Montag, 20. März: Viel Glück!

Glück mit Brillen, Katzen und (trotz) Geld

Was soll an diesem Montag, 20. März 2023, schon schief gehen? Immerhin ist heute der   Weltglückstag (International Day of Happiness). Seit 2013 mit dem Segen der Vereinten Nationen versehen. Na dann: Viel Glück heute!

Wer dabei jetzt beispielsweise an den großen Lottogewinn denkt, liegt doppelt schief. Zum einen ist Montag, da werden meines Wissens keine „Glückszahlen“ gezogen. Zum anderen hatte die UN-Resolution 66/281 anderes im Sinn. Sie definiert Glück als „den Ausgleich von Ökonomie, Sozialem und Umwelt“. Glück steht in diesem Zusammenhang für „Wohlergehen für alle Menschen auf der Welt“.

Nun ist die Definition von Glück eine schwierige, weil subjektive Sache. Man könnte natürlich der TV-Moderatorin Susan Sideropoulos folgen, die jeden auffordert: „Setz doch mal die rosarote Brille auf!“. „Rosarotes Glück“ verheißt ihr Bestseller. Womit ich allein schon wegen der Farbe Probleme hätte. Grundsätzlich jedoch ist Optimismus eine gute Sache.

Aber zurück zum Lottogewinn und zu Volksweisheiten wie „Geld allein macht nicht glücklich“. „Zeitlose Lektionen über Reichtum, Gier und Glück“ verspricht mit Morgan Housel ausgerechnet einer, der sozusagen an der Wall-Street zuhause ist. Das Buch „Über die Psychologie des Geldes“ bescherte ihm einen Spiegel-Bestseller. Ob er mit den Einnahmen glücklicher wurde, war nicht herauszufinden.

Da wir ein Katzenhaushalt sind, stach mir natürlich sofort ein anderes Buch ins Auge. „Folge dem Schnurren und finde dein Glück“ dank der „10 Weisheiten des Herrn Paul“. Dieser Herr Paul ist eine „Buddha-Katze“, bei der man sich laut Klappentext eine Menge für einen  für einen „unbeschwerten, flauschig-geschmeidigen Glücksalltag“ abschauen kann. Mal schauen, ob dass man unserer Haus-, Hof- und Garten-Katze auch klappt.

Die Suchworte „Glück“ und „Ratgeber“ fördern im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT sage und schreibe 3591 Fundstellen zutage.  Zwei Werke gibt es vermutlich deshalb nur als eBook, weil die Versandzeiten für Bücher bei den Taktvorgaben viel zu lang wären. Mit „Glücklich sein in 60 Minuten“ soll man das „eigene Glückspotential erkennen und ausschöpfen“. Und wer dafür nicht so viel Zeit aufwenden will, bekommt „Glück in 60 Sekunden erklärt“. Da will ich nicht länger stören, also ran ans Glück!

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Sonntag, 19. März: Schwarz und Weiß

Lautsprecherische Stimmungsmache

Es ist Sonntag, 19. März 2023, und ich rege mich auf. Übers Gendern, Wokeness, political correctness, cancel culture. Nun ja, weniger über die Geisteshaltungen selbst als vielmehr über die Verbissenheit, in der sie diskutiert werden und dabei die Welt in Schwarz und Weiß teilen.

Vorab: Ich halte mich für „in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“ (Duden-Definition „Wokeness“). Sie sind mir ein Gräuel. Aber ich werde den Teufel tun, meine Jugendliebe Winnetou deswegen aus dem Regal zu verbannen oder – für mich schlimmer noch – eine sprachlich bereinigte Fassung zu lesen.

Und jetzt wird wieder eine Favoritin meines Lebens angegangen, soll umbenannt werden: Gegen die Pizza Hawaii sind Rassismus-Vorwürfen laut geworden. Der Begriff bediene „kolonialistische Stereotype“. Was auch die Bild-Zeitung auf die Palme und das Thema auf Seite 1 brachte. Ein Schulterschluss, der mir zugegeben eher peinlich ist.

Das Fatale daran: Ich hätte mir die Aufregung sparen können. Der Post, der alles auslöste, ist alt. Die „global agierende“ Gruppierung, die ihn verfasste, zählt rund 1000 Anhänger. Weltweit! Die Bild hat das Thema zum Thema gemacht. Und genau die Stimmungsmache beider Seiten bringt mich in Rage.

Zum Glück gibt es auf der Suche nach „Pizza Hawaii“ sehr viel mehr Rezepte als vor künstlicher Aufgeregtheit strotzende Artikel. “How to Make Italian Pizza” liegt auch noch auf Englisch vor –kulturelle Aneignung? Andererseits habe ich keine hohe Meinung von der britischen Küche und denke, etwas Aneignung könnte ihr guttun. In Deutschland wird derweil „Clemens Wilmenrod“ in Buchform gehuldigt, Erfinder des Toast Hawaii, der damit eher das Fernweh bedienen wollte.

Sucht man Bücher über „Cancel Culture“ fällt als erstes auf, dass es überwiegend Werke sind, die oft lautsprecherisch dagegen zu Felde ziehen. Ganz ähnlich die Situation beim „Gendern“. Zumeist fallen die Autoren aufgeregt über das Thema her. Aber immerhin gibt es „Richtig gendern für Dummies“.

Gleich eine „Widerrede gegen Gendern, Woke, Cancel Culture und anderes Gedöns“ hat die deutsche Vienamesin Mai Linh Tran geschrieben: „Ich bin nicht woke“ soll „übertriebene Political Correctness“ als einen „Irrweg“ brandmarken, der „in der breiten Meinungsvielfalt einer lebendigen Demokratie nichts zu suchen“ habe. Wenn sie dem Grundgedanken die Bedeutung zugesteht, die er mit Blick auf die Geschichte verdient, wäre ich bei ihr.

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Samstag, 18. März: Die Märzrevolution

Das Futurium in Berlin und Jakob Grimms Vorschlag für den Artikel 1 des Grundrechtekatalogs im Frankfurter Paulskirchenparlament. Das Dokument haben die Mitreisenden bei der BÜCHER-HEIMAT on Tour in de Grimmwelt in Kassel bestaunen können.

„Das deutsche Volk ist ein Volk von Freien“

An diesem Samstag, 18. März 2023, fällt der Blick fast zwangsläufig 175 Jahre zurück auf den 18. März 1848, auf die Märzrevolution. Es brauchte nach dem Scheitern der Revolution zwar gut 100 Jahre, dann aber kamen spätestens mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 die demokratischen Ideale der Revolution zum Tragen.

Bis Juli 1849 wurde der erste Versuch, einen demokratischen deutschen Nationalstaat zu schaffen, mit militärischer Gewalt niedergeschlagen. Zehntausende Revolutionäre traten die Flucht an. In Australien und den USA spricht man von den „Forty-Eighters“, wenn die aus den deutschen Ländern geflüchteten Einwanderer gemeint sind.

Zu den vielfältigen Auswirkungen der Märzrevolution wird auch das eher schwierige Nation-Demokratie-Verhältnis der Deutschen gezählt. Dabei wird sogar vom „Deutschen Sonderweg“ gesprochen, denn anders als beispielsweise in Frankreich und Großbritannien fanden in deutschen Landen die Ideen von „Nation“ und „Demokratie“ lange nicht zusammen. Trotz aller Unterschiede zwischen den Ländern ist die 1848er-Revolution keine rein deutsche, sondern eine europäische Bewegung. Eine Grundlage für eine gemeinsame Zukunft.

Wie die Teilnehmer der Premiere der BÜCHER-HEIMAT on Tour erfuhren, war auch Jakob Grimm gewählter Abgeordneter im Frankfurter Paulskirchenparlament. Er hatte für Artikel 1 des Grundrechtekatalogs einen Vorschlag eingebracht: „Das deutsche Volk ist ein Volk von Freien und deutscher Boden duldet keine Knechtschaft. Fremde Unfreie, die auf ihm verweilen, macht er frei.“ Auch heute noch nachdenkenswert.

Wer tiefer ins Thema einsteigen will, kann sich auf einige Literaturtipps des Bad Harzburger Historikers und Autors Markus Weber stützen. In Hedwig Richters „Demokratie. Eine deutsche Affäre“ wird die Revolution in die größere Entwicklung vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart eingeordnet.

Mit den Schriften von Zeitzeugen und frühen Demokraten gewährt der von Jörg Bona und anderen herausgegebene umfangreiche Band „1848“  den Blick auf  „frühe demokratische Programme und Texte zur Revolution“ unter anderem von Theodor Fontane, Emma Herweg, Friedrich Hecker und Robert Blum. Eine „fundamentale Sammlung historischer Texte“, so Weber.

Ein weiterer Literaturtipp zum Thema, Jörg Bongs „Die Flamme der Freiheit“, stammt von Hans Georg Ruhe. Er hat das Buch unter den Lesetipps der BÜCHER-HEIMAT besprochen.

„Was uns die deutsche Revolution von 1848 für die Gegenwart und Zukunft lehrt“, dieser Fragestellung widmet sich in einer Ausstellung auch das Futurium (ext.) am Berliner Spreeufer als „Haus der Zukünfte“. Wer mehr über die Idee hinter dem Gebäude wissen will, liest das nur auf Englisch vorliegende „Futurium – Our Democracy – Ten Encounters” (Unsere Demokratie – Zehn Begegnungen).

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Freitag, 17. März: Saint Patrick’s Day

Irland mit Naturgeist und Whiskey feiern

Ire müsste man sein, dann hätte man an diesem Freitag, 17. März 2023, einen sehr guten Grund, ausgiebig ins Wochenende zu feiern: Heute ist „Saint Patrick’s Day“.

Erinnert wird an den irischen Bischof Patrick, der im 5. Jahrhundert lebte und als erster christlicher Missionar in Irland gilt. Mit historischen Abhandlungen will ich mich aber gar nicht beschäftigen, schließlich soll der Tag genutzt werden, um mein schon lange auf eine gute Gelegenheit wartendes Geburtstagsgeschenk zu kosten: Irish Whiskey vom Feinsten.

Dazu könnte eher etwas Humor passen: „St Patricks Day Joke Book“ (engl.) listet Witze rund um den Tag des Heiligen auf. Ein Beispiel gefällig: “Why can’t you borrow money from a leprechaun? Because they’re always a little short! (Warum kannst du dir kein Geld von einem ,Kobold‘ leihen? Weil sie immer etwas kurz (knapp) sind!)“.

Der Naturgeist Leprechaun soll den Weg zum Gold am Ende des Regenbogens kennen und hat es neben Harfe und Kleeblatt zum Wahrzeichen Irlands gebracht. Auf dem (Bilder-)Buchmarkt hat er gerade in dieser Zeit mit starker Konkurrenz zu kämpfen: „Leprechaun vs. Easter Bunny“ (engl.).

Wenn mit dem Whiskey das Lesen schwerfallen sollte, könnte man sich immer noch mit der Familie zum Gesellschaftsspiel an einen Tisch setzen: Laut einer Legende vertrieb „St. Patrick“ einst alle Schlangen Irlands. In diesem Stichspiel sind die Mitspieler St. Patricks Gehilfen.

Heute vor 178 Jahren (1845) sicherte sich der Brite Stephen Perry das Patent auf das Gummiband. Wer mehr über die Erfindung lesen will und nach „Gummiband“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT sucht, erhält zumeist Hinweise auf Notizbücher, die von einem Gummiband zusammengehalten werden.

Beispielsweise „Harry Potter: Notizbuch Hogwarts“, das es in edler „Lederoptik mit Gummiband und Zeichenband“, das Cover gestanzt mit Goldfolienveredelung gibt. Angeboten ohne jeden Warnhinweis, dabei wissen doch gerade Harry-Potter-Leser seit der „Kammer des Schreckens“, wie gefährlich etwa Tom Riddles Tagebuch war.

Zum Finale noch drei Mal große Literatur: Am 17. März 1804 wurde Friedrich Schillers Schauspiel „Wilhelm Tell“ uraufgeführt. Intendant in Weimar war seinerzeit kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe. Auf den Tag genau nur sechs Jahre später startete das Drama „Das Käthchen von Heilbronn“ von Heinrich von Kleist, das sehr schnell sehr bleibt wurde. Hier im Doppelpack mit dem noch populäreren Stück „Der zerbrochene Krug“. Und noch ein Geburtstag: Heute vor 97 Jahren (1926) erblickte Siegfried Lenz, Schöpfer der „Deutschstunde“   das Licht der Welt.

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Donnerstag, 16. März: Hicks!

Der Schluckauf, Baumkunst und Literatur

Hicks! Dieser Donnerstag, 16. März 2023, wird in USA als „Tag des Schluckaufs“ (National Hiccup Day) begangen. Was Kindheitserinnerungen weckt, denn in jungen Jahren hatte ich häufiger mit „Singultus“ zu kämpfen.

Es scheint ein Übel zu sein, das vorwiegend Kinder beschäftigt. Zumindest drängt sich dieser Verdacht auf, wenn man im Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT nach „Schluckauf“ sucht. Kinderbücher dominieren. Und so lernte ich jetzt, was ich einst mit Fabelwesen gemein hatte: Auch „Drachen mögen keinen Schluckauf“!

Und wie den „kleinen Siebenschläfer“, so beschäftigte auch mich seinerzeit die Frage „Wie geht der Schluckauf wieder weg?“. Die gängigen Tipps, die ich mir gemerkt habe: So lange wie möglich die Luft anhalten. Sich erschrecken (ablenken) lassen. Wasser „verkehrt herum“ trinken (mit nach vorn gebeugtem Oberkörper). Und last but not least die „Knast-Methode“: Trocken Brot und Wasser.

Ersterscheinungen, Uraufführungen und Verbote – der 16. März ist erkennbar kein einfaches Datum für große Literatur. Aber es hat einiges zu bieten. Heute vor 173 Jahren (1850) erschien Nathaniel Hawthornes Roman „Der scharlachrote Buchstabe“ (The Scarlet Letter), eines der bedeutendsten Werke US-amerikanischer Literatur.

Weniger Glück war zunächst dem „Reigen“ von Arthur Schnitzler beschieden. In Deutschland und wenig später in Polen wurde die Buchausgabe des Schauspiels „Der Reigen“ am 16. März 1904 von den Behörden verboten. Die „Zehn Dialoge“ von Paaren vor und nach dem Beischlaf wurden zum „bekanntesten unbekannten Buch“ der Zeit.

Auf genau 100 Jahr zurückblicken kann das Lustspiel „Der Unbestechliche“ von Hugo von Hofmannsthal, die am 16. März 1923 im Wiener Raimundtheater uraufgeführt wurde. Und am 16. März 1967 hob sich der erste Vorhang für die Komödie „Der Wiedertäufer“ von Friedrich Dürrenmatt im Schauspielhaus Zürich.

Mit „Stadt-verwaldung statt Stadt-Verwaltung“ sorgte am 16. März 1982 Joseph Beuys für Furore schon im Vorfeld der documenta 7, als er für sein Projekt vor dem Kasseler Fridericianum (Foto oben) den ersten von 7000 Bäumen pflanzte. „Bekanntes, weniger Bekanntes und Unbekanntes im Gesamtkunstwerk“ aus den Documenta-Beiträgen liefert „Joseph Beuys: Zwölf Standpunkte und Variationen zum goldenen Hasen“.

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Mittwoch, 15. März: Druck und Rücken

Deutschland hat Rücken und Bücher

Dieser Mittwoch, 15. März 2023, ist ein Feiertag für alle Bücherfans, denn wir begehen heute den „bundesweiten Tag der Druckkunst“ (ext.). Und ohne Johannes Gutenberg und dessen Kunst könnten wir unserer Leidenschaft wohl kaum so frönen.

Seit 2019 steht der 15. März in Deutschland im Zeichen der Druckkunst, womit der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V. (BBK) auch die Aufnahme traditioneller Drucktechniken in das deutsche UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes feiern will.

Aus der Reihe „Kinder entdecken berühmte Leute“ ist da ein Werk zu empfehlen, das dem Erfinder des Buchdrucks Johannes Gutenberg gewidmet ist. Richtet sich „Johannes Gutenberg und das Werk der Bücher“ eher an den Leseratten-Nachwuchs, ist der Band „Johannes Gutenberg – Mann des Jahrtausends“ für erwachsene Leser konzipiert.

Nun gut, jede Medaille hat zwei Seiten. Wer zu viel liest, bewegt sich vielleicht zu wenig und bekommt Probleme mit dem Rücken. Da trifft es sich, dass heute auch der „bundesweite Tag der Rückengesundheit“ begangen wird. Der vom Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz initiierte Aktionstag ruft zur aktiven Prävention von Rückenbeschwerden auf. Was offenkundig nottut, denn statistisch gesehen leiden rund 40 % der Deutschen an Rückenschmerzen.

Was die „Schmerzspezialisten und Bestsellerautoren Dr. med. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht“ zu der Feststellung veranlasst: „Deutschland hat Rücken“. Wer mit dem bekannten, aber auch nicht gänzlich unumstrittenen Duo nichts anzufangen weiß, kann zu einem anderen prominenten Ratgeber wechseln: Dietrich Grönemeyer erklärt in „Mein großes Rückenbuch“ wie man den „Schmerz besiegen“ kann.

Aber auch literarisch gesehen bietet das Datum Anlass zum Feiern. Auf „Pygmalion“ von George Bernard Shaw basiert das Musical „My Fair Lady“, das heute vor 67 Jahren (1956) uraufgeführt wurde. Francis Ford Coppolas Spielfilm „The Godfather“ (Der Pate) nach dem gleichnamigen Roman von Mario Puzo lief heute vor 51 Jahren (1972) in den US-Kinos an. Und in Deutschland erschien eines der berühmtesten Kinderbücher überhaupt: „Oh, wie schön ist Panama“ aus der Feder von Janosch.

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Dienstag, 14. März: Heute geht’s rund

3,1415926… – Party um die Kreiszahl pi

Heute geht’s rund! Der Dienstag, 14. März 2023, ist der „Tag der Zahl Pi“. Und begangen wird der Tag der Kreiszahl Pi an diesem Datum, weil deren ersten drei Ziffern 3,14 lauten. Was der amerikanischen Schreibweise des 14. März entspricht: 3/14 (Monat/Tag).

Wer auf eine Pi-Party gehen will, sollte den Gastgebern ein Geschenk mitbringen. Da bietet sich das Werk „Die Zahl Pi, Kreiszahl, Ludophsche Zahl oder Archimedes-Konstante“ an, mit dem der Autor Anonymus Pidie schönste Zahl der Welt“ feiern will. Der Verlag preist das „ideale Geschenkbuch für Mathematiker, Logiker und Aufgeweckte“.

Gefeiert wird traditionell mit dem gemeinsamen Verzehr von runden Kuchen, da im Englischen das Wort pie (Kuchen) dem griechischen Buchstaben π gleicht. Ganz penible Pi-Partygänger schneiden den Kuchen am 3/14 (Monat/Tag) pünktlich um 1:59:26 an – und bringen es damit auf sieben Stellen nach dem Pi-Komma (3,1415926).

Wem auch das nicht reicht, der tummelt sich auf Googles Pi Portal (ext./engl.). Die Website wartet mit den kompletten Berechnungen der 31,4 Billionen Stellen von Pi auf. Dabei wird sogar die Partymusik mitgeliefert: Die ersten tausend Stellen von Pi umgesetzt in Musik. Dazu könnte man ein paar Sudoku lösen: „Dieses Pi und all die Zahlen davon finde ich klasse!“ (Rätselbuch 200+ Aufgaben).

Da ich mit der Mathematik stets auf Kriegsfuß stand, werde ich diesen Tag ganz ruhig angehen. Okay, den Kuchen würde ich nicht verschmähen. Ansonsten aber bringt mich nicht einmal der Umstand aus der Ruhe, dass auf den „Pi-Tag“ zu allem Überfluss auch noch der Geburtstag von Albert Einstein fällt. Wer in die Welt des  Genies eintauchen will, das am 14. März 1879 das Licht der Welt erblickte, liest „Einstein sagt“, eine Sammlung von „Zitaten, Einfälle, Gedanken“.

Wer nach so viel Zahlen und Genialität beruhigende Geistesnahrung und Emotionen benötigt, wäre heute in Japan richtig. Der 14. März ist in Fernost der „White Day“ (Howaito dē / Weißer Tag), der als Pendant zu unserem Valentinstag verstanden werden kann. Die wechselseitige Zuneigung zeigt man sich dabei überwiegend mit Schokolade.

Hinter dem „White Day“ stehen – man glaubt es kaum – einige der wichtigsten Süßwarenhersteller der Region. Die spannende Liebesgeschichte „Der Duft der Schokolade“ stammt allerdings vom deutschen Bestsellerautor Ewald Arenz.

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Montag, 13. März: „Trörö“!

Der Tag des Elefanten und das Gedächtnis

„Trörö!“, so könnte ein einigermaßen passender Start in diesen Montag, 13. März 2023, absolviert werden. Wobei es heute nicht um Benjamin Blümchen geht, sondern um den „Tag des Elefanten in Thailand“ (National Thai Elephant Day oder auch: Chang Thai Day).

Das Datum dieses Aktionstag, der dem Tierschutz dient und in Thailand Bewusstsein für die Bedeutung der Rüsseltiere als nationales Symboltier schaffen soll, ist sehr bewusst gewählt. Am 13. März 1855 wurde die erste offizielle Landesflagge Thailands durch König Mongkut (Rama IV.) eingeführt. Und die zeigte das königliche Symbol des weißen Elefanten auf rotem Grund.

Elefanten faszinieren viele Menschen. Die wenigsten aber wohl derart, wie einen Ost-Berliner, den es nach Fernost zog und der heute als „Elefantenflüsterer“ gilt: Bodo Förster lebt „Ein Leben für die Elefanten“ und schildert, wie er sich „in Thailand seinen Traum erfüllte“.

Ein „Elefant“ des deutschen Bühnenspiels stellte am 13. März 1772 am Herzoglichen Opernhaus in Braunschweig sein neuestes Trauerspiel in fünf Aufzügen vor: Gotthold Ephraim Lessing präsentierte anlässlich des Geburtstages der Herzogin Philippine Charlotte seine „Emilia Galotti“. Es ist eines der bedeutendsten „bürgerlichen Trauerspiele“, 74 Jahre (1846) später wurde das letzte Werk dieser Art uraufgeführt: „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel.

Seinen 74. Geburtstag (1949) feiert heute ein Schriftsteller, der besonders auch in Bad Harzburg sehr bekannt ist: Jürgen Banscherus war nicht nur mehrfach bei der Harzburger Aktion zu Gast, er gewann 1996 auch den Bad Harzburger Jugendliteraturpreis für „Davids Versprechen“. Seine Kinderkrimi-Serie „Ein Fall für Kwiatkowski“ sprengte weltweit inzwischen die Zwei-Millionengrenze.

Als erster Grieche überhaupt erhielt Giorgos Seferis 1963 den Nobelpreis für Literatur für seine Gedichte, Essays, einen Roman und Tagebücher. Seine „Logbücher“ können im Zweifel auch für den Sprachunterricht genutzt werden, sie liegen zweisprachig (deutsch/griechisch) vor. Ich muss allerdings gestehen, dass der heute vor 123 Jahren geborene Nobelpreisträger an mir völlig vorbeigegangen ist…

Vielleicht sollte ich mehr in der Encyclopædia Britannica stöbern. Das weltbekannte Nachschlagwerk gab heute vor elf Jahren bekannt, dass keine gedruckte Ausgabe mehr erscheinen werde. Nach 244 Jahren war mit der gedruckten Enzyklopädie Schluss, sie gibt es nur noch in digitaler Form (ext.).

Mir hat die Encyclopædia Britannica einen meiner Lieblingsromane beschert: „Britannica & ich: Von einem, der auszog, der klügste Mensch der Welt zu werden“ von A.J. Jacobs. Das herrlich humorvolle Buch scheint aktuell vergriffen, aber dafür gibt es ja den Bücher-Suchservice der BÜCHER-HEIMAT.

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Sonntag, 12. März: Die Augen zum Himmel

Ein Tag für Planetarien und Schokoriegel

Ein ehrfürchtiger Blick gen Himmel passt ja nicht zuletzt aus Sicht der Kirchen ohnehin an diesem Sonntag, 12. März 2023. Tatsächlich liefert das Datum aber einen weiteren Grund, die Augen himmelwärts zu richten: Wir begehen den „Internationalen Tag der Planetarien“ (International Day of Planetariums).

Die „International Planetarium Society“ (ext.) vertritt weltweit 4145 aktive Planetarien, die meist für die interessierte Öffentlichkeit konzipiert sind und in deren Fokus gerückt werden sollen. Im Harz hätten wir das Harzplanetarium in Wernigerode (ext.), das beispielsweise am 14. März über den „Sternenhimmel über dem Harz“ informiert und mit vielen weiteren interessanten Veranstaltungen aufwartet.

Kein Planetarium, aber immerhin die Sternwarte St. Andreasberg (ext.) im Internationalen Haus Sonnenberg kann der Landkreis Goslar aufbieten. Der nächste „Astroabend“ steht am 1. April an. Und im Jahresverlauf ziehen immer wieder spannende Sternennächte die Besucher in Scharen an.

Wer das Weltall lieber vom heimeligen Sofa aus entdecken will, wird in der BÜCHER-HEIMAT fündig. „Das Planetarium“ aus der Reihe „Eintritt frei!“ war Gewinner des Jugend-Sachbuch-Preises 2018 in der Kategorie MINT. Es gewährt „sensationell gezeichnete Einblicke in unser Sonnensystem“ und soll so die „Wunder des Universums“ nahebringen.

Wer sich aktuell und grundlegend auf Stand bringen will, hat mit „Der Sternenhimmel 2023“ aus dem Hause Kosmos „das Jahrbuch für Amateurastronomen“ in der Hand. Und damit man in den unendlichen Weiten nicht die Orientierung verliert, gibt es die „Drehbare Himmelskarte Sterne & Planeten“.

Wem das alles viel zu groß ist, für den bietet sich das „Tisch-Planetarium“ an. Damit lassen sich laut Verlag „die Bewegungen von Sonne, Mond, Planeten und Sternen über und unter dem Horizont zeigen und verständlich machen, für jeden Tag des Jahres und für jeden Ort der Erde“.

Scheinbar perfekt passend zum Planetarien-Tag ist der ebenfalls heute anstehende „Milky-Way-Day“. Der allerdings richtet sich weniger an Amateurastronomen, als vielmehr an die Fans gepflegter Schokoriegel.  Milky Way wurde 1923 von dem US-Amerikaner Frank C. Mars erfunden, der – nomen est omen – die Himmelskörper süß und erfolgreich zu vermarkten wusste.

Das Spiel „Fressen Igel Schokoriegel?“ soll helfen, spielerisch zu entdecken, was Tiere fressen und was gut für sie ist. Empfohlen ist es für Kinder ab drei Jahren. Und vielleicht sollte man mit Blick auf die Ernährung, die gut für Kinder ist, nicht unbedingt einen Schokoriegel für den Sieger oder die Siegerin ausloben.

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Samstag, 11. März: Frühe Europa-Idee

„Die Nation ist ein tägliches Plebiszit“

Wir sind an Tag 70 dieses Jahres angekommen: Samstag, 11. März 2023. In einem Monat steht die ominöse 100-Tage-Bilanz an. Ein französischer Historiker lenkt das bebücherte Kalenderblatt heute aber gen Europa – auch wenn an die Europäische Union zu dessen Lebzeiten noch nicht zu denken war.

Man schrieb das Jahr 1882, als an einem 11. März der französische Historiker Ernest Renan in einer Rede „Was ist eine Nation?“ an der Sorbonne den Gedanken einer europäischen Konföderation ins Spiel brachte. In dieser Rede, die häufig auf das Zitat „Die Nation ist ein tägliches Plebiszit“ verkürzt wird, nahm er heute vor 131 Jahren auch die Idee der Europäischen Gemeinschaft vorweg: „Die Nationen sind nichts Ewiges. Sie haben einmal angefangen, sie werden enden. Die europäische Konföderation wird sie wahrscheinlich ablösen.“

Viel berühmter war Renan zu seiner Zeit allerdings für eine andere Veröffentlichung, die ein großer Erfolg, aber auch ein großer Skandal wurde: In „Das Leben Jesu“ versuchte er, das Leben, die Gestalt und den Weg Jesu aus den antiken Verhältnissen seiner Zeit heraus zu erklären und die Gestalt Jesu als die eines Menschen darzustellen, der nach seinem Tod zum „Gott“ ausgerufen wurde.

Wer sich auf die Schnelle in das Thema Europa und EU einlesen will, wird bei einem bekannten australischen Historiker fündig. John Hirst verfasste „Die kürzeste Geschichte Europas“. Mit Humor und Sachverstand streift der Autor durch die europäische Kulturgeschichte und präsentiert einen gelungenen Überblick über Werden und Wirken des geeinten Europa.

Nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine, aber auch der Dauerkonflikt zwischen USA und China, machen deutlich, dass auch in der europäischen Geschichte bald ein ganz neues Kapitel erforderlich sein dürfte. Die Zeitenwende, die Kanzler Olaf Scholz ausrief, spielt sich auf vielen Ebenen ab und wird die Rolle der EU im globalen Spiel der Kräfte nachhaltig beeinflussen. Ein Thema, dem sich das Buch„Die lautlose Eroberung“ widmet: „Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet“. Derweil spekulieren andere Veröffentlichungen auf „Die Eroberung Europas durch die USA“.

Aber wie schrieb schon Renan: „Die Nationen sind nichts Ewiges. Sie haben einmal angefangen, sie werden enden. Die europäische Konföderation wird sie wahrscheinlich ablösen.“ Mal schauen, ob und in welcher Form die Konföderation überdauert…

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