Samstag, 4. Februar: Across the Universe

Beatles-Konzert in den Weiten des Weltalls

In 416 Jahren vom heutigen Samstag, 4. Februar 2023, aus gesehen, werden die Beatles die Polarstern-Region mit ihrer Musik erobern. Heute ist „Across the Universe-Day“.

Was ziemlich verrückt klingt, hat einen wissenschaftlichen Hintergrund. Am 4. Februar 2008 strahlten die NASA eine MP3-Datei von der Madrider Deep-Space-Antenne in die unendlichen Weiten des Weltraums. Und welcher Song hätte da besser passen können als „Across the Universe“ von den Beatles


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Ganz so schnell wie in den 1960er Jahren den Globus werden die Pilzköpfe das Weltall nicht erobern. Dafür ist die Tournee-Strecke mit 2,5 Billiarden Kilometern etwas lang.  Im Jahr 2439 steht am Polarstern sozusagen der Gig an. Noch mehr Ungewöhnliches über die Beatles bietet das Buch “Across the Universe” (engl.).

In unserem bebücherten Kalenderblatt geht es heute auch um bekannte Erfindungen, dabei aber nicht unbedingt um „Die großen Erfinder der Weltgeschichte“. Stattdessen dreht es sich beispielsweise um Rum. Allerdings nicht irgendeinen, sondern eine der bekanntesten Marken weltweit.

Am 4. Februar 1862 kaufte Facundo Bacardí eine kleine Rum-Destillerie auf Kuba und gründet Bacardi & Ca. Im Buch „Bacardi“ (engl.), Untertitel: “The Hidden War”, wird den angeblichen Verwicklungen des Unternehmens im Kuba-USA-Konflikt nachgespürt. Dazu oder stattdessen, wie’s beliebt, „Rum genießen“ mit „Geschichte und Geschichtchen, Trends und Cocktails“.

Eine andere Erfindung flutschte im wahrsten Sinn des Wortes in die Haushalte: Am 4. Februar 1941 erhielt der US-Amerikaner Roy Plunkett das beantragte US-Patent für seine Erfindung von Teflon. Und heute vor 19 Jahren startete ein gewisser Mark Zuckerberg das Unternehmen Facebook. Für die einen eine geniale soziale Plattform, andere sehen darin „Die Facebook-Gefahr“. Einer der ersten Facebook-Investoren beschreibt, „wie Mark Zuckerbergs Schöpfung die Demokratie bedroht“.

Das Aus kam derweil am 4. Februar 2009 für das deutsche Traditionsunternehmen Märklin, das Insolvenz für die deutschen Standorte anmelden musste: In „Modellbahnwelten – ganz groß“ wird an die schönsten Märklin-Anlagen in H0 erinnert.

Konkurs musste am 4. Februar 1971 mit Rolls-Royce auch eine der berühmtesten Luxusmarken der Welt anmelden. Wer sich einen solchen Nobelhobel gönnen möchte, studiert vielleicht den „Praxisratgeber Klassikerkauf“ für  Rolls-Royce Silver Shadow, Bentley T-Serie – zumindest dieser Einstieg ist günstig, für die 61 Seiten sind nur 3,99 Euro zu berappen.

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Hotowetz-Lesung ist ausgebucht

Hotowetz-Lesung ist ausgebucht

Kurzentschlossene sind heute chancenlos

Ein volles Haus ist die BÜCHER-HEIMAT bei ihren Veranstaltung zum Glück ja gewohnt, für den heutigen Freitag aber muss die Mitmach-Buchhandlung „ausgebucht“ vermelden. Für die Veranstaltung ein Winterabend „Im Schatten der Hexen“ mit Kathrin Hotowetz sind die Kapazitäten erschöpft, selbst eine Warteliste musste eingerichtet (und ebenfalls wegen Überfüllung schon wieder geschlossen) werden. Kurzentschlossene Hotowetz-Fans. Die ihr Glück spontan versuchen wollen, haben heute Abend leider absolut keine Chance mehr.

Freitag, 3. Februar: Frühlingsgefühle

Die Bauern wussten es schon immer

Was ist mit unserem Wetter los? Da haben wir Freitag, 3. Februar 2023, sollten uns in dickste Wintermäntel kuscheln und – stehen dicht davor, Frühlingsgefühle zu bekommen. Nach einem Blick auf alte Bauernregeln erscheint alles allerdings gar nicht mehr so ungewöhnlich.

„Das große Buch der Bauernregeln“ offeriert sage und schreibe „3333 Sprichwörter, Redensarten und Wetterregeln“. Wobei es immer dann besonders verwirrend wird, wenn sich die Vorhersagen für ein und denselben Tag auch noch widersprechen. In diesen Tagen allerdings sind sie untereinander und sogar mit der Realität einigermaßen im Einklang.

Sankt Blasius ist auf Trab und stößt dem Winter die Hörner ab“, heißt es zum heutige Tag des St. Blasius von Sebaste. Und in zwei Tagen, wenn St. Agatha von Catania in den Fokus rückt, legt sie noch zwei drauf: „Am Fünften, am Agathentag, da rieselt das Wasser den Berg hinab“ und „Agathe, unsere Gottesbraut, die macht, dass Schnee und Eis wegtaut“.

Einen Tag später soll mit dem Vorfrühling aber auch schon wieder Schluss sein. Dass schlägt am 6. Februar die Stunde von St. Dorothea. Und „Die heilige Dorothee watet gerne durch den Schnee“. Dabei darf es auch gern etwas mehr sein: „Manchmal bringt die Dorothee uns den allermeisten Schnee“. Wir werden es genau beobachten.

Ansonsten ist heute für alle Fans des Rock‘n’Roll ein trauriger Tag. Genauer gesagt “The Day the Music Died” (engl.).  Am 3. Februar 1959 kamen die Rockstars Buddy Holly, Ritchie Valens und The Big Bopper bei einem Flugzeugabsturz im US-Bundesstaat Iowa ums Leben. In seinem Song „American Pie“ prägte Don McLean später den Begriff „The Day the Music Died”. Was natürlich auch in der Biografie “Buddy Holly” (eBook) eine zentrale Rolle spielt.

Noch zwei Geburtstage weltberühmter Autor*innen: Am 3. Februar 1874 kam die US-amerikanische Schriftstellerin der klassischen Moderne, Verlegerin und Kunstsammlerin Gertrude Stein zur Welt. Berühmt war ihr Salon in Paris, in dem sich die künstlerische Avantgarde mit Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und Juan Gris ebenso traf wie die jungen US-amerikanische Schriftsteller der Moderne von F. Scott Fitzgerald bis Ernest Hemingway.

Gertrude Stein selbst landete erst mit dem 1933 im konventionellen Stil verfassten Buch „The Autobiography of Alice B. Toklas“ Bekanntheit als Autorin. Unsterblich ist ihr (oft allerdings abgewandelter) Satz  „Rose is a rose is a rose is a rose“ aus dem Gedicht „Sacred Emily“.

Seinen 75. Geburtstag (1948) könnte heute der viel zu früh verstorbene schwedische Schriftsteller Henning Mankell feiern. Eine Berühmtheit (die mir nervenkitzlige Stunden bescherte) wurde er mit seinen Kriminalromanen um Kommissar Kurt Wallander. Der hatte Premiere mit: „Mörder ohne Gesicht“.

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Donnerstag, 2. Februar: Murmeltiertag

Zeitschleifen und ein Tag in Dublin

I got you to hold my hand…” Wenn ihr heute zu dem Hit von Sonny & Cher aufgewacht seid, solltet ihr euch Gedanken machen. Am heutigen Donnerstag, 2. Februar 2023, ist „Murmeltiertag“ (Groundhog Day). Und wer sagt, dass es da nur in Punxsutawney zu Zeitschleifen kommen kann…

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ (DVD) mit Andie McDowell und Bill Murray gehört ohne Frage zu meinen Lieblingsfilmen. Die possierlichen Tiere erfreuen sich offenkundig auch auf dem Büchermarkt einer größeren Fangemeinde. Da gibt es Sachbücher wie „Das Murmeltier“ aus der Reihe „Schauen und Wissen!“. Und jede Menge Kinderbücher, die nicht selten wie „Schlaf gut, kleines Murmeltier!“ die sprichwörtliche gute Nachtruhe der Nagetiere zum Thema haben.

Wenn das Wörtchen wenn nicht wär‘ – nur weil wir noch ein Jahr bis zum nächsten Schaltjahr haben, schrappen wir heute knapp an einem doppelten Schnapszahl-Tag vorbei. Sozusagen ein Doppelkorn. Der 2. Februar (als Mariä Lichtmess auch endgültig das Aus für die Weihnachtszeit) ist der 33. Tag des gregorianischen Kalenders. Und hätten wir ein Schaltjahr, würden noch 333 Tage bis Jahresende verbleiben. So aber sind es „nur“ 332 Tage, bis die nächste Silvesterparty ansteht.

Heute ist zudem der Tag jenes Romans, der mich geschafft hat. Am 2. Februar 1922, dem 40. Geburtstag des Autoren James Joyce, erschien „Ulysses“ in Paris. Ich habe irgendwann aufgehört, meine Anläufe zu zählen. Stets bin ich gescheitert, wenn ich Leopold Bloom durch den 16. Juni 1904 in Dublin (Foto oben) begleiten wollte.

Die 18 Episoden des Romans gelten als „richtungsweisend für den modernen Roman“. Joyce schildert nicht allein die Geschehnisse, sondern auch die Gedanken des Leopold Bloom.  Die Sprache wird bruchstückhaft, „wie es der Person gerade durch den Kopf geht“. Bislang zu viel für meinen Kopf. Aber ich werde einen neuen Anlauf starten.

Wir hatten ja vor kurzem das Thema „Deonym“. Wer sich erinnert: Produkte, deren Name für ganze Produktgruppen stehen (Tesa, Tempo und Co.). In die Reihe gehört eigentlich auch ein weiteres Geburtstagskind des Tages: Durch den Buchtitel „Brehms Tierleben“ (Auszug: „Die schönsten Geschichten“/Lieferzeit) wurde der Name von Alfred Edmund Brehm, der heute vor 194 Jahren (1892) geboren wurde, zu einem Synonym für populärwissenschaftliche zoologische Literatur.

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Texte von Jandl bis Twain, präsentiert von Axel Gottschick

„Die Lust am Wort, lustige Wörter, die verwortete Lust“

Auszug aus einer Programmvorstellung von Axel Gottschick

Diese Veranstaltung, wo es einmal

mehr um Laute als um Inhalte geht, aber manchmal auch beides zusammen.

Jedenfalls werden wir feststellen, dass manches Mitteilungsbedürfnis sich eben nicht in

Orthographie, Interpunktion und intellektuellem Diskurs einpferchen oder ausdrücken lässt.

Oder wie anders sollte dieses Liebesgedicht lauten:

Anna Blume

Oder wie sonst will man ausdrücken, was es heisst, Soldat zu sein

Schtzngrm

Manche haben die Last am Wort (Fremdsprachen), was für die Muttersprachler widerum

sehr lustig ist.

Der bestimmte Artikel

Auch Einheimische haben durchaus Probleme:

Der Unverbesserliche

Manchmal gerinnt die Komik aus der Notwendigkeit in Metaphern zu sprechen, weil

Klartext zu sprechen, tödlich wäre

Kurt Schwitters Aus dem Land des Irrsinns

Vom Irrsinn zum Doppelsinn

Wenn Sie mal wieder zu spät dran sind und auf den letzten Drücker kommen, und sie jeder

fragend bis vorwurfsvoll ansieht, dann kann das Reimen schon helfen, die Situation

aufzulockern:

Entschuldigung

Aber immer bieten Reime auch keine hilfreichen Tipps, z.B. bei Haarausfall

Alex Dreppe, Haarausfall

Oft liegt die Komik natürlich auch im Dialekt, stammt hier jemand aus Sachsen, dann würde

ich mich gleich mal vorausschauend entschuldigen, – ich möchte das nicht falsch verstanden

wissen, kein Rassismus bitte, aber das schöne Heine-Lied „Ich weiß nicht, was soll es

bedeuten“ hat Hans Reimann zu einer sächsischen Fassung inspiriert.

Donnerstag, 2. März 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Mittwoch, 1. Februar: Jedermann

War alles, ist alles oder wird alles besser?

Gleich zwei Kalenderblatt-Einträge sorgen an diesem Mittwoch, 1. Februar 2023, dafür, dass ich über die Fragen grübele, ob früher alles besser war, jetzt alles besser ist oder zukünftig alles besser wird. Wobei es wohl nur individuelle Antworten geben kann.

Heute vor 196 Jahren (1827) beispielsweise erschienen die ersten Stadtpläne von London. Für Ortsfremde, die die britische Hauptstadt seinerzeit besuchten, sicher ein Segen. Was auch für meine ersten Besuche in den 1970er Jahren galt – mit einem Haken: So schön und hilfreich so ein Stadtplan 1:10000 auch ist, einmal auseinandergefaltet, habe ich die Teile nie wieder zusammen bekommen. Trotzdem erstaunlich, wie viele Stadtpläne auch zu GoogleMaps-Zeiten noch auf dem Markt sind.

Gleiches gilt im Grunde für Wörterbücher. Übersetzungsprogramme dolmetschen live Gespräche, die ich mit meinen Wörterbüchern nie hätte führen können.  Heute vor 139 Jahren (1884) erschien der erste Faszikel (Manuskriptseitenbündel) des “Oxford Dictionary of English” (3rd edition. Sprachen: Englisch Deutsch). Spannend ist dabei sicher auch “The Making of the Oxford English Dictionary” (engl.) von der ersten Idee Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute.

Ein Naturschauspiel, das unendlich viele Leute fasziniert, konnte der Astronom Martin Brendel und der Geograf Otto Baschin am 1. Februar 1892 erstmals fotografieren: die Nordlichter. Über „Mystik und Fakten“ aufklären will, versehen mit „wunderschönen Bildern“ das Buch „Nordlicht“. Aufpassen muss, wenn gern nach Spiegel-Bestsellern schielt. Die Spiegel-Bestseller-Krimireihe von Anette Hinrichs, hat mit dem Naturphänomen weniger zu tun: „Nordlicht – Die Toten im Nebel“.

Zu guter Letzt noch ein Geburtstag: Heute vor 149 Jahren (1874) erblickte der österreichische Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker Hugo von Hofmannsthal das Licht der Welt. Er gehört zu den Mitbegründer der Salzburger Festspiele, wo sein „Jedermann“ quasi ein Muss ist. Da dies aber beileibe nicht das einzige Lesenswerte aus seiner Feder ist, empfehlen wir „Hugo von Hofmannsthal – Gesammelte Werke“.

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Dienstag, 31. Januar: Rückwärts-Tag

Der Arbeitstag der Sonne wird länger

Es geht aufwärts und wird heller. Dieser Dienstag, 31. Januar 2023, ist der erste Tag in diesem Jahr, an dem mehr als 9 Stunden zwischen Sonnenauf- und -untergang liegen. Exakt 2 Minuten mehr, denn die Sonne startet heute um Punkt 8.00 Uhr und hat um 17.02 Uhr ihr Tagwerk vollendet.

Aber natürlich ist immer alles relativ. Was wollen wir uns über dunkle Tage beschweren, während auf die bissigen Protagonisten einer berühmten Fernsehserie „Dunkle Ewigkeit“ wartet. Die Romane zur Serie „The Vampire Diaries“ können sich im Erfolg sonnen – was Vampiren bekanntermaßen nicht so gut bekommt.

Eine leuchtende Zukunft hatten auch die „Brexiteers“ in ihrer „Leave“-Kampagne den Briten versprochen. Heute vor drei Jahren verließ Großbritannien verlässt die Europäische Union (Brexit). Seither wird es auf der Insel zumindest wirtschaftlich aber eher düsterer. Das Buch „Englands Brexit und Abschied von der Welt“ widmet sich den „Ursachen des Niedergangs der britischen Weltmacht im 20. und 21. Jahrhundert“.  

Als außerordentlich beeindruckend und erhellend empfand ich einen Spielfilm, der vor wenigen Monaten im Fernsehen lief. Der Streifen „Brexit – The Uncivil War“ (DVD) blickt hinter die Kulissen der „Vote Leave“-Kampagne und ist allein wegen der darstellerischen Präsenz von Benedict Cumberbatch sehenswert.

Ein Blick aufs Wetter kann heute mal wieder weit in die Zukunft weisen. Der 31. Januar ist der Tag des Vigilius von Trient. Und da gilt die Bauernregel: „Friert es stark um Vigilius, im März viel Kälte kommen muss“.

Wobei „stark“ auch immer eine Interpretationsfrage ist. Ein Beispiel liefert der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow mit „Pinguine frieren nicht“. Es ist die Fortsetzung eines Welterfolgs, die die Geschichte um Viktor und den Pinguin Mischa aus „Picknick auf dem Eis“ weiterspinnt.

Ein kleines Déjà Vu beschert uns heute Jules Verne. Gestern stand seine „Reise um die Erde in 80 Tagen“ im Fokus, heute ist es der Roman „Fünf Wochen im Ballon“.  „Cinq semaines en ballon“ erschien heute vor 160 Jahren in Frankreich.

Und dann noch ein verdrehter Schluss. Heute ist „yaD drawkcaB lanoitaN ehcsinakirema-SU red – gaT-sträwkcüR“. Für alle, die lieber geradeaus und nach vorn blicken: Rückwärts-Tag – der US-amerikanische National Backward Day“. Den gibt es seit 1962 – auch Unfug kann offenkundig unbegrenzt haltbar sein.

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Montag, 30. Januar: Sehnsucht

Nur nicht in Weltschmerz versinken

Wenn Sie an diesem Montag, 30. Januar 2023, plötzlich eine unerklärliche und Weltschmerz einschließende Sehnsucht befällt, haben Sie vermutlich brasilianische Wurzeln. Zu Füßen des Zuckerhuts wird heute der Dia da Saudade (wörtlich: Tag der Sehnsucht) begangen.

Der Begriff Saudade stammt aus dem Portugiesischen, beschreibt eine sehr besondere Form der sehnsüchtigen Wehmut und lässt sich auch kaum übersetzen. Fernando Pessoa, bedeutendster Lyriker Portugals, besang die Saudade als „persönliches Wort“, das allein Portugiesisch sprechenden (und fühlenden) Menschen vorbehalten ist.

Der brasilianische Gitarrist und Sänger João Gilberto brachte 1958 den „Chega de Saudade“ heraus, der als erster Bossa-Nova-Song gilt. Und selbst wenn Deutsche wie der Völkerkundler Andreas Drouves eine „Liebeserklärung an Portugal“ abgeben, dürften „Fado, Portwein und Saudade“ im Untertitel nicht fehlen.

Um nun nicht im portugiesisch-sprachigem Weltschmerz zu versinken, eine Info, deren Auswirkungen mich spürbar aufbauen: Heute ist der letzte Tag dieses Winters, dessen lichte Länge unter 9 Stunden liegt. Ganz genau 8:59 Stunden. Aber dazu morgen mehr.

Runden Geburtstag kann heute einer der berühmtesten Romane der Welt feiern. Vor 150 Jahren (1873) veröffentlichte Jules Verne die „Reise um die Erde in 80 Tagen“ (Le Tour du monde en quatre-vingts jours). Die Erzählung um die aberwitzige Wette des Phileas Fogg sorgt bis heute für immer neue Verfilmungen und lässt auch andere Autoren nicht los. So kann man „In 80 Tagen um die Welt“ mittlerweile auch als Graphic Novel konsumieren.

Eine lohnenswerte (Wieder-)Entdeckung kann auch ein weiteres Geburtstagskind des Tages sein. Am 30. Januar 1781 erblickte Adelbert von Chamisso das Licht der Welt. Obwohl Französisch Chamissos Muttersprache war, schuf er bedeutsame Werke in deutscher Sprache wie das Kunstmärchen „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“  um einen Mann, der seinen Schatten verkauft.

Chamisso, den seine Biografen als „frühen Bürger Europas“ beschreiben, der „die Gegensätze zweier Nationen erfahren und in seinem Leben zu vereinen“ gesucht habe, hätte Jules Verne vermutlich mit guten Ortskenntnissen bei dem „80 Tagen“ helfen können: 55 Jahre, bevor Verne seinen Roman veröffentlichte, kehrte Chamisso von einer Weltumseglung zurück über veröffentlichte 1836 seine „Reise um die Welt“.

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Optimistischer Vortrag von Dirk Junicke

Zukunftsoptimismus in Krisenzeiten

„Zukunftsoptimismus in Krisenzeiten“ will Dirk Junicke mit seinem Vortrag am Mittwoch, 15. Februar 2023, um 19.00 Uhr in der BÜCHER-HEIMAT vermitteln. Es ist dieser Zukunftsoptimismus, der Junicke weit über sein unternehmerisches Engagement immer wieder für die Allgemeinheit tätig werden lässt. Dabei schrecken ihn auch Großprojekte wie der Jungbrunnen nicht. Während alle über Viren reden, versteht er es, mit Aufbruchstimmung zu infizieren.

Unter Beweis gestellt hat Dirk Junicke dies nicht zuletzt mit der Gründung der BÜCHER-HEIMAT als gemeinnützige GmbH.  Trotz Pandemie, Inflation und Kriegszeiten scharte er viele Bad Harzburgerinnen und Bad Harzburger um sich, um eine Angebotslücke in der Innenstadt zu schließen und damit Bad Harzburg als Einkaufs- und Erlebnisstadt wie schon bei dem Projekt Jungbrunnen attraktiver zu machen.

Über die Quellen, aus denen sich sein Optimismus speist, vor allem aber auch über die Bedeutung, die Zukunftsoptimismus gerade bei der Überwindung krisenhafter Zeiten hat, wird der Vortrag am 15. Februar 2023, um 19.00 Uhr in der BÜCHER-HEIMAT kreisen. Der Eintritt ist wie immer bei Veranstaltungen in der Mitmach-Buchhandlung frei. Um Anmeldung wird gebeten unter der Rufnummer (05322) 9059599 oder per Mail an info@die-buecherheimat.de.