Dienstag, 19. Dezember: Christbaumkugeln

Kleine Kugelkerlchen und große Geschichten

Es ist noch zu früh zum Schmücken des Weihnachtsbaumes, aber dieser Dienstag, 19. Dezember 2023, regt zumindest schon mal dazu an, über den Christbaumschmuck nachzudenken: Wir begehen heute den „Tag der Weihnachtskugeln“ als Feiertag für die Christbaumkugel.

Dass „früher mehr Lametta“ war, steht ja außer Frage. Aber je größer die Kinder, desto kleiner geraten die Weihnachtsbäume. Ist zumindest bei uns so. Und folgerichtig ist weniger Platz für die prächtigen Kugeln.

Eine Entwicklung, die nicht unbedingt den Abschied vom Christbaumschmuck vergangener Tage bedeuten muss. Man könnte beispielsweise Dekorationen und Geschenke aus Weihnachtskugeln fertigen wird in „Kugelkerlchen zu Weihnachten“ erläutert. Wer diese Idee aufgegriffen hat, dann aber doch wieder zu mehr Baumschmuck tendiert, kann den Nachschub selbst in die Hand nehmen: „Weihnachtskugeln“ bietet „neue Ideen zum Stricken“.

Mehr Weihnachten (außer in den biblischen Weihnachtsgeschichte natürlich) geht gar nicht: Heute vor 180 Jahren (1843) hat der englische Schriftsteller Charles Dickens seinen Roman „A Christmas Carol“ (Eine Weihnachtsgeschichte) veröffentlicht. Der Altersempfehlung des Verlages von „8 bis 100 Jahre“ kann man problemlos folgen. Und auch, dass der Klassiker immer mal wieder in neue prächtige Gewänder gehüllt wird, hat die Geschichte wahrlich verdient.

„Kultfilm“ ist ein (auch von mir) überstrapazierter Begriff. In diesem Fall aber ist er absolut angebracht: Heute vor 54 Jahren (1969) kam der Spielfilm „Easy Rider“ (DVD) von und mit Dennis Hopper, Peter Fonda und Jack Nicholson in die deutschen Kinos. Er traf das Lebensgefühl der Zeit und gemeinsam mit Steppenwolf heulten wir „Born to Be Wild“. Jetzt wird es doch wieder inflationär mit den Superlativen, aber auch zu einem zwei Jahre zuvor am 19. Dezember 1967 in die Kinos kommenden Steifen fällt mir nichts anderes als Kultfilm ein: Der Spielfilm „Bonnie und Clyde“ (DVD) von Arthur Penn, mit Warren Beatty und Faye Dunaway, wurde heute vor 56 Jahren in Deutschland erstmals aufgeführt.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Mittwoch, 22. November: Der Mythos Kennedy

„Ich bin ein Berliner“: John F. Kennedy in Berlin. Foto: Wikipedia, gemeinfrei

Als ein Attentat die Welt erschütterte

An diesem Mittwoch, 22. November 2023, schweifen sicher viele Gedanken 60 Jahre zurück. Am 22. November 1963 wurde US-Präsident John F. Kennedy Opfer eines Attentats. Die Welt verharrte in Schockstarre und Trauer.

Meine Erinnerungen als frischgebackener Abc-Schütze sind naturgemäß eher dürftig, mein Wissen basiert auf unzähligen Dokumentationen, die gerade zu diesem Jahrestag wieder im Fernsehen laufen. Tatsächlich in Erinnerung geblieben ist mir allein, wie erschüttert meine Eltern waren.

Kennedy galt als Lichtgestalt der Politik. Auch ein Mythos, der nach und nach aufgearbeitet wurde. Alan Posener beispielsweise porträtiert „John F. Kennedy“ in seiner ganzen Widersprüchlichkeit. Das Attentat selbst zeigte sich vom ersten Tag an als ideale Nährboden für Verschwörungstheorien.

In „Die Kennedy-Verschwörung“ spannt Dan Davis den ganz großen Bogen und mengt alles zusammen, was Verschwörungstheoretiker begeistert: „War es eine Freimaurer-Hinrichtung? Lebt Kennedys Sohn heute noch? Was wussten JFK und Marilyn Monroe über UFOs? Welche Rolle spielen Donald Trump und QAnon?“.

Da wende ich mich dann doch lieber besinnlichen Dingen zu: Nach dem „Tag ohne Musik“ gestern folgt der bundesweite „Tag der Hausmusik“ heute auf dem Fuß. Nicht zufällig, denn der 22. November ist auch der Namenstag der heiligen Cäcilia von Rom, Schutzheilige der (Kirchen-)Musik.

Lauter und öffentlicher als bei uns fällt das mexikanische Mariachi-Fest zu Ehren der heiligen Cäcilia aus, während der „Tag der Hausmusik“ in Deutschland „Menschen zum privaten Musizieren motivieren soll“. Die Lektüre dazu ist dürftig, aber wir haben das nahende Fest im Blick: „Am Weihnachtsbaume“ verspricht die „24 tollsten Weihnachtslieder zum Gucken, Hören und Mitsingen“.

Heute vor 66 Jahren (1957) sorgte der Sänger, Schauspieler, Bürgerrechtler und UNICEF-Botschafter Harry Belafonte für eine Sensation. Als erster Schwarzer eroberte er mit dem Weihnachtslied „Mary’s Boy Child“ für sieben Wochen den Spitzenplatz der britischen Hitparade. „My Song“ ist die Autobiografie Belafontes überschrieben, der in diesem Jahr im Alter von 96 Jahren verstarb.

Am 22. November 1869 kam André Gide zur Welt, der 1947 „für seine weit umfassende und künstlerisch bedeutungsvolle Verfasserschaft, in der Fragen und Verhältnisse der Menschheit mit unerschrockener Wahrheitsliebe und psychologischem Scharfsinn dargestellt werden“ den Literaturnobelpreis erhielt. Gide kämpfte gegen Puritanismus und verlogene Moral jener Zeit. Noch 1952 standen seine Klassiker wie „Der Immoralist“ und „Die Falschmünzer“ auf dem Index.

Hinter erfolgreichen Männern stehen starke Frauen – deren Werk dann bisweilen nicht die Beachtung erfährt, die es verdient. In diese Riege gehört die am 22. November 1879 geborene Catherine Dickens, Schauspielerin, Sachbuchautorin und ab 1836 Frau des Schriftstellers Charles Dickens und Mutter seiner zehn Kinder. 1851 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Lady Maria Clutterbuck das erfolgreiche Haushaltsführungsbuch „What Shall we Have for Dinner? Satisfactorily Answered by Numerous Bills of Fare for from Two to Eighteen Persons” (engl. Faksimile Reprint). Was alles nichts daran änderte, dass sich das sich das Ehepaar schließlich 1858 trennte.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Montag, 19. Dezember: Weihnachtstauwetter

Warme Weihnachten und eine Pflicht-Geschichte

Einen sehr stürmischen und gefährlich glatten Start in die letzte Woche vorm Weihnachtsfest soll uns laut Wettervorhersage dieser Montag, 19. Dezember 2022, bescheren. Und ebenso wie das Christkind kommt damit (fast) alle Jahre wieder das „Weihnachtstauwetter“.

„Wetter & Klimaphänomene“ erklärt beispielsweise „Ulmers Naturführer“. Darunter dürften auch die „Singularitäten“ sein. So bezeichnen Meteorologen eigenartige Witterungen, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit auftreten – wie das Tauwetter zur Weihnachtszeit, das Hermann Flohn bereits in den 1940er Jahren definierte. Weitere bekannte Singularitäten sind beispielsweise die Eisheiligen, die Schafskälte, die Hundstage oder der Altweibersommer.

Auch auf diese Besonderheiten wirkt sich der Klimawandel aus, den Sven Plöger in „Zieht euch warm an, es wird heiß!“ verstehen lernen hilft. Tatsächlich gab es in den 50 Jahren von 1920 bis 1970 in 74 Prozent der Jahre eine weiße Vorweihnachtszeit und in 54 Prozent eine weiße Weihnacht. In den folgenden 50 Jahren von 1970 bis 2020 schrumpften die Zahlen auf 22 Prozent weiße Adventszeit und 12 Prozent weiße Weihnacht.

Wenn der Nachwuchs ab 8 Jahren seine Erzeuger dazu mit Fragen löchert, empfehlen wir  aus der beliebten WAS-IST-WAS-Reihe der Band 7 „Wetter. Sonne, Wind und Wolkenbruch“. Auf das „Wetter für Dummies“ muss man noch warten, das Buch erscheint erst im März 2023, kann aber vorbestellt werden. Und wer weniger an einzelnen Phänomenen interessiert ist, wohl aber das Klima im Wandel der Zeit genauer unter die Lupe nehmen will, der greift zur „Kulturgeschichte des Klimas“ „von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung“.

Heute vor 53 Jahren (1969) rollte in Deutschland im wahrsten Sinn des Wortes ein Kultfilm an: „Easy Rider“ (DVD) von und mit Dennis Hopper und Peter Fonda ging in den Kinos der Bundesrepublik an den Start. Weltpremiere war bereits am 8. Mai 1969 bei den Filmfestspielen in Cannes gewesen.

Aber zurück zur Weihnachtszeit. Als Film ist die „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens ein Muss, allerdings ist die Auswahl unter zig Verfilmungen nicht leicht. Warum also nicht mal wieder zum Roman greifen. Eine besonders schöne Ausgabe ist „Die Charles-Dickens-Weihnachtsgeschichte“, die unter anderem mit Stichen der acht Original-Illustrationen von John Leech (1817-1864) und 20 weiteren zeitgenössischen Abbildungen aufwartet. Allerdings muss das Buch vorbestellt werden.

Bis Heiligabend 2022 wird das wohl nichts mehr…

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —