Markus Weber über „Gewässer im Ziplock“

Markus Weber über „Gewässer im Ziplock“

Dana Vowinckel:

Gewässer im Ziplock

Dana Vowinckel, 1996 geboren, ist eine wunderbare Erzählerin. Ihr erster Roman „Gewässer im Ziplock“ lässt uns an der Geschichte des Erwachsenwerdens der 15-jährigen Margarita teilhaben. Die Sommerferien verbringt sie in Chicago bei den Eltern ihrer amerikanischen Mutter, die sie und ihren Vater früh verlassen hat und die sie nun nach Jerusalem einlädt, um gemeinsam Israel zu bereisen, während ihr Vater in Berlin geblieben ist.

Die Erzählung wechselt zwischen den Perspektiven Margaritas, die in Berlin ein jüdisches Gymnasium besucht, und ihres Vaters Avi, der als Kantor in einer jüdischen Gemeinde arbeitet. Es ist eine Geschichte über die Suche der 15-jährigen nach ihrer eigenen Identität, der Entdeckung ihrer Sexualität, der Enttäuschungen und des Liebeskummers.

Vor allem aber ist es eine Geschichte der Zerrissenheit zwischen den Elternteilen, Ländern, Kulturen, Sprachen und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit innerhalb der verschiedenen Welten. Am Beispiel von Avi, der in seinem Gesang gläubig ist, ohne frömmlerisch zu sein, wird auch der kulturelle und religiöse Reichtum deutlich – an Margarita ist es eine Einladung ohne Zwang.

Nur am Rande wird auch deutlich, wie zwiespältig die deutsche Mehrheitsgesellschaft jüdischen Menschen und Israel gegenübersteht. Die ungewohnte Erzählperspektive stellt unsere Sicht – ohne zu moralisieren – infrage. Letztlich ist es auch eine Einladung zu neuen Sichtweisen ohne Voyeurismus.

Man „muss wirklich nicht neidisch auf die großen amerikanischen Familienromane schielen, wenn es eine solche Erzählerin in deutscher Sprache gibt“, schreibt Marie Schmitt zurecht in ihrer Rezension in der Süddeutschen Zeitung.

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Dana Vowinckel: „Gewässer im Ziplock“, suhrkamp nova 2023, 362 Seiten, ISBN 978-3518473603, Preis: 23,00 Euro.

Samstag, 16. September: Putzteufel-Karriere

Der Weltaufräumtag und die eigenen vier Wände

Für alle, die an diesem Samstag, 16. September 2023, noch nichts vorhaben: Heute ist „Weltaufräumtag” (World Cleanup Day). Also: Ärmel hochkrempeln und ran!

Statt Frühjahrs- also Herbstputz. Und ich muss einräumen, dass ich den Aktionstag damit seiner ursprünglichen Bedeutung beraube. Es geht nämlich darum, öffentliches Bewusstsein für die globale Müllproblematik zu wecken: In „Unsere Erde unter Druck“ geht es allerdings um noch mehr Probleme, um Bevölkerungswachstum, Ressourcenknappheit und Klimawandel.  

Bevor ich mich wieder mit globalen Problemen befasse, bin ich allerdings wild entschlossen, mich den eigenen vier Wänden zuzuwenden. Vor allem all jenem Hab und Gut, das sich zwischen diesen Wänden zu Bergen angehäuft hat. Und wenn es ums Aufräumen geht, kommt man ja an Marie Kondo seit Jahren nicht vorbei: „Das große Magic-Cleaning-Buch“ verheißt das „Glück des Aufräumens“.  

Es gibt unzählige Bücher zum Thema Aufräumen und Ausmisten. Spontan sprach mich persönlich ein Titel besonders an: „Aufräumen für Faule“ will dabei helfen, „das Chaos in den Griff“ zu bekommen. Und dann ist da natürlich noch meine Lieblings-Buchreihe: „Ordnung halten für Dummies“.

Dummerweise lockt die Wettervorhersage eher raus in die Natur und in die Sonne, statt auf Wollmaus-Jagd zu gehen. Fünf Tage vor dem Herbstanfang hätte das auch anders aussehen können. Im Bauernkalender heißt es für den 16. September: „An Sankt Cyprian zieht man oft schon Handschuh’ an“ – aber als die Merksätze entstanden, gab es den Begriff Klimawandel noch gar nicht. Womit wir wieder beim „Weltaufräumtag“ wären.

Womit für heute schon Schluss ist, ich arbeite an meiner Putzteufel-Karriere!

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Freitag, 15. September: Schiene und Sterne

Historisches aus dem Ahrens-Archiv zum „Tag der Schiene“: Zwei Fernzüge mit „neuen Wagen der gepolsterten 3. Klasse“ verlassen 1953 gleichzeitig den Bahnhof Bad Harzburg.

Ein aktionsreicher Start ins Wochenende

Es gibt Tage, da sieht es eher mau aus mit den inspirierenden Fakten für ein bebüchertes Kalenderblatt. Und es gibt Tage wie diesen Freitag, 15. September 2023, an denen man gar nicht weiß, wo man anfangen und aufhören soll – und an denen man dann zu allem Überfluss auch noch verschläft.

Fünf Aktionstage, die heute anstehen, haben wir rausgepickt. Und mit dem ersten wollen wir uns gemeinsam aufs richtige Gleis schieben. Heute ist „Tag der Schiene.  Korrekter: Die „Tage der Schiene“ stehen bis Sonntag an. Klingt ja mächtig gewaltig – und man fragt sich unwillkürlich, wieso wir dennoch in Sachen Bahn immer nur Verspätungsmeldungen erhalten.

So gesehen passt der fragende Buchtitel „Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 9: Die Eisenbahn“. In Braunschweig werden jetzt sicher einige Fragen beantwortet, da ist beispielsweise bei Alstom und Siemens Mobility einiges los und am Schlossplatz ist für Samstag die „Erlebniswelt Schiene“ angekündigt. Viele weitere Veranstaltungen sind auf der Website „Tag der Schiene“ (ext.) zu finden.

Noch bis heute Abend können wir uns auf die „Earth Night“ (ext.) in Deutschland und Österreich vorbereiten. Angestrebt wird damit der „Schutz der Nacht durch Eindämmung der Lichtverschmutzung“. Da wäre die St. Andreasberger Sternwarte im Internationalen Haus Sonnenberg  sicher dabei. Dort startet mit der Earth Night heute das Sankt Andreasberger Teleskoptreffen (STATT) mit tollem Programm. Ansonsten empfiehlt sich für einen Blick in den Nachthimmel „Der Sternenhimmel 2024“  – mit umfangreichem Astrokalender für jeden Tag.

Wem gehört der öffentliche Raum eines Parkplatzes? Diese Frage soll heute der „Internationaler Parking Day” beantworten. Der Umwelt-Aktionstag begann damit, dass in San Francisco ein Parkplatz mit Rollrasen zu einem Park mit (tragbarem) Baum und einer Bank umfunktioniert wurde. Protest auch gegen die enormen Flächen, die allein der „ruhende Verkehr“ in Städten belegt. Dazu könnte „B.A.U.weisen – weise bauen“ passen Der Bund Architektur und Umwelt (B.A.U.) will „mit der Natur für die Menschen“ planen.

Die Schreibweise B.A.U. mit den Punkten führt uns zum nächsten Thema. Heute ist „Internationaler Tag des Punktes“ (International Dot Day). Begangen wird er seit 2004, den Anstoß gab ein mittlerweile weltweit populäres Kinderbuch: „Der Punkt: Kunst kann jeder“. Bei dem Aktionstag geht es allerdings um mehr als „nur“ Kunst, die vielfältige Bedeutung des Punkts nicht allein in der Rechtschreibung, sondern auch in der Geometrie, beim Morsen, der Braille-Schrift oder als Maßeinheit soll gewürdigt werden. Na dann: Machen wir einen Punkt.

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Donnerstag, 14. September: Alarm!!!

Wir üben heute warnen

Um 11.00 Uhr sollte man an diesem Donnerstag, 14. September 2023, aufmerksam, aber auch cool sein: Der „Warntag 2023“ steht an. Sirenen werden heulen, Warnmeldungen via Handy, Radio, Fernsehen, über Lautsprecher.

Die Premiere 2020 ging ziemlich in die Hose, seither wird die im Ernstfall Leben rettende Alarmierungskette immer besser. Über Cell Broadcast und Warn-Apps wie NINA, Biwapp, KatWarn oder Warnwetter vom Deutschen Wetterdienst wird die Warnmeldung „geliefert“. Ein Haken, der verunsichern kann: Entwarnung geben später nicht alle…

Entwarnung konnte heute vor 70 Jahren (1953) auch für den US-amerikanischen Sexualforscher Alfred Charles Kinsey nicht gegeben werden. Im prüden Amerika sorgte er mit dem zweiten Kinsey-Report „Das sexuelle Verhalten der Frau“ für einen Sturm der moralischen Entrüstung.

Mittlerweile reißen die Veröffentlichungen des heutigen Kinsey Institute niemanden mehr so wirklich vom Hocker. „The Kinsey Institute New Report on Sex“ (engl.) ist laut Eigenwerbung ein ausführlicher, leicht lesbarer Band, „der Hunderte von Antworten auf die tatsächlichen Fragen enthält, die ihnen am häufigsten gestellt werden“.

Aus den Augen aus dem Sinn ist auch Sebastian Vettel. Heute vor 15 Jahren (2008) avancierte er im Formel1-Rennwagen des Team Scuderia Toro Rosso mit seinem Sieg beim Großen Preis von Italien zum jüngsten Grand-Prix-Gewinner in der Formel-1-Geschichte. Den Weg vom Kart-Champion zum Formel 1-Weltmeister beleuchtet die Biografie „Sebastian Vettel“.

Noch zwei Geburtstage bemerkenswerter Autoren. Heute vor 85 Jahren (1938) erblickte der italienische Journalist (Auslandskorrespondent des Spiegel) und Schriftsteller Tiziano Terzani das Licht der Welt. Eines seiner beeindruckendsten Bücher erschien 2004 postum. In „Das Ende ist mein Anfang“ blick Terzani im Zwiegespräch mit seinem Sohn auf sein Leben zurück und nimmt bewusst Abschied.

Er gehört zu den Mitgliedern der Neuen Frankfurter Schule und wurde auch als Autor für die Satiremagazine pardon und Titanic bekannt: Eckhard Henscheid feiert heute seinen 82. Geburtstag. Mit vielen Büchern wie „Die Nackten und die Doofen“, Aufsätze zur Kulturkritik, eckte Henscheid zeitlebens gehörig und willentlich an…

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Mittwoch, 13. September: Abgrillen…

Der lange Abschied vom (Sommer-)Garten

Vertrauen wir den Wettervorhersagen, dann hält an diesem Mittwoch, 13. September 2023, der Herbst Einzug im Harz. Auf ein paar schöne September- und sogar goldene Oktobertage aber sollen wir hoffen dürfen.

Beispielsweise soll es zum kommenden Wochenende nochmal mehr als 20 Grad warm werden. Was passen würde, denn dann wollen wir mit Freunden „abgrillen“. Wobei sich dieser merkwürdige Brauch meist über ein paar Wochen hinzieht, weil ja jeder auf seinem Grill „abgrillen“ will. Da tut Abwechslung Not. Und das Beste ist gerade gut genug: „Weber’s Greatest Hits“ für jeden Grill: Burger, Steaks und mehr.

Vom Bekanntheitsgrad her kann er mit Palästen wie Versailles oder Sanssouci nicht mithalten, dabei ist der Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial, meist nur kurz Escorial genannt, der größte Renaissancebau der Welt. Heute vor 439 Jahren (1584) wurde die gigantische Palast- und Klosteranlage bei Madrid vollendet, seit 1984 gehört die Anlage zum „UNESCO-Welterbe“ (Atlas & Lexikon) Dennoch läuft dem Escorial in Sachen Popularität selbst in Spanien „Die Alhambra“ den Rang ab.

Computerspiele lassen mich derzeit im bebücherten Kaelnderblatt nicht los. Heute vor 38 Jahren (1985) erschien in Japan das Videospiel „Super Mario Bros.“ (engl.) der japanischen Firma Nintendo. Ich habe ein paar Mal versucht, gegen meine Jungs zu spielen und – kann alle Senioren nur warnen: Viel zu schnell und nervenzerfetzend. Dennoch war Super Mario mit mehr als 40 Millionen verkauften Exemplare mehr als zwei Jahrzehnte lang das meistverkaufte Spiel der Welt.

Der heutige 13. September ist zudem ein wichtiger Aktionstag für all jene, die über den Tod hinaus Gutes tun können und wollen. Wir begehen den „Internationalen Tag des Testaments“. Im Fokus stehen dabei besondere Nachlässe, die an gemeinnützige Organisationen wie beispielsweise die Bad Harzburg-Stiftung gehen, damit das Geld im Sinne des Erblassers Gutes tun kann.

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Dienstag, 12. September: Prosit Neujahr!

Legendäre 911 und tiefe Einblicke

Heute, am Dienstag, 12. September 2023, ist nun wirklich Neujahr: Zumindest im Geltungsbereich des koptischen und äthiopischen Kalenders. Zugegeben, die Info spielt in Richtung unnützes Wissen – aber für einen netten Angeber-Gag taugt sie allemal…

Aber aufgepasst: Wie gestern schon angeschnitten, fällt Neujahr nur auf den 12. September, wenn das Folgejahr ein Schaltjahr ist. Ansonsten wird nach dem koptischen Kalender am 11. September das neue Jahr begrüßt.

Begeistert begrüßt wurde von Motorsportfans am 12. September 1963 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main der Porsche 901 als Nachfolger des Porsche 356. Wer jetzt glaubt, bei „901“ hätte ich mich vertippt, liegt falsch: Weil Peugeot Markenrechte an der Ziffernfolge 901 hielt, musste die neue Kreation aus Zuffenhausen umgetauft werden. Der legendäre Porsche 911 war geboren. „Das Porsche 911 Buch“ ist ein Muss für Fans.

„Die Bilderwelt von Lascaux“ werde ich mir in dem gleichnamigen Buch über „Entstehung, Entdeckung, Bedeutung“ anschauen. Klaustrophobie (Raumangst) und Höhlen passen nicht zusammen.  Aber die Felsmalereien in den Höhlen von Lascaux im französischen Departement Dordogne sind schon echte Hingucker, entstanden vor rund 20.000 Jahren und zählen damit zu den ältesten erhaltenen Kunstwerken der Menschheit.

Höhlen hat natürlich auch der Harz zu bieten: Beispielsweise die Heimkehle bei Nordhausen, die am 12. September 1920 als Schauhöhle eröffnet wurde. Ich habe es nicht kontrolliert, aber damit dürfte sie auch ein Plätzchen in „50 sagenhafte Naturdenkmale im Harz“  gefunden haben.

Höhlen sind zudem als Krimikulisse gut geeignet, beweist Roland Lange in seinem Roman „Höhlenopfer“. Der Autor ist übrigens am 21. September mit seinem neuesten Krimi „Harzsturm“ in der BÜCHER-HEIMAT zu Gast. Noch sind ein paar Plätze frei.

Ich muss jetzt Schluss machen, denn ich will dem heutigen US-Aktionstag huldigen. Der „National Video Games Day“ (Tag der Computerspiele) lockt mich vor allem, weil ich gerade mit dem neuen Super-Rollenspiel „Baldur‘s Gate 3“ begonnen habe. Absolut faszinierend. Die Adaption des Pen&Paper-Spiels ist so neu, dass es noch nicht einmal gedruckte Lösungsbücher gibt.

Man glaubt es kaum, aber Bücher sind auch bei Computer-Spielefreaks ganz offenkundig weiter in. Zu Nintendos „Zelda“, das meine Söhne gerade auch ihren Konsolen daddeln, gibt es unzählige Bücher. Bis hin zur “The Legend of Zelda – Encyclopedia“.

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Montag, 11. September: Zeitenwenden

Ein Datum, das die Welt veränderte

Am Montag, 11. September 2023, trennen uns noch 111 Tage vom Jahresende. Wer nach dem koptischen oder äthiopischen Kalender lebt, könnte heute schon Neujahr feiern – aber da 2024 ein Schaltjahr ist, muss die Party auf den 12. September verschoben werden.

Seit 22 Jahren jedoch steht das heutige Datum für eine Tragödie, die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und auf das Pentagon. Rund 3000 Menschen verloren dabei ihr Leben. In den USA wird 9/11 seither als “Patriot Day and National Day of Service and Remembrance” begangen.

Zwei Jahrzehnte nach dem furchtbaren Ereignis ist aber auch festzustellen, dass es 9/11 im Ranking der Verschwörungstheorien weit nach oben gebracht hat, in einer Liga mit der Mondlandung, dem Kennedy-Attentat und den Roswell-Aliens gebracht hat. Im Buch „Generation 9/11“ geht es beispielsweise um „die verhinderte Aufklärung des 11. Septembers im Zeitalter der Desinformation“. Wer die offizielle Version lesen will, greift zu „The 9/11 Commission Report“ (Englisch)

Abrupter Themenwechsel: Heute vor 62 Jahren (1961) begann für einen bekannten deutschen Automobilhersteller der Anfang vom Ende. Über das Unternehmen Borgward wurde das Konkursverfahren eröffnet, Vergleichsverfahren scheiterten.

Zurück bleiben Erinnerungen, beispielsweise an die „Isabella“, die zweifelsfrei zu den sehenswertesten Automobilen gehört, die je gebaut wurden (siehe Foto oben). Die vier Bände „Besser fahren, Borgward fahren“ bieten einen „Rückblick auf Autos, Mitarbeiter und Werksalltag bei Borgward, Goliath und Lloyd“.  Tatsächlich war die Hansestadt Bremen mal eine „Autostadt“.

An zwei großen Büchern kommt man an diesem Datum nicht vorbei: Am 11. September 1801 wurde in Leipzig Friedrich Schillers romantische Tragödie „Die Jungfrau von Orléans“ uraufgeführt. Es avanciert zum meistgespielten Werk des Dichters.

Literarisch kann unser zweiter Bestseller des Tages da nicht mithalten, aber Karl Marx’ Hauptwerk „Das Kapital“ veränderte die Welt. Am 11. September 1867 erschien der erste Band der „Kritik der politischen Ökonomie“.

Dazu wiederum passt ein Schriftsteller-Geburtstag. David Herbert Lawrence, der heute vor 138 Jahren (1885) das Licht der Welt erblickte, stammte als erster Schriftsteller von Rang in der englischen Literatur aus einer Arbeiterfamilie. Weltberühmt allerdings machte ihn ein klassisches erotisches Meisterwerk, das ohne Frage zur Weltliteratur gehört: „Lady Chatterley“.

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Sonntag, 10. September: Tag des Denkmals

Im Jahr 1953 entstand diese Panorama-Aufnahme von Bad Harzburg mit Blick auf den Burgberg. Standort des Fotografen Herbert Ahrens war der Turm der Villa Wessen am Amsbergring. Foto: Ahrens-Bildarchiv Bad Harzburg-Stiftung

Gang durch die Bad Harzburger Historie

Heute ist das bebücherte Kalenderblatt ein Selbstläufer. Ich kann abschreiben, darin war ich schon in der Schule gut. Und die GZ hat die Anlaufpunkte zum „Tag des Denkmals“ an diesem Sonntag, 10. September 2023, perfekt aufgelistet.

Seit 1993 gibt es den Tag des offenen Denkmals. Unter den 5500 Denkmalen, die bundesweit den Blick hinter die Kulissen gewähren, sind laut GZ auch etliche Hingucker im Harz:

  • Alte Drahtweberei an der Abzucht, Goslar: Erstmals werden die Pforten des seit Jahrzehnten verschlossenen Objekts geöffnet. Von 9.30 bis 18 Uhr. Führungen jeweils zur vollen Stunde.
  • Erzbergwerk Rammelsberg, Goslar: 9 bis 18 Uhr.
  • Goseburg, Goslar: Eine Mittelalter-Kemenate, 10 bis 18 Uhr.
  • Klosteranlage Wöltingerode: 11 bis 17 Uhr.
  • Ehemalige Villa Wessel, Bad Harzburg: Die Jugendstil-Villa in der Amsbergstraße 16 beherbergt heute das NIG. 15 bis 17 Uhr. Eröffnung um 15 Uhr mit Musik, Führungen um 15.30 Uhr und 16 Uhr.
  • Huttaler Widerwaage: Fußläufig 1,5 Kilometer südöstlich des Parkplatzes Entensumpf an der B242. Um 14 Uhr beginnt eine Führung.
  • Evangelische Kirche Zur Himmelspforte Hohegeiß: Norddeutschlands höchstgelegene Kirche. Geöffnet: 9 bis 18 Uhr. Führungen: 10.30, 14, 15.30 Uhr.
  • Dukturhaus, Osterode: Wohnhaus 1729. Friedrich-Ebert-Straße 107, Osterode, Führungen: 11, 12, 13, 14, 15, 16 Uhr.
  • Kloster Drübeck: 9 bis 17 Uhr. Konzert Ars Vivendi, 17 Uhr.
  • Schroederstollen und Bahnhof Groß Döhren: L510 Richtung Weddingen, am Abzweig Klein Döhren, Weddinger Straße, Liebenburg. Geöffnet: 11 bis 17 Uhr.

Das komplette Programm für den „Tag des Denkmals“ ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de zu finden.

Wer in Bad Harzburg seinen Denkmalausflug zur Villa Wessel um einen Rundgang durch die Geschichte erweitern will, könnte beispielsweise schon gegen Mittag starten, die Harzburg in Augenschein nehmen, im „Aussichtsreich“ lecker rasten, dann ab 14 Uhr die Harzsagenhalle auf dem Burgberg bestaunen und von dort aus mit der Bergbahn, die selbst schon ein technisches Denkmal ist, wieder zu Tal und zur Amsbergstraße gondeln. Bergauf empfiehlt sich ein Fußmarsch als Training für den Benefiz-Canossa-Berglauf am 23. September. Viel Vergnügen!

Wer an dieser Stelle die Buchtipps vermisst, dem empfehlen wir einen Besuch in der BÜCHER-HEIMAT. Dort wird auch ein größeres Angebot an Harz-Literatur vorgehalten.

Samstag, 9.September: Erste Hilfe

Ein großer Tag für Bienen und Blumen

Wenn die Wettervorhersage nicht trügt, starten wir an diesem Samstag, 9. September 2023, in ein herbstliches Sommerwochenende vom Feinsten. Temperaturen an die 30 Grad sind mir sogar eine Nummer zu warm…

Vor Gesundheitsproblemen durch die zunehmende Zahl der Hitzetage wird ja permanent gewarnt. Für den Fall der Fälle sind da Kenntnisse in Erster Hilfe nicht verkehrt. Was heute besonders erwähnenswert ist, denn wir begehen den „Welttag der Ersten Hilfe“ (World First Aid Day).

Hand aufs Herz: Wer hat nach dem Führerschein noch einmal einen Auffrischungskurs belegt? Ich muss zugeben, dass bei mir kaum mehr als der Begriffe „Stabile Seitenlage“ hängengeblieben ist. Vielleicht lese ich mich erstmal wieder ein. Da bietet der Malteser Hilfsdienst das „Erste-Hilfe-Handbuch“.

Wer im Online-Shop der Bücher-Heimat nach „Erste Hilfe“ stöbert, wird vermutlich ebenso wie ich staunen, was es da alles gibt. Von allgemeinen Handbüchern über Erste Hilfe für Kinder oder Senioren bis hin zu lebensrettenden Maßnahmen am Haustier. Mir stach, der Lebenssituation entsprechend, die „Erste Hilfe für den Ruhestand“ ins Auge. Das Ausfüllbuch bietet „jeden Werktag eine Aufgabe gegen Langeweile“.

Die kommt bei mir allerdings weniger auf, unter anderem, weil ich Rätsel-, Quiz- und Knobel-Freak bin. Da bin ich heute besonders gefragt, denn wir haben den „Internationalen Sudoku-Tag“. Ich werde mir „harte Nüsse für Anspruchsvolle“ vornehmen: „Sudoku – schwierig bis extrem 5“. Anfängern seien derweil Lehrbücher mit aufmunternden Titeln wie „Löse jedes Sudoku“ empfohlen.

Wer es angesichts des Sommerfeelings lieben blumiger mag, wäre heute in Japan richtig. Dort wird das Chrysanthemenfest (Kiku no Sekku) gefeiert. Dass selbst „Party machen“ in Fernost riskant seien kann, deutet ein Buch bereits im Untertitel an. „Die Axt im Chrysanthemenwald“ ist ein „Fettnäpfchenführer Japan“.

Wichtig für die Chrysanthemen ist selbstverständlich das bestäubende Fluggetier. Und dessen wohl berühmteste Vertreterin hat heute im gewissen Sinn Geburtstag: Am 9. September 1976 schmetterte Karel Gott zum ersten Mal seinen Immen-Hit, startete das ZDF die Zeichentrickserie „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“.

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Lena Scholz über 22 Bahnen

Lena Scholz über 22 Bahnen

Caroline Wahl:

22 Bahnen

Tilda möchte am liebsten raus aus der Stadt, die sie gefangen hält. Sie hat ein Angebot zur Promotion in Berlin. Doch kann sie ihre kleine Schwester lda allein mit ihrer alkoholkranken Mutter lassen?

Ida schwimmt nur bei Regen im Freibad, Tilda schwimmt immer genau 22 Bahnen und Viktor 23. Plötzlich steht er da in ihrem Sommer, nachdem seine Familie in einem Unfall starb. Tilda ist irritiert und versteckt sich hinter der Supermarktkasse, an der sie Geld für ihre Familie erarbeitet. Sie schaut nicht hoch, während sie den Einkauf scannt und als sie 4.49 Euro sagt, weiß sie schon, dass es Viktor von früher ist, der sie noch mehr durcheinanderbringt.

In diesen Sommer versucht sie, lda Mut beizubringen, um ruhigen Gewissens nach Berlin gehen zu können, doch lda hat ihre eigenen Pläne und dann ist da  ja noch ihre Mutter, deren Zustand sich immer weiter verschlechtert.  Eine bewegende Familiengeschichte, die ich so noch nie gelesen habe und die gleichzeitig leicht zu lesen ist, trotz der heftigen Thematik und der individuellen Gefühle aller Protagonisten.

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Caroline Wahl: „22 Bahnen“, DuMont Buchverlag, 208 Seiten, ISBN 9783832168032, Preis: 22,00 Euro.