Freitag, 3. März: Whiskey und Puppen

Beim Daddeln nur noch Zuschauer

Ein bedeutsamer Tag ist dieser Freitag, 3. März 2023, für meine drei Söhne – und ein paar Millionen weiterer Fans: Heute vor sechs Jahren ging die Spielekonsole Nintendo Switch weltweit an den Markt. Auftakt einer bemerkenswerten Erfolgsgeschichte.

Allein im ersten halben Jahr wurden mehr als 7,63 Millionen Exemplare an die Frau oder den Mann gebracht. Ich stand staunend daneben, denn für die Spiele, die ich (fälschlicherweise) unter „Jump ’n’ Run“ subsummieren würde, sind meine Reaktionszeiten erkennbar nicht mehr ausreichend. Und nach einer Rund „Mario-Kart“ stand mein Entschluss fest: Nie wieder ans Steuer…

Allein im ersten Monat verkaufte Nintendo rund 5,46 Millionen Spiele der Switch, darunter 2,76 Millionen Exemplare von “The Legend of Zelda”. Da wenigstens kann ich mitreden, denn dank Beamer und Leinwand finden selbst die häuslichen Gaming-Sessions vor (Familien-)Publikum statt. Wer bei den Spielen die Übersicht nicht verlieren will, greift zum „Nintendo Switch Gaming Guide“.

Ich schaue lieber mit einem Glas guten Whiskeys vom Sofa aus zu, wenn die Söhne daddeln. Heute ist der „Tag des irischen Whiskey“ (International Irish Whiskey Day), da fällt die Auswahl nicht schwer. Und wenn ich doch lieber lese, als „Zelda“ zuzuschauen, gibt es auch da ein adäquates Angebot: Bei  „Geschichten von der Grünen Insel“ gefällt mir allein schon der Titel gut: „Whiskey für alle“.

Jahreszeitlich völlig daneben wären die „irischen Weihnachtsgeschichten“, wobei in diesem Fall der Titel meinen in Einzelfällen ausgeprägten „Alles-meins-Charakter“ widerspricht: „Whiskey für den Weihnachtsmann“ kommt nicht in Frage, meinen irischen Geburtstagswhiskey werde ich allein genießen. Zumal ich bei Michael Jackson (nicht der Popstar, sondern der Guru des Wassers des Lebens) in „Whisky“ nachlesen konnte, welch edles Präsent ich da erhalten habe.

In Japan wird heute Hina-Matsuri, das Mädchenfest, gefeiert. Dabei werden in traditioneller Weise Puppen aufgestellt, die böse Geister fangen. Und das Mädchen, das vergisst, alle Puppen am Abend wegzuräumen, bekommt in dem Jahr keinen Ehemann ab. Ein Buch zum Mädchenfest habe ich nicht gefunden, trösten wir uns mit „Ikebana“ und Geist und Schönheit japanischer Blumenkunst.

Ihren 104 Geburtstag könnte heute eine großartige Frau an der Seite eines großen Mannes feiern. Loki Schmidt, die Ehefrau von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt. „Auf einen Kaffee mit Loki Schmidt“ wartet mit bisweilen alltäglichen Fragen auf, auf die es aber immer des Nachdenkens werte Antworten gibt. Und auch über ihre große Passion, die Liebe zur Natur, hat Loki Schmidt geschrieben: „Das Naturbuch für Neugierige“.

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Donnerstag, 2. März: Welt-Bücher-Tag

Vom Rehkitz zum Riesenaffen

Briten und Iren widmen Büchern an diesem Donnerstag, 2. März 2023, besondere Aufmerksamkeit. Warum der World Book Day“ allerdings nur in Irland und Großbritannien auf dem Aktionstage-Plan steht, erschließt sich mir nicht.

Aber man muss sich ja auch nicht an alle Vorgaben halten, in der BÜCHER-HEIMAT ist jeder Tag ein „World Book Day“. Wobei wir gerade dabei sind, unseren Bestand an bisweilen schwer aufzustöbernder Harz-Literatur auch im Internet besser darzustellen und vorbestellbar zu machen.

In der Rubrik findet man vielleicht nicht die großen Klassiker und die weltberühmten Autoren. Aber ein Top-Star hilft auch nicht immer weiter: Heute vor 215 Jahren (1808) wurde Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ von Johann Wolfgang von Goethe in Weimar uraufgeführt. Mit geringem Erfolg. Heute gehört das Stück zum „Kanon der deutschen Literatur“.

Ein großes Jubiläum kann ein Buch feiern, bei dem viele Menschen wohl Walt Disney als Autoren vermuten: Heute vor 100 Jahren (1923) erschien „eine Lebensgeschichte aus dem Walde“, die ein Disney-Film unsterblich machte: „Bambi“ (Edelausgabe, 45 Euro) stammt aber ursprünglich aus der Feder von Felix Salten.

Er bringt es „nur“ auf 90 Jahre, aber in Sachen Berühmtheit kann er locker mit Bambi mithalten: Am 2. März 1933 erschien der Spielfilm „King Kong und die weiße Frau“ (DVD). Für eine Buchhandlung gibt das zugegeben eher wenig her. Die Online-Suche nach King-Kong-Büchern liefert erstaunliche Ergebnisse: Da gibt es „King-Kong, das Krimischwein“ – nun gut, das affige Original gehört vielleicht auch nicht in die Reise „Lesestarter ab 8 Jahren“.

„King Kong Theorie“ ist eine „feministische Streitschrift“ und laut Verlag dazu ein „wütendes Pamphlet gegen Männlichkeitswahn“. Und bei James McBride „Der heilige King Kong“ geht es um einen alten Diakon, der in Brooklyn aus heiterem Himmel einen Drogendealer erschießt. Es soll eines von Barack Obamas Lieblingsbüchern sein. Am Drehbuch zu dem frühen „King Kong“-Film hat immerhin ein weltbekannter Krimiautor mitgeschrieben: Edgar Wallace.

Zwei runde Geburtstage sind heute noch zu feiern. Heute vor 140 Jahren (1883) wurde Nikos Kazantzakis geboren. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich „Alexis Sorbas“ als Buch wie als Film liebe? Die Geschichte ist übrigens keine Fiktion: Von 1916 bis 1917 versuchte Katzantzakis mit seinem Freund Georgios Sorbas ein Bergwerk zu betreiben. Sie scheiterten krachend – und lieferten die Vorlage für den weltbekannten Roman.

Allein vom Genre her so gar nicht mein Fall ist der heute vor 80 Jahren (1943) geborene Peter Straub. Sein Metier waren Horror-Romane, zwei Werke, darunter „Der Talisman“, verfasste er zusammen mit Stephen King. Straub zählt zu den bedeutendsten Vertretern der modernen Phantastik.

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Mittwoch, 1. März: Ein Tag für Komplimente

Im Märzen der Bauer, die Rösslein einspannt…

Mittwoch, 1. März 2023. Mit wem jetzt der Landwirt durchgejt, der die Rösslein einspannen will, sollte sich zurücknehmen. Erst Mitte des Montags soll es mit den Temperaturen wieder ein wenig Richtung Frühling gehen.

Okay, mit dem Einstieg habe ich im Grunde schon alles verbockt. Irgendetwas Schmeichelhaftes wäre am „Welttag der Komplimente“ (World Compliment Day) passend gewesen. Schließlich sollen an diesem Tag, der 2003 mit dem Complimentendag in den Niederlanden seinen Anfang nahm, Mitmenschen durch ein Kompliment glücklich gemacht werden.

Wer sich mit Komplimenten schwer tut und eher zielsicher die Fettnäpfchen anvisiert, sollte Hilfe suchen. Die gibt es selbstverständlich in der BÜCHER-HEIMAT. Und damit der Nachhilfeunterricht nicht auffliegt, komm keiner der Ratgeber in normaler Buchform daher. Das Aufstellbuch „Die Welt ist schöner, weil du mit drauf bist“ sieht beispielsweise wie ein Tischkalender aus und liefert „kleine Komplimente für alle Herzensmenschen“.

„Du bist ein Goldschatz“ erinnert mich optisch irgendwie an die Penaten-Creme-Verpackung. Aber die Metalldose enthält 25 rund Karten und damit „25 Komplimente an Dich“. Locker überboten wird das durch den „wortfächer komplimente deutsch“. Der bringt es, „fest verschraubt zur bewährten Fächerform“, auf „52 Komplimente für jede Gelegenheit“.

Komplimente und Frühlingsgefühle passen ja durchaus zueinander, insofern trifft es sich gut, dass die Weltorganisation für Meteorologie (Lehrbuchklassiker) den 1. März als meteorologischen Frühlingsanfang auf der Nordhalbkugel der Erde festgelegt hat. Dafür und vor allem für die besagten Gefühle ist es nach meinem Geschmack immer noch verflixt kalt (siehe oben).

Passend zum Thema Klima und Natur ein Geburtstagsgruß: Durch die Unterschrift von US-Präsident Ulysses S. Grant wurde am 1. März 1872 der Yellowstone-Nationalpark als erster Nationalpark der Welt geschaffen. „Auf nach Yellowstone!“ zieht es seither unzählige Besucher. Das Buch mit dem auffordernden Titel soll zeigen, „was Nationalparks über die Natur verraten“. Ein komplexes Thema, das in einer Comic-Geschichte über 125 Seiten „auch WenigleserInnen bei der Stange“ halten soll.

Nun habe ich schon wieder zu viel geschrieben und euch, meine geschätzten Leserinnen und Leser immer noch nicht mit einem Kompliment bedacht. Aber mir wäre bestimmt noch was eingefallen. Zur Not täte es ja sicher auch ein „Kleines Kompliment einfach mal so“ (gibt es sogar als richtiges Buch, wenn auch en miniature).

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Dienstag, 28. Februar: Die Zahnfee und ihr Helfer

Die finnische Hauptstadt Helsinki. Foto: Pixabay

Ein Gruß geht nach Finnland

„Hyvää päivää“ (Guten Tag) wünschen wir an diesem Dienstag, 28. Februar 2023, besonders den Finnen. In dem skandinavischen Land steht heute der „Tag des Kalevala und der finnischen Kultur“ an (Kalevalan ja suomalaisen kulttuurin päivä).

Das „Kalevala“ ist das von Elias Lönnrot heute vor 188 Jahren (1835) veröffentlichte und auf der Grundlage von mündlich überlieferter finnischer Mythologie zusammengestellte Nationalepos. Eine deutsche Nacherzählung „Kalevala“ der „Sage aus dem Norden“ gibt es aber natürlich auch.

Und es gibt weitere große Werke, die an diesem Datum an den Start gingen: Die Uraufführung des Dramas „Ein treuer Diener seines Herrn“ von Franz Grillparzer ging vor 195 Jahren (1828) über die Bühne. Kaiser Franz I. wollte das Stück sogar kaufen – allerdings nicht als Fan, sondern um weitere Aufführungen und Nachdrucke zu verhindern.

Mit einer „Vorstadtlegende in sieben Bildern und einem szenischen Prolog“ landete heute vor 110 Jahren Ferenc Molnár einen Welterfolg. Dabei war das Theaterstück „Liliom“ vor der Wiener Aufführung unter Regisseur Alfred Polgar in Budapest von Presse und Publikum verrissen worden.

Noch zwei Geburtstage, der erste mit direktem Bad-Harzburg-Bezug – wenngleich der am 28. Februar 1862 geborene Rudolf Huch in der Kurstadt lediglich verstarb. Der Jurist, Essayist und Autor vornehmlich satirischer Romane wie „Junker Ottos Romfahrt“ steht wegen starker antisemitischer Tendenzen heute in der Kritik.

Allerdings, so Wikipedia, sei „Huch annähernd vergessen. In Bad Harzburg ist eine Straße nach ihm benannt“ – worüber man, wie gerade erst zu erleben war, trefflich streiten kann. Der Bad Harzburger Historiker Markus Weber hat eine aufschlussreiche Schrift über Huch veröffentlicht, die in der BÜCHER-HEIMAT erhältlich ist.

Seinen 70. Geburtstag (1953) feiert heute mit Paul Krugman einer der bekanntesten Ökonomen, der auch als Schriftsteller für Furore sorgt. Der Wirtschafts-Nobelpreisträger erklärt in „Kampf den Zombies“, warum „manche Ideen aus Politik und Wirtschaft nicht totzukriegen sind“. Das Buch basiert auf Krugmans New York Times-Kolumnen und fordert „eine Versachlichung politischer Debatten und eine Konzentration auf Fakten statt Mythen“.

Und dann ist heute noch der „Tag der Zahnfee“. Die hatte bei uns mit drei Kindern so gut zu tun, dass sie mir wegen des Stresses schon leid tat.  Erst jetzt lese ich, dass sie gar nicht allein unterwegs war: „Zahnmaus und Zahnfee“ – wieder was dazugelernt…

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Montag, 27. Februar: Viel Erfolg

Wenn der Lebensraum unter den Pfoten wegschmilzt

An diesem Montag, 27. Februar 2023, dürften zumindest vielen Fußballfans weltweit zum Feiern zumute sein: Nach einem Streit mit der Vereinsführung des MTV München spalteten sich heute vor 123 Jahren (1900) elf Fußballspieler ab und gründen den FC Bayern München.

Da wir uns heute noch mehrfach mit den Auswirkungen des Erfolgs beschäftigen: Die fleißigen Titelsammler des FCB bewiesen, dass Erfolg auch im Fußball anziehend ist. Mit rund 295.000 Mitgliedern ist der FC Bayern der mitgliederstärkste Sportverein der Welt. Gegen Wissenslücken empfehlen wir denen „101 Dinge, die ein echter FC-Bayern-Fan wissen muss“.

Und es feiert heute noch eine weitere Fangemeinde: Wir begehen den „Internationalen Pokémon-Tag“.  Am 27. Februar 1996 erschienen die ersten beiden Pokémon-Videospiele. Die Info, dass der Aktionstag eine Erfindung der Nintendo-Marketing-Abteilung ist, dürfte niemanden überraschen. Für mehr Fan-Wissen in diesem Fall: „Pokémon: Das große Lexikon“.

Großen Erfolg hatte auch die Screwball-Komödie „Es geschah in einer Nacht“ (DVD) des Regisseurs Frank Capra. Heute vor 88 Jahren (1935) gewann der Streifen als erster Film überhaupt alle Oscars in den fünf wichtigsten Kategorien, den Big Five (Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller – Clark Gable –  und Beste Hauptdarstellerin – Claudette Colbert).

Nicht ganz unschuldig daran dürfte die Kurzgeschichte „Night Bus“ von Samuel Hopkins Adams sein, die die Basis für das Drehbuch liefert. Adams‘ „Complete Works“ liegen heute jedoch allein als englischsprachiges eBook vor.

Den Triumph von „Es geschah in einer Nacht“ konnten seither nur zwei Filme erreichen. Und es erstaunt nicht, dass stets eine großartige literarische Basis gelegt war: „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) nach dem Roman von Ken Kesey und „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) aus der Feder von Thomas Harris.

Auch wenn er so ganz und gar nicht in die bisherigen Erfolgsgeschichten passt, können und wollen wir einen weiteren Aktionstag nicht unter den Tisch fallen lassen:  Heute ist „Welteisbärentag“ (International Polar Bear Day).  Dessen Ziel ist es, den Schutz der Raubtiere und insbesondere die Bedrohung deren Lebensraumes ins Bewusstsein zu rücken. Was dringend Not tut, denn dem größten an Land lebenden Raubtier der Welt schmilzt im wahrsten Sinne des Wortes der Lebensraum unter den Pfoten weg. „Ohne Eis kein Eisbär“ soll auch zu verantwortungsvollerem Umgang mit der Umwelt aufrufen.

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Sonntag, 26. Februar: Erfreuliche Aussichten

Selbst Baustellen können der Faszination der Lübecker „Skyline“ nicht wirklich Abbruch tun. Foto: Beckmann

Ein Tag für große Literatur

Dieser Sonntag, 26. Februar 2023, ist ein Tag für große Literaten und große Literatur. Wobei bisweilen weder den Autoren noch ihrem Werk vom Start weg die Zuneigung des Publikums sicher war.

Ein schönes und bekanntes Beispiel lieferte Pierre Augustin Caron de Beaumarchais mit seinem Theaterstück „Die unnütze Vorsicht oder der Der Barbier von Sevilla“. Der Auftakt der Figaro-Trilogie war am 23. Februar 1775 beim Publikum krachend durchgefallen.

Was Beaumarchais offenkundig an Merksätze wie „In der Kürze liegt die Würze“ (gab’s den schon?) erinnerte. In nur drei Tagen strich er sein Werk von fünf auf vier Akte zusammen und machte die nächste Aufführung am 26. Februar 1775, also heute vor 248 Jahren, zu einem triumphalen Erfolg. Und auf der Welle schwamm er mit dem Figaro weiter, 1784 erschien „Figaros Hochzeit oder Der tolle Tag“ und 1792 „Die schuldige Mutter“.

Vom Start weg riesigen Erfolg hatte derweil Thomas Mann mit den „Buddenbrooks“, die der S. Fischer Verlag heute vor 122 Jahren (1901) in zwei Bänden veröffentlichte. Dass vor allem die Lübecker sich um die Bücher rissen, hatte allerdings weniger mit der fantastischen literarischen Qualität zu tun.

Ohne dass der Name der Hansestadt im Roman je ausdrücklich erwähnt wird, entdeckten Leserinnen und Leser darin literarische Porträts von Lübecker Persönlichkeiten der Zeit. Tatsächlich kursierten sogar zwei Entschlüsselungslisten. Die Porträtierten waren entrüstet, die Leserschaft freute sich über Ratsch und Tratsch. Schön zu lesen und auch noch schön anzusehen ist eine Sonderausgabe mit Pappband mit dem geprägten Motiv der ersten einbändigen Ausgabe von 1903.

Dieser 26. Februar ist auch ein guter (Geburts-)Tag für große und erfolgreiche Literaten. Ein paar Beispiele gefällig? Heute vor 221 Jahren (1802) erblickte Victor Hugo, Schöpfer beispielsweise von „Die Elenden“ (Les Misérables), das Licht der Welt.

Tatsächlich gratulieren können wir Elizabeth George. Die geistige Mutter des Inspector Lynley wurde am 26. Februar 1949 geboren. Mit Romanen wie „Was im Verborgenen ruht“ hat sie quasi einen Stammplatz in den Bestsellerlisten. Dies wiederum gilt auch für den 1958 geborenen Michel Houellebecq, dessen Romane wie Bestseller wie „Unterwerfung“ allerdings vielfach ebenso umstritten wie erfolgreich sind.

Ein wenig muss ich noch in persönlichen Erinnerungen schwelgen. Heute vor 75 Jahren eröffnete Walter Oehmichen mit dem Märchen vom gestiefelten Kater die Augsburger Puppenkiste. Dank deren Aufführung gehört „Der kleine dicke Ritter“ selbst heute noch zu meiner Lieblingslektüre. Und der 1954 geborene Wolf-Rüdiger Marunde, einer der erfolgreichsten Cartoonisten der Republik, ließ mich allein bei der Durchsicht seiner Bücher lachend in den Tag starten.  „Erfreuliche Aussichten“ haben wir durchaus nötig…

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Samstag, 25. Februar: Ein scharfer Tag

Schwertschlucker und Schachtelsätze

Wenn wir bei Gaumenkitzel (Hawaii-Toasts & Cocktails) in Kombination mit Aktionstagen bleiben, wird es an diesem Samstag, 25. Februar 2023, gefährlich. Wir begehen den „Welttag der Schwertschlucker“ (World Sword Swallower‘s Day). Wobei mich persönlich noch mehr der „Welttag der Schachtelsätze“ schreckt.

Die Unterordnung von Nebensätzen unter Hauptsätze wird Hypotaxe genannt. Was sich vom Griechischen hypo = unter und táxis = Ordung ableitet. Allerdings verlieren die Schachtelsätze nicht zuletzt durch das Internet an Bedeutung. Da hätte ein Thomas Mann, der als Großmeister des Relativsatzes gilt, schwer dran zu kauen gehabt. Wer sich vor Augen führen will, worum es geht, muss bloß zu den „Buddenbrooks“ greifen – was sich auch als pures Lesevergnügen weiter lohnt.

Jahrhundertsportler? Reicht eigentlich nicht. Jahrtausendsportler: Heute vor 59 Jahren (1964) avancierte Cassius Clay, der im selben Jahr den Namen Muhammad Ali annahm, mit einem Sieg erstmals zum Schwergewichtsweltmeister im Boxen. Jede auf ihre Art bildgewaltig kommen zwei Biografien daher. „Muhammad Ali“ als Comic beispielsweise. Und mit gleichem Titel, aber was wäre auch aussagekräftiger als dieser Name: „Muhammad Ali“ (Bildanthologie).

Heute vor 181 Jahren (1842) kam ein Schriftsteller auf die Welt, der über eine begnadete Fantasie verfügte – und heute mit „Aneignung“ und „inkorrekten Begriffen“ ganz sicher sein Tun hätte: Karl May erreichte mit Abenteuerromanen wie „Winnetou I“  eine Gesamtauflage von rund 200 Millionen Exemplaren. Am spannendsten aber ist womöglich seine Biografie: „Winnetous Blutsbruder“.

Der absurde Wirbel um den Ravensburger „jungen Winnetou“ sorgte dafür, dass das Original wiederentdeckt wurde. Und ähnlich wird es wohl bald um Roald Dahl geben, dessen Werke wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“ in Großbritannien auf „political correctness“ getrimmt wurden. Zum Glück bleibt die deutsche Neuübersetzung nah am Original.

Am selben Tag wie Karl May feiert mit dem deutschsprachigen Engländer B. Traven ein weiterer Autor Geburtstag, der grandiose Abenteuerromane schrieb. „Der Schatz der Sierra Madre“ wurde von John Huston mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt (DVD).

Anmerkungen zum „Welttag der Schwertschlucker“ will ich natürlich nicht verschlucken (Wortwitz!). Die Kunst geht sowohl auf das antike Griechenland wie auch auf das südliche Indien zurück. Der Schwertschlucker führt das Schwert durch den Mund in die Speiseröhre bis zum Magen ein, schlucken sollte er dabei aber besser nicht. Die eigentliche Kunst besteht darin, den Brechreiz zu unterdrücken.

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Freitag, 24. Februar: Wilde Cocktails

Feucht-fröhlicher „Welttag der Barkeeper“

Nach dem „Tag der Hundekuchen“ steht am heutigen Freitag, 24. Februar 2023, vielleicht der Sinn nach etwas zum Runterspülen. Wir begehen den „Welttag der Barkeeper“ (World Bartender Day).

Fangen wir mal mit Basiswissen an. Der Band „Cocktail Rezepte“ liefert gleich „Ratschläge zu Party-Snacks und Salate zum Grillen“ mit. Eine gute Grundlage ist vor einem Cocktail-Abend nicht zu verachten.

Wer an der Hausbar so richtig zaubern will, könnte „Das inoffizielle Harry-Potter-Cocktailbuch“ studieren. Angekündigt werden 40 magische Rezepte, darunter „Butterbier, Weasley-Drinks, Amortentia, Felix Felicis“. Nostalgiker dagegen greifen zu „DDR-Cocktails“ und erkunden „die Rezepte des Volkes und der Partei“.

Bei schön bunten und reich verzierten Cocktails werden meiner (nicht repräsentativen) Erfahrung nach bisweilen auch Frauen schwach, die ansonsten dem Alkohol abhold sind. Na dann: „Cheers, Ladies!“ berichtet über „berühmte Frauen und ihre Cocktails“.

Mich lockte ja eher der Titel „Wilde Cocktails“ – wobei ich an anderes dachte als an „über 100 Rezepte mit Früchten, Kräutern und essbaren Blüten aus Garten, Wald und Wiese“. Andererseits sehe ich unseren Garten nun mit ganz neuen Augen…

Wenn wir nun schon „Cocktail-Grundlagenforschung“ betrieben haben, können wir auch gleich zur Geburtstagsparty übergehen. Wir feiern heute das 237. Wiegenfest (1786) von Wilhelm Grimm (der mit den Märchen). Was die Brüder Grimm sonst noch anstellten, erkundet die „BÜCHER-HEIMAT auf Tour“. Am Dienstag, 7. März, geht es in die „Grimm-Welt“ nach Kassel. Noch wenige Plätze sind frei. Infos in der BÜCHER-HEIMAT: Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de.

Noch schnell ein Tipp für all jene, die wie ich schon erste Rezepte antesten: Für den Tag danach empfehlen wir „Obst- und Gemüsesäfte für die Gesundheit“ mit 120 erfrischenden Cocktails und leckeren Rezepten…

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Donnerstag, 23. Februar: Kästner-Geburtstag

„Wer Bücher schenkt, schenkt Wertpapiere“

Vom Toast Hawaii bis zum Auftakt der Fastenzeit – bis zum heutigen Donnerstag, 23. Februar 2023, haben wir so viel über das menschliche „leibliche Wohl“ gesprochen, das wir als Tipp für alle Herrchen und Frauchen den Blick auch mal auf vierbeinige Freunde richten können: Heute ist „Internationaler Tag des Hundekuchens“ (International Dog Biscuit Appreciation Day).

Wer seinen Canis lupus familiaris (vulgo: Haushund) verwöhnen möchte, muss entscheiden, ob die  „Leckerlies 100% natürlich“ sein sollen. Wenn ja, sind „Hundekekse selbst gemacht“  gefragt. Für all jene, die ihre Verbundenheit mit dem tierischen Hausgenossen noch intensiver ausleben wollen, gibt es „Ich koche für uns!“. Abwechslung vom Dosenfutterallerlei sollen „25 Lieblingsrezepte für meinen Hund und mich“ bescheren. Wer seine Küche technisch aufgerüstet hat, könnte alternativ „Hundefutter aus dem Thermomix“ offerieren.

Ein großes Jubiläum – auch wenn die ganz große Zeit der Erfindung sich langsam ihrem Ende zuneigen könnte. Heute vor 130 Jahren (1893) erhielt Rudolf Diesel ein Patent auf Arbeitsverfahren und Ausführungsart für Verbrennungskraftmaschinen. Die Geburt des Dieselmotors war „verbrieft“. Dass der begnadete Ingenieur Diesel unter anderem mit dem Buch „Solidarismus“ auch ein bedeutender Vordenker von Sozialreformen mit dem Ziel der „natürlichen wirtschaftlichen Erlösung des Menschen“ war, geht meist unter.

Feiertag für Rotarier: Heute vor 118 Jahren (1905) gründete Paul Percy Harris in Chicago den ersten Rotary-Club. „Die weltweit verbreitete Organisation (…) widmet sich gemeinnützigen und wohltätigen Aufgaben“, heißt es in Wikipedia. Beileibe nicht allein, möchte man mit Blick auf das Buch „Auf der Suche nach Orientierung“ anfügen, das als „offenes Rotary Forum Politik und Pandemie“ vorgestellt wird. Angekündigt wird eine „Strategie einer Agenda Postpandemie“.

Schlagen wir aus gegebenem Anlass noch einmal den Bogen zurück zum Hundeleckerli. „Alle beide, Hund und Katze, sind reich an Tugenden und Talenten, doch der Hund hat ein Talent zuviel: Er lässt sich dressieren. Und er hat eine Tugend zu wenig: Er ist ein Tier ohne Geheimnisse.Erich Kästner scheint eher Katzenfreund gewesen zu sein.

Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Kabarettist wurde heute vor 124 Jahren (1899) geboren. Sein Schaffenswerk reicht von antimilitaristischen Gedichten bis hin zu den Kinderbüchern, die ihn (bis heute) zu einem der populärsten Autoren Deutschlands machen. Wir empfehlen „Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke“.  Gedichte gegen 36 „Leiden und Unannehmlichkeiten von A bis Z“ kann man in der BÜCHER-HEIMAT erwerben. Und auch dazu gibt es den passenden-Kästner-Satz:  „Wer Bücher schenkt, schenkt Wertpapiere.“

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Mittwoch, 22. Februar: Aschermittwoch

Nach der Pappnase kommt der Verzicht

Geschafft! Und sofort die nächste große Herausforderung! Wir haben Aschermittwoch, 22. Februar 2023. Die „fünfte Jahreszeit“ ist geschafft, die Pappnase kommt in den Schrank. Dafür aber startet die Fastenzeit. Sieben Woche ohne. Was für mich in diesem Jahr ohne Fleisch heißt.

Gleich vorweg, ich bin nicht konsequent. Fünf Ausnahmen habe ich mir eingeräumt. Ein lang verabredetes Treffen mit Freunden im Itschenkrug Isingerode ohne Schnitzel wäre ein Sakrileg. Ansonsten aber bin ich auf der Suche nach leckeren vegetarischen Rezepten. Wobei ich vielleicht mit Anselm Grüns „Mein Fastentagebuch“ beginnen sollte. Deutschlands bekanntester Mönch will helfen, „das Fasten ganz bewusst zu gestalten und zu erleben“.

Bei den Rezepten greife ich gleich mal ganz oben ins Regal. „Vegetarische Köstlichkeiten“ müssen es schon sein. Oder sollte ich doch die „Challenge“ bis Ostern knallhart angehen? Dann müsste ich wohl zu „Vegan Foodporn“ greifen. Immerhin ein Spiegel-Bestseller, was aber nicht heißen muss, dass es lecker ist. Dann also doch aus der Reihe „Deliciously Ella“ lieber der Titel „Quick & Easy“ – auf langes Kochen habe ich immer wenig Lust.

Wir müssen das Thema wechseln. Irgendwie geht mir das Schnitzel nicht aus dem Sinn. Also nicht ans Essen denken, obwohl heute „Thinking Day“ (ext./deutsch) ist. Der wiederum hat mit meiner Fastenzeit rein gar nichts zu tun: Thinking Day ist ein Pfadfinder-Gedenktag, an dem Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, und seiner Frau Olave gedacht wird. Im Detail nachzulesen in „100 Jahre Pfadfinder“, der offiziellen Geschichte der weltweiten Bewegung.

Den schwierigen Fastenzeit-Themen aus dem Weg zu gehen, ist beim bebücherten Kalenderblatt kaum möglich: Heute auf den Tag genau vor 166 Jahren (1857) wurden in München die ersten Weißwürste im Gasthaus „Zum ewigen Licht“ aufgetischt. Was historisch nicht absolut gesichert ist, mich momentan thematisch aber doch belastet. Vielleicht reagiere ich mich mit einem Buch ab. Ein Eberhofer-Krimi böte sich da an: „Weißwurstconnection“.

Aus den Augen verlieren sollten wir zudem (allein wegen der Energiekosten) das Wetter nicht. Heute sagt „Petri Stuhlfeier“ in den Bauernkalendern an, wie das Wetter in den nächsten – je nach gewählter Regel –  14 oder 40 Tagen werden wird: „Weht es sehr kalt um Petri Stuhl, denn bleibt’s noch 14 Tag kuhl“. Alternativ die längere Wirkungsdauer: „Ist Petri Stuhlfeier kalt, hat der Winter noch 40 Tage Gewalt“.

Und dann wäre da noch die Vorhersage: „Ist an Petrus das Wetter gar schön, kann man bald Kohl und Erbsen säen“. Womit ich von den Zutaten her wieder bei meiner vegetarischen Fastenzeit wäre.

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