Montag, 6. Februar: In neuen Bahnen

Wenn das Schicksal zuschlägt

Und wieder starten wir an diesem Montag, 6. Februar 2023, in eine neue Woche. Manchmal mag einen ja das Gefühl einer gewissen Eintönigkeit beschleichen. Dabei kann jeder Tag, jede Nachricht Leben in völlig neue Bahnen lenken. Wofür wir heute weltberühmte Beispiele hätten.

Am 6. Februar 1952 genoss Prinzessin Elisabeth gemeinsam mit ihrem noch vergleichsweise jung angetrauten Prinz Philipp (Heirat 1947) im Treetops Hotel den Aberdare-Nationalpark bei Nyeri in Kenia, als sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters George VI. erhielt. Damit war Elisabeth im Wortsinn über Nacht zur Königin und zum Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs und verschiedener anderer Länder des Commonwealth geworden.

Damit begann, was der Untertitel des Spiegel-Bestsellers „Die Queen“ mit „Elisabeth II. und ihr Zeitalter“ trefflich beschreibt. Sie saß 70 Jahre auf dem britischen Thron, konnte kurz vor ihrem Tod im vergangenen Jahr ihr Platin-Jubiläum feiern. Dabei gelang es ihr, über alle Krisen hinweg, die Menschen immer wieder für sich einzunehmen. Selbst Kinder, die sich in der Reihe „Little People, Big Dreams“ dem Phänomen „Queen Elizabeth“ nähern können. Da bleibt für die Nachfahren woll erstmal nur die „Reserve“-Rolle…

Einen mehr als dramatischen Einschnitt brachte der 6. Februar sechs Jahre später dem Fußballklub Manchester United. Bei einer Zwischenlandung auf dem Flughafen München-Riem auf dem Weg von einem Europacup-Spiel 1958 in Belgrad nach Manchester verunglückt der British-European-Airways-Flug 609. 23 von 44 Passagieren, darunter fast die gesamte ManU-Mannschaft, kamen ums Leben.  “Rising from the Wreckage” (engl./wörtlich: Auferstehung aus den Trümmern) beschreibt den Wiederaufbau von Manchester United in den zehn Jahren nach der Münchner Katastrophe bis 1968.

Noch zwei Geburtstagsgrüße (posthum): Am 6. Februar 1947 wurde auf Jamaika Robert Nesta Marley geboren, der als Bob Marley weltberühmt wurde und die Reggae-Musik mitbegründete. Songs wie Buffalo Soldier, Get Up, Stand Up, I Shot the Sheriff, No Woman, No Cry, Could You Be Loved? und Stir It Up gehören bis heute zu Rundfunk-Standards. Auf Jamaika wird heute der “Bob-Marley-Tag“ begangen.

Lothar-Günther Buchheims Erinnerungen an seine Zeit als Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg bescherten uns einen der erfolgreichsten deutschen Romane überhaupt: „Das Boot“ wurde in 18 Sprachen übersetzt und erzielte eine Millionenauflage (man munkelt von mehr als 3 Millionen). Auch die Verfilmung wurde ein Welterfolg. Lothar-Günther Buchheim erblickte am 6. Februar 1918 das Licht der Welt.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Samstag, 17. September: In Gedenken – in Gedanken

Phantastische Abenteuer mit dem Bügeleisen

Vor der Qual der Wahl stehen an diesem Samstag, 17. September 2022, all jene, die an Aktionstagen aktiv sein wollen. Wer dieser Devise heute folgt, muss allerdings eher hyperaktiv sein…

Da wäre der „Weltaufräumtag” (World Cleanup Day), der sich allerdings weniger auf die eigenen vier Wände als auf die Umwelt bezieht. Also die Bad Harzburger Aktion „Saubere Landschaft“ im Weltmaßstab. Wobei ich in meinen vier Wände auch dringend mal wieder zu „Das große Magic-Cleaning-Buch“ greifen sollte.  

Vom Großreinemachen profitieren sicher auch die Tiere, ohne am „Tag des Roten Pandas“ (Kalender) eine Art besonders hervorheben zu wollen. Und schnell erledigt ist der Beitrag zum „Iss-einen-Apfel-Tag“ (International Eat an Apple Day). Was ebenso für den „Internationalen Tag der Country-Musik” (International Country Music Day) gilt – wenn ich nicht zeitlebens eine solch ausgeprägte Aversion gegen diese Musik hegen würde.

Deutlich ernsthafter wird es angesichts der vielfältigen Probleme der Branchen beim „Tag des Handwerks“ in Deutschland und beim Internationalen Tag der Patientensicherheit“.  Ebenso wie beim „Bundesweiten Tag der Schiene“, der auf Initiative des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gleich an zwei Tagen begangen werden soll. Weswegen vermutlich als erstes das 9-Euro-Ticket gestrichen wurde…

„In Gedenken – in Gedanken“. Das Motto unseres letzten Aktionstages, der heute und morgen ansteht, würde im Prinzip (leider) auch zu den Tagen des Handwerks, der Patientensicherheit und der Mobilität auf der Schiene passen. Es geht allerdings um den „Bundesweiten Tag des Friedhofs“.

Uff! Die Aktionstageflut kann prima als Beleg für die These „Weniger kann manchmal mehr sein“ herhalten – womit ich wiederum mehr oder minder elegant den Bogen zu einer meiner Lieblings-Fernsehserien geschlagen hätte: Heute vor 56 Jahren (1966) wurde in der ARD die erste Folge der Serie „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“ (DVD) gezeigt.

Mit Einschaltquoten von bis zu 56 % avancierte sie zum Straßenfeger und erlangte Kultcharakter. Besonders die seinerzeit spektakulären Effekte, trickreich mit einfachsten Mitteln erzielt, sind legendär: Bügeleisen und Bleistiftanspitzer als Armaturen, Plastikbecher als Deckenleuchten und   Rangabzeichen aus Lochkarten versprühen einen sehr eigenen Charme. Nachzuvollziehen vielleicht in Peter R. Kürgers „Es lebe Raumpatrouille Orion“. Ein Buch „in Farbe und Bunt“.

„Billig“ war die Produktion allerdings ganz und gar nicht, gleichwohl die 360.000 DM pro Folge ein Klacks waren gegen die 32 Millionen DM, die die Verfilmung des Romans „Das Boot“ von Lothar-Günther Buchheim verschlang. Was Regisseur Wolfgang Petersen (DVD) daraus machte, wurde am 17. September 1981 uraufgeführt – und einer der erfolgreichsten deutschen Filme überhaupt, der weit mehr als 100 Millionen Dollar einspielte.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —