Dienstag, 31. Oktober: Hexenneujahr

Weltspartag und Walpurgis-Anklänge

Wir sind am letzten Tag des „goldenen Oktober“ angekommen. Dieser Dienstag, 31. Oktober 2023, steht für Samhain und den Weltspartag. Und für den Reformationstag. Na gut, auch für Halloween.

Die Gruselnacht mit den Kürbisköpfen ist allerdings irischen Ursprungs und lässt sich wahrscheinlich tatsächlich vom irisch-keltischen Fest Samhain ableiten. Wozu auch passt, dass die Waliser das Fest der „Nacht des Winteranfangs“ als eine der „drei Geisternächte“ begehen. Zu einer Reise durch die Jahreskreisfeste lädt „Samhain“ ein und erläutert „Mythologie, Folklore, Rituale“

Das „Ende des Sommers“ an Samhain hat gewisse Bezüge auch in den Harz. Der Sage nach feiern die keltischen Hexen an diesem Tag ihr „Hexenneujahr“ – klingt nach Walpurgis. Wer sich selbst im Hexenfach ausprobieren möchte: „Witchcraft Samhain Orakel“ bietet 44 „magische Orakelkarten für moderne Hexen zu Halloween“.

„Schöner Sparen mit der Umschlagmethode“ erklärt die gelernte Bankkauffrau Christine Heinrichsmeyer und verspricht „eine Sparstrategie, die nicht nur effektiv Geld spart, sondern auch noch Spaß macht!“ Was könnte man am heutigen Weltspartag besser studieren.

Budgetplanung oder Spar-Challenges waren in meiner Kindheit noch kein Thema. Zumindest für meine Oma. Die gab mit zwar regelmäßig einen Groschen, nötigte mich dann aber, diesen in ein Sparschwein zu werfen, das wiederum am Weltspartag in der Sparkasse geschlachtet wurde.

Wobei vom Schlachtefest keine Rede sein konnte, die schönen Groschen verschwanden auf einem Sparkonto. Derweil hätte ich viel lieber die heimische Wirtschaft angekurbelt. Für einen Groschen bekam man in unserem Dorf-Edeka sagenhafte 5 (in Worten: fünf) Kirschlutscher mit grünem Stiel.

Ich mag Poesie und Porträts. Mit Blick auf die Geburtstage des Tages werden beide Vorlieben bedient. Heute vor 228 Jahren (1795) wurde John Keats geboren. Einer der großen Vertreter der englischen Romantik. Die schönsten Briefe und Gedichte vereint „Sanfte Träume hält der Tag bereit“.

Heute vor 103 Jahren (1920) erblickte der Fotograf Helmut Newton das Licht der Welt. „June und Helmut Newton“ ist die Biographie eines außergewöhnlichen Künstlerpaars. Ein Berliner Jude, der die Fotografie liebt, strandet in den vierziger Jahren in Australien und heiratet eine junge Schauspielerin, die an seiner Seite selbst namhafte Fotografin wird.

Am selben Tag wie Helmut Newton, am 31. Oktober 1920, kam auch eine deutsche Fußball-Legende zur Welt: Fritz Walter. „Unter Bombern“ erzählt über das Leben Walters, den „Wahnwitz des Krieges und die Macht des Fußballs“. Im Ergebnis, so der Verlag, entstand ein Buch „nicht nur für Fußballfans“.

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Montag, 30. Oktober: „C U L T R“

Als ein Hörspiel Massenpanik auslöste

„C U L T R“ – mit einem Abschiedsgruß (See you later) starte ich in den Montag, 30. Oktober 2023. Natürlich aus gegebenem Anlass, denn „C U L T R“ war heute vor 27 Jahren (1996) die letzte offizielle Botschaft, die Norddeich Radio im Morsealphabet über Kurzwelle sendete. Was aktuell aber nicht heißen soll, dass wir ans Aufhören denken.

Erinnerungen an die Kinderzeit weckt der „Welttag des Hörspiels“ (World Audio Drama Day | ext.). Heute ist der 75. Jahrestag des wohl berühmtesten Hörspiels der Welt. Die Live-Ausstrahlung von Orson Welles‘ Radiohörspiel „Krieg der Welten“ nach dem Roman von H.G. Wells löste am 30. Oktober 1938 an der US-Ostküste eine Panik aus, weil Hörer glaubten, die Invasion der Marsmenschen sei real.

Als Kind saß ich in der Vor-Fernseh-Ära (bei uns bis 1966) mit der Familie häufiger vorm Radio, um Hörspiele zu erleben. Damals tauchte ich so tief ein, dass mich nichts ablenken konnte.

Wenn ich heute Hörbücher versuche, muss ich konstatieren, dass mir diese Fähigkeit selbst bei Jahresbestsellern wie Dörte Hansens „Zur See“, Jürgen von der Lippes „Sex ist wie Mehl“ und Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“ abhandengekommen ist. Am ehesten klappt das Zuhören noch bei Jürgen von der Lippe. Nein, nicht wegen des Themas! Aneinandergereihte Witze sind leicht zu konsumieren.

Unvergesslich wie die großen Hörspiele ist aber auch ein TV-Erlebnis, für das ich mir eine Nacht um die Ohren schlug. Am 30. Oktober 1974 gewann Muhammad Ali beim „Rumble in the Jungle“ in Kinshasa den WM-Kampf gegen George Foreman brach damit (als zweiter Boxer nach Floyd Patterson) das ungeschriebene Gesetz: „They never come back“. Norman Mailer schrieb mit „Der Kampf“ eine Reportage, die ebenso außergewöhnlich wie der Fight selbst ist.

Noch ein wenig Fußball-Historie: Heute vor 60 Jahren (1963) wurde Herbert Widmayer beim 1. FC Nürnberg der Stuhl vor die Tür gestellt. Als erste Trainerentlassung in der Geschichte der Fußball-Bundesliga hat er es bestimmt auch in  „60 Jahre Bundesliga“ geschafft.Vermutlich kein Plätzchen abbekommen haben dürfte Widmayer dagegen in dem Buch „Die Zeit der Strategen“ , in der moderne Trainergrößen wie Guardiola, Löw, Mourinho und Co. „den Fußball neu denken“.

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Sonntag, 29. Oktober: Winterzeit

Ohne Jetlag und Winterkälte

Willkommen in der Winterzeit, so lautet das Motto an diesem Sonntag, 29. Oktober 2023. Die mahnende Frage, ob alle Uhren eine Stunde zurückgestellt sind, verkneife ich mir: Selbst mein trautes Rentner-Heim ist mittlerweile so „smart“, dass kaum noch eine Uhr manuell getrimmt werden muss.

Ich mag nicht schon wieder über Sinn und Unsinn der Zeitumstellung philosophieren. Oder darüber lamentieren, dass das Europaparlament schon vor Jahren beschlossen hat, die Uhr-Umstellerei müsse aufhören. Ganz ehrlich: Ich habe an den Zeit-Sonntagen selten einen „Mini-Jetlag“ verspürt. Und wenn, dann war die Ursache eher an exzessiv ausgelebten Samstagabenden zu finden…

Für alle, die weiter meinen, die geänderte Uhrzeit bringe ihren Bio-Rhythmus durcheinander, gibt es Ratgeber gegen Jetlag. Allein vom Titel her gefiel mir ein Werk am besten, das die „volle Dosis unnützer Wissenschaft“ verspricht: „Viagra hilft Hamstern bei Jetlag“.

Wenn schon kein Jetlag, dann sollte mit der Winterzeit doch wenigstens arktische Kälte bei uns Einzug halten. Aber auch da: Fehlanzeige! Die Wetterprognosen weisen bis über die November-Mitte hinaus zweistellige Temperaturen (im Plusbereich!) aus.

Wer partout Kälte braucht, kann die sich immer noch anlesen. Zum Thema Kälte hätten wir da einen gestandenen Welterfolg und (immerhin) einen Spiegel-Bestseller – was am Rande noch den netten Vorteil hat, dass die Werke absolut „geschenktauglich“ sind. Da wäre zunächst einer meiner Thriller-Favoriten mit John Le Carrés „Der Spion, der aus der Kälte kam“. Und einen Stammplatz in den Bestsellerlisten hat J. D. Robb (aka Nora Roberts) inne. Auch mit „Kälter als die Lüge“.

Mir sagt man (zurecht) einen Massengeschmack nach. Was mich nicht stört. Zumindest so lange, bis mir ein Zitat des Verhaltensforschers Konrad Lorenz („Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen“) wieder in den Sinn kommt: „Ein ganz böser Zwang ist die Vermassung. Wenn viele Menschen dasselbe glauben, kommen sie leicht zu dem Ergebnis: Fresst Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren.“

„Millionen Fliegen können nicht irren…“ wurde einst sogar von Plakaten und T-Shirts gespöttelt. Nun wären dünne Hemdchen für die Winterzeit absolut daneben. Aber man kann sich ja „Kleidung für kältere Tage“ selbst nähen. Anja Roloffs „Hej. Skandi-Chic – Super cosy“ sollte mit Tipps aus nordischen Ländern Hilfestellung geben können.

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Samstag, 28. Oktober: Die Zeit im Blick

Klompelompe, Kuscheltiere und Konfetti

Alle Jahre wieder – und das auch noch jeweils zwei Mal: Zeitumstellung. An diesem Samstag, 28. Oktober 2023, verabschieden wir uns von der Sommerzeit. Am Sonntagmorgen wird die Uhr um 3 auf 2 Uhr zurück in die Winterzeit gedreht.

Nehmen wir also die Zeit in den Blick, die ganze Aktion mal positiv und als Auftrag: „Winterzeit mit Klompelompe“ ist eine „kuschelige Strickanleitungen für die ganze Familie“. Mützen und „ausgefallene Pullover“ dürften in Energiesparzeiten immer sinnvoll sein. Das Wort Klompelompe kommt laut Internet aus dem Westfriesischen und bedeutet Büschel.

Literarisch richten wir den Blick im bebücherten Kalenderblatt heute auf meinen absoluten Favoriten unter den Autoren dieser Welt: Am 28. Oktober 1954 wurde Ernest Hemingway der Literaturnobelpreis verliehen. Als ihn die Nachricht per Telegramm auf Kuba erreichte, soll er seine Frau geweckt haben: „Ich habe das Ding bekommen. Du weißt doch, das schwedische Ding.“

Gefeiert wird er als „Wegbereiter einer neuen Erzähltechnik“. Verliehen wird Hemingway der Nobelpreis „für seine kraftvolle und stilbildende Beherrschung der modernen Erzählkunst“ in „Der alte Mann und das Meer“. Belege für den faszinierend lakonischen Stil lassen sich jedoch schon im 1926er Erstling „Fiesta“ („The Sun Also Rises“) finden, den ich noch mehr mag als den „alten Mann“.

Über Vicco von Bülows Opern-Leidenschaft hatten wir ja kürzlich erst Bezug genommen, nun rückt Loriots Favorit Richard Wagner mit seinem größten Werk in den Fokus: Heute vor 29 Jahren wurde Loriots „Der Ring an einem Abend“ am Mannheimer Nationaltheater uraufgeführt. Kurzweilig wie „Loriot erzählt Richard Wagners Ring des Nibelungen“ (MP3 Hörbuch).

In USA steht heute ein Aktionstag an, der lieb gemeint ist, bei Thriller-Fans aber blanken Horror auslösen könnte: Der „Tag der Kuscheltier-Liebhaber“ (Plush Animal Lover’s Day) erinnert unweigerlich an den „Friedhof der Kuscheltiere“ von Grusel-Großmeister Stephen King.

Dagegen ist der heutige „Welt-Konfetti-Tag“ (World Ticker-Tape Day) eher harmlos – außer für Hausmeister, die fegen müssen. „Lass Konfetti für dich regnen“ fordert denn auch Lisa-Marie Koroll, laut Verlagswerbung „Teenieliebling Nummer 1 und Instagram-Star“.

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Freitag, 27. Oktober: Wortweltmeister

Gruseln und kuschelige Katzen

Dieser Freitag, 27. Oktober 2023, ist der 300. Tag des Jahres. Keine Angst, es folgt keine Geschenke-Warnung. Aber die Grusel-Gemeinde ist in der akuten Phase der Halloween-Vorbereitung.

Mit Martinssingen und Laternegehen glücklich groß geworden, kann ich mit dem US-Import bis heute nicht wirklich etwas anfangen. Kürbisschnitzen geht ja noch (vor allem wegen der leckeren Kürbissuppe), aber muntere Skelette und zauberhafte Zombies mag ich nicht.

Wer voll in die Grusel-Geisteswelt eintauchen will, sollte sich gut präparieren. Mit meinem Tipp bin ich etwas spät dran, denn der „Halloween-Planer & Adventskalender Herbst“ soll durch den Oktober mit „31 inspirierenden Zitaten und Halloween Bildern“ den Countdown begleiten.

Zum Thema Halloween passt, dass heute (in Großbritannien) der „Tag der schwarzen Katze“ (National Black Cat Day) begangen wird. Dabei geht es gar nicht um den schlechten Ruf, den die katholische Kirche der schwarzen Katze im Mittelalter angedichtet hat. Vielmehr wollen Tierschützer damit die niedrige Adoptionsquote schwarzer Katzen aus Tierheimen verbessern.

Dass dürfte ein hartes Stück Arbeit werden, denn der Aberglaube ist europaweit tief verwurzelt. Seinen Niederschlag findet er auch in der Literatur, beispielsweise in einer Sammlung unheimlicher Geschichten von Edgar Allen Poe: „Die schwarze Katze“.

Da wir eine bekennende Katzenfamilie sind, wären aber „Goldene Katzenweisheiten“ eher angebracht. Angepriesen wird der Aufsteller als „edles Geschenk für Katzenliebhaber mit ästhetischen Schwarz-weiß-Fotografien“. Mich locken weit mehr Gedichte und Gedanken eines meiner Lieblingsschriftsteller, der seine Katzen über alles liebte: Erich Kästner taufte seine Katzen Pola, Lollo, Butschi und Anna und setzte ihnen in „Meine Katzen“ ein literarisches Denkmal.

Neu auf meiner Leseliste steht seit heute Dylan Thomas, der am 27. Oktober 1914 in Wales das Licht der Welt erblickte. Im zarten Alter von vier Jahren lernte er Shakespeare auswendig und mit acht Jahren schrieb er erste eigene Gedichte. Elke Heidenreich bezeichnet „Unterm Milchwald“ (deutsch/engl.)als„grandiosen Klassiker des Wortweltmeisters“. Da wird man neugierig.

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Donnerstag, 26. Oktober: Pausen-Smalltalk

Nach der Oper zum Italiener

Hoffentlich bringe ich an diesem Donnerstag, 26. Oktober 2023, niemanden durcheinander. Unser bebüchertes Kalenderblatt ist heute ein Mix aus zwei Tagen. Oper, Pizza und Pasta wären am 25. Oktober angesagt gewesen – aber da bin ich durcheinandergekommen und war zu faul, nochmal neu anzufangen.

Dem offenkundig lähmenden Einfluss des Nebelmonds könnte zu verdanken sein, dass der Oktober einer der Aktionstage-reichsten Monate ist. Aus der Flut des heutigen Angebots haben wir solche herausgepickt, deren Bedeutung wie beim „Tag der Oper“ (World Opera Day) selbsterklärend ist.

Beim Blick in mein Bücherregal stellte ich fest, dass die Opern-, Konzert- und Theater-Führer, aus denen ich einst mein Wissen für den Pausen-Smalltalk zog, wohl irgendwann aussortiert wurden. Dennoch sind Opernführer in Buchform unausrottbar. Zumindest offenbart der Blick in den Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT eine beachtliche Auswahl.

Angefangen bei einem der großen Klassiker: „Reclams Musik- und Theaterkassette“ deckt (fast) alles ab. Wer sich dem Thema Theater umfassend nähern will, ist mit Opernführer, Schauspielführer und Konzertführer im Schuber gut beraten.

Ob der Erwerb der Kassette die gewünschte Wirkung zeitigt, kann leicht überprüft werden. Rund ums große Musiktheater wartet das „Opern-Quiz“ mit 100 Fragen und Antworten auf. Daran hätte ich als Quiz-Fanatiker vermutlich ebenso viel Freude wie am einzig verbliebenen „Führer“ unter meinen Büchern: Zeit- und konkurrenzlos gut ist „Loriot’s Kleiner Opernführer“. Der lohnt sogar, wenn man gar keinen Opernbesuch plant.

Mit der italienischen Leckerschmecker-Branche scheint es an diesem 25. Oktober durchgegangen zu sein. Das Datum steht zugleich für den „Welttag der Pizzabäcker“ (World Pizza Makers Day) wie auch für den „Weltpastatag“ (World Pasta Day). Satt werden wir heute also allemal.

Vermutlich steht hinter dem Doppelschlag die italienische Essenstradition, in der ein Mahl aus „Prima piatti“ und „Secondi Piatti“ besteht. Andererseits gehört selbst „Pizza perfetta“ nicht zu den normalen Menüs, obwohl das Buch leckere „Geheimrezepte der besten Pizzabäcker“ verspricht. Wer generell „italienische Köstlichkeiten zaubern wie die Profis“ möchte und Nudel-Fan ist, muss im Büchershop nicht lange nach dem perfekten Rezept suchen: „Pasta Perfetta“.

Noch schnell ein Literatur-Geburtstag, weil sein Buch „Die neuen Leiden des jungen W.“ für mich auch eine wohltuende Abwechslung im Klassiker-lastigen Abi-Jahr waren: Tatsächlich heute vor 89 Jahren (26. Oktober 1934) wurde Ulrich Plenzdorf geboren.

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Mittwoch, 25. Oktober: Geschenke-Alarm 60

Buchtipps sind gefragter denn je

Eins, zwei, drei, im Sauseschritt. An diesem Mittwoch, 25. Oktober 2023, sind es nur noch 60 Tage bis Heiligabend. Also ist der nächste Geschenke-Alarm fällig.

Mit Selbstgebasteltem oder aber guten Buchtipps kann man mich immer begeistern. Derzeit warte ich sehnsüchtig auf den Buchpreis-Gewinner 2023, aber „Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger ist aktuell ausverkauft. Kein Wunder, die Inhaltsangabe klingt nach Lesestoff, der aktuellen Themen nicht aus dem Weg geht, aber sich nicht allein in Problemwelten suhlt und darüber das Erzählen vergisst. Zudem spielt der „Held“ das Computerspiel „Age of Empires II“, das auch zu meinen absoluten Favoriten gehört.

Ein Top-Tipp, der sich allein schon als Geschenk eignet, weil das Buch mit Leinenband, Goldprägung und Farbschnitt sogar optisch etwas her macht, stammt aus den Geschenktipps Weihnachten 2023 der BÜCHER-HEIMAT und stammt von Sonja Weber: „Der Proust Fragebogen“ ist ein literarisches Gästebuch zum Schmökern und um sich darin mit eigenen Antworten auf die berühmten Proustschen Fragen zu verewigen.

Gespannt bin ich auch auf „Der Verräter“ von Paul Beatty. Der Tipp kam von einem guten Freund. Beatty gelang mit dem Roman, der als „eine bissige, kühne Satire von einem der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart“ gefeiert wird, heute vor sieben Jahren eine Sensation: Als erster US-amerikanischer Schriftsteller erhielt er für „The Sellout“ (Originaltitel) den Man Booker Prize, den wichtigsten britischen Literaturpreis.

Gut als Geschenke eignen sich stets auch Bildbände. Aus gegebenem Anlass kann man da die „Pinakothek der Moderne“ (vorbestellbar/Foto oben) empfehlen. Das Münchner für Museum für zeitgenössische Malerei wurde heute vor 170 Jahren (1853) eröffnet und besitzt Weltrang, nicht zuletzt wegen des größten Werkkomplexes von Max Beckmann in Europa.

Zum Finale ein Blick gen Himmel. Heute geht die Sonne zum letzten Mal in dieser Sommerzeit-Periode vor 8.00 Uhr (7.59 Uhr) auf. Und der lichte Tag dauert letztmals länger als 10.00 Stunden (10:02 Stunden). Am Sonntag stellen wir die Uhren dann wieder auf Winterzeit um.

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Lena Scholz über „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“

Lena Scholz über „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“

Anne Freytag:

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle

Sally ist eines von vier Kinder ihrer alleinerziehenden Mutter und sie ist die einzige, die nicht gewollt war und das spürt sie. Es ist Corona und Lockdown und Weihnachten. Alle sind beieinander, doch nicht wirklich zusammen, denn Sallys ältester Bruder wird Vater, ihre Schwester streitet sich noch mehr als sonst mit ihrer Mutter und Sally erlebt plötzlich, dass sie anders ist.

Denn auf einmal ist da Leni, die bei ihnen einzieht. Warum weiß niemand. Doch als Sally Leni wirklich kennenlernt, erfährt sie zum ersten Mal, was Liebe ist.

Es ist eine schwierige Beziehung, denn Sallys Mutter Marianne ist gegen gleichgeschlechtliche Paare schon aus evolutionären Gründen. Sally und Leni müssen sich entscheiden, ob sie sich gegen Marianne wenden und damit gegen Sallys Familie und sich für ihre Liebe entscheiden.

Ein aufrüttelndes und berührendes Buch über LGBTQ+, Familie, Liebe, Diskriminierung und Zusammenhalt, selbst wenn die Zeit einen auseinandertreibt.

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Anne Freytag: „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“, ONE, 432 Seiten, ISBN 9783846601907, Preis: 19,00 Euro.


Dienstag, 24. Oktober: Ein scharfer Tag

Gewürzdetektivin und ein Superflieger

Ein scharfer Tag sollte dieser Dienstag, 24. Oktober 2023, werden. Wir begehen den „Welttag der Gewürze“ (World Spice Day).

Der Grund für die Datumswahl: In die Zeit von Oktober bis November fällt bei sehr vielen Gewürzen die Erntezeit. Wie bei einigen anderen Aktionstagen auch, erfolgte die Initiative von Solveig Ariane Prusko nicht ganz uneigennützig. Sie ist die Autorin der (Kinder-)Krimis um die Gewürzdetektivin Emmy Cox, die in Band 1 beispielsweise auf der „Suche nach dem Safran-Schatz“ ist.

Wer in der „Wunderwelt der Gewürze“ richtig mitreden will, muss allerdings wohl etwas tiefer einsteigen. Wer „Aromen kombinieren, Kochen perfektionieren“ möchte, dem wird das Werk „Gewürze“ empfohlen. Oder schnappt sich gleich „Das große Lexikon der Kräuter, Gewürze, Früchte und Gemüse“, um alles über „Herkunft, Inhaltsstoffe, Zubereitung, Wirkung“ zu erfahren.

Ein bitterer Tag ist heute für Luftfahrtfans: „Die Legendäre Concorde” (deutsch/englisch) fasziniert zwar bis heute, aber ihr letzter kommerzieller Flug von New York nach London liegt auf den Tag genau zwanzig Jahre zurück. Die Aérospatiale-BAC Concorde, so der komplette Name, hob für Air France und British Airways von 1976 bis 2003 ab. Das eigentliche Aus war allerdings schon das tragische Unglück 2000 auf dem Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle.

Die Flugzeit zwischen London und New York betrug mit 3 bis 3,5 Stunden rund die Hälfte im Vergleich zu modernen Unterschallflugzeugen. Da ich ungern in Flugzeugen sitze und einen fatalen Hang zum Luxus habe, wäre ich ja gern mal mitgeflogen. Ticketpreise bis zu 11.000 US-Dollar für die einfache Strecke hielten mich jedoch am Boden.

Einer der wichtigsten Texte der Frauenbewegung erschien heute vor 94 Jahren (1929): Virginia Woolf veröffentlichte ihren feministischen Essay „Ein eigenes Zimmer“, in dem sie Thesen zum Feminismus und zur Geschlechterdifferenz mit solchen zur Literaturgeschichte und zur Poetik vereint. Die jüngste deutsche Übersetzung trägt den Titel „Ein Zimmer für sich allein“.

Eine besonders herzliche Gratulation geht heute an unsere Partnerin, die großartige Bad Harzburger Stadtbücherei. Der Grund: Heute ist „Tag der Bibliotheken“ in Deutschland. Da sparen wir uns einen Buchtipp und empfehlen stattdessen mal wieder einen Besuch bei Detlef Linke und seinem tollen Team.

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Montag, 23. Oktober: Der Geist der Berge

Von Schneeleoparden und Schlümpfen

Es wird an diesem Montag, 23. Oktober 2023, ein tierischer Start in die Woche. Im Wortsinn und verursacht auch durch einen internationalen Umwelt-Aktionstag.

Heute ist der „Tag des Schneeleoparden“ (International Snow Leopard Day), der auf eine Initiative aus zwölf asiatischen Staaten zurückgeht, die auf die Bedrohung der Raubkatzen und ihres Lebensraums aufmerksam machen. „Meine Expeditionen zu den Letzten ihrer Art“ führte Tierfilmer Andreas Kieling daher nicht allein zu den Berggorillas, sondern auch zu den Schneeleoparden.

Der „Geist der Berge“ wird das Tier genannt und fasziniert ungemein. Weswegen es auf dem Buchmarkt für etliche Bestseller gut ist. „Der Schneeleopard“ von Sylvain Tesson beschreibt eine Suche nach den Tieren und wird als „Ode an die Stille“ gefeiert. Ein anderer Bestseller mit dem Titel „Der Schneeleopard“ ist ein Thriller aus der Gerritsen-Erfolgsserie „Rizzoli & Isles“.

Lesenswert ohne Frage auch „Der Schneeleopard“ aus der Feder von Tschingis Aitmatow. Und spannend für Kids dürfte aus der genialen Reihe „Das magische Baumhaus“ der Band 60 sein: „Die Spur des Schneeleoparden“.

Mit dem ebenfalls heute anstehenden „Gucky-Tag“ werden derweil nur Perry-Rhodan-Fans etwas anzufangen wissen. Dabei liefert der seit 2020 begangene Aktionstag ein Musterbeispiel, dass ein Verlag die Fans nicht aus den Augen verlieren sollte.

Im Perry-Rhodan-Heft 3072 „Der Ilt muss sterben!“ (eBook) erlag der ein Meter große Gucky, der einer Maus ähnelt, aber über Biberschwanz und Nagezahn verfügt (daher Mausbiber), den Serientod. Nach Fan-Protesten folgte in Ausgabe 3088 die Wiederauferstehung: „Gucky kehrt zurück“ (eBook).

Noch schnell zwei Geburtstage. Am 23. Oktober 1942 erblickte Michael Crichton das Licht der Welt. Sein Name ist auf immer verbunden mit „Jurassic Park“. Den Roman hat vermutlich jeder gelesen oder die Verfilmung gesehen. Neu mag für manchen sein, „wie alles begann“: „Dragon Teeth“.

Das französische Magazin „Spirou“ war heute vor 65 Jahren (1958) der Kreißsaal für die Schlümpfe, denen der Zeichner Peyo erstmals eine Nebenrolle gönnte. Die kleinen Blauen entwickelten schnell ein Eigenleben und wurden zum Welterfolg: „Die Schlümpfe Kompaktausgabe“.

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