Günstige Hecke und ein toller Tag

Günstige Hecke und ein toller Tag

Günstige Hecke und ein toller Tag

Bergfest“ für diese 17. Kalenderwoche feiern wir an diesem Mittwoch, 27. April. Unser „bebüchertes Kalenderblatt“ mag in diesen Tagen bisweilen etwas knapp ausfallen, denn es müssen etliche Aufgaben um die Website und das Ahrens-Fotoarchiv erledigt werden.

Der schöne Spruch „Es gibt viel zu tun, lassen wir es liegen“ ist dabei keine Option. Ganz anders bei den Hecken, die der heute vor 85 Jahren geborene Hermann Benjes zusammen mit seinem Bruder Heinrich entwickelte. Bei den Benjes-Hecken ist liegenlassen oberstes Gebot.

Benjes-Hecken werden nicht neu angepflanzt. Die Grundlage bildet Gehölzschnitt, der am besten einfach da abgekippt wird, wo die Hecke hin soll. Windanflug und Samen aus dem Kot rastender und später nistender Vögel erledigen den Rest. Was zum einen den Geldbeutel schont, vor allem aber auch Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, Kleinsäuger und Insekten bietet.

Eine „unerhörte Verhöhnung des Adels, der Zensur (…und) eine Anklage aller despotischen Einschränkungen der persönlichen und Gedankenfreiheit“ nannte es einhundert Jahre später der Literaturwissenschaftler Anton Bettelheim. Wen wundert es da, dass besagte Zensur mehrere Jahre lang die Aufführung des Theaterstücks „Le mariage de Figaro“ („Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“) von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais verhinderte. Bis zum 27. April 1784 als es mit triumphalem Erfolg in Paris Premiere hatte.

Nicht viele Autoren haben für solche Schockwellen in der Gesellschaft gesorgt wie Beaumarchais mit seinem Figaro. Napoleon, der die Komödie amüsiert auf St. Helena gelesen haben soll, konstatierte: „Da war schon die Revolution am Werk…“  Der Autor landete zeitweise im Gefängnis, kam aber bald frei. Und „Le mariage de Figaro“ wurde zum Welterfolg. Immer begleitet von heftigen Debatten wie auch zwei Jahre später bei Mozarts „La nozze di Figaro“.

Womit wir den Bogen zur Musik geschlagen hätten. Und zu einem Stück, das viele Menschen lieben, andere als Beethovens unsäglichsten Ohrwurm abtun. Heute vor 212 Jahren, am 27. April 1810, widmete Ludwig van Beethoven vermutlich einer seiner Klavierschülerinnen das Stück „Für Elise“. Die BILD feierte den 200. Geburtstag der „Elise“ seinerzeit lautmalerisch: „Didel-didel-diedel-dadidum“ – bitte schön, den Ohrwurm muss nun jeder selbst loswerden…

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Blaue Reiter, Hase und Igel

Blaue Reiter, Hase und Igel

Blaue Reiter, Hase und Igel

Mit Blick auf Walpurgis wird im Harz an diesem Dienstag, 26. April, sicher desöfteren auf die Wettervorhersagen geschaut. Hexen und Teufel sollten sich warm anziehen. Aber den Schirm können sie nach dem aktuellen Stand der Dinge zuhause lassen.

Märchenhaftes, unvollendete Weltliteratur und große Kunst beschäftigen uns in diesem „bebücherten Kalenderblatt“. Heute vor 182 Jahren (1840) veröffentliche das „Hannoversche Volksblatt“ eine Geschichte in niederdeutscher Sprache. Wilhelm Schröders „Dat Wettlopen twischen den Haasen un den Swinegel op de lütje Haide bi Buxtehude“.

Drei Jahre später übernahmen die Brüdern Grimm das Märchen als Nummer 187 in ihre Märchensammlung. Da hieß es dann „Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel auf der kleinen Heide bei Buxtehude“. Mir hat die Erzählung immer gut gefallen, insbesondere, da ich meist eher zu den Igeln gehörte…

Obwohl es Franz Kafka in seinem Letzten Willen verboten hatte, veröffentlichte Max Brod am 26. April 1925 das Romanfragment „Der Process“. Neben „Der Verschollene“ („Amerika“) und „Das Schloss“ der bekannteste von drei unvollendeten und posthum erschienenen Romanen von Franz Kafka. Womit er mit zu Schulzeiten schwerste literarische Kost zumutete.

Sie waren nie eine feste Künstlergruppe wie die „Brücke“ in Dresden, begeistern mich mit ihren Werken aber bis heute: Am 26. April 1912 gaben Wassily Kandinsky und Franz Marc den Almanach „Der Blaue Reiter“ heraus. Mäzene waren der Kunstsammler Bernhard Koehler, der Verleger Reinhard Piper und der Kunsthistoriker Hugo von Tschudi. Die „Blauen Reiter“ wurden zu wichtigen Wegbereitern der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts.

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Ob ein Tag für die Bäume reicht?

Ob ein Tag für die Bäume reicht?

Ob ein Tag für die Bäume reicht?

Es sollte an diesem Montag, 25. April, nur einer Fahrt durch den Harz bedürfen, um auch den letzten Skeptiker zu überzeugen, dass der heutige „Internationale Tag des Baumes“ wichtig ist.

Vor zwei Jahren hat man manchmal noch über ungewohnte „Sichtschneisen“ durch den dunklen Harzer Tann gestaunt. Mittlerweile hinterlassen Klimawandel und Borkenkäfer nur noch entsetzlich kahle Flächen.

Den „Internationalen Tag des Baumes“ initiierte der amerikanische Politiker Julius Sterling Morton 1872 in Nebraska mit der „Arbor Day Resolution“.  Gleich bei der Premiere wurden in Nebraska über 1 Million Bäume gepflanzt. Die Vereinten Nationen übernahmen die Idee 1951, ein Jahr später war auch Deutschland dabei.

Der Tag des Baumes soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten. Im Harz, der stets von seinen Wäldern lebte, sollte es dessen eigentlich nicht einmal bedürfen. Aber Pflanzaktionen könnten ja vielleicht eine gute Idee sein?

Ich warte zwar sehnsüchtig auf wärmeres Wetter, aber heute darf es gern noch frisch bleiben. Heute ist der Tag des heiligen Markus‘. Und da drohen Bauernregeln schlimme Dinge an: „Ist’s jetzt um den Markus warm, friert man danach bis in den Darm.

Die Crux ist, es darf nicht warm werden, sollte aber sonnig sein: „Gibt’s an Markus Sonnenschein, hat der Winzer guten Wein.“ Und noch einen wichtigen Tipp für alle Hobbygärtner: „Leg erst nach Sankt Markus Bohnen, er wird’s dir lohnen.

An einem 25. April müssen sich in einem „bebücherten Kalenderblatt“ zwei Klassiker wiederfinden. Wobei der Begriff „Klassiker“ im ersten Fall eher den Reinfall-Klassiker der deutschen Medien schlechthin meint: Heute vor 39 Jahren legte Stern-Reporter Gerd Heidemann seinen Sensationsfund vor: Die „Hitler-Tagebücher“, 62 Bände, für die der Stern 9,3 Millionen DM ausgab und die aus der Feder des Fälschers Konrad Kujau stammten.

Dann doch lieber einen echten Klassiker der Weltliteratur. Noch dazu einen, den ich in jüngeren Jahren mehrfach verschlungen habe: Am 25. April 1719 veröffentliche Daniel Defoe die erste Auflage seines Romans „Robinson Crusoe“. Ich weiß noch, dass ich ihn das erste Mal im Zeltlager auf Sylt gelesen und mir nichts inständiger gewünscht habe, als auf einer einsamen Insel ohne Störungen zu sein…

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Wenn „ein bisschen Frieden“ siegt

Library of Congress
Library of Congress

Wenn „ein bisschen Frieden“ siegt

„Ein bisschen Frieden“ wünscht sich mit Blick auf die Ukraine ganz sicher auch an diesem Sonntag, 24. April, der überwiegende Teil der Welt. So wie 1982, als der Falkland-Krieg und Nachrüstungsbeschlüsse die Friedensbewegung aktiv werden ließ.

Der zugegeben weite Gedankensprung wurde durch die Recherchen für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ ausgelöst. Heute vor 40 Jahren gewann Nicole (Hohloch) in Harrogate mit „Ein bißchen Frieden“ (damals noch mit Esszett) den Eurovision Song Contest (ESC). Der erste deutsche und der zweite deutschsprachige Titel nach Udo Jürgen 1966 mit „Merci, Chérie“, der einen Grand Prix gewann.

ESC-Dauerkomponist Ralph Siegel und Texter Bernd Meinunger trafen den Nerv der Zeit. Wobei die Friedensbewegung sich nachhaltig an dem „bisschen“ Frieden störte. Dennoch stürmte der Song weltweit die Charts. Nachzulesen sicher auch in dem Buch „European Song Contest – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“.

Und wenn wir schon durch die Untiefen der deutschen Schlagergeschichte segeln, kommt man an der „Chronik der ZDF-Hitparade“ nicht vorbei. Bei solcher Lektüre werden unweigerlich Erinnerungen wach und beginnen Ohrwürmer im Kopf zu klingen, selbst wenn man für das deutsche Träller-Liedgut nichts übrig hatte.

Nicht vorbei kommen Bücher-Fans auch an der Library of Congress (Foto oben, Wikipedia).  Am 24. April 1800 wurde die Bücherei als Forschungsbibliothek des Kongresses der Vereinigten Staaten gegründet. Bei mehr als 160 Millionen Medieneinheiten (!!!) macht auch das Online-Stöbern auf der Website richtig Spaß.

Ein Schmachtfetzen, den ich liebe und der Weihnachten zum Pflichtprogramm gehört, sind die „Sissi“-Filme. Heute vor 168 Jahren (1854) heiratete der österreichische Kaiser Franz Joseph in Wien die 16-jährige Tochter des bayerischen Herzogs Max Joseph, Elisabeth Amalie Eugenie, genannt „Sisi“. Ein Kardinal sowie 70 Bischöfe und Prälaten waren dafür in der Augustinerkirche im Einsatz. Was nichts ist gegen die Zahl der Bücher, die heute über „Sissi“ und „Sisi“ im Umlauf sind. Eine kleine Auswahl:

Am 24. Oktober 2004 gewann Vitali Klitschko den Boxkampf gegen Corrie Sanders im Staples Center, Los Angeles, durch technischen Knockout und wurde Weltmeister im Schwergewicht des World Boxing Councils (WBC). Ein harter Fight, aber ganz sicher nichts gegen den Überlebenskampf, den der heutige Bürgermeister von Kiew mit seinen Landsleuten durchzustehen hat. Da ist ganz schnell ganz viel mehr als „ein bisschen“ Frieden wichtig…

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Ein Tag für Bücher und Biere

Ein Tag für Bücher und Biere

Ein Tag für Bücher und Biere

Heute ist Samstag, 23. April, und der „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ (World Book and Copyright Day). Was Deutsche in eine Zwickmühle bringen kann, denn heute wird auch der „Tag des deutschen Bieres“ gefeiert.

Grundsätzlich gilt natürlich, dass das Getränk passend zur Lektüre gewählt werden sollte. Wer bei Herz-Schmerz-Romanen mit gesellschaftlichen Irrungen und Wirrungen wie „Bridgerton“ eher zu Schläfrigkeit neigt, sollte nicht zum beruhigenden Hopfengetränk greifen. Hat die bessere Hälfte das Buch (oder die Streamingserie) ausgewählt, könnte Anstoßen mit Pro Secco in jeder Hinsicht helfen.

Bücher und Alkohol können derweil auch Autoren in fatale Situationen führen. „Da man aber nicht immer nur schreiben kann, gab es große Lücken zu füllen. Ich füllte sie mit Scotch, Bier, Ale und Frauen. Mit den Frauen hatte ich meistens Pech, und die Folge war, dass ich mich stark aufs Trinken konzentrierte„, notierte Charles Bukowski in seinem Roman „Hollywood„.

Ob er damit glücklich wurde? Die Chancen sollten nicht schlecht gestanden haben, zieht man die Weisheiten eines amerikanischen Staatsmannes und Naturwissenschaftlers zu Rate: „Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will“, befand schon Benjamin Franklin (1706 – 1790). Dazu könnte der Ratgeber „Bier verstehen“ passen.

In Internet-Foren nimmt die Kopplung von Buch und Bier (oder Wein) bisweilen absonderliche Züge an. Statt der Frage nachzugehen, welchen Wein man zu welchem Essen trinkt, wird da debattiert, welcher Wein zu welchem Wälzer passt. „Leichterer Wein zu einem schweren Buch und anders herum“, lautet eine der Weisheiten.

Näher ist mir da eine Bücherfreundin: „Ich bevorzuge im Winter Rotwein und im Sommer gut gekühlten Weißwein.“ Völlig abstrus wird es für mich bei Waldmeisterbowle. Und bei „Gänsewein“ bin ich endgültig raus, dann doch lieber staubtrockene Lektüre.

Wobei ich ohnehin das Problem habe, dass ich mich als absoluter Rechtshänder grundlegend entscheiden muss: Entweder Buch oder ein Bier halten. Das Buch gewinnt den Abwägungsprozess zumeist – es sei denn, die Lektüre lässt mich aus Verzweiflung doch noch zum Bier greifen.

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Hans Georg Ruhes Bücherblog

Hans Georg Ruhe war bis zu seinem Ruhestand u.a. Dozent, Organisationsentwickler und zuletzt Personalleiter. Ruhe lebt in Goslar, arbeitet publizistisch und engagiert sich auf unterschiedlichen Feldern. Er gehört zu den Gründern der Goslarschen Höfe und ist beim Pulse of Europe tätig. Seine literarische Liebe gehört der Lyrik; er ist auf vielen Feldern lesend unterwegs. (www.ruhe-goslar.de)

Deine Kleider machen Leute

Deine Kleider machen Leute

„Deine Kleider machen Leute“

Willkommen am Freitag, 22. April. Heute ist der Internationale Tag der Mutter Erde (International Mother Earth Day). Was auch gut so ist, denn manchmal scheint es, dass die (Klima-)Probleme um „Mutter Erde“ über Pandemien und Kriege zu weit aus dem Fokus geraten.

In der kommenden Woche soll es wenigstens das Wetter gut mit uns meinen. Auch wenn sie sich bisweilen hinter Wolken versteckt, dauert der Arbeitstag der Sonne heute schon locker 14:17 Stunden. Die Grillsaison könnte beginnen, wenn es nur wärmer würde. Bis dahin kann man sich der Grillmeisterschaft in der Theorie nähern. Lektüre zum Thema gibt es reichlich.

Kurz als „Earth Day“ startete die globale Umweltkampagne am 22. April 1990. Neunzehn Jahre später erklärte die UN-Generalversammlung das Datum zum „Internationalen Tag der Mutter Erde“.  Das Motto 2022 in Deutschland lautet: „Deine Kleider machen Leute – Nachhaltig, Bio & Fair steht Dir und der Erde besser“.

Wofür es sich lohnt, nachhaltig zu leben, zeigt ein großformatiger Bildband „Mutter Erde – Die Schönheit unserer Erde“. Autor Marsel van Oosten ist der bislang einzige Fotografen, der als „Wildlife Photographer of the Year“, „International Nature Photographer of the Year“ und „Travel Photographer of the Year“ ausgezeichnet wurde.

Die „Laufbahn“ eines meiner eher zweifelhaften Jugendhelden endete am 22. April 1401, als die Vitalienbrüder besiegt und Seeräuber-Kapitän Klaus Störtebeker in Ketten gelegt wurden. Hingerichtet wurde er am 21. Oktober 1401 mit 72 Gefährten. Der Legende nach soll der Hamburger Bürgermeister versprochen haben, allen Piraten das Leben zu schenken, an denen Störtebeker ohne Kopf noch vorbeiginge. Elf Männer soll er geschafft haben, bevor ihm der Henker ein Bein stellte.

Heute vor 59 Jahren hatte mal wieder einer meiner Lieblingsfilme in Cannes Premiere. „Le Salaire de la peur“ (Lohn der Angst) von Henri-Georges Clouzot mit Yves Montand, Véra Clouzot und Peter van Eyck nach dem gleichnamigen Roman von Georges Arnaud. Die literarische Vorlage kenne ich noch nicht, aber bislang habe ich im Internet nur den Film gefunden. Da werde ich wohl den Suchdienst der BÜCHER-HEIMAT einspannen müssen.

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Nessie-Fieber an Schnapszahl-Tag

Nessie-Fieber an Schnapszahl-Tag

Nessie-Fieber an Schnapszahl-Tag

Ein Prosit auf einen Schnapszahl-Tag: Der 21. April ist der 111. Tag des Jahres 2022. Dazu passt irgendwie, dass die Kalender kurioser Feiertage heute den „Tag des berühmtesten Nessie-Fotos“ aufführen.

Monster-Fans und Kryptozoologen haben dabei den 21. April 1934 im Blick, als ein Foto in der Daily Mail für großes Aufsehen sorgte. Der Mediziner Robert Kenneth Wilson soll es geschossen haben. Die Wirkung war fatal, Unterlagen weisen aus, dass selbst die Polizei in Inverness an die Existenz des Monsters im Loch Ness glaubte.

Vielfach wurde das Foto auch angezweifelt, ein schottischer Paläontologe mutmaßte, es habe sich um einen schwimmenden Elefanten des Zirkus „Olympia“ gehandelt. Was dessen Direktor werbewirksam zu nutzen wusste, indem er ein Kopfgeld von 20.000 Pfund aussetzte.

Erst 1994 stellte sich heraus, das Ungeheuer eine Attrappe war, gebastelt aus einem Spielzeug-U-Boot. Was die Bücherwelle aber nicht abebben ließ: Es gibt alles über Nessie, von Kinderbüchern über Reiseführer und Horror-Romanen bis hin zu unzähligen „unwiderlegbaren Beweisen“ für Nessies Existenz.

An ein „Meisterwerk über die Liebe zum Leben“ (Verlagswerbung) erinnerte mich der Hinweis auf den Geburtstag von Anthony Quinn am 21. April 1915. Höre ich den Namen, denke ich sofort an „Alexis Sorbas“ und die Sirtaki-Musik von Mikis Theodorakis. Ein Film, der zu den großen Klassikern des Kinos gehört, den man gesehen haben „muss“.

Darüber allerdings geriet nicht selten die nicht minder großartige Romanvorlage von Nikos Kazantzakis ins Hintertreffen. Dabei wird der Roman gefeiert als „eine Liebeserklärung an Kreta und seine Menschen, ein Schelmenroman von antiker Heiterkeit“. Und er lieferte ein fantastisches Zitat:  „Ich spürte wieder, was für ein einfaches und schlichtes Ding doch das Glück sein kann – ein Glas Wein, eine Kastanie, ein armseliges Kohlenbecken oder das Rauschen des Meeres.“

Und dann noch ein großes Datum für Bücherfans: Die World Digital Library, auf Deutsch „Digitale Weltbibliothek“, ein Projekt der US-Nationalbibliothek Library of Congress und der UNESCO, ging am 21. April 2009 online. Kulturell herausragende Dokumente aus aller Welt stehen hier im Internet kostenlos allen zur Verfügung. Stöbern macht Spaß. Und hier der Link, der ausnahmsweise nicht in unseren Shop führt: https://www.loc.gov/collections/world-digital-library/about-this-collection/

Süßer Welterfolg und eine Rock-Legende

Süßer Welterfolg und eine Rock-Legende

Süßer Welterfolg und eine Rock-Legende

Willkommen an diesem Mittwoch, 20. April 2022, an dem die Sonne um 6:12 Uhr aufgegangen ist. Sie hat einen Arbeitstag von mehr als 14 Stunden, soll sich erst um 20:22 Uhr wieder verabschieden. Vielfach wolkig und ziemlich kühl soll es werden.

Das Leben ist nicht immer süß. Die platte Weisheit kam mir in den Sinn, als ich las, das heute vor 60 Jahren das erste Glas Nutella produziert wurde. Heute verkauft Ferrero jährlich 250.000 Tonnen Nutella in weltweit 75 Ländern. Derzeit sorgt der Konzern allerdings auch mit einem Salmonellen-Skandal für Schlagzeilen und kämpft um seinen guten Ruf.

Nutella hieß übrigens zunächst „Supercrema gianduia“, bis ein Gesetz das „Super“ in Markennamen verbot. Das Ergebnis war das Kunstwort aus dem englischen nut (Nuss) und der italienischen Verkleinerungsform -ella.

Da es die weibliche Verkleinerungsform ist, könnte man meinen, es heiße die Nutella. Aber das Nutella ist in Deutschland ebenfalls üblich. Und „der Nutella“ wird im äußersten Westen Deutschlands sowie in Ostbelgien und Luxemburg gesagt. Der Duden hält sich gepflegt raus. Online gibt es keinen Eintrag, obwohl Nutella für viele Menschen synonym für die süßen Cremes steht.

Laut Wikipedia erklärte Ferrero zur weltbewegenden Nutella-Artikelfrage: „nutella ist ein im Markenregister eingetragenes Fantasiewort, das in der Regel ohne Artikel verwendet wird. Es bleibt jedem selbst überlassen, welchen Artikel er vor nutella setzt.“ Man kann es sich eben auch einfach machen… (PS: Es gibt auch noch etliche andere wohlschmeckende Nuss-Nougat-Cremes. Und da heißt es die Cremes).

Was sonst noch für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ die Welt (im Wortsinn) „bewegte“: In Frankreich fand am 20. April 1887, also von 135 Jahren, das erste Autorennen der Welt statt. Der Kurs führte von Paris nach Versailles, der Sieger, ein Dampfdreirad, erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 26 km/h. So berichtet Wikipedia zumindest unter dem Suchwort 20. April.

Wer mehr wissen will und auf „Autorennen“ klickt, liest allerdings folgendes: „Das erste Automobilrennen fand am 22. Juli 1894 von Paris nach Rouen (126 km) statt. (…) Sieger war Albert Jules Graf de Dion mit seinem Dampfwagen.“ Na immerhin, von Paris mit Volldampf ins Ziel passt.

Der enorme Erfolg des Biopics „Bohemian Rhapsody“ zeigt auch, wie unvergessen Freddy Mercury als Queen-Frontmann und einer der Legenden der Rockmusik ist. Heute steht ein Jubiläum an, dass die Erinnerung an den genialen Sänger, der so früh an Aids verstarb, wachhalten wird:  Vor exakt 30 Jahren, am 20. April 1992, treffen sich Superstars aus aller Welt im Londoner Wembley-Stadion und spielen vor 72.000 Menschen das Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness.  Mit den Einnahmen wird der Mercury Phoenix Trust gegründet.

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Die hohe Zeit des Bärlauchs

Die hohe Zeit des Bärlauchs

Die hohe Zeit des Bärlauchs

Der heutige Dienstag, 19. April, ist in den USA „National Garlic Day“. Der Knoblauch-tag kann uns im Harz kaltlassen, denn bei uns hat jetzt der Bärlauch, auch Ramsen genannt, seine hohe Zeit.

Während der Knoblauch im Lexikon der kuriosen Feiertage gleich zwei Mal verzeichnet ist („Garlic Lovers Day“ am 6. Oktober), habe ich den Ramsen-Festtag bislang vergebens gesucht. Derweil wird der Knoblauch gefeiert. Wegen seiner „antimikrobiellen Wirkung gegen bakterielle Erkrankungen“ war er in Deutschland 1989 Arzneipflanze des Jahres. Immerhin hat sich mit Eckart Witzigmann ein deutscher Starkoch des Bärlauchs angenommen.

Knoblauch-Tag hätte aus meiner Sicht viel besser auch zum morgigen Mittwoch, 20. April, gepasst. Dann steht der 110. Todestag von Bram Stoker an, der die Welt mit seinem „Dracula“ das Fürchten lehrte. Und da weiß ja jedes Kind, dass Knoblauch gut gegen Vampire ist – was beim Bärlauch trotz ähnlich penetranten Geruchs wohl noch nicht nachgewiesen ist.

Knoblauch und Bärlauch gemein ist der Umstand, dass sie zwischenmenschliche Beziehungen deutlich verkomplizieren können. Ist Knoblauch im Spiel, sollte das Date mit dem ersten Kuss penibel geplant werden…

Der 19. April hat aber noch ein paar Dinge zu bieten, an denen ein „bebüchertes Kalenderblatt“ nicht vorbeikommt. So wurde heute vor 81 Jahren (1941) Bertolt Brechts großartiges Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“ am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt.

Zwei Jahre später (1943) testete der Schweizer Chemiker Albert Hofmann erstmals das von ihm entdeckte LSD im Selbstversuch. Das Ereignis ging in die Popkultur-Geschichte als „Fahrradtag“ (Bicycle Day) ein, da Hofmann schon berauscht mit dem Fahrrad nach Hause fuhr. Mit „LSD. Mein Sorgenkind“, lieferte Hofmann einen „Klassiker der Chemiegeschichte“.

Ich kann ja mit gelben Zeichentrickwesen wenig anfangen, aber damit bin ich wohl eher die Ausnahme, wenn es um die „Simpsons“ geht. Heute vor 35 Jahren (1987) hatte die von Matt Groening geschaffene Familie Simpson in der Tracey Ullman Show ihren ersten TV-Auftritt.  

Und dann kam die geilste Titelzeile der Bild: „Wir sind Papst“. Am 19. April 2005 wurde Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst gewählt. Der erste deutschstämmige Papst seit fast 500 Jahren amtierte als Benedikt XVI. Ob die Wahl wirklich ein Grund zum Feiern war, stellen heute nicht wenige in Frage…

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