Sonntag, 3. September: Der Ökomarkt lockt

Zum umweltbewussten Handeln anregen

Dieser Sonntag, 3. September 2023, beschert die nächste „Zeitenwende“: Zum ersten Mal in diesem Herbst geht die Sonne vor der „Tagesschau“ unter. Um genau 19.59 Uhr verabschiedet sie sich nach einem immerhin noch 13:26 Stunden umfassenden Arbeitstag.

Sieben Stunden davon kann (und sollte man zumindest zum Teil) auf dem 32. Ökomarkt in der Bummelallee verbringen. Geöffnet sind die Stände von 11.00 bis 18.00 Uhr. Der Ökomarkt, so die Stadt Bad Harzburg, solle das Umweltbewusstsein schärfen und zum aktiven, umweltbewussten Handeln anregen. Geboten werden auch viele Informationen, die nötig sind, um den „Schockwellen“ zu widerstehen, die Claudia Kemfert nicht allein über Deutschland hinwegfegen sieht.

Die Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), sieht noch ein kleines Zeitfenster, durch entschlossenes Handeln unsere Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig Demokratie, Wohlstand und friedliches Zusammenleben zu stützen.

Einen nachhaltigen Beitrag leisten kann auch, wer auf „Selbstversorgung“ setzt. Der Ratgeber wirbt dafür, eigenes Gemüse anzubauen, in selbstgebackenes Brot zu beißen und – mit Hühnern zu kuscheln. Gemüse und Brot sind okay, beim tierischen Kuscheln bevorzuge ich weiter unsere Katze.

Heute vor 24 Jahren (1999) startete „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch als Moderator. Seither quizzte er sich durch mehr als 1500 Sendungen. Wem das nicht reicht, der kann zum Tagesabreißkalender „Wer wird Millionär 2024“ mit 314 Fragen & Antworten greifen.

Der Terroranschlag überschattet bis heute die Olympischen Spiele 1972 in München. Das Buch „Die Spiele des Jahrhunderts“ bietet „ein großes, pralles Geschichtsbuch, das den Sport zum Anlass nimmt, um alles andere zu erzählen“. Beispielsweise über den „Goldene Sonntag“ am 3. September 1972, als Klaus Wolfermann im Speerwurf, Hildegard Falck im 800-Meter-Lauf und Bernd Kannenberg im 50-km-Gehen Gold gewannen.

Zu guter Letzt: Heute wird in den USA der „Tag des Wolkenkratzers“ begangen. Da denkt man unwillkürlich an das schwindelerregende Foto der Arbeiter auf den Stahlträgern. Nicht in der Höhe, aber von der Fotoqualität her kann Bad Harzburg mithalten. Die Arbeiten am Mittelmast der Burgberg-Seilbahn 1953 gibt es in der BÜCHER-HEIMAT als Hingucker-Postkarte, der Erlös fließt zu 100% in den Erhalt des historischen Ahrens-Fotoarchivs der Bad Harzburg-Stiftung.

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Samstag, 2. September: Welttag des Bartes

Bartträger können ihren großen Tag genießen

Ob Rausche- oder Drei-Tage-Bart-Träger, dieser Samstag, 2. September 2023, ist euer Tag: Der Welttag des Bartes (World Beard Day) fällt immer auf den ersten Samstag im September, die Gesichtsbehaarung wird sogar über eine eigene Website beworben.

Wer den Tag erfunden hat, wird spätestens deutlich, wenn es um die Form des Feierns geht: Alle Bartträger eines Haushalts sollen am World Beard Day von ihren häuslichen Pflichten entbunden sein und sich entspannen. Als absoluter Fauxpas (den ich begehen werde) ist heute demnach eine Rasur zu werten.

Bärte sind irgendetwas zwischen Mode, Philosophie und Selbstfindung. Und dies rund um den Globus. „Andere Länder – andere Bärte“ erkundet der Barbier Miguel Gutierrez auf Reisen um die Welt mit seiner Schere im Gepäck. Wer aber wirklich „Alles über den Bart“, von Auswahl über Rasur bis Pflege wissen will, greift zu Jean Artignans Werk, das als eBook vorliegt.

Über den Daumen gerechnet sind heute übrigens zwei Drittel des Jahres um. Dieser 2. September ist der 245. Tag in 2023, womit bis zur Silvesterparty noch 120 Tage vor uns liegen.

Zum 19. Mal jährt sich heute eine Bücher-Tragödie: Am 2. September 2004 brach im Dachstuhl der „Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek“ in Weimar ein Brand aus. 50.000 Bände verbrennen, weitere 62.000 werden beschädigt. Der Deutsche Kunstverlag stellt die faszinierende Bibliothek mit der weltweit größten Faust-Sammlung, aber auch die „Aschebücher“ vor, die seit dem Brand restauriert werden.

Einen Platz in jeder besseren Bibliothek hat allemal Graham Greens Roman „Der dritte Mann“ verdient. Es ist ein grandioser Thriller – und gehört dennoch zu den wenigen Büchern, bei denen ich die Verfilmung fast noch mehr mag: Heute vor 74 Jahren (1949) wurde Carol Reeds Werk mit einem genialen Orson Welles (und der kongenialen Musik von Anton Karas) uraufgeführt.

Robert Habeck feiert heute seinen 54. Geburtstag (1969). Wozu wir dem Schriftsteller Habeck gratulieren. Seit 1999 arbeitet er mit seiner Ehefrau Andrea Paluch als Autorenduo, beide veröffentlichten neben Kinderbüchern wie „Kleine Helden, große Abenteuer“auch Übersetzungen englischer Lyrik und Romane wie  „Hauke Haiens Tod“, eine literarische Adaption von Storms „Schimmelreiter“.

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Freitag, 1. September: Buddha und Yolo

Die aussterbende Art der Briefeschreiber

Pünktlich an diesem Freitag, 1. September 2023, ist das bebücherte Kalenderblatt der BÜCHER-HEIMAT wie versprochen wieder am Start.

Jetzt gilt es natürlich, mit den regenerierten Kräften hauszuhalten. Was laut Zen-Priester Dan Zigmond keine neue Herausforderung ist. Er erzählt „Wie Buddha die Work-Life-Balance erfand“ und liefert „grundlegende Regeln“ mit denen Buddhas Gedanken auch heute den Alltag erleichtern sollen.

Trotz „Ferragosto“ war ich allerdings nicht völlig untätig, schließlich gehört „Work“ ja auch zur „Balance“. Wobei das Ahrens-Fotoarchiv der Bad Harzburg-Stiftung zwar Arbeit macht, aber mit dem Eintauchen in die Geschichte auch extrem viel Spaß bringt. Beispielsweise bei der Geschichte um die „Formel 1 des Harzes“, die großen Seifenkistenrennen in den 1950er Jahren.

Bei den Events säumten dann Tausende Zuschauer die Pisten beispielsweise am Nonnenberg in Goslar. Wer selbst gern schraubt, wird in der „Seifenkistenfabrik“ unterrichtet, wie man „coole Kisten selber bauen“ kann.

Seifenkistenrennen (für Faule auch mit Bobbycar-Boliden) scheinen wieder im Kommen, dagegen könnte der an diesem 1. September anstehende Aktionstag einer aussterbenden Art gewidmet sind. Wir begehen den „Welttag des Briefschreibens“ (World Letter Writing Day).

Der Buchmarkt spiegelt häufig Trends wider. So braucht es heute schon einen Duden-Ratgeber „Briefe, E-Mails und Kurznachrichten gut und richtig schreiben“. Helfen soll der, „berufliche und private Kommunikation verständlich und korrekt“, aber auch „präzise, lebendig und zeitgemäß“ zu gestalten.

Ich habe schon genug Probleme mit dem überbordenden Aküfi (Abkürzungsfimmel) im Internet.  Ob meine Lieblingsreihe „für Dummies“ mir da weiterhilft, ist eher unwahrscheinlich, denn da geht es mehr um „Social-Media-Marketing für Dummies“.

Ein nettes Taschenbuch-Übersicht über die Akronyme-Flut gerade in den „Sozialen Medien“ wäre sicher für manch einen hilfreich und würde sich allein über WOM (Word of Mouth = Mund zu Mund Propaganda) prima verkaufen. Wer dies für überflüssig hält und ob solcher Ideen schon ROFL (Rolling on the Floor, laughing = sich vor Lachen auf dem Boden wälzen), sollte an die älteren Semester denken. Auch die leiden unter FOMO (Fear of missing out = Angst haben, etwas zu verpassen) und denken daran: YOLO (You only live once = man lebt nur einmal)!

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Mittwoch, 26. Juli: Ferragosto

Ruhepause und rascher Rechner

Pausenlos vom 1. Januar 2022 bis zum heutigen Mittwoch, 26. Juli 2023, haben wir mit dem bebücherten Kalenderblatt der BÜCHER-HEIMAT aufgewartet. 572 Ausgaben. Jetzt ist eine Auszeit angesagt. Wir eifern den Italienern nach: „Ferragosto“.

Der Begriff stammt eigentlich schon aus dem alten Rom, wird abgeleitet von „feriae Augusti“, steht also für den „Festtag des Augustus“. Die katholische Kirche begeht am selben Datum, dem 15. August, den Feiertag Mariä Himmelfahrt. Einer der wichtigsten kirchlichen, aber auch familiären Feiertage Italiens.

Hinzu kommt, dass der 15. August in Italien häufig der heißeste Tag des Jahres ist und damit den „Wendepunkt des Sommers“ kennzeichnet. In Italien geht man klug und lässig mit dieser Konstellation um. Man macht Ferien. Mit der ganzen Familie und an Plätzen, an denen es einigermaßen kühl ist. Vorzugsweise am Meer oder in den Bergen.

Ferragosto wurde so zum Synonym für einen Urlaubsmonat August. Und tatsächlich kommt die Phase rund um den 15. August einer „staatlich angeordneten Ferienzeit“ nahe. Ein Land macht Betriebsferien.

Als ordentlicher Deutscher starte ich vorbeugend schon ein paar Tage vor dem August in meine blogfreie Zeit – vielleicht muss man sich ja noch schnell mit dem Handtuch eine Liege kapern. Wobei ich zugeben muss, dass Italien gar nicht auf dem Reiseplan steht. Wir bleiben im Lande und nähren uns – soweit es ohne Küchenmeister Schmalhans geht – redlich.

Und ganz nebenbei muss auch noch ein neuer Computer her. Die Datenflut der letzten Jahre mit BÜCHER-HEIMAT und Ahrens-Bilderarchiv hat dazu geführt, dass das gute Stück die gleichen Alterserscheinungen wie sein Herr und (Möchtegern-)Meister aufweist. Alles geht sehr langsam und manchmal hakt es auch ganz…

Also stehen von heute an eine Ruhepause und ein rascher Rechner Marke Eigenbau auf dem Plan. Mit Zeit zum Lesen, die ersten drei Bücher sind ausgeguckt (s.u.). So oft es geht, soll für das bebücherte Kalenderblatt in den nächsten vier Wochen ein „Ersatzprogramm“ geliefert werden. Wie genau das aussehen wird? Lassen wir uns gemeinsam überraschen!

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Dienstag, 25. Juli: Viel los am Lostag

Margarete und Jakobus halten Wort

Zweifel an Bauernregeln? Die sollte man an diesem Dienstag, 25. Juli 2023, vielleicht überdenken.  „Gegen Margareten und Jakoben, die stärksten Gewitter toben“ – und gestern war ja einiges am Himmel los.

Heute ist der Lostag zu Ehren des Apostels Jakobus, auch Jakobstag oder Jakobitag genannt. Margareten war am 20. Juli. Der Jakobustag bezieht sich auf den 25. Juli 816, als die Reliquien des Apostels in der Kirche im spanischen Compostela beigesetzt wurden. Seither geht es „Zum Grab des Jakobus“.   Ein historischer Abenteuer-Roman über die Ursprünge des Jakobsweges.

Pilgern boomt seit Jahren. Entsprechend vielfältig ist die Literatur, vor allem um den Jakobsweg. „Komm, wir pilgern, Dein Jakobus“ wird als das „Pilgerbuch für zu Hause und unterwegs“ beworben. Wobei ich das mit dem zu Hause pilgern noch nicht so wirklich verstanden habe. Mein Weg zwischen Fernseh-/Lese-Sessel und Kühlschrank/Keller wird kaum gemeint sein…

Immerhin habe ich dort ein Buch zum Thema gelesen. „Ich bin dann mal weg“ ist immer da, wenn es um Jakobus und Pilgern geht. Hape Kerkelings Bestseller ist fast wie die Pilger-Pflichtlektüre – vor allem für alle jene, die nicht wirklich aufbrechen wollen.

Über den Jakobsweg sollte jedoch nicht die Bedeutung des heutigen Tages als Erntefest und Lostag für die Bauernregeln übersehen werden. Auch wenn „Jakobus“ als Bruder Jesu‘ „im Schatten des Größeren“ stand, gehört ihm wettertechnisch einer der wichtigsten Tage.

Um Jakobi heiß und trocken, kann der Bauersmann frohlocken“ heißt es da. Aber auch: „Sind an Jakobi die Tage warm, gibt’s im Winter viel Kält’ und Harm“. Behält meine Wetter-App recht, sollte es ein eher milder Winter werden, denn heute wird einer der kühlsten Tage der Woche angekündigt.

Der 25. Juli ist seit zwei Jahren aber zudem der „Welttag der Prävention gegen das Ertrinken“ (World Drowning Prevention Day). Angesichts dramatisch steigender Unfallzahlen initiierten Vereinte Nationen (UNO) und Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Aktionstag, um ein internationales Zeichen für den Kampf gegen das Ertrinken setzen.

Laut Angaben der WHO zählt das Ertrinken zu den zehn häufigsten Todesursachen bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren. Und seit in Deutschland ein Schwimmbad nach dem nächsten aus ökonomischen Gründen schließt, ist das Problem auch in den Industriestaaten angekommen.

Sozusagen als Trockenübung soll das Buch „Vom Nichtschwimmer zum Schwimmer“ helfen. Wie es dann im nassen Element weitergeht, können schon die ganz Kleinen in „Conni macht das Seepferdchen“ nachvollziehen. Nichts jedoch kann den Gang ins Silberbornbad ersetzen, am besten gleich zu einem Schwimmkursus. Danach macht der Sommer viel mehr Spaß.

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Sonntag, 23. Juli: Hundstage

Ein Federstrich, der das Leben vieler Harzer änderte

Dieser Sonntag, 23. Juli 2023, ist der Start der Hundstage, gemeinhin die heißesten Tage im Sommer. Bis zum 23. August sollen sich die tierischen Tage erstrecken. Derweil sagt meine Wetter-App eher einen frischen Sommer voraus.

Die „Hundstage“ sind offenkundig auch beliebter Bestandteil etlicher Buchtitel. So schrieb Walter Kempowski ebenso über „Hundstage“ wie Tom Voss über „Hundstage für Beck“. Dass es in beiden Fällen um Mord und Totschlag geht, ist hoffentlich kein böses Omen für die kommenden Wochen.

An kulinarischen Aktionstagen komme ich bekanntermaßen nicht vorbei. Dieser reizt mich besonders, weil ich kein Pizza-Fan und damit bei etlichen Familienrunden außen vor bin. Eine reizvolle Alternative könnte der „Tag der Pinsa“ in Deutschland bescheren. Zumal der Aktionstag aus der Region kommt, initiiert vom Franchise-Unternehmen „We are Pinsa“ (ext.) aus Hildesheim.

Pinsa (Pinsa romana) ist eine herzhafte Variante der Focaccia aus der Region Latium. Das Besondere: Der Belag kommt erst nach dem Backen auf den Teig. Deshalb und weil der Teig vorher ewig ruht, gilt diese Focaccia-Variante als besonders bekömmlich. „Wer Pizza mag, wird Pinsa lieben!“, mit diesem Spruch wird „Pinsa“ beworben, eine 55 „sensationelle Rezepte“ umfassende Sammlung. Wer sich dabei ein Hintertürchen offenhalten will, findet in „Pizza & Pinsa“ Rezepte für beide Varianten.

Ein Pinsa-Essen sollte heute sozusagen auch noch unter einem guten „Stern“ stehen. Hale-Bopp (Komet C/1995 O1) wurde am 23. Juli 1995 unabhängig voneinander durch Alan Hale in New Mexico und Thomas Bopp in Arizona entdeckt. Das Buch „Hale-Bopp“ will nach eigenem Bekunden aufdecken, was alles „Ungewöhnliches im Bann des Kometen“ geschehen ist. Wer statt Verschwörungstheorien lieber fundiertes Wissen über Kometen serviert bekommen möchte, studiert den „Atlas der großen Kometen“ und soll so „ein vollständiges Bild spektakulärer Himmelsschauspiele“ erhalten.

Keine Bücher habe ich für ein Ereignis gefunden, dass heute vor 78 Jahren das Leben zehntausender Harzer über Generationen beeinflusste: Am 23. Juli 1945, 8:00 Uhr Ortszeit, tauschte britische und sowjetische Besatzungsmächte Gebiete im Harz.  Der Ostteil des Landkreises Blankenburg wanderte aus der britischen in die sowjetische Zone und die Stadt Bad Sachsa mitsamt der Ortschaft Tettenborn kam aus der sowjetischen in die britische Zone.

Wenn schon kein Buch, so haben wir doch einige interessante Artikel zum Thema gefunden. Das „Magazin des Landtags von Sachsen-Anhalt“ (pdf, freierDownload, Seiten 19-19) hat dem Grenztausch einen Bericht gewidmet. Und einen Besuch wert ist nicht nur in diesem Zusammenhang auch das Grenzlandmuseum Bad Sachsa.

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Samstag, 22. Juli: „Denk-würdiger“ Tag

Wenn sich das Hirn um die Kreiszahl dreht

Dieser Samstag, 22. Juli 2023, ist wahrhaft ein „denk-würdiger“ Tag. Und zwar im Wortsinn, denn gleich zwei Aktionstage fordern zum Denken auf.

Heute ist beispielsweise der „Welttag des Gehirns“. Wer gleich tiefer (und dennoch unterhaltsam) einsteigen will, nimmt sich „Siebeneinhalb Lektionen über das Gehirn“ vor. Vermutlich bräuchte ich jedoch allein dafür bereits „Mehr Platz im Gehirn“. Und wo ich den herbekomme, erklärt ein „Gedächtnisweltmeister“.

Keine Sorge, wir starten keinen IQ-Test, der „World Brain Day“ ist ein rein medizinischer Aktionstag, der ganz im Zeichen der Neurowissenschaften und Hirngesundheit steht. Es geht vor allem darum, Menschen mit neurologischen Erkrankungen ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken. Und zur Vorsorge aufzurufen. Womit wir dann doch beim „Hirntraining“ gelandet wären – und gleich im Set: „Ganzheitliches Gehirntraining Übungsbücher 1+2“.

Mal hü, mal hott. Der Tag der Kreiszahl Pi ist der 14. März. Wegen der US-Schreibweise 3-14, die die ersten beiden Dezimalstellen wiedergibt. Heute ist der Pi-Annäherungstag – wegen der europäischen Schreibweise: 22.7. So näherte sich der geniale Mathematiker Archimedes („Archimedes und der Hebel der Welt“) vor rund 2200 Jahren der Kreiszahl an: 22/7 ≈ 3,14. Aktuell ist Pi auf zehn Billionen Stellen genau berechnet.

Wer den „Pi Approximation Day“ im Wortsinn nutzen und sich der Kreiszahl nachhaltig annähern will, wird ebenso fündig. „Die Zahl Pi, Kreiszahl, Ludophsche Zahl oder Archimedes-Konstante“ ist das Werk des Autors „Anonymus Pi“ und der „schönsten Zahl der Welt“ gewidmet. Angepriesen wird es als „das ideale Geschenkbuch für Mathematiker, Logiker und Aufgeweckte“.

Heute ist außerdem „Der Tag, an dem John Dillinger starb“. Okay, man muss ihn nicht unbedingt kennen, aber der US-amerikanische Bankräuber war der erste „Staatsfeind Nr. 1“ überhaupt. Seit das FBI auf ihn ein Kopfgeld von 10.000 US-Dollar aussetzte (heute etwa 200.000 US-Dollar), gibt es den Begriff überhaupt erst. Dillinger wurde am 22. Juli 1934 beim Verlassen eines Kinos von mehreren FBI-Agenten erschossen.

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Freitag, 21. Juli: Das leibliche Wohl

Ein Fußabdruck und ein Fehler

Mit einem Geständnis muss ich diesen Freitag, 21. Juli 2023, eröffnen: Gestern habe ich in unserem bebücherten Kalenderblatt einen Fehler gemacht…

Am 20. Juli landete zwar der „Eagle“ auf dem Mond, Neil Armstrong verließ die Mondfähre allerdings nach unserer Zeit erst am 21. Juli um 4:56:20 Uhr (2:56:20 Uhr UT). Der Fußabdruck auf dem Mond entstand also erst heute vor 54 Jahren. Vielleicht sollte ich also doch noch mal alles über „Apollo 11“ nachlesen.

Sehr aufs leibliche Wohl sind heute die US-Amerikaner mit ihren Aktionstagen bedacht. Wobei das mit dem „Wohl“ durchaus kritisch gesehen werden kann. Heute ist der „Tag des Junkfoods“. Ich muss ja gestehen, dass ich der flinken Versuchung auch viel zu oft erliege.

Vielleicht kann ich das jetzt ändern, wenn ich zu Sebastian Leges „Die Foodwerkstatt“ greife. Der Koch und Produktentwickler verspricht „38 Supermarktklassiker und Fastfood-Lieblingsrezepte zum Selbermachen“ für „Besserschmecker“.

Da bin ich dabei. Ebenso wie beim zweiten, wieder nicht übermäßig gesunden Aktionstag. In den USA ist heute der „Crème-brûlée-Tag“. Ich liebe das „verführerische Geheimnis der französischen Küche“. Wobei das Geheimnis der Karamellkruste in dem Buch „Crème brûlée“ gelüftet werden soll.

Da ich jeden Harry-Potter-Start bedacht hatte, darf dieser Hinweis nicht fehlen: Heute vor 16 Jahren (2007) wurde das englische Original von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ veröffentlicht. Damit waren dann alle sieben Bände auf dem Markt.

Der 21. Juli ist aber auch ein Datum, das durch zwei Ereignisse mit Westernhelden dazu beitrug, den Mythos Wilder Westen zu begründen. Am 21. Juli 1865 erschoss Revolverheld „Wild Bill“ Hickok Dave Tutt in Springfield (Missouri) auf offener Straße. Es soll das erste Wildwest-Duell gewesen sein.

Für eine weitere Premiere sorgte ein anderer schlimmer Finger: Am 21. Juli 1873 verübte Jesse James mit seiner Banditenbande den ersten Zugüberfall im Wilden Westen. Fakten und Mythen werden in einem Band der Reihe GEO Epoche PANORAMA ausgebreitet: „Der wilde Westen“ 

Mein Lieblingsautor hat Geburtstag: Am 21. Juli 1899 erblickte Ernest Hemingway das Licht der Welt. Dazu passt ein Buch voller persönlicher Erinnerungen: „Paris, ein Fest fürs Leben“  ist Hemingways letztes Buch und führt zu seinen Anfängen zurück: „Eine Feier des Lebens und des Schreibens“.

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Donnerstag, 20. Juli: Schachmatt

Längere Abende locken zum Lesen

Zum letzten Mal erstreckt sich am heutigen Donnerstag, 20. Juli 2023, der lichte Tag über 16:00 Stunden. Und zwar exakt 16:00 Stunden. Die Sonne startet um 5.23 Uhr und verabschiedet sich um 21.23 Uhr. Am morgigen Freitag kann das helle Tageslicht nur noch 15:57 Stunden genossen werden.

Kürzere Tage bedeuten aber auch längere Abende – beste Gelegenheiten, um entweder ein Buch aus der BÜCHER-HEIMAT zu lesen oder um beispielsweise Schach zu spielen. Letzteres bietet sich allerdings eher heute an, den wir begehen den „Internationalen Schach-Tag“.

Parallel zu den Olympischen Sommerspielen in Paris fand vom 13. bis 24. Juli 1924 im Hotel Majestic das Internationale Amateurturnier anlässlich der 8. Olympischen Spiele statt. Dieses Schachgipfel nutzte ein gewisser Pierre Vincent am 20. Juli zur Gründung des Weltschachverbandes FIDE. Ich persönlich bin über „Schach für Einsteiger“ nie wirklich hinausgekommen.

Fasziniert hat mich das königliche Spiel aber immer – auch in der Literatur. Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig gehört zu den Büchern, die mich nachhaltig ebenso berührt wie gefesselt haben. Neu geweckt wurde mein Schachinteresse dann durch die Netflix-Serie „Das Damengambit“, dem ein unbedingt lesenswerter Roman von Walter Tevis zugrunde liegt.

Es lohnt sich, Tevis wiederzuentdecken. Es ist zwar ein zweifelhafter literarischer Gradmesser, aber etliche seiner Bücher wurden Bestseller und verfilmt: „Die Haie der Großstadt“  mit Paul Newman, „Die Farbe des Geldes“ mit Tom Cruise und „Der Mann, der vom Himmel fiel“ zunächst mit David Bowie und aktuell als Serie mit Chiwetel Ejiofor.

An zwei historischen Ereignissen sollte man an einem 20. Juli nicht vorbeikommen. Heute vor 79 Jahren (1944) scheiterte Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit dem Versuch eines Attentats auf Adolf Hitler. Das Buch „Operation Walküre“ beschreibt „das Drama des 20. Juli“.

Und heute vor 54 Jahren (1969) betrat Neil Armstrong als erster Mensch die Oberfläche des Mondes. Alle Fotos der Apollo-11-Mission hat man vermutlich schon x-mal gesehen, da lohnt sich ein neuer Blickwinkel. Der deutsche Astronaut Ulrich Walter legt mit „Reiseziel Weltraum“ den „ultimativen Guide zu den Sternen“ vor und beschreibt in dem Spiegel-Bestseller den „Reisealltag im All“.

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Mittwoch, 19. Juli: 200 Tage geschafft

328 Jahre Kontaktsuche bis zu 365 Tagen Tinder-Dates

Dieser Mittwoch, 19. Juli 2023, beschert uns wieder eine besondere Wegmarke im Jahreslauf. Heute ist der 200. Tag des gregorianischen Kalenders. Selbst meine rudimentären Mathekenntnisse reichen da aus, um „den Rest“ zu ermitteln: Es sind noch 165 Tage bis zum Jahresende.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet, der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.“ Schon Friedrich Schiller kannte offenkundig die Probleme rund um Beziehungen. Da wundert es dann auch nicht, dass Kontaktanzeigen eine sehr lange Geschichte haben.

Heute vor 328 Jahren (1695) erschien die weltweit erste Heiratsannonce in der britischen Wochenzeitung „A collection for improvement of husbandry and trade“. Dem Text nach sollte allerdings wohl eher Geld zu Geld kommen: „Ein Herr von etwa 30 Jahren mit ansehnlichem Besitz sucht eine junge Dame mit einem Vermögen von ca. 3000 Pfund.

Heute sind Apps wie Tinder das Maß der Dinge. Und mit ihren „Tinder Stories“ schrieb sich Marie Luise Ritter in die Spiegel-Bestsellerlisten. In der Verlagsreihe „Piper Gefühlvoll“ erschien „Tinder Stories: Ein Jahr voller Dates“ ebenso wie„Vom Nichts suchen und Alles finden“. Womit die weite Tinder-Welt in zwei Buchtiteln abgearbeitet wäre.

Heute vor 35 Jahren gab Bruce Springsteen ein legendäres Konzert in Ost-Berlin, der Auftritt, bei dem Zehntausende mit dem Boss „Born in the USA“ sangen, war das größte Konzert in der Geschichte der DDR. Am Wochenende war Springsteen in Hamburg, 35 Jahre älter, aber immer noch mitreißend. Wer 74 Lenze zählt und ein Weltstar ist, hat selbstverständlich auch lesenswerte Autobiografien vorzuweisen: „Born to Run“ oder auch „Bruce Springsteen. 100 Seiten“.

Und natürlich wieder Tour de France. Heute vor 120 Jahren erreichte die erste Rundfahrt ihr Ziel in Paris, erster Toursieger wurde Maurice Garin. Wer bei dem Titel „Hinter den Kulissen der Tour de France“ an Dopingskandale denkt, liegt falsch, das Buch offenbart die „Tipps & Tricks der Teammechaniker“.

Noch ein Geburtstagsglückwunsch: 56 Jahre alt wird heute Wladimir Kaminer, einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller. Allein sein größter Bestseller „Russendisko“ brachte es in zehn Jahren auf eine Gesamtauflage von über 1,3 Millionen, insgesamt verkaufte Kaminer mehr als 4 Millionen Bücher.

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