Freitag, 31. März: Leiden, leiden, leiden

Donald Duck und Datensicherung

Die berühmteste Ente der Welt steht an diesem Freitag, 31. März 2023, im Fokus. Genauer gesagt, ihre Fans, denn heute ist „313 – Internationaler Tag des Donaldismus“.

Die Ziffernfolge 313 birgt für Donald-Duck-Fans natürlich kein Geheimnis. „313“ lautet das Nummernschild auf dem Wagen des Zeichentrick-Erpels. Und das Tier, das Carl Barks im Hause Disney entwickelte, kann auf eine riesige Fangemeinde rund um den Globus blicken. Sozusagen die „Ultras“ sind in Deutschland in der Deutschen Organisation nicht kommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus (D.O.N.A.L.D. / ext.) organisiert.

Die Comics mit ihm kennt jeder, aber es gibt auch viele Abhandlungen über den Star aus Entenhausen:  „Entenhausen – Die ganze Wahrheit“ wird da versprochen und angeboten, „Ein Tag im Leben des Herrn Donald Duck“ mitzuerleben. Aber wer ihm wirklich gerecht werden will, der kommt sicher um das „Das große Entenbuch der Rekorde“ nicht herum.

Mit meinem täglichen Bulletin will ich nicht langweilen (ich leide, leide, leide). Aber immerhin noch einen guten Tipp hätte ich: Heute ist World Backup Day, der Internationale Tag der Datensicherung. Sollten wir viel öfter dran denken, denn wenn es zu spät ist, ist leiden, leiden, leiden angesagt. Aber vielleicht bietet sich der heutige Tag als Einstieg an:  „IT-Sicherheit für Dummies“.

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Donnerstag, 30. März: Notausgabe

Wenn Männer richtig leiden

Man möge es mir nachsehen, der Blog ist an diesem Donnerstag, 30 März, eine „Notausgabe“. Getrieben allein von dem Willen, nach 453 Ausgaben am Stück jetzt wegen einer fiesen Erkältung nicht zu schwächeln.

Tatsächlich erschien der erste BÜCHER-HEIMAT-Blog bereits am 2. Januar 2022 – und seither fehlt es an keinem Tag. Wenn es nur ein „Männer-Leiden“ und damit zu erklären wäre, dass „Schnupfen nicht gleich Schnupfen ist und wieso Männer sonst noch leiden“, hätte ich ja mannhaft jammernd auch kein Problem.

Damit jeder aber die ganze Dramatik der vergangenen Nacht nachvollziehen kann, muss ich eigentlich nur auf ein Buch verweisen, dass ich mir in meiner Not und Halsschmerz-geplagter Schlaflosigkeit bestellen wollte: „Muss ich jetzt sterben?“ – „das große Nachschlagewerk – nicht nur für Hypochonder“.

So mit meiner Anamnese versehen, werden jetzt alle sicher verstehen, wenn ich den Blog heute weiter abkürze und im Schnelldurchgang auf einige „Geburtstage“ eingehe. Am 30. März 1796 ermittelte Carl Friedrich Gauß mit Zirkel und Lineal eine Konstruktionsmethode für das Siebzehneck. Faszinierend – ich bin in Geometrie schon an den meisten Dreieck-Formeln gescheitert.

Zwei große Filme sahnten ordentlich Oscars ab. „Die Faust im Nacken“ (DVD)  von Elia Kazan mit Marlon Brando in der Hauptrolle erhielt am 30. März 1955 acht „Academy Awards“. Und 1992 erntete die Verfilmung des Thomas-Harris-Romans „Das Schweigen der Lämmer“ von Jonathan Demme mit Jodie Foster und Anthony Hopkins fünf „Academy Awards“.

Und noch ein richtiger Geburtstag: Am 30. März 1820 erblickte Anna Sewell das Licht der Welt – der sie später mit „Black Beauty“ einen der berühmtesten Pferderomane schenkte.

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Mittwoch: 29. März: Für Tastenhengste (und -stuten)

Mit Piano und Martinshorn

Leise klimpernd oder mit lautem Lalülala könnten wir in diesen Mittwoch, 29. März 2023, starten. Wir begehen den „Welt-Piano-Tag“ (ext./World Piano Day) und Blaulicht und Martinshorn spielen gleich auch noch eine Rolle.

Ich muss ja zugeben, dass ich beim Stichwort Piano zuerst an Heinz Erhardt denken muss: „O eminenter Tastenhengst, der du der Töne Schlachten lenkst“ inklusive meiner Lieblingszeilen: „(…) und kommst du gänzlich in Ekstase, hängt dir ein Tropfen in der Nase“. Okay, ich bin ein Banause, aber dafür ist der Piano-Tag ja da, die Freude an der Tradition des Piano-Spielens wach zu halten.

Menschen wie ich sollten vielleicht mit „Piano für Dummies“ ins Thema einsteigen. Das Buch transportiert „alles, was Sie über das Piano wissen müssen“. Zum Beispiel, dass es 88 Tasten hat. Und darin wiederum liegt das Datum des Welt-Piano-Tag begründet. Der 29. März ist der 88. Tag des Jahres. Außer in Schaltjahren, in denen dem Piano schon am 28. März gehuldigt wird. Wer Piano spielen lernen möchte, kann zwischen unzähligen Lehrbüchern wie „Easy Piano“ wählen.

Weit weniger melodisch klingt das Martinshorn, das zusammen mit dem Blaulicht heute vor 67 Jahren (1956) in die Straßenverkehrszulassungsverordnung rauschte. Und da man ja gar nicht früh genug alles rund um den Straßenverkehr lernen kann, empfiehlt sich für Kinder und Enkel „Die spannendsten Blaulicht-Silben-Geschichten“.

Aber das sind auch noch große literarische Werke, für die der 29. März ein bedeutsames Datum ist. Heute vor 65 Jahren (1958) wurde „Biedermann und die Brandstifter“ in Zürich uraufgeführt. Laut Autor Max Frisch „ein Lehrstück ohne Lehre“.

Aus Ken Keseys Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“ machte Miloš Forman mit Jack Nicholson einen grandiosen Film – und sammelte damit fünf Academy Awards (vulgo: Oscars).

Heute vor 90 Jahren (1933) hätte der Film „Das Testament des Dr. Mabuse“ (DVD) von Fritz Lang nach einem Roman von Norbert Jacques starten sollen. Die Filmprüfstelle Berlin aber legte wegen „Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ ihr Veto ein.

Eine der berühmtesten politischen Karikaturen der Welt hat heute „Geburtstag“. Am 29. März 1890 erschien im „Punch“ die Karikatur „Dropping the Pilot“ (Der Lotse geht von Bord). Beileibe nicht das einzige Mal, dass Bismarck mit spitzer Feder zu Leibe gerückt wurde: „Bismarck in der Karikatur“.

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Dienstag, 28. März: Unkraut ist im Kommen

Wider die Zensur an der Natur

An dem Aktionstag, der am heutigen Dienstag, 28. März 2023, in den USA ansteht, scheiden sich vermutlich rund um den Globus die Geister. Wir begehen den „Ehrentag des Unkrauts“ (Weed Appreciation Day).

Unkraut ist alles, was nach dem Jäten wieder wächst“, hatte Mark Twain eine klare Definition zur Hand. Während der Maler Oskar Kokoschka die Ansicht vertrat, „Jäten ist Zensur an der Natur“ und „Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner“. Ihm hätte vermutlich „Geliebtes Unkraut“ mit Kreativem, Kulinarischem und Nützlichem rund um Wildpflanzen gefallen.

Tatsächlich sind die Unkräuter in der modernen Küche eindeutig auf dem Vormarsch. „Das kleine Unkraut-Kochbuch“ bringt das „Gratis-Gemüse aus dem Garten“ mit mehr als 60 Rezepten ganz groß raus. Gleich mit der gängigen Super-Superlativ-Vorsilbe schlägt ein weiteres Buch in die gleiche Kerbe: „Megalästig – megalecker – megagesund“ beinhaltet 30 Unkraut-Rezepte mit und gegen Brennnessel, Löwenzahn und Giersch.

Eher wissenschaftlich und nach Twains Selbstverständnis wird das Thema in dem Buch „Unkraut – Ökologie und Bekämpfung“ angegangen. Was erklärlich wird, schaut man auf den Autor: Prof. Dr. Peter Zwerger ist Leiter des Instituts für Unkrautforschung der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Braunschweig.

Schließlich wäre da noch das Buch für all jene, bei denen im Garten der Spaß aufhört: „Garten ist Krieg“ leitet dazu an, die man sein „Paradies gegen Unkraut, Schädlinge und andere Spielverderber verteidigen“ kann.

Runden 60. Geburtstag kann heute ein Film feiern, der für mich zu den nervenzerfetzenden Thrillern schlechthin gehört: Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ lief 1963 in den Kinos der USA an. Die literarische Vorlage stammt von Daphne du Maurier. Und von der Schriftstellerin gibt es gleich zwei berühmte Erzählungen im Doppelpack: „Die Vögel / Wenn die Gondeln Trauer tragen“. Da steht Hitchcock nicht nach, von ihm wird ein DVD-Doppelpack offeriert: „Die Vögel / Marnie“.

„Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ stammt aus Feder des französischen Schriftstellers Éric-Emmanuel Schmitt, der heute 63 Jahre alt wird. Und seine berühmteste Erzählung erschien vor 20 Jahren, stand lange in der Spiegel-Bestsellerliste und gehört mittlerweile fast zur Pflicht-Lektüre für den Französischunterricht.

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Montag, 27. März: Neue Zeitrechnung

Winter-Comeback zur Sommerzeit

Eine neue Woche in einer neuen (Sommer-) Zeitrechnung. Dieser Montag, 27. März 2023, verlangt Gewohnheitstieren wie mir so einiges ab. Zumal die Sommerzeit mit der Rückkehr des Winters zu beginnen scheint.

Aber das soll ja nur ein kurzes Intermezzo sein. Und mit Blick auf die Bauernregeln sind die drei letzten Märztage weit wichtiger. Da entscheidet sich das ganze Jahr: „Wie der 29. März, so der Frühling“, „Wie der 30. März, so der Sommer“ und „Wie der 31. März, so der Herbst“. Zumindest für Sommer und Herbst sollte es nach der Vorhersage meiner Wetter-App gut aussehen.

Der 27. März scheint derweil ein gutes Datum für wichtige Eröffnungszeremonien zu sein. Wobei das erste Ereignis eher für uns Harzer regional von Bedeutung ist. Heute vor 124 Jahren (1899) wurde der zweite Abschnitt der Brockenbahn (DVD) durch die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet.

Acht Jahre jünger ist das wohl bekannteste Kaufhaus Deutschlands. Das Kaufhaus des Westens, kurz KaDeWe, ging am 27. März 1907 an der Tauentzienstraße/Wittenbergplatz in Berlin-Schöneberg an den Start. Gestaltet hat es der Architekt Johann Emil Schaudt im Auftrag des Kaufmanns Adolf Jandorf. Und als es seine Pforten öffnete, war das KaDeWe das größte Warenhaus Kontinentaleuropas.

Auch heute noch gehört das KaDeWe mit 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu den größten Warenhäuser Europas. Wobei es nicht die schiere Größe ist, die das Besondere ausmacht. Wie Harrods in London ist das KaDeWe für viele Menschen auch ein touristisches Ziel. Beiden Kaufhäusern gemeinsam ist zudem der exquisite Ruf ihrer Lebensmittelabteilungen. Und da verfügt das KaDeWe über die zweitgrößte Lebensmittelabteilung eines Warenhauses weltweit.

Harrods in London hat unterdessen heute vor 33 Jahren (1990) einen weiteren attraktiven Nachbarn bekommen. In gut 30 Minuten durch den Hyde Park ist man per Pedes in der Baker Street und steht dort seither vor dem „Sherlock Holmes Museum“.

Und zu einem Arthur-Conan-Doyle-Roman um den brillanten Detektiv werde ich heute Abend greifen. Unter anderem auch, weil dazu prima ein Whisky passt. Und heute begehen wir den Internationalen Whisky-Tag (International Whisk(e)y Day). Cheers!

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Lesepaten sind gefragt

Lesepaten sind gefragt

Die Freude am Lesen stärken

Lesepaten, so erklären es Lexika, sind „Personen, die die Lesekompetenz Anderer fördern, also Leseförderung betreiben“. Genau dieser Aufgabe will sich ein engagierter Kreis um Organisator Karl-Heinz Nothdurft in der die BÜCHER-HEIMAT in Bad Harzburg stellen. Weitere Mitstreiter sind gern gesehen.

Ein Informationstreffen steht am Freitag, 31. März, um 16.00 Uhr in der BÜCHER-HEIMAT an. Dabei wird neben Karl-Heinz Nothdurft die Leiterin der Grundschule Harlingerode, Svenja Niemeyer, die Idee erläutern. Ganz im Sinne der Lexikon-Definition geht es vorrangig darum, bei Schülerinnen und Schülern die Freude am Buch und die Lust am Lesen zu fördern. Dabei beschränkt sich dies nicht aufs Vorlesen. Auch Hilfestellung für Schülerinnen und Schüler, denen das Lesen nicht so leicht fällt, sind gefragt. Vorbilder für die Aktion gibt es bereits bundesweit.

Wobei sich die Lesepaten in Bad Harzburg nach den bisherigen Ideen nicht zwingend allein auf die Schulen konzentrieren müssen. Vor-Lesepaten könnten auch in Seniorenheimen zum Einsatz kommen und dort für (Lese-) Freude sorgen.

Die BÜCHER-HEIMAT, so Sonja Weber, werde die Lesepaten umfassend unterstützen. So sollen für die Ehrenamtlichen beispielsweise Vorlesebücher gestellt werden.

Sonntag, 26. März: Dicker, dümmer, grantiger

Zeitumstellung

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Wen an diesem Sonntag, 26. März 2023, das Gefühl beschleicht, die folgenden Zeilen schon einmal gelesen zu haben – der liegt absolut richtig. Zwei Mal im Jahr werde ich mit der Zeitumstellung zum Wiederholungstäter.

„Bei der Zeitumstellung ist es wie mit den Gartenmöbeln: Im Frühjahr kommen sie VOR die Tür, im Herbst ZURÜCK in den Schuppen.“ Ich brauche solche Hilfsmittel, um mir zu merken, wann die Uhr vor- und wann zurückgestellt wird.

Zahlenmenschen prägen sich die „2-3-2-Regel“ ein: Im Frühjahr wird die Uhr von 2 auf 3 Uhr gestellt, im Winter wieder von 3 auf 2 Uhr. Also: Wer jetzt aufsteht, sollte die Uhr eine Stunde vorstellen.  Vergessen sollte man es besser nicht, falls eine Verabredung ansteht. Sonst ist man letztlich mit Marcel Proust „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ (als Graphic Novel).

Wir dürfen das Hin und Her mit der Zeit ja vermutlich noch länger genießen, obwohl die Europäische Union das Ende der Zeitumstellung schon für 2021 angekündigt hatte. Das Problem: Die EU-Länder können sich nicht einigen, es droht ein Flickenteppich.

Und die Festlegung beispielsweise auf eine durchgängige Sommerzeit wäre auch nicht ganz problemfrei. So bliebe es damit in Spanien im Winter bis kurz vor 10 Uhr dunkel. Und würden sich alle auf dauerhafte Winterzeit verständigen, würde es in Warschau im Sommer schon um 3.00 Uhr morgens hell.

Hinzu kommt noch, dass das „Problem“ in keinem anderen Land so heiß diskutiert wird wie in Deutschland. Bevor die EU das Thema weiter verdaddelt, lassen wir lieber andere ran: „Ein Physiker und eine Philosophin spielen mit der Zeit.“ Die Philosophin ist Ursula Forstner, der Physiker Harald Lesch.

Im Frühjahr vor und im Herbst zurück: Bei einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK sagten vor Jahresfrist 72 Prozent der Deutschen, die Zeitumstellung solle abgeschafft werden. Nur 23 Prozent halten sie für generell sinnvoll. Und 27 Prozent (mehr Frauen als Männer) hatten nach eigenem Bekunden schon einmal gesundheitliche Probleme mit der Zeitumstellung.

Müde oder schlapp (80 Prozent) führt das Symptome-Ranking an, 65 Prozent kämpfen mit Einschlafproblemen. Und bei 16 Prozent führte die Zeitumstellung laut Umfrage sogar zu depressiven Verstimmungen. Dass aus dem Dilemma eine ganzjährige Sommerzeit heraushelfen könnte, bezweifeln viele Wissenschaftler.

Der Chronobiologe Till Roenneberg vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität München wurde in der „Zeit“ zitiert:  Stelle man die Uhren ganzjährig auf Sommerzeit um, erhöhe dies „die Wahrscheinlichkeit für Diabetes, Depressionen, Schlaf- und Lernprobleme – das heißt, wir Europäer werden dicker, dümmer und grantiger.“ Da hilft dann vielleicht ein konsequentes „Leben nach der inneren Uhr“…

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Neues zur BÜCHER-HEIMAT on Tour

Neues zur BÜCHER-HEIMAT on Tour

Begeisterter Rückblick und gute Aussichten

Die „BÜCHER-HEIMAT on Tour“ hat sich etabliert – so viel kann man schon nach der ersten Projektfahrt in die Grimm-Welt in Kassel feststellen. Bei einer Nachbesprechung der von Petra Nietsch und Dr. Jutta Nowack organisierten Tour schwelgten die Teilnehmer nicht allein in Erinnerungen, es sprudelten auch Ideen für die nächsten literarischen Reisen.

Im Rückblick auf die Grimm-Welt reichte die Begeisterung von der Architektur des Gebäudes bis zur multimedialen Darstellung der so weiten Welten der Brüder Grimm. Für etliche Teilnehmer*innen war das Wirken der Grimms rund um das Deutsche Wörterbuch und die Germanistik eine (Wieder-) Entdeckung, denn im allgemeinen Bewusstsein dominieren eindeutig die Märchen…

So weit gefächert wie das Angebot der Grimm-Welt waren dann auch die „Lieblingsstücke“ der Mitreisenden aus Bad Harzburg: Ai Weiweis Kunstwerk, das die Wurzeln der Sprache symbolisiert, stand da neben den beeindruckenden Dioramen oder auch den Schriftstücken, die die Grimms zur Paulskirchen-Verfassung 1848 beisteuerten.

Vor allem aber dankten alle Kassel-Fahrer*innen den Organisatorinnen dafür, dass die Tour mehr als nur „hinfahren, ansehen, wegfahren“ war. Sowohl die stressfreie und informative Tour selbst gehörte wie die gemeinsame Nachbesprechung zum hoch gelobten Gesamtpaket.

Und an solchen Paketen für die „BÜCHER-HEIMAT on Tour“ wird nach der Runde in Bad Harzburg bereits wieder gebastelt. So soll es am 31. Mai eine literarische Führung durch Wolfenbüttel auf den Spuren der Dichter und Denker geben, die in dieser Stadt lebten. Inklusive eines Abstechers in das Lessing-Haus.

Zusammen mit Prof. Matthias Steinbach, der am 5. Juli bereits zum zweiten Mal zu einer Lesung in der BÜCHER-HEIMAT zu Gast sein wird, ist eine weitere Reise in Vorbereitung. Dabei kann dem „Fall Hodler“, einem der größten Kunstskandale des deutschen Kaiserreichs, in Jena nachgespürt werden. Die Fahrt schließt damit inhaltlich unmittelbar an die Steinbach-Lesung an und soll Ende Juli oder im August realisiert werden.

Samstag, 25. März: Indiebookday

Licht aus und Spot auf kleine Verlage

„Herr der Ringe“ lesen und dazu Waffeln essen, damit hätten wir an diesem Freitag, 24. März 2023, schon mal zwei Aktionstage abgefeiert. Heute ist weltweit „Tag der Tolkien-Lektüre“ (Tolkien Reading Day“) und in Schweden „Våffeldagen“, der Tag der Waffeln.

Beide Themen sind allerdings auch „Selbstgänger“, sowohl Tolkien wie auch Waffeln haben nicht nur bei mir Bestseller-Status. Kämpfen müssen dagegen häufig „viele kleine tolle Verlage, die mit viel Herzblut und Leidenschaft schöne Bücher machen. Aber nicht immer finden die Bücher ihren Weg zu den Lesern“. So heißt es auf der Website des Indiebookday, den wir heute begehen.  

Ins Leben gerufen wurde der Tag vor zehn Jahren in Anlehnung an den internationalen Record Store Day im April, der dazu aufruft, die kleinen Plattenläden durch den Kauf von Vinyl zu unterstützen. Eine Idee, die aber eben auch auf kleinen Verlagen helfen soll, deren Publikationen in der Masse der Veröffentlichungen unterzugehen drohen.

Dagegen wollen heute auch wir etwas tun. Zum einen, indem wir auf die Indybookchallenge (auf Facebook) verweisen. Dort werden Bücher kleiner Verlage nach Themenvorgaben empfohlen, in diesem Monat beispielsweise Werke mit nur einem Wort im Titel. Da machen wir es uns doch einfach und greifen mal ein paar Tipps heraus:

Mit „Irrwisch“ legt Hans-Werner Honert einen Thriller aus dem Terror-geschüttelten deutschen Herbst 1989 vor. „Auseinander“ sind Bette Westera und Sylvia Weve absolut nicht, sie arbeiten seit Jahren erfolgreich zusammen, sammeln Preise und legen nun 44 Gedichten über die Liebe, vor allem aber über das Ende von Liebe vor.

In ihrem Debut unternimmt Caca Savic derweil laut Verlag eine „Reise in den Körper einer nicht-linearen Sprachbiografie“und erschreibt sich ein „Teilchenland“. Einem jungen Mann, der im Leben seinen „Freischwimmer“ machen muss, widmet sich Gabriel Herrlich. Offenkundig auf eine längere Strecke zielt der israelische Autor Shulamit Lapid ab. Sein Krimi  „Lokalausgabe“ weist mit dem Untertitel „Lisi Badichis erster Fall“ schon darauf hin, dass es die Reporterin nicht bei einer Ermittlung bewenden lassen soll.

Editha Weber beschreibt passend zur Frühjahr-Gartenzeit drei unkonventionelle Frauen, die „einen Ehrenplatz in der britischen Gartenkultur“ einnehmen: Gertrude Jekyll, Vita Sackville-West und Constance Spry sind  „Gartenkünstlerinnen“.

Zu guter Letzt schreibt Jürgen Hosemann in seinem Buch (und nicht für den) „Papierkorb“ über Lesen und Schreiben. Der Klappentext ist ebenso humorig wie verwirrend (muss man selbst lesen) und endet mit der ultimativen Drohung: „Lesen Sie dieses Buch, sonst lese ich es!“

Wir merken, es wäre schade, wenn den kleinen Verlagen das Licht ausgehen würde – ganz anders als bei einem weiteren Aktionstag, der heute im Kalender steht. Uns schlägt die Earth Hour – Licht aus für das Klima! Und auch da bin ich heute Abend dabei!

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Freitag, 24. März: Genussmomente

Legendäre Bilanz-Pressekonferenz 1974 in der „Jägermeister-Baude“ (Marienteich-Baude): Günter Mast (4.v.li.) rief und nach dem Aufstand rund um die Jägermeister-Hirsch-Trikotwerbung kamen mehr Sport- als Wirtschaftsredakteure. Foto: Ahrens-Bild-Archiv / Bad Harzburg-Stiftung

Kartoffeln, Eis und ein Jägermeister

Über den Speiseplan müssen wir uns an diesem Freitag, 24. März 2023, keine Gedanken machen. Er ist quasi vorgegeben. Kartoffeln und zum Nachtisch Eis gehören auf den Tisch.

Dass mit den Kartoffeln, die ohnehin der Deutschen beliebteste „Sättigungsbeilage“ sind, ist schnell erklärt: Heute vor 267 Jahren (1756) ordnete Preußens König Friedrich II. an, „denen Herrschaften und Unterthanen den Nutzen von Anpflantzung dieses Erd Gewächses begreiflich zu machen“. Mit einem passenden Rezept für diesen denkwürdigen Tag warten „Genussmomente: Kartoffeln“.

Aber wenden wir uns dem Dessert zu: Heute ist der „Europäische Tag des handwerklich hergestellten Speiseeises“. Und wer glaubt, das sei kompliziert, findet Hilfe in Buchform. „Bestes Eis selbst gemacht“ verspricht die „besten Rezepte für Cremeeis, Fruchteis, Sorbets, Frozen Yogurt, Parfaits, Konfekt, Torten, Drinks & Toppings. Mit und ohne Eismaschine.“

„Früchte, Milch und mehr“ sollen in einer anderen Rezeptsammlung die Basis für „Eis-Träume“ sein. Und gar mit „90 verführerischen Originalrezepten aus Italien“ wartet „Eis für Genießer“ auf. Selbst wer vegan lebt, muss nicht abseitsstehen: „N’ice Cream“ ist das „große vegane Eisbuch mit 80 Eiscreme-Ideen himmlisch cremig & gesund“.

Trotz all dieser Versuchungen nehme ich das erst vor wenigen Tagen postulierte Recht auf Faulheit für mich in Anspruch und fördere quasi im Vorbeigehen die heimische Wirtschaft. Im Klartext: Ich gehe in die Stadt, kaufe mit etwas Lektüre in der BÜCHER-HEIMAT und suche mir dann ein Eis-Café, um zu genießen.

Als Lektüre könnte sich „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ anbieten – Tennessee Williams Theaterstück „Cat on a Hot Tin Roof“, für das er den Pulitzer-Preis erhielt, erlebte 1955 in New York unter der Regie von Elia Kazan mit Barbara Bel Geddes (richtig: Miss Ellie aus „Dallas“) in der Hauptrolle.

Und auf dies alles kann es nur einen Schluck zur Verdauung geben: Heute vor 50 Jahren brachte die Eintracht aus Braunschweig zusammen mit Jägermeister-Chef Günter Mast die DFB-Fußball-Welt ins Wanken:  Die Löwen-Elf trat erstmals in einem Spiel mit Jägermeister-Reklame an. Das Firmenlogo wurde wegen des DFB-Widerstands kurzerhand ins Vereinswappen integriert. Eine Episode, der sicher auch Raum in der „Geschichte der Mast-Jägermeister SE“ gewidmet ist. Prost!

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