Mittwoch, 10. Mai: „Gleeeiiiich…!“

Ein Tag für Komik, Dampf und Chaos

„Das ist ein Ex-Papagei!“ Nein, keine Sorge, ich bin an diesem Mittwoch, 10. Mai 2023, weder noch verrückter als sonst, noch unter die Ornithologen gegangen. Heute ist „Monty-Python-Status-Tag”. Und der Papagei würde meinen Status bestimmen.

Wer jetzt nicht mitkommt, kennt vermutlich die britische Komikertruppe Monty Python nicht. Oder Facebook. Beides aber setzt der „International Monty Python Status Day“ voraus.  Es geht schlicht darum, das britische und oft tiefschwarze Humor-Ensemble mit einem Zitat auf Facebook zu würdigen. Da bin ich als Fan gern dabei. Und wem spontan kein Zitat einfällt, dem kann mit „Monty Python. 100 Seiten“ geholfen werden.

Ein wichtiges Datum für die Region und eine ebenso spezielle wie leidenschaftliche Fan-Spezies ist dieser 10. Mai in Braunschweig: Heute vor 96 Jahren startete das Ausbesserungswerk Braunschweig der Reichsbahn an der Borsigstraße. Rund 50 Jahre später schließt es als letztes Dampflokwerk der Bundesbahn. Alles über „Die Dampflok im Bahnbetriebswerk“ soll ein Buch bieten, das den Alltag in Dampflok-Bahnbetriebswerken schildert.

Ein heftiger Streit, in Buchform ausgetragen: Am 10. Mai 1996 werden am Mount Everest mehrere Expeditionen von einem Wetterumschwung überrascht. Acht Menschen kommen ums Leben. Der Teilnehmer Jon Krakauer erhebt in dem Buch „In eisigen Höhen“ (Into Thin Air)  schwere Vorwürfe gegen den Bergführer Anatoli Nikolajewitsch Bukrejew, worauf der mit dem Buch „Der Gipfel“ reagiert.

In Amerika steht heute zudem ein Aktionstag im Kalender, dessen Name allein dazu angetan ist, mich in meine Kindheit zurückzuversetzen: Es ist der „Räum-Dein-Zimmer-auf-Tag“ (Clean Up Your Room Day). Um zu lernen, wie „richtiges Aufräumen“ mit Marie Kondos „Magic Cleaning 1“ mein „Leben verändert“, fühle ich mich zu alt – auch wenn das eine Ausrede sein mag.

Mich spricht ein anderer Titel eher an: „Aufräumen für Faule“. Und sofort fällt mir auch meine Standard-Erwiderung auf das penetrant-permanente Aufräum-Ansinnen meiner Mutter wieder ein: „Gleeeiiiich…!“

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Dienstag, 9. Mai: Von den Socken

„Peter Pan“ – in jeder Hinsicht zeitlos

Wer heute das Gefühl hat, mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein, weil eine der üblicherweise paarweise auftretenden Socken einfach weg ist, sollte sich nicht wundern. An diesem Dienstag, 9. Mai 2023, begehen wir den „Tag der verlorenen Socke“.

Ein Phänomen, das offenkundig weltweit bekannt ist. Der „Lost Socks Memorial Day“ steht in vieler Länder Kalender. Und Betroffene können sich vielleicht damit trösten, dass nicht allein Menschen die Opfer sind: „Der Fuchs sucht seine Socken“ weiß ein buntes Pappbilderbuch – das dem Nachwuchs allerdings auch als Ausrede dienen kann.

Die auf so mysteriöse Weise verschwindenden Fußbekleidungen können allerdings auch motivieren. Beispielsweise dazu, den Bestand aufzufüllen. Und zwar nicht bei einer schnöden Einkaufstour. „52 Wochen Socken stricken“ liefert die Grundlage für pro Woche eine der „schönsten Stricksocken internationaler Designerinnen“. Do it yourself liegt im Trend.

Heute ist aber auch noch der Europatag der Europäischen Union (Internationale Europe Day).  Wer sich am populären EU-Bashing beteiligen will, sollte sich vielleicht zuvor eingelesen haben. „Die Europäische Union für Dummies“ näherte sich dem Thema nicht unkritisch, räumt aber mit einigen Vorurteilen auf und unterstreicht die Vorteile, die gut 500 Millionen Europäer dank der EU genießen. Auch „Die Europäische Union“ will die „101 wichtigsten Fragen“ beantworten.

Heute vor 90 Jahren (1933) reichte der Autor James Hilton das Manuskript eines Romans ein, der einen Mythos prägte und darüber selbst zum Mythos (und zum kommerziellen Welterfolg) wurde:  „Lost Horizon“ (engl.) schuf Shangri-La. „Der verlorene Horizont“ (MP3 Hörbuch), so der deutsche Titel, prägte den westlichen Blick auf Tibet und den Lamaismus nachhaltig.

„Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ – Alfred Hitchcocks Psychothriller erlebte heute vor 65 Jahren (1958) seine Premiere. Das Drehbuch basiert auf dem Roman „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ (D’entre les morts) des für seine Psychothriller berühmten Autorenduos Pierre Boileau und Thomas Narcejac. Ein in mehrfacher Hinsicht zeitloses Buch: Der heute vor 163 Jahren (1860) geborene J. M. Barrie, schrieb „Peter Pan“. Alle Rechte vermachte er dem Great Ormond Street Hospital, einem Londoner Kinderkrankenhaus. Als das Urheberrecht abzulaufen drohte, erließ das britische Parlament ein Gesetz, nach dem die Urheberrechte des Krankenhauses an Peter Pan in Großbritannien anders als im allgemeinen Urheberrecht nicht verfallen.

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Montag, 8. Mai: Tag der Befreiung

Makabere „Spielplatz“ 1948 am Kästehaus: Reste einer Flakstellung. Foto: Ahrens-Archiv Bad Harzburg-Stiftung

„Die Menschheit hat den Verstand verloren“

„Mach mal Pause…“ könnte, trotz des Starts in eine neue Arbeitswoche, die Devise an diesem Montag, 8. Mai 2023, sein. Zumindest in USA, dort steht heute der „Trink-eine-Cola-Tag“ (National Have a Coke Day) im Kalender.

In Europa (und auch in den Vereinigten Staaten) gilt es an diesem Datum aber Wichtigerem zu gedenken: Der 8. Mai brachte das Ende des Zweiten Weltkriegs (in Europa) und ist damit auch der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Während auf Gedenkfeiern das große Ganze im Vordergrund steht, richtet „Kind, versprich mir, dass du dich erschießt“ den Blick bewusst auf den „Untergang der kleinen Leute 1945“.

Der Zweite Weltkrieg in Europa endete mit der Ratifizierung der Urkunde zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst. Die Unterschriften wurden erst um 23.01 Uhr geleistet – was aufgrund der Zeitverschiebung zur MEZ in Berlin dazu führt, dass der „Tag des Sieges“ in Moskau auf den 9. Mai, 01.01 Uhr, fällt.

Bis heute fragen sich viele Menschen, wie es zur Katastrophe kommen konnte. Erich Kästner, als Autor von den Nazis verboten, schrieb ein geheimes Kriegstagebuch. „Das Blaue Buch“ beschreibt beklemmend und erschütternd die Jahre von 1941 bis 1945 in Berlin. „Krigsdagböcker“ (Originaltitel) verfasste auch eine Frau, die die Kindheit vieler Menschen weltweit mit prägte: Und Astrid Lindgren brachte es schon im Titel auf den Punkt: „Die Menschheit hat den Verstand verloren“.

Ein anderer weltberühmter Autor, George Orwell, richtete seinen Blick explizit auf Deutschland und Österreich 1945. „Reise durch Ruinen“ bietet Reportagen, die frei von Triumph oder Hass schildern, welche Zerstörung der Krieg über Städte, Länder und Menschen gebracht hat. „Wolfszeit“ schaut derweil über das Ereignis hinaus auf „Deutschland und die Deutschen 1945 – 1955“.

Lange vor den schrecklichen Ereignissen, die Millionen Menschen das Laben kostete, kam in den Vereinigten Staaten ein Produkt auf den Markt, das später weltweit die Nachkriegsjahre mitprägen sollte. Am 8. Mai 1886 verkaufte der Drogist John Pemberton für fünf Cent pro Glas ein von ihm entwickeltes Mittel gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit: Geburtsstunde von Coca-Cola.

In Amerika wird aus diesem Grund heute der „National Have a Coke Day“ begangen, dazu kann man etliche Bücher über den Weltkonzern lesen. Die allerdings liegen auf Deutsch nicht vor, wir können uns derweil bei einem 1000 Teile „Coca Cola Puzzle“ entspannen. Das Puzzler ist erstaunlicherweise  explizit als „Erwachsenenpuzzle“ gekennzeichnet. So wirklich ersichtlich ist der Grund dafür nicht. Es sei denn, es geht um die klassisch-erotische Flaschenform…

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Sonntag, 7. Mai: Zum Weglachen

Ein fröhlicher Sonntag und ein berühmter Versprecher

Dieser Sonntag, 7. Mai 2023, sollte uns fröhliche 24 Stunden bescheren. Wir begehen den „Weltlachtag“.

Wer da fröhlich ans Werk gehen will, könnte „Das kleine Lachyoga-Buch“ lesen und „mit Lach-Übungen zu Glück und Entspannung“ gelangen. Die ursprüngliche Idee des World Laughter Day geht auf die vom indischen Arzt Dr. Madan Kataria begründete Yoga-Lachbewegung zurück. Deren Ziel ist es, durch Lachen „ein Zeichen für den Weltfrieden zu setzen“.

Nun wissen wir alle, dass wie und worüber wir lachen, auch mit dem Alter zusammenhängt. Die „Lachyoga-Partitur“ richtet sich mit „27 praxiserprobten Workshops“ an Kinder und Jugendliche. Während „Lachyoga mit Senioren“ schon mit dem Titel die älteren Semester ins Visier nimmt und „Spiele und Übungen für Gesundheit und Lebensfreude“ offeriert.

Wer nachhelfen muss oder will, um Lachen zu können, kann natürlich auch zu profanen Mitteln greifen: Der Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT offeriert 911 Witzbücher. Darunter „Die besten schlechten Witze“. Die seien „so schlecht, dass sie schon wieder gut sind“ – was nur bedingt zutrifft.

Nachdem wir gestern Dorothea Christiane Erxleben im Fokus hatten, schieben wir heute gleich eine weitere starke Frau nach: Die Journalistin, Autorin und Dozentin Carmen Thomas, die am 7. Mai 1946 geboren wurde, zählte als Kommunikationstrainerin in den 1990er Jahren zu den 100 einflussreichsten Frauen Deutschlands.

Deutschlandweit berühmt allerdings wurde sie durch einen Versprecher und die Bild-Zeitung. Am 3. Februar 1973 moderierte Carmen Thomas als erste Frau überhaupt eine Sportsendung im deutschen Fernsehen. Das aktuelle Sportstudio im ZDF.

Die Bild am Sonntag hatte „kalt“ (also vor ihrer zweiten Sendung) bereits einen Verriss geschrieben – und außer Acht gelassen, dass das Blatt schon vor Sendestart am Kiosk war. Carmen Thomas eröffnete ihre Moderation mit dem schönen Satz: „Sie brauchen heute nicht zu gucken, weil eine große deutsche Zeitung schon weiß, wie ich heute sein werde.“

Am 21. Juli 1973 (ver-)sprach die Moderatorin im Sportstudio vom „FC Schalke 05“.  Diesmal wartet die Bild-Zeitung (vorsichtshalber?) 18 Tage, ehe sie das vermeintliche Drama auf Seite 1 brachte und behauptete, Carmen Thomas sei entlassen worden – ungeachtet der Tatsache, dass die Moderatorin noch weitere anderthalb Jahre im Aktuellen Sportstudio zu sehen war…

Als Autorin war Carmen Thomas auf anderen Feldern aktiv. Sie beschrieb in „Ein ganz besonderer Saft – Urin“ Möglichkeiten des Urins im Handwerk, der Energiegewinnung, im Haushalt, in der Landwirtschaft und in der Urin-Therapie. Und „Reaktanz ­– Blindwiderstand erkennen und umnutzen“ verheißt „sieben Schlüssel für ein besseres Miteinander“.

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Samstag, 6. Mai: Eine starke Harzerin

Geniale Geister und scharfe Zungen

Dieser Samstag, 6. Mai 2023, kann im Harz nur einer starken Frau gehören:  Heute vor 269 Jahren (1754) bestand Dorothea Christiane Erxleben ihre Doktorprüfung an der Universität Halle und wurde damit zur ersten promovierten Ärztin Deutschlands.

Der Lebensweg der Frau, nach der die Krankenhäuser in Quedlinburg, Wernigerode und Blankenburg benannt sind, war durchweg bemerkenswert. Wobei sie zu ihrer Zeit noch von Männern abhängig war. Ihr Studium konnte sie nur dank einer Sondergenehmigung von Friedrich dem Großen absolvieren. Es lohnt über „Die Ärztin aus Quedlinburg“ nachzulesen.

An diesem Datum zitiere ich in der Regel ebenso gern wie ausführlich den vor 152 Jahren (1871) geborenen Christian Morgenstern, dessen tiefsinnig-komische Lyrik mich begeistert.  Selbst lesen macht aber auch Spaß. Wir empfehlen „Gesammelte Werke“, da kann einem nichts entgehen.

Für herrliche Zitate und Aphorismen war auch Carl Ludwig Börne berühmt. Der am 6. Mai 1786 im jüdischen Ghetto von Frankfurt/Main als Juda Löb zur Welt gekommene deutsche Journalist gilt dank seiner pointiert-witzigen anschaulichen Schreibweise als Wegbereiter der literarischen Kritik.

Auch in diesem Fall empfehlen wir „Das große Lesebuch“. Zumal darin auch einige der großartigen Zitate zu finden sein dürften, die mich stets für diesen genialen Geist einnahmen. Kostprobe: „Als Pythagoras seinen bekannten Lehrsatz entdeckte, brachte er den Göttern hundert Ochsen dar. Seitdem zittern die Ochsen, so oft eine neue Wahrheit ans Licht kommt.

Heute vor 183 Jahren (1840) wurde die One Penny Black, die erste Briefmarke der Welt, in Großbritannien gültig. Ich versuche gar nicht erst, Internet-Chat-Jüngern Briefmarken zu erklären. Der für Sammler unverzichtbare „MICHEL Briefmarken bestimmen“ trägt die One Penny Black sogar auf dem Titel. Derweil fasst der „Ratgeber Sammeln“ das Spektrum mit „Briefmarken, Münzen, Banknoten“ weiter – was in bargeldlosen Zeiten aber wohl auch nur bedingt Zukunft hat.

Und dann ist heute noch „Weltfischbrötchentag“ – allerdings findet das globale Ereignis nur in Schleswig-Holstein statt, wo der Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. den Aktionstag initiierte. Für mich gehören Bismarck-Brötchen zu Schützenfest-Besuchen. Auch ohne „Fischbrötchen Deluxe“.

Zum Finale noch einen Börne (weil ich mich gestern im TV über bornierte Politiker:innen) ärgerte: „Der Wahn aller Regierenden, vom Minister bis zum Pedell herab, ist, daß das Regieren ein großes Geheimnis sei, welches dem Volk zu seinem Besten verschwiegen werden müsse.“

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Freitag, 5. Mai: Ein dufter Tag

Spitze Federn und voluminöse Töne

„Voluminös, edel, weich und warm“ so muss nicht unbedingt dieser Freitag, 5. Mai 2023, werden. Die schwelgenden Worte beschreiben laut Musiklexikon den Klang eines Instrumentes. Heute ist Internationaler Tag der Tuba (International Tuba Day).

Tubisten, so ist vielfach im Internet zu lesen, haben bisweilen das Problem, dass die Tuba oftmals eher als imposantes Anhängsel denn als wichtiger Teil des Orchesters gilt. Genau um dies zu ändern hat der Student und Tubist Joel Day 1979 den Tag der Tuba initiiert.

Als Lektüre wäre da vielleicht ein Kinderbuch zu empfehlen: „Adam und seine Tuba“ erzählt von dem jüngsten Sohn der Artistenfamilie Purzlovski, der mit der Musik zum Star wird. Wer die Sache ernsthafter angehen und selbst zur Tuba greifen will, findet mit „Tuba Fuchs“ (Band 1) Eingang in die „geniale und spaßige Tubaschule“. Und Jazzfans bietet „Tuba“ eine praktische Anleitung für den Jazzneuling.

Vergleichsweise unmusikalisch interessiert mich heute mehr der Cartoonisten-Tag in USA (National Cartoonists Day). Zeichnen kann ich zwar auch nicht, aber ich liebe Cartoons. Wer noch keinen Favoriten unter den Meistern der spitzen Feder hat, ist mit „Sammelbänden“  gut bedient: „HAMBURGER STRICH“ vereint die „besten Cartoonisten der Stadt“. Darunter beispielsweise Till Mette. Und Otto Waalkes liefert das Intro.

Wer schon an Weihnachtsgeschenke denkt, liegt mit „O du Fiese“ und schwarzem Humor zu Weihnachten vielleicht richtig. Das großformatiges Geschenkbuch enthält festliche Karikaturen von den besten deutschsprachigen Cartoonisten.

Ich persönlich schätze auch die satirischen Jahresrückblick mit „Karikaturen zu Politik, Gesellschaft und höherem Blödsinn“: „Beste Bilder 13 – Die Cartoons des Jahres 2022“. Und wer auf den Rückblick-Geschmack gekommen ist, kann natürlich mit einem meiner Lieblings-Cartoonisten noch einen drauflegen: Ralph Ruthe präsentiert „20 Jahre Shit happens!“.

Weil er heute Geburtstag (1956) hat, noch ein spezieller Gruß an den Belgier Luc Zeebroek, der als Kamagurka seine Cartoons in vielen großen Zeitungen und Magazinen wie Titanic veröffentlicht. Außerdem ist er der Schöpfer des „Cowboy Henk“.

Zum Schluss müssen wir noch eine Duftmarke setzen: Heute vor 102 Jahren (1921) präsentierte die französische Modeschöpferin Coco Chanel am 5. Tag des 5. Monats eines der ersten synthetisch hergestellten Parfüms. „Chanel No 5“ wurde das „Jahrhundertparfüm“.

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Donnerstag, 4. Mai: Entdecke den Yoda in Dir

Ein Märchen von Sternenkriegern und Teigtaschen

„Möge die Macht mit Dir sein!“ Der ungewöhnliche Morgengruß ist an diesem Donnerstag, 4. Mai 2023, absolut angebracht. Es ist Internationaler Star-Wars-Tag – und was das mit der Macht und euch zu tun hat, werden wir gleich auch jenen erklären, die mit dem Film-Imperium der Sternenkrieger nichts am Hut haben.

Ein wenig Englisch sollte man im Ohr haben. Das weltberühmte Original-Filmzitat „May the force be with you” klingt wie die amerikanische Datumsangabe: „May the 4th (be with you)“. Und daher wird der Star-Wars-Tag seit 2011 am 4. Mai begangen. Mit so großem Erfolg, dass auch Lucasfilm und Disney reagierten: Der 4. Mai ist seit nunmehr zehn Jahren integraler Teil der Marketingstrategie des größten Film-Franchise der Welt (ext).

Ich muss gestehen, dass ich nach dem siebten oder achten Sternenkrieger-Aufguss die Übersicht verloren habe. „Star Wars – Lexikon der Helden, Schurken und Droiden“ ist angesichts von mehr als 275 Charakteren (kann man das zu Robotern sagen?) sehr zu empfehlen.

Man sollte aber selbstverständlich auch wissen, wie und womit die „Helden, Schurken und Droiden“ durch das Weltall hetzen. „Star Wars – Raumschiffe und Fahrzeuge“ hilft da mit mehr als 500 Illustrationen und gut 100 Risszeichnungen sicher eindrucksvoll weiter.

Eine enge Beziehung soll zwischen Star Wars und einem weiteren Aktionstag bestehen, der für unsere Menüwahl richtungsweisend sein könnte: Der 4. Mai ist der „Tag der Gyoza“. Die nahrhaften japanischen Teigtaschen, gefüllt mit Gemüse und/oder Fleisch, die zu Salaten, Reisgerichte oder zu Suppen gereicht werden, sollen demnach das Lieblingsessen von Jedi-Meister Yoda sein.

Nehmen wir mal an, dass an der Theorie etwas dran ist. Dann könnte ein Buch weiterhelfen: „Star Wars – Entdecke den Yoda in dir“ soll zu „innerer Harmonie mit Tipps aus einer weit, weit entfernten Galaxis“ führen.

Wer lieber die Teigtaschen für sich entdecken will, findet in „Gyoza –The Ultimate Dumpling Cookbook“ (engl.) immerhin 50 Rezepte von „Tokyo’s Gyoza King“. Falls einem der Sinn gerade nicht nach Teigtaschen steht, kann man das Küchen-Spektrum deutlich erweitern: „Japanisch kochen ganz einfach“. Polyglotte Genießer schlemmen derweil „Mit Teigtaschen um die Welt“ und testen „50 Rezepte für Ravioli, Gyoza, Manti und Co.“.

Zugegeben, für ein bebüchertes Kalenderblatt war der Blog heute arg Kino- und Küchen-lastig. Aber wir können schnell noch gegensteuern: „William Shakespeares Star Wars 01 – Fürwahr, eine neue Hoffnung“ schlägt die Brücke zu höchsten literarischen Ansprüchen… Verily, a New Hope…

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Mittwoch, 3. Mai: Sonnen-Soll

Start in eine „sonnige Woche“

Hoffentlich liegt meine Wetter-App nach der gestrigen Fehlvorhersage wenigstens am heutigen Mittwoch, 3. Mai 2023, mal richtig: Wie begehen heute den Tag der Sonne (Internationale Sun Day).

Den sonnigen Aktionstag begründet haben die US-Amerikaner 1978, erste 1994 wurde daraus eine internationale Veranstaltung. Eingeleitet wird mit dem Aktionstag die Woche der Sonne, die am 4. Mai beginnt. Da kann man nur hoffen, dass das Wetter dies auch weiß. Wesentlicher aber ist, dass in der Woche über erneuerbare Energien wie Solarenergie informiert werden soll.

Wer dazu Lektüre sucht, hat eher die Qual der Wahl. „Mit der Kraft der Sonne gegen die Klima- und Energiekrise“ angehen, dieses Ziel verfolgen viele. Vor allem auch aus einem guten Grund: „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“, konstatierte der renommierte Journalist Franz Alt im Titel seines Buches über „neue Energie – neue Arbeit – neue Mobilität“.

Einen kritischen Ansatz verfolgt dagegen Frank Hennig, „Dunkelflaute“ soll erklären, „warum Energie sich nicht wenden lässt“. Derweil schlägt Timm Koch einen anderen Weg ein, er hält am 29. Juni in der BÜCHER-HEIMAT ein Plädoyer für „Das Feuer des Wassers“ und informiert über „Wasserstoff jetzt! Die Lösung unseres Energieproblems“.

Heute steht noch ein weiterer Aktionstag im Kalender. Und der richtet sich an eine spezielle Klientel, der man viele Tage der Sonne wünscht: Der Internationale Tag des Waldkindergartens (Global Day of Forest Kindergarten) steht an. Grundlagen und Praxisbeispiele der Naturraumpädagogik liefert „Der Waldkindergarten“.

Mit einem kurzen Schlenker wollen wir noch auf einen der erfolgreichsten deutschen Filme eingehen, dem ein nicht minder bekanntes Buch zugrunde liegt: Am 3. Mai 1979 hatte der teuerste deutsche Spielfilm der 1970er-Jahre, „Die Blechtrommel“ (DVD) von Volker Schlöndorff nach dem gleichnamigen Roman von Nobelpreisträger Günter Grass mit David Bennent in der Hauptrolle Premiere. Er wurde im Folgejahr mit dem Oscar als Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

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Dienstag, 2. Mai: Mairegen bringt Segen

Dem Meer mehr Beachtung schenken

„Mairegen bringt Segen“. Die Bauernregel ist schön und gut, fehlt nur der Regen. Und an diesem Dienstag, 2. Mai 2023, soll es laut meiner Wetter-App freundlich bleiben.

Der Blick sollte heute (und eigentlich weit öfter und immer sorgenvoll) auf die Meere gerichtet sein. Der 2. Mai ist der von der UNO initiierte Welttag des Thunfischs (World Tuna Day). Ziel des Aktionstages ist es, auf ein vielschichtiges Problem aufmerksam zu machen. So ist der Thunfisch Nahrungsgrundlage in vielen Ländern, aber von Überfischung bedroht. Ein Plädoyer für die  Förderung des nachhaltigen Thunfischfangs – oder ein veganes Leben.

„Wenn wir die Meere retten, retten wir die Welt“ führt mit Blick auf die vielfältigen Probleme der Ozeane aus, „wie ein nachhaltiger Umgang gelingt und jeder Einzelne etwas bewirken kann“. In die gleiche Kerbe schlägt ein schon für Kinder geeignetes Buch: „Weniger ins Meer – was du tun kannst, um Plastik und Müll zu vermeiden“. Originaltitel: „Drastic Plastic and Troublesome Trash“.

Einen ganz anderen Weg, sich dem Thema zu nähern, hat Christine Figgener gewählt. Sie beschreibt in „Meine Reise mit den Meeresschildkröten“ wie sie als Meeresbiologin für die Ozeane kämpfe. Heraus kam laut Verlag „ein wunderbares Buch für alle, die sich für die Welt um uns herum interessieren“ – und ein Spiegel-Bestseller.

Der 2. Mai ist auch ein wichtiges Datum für einen der auflagenstärksten deutschen Schriftsteller. Heute vor 149 Jahren (1874) wurde Karl May aus dem Zuchthaus Waldheim entlassen, wo er eine Haftstrafe wegen Landstreicherei verbüßt hat. Sicher auch ein wichtiges Kapitel in der May-Biografie „Winnetous Blutsbruder“.

Am 2. Mai 1860 geboren und in diesen Tagen vielfach durch den 75. Jahrestag der Staatsgründung Israels im Fokus ist Theodor Herzl. Der österreichischer-ungarisch jüdischer Schriftsteller gilt Begründer des modernen politischen Zionismus. Sein Werk „Der Judenstaat“ aus dem Jahr 1895 war ein „Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage“.

Heute vor 121 Jahren (1902) wurde mit Werner Finck einer der großartigsten deutschen Kabarettisten geboren. Von ihm stammen herrliche Sätze und messerscharfe Anmerkungen. Beispielsweise zum Staatshaushalt, laut Finck „ein Haushalt, in dem alle essen möchten, aber niemand Geschirr spülen will“. Das Buch „Werner Finck und die ,Katakombe‘“ zeigt einen Kabarettisten im gefährlichen Visier der Gestapo.

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Montag, 1. Mai: Freier Tag der Arbeit

Der Mai ist gekommen…

Einen besonders Arbeitnehmer-freundlichen „Tag der Arbeit“ haben wir an diesem Montag, 1. Mai 2023, beschert er uns doch ein langes Wochenende.

Feiertage sind in Deutschland Ländersache. Weswegen wir neidisch nach Bayern blicken. Im Freistaat gibt es in 2023 bis zu 13 Feiertage (nach Gebieten). Wir in Niedersachsen müssen uns mit 10 begnügen.

Ländersache sind folgerichtig auch die „Namen“ der Feiertage. Der 1. Mai beispielsweise läuft in Nordrhein-Westfalen unter „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“. Offizielle Kurzfassung: „Tag des Friedens und der Völkerversöhnung“.

In Hessen wird der heutige Tag als „Feiertag aller arbeitenden Menschen“ begangen. Wir Niedersachsen sind da etwas einfallsloser. Laut Niedersächsischem Gesetz über die Feiertage (NFeiertagsG oder kurz: Feiertagsgesetz) heißt der 1. Mai ganz offiziell – 1. Mai…

Als Rentner interessieren mich Feiertage aber ohnehin weniger. Der „Mai“ (Gedichtband) ist gefühlt aber der echte Frühlingsstart. Allein das Frühlingsgrün der Kastanien in der Herzog-Wilhelm-Straße begeistert mich Jahr für Jahr. Um es mit Emanuel Geibel zu singen: „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus“.

Der Mai bietet zudem noch ein ganz besonderes Datum. „Der 35. Mai“ ist ein Tag, an dem man sich laut Erich Kästner nicht wurden darf, wenn einem allerhand kuriose Dinge zustoßen. Ich bin schon sehr gespannt.

Historisch gesehen sind vor allem die ersten „Acht Tage im Mai“ für Deutschland mit der „letzten Woche des Dritten Reiches“ eine wirkliche Zeitenwende. Ebenfalls in den Tagen der Befreiung 1945 spielt der Roman „Und alles neu macht der Mai“ aus der Feder von Klaus Kordon, der eindrucksvoll vom Erwachsenwerden in der chaotischen Nachkriegszeit erzählt.

Mit Klaus Kordon bringen wir zugleich etwas Lokalkolorit in diesen Blog. Der Schriftsteller war 1989 der erste Preisträger des Bad Harzburger Jugendliteraturpreises Eselsohr. Ausgezeichnet wurde vor 34 Jahren sein Roman „Wie Spucke im Sand“.

Wem all diese Bücher nicht so recht zusagen, der kann natürlich im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT unter tausenden Einträgen zum Suchwort „Mai“ selbst stöbern. Was eigentlich immer geht, ist „einfach nur“ spannende Unterhaltung in einem Spiegel-Bestseller. Und da kann man mit Ermittler Alexander Gerlach „Drei Tage im Mai“ erleben.

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