Dienstag, 1. November: Weltvegantag

Nur Voldemort meuchelt Einhörner

Auf geht’s an diesem Dienstag, 1. November 2022, in den vorletzten Monat des Jahres. Da bin ich früher vor Nebel und Regen über finsterem Harzer Tann‘ immer in Urlaub geflüchtet. Nun muss ich zwar weiter mit Nebel und Regen rechnen, aber der Harzer Fichtenwald ist verschwunden. Man kann sich tatsächlich alles irgendwie schönreden.

Heute ist Allerheiligen und seit 1994 auch Weltvegantag. Der World Vegan Day geht auf die britische Künstlerin und Tierschützerin Louise Wallis zurück. So angesagt wie in Zeiten des immer offensichtlicher werdenden Klimawandels allerdings war das vegane Leben noch nie. Womit sich sozusagen der Kreis zum verschwundenen Harzer Fichtenwald schließt.

Veganes Leben ist absolut im Trend, allein mit Blick auf die (überwiegend Rezept-) Bücher weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT fast 1500 Fundstellen auf. Auffällig oft wird das zentrale Titelwort dabei mit Adjektiven verknüpft. Da ist eine Autorin „Zufällig vegan“, die nächste „Einfach glücklich vegan“ und wieder eine andere Autorin liebt es „Deftig vegan“. Zum glücklichen veganen Leben braucht es zudem offenkundig eher wenig: „Happy vegan mit 5 Zutaten“.

Auf den Weltvegantag fällt der Aktionstag eines Tieres, dem (außer Potter-Fiesling Voldemort)  ohnehin niemand niemals etwas Böses tun würde – zumal es sich um ein Fabelwesen handelt. Heute ist der Internationale Tag des Einhorns (International Unicorn Day).

Sucht man im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT nach Einhörnern, ertrinkt man zunächst einmal in Bonbonrosa und in den Farben des Regenbogens. Womit das Einhorn allerdings keineswegs als Kinderkram abgetan werden soll. Auch für Erwachsene gibt es reichlich Lektüre rund um die fabelhaften Tiere. Wobei sich einige Klassiker überwiegend auf das „Triggerwort“ im Titel beschränken.

Rainer Maria Rilke besingt „Die Dame mit dem Einhorn“  und Martin Walser hat „Das Einhorn“ ebenso im Blick wie gleich mehrere „imaginäre Wesen“ in dem Taschenbuch „Einhorn, Sphinx und Salamander“ unter die Lupe genommen werden. Im Harz wissen wir natürlich nur zu gut, dass Einhörner auch großen Naturwissenschaftlern manchmal gehörig den Kopf verdrehen können. Selbst einem „Universalgenie der frühen Neuzeit“ wie Gottfried Wilhelm Leibniz.

Im Jahre 1686 war Leibniz im Südharz unterwegs und besuchte die Einhorn-Höhle bei Scharzfeld (ext.). Dies zeugt zunächst einmal von seiner Intelligenz, denn die Höhle ist immer einen Besuch wert. Leibniz berichtete nach dem Trip über den Handel mit Einhorn-Artefakten und entwarf in seiner Schrift „Protagaea“ eine Fantasie-Rekonstruktion des vermeintlichen Einhorns, das Otto von Guericke gefunden haben wollte. Von diesen naturwissenschaftlichen Irrungen und Wirrungen profitiert die Schauhöhle bis heute, Leibniz‘ Einhorn hat als Werbesymbol überlebt.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Mittwoch, 5. Oktober: Weltlehrertag

Lehrer und die Lizenz zum Töten

Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat eine größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen hat.“ Sagte der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz. Und gibt damit die Denkrichtung für diesen Mittwoch, 5. Oktober 2022, vor, denn es ist der „Weltlehrertag“ (World Teacher’s Day).

Ausgerufen hat den bereits 1994 die UNESCO und forderte damit angesichts der „besonderen Verantwortung der Lehrerschaft für Erziehung und Ausbildung (…) eine angemessene Ausbildung, Sicherung der kontinuierlichen, fachlichen Weiterbildung sowie den Schutz der Lehrerrechte“. Zumal, wie wir nicht erst seit Altbundeskanzler Schröders „Faule Säcke“-Titulierung wissen, das Ansehen des Berufsstandes sinkt.

Ich persönlich würde ja mitfeiern – trotz aller Erinnerungen an die Schulzeit. Mit geht es da ein wenig wie Bestsellerautor und „Lehrerkind“ Bastian Bielendorfer. Irgendwie lässt einen die Schule nicht so wirklich los. Andererseits weiß ich nicht, ob ich Leibniz‘ überschwängliche Einschätzung teilen soll. Das Genie glaubte schließlich auch an die Existenz des Einhorns und suchte 1703 in der Einhornhöhle Scharzfeld ernsthaft nach den Überresten des Fabeltieres. „Woher unsere Fabeltiere kommen“, könnte er heute nachlesen: „Einhorn, Phönix, Drache“.

Ein anderes „Fabelwesen“ kann einen runden Geburtstag feiern. Heute vor 60 Jahren hatte mit „Dr. No“ der erste Film der James-Bond-Reihe nach den Romanen von Ian Fleming in Großbritannien Premiere. Hauptdarsteller war Sean Connery (engl.), erstes „Bond-Girl“ Ursula Andress. Und einen besseren 007 hat es meiner Meinung nach nie mehr gegeben. „Dr. No“ ist übrigens zwar der erste Bond-Film, war aber der sechste Roman. Als Ian Fleming das erste Mal zur Feder griff, war „Casino Royale“ das Ergebnis.

Heute vor 130 Jahren (1892) segneten einige der bekanntesten Gangster des Wilden Westens das Zeitliche: Die Dalton-Brüder werden beim Versuch, in Coffeyville im US-Bundesstaat Kansas zwei Banken zu überfallen, von gestellt und in eine Schießerei verwickelt. Vier der fünf Banditen sterben, der überlebende wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Jüngeren Generationen sind die Herren eher als tumbe Gegenspieler von Lucky Luke ein Begriff.

Eine Kulturrevolution brachte der 5. Oktober ohne Frage im Jahr 1969: An diesem denkwürdigen Tag für alle Freunde des britischen Humors strahlte BBC One die erste Folge von „Monty Python’s Flying Circus“ der britischen Komikertruppe Monty Python aus. „Ich meine, was hast du schon zu verlieren, du weißt, du kommst aus dem Nichts und du gehst wieder ins Nichts zurück. Was hast du also verloren? Nichts!“ (Das Leben des Brian).

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —