absolviert Kolumnen-Workshop

Ihre Buchbesprechungen in der Goslarschen Zeitung sollen zum Lesen (und zum Besuch der BÜCHER-HEIMAT) anregen. Für viele Leserinnen und Leser jedoch sind Sonja Webers kleine Kolumnen in der GZ selbst der beste Lesestoff. Und diese Texte sollen nun – sofern das möglich ist – noch besser werden. Dafür ging die „Frontfrau“ der BÜCHER-HEIMAT in einem Workshop beim Besten ihres Fachs in die Lehre: Harald Martenstein, ZEIT-Kolumnist und Schriftsteller.

Im Grunde würde in der Literatur zugeneigten Kreisen der Name Martenstein genügen. Er ist ein Meister des Wortes, ob geschrieben oder in Video oder Podcast gesprochen. Und dabei natürlich nicht allein für Fans der Großmeister der Kolumnen. Mehr als einmal löste er mit seinen Texten kontroverse Debatten aus.

Mit von der Partie war bei dem Workshop in Wolfenbüttel zudem Dr. Olaf Kutzmutz, der „seit dem letzten Jahrtausend den Programmbereich Literatur der Bundesakademie für kulturelle Bildung“ leitet. Er schrieb unter anderem über Christian Dietrich Grabbe, Max Frisch und Jurek Becker.

Geburtstagsgeschenk und harte Arbeit

Auch ein skeptischer Kamerablick des Lehrmeisters Harald Martenstein kann Sonja Weber nach dem Seminar offenkundig nicht um ihre gute Laune bringen.

Bevor Sonja Weber das Geburtstagsgeschenk ihres Mannes Hartmut Weber so richtig genießen und auskosten konnte, war allerdings Arbeit angesagt. Denn das Literatur-Seminar mit dem schönen Titel „Ganz einfach, wenn man’s kann“ bot lediglich zwölf „Lehrlingen“ Platz. Und so mussten die Bewerber vorab schon einmal einen Text einreichen, um ihre Qualifikation nachzuweisen.

Was Sonja Weber mit ihrer Erfahrung aus den GZ-Kolumnen natürlich gelang. Und so machte sie sich ein September-Wochenende lang daran, in der „Werkstatt Kolumne“ eine Kunst zu verfeinern, die si einfach klingt und doch so schwierig ist: „Schlicht die besten Wörter wählen“. Was in Wolfenbüttel intensiv schreibpraktisch geübt und an eigenen und fremden Texten erläutert wurde.

Die Suche nach dem originellen Blick, durch den die Kolumnistin selbst zu einer „mehr oder weniger autobiographischen Figur, der die Leserinnen und Leser vertrauen“ wird, hat Sonja Weber begeistert. Und sie brennt darauf, die neuen Ideen und Erfahrungen umzusetzen. Was den Leserinnen und Lesern der GZ dann sicher noch mehr Vergnügen bereiten wird.

Schreibwettbewerb-Buch ist zu haben

Schreibwettbewerb-Buch ist zu haben

Die Buchstaben und der Zaunkönig

Das Kerngeschäft gerät zwar nicht aus dem Blick, aber aktuell hat der Verlag der BÜCHER-HEIMAT schon erhebliche Auswirkungen auf die Schlagzahlen des Teams der Mitmach-Buchhandlung. Eine nächste Wegmarke steht am Dienstag, 17. September 2024, um 17.00 Uhr in der Herzog-Wilhelm-Straße 64c an: Das Buch zum Schreibwettbewerb „Buchstaben im Kopf“ wird vorgestellt – und vor allem werden Gewinnerinnen und Gewinner ausgezeichnet.

Wobei sich letztendlich alle Teilnehmer an dem Wettbewerb diesen Ehrenschild anheften können, denn aufgrund der Qualität der eingereichten 30 (!) Beiträge wurden alle in das Buch aufgenommen. Mit einer solchen Resonanz hatten die BÜCHER-HEIMAT, die Öffentliche Versicherung Braunschweig sowie die Junicke -Gruppe als Veranstalter und Unterstützer ebenso wenig gerechnet wie die Jury aus Vertretern der Öffentlichen Versicherung Braunschweig, der Bad-Harzburg-Stiftung, der BÜCHER-HEIMAT, der Harzburger Aktion und der Stadtbücherei Bad Harzburg.

Öffentlich vorstellen werden die Autorinnen und Autoren ihre Texte beim „1. Bad Harzburger Literaturfest“ (ext.) vom 27. bis 29. September in der Wandelhalle im Badepark. Die Beiträge der „Buchstaben im Kopf“-Runde stehen am Freitag, 27. September, um 16.00 Uhr auf dem Programmplan.

The Willow Wren

Parallel zum Schreibwettbewerb und dem zweiten Buch des Verlages (nach der Jungbrunnen-Broschüre) laufen aber weiter auch die Vorarbeiten zur deutschen Ausgabe des kanadischen Romans „The Willow Wren“ ( „Ein Zaunkönig und viele Zufälle“). Aktuell verhandelt Sonja Weber in Bad Harzburg den Druck und Luca Weber ist entlang der ehemaligen Grenze im Nordharz unterwegs, um das Cover für den „Zaunkönig“ zu gestalten. Erscheinen wird der Roman, der in Leipzig, Colditz und entlang der Fluchtroute durch den Nordharz spielt, Mitte Oktober.

Die Buchstaben aus den Köpfen kaufen

Das Wettbewerbs-Buch „Buchstaben im Kopf“ kann ab sofort in der BÜCHER-HEIMAT zum Preis von 8,00 Euro erworben werden. Die Anthologie ist im Verlag der BÜCHER-HEIMAT erschienen und hat 134 Seiten. Vorbestellungen (mit Lieferung/Versand) sind per Mail info@die-buecherheimat.de oder per Telefon (05322) 9059599 möglich. Auch beim 1. Bad Harzburger Literaturfest wird die BÜCHER-HEIMAT mit einem Buchertisch vertreten sein.

Beiträge im Wettbewerbs-Buch „Buchstaben im Kopf“ stammen von Reinhard Karlbowski, Dagmar Fuld-Weinert, Unglaub, Zenek Lubitz, Karin Lühr, Carl-Ludwig Reuss, Josephine Pape, Dirk Scheerle, Sigrid Sierleja, Barbara Rath, Jürgen Osterloh, Franziska Kolbitz, Ira Freyaldenhoven, Fynn Pape, Rebecca Spaunhorst, Michael Bartsch, Christian Reichel, Amelia Julie Ruhe, Werner Hardam, Barbara Acksteiner, Michael Wiegand, Timo Schartner, Richard Adam, Hanna Reichel, Max Mahler, Kati Frädrich, Sarah Mühling, Jessica Becker, Silke Groth und Johannes Hund.

Laternenträume – Eine außergewöhnliche „Lesung“

Wolfgang Borcherts „Laternenträume“, illustriert von Roberta Bergmann und erschienen im Verlag kunstanstifter GmbH (ext).

Der Weg von der Idee zum Werk

Außergewöhnliche „Lesung“ in der BÜCHER-HEIMAT: Ihre Arbeit am Gedichtband „Laternenträume“ von Wolfgang Borchert stellt die Braunschweiger Illustratorin Roberta Bergmann am Donnerstag, 3. April 2025, um 19 Uhr vor.

Roberta Bergmann erzählt, wie es zu dem Projekt kam, das vor einem Jahr im Kunstanstifter Verlag erschienen ist: von der persönlichen Auswahl der Gedichte, vom Entstehungsprozess der analogen Zeichnungen bis hin zu einem fertigen Buch. Dabei begleitet wird sie von dem Sprecher Johann Voß, der einzelne Texte aus dem Buch vorlesen wird. Im Anschluss kann das Buch von der Illustratorin signiert und gekauft werden.

Das lyrische Werk des Schriftstellers Wolfgang Borchert erzählt unter anderem von seiner Heimatstadt Hamburg, dunklen Abenden und Nächten, von Liebe, Rausch und Abschied. Die Gedichte lesen sich wie ein Streifzug durchs Laternenlicht der Stadt, hin- und hergerissen zwischen Melancholie und Lebenshunger.

Wolfang Borcherts Texte begleiten die Illustratorin Roberta Bergmann schon seit ihrer Jugend. Um sein lyrisches Werk zu ehren, hat sie frei und experimentell Illustrationen geschaffen, die Borcherts Gedichte visuell ergänzen, weitererzählen und so näher in das den Abend überstrahlende Laternenlicht rücken.

Zu den Personen

Roberta Bergmann (*1979 in Nordhausen) ist diplomierte Grafikdesignerin mit den Schwerpunkten Buchgestaltung und Illustration an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Seit 2005 arbeitet sie als freie Künstlerin, Illustratorin und Gestalterin. Für den Kunstanstifter Verlag hat sie neben Wolfgang Borchert außerdem Frank Wedekind und Selma Lagerlöf illustriert. Neben Auftragsarbeiten entstehen auch eigene Buchprojekte als Autorin und Illustratorin. Mehr Infos unter: www.robertabergmann.de (ext.)

Johann Voß (*1951) wurde als Sohn einer Landarbeiterin und eines Böttchers im ostfriesischen Theene geboren. Nach dem Abitur leistete er Zivildienst in der Altenpflege, anschließend studierte er Germanistik und Sport in Göttingen. Heute lebt er als Autor und Lehrer in Wefensleben in der Nähe der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Mehr Infos unter:  http://www.johannvoss.de (ext.)

Roland Lange stellt neuen Harz-Thriller vor

Wo die Geier kreisen, lauert der Tod

Nach dem „Harzsturm“, mit dem Roland Lange im Herbst 2023 für Nervenkitzel in der BÜCHER-HEIMAT sorgte, geht es der Harzer Thriller-Autor auch am Mittwoch, 12. März 2025, in Bad Harzburg wieder mörderisch spannend an und lässt die „Harzgeier“ über dem Mittelgebirge kreisen.

Zum Inhalt: Geier im Harz, auf deren Speiseplan menschliche Kadaver stehen? Was für grausame Fantasien schwirren nur im Kopf der jungen Frau herum, die Stefan Blume um ein Haar überfahren hätte? Und von welchen Beweisen redet sie?

Schnell wird Blume klar, dass die verängstigte Frau Katharina Kessler ist, die er im Auftrag ihrer Eltern sucht. Er nimmt die Frau mit, lässt sie bei sich übernachten. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Jemand hat sie entführt. Blume überlässt den Fall der Polizei.

Er muss sich um Katja kümmern, die sich in einer psychosomatischen Klinik befindet. Aber etwas stimmt mit der Klinik nicht. Er will Katja dort herausholen – mit Hilfe einer Anwältin und einer Therapeutin scheint sein Vorhaben zu gelingen. Und noch mehr: Die beiden Frauen verschaffen ihm die unverhoffte Möglichkeit, sich endlich an Gerhard Hauser zu rächen.

Eines Nachts steht Blume dann inmitten eines abgelegenen Felsenareals im Harz tatsächlich seinem Todfeind gegenüber. Noch immer begreift er nicht, dass er in eine groß angelegte Falle getappt ist. Und ebenso wenig wie Hauser ahnt er, dass ganz in der Nähe der mysteriöse Harzer Wolfsmensch lauert, der die Begegnung der zwei Männer mit Argusaugen verfolgt.

Zum Autor

Roland Lange, Jahrgang 1954, lebt in der Nähe des Harzes in Katlenburg-Lindau. Er studierte in Hamburg Vermessungskunde und arbeitete als Vermessungsingenieur. Nebenher begann er zu schreiben, seit 2010 auch Kriminalromane. Seit 2014 widmete er sich ganz dem Schreiben. Roland Lange ist so etwas wie ein krimineller Botschafter des Harzes, denn auf seine Initiative fand 2011 das erste Mordsharz-Krimifestival statt. Lange ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), bei den 42er Autoren und im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur.

Roland Lange: „Harzgeier“, Niemeyer C.W. Buchverlage, 488 Seiten, ISBN 9783827192929, Preis: 16,00 Euro (vorbestellbar, erscheint am 1. September 2024).