Dienstag, 28. Februar: Die Zahnfee und ihr Helfer

Die finnische Hauptstadt Helsinki. Foto: Pixabay

Ein Gruß geht nach Finnland

„Hyvää päivää“ (Guten Tag) wünschen wir an diesem Dienstag, 28. Februar 2023, besonders den Finnen. In dem skandinavischen Land steht heute der „Tag des Kalevala und der finnischen Kultur“ an (Kalevalan ja suomalaisen kulttuurin päivä).

Das „Kalevala“ ist das von Elias Lönnrot heute vor 188 Jahren (1835) veröffentlichte und auf der Grundlage von mündlich überlieferter finnischer Mythologie zusammengestellte Nationalepos. Eine deutsche Nacherzählung „Kalevala“ der „Sage aus dem Norden“ gibt es aber natürlich auch.

Und es gibt weitere große Werke, die an diesem Datum an den Start gingen: Die Uraufführung des Dramas „Ein treuer Diener seines Herrn“ von Franz Grillparzer ging vor 195 Jahren (1828) über die Bühne. Kaiser Franz I. wollte das Stück sogar kaufen – allerdings nicht als Fan, sondern um weitere Aufführungen und Nachdrucke zu verhindern.

Mit einer „Vorstadtlegende in sieben Bildern und einem szenischen Prolog“ landete heute vor 110 Jahren Ferenc Molnár einen Welterfolg. Dabei war das Theaterstück „Liliom“ vor der Wiener Aufführung unter Regisseur Alfred Polgar in Budapest von Presse und Publikum verrissen worden.

Noch zwei Geburtstage, der erste mit direktem Bad-Harzburg-Bezug – wenngleich der am 28. Februar 1862 geborene Rudolf Huch in der Kurstadt lediglich verstarb. Der Jurist, Essayist und Autor vornehmlich satirischer Romane wie „Junker Ottos Romfahrt“ steht wegen starker antisemitischer Tendenzen heute in der Kritik.

Allerdings, so Wikipedia, sei „Huch annähernd vergessen. In Bad Harzburg ist eine Straße nach ihm benannt“ – worüber man, wie gerade erst zu erleben war, trefflich streiten kann. Der Bad Harzburger Historiker Markus Weber hat eine aufschlussreiche Schrift über Huch veröffentlicht, die in der BÜCHER-HEIMAT erhältlich ist.

Seinen 70. Geburtstag (1953) feiert heute mit Paul Krugman einer der bekanntesten Ökonomen, der auch als Schriftsteller für Furore sorgt. Der Wirtschafts-Nobelpreisträger erklärt in „Kampf den Zombies“, warum „manche Ideen aus Politik und Wirtschaft nicht totzukriegen sind“. Das Buch basiert auf Krugmans New York Times-Kolumnen und fordert „eine Versachlichung politischer Debatten und eine Konzentration auf Fakten statt Mythen“.

Und dann ist heute noch der „Tag der Zahnfee“. Die hatte bei uns mit drei Kindern so gut zu tun, dass sie mir wegen des Stresses schon leid tat.  Erst jetzt lese ich, dass sie gar nicht allein unterwegs war: „Zahnmaus und Zahnfee“ – wieder was dazugelernt…

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Sonntag, 5. Februar: Süßer Sonntag

Zuckerguss, Himbeerkonfitüre und Nutella

Ein Tipp für alle, die noch grübeln, was an diesem Sonntag, 5. Februar 2023, auf die nachmittägliche Kaffeetafel kommen soll: Passend wäre (auch als Verbeugung in Richtung Skandinavien) ein Runeberg-Törtchen. In Finnland ist heute „Runeberg-Tag“ (Runebergin päivä).

Fredrika Runeberg, selbst eine bekannte Schriftstellerin, soll ihrem Gatten jeden Tag aus kleingehackten Mandeln, Mehl, Brösel von Lebkuchen und Sauerteigbrot, Ei und weiteren Zutaten ein mit Zuckerguss und Himbeerkonfitüre garniertes Törtchen gebacken haben (Rezept, ext.). Offenkundig Kraftnahrung für Literaten, denn Johan Ludvig Runeberg avancierte zu Finnlands Nationaldichter.

Das berühmteste Werk Runebergs, „Fänrik Ståls sägner“ („Fähnrich Stahl“) liegt derzeit nur in Schwedisch vor. Es besteht aus 35 Gedichten, das erste, Vårt land („Unser Land“) ist Text der Nationalhymne Finnlands. Die nach ihm benannten Törtchen kann man in der Regel erst ab Ende Januar kaufen und nach dem Runenberg-Tag verschwinden sie wieder aus den Sortimenten.

Wer geschmacklich tiefer in die finnische Küche eintauchen will, dem sei das „Finnische Kochbuch“ empfohlen. Geboten werden laut Verlagswerbung „100 leckere & traditionelle Rezepte aus Finnland – Gerichte mit Fisch und Fleisch, vegan und vegetarisch, süße Desserts und Spezialitäten“.

Apropos süß: Heute ist „Welt-Nutella-Tag“ (World Nutella Day, ext.).  Die Idee soll während eines Italienaufenthalts die US-amerikanische Autorin Sara Rosso geboren haben. Dennoch überrascht es wenig, dass die meisten Links auf Webseiten des Ferrero-Konzerns führen. Wer die Nussnougatcreme daheim hat und Süßes zaubern will, findet in „Nutella“ die 30 besten Rezepte.

Das Buch kann mich weniger reizen, ich bin kein Schokoladenfan. Sehr viel ansprechender finde ich den Titel „Nutella hat Lichtschutzfaktor 9,7“. Es verspricht „die volle Dosis unnützes Wissen“. Beispielsweise dass jährlich mehr Menschen durch knallende Sektkorken als durch Giftspinnen sterben. Oder dass die Anordnung der Kerne in einer Sonnenblumenblüte auf der Fibonacci-Reihe basiert. Mit solchen Erkenntnissen kann man herrlich „klugsch…“ – mein einziges Problem dabei: Alles Wichtige vergesse ich meist…

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Mittwoch 27. Juli Kaffeesatzleserei

Die Kanne Kaffee für Schlafmützen

Einfach mal liegenbleiben, das wäre an diesem Mittwoch, 27. Juli 2022, meine Devise, wenn ich in Finnland wäre. Bei den skandinavischen Nachbarn steht heute „Unikeonpäivä“ an. Die finnische Variante unseres Siebenschläfertages vom 27. Juni.

Es geht zwar auch in Finnland im Kern um die sieben (heiligen) Schläfer von Ephesus („Siebenschläferlegende“), aber der Tag kann für Langschläfer mit kaltem Wasser als Wecker beginnen. Ganz nebenbei erwirbt man sich den fragwürdigen Titel „faulste Person im Haushalt“. Unikeonpäivä lässt sich nämlich am besten übersetzen mit „Tag der Schlafmütze“ (National Sleepy Head Day).

Einmal früh aus den Federn, das sollte zu schaffen sein. Zumal mit einer ordentlichen Kanne Kaffee. Womit man dann auch gleich für einen am morgigen 28. Juli anstehenden Aktionstag vorsorgen könnte: Der „bundesweite Tag des Kaffeesatzes“ steht vor der Tür.  

Kaffeesatz, so habe ich bei den Recherchen zu diesem „bebücherten Kalenderblatt“ gelernt, soll hilfreich bei Kompostierung und als Geruchsbindemittel sein. Ich kannte es bislang nur als Lektüre, neigte ich doch schon immer zur Kaffeesatzleserei. Vermutlich eine Journalisten-Berufskrankheit. Dass es „Kaffeesatzlesen für Anfänger“ und „Die Kunst des Kaffeesatzlesens“ lediglich als eBooks gibt, empfinde ich als desillusionierend.

Zwei Weltstars hatten an einem 27. Juli ihren großen Durchbruch.  Madonna Louise Ciccone  veröffentlichte ihr Debütalbum und benannte es selbstbewusst nach sich selbst: „Madonna“. Was offenkundig ankam, das Album verkaufte sich über 16 Millionen Mal und wurde 2006 als eines der „Capital Gold’s All-Time Top 500“ der britischen Charts ausgezeichnet.

Der zweite Weltstar hatte am 27. Juli 1940 seinen ersten Filmauftritt in „Die Hasenfalle“. Unter der Regie von Tex Avery stieg Bugs Bunny in die Karriereleiter ein. Er brachte es auf gut 200 Filme, erhielt 1958 den Oscar (Bester animierter Kurzfilm) und bekam 1985 zweite Zeichentrickfigur nach Micky Maus einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame zugesprochen.

Schon wieder hat Alexandre Dumas heute Geburtstag. Allerdings „Dumas fils“, also Alexandre Dumas der Jüngere, der 1824 das Licht der Welt erblickte und später beispielsweise mit der „Kameliendame“ literarischen Ruhm erlangte. Seinem Papa (der mit den „Musketieren“) haben wir vor drei Tagen gratuliert.

Erinnert werden soll auch an Jack Higgins, der im Frühjahr verstarb und heute 93 Jahre alt geworden wäre. Als Thriller-Fan bin ich dem Bestseller-Autor in einem Fall zu Dank verpflichtet, sein Roman  „Der Adler ist gelandet“ gehört zu den spannendsten Büchern, die ich gelesen habe.

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